Wie denkt ihr über Spenden von Reichen?

jamies

Gebannter Benutzer
Hi,

ich muss mich immer aufregen, wenn Prominente in den Himmel gelobt werden, dass sie einen hohen Betrag gespendet haben.
Ich persönlich finde, dass die Spende im Gegensatz zu ihren Gehalt im Jahr wirklich ein kleiner Bruchteil ist. Ich bin "nur" ein normaler Arbeiter und spende auch regelmäßig. Leider kann ich nicht so viel spenden, da ich nicht gerade viel verdiene. Aber ich finde das eine echte Sauerei, die schwimmen im Geld und wissen überhaupt nicht wohin damit und dann spenden sie wirklich für ihr Verhältnis einen sehr kleinen Bruchteil. Es gibt viele Menschen, die von Harz IV leben und trotzdem spenden, solche Personen gehören gelobt.
Wie denkt ihr darüber?
 
Und wenn die Reichen sich darüber aufregen das du zu faul warst auch so hart zu arbeiten, dass du reich wirst und mehr spenden könntest? :3
 
War das nicht so, das Spenden absetzbar sind?

Ich persönlich halte rein garnichts von spenden, egal wer spendet und wer nicht.
 
Wenn, denn Spenden heutzutage dann mal noch Spenden wären.
Klar es gibt seriöse Spendenaktionen, aber allein nur in Deutschland gelten von fast 400.000 Spendenvereinen nur 286 als wirklich seriös bzw halten Gütekriterien ein.
Vor ein paar Wochen habe ich eine äusserst interessante Doku darüber gesehen.
In meinen Augen eine der grössten Schweinereien der Neuzeit !!!
Jeder kann in D. einen Wohltätigkeitsverein gründen, man benötigt nur ein paar Mitglieder und es muss ein Teil der Einahmen gespendet werden. Dabei reicht schon nur 1% der Einnahme !
Die Kosten von Spendenaktionen dürfen und werden von den Einnahmen abgezogen.
Die mit Abstand allergrössten Nutzniesser neben vielen Spendenvereinen sind die Werbeagenturen, in den allermeisten Fällen bleibt da der Grossteil der Spendenerlöse hängen. 50, 60 70% sind da keine Seltenheit !
Zu den Reichen und ihre Spendenaktionen gab es da auch Interessantes zu sehen. Da wurde fett am Büffet geschlemmt und von den an diesem Tag gespendenten 40.000 Euro gingen über 30.000 für die Veranstalltung drauf.
Wer spenden will und möchte sollte sich zwingend vorher erkundigen wem er sein Geld gibt und sich keinesfalls durch Bildern von halbverhungerten Kindern beeinflussen lassen.
Einfach mal nach Spendenmafia googlen.

Pauschalisieren sollte man aber auch bei Reichen nicht, es gibt durchaus Promis und Superreiche die nicht unerhebliche Summen spenden. Wirklich seriös sind für mich eh nur die, die es nicht an die grosse Glocke hängen.
Leute die mit Hilfe von Medien ihre soziale Ader präsentieren, manchen es allzu oft nur als Selbstzweck und weniger der Sache wegen.
 
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Es ist so schade das es viele gibt die das ausnutzen. Wie dieser Typ hier:

http://www.diablowned.com

Der hat über 20,000 Dollar von seinen Zuschauern erbettelt, weil er angeblich einen schweren Unfall hatte und seit dem nicht mehr laufen kann... Wie durch ein Wunder war er dann auf einmal während eines Livestreams geheilt...

Manche Menschen kennen einfach gar nichts... :headwall:
 
Pauschalisieren sollte man aber auch bei Reichen nicht, es gibt durchaus Promis und Superreiche die nicht unerhebliche Summen spenden. Wirklich seriös sind für mich eh nur die, die es nicht an die grosse Glocke hängen.
Leute die mit Hilfe von Medien ihre soziale Ader präsentieren, manchen es allzu oft nur als Selbstzweck und weniger der Sache wegen.
/signed!

Herumzuerzählen wer wann wieviel gespendet hat halte ich für den größten Dreck. Sry wegen der Ausdrucksweise, aber wenn ich etwas Spende, dann nicht, um den Leuten zu zeigen ohhhh ich Spende etwas, sondern weil ich den Menschen/Tieren/Bäumen/whatsoever helfen möchte. Davon halte ich genausoviel wie von Leuten, die herumrennen mit dem Motto "ich bin anders als die anderen". Jeder kann gerne so sein wie er will, aber dann darauf herumzureiten, dass man anders und damit etwas besonderes ist...
 
Ich spende eigentlich nicht mehr, da ich zu schlechte Erfahrungen gemacht habe. Nach einer Spende bin ich die Leute nicht mehr losgeworden, alle paar Monate kamen Briefe und schließlich sogar, von recht weit her, zwei Leutchen zum persönlichen Gespräch, zu dem die mich überredet hatten (ich war ja nicht sooo abgeneigt). Die wollten dann allerdings keine 20, 30, 50 Euro Spende sondern am liebsten gleich ein paar Tausender, wie sich herausstellte. Ich denke alleine Benzin und Briefporto waren teurer als das, was ich ursprünglich gespendet hatte. Und das war in meinen Augen nicht Sinn und Zweck meiner Spende.

Ich finde es allerdings, Steuern hin oder her, gut, wenn Firmen sich engagieren. Die können dann auch bei regelmäßigen größeren Summen direkt schauen, wie ihr Geld verwendet wird. Es gibt nämlich auch da durchaus auch engagierte Leute, die es eben nicht nur wegen der Steuer tun. Wenn es nur um die Steuer ginge, dann könnten die z.B. auch einfach Immobilien kaufen oder ähnliches, um Steuern zu sparen gibt es etliche Möglichkeiten.
 
Der Sinn sind ja nicht nur die Steuern sondern auch das Image...Ich beschuldige natürlich nicht alle, aber ich behaupte dass es einige gibt die aus diesen Gründen Spenden.
Bei der Sache mit der SPendenwerbung gebe ich dir vollkommen recht.
 
"Mit jeden Kasten Bier, den Sie Kaufen, tun sie auch was für die Umwelt". Wie blöde muss man sein um sowas zu glauben. Wenn ich kein Bier trinken würde, würde ich mehr für die Umwelt tun. Das ist für mich einer der schlimmsten Ausgeburten, Spendenscheinheiligkeit als Werbeträger.
 
Man muss aber auch bedenken, dass die Reichen ihr Geld nicht irgenwoher haben, sondern dass sich Leute wie Bill Gates alles hart erarbeitet haben. Was ich aber schlimm finde, wenn Leute total gelobt werden, wenn sie geerbtes Geld oder sonstwas spenden.
 
Generell kann ich dem Fuggerismus (abgeleitet von der Familie Fugger und ihrem Wunsch sich das Seelenheil durch Wohltätigkeit zu erkaufen) erst einmal nichts Schlechtes abgewinnen. Weite Teile des amerikanischen Bildungssystem sind so finanziert und verhelfen Jahr für Jahr Tausenden von finanziell Schwachen dazu, sich -mittels der ausgeschriebenen Stipendien- überhaupt einen höheren Bildungsweg zu leisten.
Auch mache ich den Spendenden selbst keinen direkten Vorwurf, noch nicht einmal den, steuerliche Vorteile durch die Spende zu gewinnen, ganz einfach weil die Steuergesetzgebung das als legitim ansieht.

Wem ich allerdings einen Vorwurf mache, das sind die Staaten an sich...
...denn sie stehlen sich aus ihrer Verantwortung dem Bürger gegenüber, in dem sie die liberale Grundeinstellung "Hilf Dir selbst, dann wird Dir geholfen" immer mehr zur Maxime ihres Handelns machen. So wird der Begriff "sozial", zum Beispiel in "Christlich soziale Union" oder "sozialer Marktwirtschaft" ad absurdum geführt und pervertiert.

Der Staat als Einheit seiner Bürger hat die verdammte Pflicht und Schuldigkeit sich nicht nur um die Sicherheit des Gebildes "Staat" und das Wohlwollen einiger Weniger zu kümmern, sondern in der Gesamtheit eine derartige Politik zu betreiben, dass sein Handeln im Einklang mit den sozialen Werten des benannten Gesellschaftssystem steht. Und genau das passiert bei uns seit Mitte der 90ziger Jahre nicht mehr. Der Begriff "soziale Marktwirtschaft" ist nur mehr leere Hülle.

So gesehen sind die Spendenden zur Zeit diejenigen die, sicherlich nicht ganz eigennützig (aber auch die gibt es), das soziale Gebilde noch mit Leben füllen, denn ohne sie wäre schon in vielen Ecken unseres Landes, gerade im sozialen Sektor, das Licht ausgegangen.
Vom Prinzip her greifen viele in diesem Thread die Falschen an...

noch nen netten Tag
Taktkonform
 
Wenn ich spende dann vor Ort, denn da sieht man wo was fehlt.
Am Sonntag war ein Fest eines Vereins gewesen. Habe dort auf dem Flohmarkt Stand mit geholfen.
Die ganzen einnahmen des Festes gingen zu Gunsten des Vereins, da ich selbst kein Geld spenden konnte.
Habe ich mit dem verkauft von Zwei meiner Selbst gemalten Bilder und zwei Selbst gemachten Armbändern sowie ein Armband das ich nicht tragen kann doch noch was gespendet
Konnte so dann 10,50 Euro spenden.

Einen Lieben Gruß eure Marie
 
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