Die Reise

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  • schrotte die festplatte und verbrennd ie ausdrücke!

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    23
Wenn du willst, schicks mir mal, und ich lese drüber, und markiere was mir auffällt.
Natürlich kann wenn er will auch Phoenix das übernehmen, aber der hat ja zuvor auch schon gepostet, dass er ein bisschen zu viel zu tun hat.
 
hier ist das achte, bisher länsgte (1257 wörter/gesamte geschichte bisher 5648 wörter) kapitel!

Kapitel 8:
Kapitel 8:
Die Landschaft brauste an ihnen vorbei. Aus dem Mund von Caedrics braun-schwarzem Hengsten tropfte der Schaum, und die Gruppe verlangsamte das Tempo nicht. Als sich die Straße gerade auf einen Hügel wand, trafen sie auf einige andere Reisende, die sich in dicke Umhänge mit Kapuzen hüllten.
„Bitte, helft uns! Die Soldaten da hinten wollen uns töten!“ rief Caed ihnen zu. Doch die anderen stoppten nicht und schrieen nur verächtlich: „Hier herrschst Krieg! Wer nicht selbst zusieht wie er weg kommt, ist so gut wie tot!“ Dann brüllte einer einen scharfen Befehl und die Pferde setzten sich in Bewegung. Mittlerweile rückten jedoch die Verfolger gefährlich nahe auf, einige spannten bereits ihre Bögen von den Rücken ihrer Pferde. Kaum galoppierten Caeds Freunde wieder, sausten die ersten Pfeile herüber. Einer blieb im Sattel von Caed stecken und er konnte ihn begutachten.
Der Pfeil war sauber gearbeitet und etwa 35cm lang. Die Befiederung ließ es zu, dass er auch bei starkem Wind nicht so leicht vom Kurs abkam. Die Spitze war mit einem hässlichen Widerhaken versehen. Nachdem Caed seinen Finger daran rieb, steckte er sich ihn in den Mund und schmeckte den säuerlichen Geschmack von Dimwurzelgift. Hätte diese Spitze seine Haut nur oberflächlich ritzt, könnte er bereits aufgeben.
Die zweite Salve flog auf sie zu. Von den Männern in den Kapuzen war weit und breit nichts mehr zu sehen. Plötzlich ein gellender Schrei. Jonson, dessen Pferd etwas lahmte war zurückgefallen und ein Schaft ragte aus der Schulter. „Jonson, Nein!“, riefen die beiden anderen wie aus einem Munde. Ein neuerliches Sirren schreckte sie auf und noch ein Pfeil bohrte sich in den Waffenschmied. Ganz langsam drehte er sich um und röchelte: „Flieht, solange ihr noch könnt!“. Nachdem er das sprach, riss er ein Schwert aus der Satteltasche und zog das andere aus der Scheide an seiner Hüfte. Ein scharfer Befehl folgte, Jonsons Pferd wendete sich und ehe Caed oder Will wussten, was geschah preschte er den Gegnern entgegen. Seine Schwerter hielt er dass die Schneiden nach vorne gerichtet waren und er somit so viele wie möglich töten konnte.
Caedric und William gaben ihren Pferden die Sporen. Sie dankten Jonson, dass er sich für sie opferte und ritten weiter die Straße entlang. Hinter ihnen vernahmen sie einen Fluch und im nächsten Moment den schrillen Schrei der nur von einem verletzten Pferd kommen konnte. Keiner der beiden wagte es, sein Haupt zu wenden.
Am späten Nachmittag fanden sie eine kleine Herberge mit neuem Strohdach und verrammelten Fenstern. An den Wänden türmten sich Holzscheite auf. Erst jetzt fiel ihnen wieder ein, dass der Winter vor der Tür stand und es jeden Moment zu schneien beginnen könnte. Als er einen Blick auf den Himmel warf, welcher von einer dicken, weißen Wolkendecke bedeckt war, entschied Caed, dass die besser in der Herberge übernachten sollten.
Nachdem sie sich erkundigt hatten, ob noch Zimmer frei wären, versorgten sie ihre Pferde. Zum Glück gab es eine Verbindungstür zwischen dem Stall und dem Schankraum, da es draußen fürchterlich zu schütten begonnen hatte.
Nach dem Abendessen, welches aus ihrer eigenen Verpflegung bestand, betrank sich Caed, weil er glaubte, die Trauer um Jonson wegspülen zu können. Doch als er nach dem vierten Glas mit dem besten Schnaps noch immer nicht betrunken war, ging er in seine gemütliche kleine Kammer.
Das Zimmer bestand aus einem ungemütlichen Bett, einem großen, etwas schiefen Kasten, einem wackeligen Tisch mit einem kleinen Sessel dazu und, was Caed wunderte, an der Wand war ein Kamin. Als er ins Williams Zimmer schaute, fand er es genauso vor wie seines, auf mit einem Kamin an der Wand.
Nachdem er sein Lederwams, bei welchem die eigentlich braune Farbe fast nicht mehr zu erkennen war, weil es sehr viele Drecks- und Blutspritzer „zierten“, und seinen extrem zerrissenen Umhang, auf dem das Zeichen der Gilde bereits verblichen war, abgelegte, setzte er sich an den Tisch und zog aus einer Tasche ein Blatt Pergament und ein in Ölpapier gewickeltes Tintenfass mitsamt Feder heraus. Folgend schrieb er alles, was auf der Reise bisher geschehen war, auf. Bald schon merkte er wie es sehr kühl in dem Raum wurde, und er entzündete den Kamin. Nach einer Stunde löschte er die Kerze am Tisch und legte sich schlafen.
Am nächsten Morgen spürte er sogleich die Kälte im Zimmer, als er erwachte. Caed spähte durch einen Schlitz in dem zugenagelten Fenster und erblickte nur weiß. Weit und breit war alles weiß, einzig am Horizont stieg eine schwarze Rauchsäule auf. Im Kamin befand sich noch genug Glut, um das nachgelegte Holz leicht zu entzünden. Nachdem er sich in einer Waschschüssel, welche am Gang vor den Zimmern stand, gründlich gewaschen hatte, streifte Caed sich ein grünes Hemd und einen neuen, braunen Umhang über.
Als er den Schankraum betrat, herrschte dort ein großes Chaos. Einige Männer hatten versucht, die Tür zu öffnen und eine große Menge Schnee war in den Raum gerutscht. „Caedric, guten Morgen! Wie du siehst, wir wurden eingeschneit! Ich schätze dass da draußen mindestens ein Meter Schnee liegt, wenn nicht mehr!“, empfing ihn Williams, der nicht sehr über Jonsons Tod betrübt schien.
In den nächsten Wochen schafften es einige Reisende, eine Tür freizubekommen. Doch Caed und Will blieben, sie planten, erst nächsten Frühling aufzubrechen. Nun erreichten die Schenke, welche übrigens den Namen „Zuflucht“ trug, Nachrichten, zwar nur spärlich, aber immerhin. Man erzählte sich, dass der König Lenizia schleifen ließ und es sehr viele Tote gäbe. Auf die Frage, wie es der König schaffe, eine ganze Armee durch das weiße Land zu bringen bekam man die Antwort: „Die haben einfach ein paar hundert Leute schaufeln lassen!“
Caed ging es in dieser Zeit prächtig. Die zahlreichen kleinen Wunden und Prellungen waren verheilt und jeden Tag übte er mit dem Schwert oder jagte im nahen Wäldchen. Solange er jagte, dachte er nach. Über Jonson, über sein altes Zuhause, über seine verschollenen Eltern und über seinen, wahrscheinlich unter den Opfern von Kodam befindenden Onkel. Als ich William eines Tages fragte, ob er überhaupt jagen dürfe, meinte Caedric nur: „Ich bin diese Woche fünf Mal da draußen gewesen und nie irgendjemanden begegnet!“. Die Jagtgesetze waren hart, und wer sich nicht eine Urkunde bei dem nahesten Grafen besorgte, welche dem Besitzer die Erlaubnis zur Jagt gab, konnte leicht zum Tode verurteilt werden. Fischen bildete eine Ausnahme.
Eines Tages, Caed schätze Anfang April, brachen sie von der „Zuflucht“ auf. Die Pferde waren gesättigt und die beiden Reiter waren in den vergangenen Monaten stärker geworden. Caed trug einen neuen Lederwams mit den Insignien seiner Gilde, da ein Söldner, der während des Überfalls auf Kodam einen reichen Kaufmann beschützte, eben in dieser Herberge übernachtete und Caed seinen Lederwams großzügig überließ. Des Weiteren schnitze er sich ein Bündel neuer Pfeile die er mit Taubenfedern so präzise machte, dass sie selbst in einem Schneesturm auf zwei Meter genau waren, geschossen aus achtzig Metern Entfernung!
Das Land dass sie vorfanden erkannten sie nicht wieder. Viele der kleinen Wäldchen auf den Hügelkuppen waren abgeholzt worden und auf dem höchsten Hügel trohnte eine riesige Festung aus Holz. Am Fuße des Hügels bildete sich eine kleine Stadt mit kleinen, viereckigen Häusern, ebenfalls aus Holz. Auf der Straße, die eigentlich eher ein überdimensionaler Trampelpfad war, fanden sie alle paar Kilometer ein Haus welches zwei Soldaten beherbergte.
Caed und William wateten gerade durch eine Furt eines kleinen Flusses, als sie eine kleine Gruppe von Kriegern auf Pferden bemerkten, die sich ihnen schnell näherte. In Windeseile machten sie sich kampfbereit. Die Reiter hielten etwa fünf Meter vor der Furt und eine altbekannte Stimme gluckste: „Warum wollt ihr uns gleich umbringen?“ Die Stimme gehörte niemand anders als Jonson!
 
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Cool. Wirklich, das ist toll.

Jedoch schriebst du, das Dimwurzelgift ist sehr gefährlich, eine kleine Verletzung ist tödlich. Johnson hat mehrere davon abbekommen, und er lebt ...
 
oh.

das ist deshalb weil das gift erst sehr spät wirkt. ich will aber net zu viel verraten, wird alles noch kommen;)

es ist wirklich sehr gefährlich, und CAed wusste zu dem Zeitpunkt nicht, dass sich das gift herraussaugen ließ, da er keinen kannte, der den pfeil so schnell entfernen konnte (widerhaken). außerdem war es eine verdünnte mischung, weil sollte es das reine sein, wie caedric annimmt, hätte ich keine hauptperson mehr:eek:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nuja was soll ich sagen. Schreibstil ist zu kurzhaltig, also das was du in einem Kapitel schreibst, das kannst du auf 30-40 Seiten bringen. Ist aber bei jeder Geschichte so die ich bisher hier gelesen habe. Weiterhin, Thema Söldner: Du erschaffst deine eigenen Söldner, ok das ist ja legitim, aber einige Eigenschaften klingen etwas...naja bescheiden, die ansich kein Söldner sind. "...kämpfte einst sogar in einer Schlacht". Haha ratemal was die aufgaben eines Söldner sind...der kämpft nicht nur einmal in einer schlacht, der kämpft grundsätzlich dort O-o Leute die einfach Aufträge annehmen wie du das gesagt hast mit Karawanen, können auch Söldner sein, natuerlich, die sind dann aber tief gesunken...und es entspricht nicht dem residenzfall. (aber nur so nebenbei)

Dann das erste kapitel gleich schon mit dem ersten Kampf...unklug, sehr unklug. Als Kurzstory ok, aber als Geschichte? Weis noch nichtmal wie der Hauptheld aussieht und schon soll ich fuer ihn zittern? Nein!

Dann alle anderen gildenangehörigen werden zerstueckelt und der hauptheld stellt sich mal wieder alleine allen? (bezug auf deinen eingangspost: "Ich habe versucht, eine Geschichte zu schreiben, die nicht voller haarsträubender Helden ist, welche unbesiegbar sind und das Töten lieben, etc..."), b.w. da fällt mir gerade noch was ein: Ein Söldner der es hasst zu töten...ist tut mir leid das zu sagen, kein Söldner. Entweder er lebt damit oder nicht. Ach und das mit den Pfeilen ungewöhnlich das man sich unnuetzen ballast auftut mit zusätzlichen pfeilen und nichtmal einen bogen dabei hat ;)

...and so on, habe nur die ersten beiden gelesen. Ich denke es wuerde aber so weiter gehen (einiges habe ich auch stiefmuetterlich uebersehen).

Wuensch dir aber noch viel Erfolg dabei =)
 
ähm, hier mal die aufklärung:

also das was du in einem Kapitel schreibst, das kannst du auf 30-40 Seiten bringen

das ist glaube ich Ansichtssache, dem einen gefallen viele kurze Kapitel, der andere will wenig lange

"...kämpfte einst sogar in einer Schlacht". Haha ratemal was die aufgaben eines Söldner sind...der kämpft nicht nur einmal in einer schlacht, der kämpft grundsätzlich dort O-o Leute die einfach Aufträge annehmen wie du das gesagt hast mit Karawanen, können auch Söldner sein, natuerlich, die sind dann aber tief gesunken...und es entspricht nicht dem residenzfall.

Caedric soltle einen "Ex"-Söldner darstellen, der Reue für seine Taten in der Vergangenheit empfindet. Mit der Schlacht meinte ich eine extrem große, so etwa 10.000 vs. 10.000. In dieser wurden viele neue Techniken eingesetzt (vergleichbar mit dem ersten Weltkrieg, wo die Kriegsführung auch immer unmenschlicher wurde) und so erlitten viele Soldaten udn Söldner dauerhafte psychische Schäden.

Dann das erste kapitel gleich schon mit dem ersten Kampf...unklug, sehr unklug. Als Kurzstory ok, aber als Geschichte? Weis noch nichtmal wie der Hauptheld aussieht und schon soll ich fuer ihn zittern? Nein!

ich habe versucht, gleich etwas Spannung aufzubauen, ist Geschmackssache.

Dann alle anderen gildenangehörigen werden zerstueckelt und der hauptheld stellt sich mal wieder alleine allen? (bezug auf deinen eingangspost: "Ich habe versucht, eine Geschichte zu schreiben, die nicht voller haarsträubender Helden ist, welche unbesiegbar sind und das Töten lieben, etc..."), b.w. da fällt mir gerade noch was ein: Ein Söldner der es hasst zu töten...ist tut mir leid das zu sagen, kein Söldner. Entweder er lebt damit oder nicht.

auch hier wieder, er ist ein "Ex"-Söldner, der sich für seine Taten schämt!

Ach und das mit den Pfeilen ungewöhnlich das man sich unnuetzen ballast auftut mit zusätzlichen pfeilen und nichtmal einen bogen dabei hat

es kommt glaube ich nicht ganz raus, nach den ertsen beiden kapiteln, dass er sehr wohl auch einen bogen hat. ich habe es jeodhc vergessen zu schreiben:oops:


Zum Prolog:
Er gefällt mir immer noch nicht, ich glaub ich schreib ihn nochmal neu.

Heute wird voraussichtlich kein Kapitel kommen, da ich versuche, ideen zu sammeln, mathematik zu lernen und die erschienenen zu verbessern!

Euer
Caed
 
Was ein grundsätzliches Problem ist und was mir jetzt direkt nach deiner Erklärung einfällt ist, das du einfach viel zu wenig Informationen zulässt. Das mit der Schlacht z.B. kann man wunderbar in einem Flashback erzählen, woher soll ich das als leser wissen?

Mit den Kapiteln: Das war grundsätzlich keine Kritik an den kurzen, ich wollte nur sagen das die Möglichkeit besteht was du dort alles reinbringst, auch länger und damit ausfuerlicher zu schreiben. Ich mags halt länger, da ich meine Geschichte auch sehr lang fasse und wirklich jede Einzelheit der Welt dem leser beschreiben will, das hat ein Fantasybuch so an sich...

Ex-Söldner: Naja, weis ja nicht klingt mir etwas an den Haaren herbeigezogen. Aber gut, ein Söldner bleibt ein Söldner, auch wenn er psychische Schäden erlitten hat und angst vorm töten?...ich habe eine etwas andere auffassung von den Wort "Söldner", aber ist ok jetzt.

Zu der Schlacht, naja Spannung? oioioi am anfang weis man quasi schon das er den Kampf gewinnt, deswegen kann man deine detailierten Kampfsbeschreibungen auch ueberlesen. Es ist am Anfang einer Geschichte. Da wird der Hauptheld doch nicht sterben. Geschmackssache hin oder her, ich finds unklug. Man kann es jedoch auch ordentlich einbringen eine Schlacht gleich am Anfang, gibts genug gute Beispiel fuer.

Dann alle anderen gildenangehörigen werden zerstueckelt und der hauptheld stellt sich mal wieder alleine allen? (bezug auf deinen eingangspost: "Ich habe versucht, eine Geschichte zu schreiben, die nicht voller haarsträubender Helden ist, welche unbesiegbar sind und das Töten lieben, etc..."),

Vllt. willste nicht drauf antworten, aber darauf gabs immer noch keine Antwort, steht im Widerspruch mit deinem Eingangszitat...sowieso, lässt der seine "Kameraden" einfach so im stich?

Hier gibts noch so viel Arbeit an den unlogischen Stellen (ergo: erst 2 kapitel), bin ich den der Einzige der auf sowas achtet? Alle sagen immer nur schön und gut, aber so richtig lesen oder mal in die Materie als Leser einsteigen tut keiner. Wie soll man da mal konstruktive Kritik erwarten? Ich lese seit mehr als 6 Jahren Buecher aus verschiedensten Universien und habe von so vielen Geschichten Korrekturleser gemacht, und nach den ganzen Threads dachte ich hier gibts noch mehr solcher fanatischen Fantasy-Freaks, aber enttäuschung, ist wohl manchmal mehr Schein dahinter...
 
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ENDLICH WAS NEUES VON CAEDRIC UND CO.!!!
Hier eine noch nicht finale Karte des Landes in dem die Geschichte spielt:


UND:
Kapitel 9:
Kapitel 9:
Caed konnte es nicht glauben. Der Jonson der von zwei vergifteten Pfeilen in den Rücken getroffen wurde führte jetzt eine Truppe von etwa zwanzig Mann an! „Wie…wie hast du überlebt?“, stammelte Caed, der im Gegensatz zum völlig verdatterten William irgendwas sagen wollte. „Ich jagte mitten unter sie und erschlug mindestens sieben oder acht, der Rest machte Kehrt. Dann suchten mich die Kapuzenmänner auf und einer war ein Heiler und er zog die Pfeile aus den Wunden und saugte mir das Gift aus, ehe es wirkte. Danach bin ich zu unserem Ziel, den Bergen und ritt zu dem See wo wir damals William aufgelesen haben. Da fand ich die da“, er deutete auf die Krieger, „die, wie es sich herausstellte, die Überlebenden der Gilde waren. Sie reisten aus allen Außenposten an, da es anscheinend ein paar Dorfbewohnern gelungen ist, die Nachricht zu verbreiten. Sie errichteten eine kleine Burg aus dem Holz im Wald. Immerhin sind wir über hundert Leute. Als wir wegritten, um euch zu suchen, wurde gerade der Nordflügel fertig gestellt! Ich habe das Kommando Leif von Kest übertragen, er ist ein fähiger Mann!“
Jetzt erkannte Caed auch einige Gesichter aus der Menge. Er war glücklich. Glücklich über den Umstand, dass Jonson noch lebte, dass er von seinem einstigen Gefährten Leif wieder etwas erfuhr und dass die Gilde noch existierte. Jonsons Worte rissen ihn aus den Gedanken. „…da ist jedoch ein Problem. Einer der Wachleute die ich angriff erkannte das Emblem der Gilde an meiner Schulter. Er verlautbarte dies dem Herzog welcher ein Eilschreiben aussandte, dass jeder unter dem Zeichen reisender unverzüglich zu exekutieren sei!“. „Darum wollte der eine seinen Wams loswerden!“, meinte Caed trocken.
Nach langem Schulterklopfen und Umarmungen wichen sie von der immer stärker benutzen Straße auf einen kleinen Feldweg aus. Während des Ritts tauschte man Neuigkeiten aus. Der König war zurzeit mit seiner Armee unterwegs und schlug ziellos zu. Er brannte Dörfer nieder und vernichtete die ersten bebauten Felder. Nach einigen Stunden kam ein Bauer mit einem Pferdekarren vorbei. Sowie er das Zeichen auf ihren Lederwämsen sah, knallte seine Peitsche und der Karren entfernte sich rumpelnd über den noch schlammigen Weg.
Das Nachtlager errichteten sie in einem Tal zwischen zwei steilen Hügeln. Eine dicke Wolkendecke bedeckte den Mond und es war so finster, dass man ohne Licht kaum die Hand vor Augen sah. Sie hörten Wolfsgeheul. Es wurden zwei Nachtwachen bestimmt, der Rest legte sich schlafen. Die Zelte baute man nicht auf, da man genug Decken für jeden hatte.
Caedric ging über eine Ebene. Vor ihm, hinter ihm, überall das kurze Gras. Auf einmal ein Schrei. Er klang fast menschlich. Doch er konnte niemanden ausmachen. Dann eine Glocke. Wie aus weiter Ferne. Ein dumpfer Knall. Da verstand Caed. Die Geräusche waren nicht in seinem Traum. Er sprang auf. Im Lager herrschte Chaos. Es wurde geschrieen, Pfeile sirrten herum. Caed riss sein Schwert aus der Scheide. Irgendjemand entzündete Fackeln und warf sie überall hin, im Lager tanzten Schatten. Plötzlich ein schwarzes etwas. Es sprang auf Caedric zu. Er hob sein Schwert hoch und eine Fontäne von einer warmen Flüssigkeit erwischte ihn im Gesicht. „Wölfe, dass sind Wölfe!“, brüllte ein verängstigter, junger Söldner. Caed hieb auf alles ein was sich bewegte und kein Freund war. Das Blut floss in Strömen. Währenddessen verteidigte William einen andern, der sich wimmernd am Boden wand, blutend aus einem Stumpf der einst sein Fuß gewesen war.
Caed erschlug gerade einen besonders großen Wolf, als ihm etwas auffiel. Der vermeintliche Wolf trug einen Gürtel, in dem ein kurzes Schwert steckte. Caed drehte die Leiche um und an dem Fell wo er vermutete dass der Kopf war. Er hob es an und plötzlich fühlte er sich so schlimm wie noch nie. Vor ihm lag kein blutrünstiger Wolf sondern ein Mensch. Ein Junger, mit markanten Zügen im Gesicht und vor Schmerz oder Schreck geweitete Augen, auch nachdem er verschieden war. „Das sind Menschen! Das sind Menschen!“, schrie Caedric wie von Sinnen. Er ließ seinen Blick durchs Lager schweifen. Viele Männer standen nicht mehr. Sie versammelten sich und bildeten einen schützenden Kreis. Caed sprintete hin und stellte sich in die erste Reihe. Doch die Wolfsmenschen griffen nicht weiter an. Stattdessen machten sie sich an den Gefallenen zu schaffen. Man hörte ein Knacken nach kurzer Zeit waren sie wieder weg. „Durchzählen, Fackeln entzünden!“, schrie Will. Kurze Zeit später trat ein verängstigter Offizier vor: „Sire, wir sind neun Leute, keine Verletzten.“ „Keine Verletzten?“ „Nein Sire, alle Tot! Ihnen wurde der Schädel abgehackt und sie sind nicht aufzufinden“
Caed schauderte, als er am nächsten Morgen über das Schlachtfeld ging. Nicht nur ihren Männern fehlte der Kopf, auch die Feinde hatten keinen mehr. Es war furchtbar. Unter den Erschlagenen erblickte Caed keinen den er kannte, womit sollte er sie identifizieren?
Nach der Beerdigung ritten sie in einem sehr scharfen Tempo.
Ein paar Wochen später erreichten sie die Berge und kurze Zeit später standen sie vor der „kleinen Burg“ wie Jonson meinte. Caed fand es war eine Festung.
Rundherum fehlten Bäume. Inmitten der neuen Lichtung befand sich ein etwa zehn Meter hoher, künstlicher Hügel, der von zwei Palisadenreihen umgeben war. Ganz oben stand ein Turm und rund um diesen hoben gerade ein paar Männer einen tiefen Graben aus. In dem Zwischenraum der beiden Palisaden standen kleine Hütten, es gab eine kleine Apotheke und sogar einen Schmied. Der Burgfried selbst war drei Stockwerke hoch und zwei in den Hügel gebaut. Eine kleine Abordnung sprengte ihnen entgegen, unter ihnen auch Leif. „Hey, ihr habt sogar eine eigene Flagge!“, begrüßte sie Caed. Danach bot ihm Leif das Kommando über die Burg an, doch er lehnte ab. Als Grund gab er an, eine kleine Gruppe von Spähern anführen zu wollen, um etwaige Feinde auszumachen und im besten Fall auszuschalten. Er bekam zwanzig Männer. Unter ihnen auch Jonson und Will. Während er im Speisesaal eine Mahlzeit zu sich nahm, besuchten ihn einige Leute. Der Schmied bot ihm an, seine Waffe auszubessern und ein Gerber verbesserte das arg mitgenommene Lederwams. Auch Neuigkeiten wurden ausgetauscht. Der König hatte die Kämpfe größtenteils beendet, und nun wollte er Jagt auf Aufständische machen, welche sich in den Wäldern und Höhlen verschanzt hielten. Caedric, Leif und die anderen zählten auch dazu.
An einem frühen Morgen, einige Tage nach der Ankunft auf der Festung, zogen Caed und seine Gruppe aus, um einiges an Rotwild zu erlegen, da die Speisekammern sich schnell leerten. Die Burg war Anlaufstelle nummer eins bei den Gesetzlosen. Auf einer Lichtung schlugen sie ihr Lager auf. Caed befahl ihnen, auszuschwärmen, um soviel wie möglich zu erwischen. Er selbst marschierte einen steilen Hang hinauf und erreichte eine kleine Hochebene. Vor ihm grasten ein paar Rehe und ein stattlicher Hirsch. Langsam griff er zu seinem Köcher und nahm einen Pfeil heraus. Danach nahm er den Langbogen, der ihn seit dem Aufbruch aus Kodam begleitete, von der Schulter und legte die Sehne in die Kerbe des Geschosses. Sirrend jagte es auf das Wild zu, als er es ausließ. Der Pfeil traf den Hirschen zwischen den Augen und er war sofort tot. Die anderen Rehe nahmen sofort Reißaus. Gemächlich entfernte Caed die Innereinen und hängte den Hirschen mit den Vorderläufen danach auf einen einsamen Baum auf, um ihn vor Bären und anderen Aasfressern zu schützen. Auf seinem Rückweg würde er ihn mitnehmen.
Zwei oder drei Stunden später fand er die anderen Rehe. Er spannte gerade seinen Bogen um ein Reh, welches lahmte, zu erlegen, als die Herde plötzlich auf ihn zustürmte. Völlig überrascht ließ er die Sehne los. Der Pfeil verfehlte die Tiere, welche nun knapp vor ihm waren. Auf einmal schlug etwas in das Genick des Rehes ein, welches Caed am nahesten war. Der Bolzen trat vorne wieder aus, gefolgt von einer roten Fontäne. Mit einem schrillen Schrei stürzte das Tier. Ein Blick auf die Bolzenspitze genügte, um sich sicher zu sein. Das Geschoss war kein Jagtutensil. Der Bolzen hatte Caed gegolten. Er sprang ein das hohe Gras, nur um einen weiteren Bolzen über ihn wegzischen zu hören. Etwa hundert Meter vor ihm standen drei Armbrustschützen. Der dritte Bolzen schlug knapp vor seinem Kopf ein, jetzt war es an der Zeit, zu attackieren. „Wenn ich flüchte, jagen sie mir schneller einen Bolzen in den Rücken als ich den Waldrand erreichen kann!“, dachte Caed. Im nächsten Moment sprang er hoch, sein Schwert aus der Scheide ziehend. Die drei Feinde waren beschäftigt, mit der Kurbel die starke Sehne nach oben zu ziehen. Caedric sprintete. Es würde sehr eng werden. Zum Glück war er schneller. Sein Schwert schnellte herunter. Der erste Gegner brach mit blutender Stirn zusammen. Noch bevor einer der beiden Übrigen reagieren konnte, blitzte die Klinge erneut auf, und noch einmal, dann war Ruhe. Caed schauderte. Die Berserkerwut hatte für kurze Zeit Besitz von ihm ergriffen. Er wischte sich mit der freien Hand den Schweiß von der Stirn und entfernte danach das Blut der Toten an deren Kleidung. Was ihm Auffiel: Sie alle trugen den Gelb-Blauen Waffenrock, welcher sie als Soldaten des Königs auswies. „Sie sind nun schon fast bei der Burg!“, dachte sich Caedric. Gerade wollte er sich umdrehen und die Leichen den Geiern überlassen als er zusammenfuhr. Wumm wumm wumm. Der gleichmäßige Takt hallte über die saftig grünen Gräser der Hochebene. Wumm wumm wumm. Geschickt kletterte er einen nahen Baum hinauf um bessere Sicht zu haben. Wumm wumm wumm. Oben angekommen schlug er ein Stück aus dem Blätterdach. Raschelnd fiel es zu Boden. Caeds Augen suchten die Hochebene ab und fanden, was er vermutete. Eine Streitkraft von über tausend Mann marschierte auf ihn zu. Sehr schnell. Zu schnell. Die Gelb-Blaue Masse bewegte sich direkt auf ihn zu. Etwa eine Meile trennten sie noch von ihm. Er verstand. „Sie wollen die Burg belagern!“, schrie er voller Angst.
ACHTUNG: DAS KAPITEL IST NOCH NICHT FINAL!!!! ENDE DES ERSTEN TEILES!

hoffe es gefällt euch
lg
Caed

EDIT:
Hier das erste Kapitel des zweiten Teiles:

TEIL 2:
Kapitel 1:
Kapitel 1:
Grelle Blitze zuckten über den pechschwarzen Himmel. Die Wellenberge krachten lautstark gegen die hölzernen Planken des Schiffes. Die Gischt spritze den Wesen in die Augen. „Das Segel! Holt das Segel ein!“, schrie eine raue Stimme vom erhöhten Bug. Sofort huschten einige Gestalten zu den Klettertauen. Sie waren etwa so groß wie Menschen, doch ihre Haut war grün-schwarz und aus ihrem Mund standen gelbe Hauer. Fast alle waren in dicke, schwarze Fellmäntel und ebenfalls schwarz gefärbten Kettenhemden gehüllt. “Vorsicht!“, gellte eine Stimme über das Deck. Im nächsten Moment krachte ein weiteres Schiff der Flotte in die Planken der rechten Seite. Doch die, mit Eisenstangen gestützten, Holzbrettern gaben nicht nach. Der Steuermann riss das Ruder herum und die beiden Schiffe lösten sich. Währenddessen meldeten die Leute im Ausguck des vordersten Schiffes Land. Oder besser gesagt: eine Stadt. Die Lichter leuchteten schwach durch den dichten Regen und innerhalb kurzer Zeit nahm die Flotte Kampfaufstellung. Ein besonders großes Wesen hielt eine flammende Ansprache. Nachdem es geendet hatte, brüllten zehntausend Kehlen die Zustimmung. Das Schicksal der Stadt Ubernei war besiegelt.
„Deckung!“, schnitt der Befehl der jungen Wache über die schützende Stadtmauer. Ein flammendes Geschoss bahnte sich den Weg durch den Nebel und schlug in eine gefüllte Schenke ein. Das Strohdach fing, obwohl es völlig durchnässt war, sofort Feuer und die Menschen stürmten hinaus. Weitere schlugen im vorgelagerten Hafenviertel ein und dieses stand kurze Zeit später in Flammen. Die Wache stürmte zu der Festung auf dem Hügel, doch es währe gar nicht nötig gewesen. Der Tumult hatte den Oberbefehlshaber geweckt und er ließ den Befehl zur Verteidigung von Ubernei geben. Hunderte verschlafene Männer rannten in die Waffenkammern und rissen Schwerter, Bögen und Hellebarden aus den Verankerungen. Auch einige Bürger waren mit Dreschflegeln und Speeren bewaffnet.
Sie sammelten sich unter starkem Beschuss aus Schiffskatapulten hinten den beiden steinernen Türmen des Stadttores. Langsam doch stetig schlossen sich die Scharniere. Wenn die bleiernen Riegel in die Nötigen Ausbuchtungen liegen würden, währe dieses Tor undurchdringbar. Vier Ballisten standen in jedem Turm und würden Belagerungstürme welche vom Strand aus die Mauer angriffen, in Stücke schießen. Gegen Rammböcke waren mehrere Pferdgroße Kessel mit siedendem Pech über Luken. Doch der Feind wollte nicht an Land gehen.
Am frühen Morgen lichtete sich der Himmel. Erste Sonnenstrahlen zeigten das wahre Ausmaß des nächtlichen Beschusses. Hunderte Häuser waren zerstört oder brannten, die Leichen türmten sich, vor allem im Hafenviertel. Die gesamte Marineflotte von dreißig Schiffen, welche in Ubernei stationiert waren, war zerstört. Zweitausend Seemänner lagen tot in den kokelnden Baracken. Die junge Wache war auf einem der Tortürme stationiert worden, den beiden höchsten Türmen. „Hey Tunglas, siehst du die Flotte da? Das sind mindestens hundert Schiffe, aber von welcher Bauart? Das Holz scheint schwarz zu sein!“, meinte Erik von Kent, der Bruder von Leif. „Oh ja, das wird ein Kampf!“, erwiderte Tunglas. In einer Pfütze begutachtete er seine Erscheinung. Das schulterlange, braune Haar wurde von einem Nasenhelm verdeckt, während seine grün-braunen Augen funkelten. Sein grüner Kürass mit dem Wappen von Ubernei, einem weißen Pferd auf schwarzem Grund, saß auf seinen breiten Schultern. Ein schwarzer Waffengurt war ebenfalls da. In der Scheide steckte ein Breitschwert, welches er selbst schmiedete, mit zwanzig eine schöne Leistung. Nun würde es die Feuertaufe erhalten. Er besaß aber auch zwei längliche Kurzschwerter, welche er doppelhändig führte. Daher verzichtete er ganz auf einen Schild.
Auch Erik hatte braunes, schulterlanges Haar. Doch sein Gesicht war im Gegensatz zu Tunglas sehr hager und sein Kürass verdreckt. Er hatte geholfen, die Bleiriegel vorzuschieben. Auch er benutzte keinen Schild im Kampf, da er es liebte die Gegner mit zwei Bartäxten aufs Korn zu nehmen. Sein Helm lag irgendwo im Dreck, er verlor ihn als ein Geschoss einige seiner Kumpane grillte. „Gib mir mal den Schleifstein, ich will die Krüppel da vorne ordentlich begrüßen können!“, schrie er zu Tunglas, gerade donnerte ein Regiment berittener Bogenschützen am Torhaus vorbei. Als er den Schleifstein erhalten hatte, strich er fast zärtlich über die langen Klingen seiner Äxte. Die Klingen waren an einem hölzernen Stiel angebracht und waren, nicht wie normale Äxte rund, sondern zogen sich etwa zwanzig Zentimeter nach unten, daher gab es eine große Schneide. Auf der Rückseite war ein schmaler Sporn angebracht, welcher selbst Vollplattenpanzer zu durchdringen vermochte. Auch sie waren von Tunglas geschmiedet worden.
Die ersten Schiffe näherten sich dem zerschossenem Strand und somit der Stadt. Die Sonne erreichte gerade ihren Zenit. Erik blickte hinter sich, über das Land welches gerade erblühte. Ganz im Süden erhoben sich die Berge, dazwischen war die vermutlich schönste Ebene des ganzen Landes. Kleine Wäldchen wuchsen zwischen Feldern und kleinen Dörfern. Würde Ubernei fallen, wäre dieses Land Geschichte.
„Ballisten, FEUER!“, brüllte der Hauptmann. Im nächsten Moment schossen mannslange Pfeile aus den Türmen, auf die Schiffe zu. Die Spitzen waren mit weißem Leinen umwickelt, welches in Schnaps getaucht und angezündet worden war. Die erste Salve war zu tief gezielt und schlug ins Wasser ein. „Sehne zurückkurbeln…Pfeil umwickeln…tränken…einlegen…FEUER!“, gellte die befehlsgewohnte Stimme über den steinernen Wall. Dann flogen dem Gegner erneut todbringende Geschosse entgegen. Diesmal trafen sie. Das Vordeck eines Schiffes fing Feuer und brannte sofort lichterloh. Grunzende Schreie gefolgt von einem scharfen Befehl in einer, Erik und Tunglas nicht bekannter Sprache, folgten. Salve um Salve wurde abgeschossen bis die ersten Schiffe rumpelnd in den Sand fuhren. Dutzende Wesen wie sie die beiden noch nie gesehen hatten, sprangen heraus und stürmten vorwärts. Die Bogenschützen eilten die Mauer entlang. Auf ein Zeichen feuerten sie Pfeile, welche in Dimwurzelgift getränkt waren, ab. Die meisten trafen. Die wenigen, welche unbeschadet davonkamen, bauten erste Strohschilde auf. Immer mehr Schiffe brandeten und die schwarze Flut wurde größer. Hunderte Tote bedeckten bereits den Strand. „Mehr Pfeile, wir haben kein Gift und keine Pfeile mehr! Warum schießen die nicht zurück, damit wir die aufsammeln können? Barbaren!“, schrie der Hauptmann, woraufhin einige Rekruten zur Waffenkammer eilten. In diesem Moment stiegen etwa zweitausend schwarze Pfeile in den Himmel. „Woa, Erik, runter“, brüllte Tunglas, während er sich zu Boden warf. „Warum, wir sind unter Dach!“, schrie Erik verächtlich zurück. Tunglas schoss das Blut ins Gesicht. Rot wie eine Tomate erhob er sich wieder. Dann legte sich die Wolke über sie. Die Rekruten, welche gerade mit neuen Pfeilen zurückkehrten, wurden alle getroffen. Auch die Bogenschützen erwischte es schwer. Einige wurden gleich von mehreren Pfeilen erwischt und stürzten wegen der enormen Wucht rückwärts von der Mauer. Schreiend schlugen sie auf. Ein paar Freunde Tunglas konnten sich nicht mehr retten und wurden regelrecht gegen die Holzwand einer Baracke genagelt. Das Blut floss in Strömen die dafür vorgesehene Rille auf dem Wall hinunter, durch unterirdische Rohre ins Meer geleitet. Dies hatte den Vorteil, dass, sollte es zu einem Nahkampf kommen, die Kämpfer nicht ausrutschten. Die See färbte sich rot.
„Wird’s bald? Vom Glotzen haben wir noch keinen Kampf gewonnen!“, rief ein hitziger Offizier und drängte sich an Erik und Tunglas vorbei, welche ihrer ersten Schlacht beiwohnten. Fassungslos starrten sie auf die Leichen, von denen manche noch zuckten. Der Offizier wollte gerade die Balliste abfeuern als ein Klicken vom Strand zu hören war. Im nächsten Augenblick schlugen hunderte Bolzen ein. Einige waren so gut gezielt dass sie durch die Lücken für die Ballisten flogen. Einer davon zerfetzte die Halsschlagader des Offiziers. Gurgelnd brach er zusammen. Der gesamte Raum wurde rot gefärbt. Dann flogen weitere Bolzen heran. Brandbolzen. Sie erwischten die Ballisten da diese nicht nass waren entzündeten sie sich schnell. Erik und Tunglas versuchten, sie zu löschen, vergebens. Aus fast allen Türmen quoll Rauch. Sie hatten die zweite Verteidigung verloren, blieb noch das Pech.
Kaum waren die Ballisten verbrannt, da feuerten die Schiffskatapulte und Triböke erneut. Auf die Türme und auf das Torhaus. „Tunglas, wir müssen hier raus, oder wir krepieren!“, meinte Erik zu ihm. Sie verließen gerade den Raum durch die Tür als ein Geschoss durchs Eisendach rauschte. Gleichzeitig durchschlug ein zweites die Steinwand und Splitter jagten herum. Jeder der nicht rechtzeitig durch die Tür hechtete, wurde dutzende Male aufgespießt. Als zu allem Überdruss das Pech getroffen wurde, sank Tunglas das Herz in die Hose. Der Wall war nun gefallen.

DIE KARTE WURDE ERNEUERT!!!
 
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Es gibt was neues von der Reise, bevor ich morgen Skifahren gehe^^

Kapitel 2:
Kapitel 2:
„…Seid tapfer, und bedenkt: die Stadt muss noch mindestes sechs Stunden gehalten werden! Die Menschen müssen die Berge erreichen, sonst sind sie alle tot! Wollt ihr eure Frauen und Kinder tot auffinden? NEIN, dass wollt ihr nicht! Wenn ihr nicht gnadenlos diese neuen Feinde tötet, werden sie es mit euch tun! Zweitausend Hellebardenträger sollen sich vor dem Tor aufstellen, um den Ansturm zu trotzen. Der Rest verteidigt die Zivilisten, bis alle die Stadt verlassen haben! Dann brennen wir sie nieder. Die Hellebardenträger bleiben bis sie sterben, der Rest kann danach Ubernei verlassen!“, beendete der Oberbefehlshaber die Ansprache. In der Zwischenzeit war ein Tag vergangen und die Sonne erreichte wieder ihren Höhepunkt. Ein Rammbock hämmerte ununterbrochen gegen das Tor. Die Holzbalken bogen sich und die eine oder andere Niete war schon herausgesprengt worden. Zweihundert gerüstete Krieger hielten Querbalken. Der Rest, etwa viertausend, stand auf dem freien Erdplatz hinter ihnen. Alle waren in Grün gehüllt, die Flaggen flatterten im Nordwestwind. Die Feinde brüllten lautstark. Der Wind trieb den Gestank des Lagers in die Stadt, beim Südtor standen ebenfalls ein paar dutzend Männer und versuchten, dass der Flüchtlingsstrom reibungslos die Stadt verlassen konnte. Doch so manch einer war gestürzt und einfach überrannt worden. Die Kaufmänner, welche bis zum Schluss an die Mauer glaubten, drängten sich gegenseitig weg vom Tor.
Währenddessen schritt der Oberbefehlshaber noch einmal die Reihen ab. Einige Soldaten, welche bereits arg verletzt waren, oder sehr jung waren, ließ er wegtreten. Sie packten ihre Siebensachen und verschwanden. Bumm. Ein besonders lauter Kracher erregte ihre Aufmerksamkeit. Einige der Holzbalken des Tores waren geborsten und feindliche Armbrustschützen feuerten einzelne Bolzen durch die Lücke. Bumm. Immer mehr Holzverstrebungen brachen. Bumm. Der Bleibalken flog aus der Verankerung, die Flügel klappten nach innen und die Feinde stürmten heran.
„Viel Glück, Erik!“, flüsterte Tunglas seinem nächsten. Sie standen in der vorletzten Reihe und sahen daher nicht genau, was sich vorne abspielte. Mit einem Kriegsruf auf den Lippen stürzte sich der Oberbefehlshaber mit seiner Leibwache in den Kampf. Drei Minuten. Drei Minuten später war noch immer Ungewissheit. Die vorletzte Reihe rückte ein paar Schritte vor, doch niemand konnte sagen, was genau passierte. Plötzlich ging ein Schreckensruf durch die Reihen. Im nächsten Augenblick wurden ein dutzend Soldaten in die Luft gerissen. Erik hatte freie Sicht- und sein Herz machte einen Satz. Durch das gefallene Tor stürmten zwei Meter große Wesen in Vollplattenrüstung. Sie schwangen eine lange, klingenbesetzte Eisenkette. Ihr gesamter Panzer war voller kleinerer und größerer Klingen, ein einziger Fausthieb genügte, um mindestens drei Leuten den Brustkorb zu zerfleischen. Tunglas und Erik sahen sich an und nickten sich dann zu. Wie auf ein stummes Zeichen sprangen sie nach vor und warfen sich in die Schlacht.
Erik erreichte die Gegner als erstes. Er drosch mit seinen Äxten auf die Unterarme, doch es half nichts. Funken sprühend glitten sie ab. Ein kleinerer Feind rammte ihm den schwarzen, gezackten Dolch in den Oberschenkel. Der Schmerz durchfuhr seinen Fuß und er knickt ein. Der übermächtige Gegner beugte sich über ihn, er holte aus um ihm die Gedärme aus dem Leib zu reißen. Da machte sich in Erik ein Gefühl der Leere breit. Seine Gedanken über einen Sprung, um den tödlichen Klingen zu entgehen, verschwammen. Seine Sicht trübte sich. Etwas Neues breitete sich in ihm aus. Mit einem lauten Schrei sprang er auf und trieb dem verdutzten Feind die Sporne in die Brust. Er vernahm ein Knacken. Die beiden Waffen waren scharf genug um das Stahl zu durchdringen. Nun würde es ein leichtes sein, den übergroßen Gegner zu töten, da im nächsten Moment ein weiteres Geräusch herauskam. Jetzt verstand Erik auch die Raffinesse hinter der Panzerung. Sie stand unter Spannung, daher war es viel schwerer sie zu durchdringen. Von den beiden Löchern breiteten sich rasend schnell haardünne Sprünge aus. Er riss seine beiden Äxte aus der Wunde und drehte sie um. Dann schlug er erneut zu. Die langen Klingen drangen tiefer ein und ein Schwall grünen Blutes übergoss Erik. Das Wesen ging in die Knie, und Erik trat ihm mit seinem eisenbeschlagenen Stiefel gegen den Helm. In der Zwischenzeit spaltete er dem anderen, welcher ihn mit dem Dolch verwundet hatte, den Schädel. Ein weiterer Gegner nahm die Stelle des Gefallenen ein. Auch er trug die Vollplattenrüstung, doch sie war blutrot und voller kleiner Stückchen. Brüllend schwang er einen Kopfgroßen Streitkolben. „Haha, du bist Nummer drei!“, schrie Erik mit einem irren Funkeln in den Augen. Danach jagte er den Sporn der linken Axt in die Kehle des Feindes, bevor dieser überhaupt reagieren konnte. Mit der anderen schlug er ihm den Kopf ab. Er lachte erneut. Seine Äxte wüteten furchtbar. Wo sie auch trafen, sie waren gefolgt von grünen Schwällen. Bald erkannte man das eigentliche Grün seinen Kürass nicht mehr.
Tunglas verschnaufte. Während sich Erik um die großen kümmerte, trat er lieber gegen gleichgroße Feinde an. Das Schlachtfeld war voller abgetrennter Gliedmaßen, schreiender Verwundeter und Leichen. Die meisten waren bis zu Unkenntlichkeit verstümmelt, und Tunglas kam die Galle hoch. Über die Hälfte der Truppen Uberneis lagen in ihrem Blut, und fast alle noch kämpfenden waren verwundet. Der schier endlose Strom an Feinden wollte nicht zum erliegen kommen, zu hunderten ergossen sie sich auf den Platz. Tunglas warf sich wieder in das Kampfgeschehen. Sein Breitschwert steckte längst in einem der Toten, daher wirbelte er seine beiden Kurzschwerter umher. Er bemerkte aus dem Augenwinkel, wie Erik in Bedrängnis kam, er wurde umzingelt. Tunglas grub die beiden Schwerter tief in den Oberkörper eines wagemutigen Wesens. Während Erik auf alles schlug, was sich bewegte, und nicht immer tödlich traf, waren Tunglas Schläge so präzise, dass nur selten ein Gegner lange genug zu überleben, um ihn zu attackieren. Er trieb eine blutige Schneise in die Armee der Feinde. Als er Erik erreichte, war dieser mit einem besonders großen Gegner beschäftigt, vermutlich einem Anführer. Er war knapp vier Meter groß und sein Helm war so glatt poliert, dass sich die Sonne in dem Schwarz spiegelte. Er jetzt bemerkte Tunglas, dass es bereits Abend wurde. Im nächsten Augenblick verunreinigte eine grüne Flüssigkeit den „Spiegel“. Die dazugehörende Kehle war durchgeschnitten worden. Gurgelnd brach der Feind zusammen. Die anderen nahmen ihre Beine in die Hand und flüchteten zum Strand. Tunglas lag richtig. Es war ein Anführer. Sie streckten noch einige Feinde nieder, ehe sie aus der Reichweite der Bögen verschwanden. Tunglas Blick glitt über das Schlachtfeld. Er erschrak. Es standen noch etwa siebenhundert Menschen, weitere fünfhundert lagen wimmernd im Schlamm. Erik lächelte zufrieden: „Vier dutzend hab ich erwischt, das war ein Heidenspaß, die sollen ruhig wieder kommen, ich warte auf sie!“
Nach einer kurzen Atempause begann man damit, die Verwundeten in die Festung zu tragen. Die schweren Stahltore quietschten laut, als sie geöffnet wurden. Erik und Tunglas wurden mit einer Handvoll anderer dazu eingeteilt, aus den Holztrümmern und Steinbrocken eine halbwegs standhafte Barrikade für das zertrümmerte Tor zu schaffen. Einer Eingebung folgend, betrachtete Tunglas die Scharniere. Sie waren alle noch heil. Also drückten sie die beiden Flügel in ihre alte Position und vernagelten alle Öffnungen. Danach eilten sie zum Schmied, welcher ihnen widerwillig ein paar Waffen einschmolz, aus denen sie schwere Stahlplatten und Träger fertigten. Die Platten fixierten sie mit Keilen, während andere die schweren Stahlträger bis zur Hälfte eingruben. Dann verband man die beiden mit flüssigem Eisen.
Am Abend gab es eine große Ausspeisung. Man munkelte, woher und wer die neuen Feinde kamen und waren. Ein Schreiber eilte in das größte Gebäude der Stadt, dem Archiv. Dieses Gebäude enthielt das gesammelte Wissen von Jahrtausenden. Ein zweites, genau mit den gleichen Schriften stand in Großberg. Dies war nötig, da, sollte eines zerstört werden, nicht das Wissen verloren geht. Daher wurde in Ubernei jedes Schriftstück doppelt angefertigt, und nach Großberg geschickt. Einmal im Monat fuhr ein ganzer Wagen voller Bücher, Pergamente und sogar Steintafeln aus der Stadt. In der Zwischenzeit war der Schreiber zurückgekehrt und trug ein altes, vergilbtes Buch mit sich. „Dieses Buch ist der Bericht einer Expedition in den Norden.“ Er suchte die passende Stelle, dann fuhr er mit lauter, kräftiger Stimme fort: „Nach dem siebten Monat wurden wir von einem schweren Orkan heimgesucht. Er hielt zehn Tage und zehn Nächte an, und drei Schiffe sanken. Nach unseren Berechnungen wurden wir etwa hundert Seemeilen nach Osten geblasen- in einer Nacht. Am frühen Morgen des elften Tages legte sich der Sturm und der Ausguck meldete Land. Wir tauften die Insel, welche etwa so groß wie der Einflussbereich des Herzogen von Lenizia war, Orkanus, wegen des Sturmes. Die Bewohner waren seltsame Wesen, welche eher den Wildschweinen als Menschen ähnelten. Sie besaßen zwei Kräftige Hauer und hatten eine Grün-schwarze Haut. Sie vermochten, Waffen aus einem Metall zu fertigen, welches Schwarz wie die Nacht war. Auch ihre Schiffe und Häuser waren Schwarz, ob angestrichen, oder so gebaut, blieb uns versteckt. Die Männer nannten diese neue Rasse Orks. Nachdem wir die Insel…“.
Alle blieben ruhig. Ihre Gedanken verarbeiten das eben Gehörte. Die Nacht brach herein, und wieder flammten Geschosse auf.

Wie gefällt's euch? Bitte reichlich Kritik!

lg
Caed
 
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Ich finde die Geschichte spitze :good::good::good::good:

Kann es sein das du bei den Wolfmenschen an den 13. Krieger gedacht hast ?
 
Ich finde die Geschichte spitze :good::good::good::good:

Kann es sein das du bei den Wolfmenschen an den 13. Krieger gedacht hast ?

wie kommst du da drauf?^^
ja, sie sind vom 13ten krieger, weil mir nix besseres eingefallen ist, soviel vorneweg, sie werden noch ne rolle spielen...

lg
Caed
 
Also,
die Geschichte ist gut, aber nicht ausgezeichnet und nicht vergleichbar mit "Dunkel" von Phönix-Ch.
Irgendwie fehlt an deiner Geschichte etwas, das mich volle 200% davon überzeug, das diese Idee nen richtiger "Knüler" ist.

Vielleicht könntest du versuchen, mehr auf die umwelt einzugehe, handlungen durch haargenaue Beschreibungen zu verlängern, um den spannungsbogen zu erhöhen.
Ansonsten freue ich mich schon darauf wies weitergeht und es hat doch spaß gemacht, mal was neues zu lesen.:)
 
Wie sieht es aus*unterdrück stell:lol:*
wieder eine Schreibblockade,mal bisschen RL genießen oder ich mach schon keine Sorge?
 
Hi!

Das 3te Kapitel ist sehr kurz, und im 4ten habe ich ein "Experiment" gewagt. Ich hoffe es gefällt euch! Wenn nicht wird es gelöscht!

Kapitel 3:
Kapitel 3:
Mitternacht war schon lange vorüber, und och, Tunglas konnte einfach nicht schlafen. Die Bilder des Grauens des vergangenen Tages geisterten in seinem Kopf umher, und er konnte sie nicht vertreiben. Also stand er auf, packte sein Schwert und schaute sich um. Immer wieder donnerten glühende Geschosse über seinen Kopf hinweg und schlugen in die arg mitgenommenen Häuser der Stadt ein. Plötzlich bemerkte er eine Gestalt, welche sich schnell auf ihn zubewegte. „Tunglas, los, komm, wir verschwinden!“, sagte sie, und warf die schwarze Kapuze vom Kopf. Es war Erik. Er hatte sich einen grau-schwarzen Mantel übergeworfen und trug einen Rucksack. „Was meinst du mit verschwinden?“ fragte Tunglas verdutzt. „Da draußen stehen tausende Feinde, welche keiner kennt, wir haben innerhalb von zwei Tagen fast alle Männer verloren und du fragst, was ich mit „verschwinden“ meine?“ „Weiß der Hauptmann bescheid?“ „Ja, von ihm kommt sogar der Befehl! Wir und ein dutzend anderer Soldaten sollen die letzten Flüchtlinge beschützen und sicher über die Berge bringen. Danach gehen wir in die großen Städte und warnen die Menschen, vielleicht wird Ubernei noch im Sommer zurückerobert!“
Eine Viertelstunde später sattelten sie die Pferde. Tunglas musste, so sehr ihn sein Herz über die Freunde, welche er im Stich ließ, schmerzte, dem Befehl gehorchen. Er nahm sich noch ein paar Laibe Brot aus einer halb ausgebrannten Vorratskammer, danach saß er auf, und gallopierte zu den anderen. Erik wartete schon auf ihn und begrüßte ihn mit der Nachricht, dass sie beide das Kommando über die kleine Gruppe haben sollten. Tunglas begutachtete die Männer, ihre Bewaffnung und ihre Rüstungen. Es waren nicht die besten, das stand fest. „Los, wir reiten los!“, schrie Erik, und die Soldaten rannten zu ihren Pferden.
Vierzehn Männer preschten über die Ebene. Die Sonne erhob sich gerade, und tauchte sie in ein helles Licht. Die Männer mussten ihre Blicke von dem Gras abwenden, da der Tau so stark glitzerte. Doch sie wurden nicht langsamer. Sie waren gerade an einem Dorf vorbeigekommen, welches völlig verlassen war. So wie alle Dörfer in der Ebene. Das Ende der bunten Schlange von Flüchtlingen verschwand gerade in den Bergen. „Schneller, wir müssen aufschließen!“, brüllte Erik und gab seinem völlig erschöpften Pferd die Sporen. Weißer Schaum bildete sich vor dem Maul.
Etwa um Mittag erreichten sie die Ausläufer der Berge. Durch einen engen Pass würden in einer dreitägigen Reise zwischen den beiden höchsten Bergen hindurchmarschieren. Die Straße stieg bereits an. Dreitausend Meter, das höchste was sie erreichen würden. Wegen der Höhe lag selbst im Hochsommer eine dicke Schneedecke dort, dies würde der gefährlichste Abschnitt werden.
Am Anfang einer Schlucht holten sie die Flüchtlinge ein. Es waren etwa fünftausend, welche eine Art „Karawane“ bildeten. Tungdil und Erik preschten vor, um mit dem Anführer zu sprechen. Er war ein dicklicher Mann, welcher auf einem Esel ritt, Seine Familie saß auf einem Planwagen mit dem persönlichen Hab und Gut. „Wer seid ihr, dass ihr fünftausend Flüchtlinge anführen könnt“, fragte Tunglas mit einem ernsten Ton. „Ich bin William von Dringhem, einer der reichsten Kaufleute von Ubernei!“, schrie er in einem so arrogantem Tonfall, dass Tunglas nur verächtlich meinte „Reich, und dann reitet ihr auf einem Esel!?“
„Na dass kann ja was werden!“, flüsterte Erik zu Tunglas, ehe er kehrtmachte, und zu seinen Soldtaten zurückkehrte.
Kapitel 4:
Kapitel 4:
Etwa zur selben Zeit, etwa 300 Kilometer nördlich von Tolsam, wateten zwei mutige Kartografen durch den, wegen seit 3 Tagen andauernden Regenfälle, völlig aufgeweichten Boden. Weiter, einfach nur weiter. Mücken, für die dieses feuchte, aber auch warme Wetter wie geschaffen war, stiegen in Schwärmen auf und ließen sich auf die beiden wie Geier auf ihre Opfer nieder.
„Oh verflucht!“, stöhnte Faudrauk von Lorenstein, der „Anführer“ der „Expedition“, als er mit einem gezielten Schlag eine Mücke zerdrückte. Voller Ekel wischte er sich den zurückbleibenden grünen Schleim von seinem Nacken. Danach blickte er voller Besorgnis auf den Himmel. Das Wetter wollte sich einfach nicht bessern- nein, es sah sogar noch schlechter aus, als am Tag des Aufbruches aus dem „Hauptlager“, wie es sein Gehilfe und „Lastenträger“ Tamoli Lyndogner nannte. Doch der Begriff „Hauptlager“ traf eigentlich nicht zu. Es waren nur zwei Zelte und ein Pflock zum Anbinden des Packpferdes.
„Los, Tam, gib mir eine Schaufel und hilf mir, hier ein bisschen Schlamm aufeinander zuschütten!“, gab Faudrauk den Befehl zum Ende des Marsches. Er legte seine wasserdichte Tasche mit den Karten und Federkielen auf den Boden und krempelte sich die Ärmel seines braunen Lederwamses hoch. Es würde wie immer eine Schinderei werden.
Faudrauk war eigentlich noch gar nicht so alt, nur 25 Jahre. Trotzdem hatte er das „Geologisch-Geografische Ausbildungszentrum Surga“ mit Auszeichnung bestanden, und als erster Mensch das Delta der Gusoma bei ihrer Mündung ins Meer vollständig kartografisiert. Er war eigentlich mehr ein Abenteurer als ein Kartograf. Seine Schwertkampf- und Bogenkenntnisse hatte er sich an der Schule für Späher der gräflichen Armee Lenizia angeeignet, ebenso wie seine teilweise seltsamen Überlebenstaktiken. Und jetzt würde er den letzten unbekannten Teil des Kontinents als Erster versuchen zu durchstreifen und auf Pergament zu bringen. Sein Plan war einfach: Sich bis zu Nordküste durchschlagen. Dort wurden Tam und Faudrauk von einem schlanken Einmaster erwartet, den sie gemietet hatten. Doch der Gedanke, mit der Besatzung des Schiffs ein Zeichen auszumachen, kam ihnen erst im „Hauptlager“.
Es war generell ein überstürzter Aufbruch von Tolsam gewesen. Einige Männer waren heilfroh gewesen, als Faudrauk seinen Plan präsentierte- er hatte viele Feinde.
Seine dunkelbraunen, fast schulterlangen Haare hingen in dicken Strähnen auf seine schweißnasse Stirn. Tam und er waren in den letzten drei Stunden damit beschäftigt gewesen, einen etwa viermal vier Meter langen und zwei Meter hohen Erdhaufen aufzuschütten. Nun begann Faudrauk mit einem Spaten ein rechteckiges Loch herauszuschaufeln, während Tamoli auf die Suche nach Zweigen und dicken Ästen geschickt wurde.
Nachdem auch diese Arbeit getan war, öffnete Faudrauk Tams Rucksack, und nahm eine Strickleiter heraus. Sie war aus teuren Hanfseilen geknotet und exakt drei Meter lang- so lang wie das Loch in dem Haufen. Er befestigte sie mit zwei langen, bereits rostenden Einsennägeln und stieg hinunter. Dabei untersuchte er die Kanten nach zu feuchten Stellen. Unten angekommen, begann er, die oberen Wände mit Holzstreben aus dem Rucksack zu stabilisieren. Daraufhin nahm er wieder den Spaten, entfernte den Schrauben, der das Blatt mit dem langen Stiel verband und schraubte einen kürzeren wieder an. Nachdem er sich ein Seil an seinen dicken Hirschledergürtel gebunden hatte und es an einem morschen Baum gleich in der Nähe befestigte, stapfte er wieder zu dem Rucksack und nahm ein zweites, dünneres doch längeres Seil und zwei Rädchen und die dazugehörigen Aufhängungen heraus- ein Seilzug. Dies war natürlich nicht die Standartausrüstung eines jeden Spähers oder Kartografen, doch Faudrauk hatte den klugen Tam und seine Eigenschaft, aus jeder Situation das Beste zu machen. Daraus entstanden einige hilfreiche Apparate. Nachdem er eine Art Höhle gegraben und die überflüssige, trockene Erde mit einem Eimer und dem Seilzug nach oben befördert hatte, kam Tam, beladen mit einem in wasserundurchlässiges Leder eingewickelten Bündel zurück. Es verstand es, trockenes Brennholz zu finden und nicht nass werden zu lassen.
Sie brieten ein Tier, von dem sie nicht wussten was es war. Doch mit genug Wasser war es verträglich. Das gelbe Fell packte Tam ein, es könnte noch einmal nützlich sein. Faudrauk stampfte das Feuer mit seinen schlammverkrusteten Stiefeln uns, danach spannte er ein beigefarbenes Tuch über der Öffnung. Niemand würde hier Menschen vermuten geschweige denn sie finden, was bei diesem Wetter und vor allem dieser „Gegend“ nicht überraschend war- ein Irrtum.
Faudrauk erwachte erst, als es zu spät war und er den erstickten Schrei Tams hörte. Im nächsten Moment ergoss sich eine rote Flüssigkeit auf seine Matratze. „Oh Gott, nie hat man seine Ruhe!“, fluchte er innerlich, doch dann befahl er sich, still zu halten. Die beiden Schemen, die er undeutlich sah, hatten ihn noch nicht bemerkt. Zumindest hoffte er dies.
Während er so dalag, tastete sich seine Hand zu dem langen, aus hartem Stahl geschmiedeten Jagdmesser. Niemand tötete einfach so seine Freunde. Er musste blinzeln, eines der Schemen hatte ein Streichholz entfacht- jetzt sahen sie ihn.
„Hallo, ihr kleinen Meuchelmörder! Wollt ihr mit mir spielen?“, brüllte Faudrauk, in diesem Moment bekam er das Messer zu fassen, und in einer fließenden Bewegung ließ er es gegen die Brust eines der verdutzten Mörder schnellen. Die, am hinteren Ende gezähnte, Klinge verfing sich zwischen den Rippen. Also drückte er es noch tiefer in die Wunde. Der verwundete Meuchelmörder schrie wie ein Schwein, als Faudrauk die Kline nach oben riss. Just in diesem Moment schoss der Zweite einen Bolzen aus einer hastig gespannten Handarmbrust ab- und traf seinen Partner in den Hinterkopf! „Auf gute Zusammenarbeit, kleines Schweinchen!“, schrie Faudrauk vergnügt, während er sein Messer aus der Wunde riss. Danach sprang er mit einem schnellen Schritt nach vorne und schlitzte mit dem Messer etwas, was er für die Kehle hielt, auf. „War das wichtig?“, freute sich Faudrauk. Die Antwort bekam er, als der Mörder aufschrie. „Und was ist damit?“ Damit rammte er ihm das Messer in den Mund. Doch etwas machte ihn stutzig. Der Mörder blutete grün! Doch Faudrauk wunderte dies nicht, schließlich war es ein anderes Land. Der Meuchelmörder fiel zu Boden und aus seinem Hals sprühte das grüne Blut und verteilte sich auf den Wänden der Höhle. „Weißt du, mein Vater liebte grüne Wände, wenn ich dich früher gekannt hätte, hätte ich dich zum Streichen eingeladen!“, meinte Faudrauk schlicht.
Danach packte er seine Tasche mit den Karten, hängte sich sein Schwert um, verabschiedete sich von Tam mit einem knappen Nicken und dann rannte er in die Nacht. Jetzt hatte er Angst.

lg
Caed
 
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