Nicht vorzubestellen ist ja schon mal ein guter Anfang. Wenn Gott höchstpersönlich vom Himmel steigen und sein neues Game Real Life 2 vorstellen würde, müsste ich zuerst mal die Reviews lesen. Und Fallout 4, das am Release-Tag nicht nur für mich praktisch unspielbar war, war mein Auslöser, niemals mehr ein Game vorzubestellen.
Generell war jedes Spiel von Bethesda am Release-Tag fast unspielbar und bis zum Ende ohne Community Patch und vielen Mods wenig geniessbar (und ich habe Fallout 3 damals auf der 360 lieben gelernt). Es stösst dabei besonders sauer auf, dass sie mehrere Releases der selben Games machten, ohne einen einzigen Bug darin zu fixen. Und es gibt noch weitere Sünden vor Dingsda 76, das einfach keinen Markennamen verdient, da es die Lore bis ins erste Game rückwirkend zerstört und sowieso auf eine Raubtier-Mentalität hindeutet. Für NV haben sie damals schon einfach eine uralte Engine ohne Fixes und mit veralteten Assets kopiert, einem unerfahrenen Auftragsarbeiter in die Hand gedrückt und ihm eine Deadline gegeben, die nur auf Gier hindeutet. Und die letzten beiden TES sind Online-Spiele, darunter eines auf Mobile, dessen Geschäftspraktiken verboten gehören. Wobei ich nicht weiss, wer da genau was entscheidet, aber ich bin auf jeden Fall zum Schluss gekommen, dass ich bei Zenimax keine Freunde habe, aber es auch viel weiter unten Leute gibt, mit denen ich nicht an einem Tisch sitzen würde.
Natürlich ist alles relativ, vielleicht geht Fallout 4 irgendwann als eines der letzten grossen Rollenspiele in die Geschichte ein und bald wird das Geschäftsmodell von Blades als fair gelten im Vergleich zu anderen. Wahrscheinlich habe ich bereits Fallout 3 fast dreitausend Stunden gezockt (ein Drittel davon auf der 360), in Skyrim habe ich 3800 Stunden drin und in Fallout 4 werde ich heute oder morgen die Viertausender-Grenze knacken, nach Steam habe ich auch im CK über 800 Stunden verbracht und das zählt erst, seit es über Steam läuft. Ich habe in den ganzen Jahren nichts gefunden, das als Generika für Skyrim oder ein Fallout 4 nur ansatzweise durchgeht. Eigentlich sind beide Games so ausgelutscht, wie man ein Game auslutschen kann, und zwar nicht nur, weil man Mods installieren kann, aber selbst ein Creation Kit ist immer noch besser als ein Ubicrap-Game.
Ich kann hinter jedem dieser Games eine Gewaltleistung sehen, auch als Modder, der die Inhalte analysieren kann. (Es steht auf einem anderen Blatt, dass viel Leistung am falschen Ort verschwendet wurde und fast alle der enorm vielen Inhalte im besten Fall für sich betrachtet knapp einen Durchschnitt erreichen, aber oft auch so ärgerlich und unfixbar sind, dass ich sie lieber ganz aus dem Game entferne, bis es jemand gehackt hat.) Und DLC wie Point Lookout, Dragonborn oder auch Nuka-World sind für mich immer noch ein Gradmesser für einen mehr als fairen Preis für einen DLC.
Generell traue ich keinem in der Industrie mehr über den Weg, aber es betrifft mich mehr, wenn Todd aus voller Kanne lügt, dass sich die Balken biegen und sogar noch Witzchen darüber reisst, wie beschissen sie arbeiten. Ich habe die Erfahrung einfach gemacht, dass alles, was der Mann verspricht, halb so gut wird in der Realität und dass Sprüche wie "wir haben uns in erster Linie um das Rollenspiel bemüht" bedeuten, dass es zum Kotzen aussieht, noch schlechter läuft, aber es auch kein gutes Rollenspiel wird. Anyway, im Gegensatz zu dem, was Ubicrap, Cockstar, Actiturd und diverse andere sogenannte "Entwickler" machen, betrifft es mich. Ich würde gerne je 4000 Stunden in Starfield oder TES 6 versenken, auch vor dem Hintergrund, dass die Spiellandschaft darum herum auch nicht besser wird und sie das Potenzial haben, (mit Mods) so einzigartig zu werden, dass ich anlässlich meiner Pension schreiben werde, dass ich seither nichts gefunden habe, das als Generika für Starfield oder TES 6 durchgeht.
Anyway, meine Naivität wurde mir durch die ganze Game-Industrie, und nicht nur Todd, ausgetrieben und ich kann nur noch zynisch darüber denken. Und ich betrachte mich deswegen nicht mehr als Fan, sondern als Konsument, der Standards hat, deren Unterschreitung ich nicht mehr akzeptieren kann. Was natürlich dazu führt, dass ich als Gamer ständig vor dem Hungertod stehe.