Wenn man den Server am Netz lässt, um weitere Täter zu ermitteln, ist das mit Sicherheit zum einen nicht wirklich rechtens und zum anderen fortgesetzter Missbrauch der Opfer.
Würde das bekannt werden, dass man so vorgeht, könnten die mit ihrem ZugErschwG Aktion einpacken.
Den Content auf einen anderen Server umziehen, nachdem eine Seite vom Netz genommen wurde, ist technisch sicherlich kein großes Ding.
Das gleiche gilt aber auch für die Stoppschilder.
Jeder Kinderporno Anbieter, der mitbekommt dass ein Stoppschild vor der Tür steht, baut einfach eine Umgehung, bzw zieht von sich aus auf einen anderen Server.
Das ist auch ein Argument der Gegner des ZugErschwG, dass die Stoppschilder schon deshalb obsolet sind, weil es ein Leichtes ist sie 1) zu umgehen, für den Anbieter wie für den Konsumenten, auch wenn man effektivere Maßnahmen als DNS Sperren einsetzt, und 2) der Anbieter einfach den Server wechselt.
Es macht aber einen Unterschied, ob nur ein Stoppschild dazu veranlasst, oder eine Löschung seitens des Providers und eine Anzeige des Providers, die automatisch erfolgt, wie auch weitere Ermittlungen.
Mit einem Stoppschild erschreckt man die Anbieter bestenfalls.
Jede andere Maßnahme führt aber definitiv dazu, dass der Anbieter bekannt wird, seine Anonymität verliert - was für die meisten aus dieser 'Branche' so ziemlich das Schlimmste überhaupt ist - und vor allem, dass Ermittlungen in Gang gesetzt werden.
Und ganz wichtig an der Sache:
Mit Löschen statt Sperren setzt man ein klares Signal für die Opfer!
Wir tun etwas für euch, wir verstecken nichts, wir lassen euch nicht allein, wir gehen konsequent gegen die Täter vor!
Das kotzt mich in dieser ganzen Angelegenheit am meisten an, dass man die Opfer ignoriert, sie Außen vor lässt, sie nicht fragt, was sie von der Aktion halten.
Ausgerechnet diejenigen die es überhaupt betrifft, lässt man ungehört.
Das macht die ganze Sache natürlich so richtig glaubwürdig...