Verbindungen von Skyrim zur Realität

Vor kurzem habe ich mir einige Gedanken gemacht, wie Skyrim mit der Realität verbunden ist. Dazu möchte ich in diesem Thread mal einige weitere Punkte sammeln. Es ist also zum Beispiel klar, dass der Bürgerkrieg zwischen den Sturmmänteln und Kaiserlichen an die Fehden zwischen den Römern und die nordischen (germanische, helvetische, usw.) Stämmen angelehnt sind.

Deswegen sollt ihr jetzt mal hier eure Ideen zu diesem Thema posten. Sämtliche korrekte Verbindungen zur Realität werde ich dann in diesem Startpost hinzufügen, um die Übersicht zu wahren.

Gesammelte Punkte:

Realität:
- Sturmmäntel vs. Kaiserliche -> nordische (germanische, helvetische, usw.) Stämme vs. Römer
- Alduin -> nordische Mythologie: Nidhöggr, der am Weltenesche nagt und nach dem Weltuntergang die Toten quält sowie die Midgardenschlange, die dem Gott Thor zuvor im Kampf entflohen ist, und während des Ragnarök schließlich von ihm erschlagen wird.
- Himmelsrand -> Skandinavisches Gebiet während der Christianisierung, die ein langer Prozess und mit Wiederstand verbunden war
- General Tullius und Cicero, Mitglied der Dunklen bruderschaft ->
M. Tullius Cicero
- Ulfric Sturmmantel -> Ariovist, ein Herrscher und Gegner des Caesar
- Sturmmäntel hassen Dunkelelfen -> Hass
der Nazis auf Dunkelhäutige


Weitere (fiktive) Quellen:
-
Jarl Balgruuf -> inspiriert von Rohan aus "Der Herr der Ringe", der Wiederrum von einem skandinavischen Herrscher inspiriert wurde
- Weitgehende Inhalte (Schmelzen, Schmieden, Spitzhacke) -> Gothic, Nehrim
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mir mal dein Video zu dem Thema auf Youtube angeschaut. (Wenn du deinen Channel schon in die Signatur packst. ;) ) Und ich finde die Vergleiche die du da anstellst teilweise schon recht... gewagt. Ich verstehe beispielweise nicht warum "die Germanen" so besonders fremdenfeindlich (wie die Sturmmäntel) gewesen sein sollen. Zumal es "DIE" Germanen sowieso nicht gab. Sie waren unterteilt in verschiedene Stämme (Sueben, Cherusker, Goten, etc.) welche ihre eigenen Gepflogenheiten hatten und auch untereinander Krieg führten. Es gab auch germanische Stämme welche freiwillig die römische lebensart übernommen haben! Dass aber nicht jeder gerne von einer fremden Macht beherrscht wird, und somit sein Stammesland aufgibt, dürfte auch klar sein. Ich verstehe daher nicht ganz wie du darauf kommst...
Das Typische Bild vom grossen, blonden, Germanen und dem braven, zivilsierten Römer halte ich für ein Klischee aus den letzten beiden Jahrhunderten. Wir wissen relativ wenig über diese Zeit, dazu kommt dass die Geschichte immer von den Siegern geschrieben wurde, da ist es normal seinen Gegner nicht besonders gut aussehen zu lassen. Ich finde diesen Vergleich, Nord = Germanen und Kaiserreich = Rom, einfach quatsch. Ausser man will immer auf den gleichen Klischees rumreiten.

Sorry, ich will dir deinen Thread nicht kapputt machen, aber ich konnte das so einfach nicht stehen lassen.
 
In der nordischen Mythologie gibt es zwei drachenähnliche Wesen mit Ähnlichkeiten zu Alduin. Zum einen Nidhöggr, der an der Weltenesche nagt und sich nach Ragnarök, dem Weltuntergang, Toter annimmt, um sie zu quälen. Und zum anderen die Midgardschlange, die dem Gott Thor zuvor im Kampf entflohen ist, und während des Ragnarök schließlich von ihm erschlagen wird.

Das dargestellte Gebiet mit seinen Kulturen spielt auch eher auf die Christianisierung Skandinaviens durch das heilige römische Reich an, was ein langwieriger Prozess war und mit viel Widerstand verbunden.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Rynn: Das weiß ich. Jedoch sind die Klischees das Einzige, was wir im Moment so von der damaligen Zeit haben (in Latein lesen wir grade ne Lektüre, ich weiß Bescheid :D). Caesar mag seine Gegner so dargestellt haben, aber es gibt keine Beweise, dass es sie nicht so Aussahen. Außerdem hat sich Bethesda dessen wahrscheinlich mit Absicht bedient, da man auch die typische Vorstellung des Aussehens der Römer übernommen hat. Andererseits hast du bei dem Punkt recht, wo du über die verschiedenen germanischen Stämme schreibst, das stimmt.
 
Caesar mag seine Gegner so dargestellt haben, aber es gibt keine Beweise, dass es sie nicht so Aussahen.
Das ist nun wirklich kein Argument :roll:
Ich kann dem Vergleich den du oben anstellst leider auch nicht recht viel abgewinnen...Viel eher würde es passen, wenn du sagst ein Volk X erobert ein Land und unterdrückt das Volk Y. X sind hierbei die Kaiserlichen und Y die Nord. Jetzt kannst du jedes beliebige Eroberungsszenario nehmen, es gibt immer einen Unterdrücker und einen Unterdrückten, denn schlieslich ist der Eroberer der Überzeugung, dass seine Einstellung die richtige ist und der Eroberte ist der Überzeugung, dass wiederum seine die richtige ist... Das führt zu nichts.
Dass die Kaiserlichen an die römische Kultur angenähert sind ist allgemein bekannt, aber deshalb ist der Bürgerkrieg in Skyrim noch lange keine Parallele zu der Eroberung rechtsrheinischer Gebiete durch die Römer...
 
@ Rynn: Das weiß ich. Jedoch sind die Klischees das Einzige, was wir im Moment so von der damaligen Zeit haben...

Ein Klischee entspricht aber nie der Realität auf die du hier anspruch erhebst. Genauso könnte ich schreiben: "Alle deutschen saufen den ganzen Tag Bier, sind übergewichtig und rassistisch", und das als Wahrheit verkaufen.

Wenn du schreiben würdest das die Nord von den germanischen Völkern inspriert sind, würde ich dir zustimmen. Weil das ist mit sicherheit so. Aber das hat doch noch lange nichts mit der Realität zu tun...
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich kann dem Vergleich von Mythischer Morgenrot durchaus folgen, aber ich würde Bethesda nicht darauf festnageln. Als ich zum Beispiel das erstmal Jarl Barlgruuf, die Drachenfeste und die Sturmmäntel gesehn habe hat mich das sofort an Rohan erinnert. Ich hatte das gefühl, dass sich Bethesda stark von Herr d. Ringe hat beeinflussen lassen. Ok, Rohan ist wiederum "Wikinger auf Pferden", was die skandinavische Richtung wäre.

Aber die Kaiserlichen sind für mich auch eindeutig römisch. Wenn man sich die Rüstungen ansieht, dann besteht da schon eine sehr starke Ähnlichkeit.

Jedes Mal wenn ich ein neues Spiel angefangen habe, habe ich mich für die Sturmmäntel entschieden! Aus Prinzip! ;)

@ Rynn: ...also ich finde Klischees haben durchaus etwas mit der Realität zu tun, nur sollte man ihnen nicht immer glauben und mit sowas vorsichtig sein. Klischees sind eine Vereinfachung der Realität und diese Vereinfachung ist oft Fehlerhaft.
 
  • Like
Reaktionen: Mythischer Morgenrot
Klischees sind eine Vereinfachung der Realität und diese Vereinfachung ist oft Fehlerhaft.

Darauf wollte ich hinweisen. Ich bestreite auch gar nicht das sich Bethesda davon hat inspirieren lassen, gut und schön, dürfen (sollen :D) sie ja auch. Jedoch dann soweit zu gehen und real existierenden Völkern irgendwelche Attribute zuzuschreiben die ihre "Verwanten" im Spiel aufweisen halte ich für falsch.

So im nachhinein: Kann auch sein das ich den Threadtitel falsch verstanden habe... Ich hätte "Wovon hat sich Bethesda inspirieren lassen?" wesentlich passender gefunden. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Kaiserlichen und Nord sind schon an Germanen und Römer orientiert, aber auch nicht identisch, es handelt sich hier um ähnliche Fantasykulturen.
Die Midgaardschlange war eine Seeschlange und Alduin somit überhaupt nicht ähnlich.

Fantasyautoren holen viel Inspiration aus alten Mythen der Antike und des Mittelalters. Wozu dann auch oft die zeitigen Kulturen dazu kommen.
 
  • Like
Reaktionen: Mythischer Morgenrot
Okay, du hast recht Rynn, aber ich will diesen Thread jetzt nicht in "Verbindungen von Skyrim zur Realität mit Klischees" umbenennen, das klingt einfach nur doof... "Wovon hat sich Bethesda inspirieren lassen?" klingt zwar besser, aber den aktuellen Titel finde ich einfach anprechender :D. Ich lass es mal so stehen, ist hoffentlich nicht schlimm für dich^^
 
Ich denke wie gesagt die Kultur und Ästhetik der Nord im Spiel ist eher an die normannische und nordische Kultur angelehnt. Viele Skandinavier haben sich geweigert ihre Bräuche aufzugeben, selbst lange nach der Invasion der Christen und nachdem Mitteleuropa unter der Herrschaft des heiligen römischen Reiches stand. Das weist in meinen Augen Parallelen zu der Situation in Himmelsrand auf.

Drachen wurden häufig als Schlangen oder schlangenähnliche Ungeheuer bezeichnet und dargestellt. Der Begriff Lindwurm stammt zum Beispiel von dem isländischen Wort linnr und dem germanischen wurm ab, was beides Schlange bedeutet. Dass Drachen wirklich feste Eigenschaften und Erscheinungen zugeschrieben werden hat sich erst in der Fantasyliteratur etabliert.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Mythischer Morgenrot
Der legendäre Fafnir entsprach schon sehr dem Fantasydrachen.

Zum Bürgerkrieg kommt ja noch hinzu daß es eine Destabilisierungsstrategie der Thalmor ist.
Die Hochelfen haben irgewie gar keine Vorlage aus der realen historischen Zeit, und sind somit eine reine Fantasykultur.
 
@Elfenfan
Auf welche Darstellung Fafnirs beziehst du dich? In der Lieder-Edda wird lediglich gesagt, dass sich Fafnir in einen Lindwurm verwandelt und wird nicht weiter beschrieben. Traditionelle Abbildungen zeigen in als Konsequenz auch oft schlangenartig.
 
Ihr sprecht hier immer von Eroberungen und Eroberten. Dabei stellt sich die Situation in Skyrim doch ganz anders da.
Wenn ich mal Ralof zitieren darf: "Als Kind habe ich mich bei den Kaiserlichen immer so sicher gefühlt."

Die Kaiserlichen haben keineswegs Himmelsrand erobert, sondern sie lebten in Eintracht mit den Nord zusammen. Die Nord waren früher eine Stütze der Kaiserlichen Armee und der erste "Kaiser" war ein Nord. Von Himmelsrand gingen die Eroberungen der anderen Provinzen von Tamriel erst aus. Sie wurden den Mer (hier oft auch als Elfen bezeichnet) abgenommen.
Himmelsrand war schon immer eine gleichberechtigte Provinz von Tamriel und keineswegs ein unterdrücktes Land.
Erst die Zustimmung des amtierenden Kaisers zum Weißgoldkonkordat und des damit verbundenen Verbots der Anbetung von Tiber Septim kam es zum Bürgerkrieg. Wobei einige Nord immer noch Kaisertreu sind und sich andere Nord den Sturmmänteln zugehörig fühlen.
Trotz unterschiedlicher Auffassungen leben die einfachen Leute immer noch friedlich zusammen und verteidigen ihre Wohnorte auch gemeinsam (Wer jemals ein Huhn in Flusswald getötet hat, weiß wovon ich rede).

Nehmt nur mal Flusswald: Alvor und Gerdur sind zwar beide Anhänger verschiedener Seiten, aber keiner verliert ein böses Wort über den anderen. Auch Ralof und Hadvar dürften als Kinder gemeinsam miteinander gespielt haben und waren vielleicht mal die besten Freunde, bis der Zwist zwischen Kaisertreuen und Sturmmänteln sie entzweit hat.

Der Vergleich der Eroberung hinkt vorne und hinten. Noch eher würde das Bürgerkriegszenario aus USA passen. Aber auch hier gibt es genug Wiedersprüche.

Bethesda hat sich erfolgreich bei allem möglichen bedient und seine eigene Historie geschaffen und so würde ich es auch stehen lassen. Ich empfehle allen mal die im Spiel vorhandene Literatur, dann bekommt man einen schönen Einblick in die Geschichte von Tamriel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß nicht,ob es so eine gute Idee ist,Skyrim mit der Realität zu vergleichen.Denn wenn wir ehrlich sind,sind die Sturmmäntel nicht gerade freundlich zu jeder Rasse,da könnte man vieles reininterpretieren ;)
Ich bin der Meinung,man sollte ein Spiel ein Spiel lassen und nicht darin die Realität suchen.
Ich spiele auch SEHR gerne Skyrim,habe darin aber noch nie etwas aus dem realen Leben gesucht.
 
Zu Fafnir: mir ist da keine "Originaldarstellung" bekannt es gibt zahlreiche Darstellungen, die jedoch meist den klassischen abendländischen Drachen entsprechen.
Der Lindwurm oder Vyvern macht da auch kein riesengroßen Unterschied.

TES und Gothic haben gar keine Gemeinsamkeit, einzige Ausnahme das Genre. Dieses Genre weist natürlich wiederkehrende Elemente auf, die von den Fans auch erwartet werden.
Der Hauptunterschied ist bei Gothic daß es die Elfenvölker nicht gibt.
In TES werden Dämonen durch die Daedra vertreten.
 
Huhu.

Ich wiederhole hier mal einen Beitrag, den ich schonmal anderswo geschrieben hatte, und möchte mal was los werden, was mir schon in den Fingerspitzen kribbelt, seit ich Skyrim spiele. Hier scheint es mir unter dem Gesichtspunkt auch passender - von wegen "Verbindungen von Skyrim zur Realität".

Als bekennender Ciceronianer finde ich es nämlich ziemlich fies, wie jener großartige antike Politiker in Skyrim präsentiert wird.

Lange Zeit galt M. Tullius Cicero als klügster Kopf und wichtigster Vertreter der ausgehenden römischen Republik (kurz vor Christi Geburt). Was von ihm überliefert ist, lässt tagebuchartig die letzten Jahre der Republik und den Übergang zum Kaiserreich (Schlagwort: Augustus) wiederauferstehen. Zudem sind seine Werke für die Juristen von allergrößter Bedeutung gewesen.

Nun kommt Cicero in Skyrim vor (wieso überhaupt?) - und das zweigeteilt: Der "kleine blöde" Cicero in der Dunklen Bruderschaft, und General Tullius (dessen Gesichtszüge aber eher an das Bild erinnern, das man von Caesar hat).

Ist das eine typisch amerikanisierte Sicht? Könnte sein!

Beides aber war der echte Cicero ganz sicher nicht: Ja, er hat viel und gern geredet, auch schwierige Texte den Schülern von heute hinterlassen, aber dumm und gehässig war er sicher nicht. Und ein General war er erst recht nicht.

Ich finde das Bild, das mir von Skyrim hier von "meinem" Cicero vorgespielt wird, nicht besonders glücklich.

Allerdings hatte ich das Vergnügen, Cicero in Skyrim denselben Tod zuteil werden zu lassen, den der echte Cicero auch erlangt hat. Er wurde am 7. Dezember 43 v.Chr. in seiner Zuflucht geköpft. Immerhin das hat das Spiel stimmig umgesetzt.

Gruß
Darmok
 
  • Like
Reaktionen: Mythischer Morgenrot