Reaktionen auf Bin Ladens Tod

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Haben wir Deutschen überhaupt das Recht, nach zwei inzinierten und verlorenen Weltkriegen mit mehreren Millionen Toten, den Moralapostel gegenüber anderen Nationen zu spielen?

So einen Blödsinn habe ich bis jetzt nur von den ganzen Linken und Idioten gehört.

Ich persönlich freue mich, dass der Kerl tot ist, die Strafe war zwar zu milde aber dennoch. Dieses Ding ist in meinen Augen kein Mensch mehr !
 
Ja, aber vor Gericht würde er es sicherlich alles wieder abstreiten.Und wie soll man ihm die Anschläge dann beweisen ?
 
das sehe ich dann doch ein bisschen anders. Jeder hat ein Recht, sich vor Gericht zu verteidigen
Ein wenig anders ist es schon. Bin Laden hat den USA und etwas später der abendländischen Kultur den Krieg erklärt.
Im Krieg zählen nunmal zivile Gerichte nicht mehr.

So einen Blödsinn habe ich bis jetzt nur von den ganzen Linken und Idioten gehört.
Ich würd mir mal an deiner Stelle überlegen, was du postest. Bin weder das eine noch das andere. Hab aber keine Lust wegen solch provozierender Posts, einiger Trollos, mir wieder eine Verwarnung ab zuholen.
Ich kann auch anders, wenn du deine persönlichen Anfeindungen nicht sein läßt, das gleiche trifft auch Kallreven zu.
 
Man kann jedes Geständnis auch wieder zurückrufen.Und er könnte auch sagen er hätte die Videos nur gemacht um Angst zu verbreiten, aber mit den Anschlägen nix zu tun hat.Aber er ist ja tot also spielt das sowieso keine Rolle mehr.....
 
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Wow, mit so viel Resonanz habe ich gar nicht gerechnet. Um mal auf ein paar der Argumente einzugehen (wobei ich zu faul bin hier jetzt Zitate zusammenzusuchen):
  • Hätte man ihn rausgeschafft, hätte es Befreiungsterror gegeben.
    Das ist ja wohl kein Argument. Es geht hier um die Grundprinzipien der Rechtsstaatlichkeit. Nur weil man Angst vor den möglichen Folgen hat, darf man noch lange nicht einfach so Menschen töten anstatt sie zu verhaften und vor Gericht zu bringen. Wo kommen wir denn da hin? Das öffnet doch Tür und Tor für Willkürliche Alleingänge der Exekutive.
  • Die Amerikaner haben die pakistanische Souveränität verletzt.
    Na ja, zumindest haben der amerikanische und der pakistanische Geheimdienst bei der Suche zusammengearbeitet. Dass die Amerikaner keine Zugriffserlaubnis seitens Pakistan hatten stimmt, aber ich gehe davon aus, dass die Aktion von Pakistan gebilligt worden wäre. (Sofern die Bin Laden-Unterstützer nicht allzu viel Einfluss haben)
  • Bin Laden hat seine Menschenrechte verloren.
    Sehe ich nicht so, vor dem Gesetz sind alle gleich. Und da steht halt mal, dass jedem Menschen ein fairer Prozess zuzukommen hat. Und überhaupt: Wenn ein Massenmörder seine rechte Verwirkt hat, warum dann kein Einzelmörder? Oder ein Vergewaltiger? Oder ein Gewalttäter? Oder ein Dieb?
  • Bei den Hinrichtungen in China, etc. regt sich auch keiner auf.
    Richtig, zumindest nicht öffentlich. Ich bin strikt gegen die Todesstarfe in jeglicher Form, aber dieses Thema wurde doch schon überall 20 mal durchgekaut. Was imho den Fall Bin Ladens interessanter zu diskutieren macht, ist diese unverhohlene Freude über seinen Tod.
  • Man hat in erster Linie ein Symbol zerstört.
    Ist es nicht bezeichnend, dass man dieses Symbol nur durch eine Nacht- und Nebelaktion zerstören konnte und man es nicht fertig brachte, Bin Laden ordnungsgemäß, der amerikanischen Justiz folgend, zu bestrafen (was vermutlich Tötung bedeutet hätte, aber das ist imho vollkommen irrelevant)
  • Wir deutsche haben kein Recht irgendwem etwas über Moral zu erzählen.
    *seufz* Warum muss das immer wieder kommen? Ich gebe zu, dass wir gewisse Lasten geerbt haben, deren Verpflichtungen wir auch nachgehen sollten. Aber ich denke nicht, dass sich jeder Deutsche in seine Ecke verkriechen und um Vergebung für die Taten seiner Großeltern beten sollte. Ich denke durch die allgegenwärtigen Mahnungen an die Judenverfolgung, setzt man sich heute ausreichend distanziert damit auseinander, um seine Moralvorstellungen frei von Altlasten bilden und kundtun zu können.
 
Was bitteschön soll ein Massenmörder für ein Prozess bekommen? Wie würde so etwas überhaupt ablaufen? Sucht man noch nach beweisen, ob er das alles angerichtet hat? Zum anderen hätte man erneut Terrordrohungen befürchten müssen und wer weiß, wer in dieser Zeit wen oder was in die Luft gesprengt hätte?
Nun, das hätte man schon machen können - im Stil der Nürnberger Prozesse nach dem zweiten Weltkrieg, wo die Sieger (Alliierten) über die führenden Köpfe der Verlierer (NS-Regime) geurteilt und diverse Todesstrafen verhängt haben. Dabei aber ergeben sich mehrere Probleme. Zum einen bietet man dem Angeklagten mit einem Prozeß eine Bühne auf der dieser für all seine Anhänger gut sichtbar ist und somit zum Märtyrer werden kann. Dann die Sache mit der Beweislast. Ist es überhaupt möglich, Osama bin Laden die ihm zur Last gelegten Verbrechen (Terror) rechtssicher nachzuweisen, so dass er ordnungsgemäß verurteilt werden kann? Zudem - wer sollte dabei die Gerichtsbarkeit innehaben? Die USA? Das Haager Tribunal? Die UN? Ein neutraler Staat? Wessen Recht wird angewendet? Das der USA oder ein internationales Recht? Das seines Heimatlandes vielleicht? Gilt er als Kombattant (-> bezogen auf den "Krieg gegen den Terror"), könnte z.B. Militär- oder Kriegsrecht zur Anwendung kommen, was die Sache noch einmal ändert. Dazu noch die Probleme mit der Sicherheit und und und...

Ich denke, unter allen zu berücksichtigenden Punkten, ist die Liquidierung das praktikabelste Mittel, auch wenn man das aus rechtsstaatlicher Sicht in keiner Weise gutheißen kann. Ändern wird sich durch den Tod des Mannes sowieso nichts, seine Anhänger werden "jetzt erst recht" weitermachen und seine Gegner werden es auch. Wenn es in Bälde einen Anschlag gibt, wird man sagen: "Das war Rache für Osama"... doch ich wage die These, dass es diesen Anschlag auch unabhängig davon sowieso gegeben hätte. Nur die Begründung wäre eine andere gewesen. Es wird sich gar nichts ändern, die Probleme im Irak, in Afghanistan, in Pakistan oder bei den Palästinensern sind unverändert und wuchern weiter wie ein Geschwür, steter Nährboden für Fanatiker. Schon allein aus eben diesem Grund ist Jubel gänzlich fehl am Platz.

Meine Hoffnung ruht schon eher auf den diversen Massenbewegungen quer durch die arabische Welt.
 
Ich zitiere an dieser Stelle mal aus dem Grundgesetz und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte:
Grundgesetz schrieb:
Artikel 1:
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
[...]

Artikel 2:
(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit
der Person ist unverletzlich. [...]

Artikel 3:
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
[...]
Artikel 2 der Menschrechte schrieb:
Jeder hat Anspruch auf alle in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.

Des weiteren darf kein Unterschied gemacht werden auf Grund der politischen, rechtlichen oder internationalen Stellung des Landes oder Gebietes, dem eine Person angehört, gleichgültig ob dieses unabhängig ist, unter Treuhandschaft steht, keine Selbstregierung besitzt oder sonst in seiner Souveränität eingeschränkt ist.
Osama Bin Laden war de facto ein Mensch. Somit hätten für ihn von rechtlicher Seite die gleichen Grundrechte wie für jeden anderen Menschen gegolten. Ich bitte deshalb darum, Aussagen zu unterlassen, die den freiheitlich-demokratischen Grundrechten widersprechen oder bin dazu gezwungen, ein wenig aufzuräumen; betrachtet es auch als Selbstschutz. :roll:

Gleiches gilt für die Leute, die meinen, hier einen Privatkrieg führen zu müssen. Bitte diskutiert in einem angemessenen Ton miteinander und Drohungen will ich hier nicht noch einmal sehen!
 
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Obwohl Völkerrecht nicht grade zu den juristischen Gebieten zählt von denen ich Ahnung habe, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Aktion (kiregs)völkerrechtlich einwandfrei gewesen ist.

Das einzig richtige wäre die Anklage vor einem internationalen Gericht gewesen.
Aber naja was will man von einem "Rechtsstaat" der Guantanamo betreibt erwarten.

@Crash:
Artikel 3 GG ist eher ein Diskriminierungsverbot. Das passende Grundrecht wäre wohl eher Artikel 1 GG sowie Art. 2 Abs 2 Satz 1
 
Obwohl Völkerrecht nicht grade zu den juristischen Gebieten zählt von denen ich Ahnung habe, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Aktion (kiregs)völkerrechtlich einwandfrei gewesen ist.
Das Kriegsvölkerrecht wäre nur dann von Relevanz, wenn man Osama bin Laden und seinen Leuten den Kombattanten-Status einräumt und ihre Gruppe als Kriegspartei einstuft. Dann könnte man argumentieren, dass es sich bei etwaigen Aktionen gegen das Leben der Beteiligten um Kriegshandlungen handelt, innerhalb derer die Tötung von Gegnern legitim ist, solange sie im Rahmen militärischer Auseinandersetzungen stattfinden. Da sich das Kriegsvölkerrecht im Allgemeinen auf Auseinandersetzungen zwischen zwei oder mehr Staaten bezieht, ist die Anwendung im Falle von asymetrischen "Kriegen" höchst problematisch - schon allein aufgrund der Tatsache, dass Terroristen in der Regel keine Uniform tragen und somit gar nicht eindeutig als Kombattanten identifizierbar sind. Zudem hätte der Status eines Kombattanten andere, sehr unliebsame Konsequenzen. So würde zum Beispiel die Genfer Konvention Anwendung finden müssen und man würde Terroristen moralisch wie rechtlich zur legitimen Kriegspartei aufwerten, was man keinesfalls will. Denkt man mal konsequent weiter, würde es in die andere Richtung bedeuten, dass Angriffe der Terroristen auf bewaffnete Streitkräfte ihrer Gegner legitime Kriegshandlungen und kein Verbrechen mehr im Sinne des Gesetzes sind. Und das will man auf keinen Fall. Noch dazu war es eine militärische Aktion eines souveränen Staates auf dem Hoheitsgebiet eines anderen souveränen Staates gegen eine dritte, keinem der beiden Staaten zugeordnete, Partei. Selbst wenn Pakistan hierüber informiert und damit auch einverstanden war, hat das Vorgehen einen äußerst faden Beigeschmack, unabhängig davon wie man zu der Angelegenheit ansonsten steht.
 
Ganz ruhig, Rotwadron hat nun mal seine Meinung, da muss man nicht immer mit "wie-blöd-ist-Rotwadron-eigentlich-Troll-Posts kommen". Das ganze sieht nicht nur einfach kindisch aus, das ganze wird auch viel zu schnell persönlich. Wenn es denn hier wirklich Probleme geben sollte, so regelt das per PN! Auch wenn ich kein Moderator bin, es nervt mich einfach nur noch, da ich das recht oft lese, sobald Rotwadron mal seine Meinung äußert.

Zum Thema:
Ich glaube das sich die Amerikaner durchaus freuen können, da sie damals auch viele Familienmitglieder verloren haben und es eben zu ihrer Kultur gehört. (Nicht falsch verstehen, jedoch haben sie Jahrelang die Todesstrafe durchgeführt). Wir können durchaus dagegen sein, jedoch sind wir davon auch nie betroffen gewesen. Wenn es schlecht gekommen wäre, hätte auch ich mit meiner Familie da sein können. (Eine Reise Dorthin war nämlich geplant - jedoch aus anderen Gründen, als dem Anschlag, wieder abgesagt worden).
Ich glaube das die "Hinrichtung" Osamas richtig war. Sicher, ein Prozess wäre besser gewesen - jedoch muss man auch die Folgen dazu absehen. Es hätte wahllose Attentate geben können und, nach der Hinrichtung Osmas, eine Pilgerstätte enstehen können. Das ganze ist leider nunmal mehr als Unabsehbar. Das Bin Laden nun irgendwo im Meer "versenkt" wurde, ist genau genommen das beste was geschehen konnte, da so keine Pilgerstätte enstehen konnte.
Ich bezweifle jedoch stark, das Osama überhaupt noch was zu sagen hatte. Ich denke, das schon lange jemand anderes die Organisation leitet.
 
@Lexa: *imaginären Dankebuttondrück*
Das waren in etwa meine Gedanken.
Auf das Kriegsvölkerrecht bin ich gekommen weil sich die USA ja gerne als im Krieg gegen den Terror befindlich ansieht und da gerne die ganzen Vorteile drauß zieht ohne die negativen Seiten mit dazu zu nehmen.
 
@Dante

Danke! Aber mit 16 sollte man allerdings wissen und wenigstens begründen, was man schreibt, von einen 29 jährigen,erwartete ich das einfach.
Und das ich auf sowas nicht per PN reagiere, sollte verständlich sein, vor allen wenn man mich als Idiot, Linker und nicht alle Tassen im Schrank beschimpft, ohne überhaupt darauf ein zugehen (und von Seiten der Moderation nichts unternommen wird, wenn ich mir die Freundeslisten anschaue, wird mir allerdings schon einiges klar, warum das toeliert wird), was ich überhaupt geschrieben hab.
Ich will, daß auch garnicht per PN geklärt haben, sondern hier, denn die beiden haben mich auch hier lächelich gemacht und in eine Ecke gestellt.Und das geht mir dann doch etwas zu weit. Soviel dazu.

Ansonsten bin ich völlig Dantes und Lexas Ansicht. Ich schreib erst jetztmal nichts dazu, eh ich wieder unter Krankheiten oder Geisteszuständen leide, von denen ich nichts weiß. Aber dafür hab ich ja meine beiden Ferndiagnostiker.
 
Das beste was geschehen konnte ? :shock:
Mörder tretten ohne Vorwarnung einfachso in ein Haus eines Menschen rein.Töten die halbe Familie die dort lebt.Und den Rest nehmen sie fest.Und foltern sie wahrscheinlich um an Infos zu kommen.Und verletzen die Menschenswürde und versenken den Toten einfachso im Meer. Jeder Mensch würde denke ich mal diese neutralen Geschichte als unmoralisch empfinden.
Aber jedoch nicht wenn der Name Bin Laden darin vorkommt :eek:

Naja aber egal.Gilt das deutsche Grundgesetzt eigentlich auch in Amerika oder bezieht sich das nur an Deutschland ?
 
Natürlich gilt das deutsche Grundgesetz in den USA genauso wie es im Sudetenland, Elsass-Lotringen und in den ganzen anderen Gebieten gilt.

NICHT
 
Die Amerikaner werden schon Ihre eigenen "Gesetze" haben, also nein, in Amerika gilt die nicht, die bezieht sich auf die Bundesrepublik Deutschland und auf das deutsche Volk bzw. teilweise auf die Menschen innerhalb der Landesgrenzen, zumindeste von Art. 1 bis 20 GG.


Edit: Da war einer schneller...
 
Ich kann auch anders, wenn du deine persönlichen Anfeindungen nicht sein läßt, das gleiche trifft auch Kallreven zu.
Wie bitte?
Ich habe dich nicht persönlich angefeindet.
Du fragtest, ob wir das Recht haben Aufgrund der Vergangenheit unseres Volkes Moralaposteln spielen zu dürfen. Und ich sagte, dass Menschen, die Personen Aufgrund der Taten ihrer Vorfahren verurteilen, geistig nicht ganz in Ordnung sind.
Da stand nirgends "Rotwadron spinnt".

Oder verurteilst du etwa Leute, nur weil dessen Väter/Mütter/Großeltern/etc. Verbrechen begangen haben? Jeder ist für seine Taten selbst verantwortlich! Wenn z.B. mein Urgroßvater mehrere Menschen umgebracht hätte, macht das mich nicht zum Mörder!
 
Zuletzt bearbeitet:
Freunde, bleibt doch bitte auf eurem Teppich und beim Thema. ;)

Dass wir uns hier in einer "heißen" Diskussion befinden, in der Meinungen aufeinander treffen die keinen Kompromiss finden können, sollte jedermann klar sein und vielleicht mag es zudem passieren, dass man im Zuge seiner Überzeugung die Stränge ein wenig überzieht um seinen Standpunkt zu verdeutlichen. Das heißt aber doch nicht, dass man auf diese Schippe aufspringen muss :lol:

Ich kann mich mit den ekstatisch jubelnden Amerikanern am Point Zero nicht anfreunden. Der Klischee-Ami ist berüchtigt für seinen schier unbändigen Patriotismus, ich verstehe jedoch nicht ganz wie man sich so sehr über diese Mission freuen kann, bedenkt man die möglicherweise resultierenden Folgen. In meinen Augen war es ein kleiner Schritt Gerechtigkeit "Auge um Auge" in Anbetracht des 11. Septembers 2001, wenn es der echte Bin Laden war (und nicht ein x-ter Doppelgänger). Eigentlich hatte ich diese ganze Bin Laden Kiste bis dahin komplett vergessen. Die Aktion selbst musste irgendwann kommen und es war keine sonderliche Überraschung. Es galt einen Ruf zu wahren und die Toten zu rächen. Das ist keineswegs respektlos gemeint es ist durchaus ehrenhaft. Als Außenstehender kann man die Gefühle der Betroffenen und damit deren Einstellung NICHT teilen. Diese Gefühle kann keiner teilen der nicht selbst betroffen ist. Auch nicht aufgrund der Tatsache, dass er amerikanischer Staatsbürger ist und es SEIN Staat ist, in dem sich dieses Drama abgespielt hat. Deshalb gibt es für diese nicht Betroffenen keinen Grund zur Freude (im Übrigen werden die wirklich Betroffenen keine Freunde empfinden, vielmehr Genugtuung- schonmal ekstatische Genugtuung gesehen, danke). Dieser Patriotismus hört für mich spätestens an der Stelle auf, an der anderer Menschen Leid für die eigene Euphorie missbraucht wird. Stellt sich die Frage was erreicht wurde. Achso ja, der Terror, der ist jetzt besiegt, da müssen wir uns jetzt gar keine Sorgen mehr machen. Auch wenn ein Symbol zerstört wurde (und wenn den Extremen ein Pilgerort genommen wurde) da sind so viele Fanatiker, so viele kranke Köpfe, die brauchen keinen Bin Laden. Der Terror hat jetzt kein so deutliches Gesicht mehr, das Bild, das man vorher im Kopf hatte ist jetzt vielleicht ein wenig verschwommener, aber immernoch da. Der Schlange wird ein Kopf abgeschlagen und zwei weitere wachsen nach...so in der Art. Ich denke die Schaukel wurde jetzt wieder ein wenig angestupst und wir freuen uns auf einen wilden Ritt.

Ja, Stränge überzogen- oben schreibt er's noch...aber es hört sich so viel blumiger an. Ich bin keine pessimistische Unke aber neulich noch ganz früh am Tach als meine Mutter aus dem Bad kam und der Family sagte: "Bin Laden ist tot. Die Amis haben ihn 'nen Kopf kürzer gemacht!" da hab ich mir gedacht Brot und Spiele. Und Drama und Action. Also freuen wir uns, dass die Weltpolizei einem großen Übel den Garaus gemacht hat und schauen was uns die Zukunft bringt.
 
Zitat:
Haben wir Deutschen überhaupt das Recht, nach zwei inzinierten und verlorenen Weltkriegen mit mehreren Millionen Toten, den Moralapostel gegenüber anderen Nationen zu spielen?
Wer jemand aufgrund der Taten seiner Vorfahren verurteilt, hat sie nicht mehr alle!

Warum zitierst du mich dann und gibst dein Statement dazu ab. Ein anderer hat das wohl nicht geschrieben, soviel bekomme ich schon noch mit.

Oder verurteilst du etwa Leute, nur weil dessen Väter/Mütter/Großeltern/etc. Verbrechen begangen haben? Jeder ist für seine Taten selbst verantwortlich! Wenn z.B. mein Urgroßvater mehrere Menschen umgebracht hätte, macht das mich nicht zum Mörder!
Das habe ich nirgendwo behaupt, aber wundert es dich nicht selbst, warum Deutsche im Ausland als Nazis bezeichnet werden. Du magst daß vieleicht beiseite schieben, aber die tuns gewiß nicht und es völlig egal ob du darüber reden möchtest oder nicht mehr für relevant hälst.
Sie werden es immer wieder tun, solange entsprechende Generationen noch leben. Und noch gibts diese Generation.

Ich kann mich mit den ekstatisch jubelnden Amerikanern am Point Zero nicht anfreunden. Der Klischee-Ami ist berüchtigt für seinen schier unbändigen Patriotismus, ich verstehe jedoch nicht ganz wie man sich so sehr über diese Mission freuen kann, bedenkt man die möglicherweise resultierenden Folgen. In meinen Augen war es ein kleiner Schritt Gerechtigkeit "Auge um Auge" in Anbetracht des 11. Septembers 2001, wenn es der echte Bin Laden war (und nicht ein x-ter Doppelgänger). Eigentlich hatte ich diese ganze Bin Laden Kiste bis dahin komplett vergessen. Die Aktion selbst musste irgendwann kommen und es war keine sonderliche Überraschung. Es galt einen Ruf zu wahren und die Toten zu rächen. Das ist keineswegs respektlos gemeint es ist durchaus ehrenhaft. Als Außenstehender kann man die Gefühle der Betroffenen und damit deren Einstellung NICHT teilen. Diese Gefühle kann keiner teilen der nicht selbst betroffen ist. Auch nicht aufgrund der Tatsache, dass er amerikanischer Staatsbürger ist und es SEIN Staat ist, in dem sich dieses Drama abgespielt hat. Deshalb gibt es für diese nicht Betroffenen keinen Grund zur Freude (im Übrigen werden die wirklich Betroffenen keine Freunde empfinden, vielmehr Genugtuung- schonmal ekstatische Genugtuung gesehen, danke). Dieser Patriotismus hört spätestens an der Stelle für mich auf, an der anderer Menschen Leid für die eigene Euphorie missbraucht wird. Stellt sich die Frage was erreicht wurde. Achso ja, der Terror, der ist jetzt besiegt, da müssen wir uns jetzt gar keine Sorgen mehr machen. Auch wenn ein Symbol zerstört wurde (und wenn den Extremen ein Pilgerort genommen wurde) da sind so viele Fanatiker, so viele kranke Köpfe, die brauchen keinen Bin Laden. Der Terror hat jetzt kein so deutliches Gesicht mehr, das Bild, das man vorher im Kopf hatte ist jetzt vielleicht ein wenig verschwommener, aber immernoch da. Der Schlange wird ein Kopf abgeschlagen und zwei weitere wachsen nach...so in der Art. Ich denke die Schaukel wurde jetzt wieder ein wenig angestupst und wir freuen uns auf einen wilden Ritt.

Die Meinung teile ich nicht, daß ist Dummenfänger Logik.
Du sprichst von Doppelgängern - Beweise (wenn ja, warum dann diese Aufregung?)
Wer behauptet das jetzt der Terorismus besiegt ist?
Amerikaner in Ekstase, was sie wohl geschnupft haben?
Das mit der Begründung, daß keinen Grund zur Freude für die Betroffenen geben darf, lass ich mal außen vor, daß sollte jeder mit sich selbst ausmachen, wenn ein Verwandter Opfer eines Anschlages oder Mordes wurde. Muß jeder für sich entscheiden.
 
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