Im Jahre 1Ä 2321 erreichten die Machtkämpfe der Äbte des Ordens ihren Höhepunkt. Jeder wollte die Ordensführung für sich alleine Beanspruchen, und keiner von ihnen schreckte vor Gewalt zurück, um dieses Ziel zu erreichen. Attentate gehörten für jeden Abt zum Tagesablauf, und nicht selten waren sie erfolgreich. So kam es, dass am Ende keiner der Äbte mehr am Leben war, der Orden war ohne Führung. Genau zu dieser Zeit brach der Krieg der Rechtschaffenheit aus. Viele jüngere Mönche flohen aus Angst vor einem Angriff schon jetzt, und ein großer Teil der anderen bestand darauf, unterzutauchen. Diejenigen, die im Kloster verharrten, bereuten ihren Entschluss schon bald, als dieses tatsächlich angegriffen wurde. Die Mönche starben, der Orden war zerfallen.
Doch nicht endgültig. Diejenigen Mönche, die abgetaucht waren, um sich zu retten, beharrten darauf, den Orden zu alter Stärke zurückzuführen. Die meisten davon waren die berühmten Kampfmönche, aber auch viele konventionelle Ordensbrüder waren darunter. Sie kehrten nach Kriegsende in ihre geweihte Stätte zurück und versuchten, dass Kloster wieder aufzubauen und den Ruf des Ordens intakt zu halten. Doch die Nachricht von der Auflösung des Ordens sprach sich in Cyrodiil schnell herum. Die Nibener, die ihre Ahnen anstatt den Göttern verehrten und seit jeher Feinde der colovianischen Alessianer waren, schickten Krieger, Abenteurer und Söldner, um auch die letzten Brüder zu vernichten. Die Kampfmönche wehrten alle Übergriffe erfolgreich ab, doch ihre Zahl schrumpfte stetig. Schließlich entschlossen sie sich, erneut unterzutauchen und die Klostermauern aufzugeben, um die Überreste der Glaubensgemeinschaft nicht zu gefährden. Die Mönche verschwanden daraufhin und wurden Jahrhunderte nicht mehr gesehen, lebten jedoch immer im Untergrund weiter, verehrten Alessia und warben im Geheimen neue Mitglieder an.
Im Jahre 1Ä 2703 fand ein bedeutender Umbruch im Orden statt. Der damalige Führer, Bruder Caius, hatte beim Gebet an die heilige Alessia eine Vision vom Drachengott Akatosh und den anderen 7 Göttlichen. Sie riefen ihn an, die Kampfmönche zur Unterstützung König Remans gegen die Invasion der Tsaesci zu führen. Ehrfürchtig trat Caius vor seine Ordensbrüder und verkündete die Nachricht, sich zum Krieg zu rüsten. Die Brüder jedoch weigerten sich, um den Orden nicht zu gefährden, und nach heftigen Diskussionen erschlugen sie ihr Oberhaupt. Als dieser seinen letzten Atemzug getan hatte, verdunkelte sich der Himmel, und ein strahlendes Licht erschien über der Leiche und offenbarte sich als Stendarr. Er verurteilte die Mönche für das, was sie getan hatten. Als einzigen Ausweg für sie, nicht auf ewig als Geister herumirren zu müssen, stellte er ihnen die Möglichkeit, den Kaiser zu unterstützen. Aus Ehrfurcht und natürlich auch aus Angst vor der Rache der Acht warfen sie sich vor Stendarr auf den Boden, der sie auf die heilige Alessia schwören lies. Bevor er verschwand, soll er Folgendes gesagt haben: „Verlasst euren Unterschlupf und kehrt ans Tageslicht zurück. Schickt dem Kaiser so viele Kampfmönche, wie ihr entbehren könnt. Im Westen liegt die Insel Faithus, sie soll eure Belohnung darstellen. Gründet dort euren Orden neu.“
Die Mönche, von Ehrfurcht und Reue gepackt, bestatteten Caius in Ehren und schickten dann einen Großteil ihrer Kriegermönche noch Norden, wo sie das Heer des Kaisers treffen sollten. Dann packten sie ihr Hab und Gut und zogen nach Anvil. Schon auf dem Weg dorthin erfuhren sie, dass der Krieg gegen die Akaviri beendet sei und der Kaiser nun gegen die Aldmer ins Feld zöge. In der Handelsstadt erkauften sie sich mit fast allen Schätzen, die sie besaßen, eine Überfahrt. Nur einige ehrwürdige Reliquien blieben im Besitz des Ordens, denn kein Kapitän war bereit, für weniger als ein Vermögen die gefährliche Reise durch die kriegerischen Gewässer zu unternehmen. Lediglich einer der Mönche blieb auf dem Festland zurück, um dem Kampftrupp, sollte er je zurückkommen, den Weg zu weisen. Kein einziger Seemann jedoch wusste, wo diese Insel namens Faithus liegen sollte, und so fuhren sie im Gottvertrauen los und hofften auf ein Zeichen und darauf, vom Wüten des Krieges verschont zu bleiben. Sie bekamen ihr Zeichen, nachdem sie einige schreckliche Gefahren der Abeceanischen See überstanden hatten. Eines Nachts, es war schon fast ein Monat seit ihrer Abreise aus dem Hafen von Anvil vergangen, lüftete sich der Nebel über dem Meer, und eine Insel tauchte vor dem Schiff auf. Instinktiv wussten die Mönche: Dies musste Faithus sein. Die Seemänner setzen die Mönche und ihre Habe ab und versprachen, nur vertrauenswürdigen Händlern den Standort der Insel zu verraten. Dann segelten sie wieder gen Anvil.
Die Mönche, nun wieder als Alessianischer Orden geeint, bauten ein Kloster, legten Felder an, und errichteten Schreine und Kapellen für die Acht und Alessia. Dort lebten sie, erweiterten ihr Kloster und nutzen die natürlichen Höhlen der Insel, handelten mit den Seefahrern, die alle paar Monate an der Insel andockten, und schickten Mönche aufs Festland, um neue Mitglieder ausfindig zu machen. Nach der Apotheose von Tiber Septim zu Talos nahmen ihn die Mönche übergangslos ihn ihre Ehrerbietungen auf und bauten auch ihm Schreine.
Auf dem Festland ist weiterhin nichts über das Überleben des Alessianischen Ordens bekannt. Lediglich eine Handvoll Leute kennen die Position der Insel, und noch weniger wissen, dass die Mönche, die dort ihre Pflanzen hegen und ihre Kampftechniken zu ehren der Neun verbessern, früher einmal einem der größten und mächtigsten Orden Cyrodiils angehört hatten.