Periphalos schrieb:
Breivik als Beispiel für einen militanten Christen zu nehmen, halte ich dagegen auch für ziemlich fragwürdig. Nur weil er Begriffe wie Temperitter verwendet und offfenkundig einen Hass gegen den Islam hat,würde ich ihn kaum als vollwertigen Christen ansehen.
Ich würde ihn als Christen ansehen, weil er sich zu der Religion bekennt und diese Praktiziert. So weit ich weiß, hat er mit seinen Handlungen gegen keine der offenbar doch sehr beugbaren Gebote verstoßen. Nicht jeder, der gegen den Islam ist, ist ein Christ. Deine Argumentation erscheint mir vollkommen zusammenhangslos zu sein.
Periphalos schrieb:
Die Tatsache, dass der Islam in den Jahrhunderten seit der Hexenverbrennung quasi immer noch auf dem damaligen Stand ist, das Christentum aber nicht ( Hexen werden ja jetzt nicht mehr verbrannt. ) sorgt bei mir aber für ein wenig Skepsis.
Meine eigentliche Argumentation war, dass der Westen während des Mittelalters kulturell stagnierte, sich daraus jedoch wieder gelöst hat. Nach mehreren hundert Jahren also.
Spiritogre schrieb:
Sorry, aber dümmer geht es nicht, oder?
Doch. Du hast doch einen Spiegel, oder?
Spiritogre schrieb:
Wer wirklich so denkt, der lässt sich auch einreden, dass es kleine grüne Marsmännchen gibt
Deren Nichtexistenz zwar auch nicht bewiesen ist …
Spiritogre schrieb:
Selbst in den islamischten aller islamischen Länder haben sie Satelliten-Fernsehen, Smartphones und Internet. Die reichen Leute dort schicken ihren Nachwuchs auf Internate in der Schweiz, England oder USA, später auf Unis in alle möglichen westlichen Länder. Und das seit Jahrzehnten. Die Welt lebt nicht mehr im Mittelalter. Nachrichten und Diskussionen können weltweit empfangen werden.
DU weißt aber schon, was das Ziel von Propaganda ist und warum das so ein schönes, effizientes Werkzeug ist, oder?
Wenn du davon ausgehst, dass jeder die Medien komplett objektiv nutzt, bist du aber äußerst schief gewickelt und sehr naiv. Selbst im Westen lernen die Leute so doch nur, was sie auch lernen wollen. Würde jeder objektiv an die Sachen rangehen, würdest du keine Parteien mehr brauchen, da sowieso alle zu demselben Schluss kämen, würdest einen gemeinsamen Konsens in der Gesellschaft haben. Aber offenbar gibt es gewisse äußere Beeinflussungen und differierende Betrachtungsweisen. Ich vermute aber, ich habe dir das gerade zu kompliziert erklärt.
Spiritogre schrieb:
Habe an der Uni streng gläubige Muslime and Muslima aus solchen Ländern kennengelernt. Die haben hier echt das westliche Leben genossen. Partys gefeiert, Alkohol getrunken und vor allem - selbst viele Kopftuchfrauen, mit jedem rumgevögelt wenn sie nur konnten. Die kennen das Leben hier und die Vorzüge. Sobald sie wieder in der Heimat sind bringen sie allerdings nicht die Moderne mit, sondern nutzen ihren Status, um die alten "Werte" aufrecht zu erhalten und sich eine Machtposition zu sichern.
Würdest du das anders machen? Das ist für einen als Person doch wohl das Klügste überhaupt. Ich kann mir nicht vorstellen, das so viele Menschen aus dem Westen anders handeln würden. Ich täte es vermutlich nicht. Natürlich will man seine Machtposition sichern.
Spiritogre schrieb:
Gestern habe ich im Fernsehen eine Show über einen Nomadenstamm in Namibia gesehen. Die leben wie vor Urzeiten - fast. Auch die haben da in der Wallachei moderne Klamotten und Autos und fahren damit in die Stadt und selbst wenn sie nach außen hin wie vor Tausenden von Jahren leben, auch sie haben sich angepasst und wissen, was im Rest der Welt geschieht. Anstelle Stammeskriege zu führen spielen sie viel lieber Touristenattraktion, weil sie gemerkt haben, dass sie das eher weiter bringt als an alten Traditionen festzuhalten.
Dein Stamm stellt die Ausnahme dar. Gerade in Afrika kannst du mit all den Scharmützeln viel Spaß haben.
Du bemängelst gerade das, was du für den Westen verteidigst: Wenn Menschen ihrer Kultur treu bleiben. Aber sobald sie die Westliche (in Teilen) übernehmen ist alles schön, ja?
Periphalos schrieb:
Im 13 Jahrhundert waren die Menschen Abergläubisch, es gab praktisch keine Wissenschaft. Keine Medizin und natürlich keinerlei Aufklärung und wenn dann nur von Seiten der Kirche.
Falsch. In Europa gab es zahlreiche wissenschaftliche Errungenschaften im Mittelalter: Die Brille, Kompasse, Schwarzpulver, Buchdruck, Papier, erste Fernrohre/Teleskope, neue Waffen und Rüstungen, etc.
Galilei und Kopernikus, um nur einmal zwei große Denker zu nennen, kamen nicht aus der Kirche. Luther schon, doch dieser reformierte sie.
Periphalos schrieb:
Unerklärbares Unglück hatte immer mit dem Teufel zu tun. Diffamierung war ebenfalls an der Tagesordnung ( Die Kühe vom Nachbarn geben mehr Milch, da muss der Teufel sein Hand im Spiel haben ) - und so bot sich natürlich ein wunderbarer Nährboden für die Inquisition. Da man keine bessere Erklärung hatte ( und auch keine bessere wollte ) war halt der "Teufel" Schuld.
Das ganze zog sich mehr oder weniger bis in das 18 Jahrhundert, wo es dann entgültig ausgemerzt wurde.
Du scheinst historisch ja äußerst bewandert zu sein. Davon mal abgesehen, dass die Daten komplett falsch sind, habe ich offenbar die für einen Historiker übliche Quellenangabe übersehen. Aber ein ganz einfacher Link würde auch schon reichen.
Mit anderen Worten: Das ist schlichtweg falsch.
Periphalos schrieb:
Jeder Mensch hat heutzutage die Möglichkeit, sich z.B. durch das Internet selbstständig zu informieren und/oder zu bilden. Jeder kann sich eine subjektive Meinung darüber bilden, ob seine Religion oder der Weg seiner Religion so zu vertreten ist. Eine Tatsache, mit der auch die Kirche leben muss und leben kann.. zumindest in der westlichen Welt.
Meinst du jetzt die Islamische oder Christliche? Das geht nicht ganz aus deinem Text hervor - schließlich haben wir im Westen in beiden Religionen fundamentalistische und moderne Vertreter …
Spiritogre schrieb:
Der Islam ist KEINE Religion in dem Sinne. Der Islam ist ein Lebensmodell, es ist eine Gesellschaftsform wie Kommunismus oder Demokratie. Der Islam durch den Koran und sein Gesetz, die Scharia, schreibt genau vor, was erlaubt ist und was nicht und wie Menschen zu leben haben. D.h. wenn der Islam sich ändern, modernisieren will, dann kann er 90 Prozent seiner Gebote in die Tonne schmeißen und es bleibt nicht mehr viel übrig, was man Islam nennen könnte.
Du hast die Werke ja gelesen. Nennst du mir ein paar Suren und Seitenangaben? Das würde ich doch gerne nachlesen.
Auf die Posts von Master_DeluXXXe gehe ich gar nicht erst ein. Die Smileys nerven nicht nur, eine Punkte bedürfen wohl keiner Gegenargumentation. Das macht ihr ja auch schon. Obwohl ich seinen Umgang mit Spiritogre loben muss.