Raggae's kleine Review-Ecke

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So, ich will auch wieder mal zu Werke ziehen. Da ich nun einen neuen (doch etwas besseren) Laptop habe, wollte ich mal gucken, was der so kann. Also bin ich zur Spielepyramide gegangen und habe mir das Spiel mit den höchsten Hardwareanforderungen gesucht. Zufälligerweise war das Star Wars: The Force Unleashed. Da ich Star Wars Spiele ja generell mag (man siehe sich meine anderen Reviews an ;)), kam es natürlich direkt in den Einkaufswagen. Heute bin ich damit durch und wollte meine Meinung dazu kundtun.

Star Wars: The Force Unleashed

Als ich mir das Spiel gekauft habe, wusste ich ehrlich gesagt nichts über das Gameplay. Ich dachte, ich hielte die spieltechnische Fortsetzung von Jedi Academy in den Händen. Wahrscheinlich war ich auch aus diesem Grund negativ überrascht.

The Force Unleashed ist im Prinzip ein Arcadespiel. Man spielt den geheimen Sith-Schüler Darth Vaders. Dieser wird auf Missionen geschickt um Jedi zu töten oder andere nette Dinge zu erledigen. Da niemand von der Existenzdes Schülers wissen darf, muss (darf?) er alle Zeugen umbringen. Also sind wir wieder beim alten Sturmtruppen töten angekommen, da ja auch diese Zeugen darstellen. Die einzige Möglichkeit Lebensenergie zu bekommen, ist es Gegner umzubringen. Je spektakulärer, desto mehr Punkte gibt es. Mit genügend Punkten steigt man auf und kann seine Machtkräfte verstärken.

Soviel zum Setting. Was hat mir an dem Spiel gefallen? Die Grafik, die Physikengine und hatte ich die Grafik schon erwähnt? Genau das ist das Problem dieses Spiels, außer opulenter Grafik und einer ziemlich guten Physikengine, die einem viele kreative Wege bietet seine Gegner zu entsorgen, hat dieses Spiel einfach nichts. Es mag zwar sehr amüsant sein, alle möglichen Gegner von Plattformen zu stoßen, sie mit Blitze zu grillen, ihnen Gegenstände gegen den Kopf zu werfen, ... aber tatsächlich gibt es nur sechs Machtfähigkeiten (und eine davon habe ich nie benutzt) und das Lichtschwert. Daraus lassen sich zwar etwa 30 Kombos generieren, allerdings sind die meisten so kompliziert (auf der PC-Tastatur), dass man zwar die Kombo ausführt, in der Zwischenzeit der automatische Gegnerfokus auf ein komlett anderes Objekt auf der anderen Seite des Raums gesprungen ist und man dieses angreift...

Dann kommen wir mal zu den negativen Teilen des Spiels (nur in Stichpunkten, ich will irgendwann fertig werden):
- Steuerung: das Spiel ist für Konsolen entwickelt und mit Tastatur und Maus fast unspeilbar. Vor allem der Machtgriff ist eine Zumutung.
- rein lineare Level
- Bossgegner finden mit fester Kamera statt (was die Steuerung noch unmöglicher macht)
- Bossgegner sind trotz allem leichter als einige der Standardgegner
- Logik: Starkiller kann ohne Probleme einen AT-ST vernichten (oder noch viel größere Dinge), aber er muss 3 vollaufgeladene Machtangriffe gegen eine Strumtruppe ausführen? Das Lichtschwert sollte eigentlich eine tödliche Waffe sein, davon merkt man meistens nichts. Selbst Jawas halten 4-6 Volltreffer aus
- schwierige Situationen werden normalerweise durch frustrierende Machtgriffrätsel erzeugt
- Spieldauer. Selbst die Ultimate Sith Edition, die alle 3 DLCs enthält (jedes etwa 30-45 Minuten und dafür ursprünglich 10€, na danke), beschäftigte mich zum Durchspielen vielleicht 10 Stunden und das auch nur, weil ich versucht habe alle Jedi-Holocrone (versteckte Bonusgegenstände) zu bekommen.

Gut, das hört sich jetzt ziemlich vernichtend an. Ich selbst bin mir nicht wirklich sicher, ob es vernichtend sein soll. Das Spiel hat auf Grund der guten Atmosphäre während des Durchspielens durchaus Spaß gemacht (wenn ich nicht gerade mal wieder Machtgriff nicht so hinbekommen habe, wie ich wollte), allerdings gehe ich nicht davon aus, dass ich dieses Spiel noch einmal durchspielen will (im Gegensatz zu den Jedi Knight - Teilen).

Fazit: Kurzweiliges Spiel für den Einmalgebrauch. Für 10 Euro voll okay, sonst nicht zu empfehlen und man sollte eine etwas höhere Frustrationsgrenze mitbringen (ich sage nur Sternenzerstörer und Fokussierringe ;))
 
Ferienlangeweile. Was tut man dagegen? Alte Spiele (das heutige ist wirklich alt) ausgraben, zocken und darüber schreiben. Heute geht es um Clive Barker’s Undying.
Der Name sollte Kennern im Horrorgenre wohlbekannt sein, denn Barker ist schon seit Langem einer der Großen in diesem Bereich. Undying war das erste Spiel, in dem er seine Finger hatte, und an manchen Stellen erkennt man deutlich seine Handschrift. Trotzdem – es gibt einiges zu verbessern...
Fangen wir mal mit der Story an. Wir befinden uns um das Jahr 1920. Der irische Geisterjäger Patrick Galloway wird von seinem ehemaligen Kriegskumpan Jeremiah Covenant auf dessen Landsitz gerufen, weil dort Jeremiahs verstorbene Geschwister Bethany, Aaron, Lizbeth und Ambrose Stunk machen und ihrem überlebenden Bruder ans Leder wollen. Patrick als Fachmann soll die Schädlingsbekämpfung übernehmen. So weit, so gut. Keine Handlung, für die man einen Innovationspreis vergeben würde, aber solide. Aaaaber jetzt kommts: die Entwickler gaben sich damit nicht zufrieden, die Geschichte musste ja noch ein wenig aufgemotzt werden: dazu kommen ein Fluch, der irgendwann mal von Jeremiah entfesselt wurde, der Fluch hängt irgendwie mit einem seltsamen Stein zusammen, der von Jeremiah gefunden wurde und sich jetzt in Patricks Besitz befindet, aber auch von Patricks fiesem Erzrivalen Graf Otto Keisinger (ein Deutscher mal wieder) begehrt wird, der irgendwie in die Familiengeschichte der Covenants eingegriffen hat, dazu kommt noch diverses Gesülze über einen unsterblichen König, der irgendwie in diese Welt gebracht werden muss et cetera blabla. Und schon haben wir einen völlig unübersichtlichen Plot, der a) niemanden interessiert, b) nur von dem durchschaut wird, der sich sämtliche Bücher reinzieht, die er im Verlauf des Spieles findet (was keine Sau macht, weil der Plot so unübersichtlich ist und die Bücher in gar zu rauen Mengen vorhanden sind) und c) deswegen seicht vor sich hindümpelt. Eigentlich schade, denn gerade in den Büchern gibt es so einige nette (beziehungsweise nicht nette) Details, die lesenswert sind. Ach ja, noch was: unser Protagonist hat in etwa soviel Charakter und Ausdrucksstärke wie ein Brotkanten. Das hilft auch nicht.
Das Gameplay ist eigentlich ganz nett, die Kombination von klassischen Waffen (Schrotflinte, Revolver) mit weniger klassischen Waffen (keltische Sense – wohooooo! Körperteile auf Backbord!) und teilweise echt interessanter Magie (die sich sogar noch aufmotzen lässt) macht was her. Problem ist nur, dass man sich zu schnell an die verschiedenen Gegnertypen gewöhnt und die Kämpfe eintönig werden. So etwas wie Munitionsmangel gibt es auch nicht, an jeder Ecke liegt welche, sogar an Orten, wo sie gar nicht sein sollte – schon mal Revolverkugeln in einem Kloster des achten Jahrhunderts gefunden? Hier habt ihr die Möglichkeit dazu...
Kommen wir zum Horrorfaktor, der sich zu meinem Leidwesen ziemlich in Grenzen hält. Grob gesagt ist in Innenräumen und Paralleldimensionen meistens eine gewisse Spannung vorhanden und es gibt auch diverse ganz nette Gruselszenen, besonders im Schloss der Covenants. Leider verschenkt das Spiel wahnsinnig viel Spannung dadurch, dass man seine Hauptgegner so gut wie gar nicht kennen lernt beziehungsweise kaum zu Gesicht kriegt, und nur Aaron schaffte es, mich zu fesseln (der Kerl ist aber auch verdammt krank). Die anderen drei halten sich lieber dezent im Hintergrund... Insgesamt kann man wenig bis gar nicht von Horror sprechen, ein dauerhaftes Gefühl der Anspannung ist zwar da (es kann ja jederzeit ein Howler von der Decke fallen), aber richtig kranke WTF?-Momente, in denen man sich freut, dass man erst vor Kurzem seine Blase entleert hat, bleiben aus. Schade...
[Kommentare über Grafik wurden wegrationalisiert, weil Spiel zu alt]
Der Sound ist auch nur Mittelmaß, dümpelt im Hintergrund vor sich hin. Fällt im Allgemeinen kaum auf. Toll ist, dass nicht Deutsch synchronisiert wurde (Atmosphäre!), weniger toll, dass die Sprecher nur Mittelmaß (euphemistisch!) sind (Patrick klingt wie ein meditierender Yogi oO ) und dass es nicht einmal zuschaltbare Untertitel gibt...
Alles in Allem: Ein paar ganz nette Gruselszenen, die an E. A. Poe denken lassen, eine klassische Kulisse, kaum definierte Charaktere, mittelmäßiger Sound und ein Plot, der sich selbst demontiert... Wenn Silent Hill 2/3 Lovecraft sind, dann ist Undying höchstens Oscar Wildes „Gespenst von Canterville“... Sorry Clive.

EDIT: 666 Wörter... *schafschlacht*
 
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Reaktionen: Mr.Raggaedeman
Weihnachtszeit und Silvester sind vorbei und ich komme so langsam wieder auf meiner Welle klar. Da Weihnachten größtenteils Zeitverschwendung mit viel freier Zeit ist, hatte ich mehr als genug der selbigen um mal Halo 3 zu spielen. Das Spiel hab ich schon lange, aber bisher war mir noch nie so langweilig gewesen das ich das tatsächlich gespielt hab. Meine einzige andere Erfahrung mit Halo liegt ca. eine halbe Dekade in der Vergangenheit. Da hab ich mal Halo gespielt. Drei Stunden später habe ich beschlossen es nicht mehr zu spielen weil es langweilig war.

Halo 3 hatte das Glück nach AssCreed Bro zu kommen. Denn nachdem ich AssCreed, mit einem Arm auf dem Rücken und gleichzeitig mit Katzenfischen kämpfend, durchgespielt hatte, hab ich mich wie ein Schneekönig gefreut, dass ich ein Spiel vor mir hatte, in dem ich den Schwierigkeitsgrad hochdrehen konnte(in diesem Fall „Heldenhaft“) damit ich tatsächlich was zu tun hatte.
Dahingehend würd ich sagen, ja ich hatte Spaß damit. Das ist aber nicht unbedingt ein Verdienst allein von Halo.
Was das Gameplay angeht kann es nichts auf dieser Welt geben das mehr Mainstream ist als Halo. Da Halo praktisch das Urinrinsal war, aus dem sich der Mainstream gebildet hat. Alle Ego-Shooter die nicht wie Modern Warfare sind, sind wie Halo.
Das Gameplay an sich ist grundsolide. Aliens böse, mach kaputt mit Waffen und Panzern!
Problem es gibt absolut nichts Innovatives. Erst schießt man ein bisschen, dann nimmt man ein Fahrzeug und fährt zu der nächsten Schießerei.
Ich kann garnicht nachzählen wie viele Dejavus ich hatte. Immer wieder dachte ich zurück an Halo und wie dort alles absolut gleich war.
Damals habe ich dieselben Gegner, mit denselben Waffen, in denselben Wiesen, Bergen und Copy & Paste Fabriken, Raumstationen und Hangars abgeschossen.
Für ein Spiel, dessen Untertitel mal „Combat Evolved“ war ist das ein ziemlicher peinlicher Umstand.

Aber ich kann ja verstehen wieso man das Gamplay mögen könnte. Man hat Angst vor neuem und weigert sich mal die Augen zu öffnen.
Was mich mehr interessiert, ist allerdings etwas anderes und hier möchte ich mal zu euch Halo-Fanboys direkt sprechen.
Warum bekommt ihr automatisch feuchte Höschen wenn ihr nur an MasterChief denkt? Was findet ihr an ihm so toll dass eure Hosen plötzlich enger werden?
Soweit ich das mitbekommen hab, ist das nur ein weiterer Idiot, der als Spacemarine verkleidet ist und der außerdem eine fragwürdige Beziehung, zu einem minderjährig aussehenden Computermädchen, führt. Im ganzen Spiel sagt er kaum 3 Sätze und keiner davon hat auch nur ansatzweise Bedeutung. Und abgesehen davon das er ein paar Aliens abschießt tut er auch nichts weiter herausragendes. Man könnte ihn durch einen Tisch von Ikea ersetzen, wenn man es schaffen würde dem Tisch beizubringen mit Waffen umzugehen.
Aber was fehlende Ansätze von Emotionen angeht, ist MasterChief nur die Spitze des vielzugroßen Eisbergs.
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, dass im Laufe des Spiels irgendwo eine epische Handlung war. Es gab so ein paar Details die sowas angedeutet haben. Irgendwo schien sich ein Klimax aufzubauen und irgendwo kam Spannung auf. Aber nicht bei mir und erst recht nicht bei den ganzen Charakteren des Spiels. Ihre ruhigen, gelassen, fast schon gelangweilten Dialoge, ließen mich eher denken, das ganze Spektakel sei eher eine unliebsame Routine als die letzte Schlacht um die Menschheit.
Ist das in der Originalvertonung auch so oder ist das mal wieder nur ein typisches Beispiel für deutsche Synchrostudios? Und wenn das nur in der deutschen ist, wer hat dieses miserable Ergebnis durch gewunken anstatt lauthals zu protestieren und ein paar Praktikanten zu enthaupten? Das ist zwar allgemein bezogen aber Halo hat große Chance auf den Thron der Kategorie „Mieseste Synchro wo gibt“ Und wieso kann eigentlich jeder Alien im Halo Universum English, bzw Deutsch?

Alles in allem: Ich kann nicht sagen das Halo 3 ein schlechtes Spiel ist. Dafür ist es viel zu Mainstream gehalten und verfügt auch über ein Gameplay, das sowas von Standard ist, das man praktisch nichts dagegen sagen kann. Was ich allerdings sagen kann, ist folgendes: Nein Halo ist kein herausragendes Spiel. Es ist nicht mal wirklich gut. Es ist die Verkörperung des Durchschnitts. Es ist Mittelmaß. Mehr nicht. Unter allen belegten Broten und anderen Sandwiches ist Halo die unbelegte, labbrige Scheibe Toast. Zur Not geht’s, aber kein Mensch mit gesundem Verstand wird sich darauf stürzen und diese Scheibe Brot vergöttern.
 
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Nur um sicherzugehen: Reviews von Spielen aus dem vorigen Jahrtausend sind erlaubt, oder?
 
Na dann...
Aber zu Pong kriege ich auf die Schnelle keine 300 Wörter hin. Es sei denn, jemand bastelt mir eine Verschwörungstheorie, die Pong, die Illuminaten, Scientology, Electronic Arts sowie das Musikbusiness beinhaltet und zu 100% plausibel ist. Freiwillige vor? ;)
 
X3-Reunion
Ok was soll man sich darunter Vorstellen
Ganz einfach: Raumschlachten auf rießigen Kreuzern, Millionengeschäfte durch Raumanlagen
X3 ist ein Spiel was Ich oft vermisse, einfach ein Imperium aufbauen und dann jeden vernichten.

X3 aus dem Hause Egosoft ist eine(wie oben erwähnt) klassiche Handelssimulations. Das etwas langweilige Anfängliche Szenario ist vielen bekannt: Kleiner Anfang -> Zu großes Ende.
Aber hier ist es nicht so. Hier kommt ihr nicht mit einem rießigen Kreuzer durch die gesamte Kampagne, vorher sollte man schonmal jeden Schiffstypen geflogen sein.

Aber naja kommen wir erstmal zum Gameplay
Vieles läuft in diesem Spiele über die Menü's.
Kein Stationsaufbau über das HUD, keine Pilotenanweisung, usw usw.
Das ist eigentlich die wichtigste Eigenschaft.
In X3 wurde relativ vieles altes einfach neu verpackt, was mich persönlich nicht stört, weil die Handlung nicht lange von X2 abweicht.
Neu hinzugekommen sind die drei neuen Unterteilungen: Angreifer, Verteidiger und Scout. Jeder dieser Typen hat seine Vorteile und schwächen.
Beim Angreifer sind es die Waffenslots. Dafür leiden aber Schilde und Frachtraum
Beim Verteidiger sit es genau umgekehrt und der Scout ist so ziemlich ausgeglichen.

Was die Story anbelangt, so sollte man vorher schon X2 spielen, damit man überhaupt ersteinmal weis wer wer ist. Es gibt nicht viele neue Characktere, aber nun kommt man ein wenig mehr zu seinem alten Ich, dem Piraten. Mit diesem Verbündet sich Julian. Ok hier an dieser Stelle nicht mehr.

Mein Persönliches Highlight ist die Mod und Script freundlichkeit
Wenn ich etwas ausprobieren möchte, zack neues Spiel, THERESHALLBEWINGS als Spielernamen und schon bin ich für den Scripteditor startklar. Yogi bereichert uns vorallem für Beginner mit seinen unglaublichen guten (Cheat)Scripts, dann gibt es da noch ganze Modprojekte.
Z.b. die(ich glaube es war diese) DDRS Mod fügt zahlreiche Schiffe ein.
Nun hat jedes Volk Schiffstypen die sich besonders hervorheben. Ich bin dann immer mit meiner (durch scripts) aufgemotze Valkyre durch jeden Sektor geflogen, Lasertreffer ab es für mich nicht.
 
Rift

Folgendes ist eher eine Preview als eine Review, die ich für meinen Blog (siehe Signatur) geschrieben habe. Ich denke aber, sie passt hier ganz gut rein.



Titel: Rift
Genre: MMORPG
Erscheinungsdatum: 4. März 2011
Preis: ca. 45 Euro plus monatliche Gebühren
Webseite: http://eu.riftgame.com/de/



„We’re not in Azeroth anymore!“ Mit dieser Kampfansage an World of Warcraft (WoW) wirbt das im März erscheinende brandneue Massively Multiplayer Online Role Playing Game (MMORPG) von „Trion Worlds“ um Aufmerksamkeit. Es trägt den bezeichnenden Titel Rift und der amerikanische Entwickler verspricht viel, schließlich besteht das Entwicklerteam aus vielen erfahrenen Köpfen, die schon bei anderen großen Titeln mitgearbeitet haben. Daneben stand noch das „lächerlich geringe“ Budget von angeblich 50 Millionen Dollar zur Verfügung. Was kann da also schon schiefgehen? Um es gleich vorwegzunehmen, eigentlich nicht viel, aber dass selbst große Namen wie Herr der Ringe Online oder Dungeon & Dragons „scheitern“ können bewies die Vergangenheit. Die Wahrscheinlichkeit langfristig mit den bekannteren Titeln mitzuhalten ist dennoch groß. Sich mit einem WoW messen zu wollen aber - gelinde gesagt – illusorisch.

Nach einem absolut unspektakulären Jahr 2010 war es ferner mal endlich wieder an der Zeit, dass sich ein neues großes Onlinerollenspiel ans Licht der Öffentlichkeit traute. Aion erschien ja bereits im September 2009 und Warhammer Online gar noch ein Jahr früher, im September 2008. Seither herrscht absolute Flaute im (Fantasy) MMO-Bereich (Gräueltaten wie Star Trek Online mal ausgenommen). Ich hatte jetzt die Gelegenheit, bei der offenen Beta, einige Stunden im Spiel zu verweilen, und erste Eindrücke zu sammeln. Diese sind, soviel sei gewarnt, rein subjektiv und entstammen den ersten zehn bis zwölf Spielstunden, zu wenig, um ein MMO in seinen ganzen Ausmaßen zu beurteilen aber auch lang genug, um als erfahrener Spieler schon zu einem abschließenden Fazit zu kommen. Ich habe in den vergangenen Jahren immerhin fast alle großen MMORPGs zumindest mal angespielt, einige sogar viele, viele Monate und Jahre immer wieder intensiv gezockt und nebenbei noch zusätzlich etlichen, der grundsätzlich zunächst kostenfreien „Free 2 Play“ (F2) Titel so einiges abringen können, bilde mir also ein, solch ein Spiel völlig vorurteilsfrei bewerten und vergleichen zu können. Aber, die Geschmäcker sind verschieden, deswegen bleibt dies hier mein persönlicher und völlig parteiischer Ersteindruck, denn Rift hat mächtige Konkurrenten und die Erwartungshaltung ist entsprechend hoch.

Dem ungeachtet, worum geht es in Rift überhaupt? Regulos der Zerstörer und Vernichter der Welten wurde von der sogenannten Wache aus Telara verbannt. Der Schutz vor ihm ist im Laufe der Zeit allerdings leider etwas „löchrig“ geworden und so entstehen immer wieder Risse, die namensgebenden Rifts, durch die Monster in die Welt eindringen. Als Spieler entscheidet man sich zwischen zwei Fraktionen, den Wächtern, die glauben durch den Willen der Götter wiedergeboren zu sein und die Skeptiker, die mit Magie und Technik ihr eigenes Schicksal formen wollen. Selbstverständlich sind sich beide Fraktionen spinnefeind, sodass genug Platz für ordentliches Player versus Player (PvP) geboten werden sollte (laut Aussage anderer Betaspieler ist der PvP-Part allerdings noch nicht so richtig dolle). Die Hintergrundgeschichte kann man übrigens gleich wieder abhaken, sie spielt zumindest in den ersten Spielstunden effektiv genau gar keine Rolle.

Los geht es wie im Genre üblich mit der Charaktererstellung. Diese bietet die üblichen Fantasystandards, nämlich Menschen, Elfen und Zwerge, das war’s. Dabei sehen übrigens die Skeptiker-Elfen einer gewissen außerirdischen Rasse namens Na’vi aus dem Film Avatar verblüffend ähnlich. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Die Einstellmöglichkeiten im Charaktereditor scheinen eins zu eins aus Age of Conan (AoC) übernommen worden zu sein, erreichen allerdings nicht ganz dessen Umfang. Wobei anzumerken ist, dass es in AoC auch nur eine Rasse, die Menschen, gibt. Einen Vergleich mit den unglaublich vielfältigen Möglichkeiten eines Aion braucht Rift dabei erst gar nicht versuchen. Immerhin ist mehr möglich als beim in dieser Disziplin leider sehr spartanischem Klassenprimus WoW.

Nach der „Auferstehung“ als Erwachsener wird der Spieler auch gleich ins Geschehen geworfen. Die Aufgabe lautet, als speziell auserwählter Krieger, Schurke, Geistlicher oder Magier die Welt zu retten und dabei zu helfen, sie nach der Fasson der eigenen Fraktion neu zu gestalten. Zu merken ist von der Story wie erwähnt jedenfalls leider erstmal nichts, wie in jedem anderen MMO heißt die Devise zunächst: Töte X Monster und bringe mir Anzahl Y von Item Z. Zur Belohnung erhält man neben den obligaten Erfahrungspunkten, Geld und Bekleidungsstücken anfangs zwei weitere Unterklassen, von denen es je Klasse acht verschiedene gibt und man insgesamt drei wählen muss. So kann der Magier zum Beispiel Elementarist, Nekromant und Hexenmeister gleichzeitig sein. Ein Schurke mutiert so zum Waldläufer-Assassinen-Barden. Die Kombinationsmöglichkeiten sind vielfältig, ob sie miteinander Sinn machen, dass muss man schon selbst ausprobieren. Der Spieler sollte hier außerdem genau überlegen, welche und wie viele der kostbaren Attributpunkte er in welchem Fertigkeitenbaum investieren möchte, was recht knifflig sein kann. Während man sich also langsam durch die Startmap durcharbeitet, fleißig Monster vermöbelt und seine ersten Levelaufstiege feiert wird questmäßig dummerweise nichts geboten, was nicht selbst F2P Titel seit Jahren offerieren. Es herrscht absoluter Einheitsbrei. Und hatte ich schon erwähnt, dass nach fünf Minuten auch von der eigentlichen Story nichts mehr zu spüren ist? Logik sucht man hier jedenfalls vergeblich. Als auserwählter, extra in einer Art Fabrik (Kleriker) beziehungsweise Tempel (Wächter) geschaffener Kämpfer für meine Fraktion und letzte Hoffnung auf das Überleben der Welt werde ich nicht von meinen Leuten voll ausstaffiert, um im Kampf gegen das Übel zu bestehen, sondern muss irgendwelchen Bauern dabei helfen, nervige Eber zu verdreschen? Nein, die Story wurde wirklich, egal wie komplex sie letztlich sein wird, mit der heißen Nadel gestrickt.

Bei Laune hält einen zunächst aber die hübsche Grafik. Die Entwickler haben aus der altersschwachen „Gamebryo Engine“ (Oblivion, Warhammer Online) ordentlich was raus gekitzelt. Technisch lässt Rift „sogar“ ein Herr der Ringe Online (erschien im April 2007, also vor fast vier Jahren) durchaus hinter sich, an ein Age of Conan (Release war Mai 2008 ) kommt es aber leider bei weitem noch nicht ran, auch wenn es auf den ersten Blick technisch bei vielen Texturen und Effekten recht ähnlich wirkt. Stilistisch kupfert Rift allerdings bei World of Warcraft ab. Beim Durchstreifen der Lande hatte ich mehr als einmal das Gefühl, eben doch durch Azeroth zu latschen, wenn auch in einer extrem hübschen Version davon. Dafür wirken die Städte oder Außenposten in Rift leider recht winzig. Selbst die Burg Meridian (quasi die Hauptstadt) der Kleriker ist winzig im Vergleich zu anderen MMOs und mir in der Form eher aus F2P Titeln geläufig. Ob da später noch mehr kommt, kann ich leider nicht sagen, in der Hinsicht war ich jedenfalls enttäuscht. Latschen ist überhaupt ein Stichwort, ich hatte das Gefühl, meine Spielfigur schleicht wie eine lahme Ente durch die Welt und wollte auch manchmal nicht so flüssig „durch die Kurve“. Hier sollte „Trion Worlds“ vielleicht noch etwas an der Steuerung feilen. Immerhin stehen sehr früh interessant designte Reittiere zur Verfügung, sofern man das nötige Kleingeld in der Tasche hat.

Kommen wir jetzt zu den weiteren Kleinigkeiten. Viele Texte leiden derzeit noch unter einem wilden Sprachmischmasch, was sich bis zur Veröffentlichung aber noch ändern kann. Das Interface bietet gewohnten Onlinerollenspiel-Standard, hier gibt es nichts zu meckern. Das Rift insbesondere auf gelangweilte WoW Zocker abzielt merkt man spätestens bei den Items, neben dem Design der Bekleidungs- und Rüstungsteile ist selbst die farbliche Markierung identisch: grau, weiß, grün, blau und lila. Das Handwerk habe ich nicht ausprobiert, schien aber beim Überfliegen der herumstehenden Non Player Characters (NPCs) ebenfalls der üblichen Standardkost in Rollenspielen zu entsprechen. Schön, wenn man in das Gebiet eines Rifts kommt, schließt man sich automatisch einer „Public Group“ an und kann helfen, die Monsterhorden zurückzuschlagen und den Riss zu schließen. Eigentlich sind die Rifts eine coole Idee, nur wenn sie ausgerechnet am derzeitigen Questort auftauchen, was häufig geschieht, und nicht genügend Mitspieler vor Ort sind, dann stirbt man schneller als einem lieb sein kann. Weiterquesten geht dann natürlich auch nicht. Bei mir haben sich etwa einmal vermehrt Gegner für Gruppenkampf direkt am Wiederbelebungsschrein platziert, sodass ich in Geistform warten musste, bis endlich andere Spieler eingetroffen waren und etwas aufgeräumt hatten. Apropos Wiederbelebung, auch die ist exakt so aus dem berühmten Blizzard-Spiel entliehen.

Auf dem von mir genutzten Server ging es während des Beta-Belastungstests recht gemächlich zu, er war bei weitem nicht voll, was auch dem Spielfluss zugute kam, denn die Respawnrate einzelner Gegnertypen schwankte von: „Hilfe, zu schnell, bin doch noch halb tot“ bis „wann taucht das Vieh endlich wieder auf?“ Her sollten Spieldesigner endlich mal anfangen, die Mobquote abhängig von denen sich im jeweiligen Gebiet aufhaltenden Spielern zu machen. Denn wenn man mit einem zum Viertel leeren Energiebalken noch am Rande einer Gruppe steht, und der gerade eben gekillte Gegner praktisch sofort wieder auftaucht ist das ärgerlich. Denn Flucht kann man leider vergessen, die Monster verfolgen einen bis zum Sankt Nimmerleinstag und ziehen einem beim Hinterherrennen auch kontinuierlich Lebenspunkte ab, das Sterben ist vorprogrammiert, der Spieler bleibt ohne Chance. Diese unverschuldeten Tode haben mich mehr als einmal geärgert.

Die Beta litt noch gelegentlich an einigen kleinen Bugs bei der Grafikdarstellung, auch verwandelte sich mein Mauszeiger einmal dauerhaft in das Kreuz zum Rumschieben, sodass ich nichts mehr anklicken konnte. Aber das war es erfreulicherweise auch schon. Zur Musik und den Soundeffekten kann ich sagen, dass sie mir nicht aufgefallen sind, was weder gut noch schlecht ist.

Für wen ist Rift und werde ich es weiter spielen? Tatsächlich ähnelt Rift dem Klassenprimus WoW mehr als sonst ein MMO. Insbesondere WoW-Spieler werden sich also schnell heimisch fühlen. Wer neu einsteigt, wert auf gute Grafik legt und die Wahl zwischen WoW und Rift hat, der sollte sich also durchaus den neuen Titel mal anschauen. Quantitativ wird der Newcomer allerdings noch für eine ganze Weile nicht mit dem riesigen Platzhirsch und seinen inzwischen drei Addons (Burning Crusade, Wrath of the Lich King und Cataclysm) mithalten können. Dafür fällt der Einstieg für MMO-Novizen leichter, da es viele Tipps gibt, wo man beim „Classic“ WoW damals noch meist selbst rausfinden oder andere Gamer fragen musste. Spielerisch wird mir persönlich bei Rift zu wenig Innovation geboten. Gute Grafik alleine reicht mir nicht, auch weil es da nur zu Rang zwei reicht. Nach über sechs Jahren MMORPG-zocken erwarte ich von einem neuen Spiel etwas Frisches, Einzigartiges. Age of Conan bot dies unter anderem mit seinem Kampfsystem, Aion mit dem PvP. Wie schon der inoffizielle Vorgänger Warhammer Online scheitert Rift hier (Warhammer hätte damals zum Beispiel die Rift Grafik gut gestanden, der Comiclook war einfach zu sehr an WoW angelehnt). Außerdem fühle ich mich in Rift grundsätzlich einfach irgendwie viel zu sehr wie in einem „World of Warcraft Light“ und nicht wie in einem eigenständigen Spiel, das haben Age of Conan, Aion oder Herr der Ringe Online weitaus besser hingekriegt und sich eine große Eigenständigkeit bewahrt. Mein Hoffnungsträger auf etwas wirklich Neues wird im Jahr 2011 also weiterhin Tera heißen, das, mit einem actionlastigen Spielprinzip neuen Wind in das vermiefte Genre bringen und den Einheitsbrei auflösen möchte. Und sollte ein Guild Wars 2 dann irgendwann mal erscheinen, hat dieses zumindest den Vorteil, dass man die monatlichen Abogebühren spart.

Bitte nicht falsch verstehen, Rift ist ein tolles Spiel, das eigentlich alles richtig macht. Es ist aber leider eben eines nicht: einzigartig!





Meine gesammelten Bildschirmfotos von Rift können in folgendem Webalbum bestaunt werden: https://picasaweb.google.com/Spiritogre/RiftScreenshots#

Zum Vergrößern einfach rechts oben auf die Lupe klicken. Die Screens liegen in der Auflösung 1600x1050 vor und wurden bei maximalen Grafikeinstellungen gemacht.
 
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Lang, lang ists her. Ich weiß gar nicht warum ich in letzter Zeit weder Lust noch Zeit hatte irgendetwas zu schreiben. Aber naja...

Heute ein kleines Thema, das mir sehr am Herzen liegt: Mein Lieblingsgenre Horrorspiele und Dead Space 2.
Um mal sinngemäß eine Aussage, einer anderen Person, aufzugreifen:
„Es gibt 3 Arten von Horrorspielen.
Ersten: Die Art, in der man in einem dunklen Raum steht und ein Mann, mit einer gruseligen Maske, aus dem Schrank fällt und „Abloogywoogywoo“ schreit: Das wäre Doom3.
Zweitens: Die Art in der, der Mann nicht in dem Schrank steckt, sondern in der man weiß das er genau hinter einem steht und „Abloogywoogywoo“ schreit sobald man sich umdreht. Man es aber nicht tut und so die Spannung immer höher treibt: Das wäre Silent Hill 2
Und dritten: Die Art in der der Mann „Abloogywoogywoo“ ,am anderen Ende eines gut ausgeleuchteten Raumes stehend, schreit. Dann langsam auf einen zukommt und dabei eine Violine vergewaltigt. Das wäre Dead Space“
Einige haben mich ja gefragt ob ich Dead Space empfehle und jeder hat dieselbe Antwort bekommen. Ein gutes Actionspiel, ein mieses Horrorspiel.
Und wo steht nun Dead Space 2? Ganz einfach! Genau da wo Dead Space auch steht, denn es ist ganz genau dasselbe!
Ich erwarte mittlerweile, bei den meisten Titeln, keine Gampley-technischen Revolutionen. Aber das hier grenzt schon fast an diverse Peinlichkeiten. Selbst Mist, wie Bioshock 2, hatte wenigstens eine Gameplayänderung mitgebracht. Aber hier, nichts. Man tötet immer noch auf die selbe Art, die selben Gegner und da der Plasmacutter immer noch mit Abstand die beste Waffe, benutzt man meisten dazu noch die gleiche Waffe.
OK, nicht ganz. Da das Spiel diesmal nicht auf einem Industrieschiff spielt sondern auf einer bewohnten Raumstation, gibt es diesmal mehr zu sehen als nur Stahlkorridore. Nämlich Kindergärten und Stahlkorridore. Das Leben im Weltall scheint ziemlich langweilig zu sein, denn offenbar hat man nichts bessere zu tun als Kinder zu zeugen denn in der ersten Hälfte des Spiels stolpert man unfassbar oft auf Schule/Kindergärten oder Kinderzimmer in denen fröhliche Glockenmusik läuft. Das ganz soll wahrscheinlich irgendwo ein bisschen Atmosphäre schaffen aber da Dead Space darin schon immer unfassbar mies war, klappt das auch diesmal nicht ganz. Allerdings hatte das eine positive Konsequenz. Wenn es Kindergärten gibt, gibt es Kindermonster. Und man, ich kann gar nicht sagen was das für ein Spaß das jedes mal war, wenn so eine Kindergartengruppe , Bekanntschaft mit dem Ripper gemacht hat. Herrlich!

Aber kommen wir doch mal zum Punkt Horror. Was genau ist Horror eigentlich und wie definiert er sich in Videospielen, die, als interaktives Medium, mit Abstand die beste Plattform dafür sind (in der Theorie). Ich könnte dazu jetzt eine ewig lange Erläuterung schreiben aber ich fasse mich kurz.
Zum einen ist guter Horror, in Spielen, ein konstantes Dilemma, bei dem die Neugier ohne Unterbrechung mit der Unsicherheit im Klinsch ist. Dafür sind eine gute, nachvollziehbare Story und eine dichte Atmosphäre nötig, die diese beiden emotionalen Reaktionen erst provozieren.
Ein wichtiger zweiter Punkt ist die menschliche Fantasie. In einer unangenehmen Situation neigt jeder, in unerklärte Dinge das schlimmste hineinzuinterpretieren, das er sich vorstellen kann. Deswegen ist auch Amnesia so ein gutes Horrorspiel. Da man um jeden Preis versuchen sollte jegliche visuellen Kontakt mit allem was nicht gut ist zu vermeiden. Zeigt man allerdings jedes Monster, aus jeder noch so erdenklichen Perspektive und erklärt auch noch woher sie kommen, nimmt man dem Horror jegliches Potenzial sich zu entwickeln.
Wie der Horror in Dead Space 2 aussieht wusste ich schon 5 Minuten nach Spielbeginn.
Für alle, die es noch nicht gespielt haben: So fängt das Spiel an:
Man wird von einem Fremden geweckt der einen befreien will. Einem Moment später wird er von so einem mottenähnlichen Necro getötet, die Menschen zu Necromorphs machen. Und just nach der Infektion beginnt er sich zu verwandeln. Man bedenke: dieser man hat einen gerade von eine Stuhl befreit, an den man fixiert war. Das heißt sein Gesicht ist sehr nah an der Kamera. Am Ende der Verwandlung, reißt er seinen Hals auf und sein Gesicht wird in Stücke geteilt und viele kleine Tentakel wackeln herum, während er einem, maximal 15 cm von der Kamera entfernt, anschreit.
Und 10 Sekunden später bin ich das erste mal gestorben, weil ich lachend auf dem Boden lag und das Spiel nicht weiter spielen konnte. Man hat als Horrorspiel versagt, wenn der Zielkonsument bei dem großen Einleitungschocker, vor lachen nicht in der Lage ist, das Spiel zu spielen.

So sieht auch der Rest des Spiels aus. Das Spiel ist keineswegs gruselig. Zum einen weil man voraussagen kann, aus welchem der Ventilatoren im nächsten Moment ein Vieh rausgesprungen kommt und weil der Goreanteil in dem Spiel völlig übertrieben ist.
Gore gehört zum Horrorgenre, dessen bin ich mir bewusst. Aber Brutalität wirkt einfach nur komisch und lachhaft wenn sie in übertriebenem Maße dargestellt wird und als das einzige Element fungiert. Wenn man es so betrachtet ist Dead Space 2 ein verdammt amüsantes Spiel. Allein schon die Tatsache das Isaac allen Leichen alle Gliedmaßen abtreten kann. Als ob jedes Lebewesen seine Gliedmaßen jeden morgen mit 12 Jahre altem Uhu-Kleber am Körper befestigt. Die Monster und der Goreanteil ruinieren im wahrsten Sinne jegliches Horrorpotenzial, welches das Spiel hat. Und da sich das Spiel dennoch gleich von Anfang so viel Mühe gibt hat es bei der Hälfte schon sein ganzes Pulver verschossen und die einzige Steigerung die den Entwicklern dann noch eingefallen ist, ist immer mehr Monster in immer kleinere Räume zu stecken.

Ich weiß gar nicht ob ich was zur Story sagen sollte. Der Vorgänger hat ja 90% der Story von dem sehr guten Film Event Horizon geklaut, und hatte dahingehend auch eine gute Story, die ich allerdings schon kannte. Dead Space 2 hat keine Filmvorlage und arbeitet eigentlich so ziemlich jedes Klischee ab das in dem Genre bekannt ist ab. Also wird der Horrorfan schon alles kennen und keine der sogenannten Überraschungen wird überraschen.
Achja und noch eins: Isaac kann reden! Manch verrückten Leute, die Dead Space gruselig fanden haben gemeint, dass sie Angst um die stille Atmosphäre hatten, wenn Isaac anfängt andauernd was zu labern. Mein Probleme mit Isaacs neuem Ich ist folgendes. Ob er nun spricht oder nicht ist völlig irrelevant. Denn selbst mit Stimme und Gesicht hat er immer noch die Persönlichkeit eine Ziegelsteins. Keins der Charakteristika, sofern man sie denn so nennen, zeigt wirkliche eine richtige Persönlichkeit sondern eher den selben generischen Blob, den schon Verwandte wie Desmond Miles und andere Stereotypen beleben.

Alles in allem: Immer noch das selbe miese Horrorspiel, das von jemandem gemacht hat, dessen einzigen Erinnerung an dieses Gerne, aus einem Poster für Scream besteht, das er mal in seiner Kindheit gesehen hat, besteht. Aber als Actionspiel isses gar nicht mal so schlecht und allem voran für den ein oder anderen Lacher gut.

PS: Mal ein paar Worte zu Werbekampagne für Dead Space 2: Your mon hates this
Ehrlich mal EA, ihr habt euch schon in den vergangenen Jahren ein paar dämliche Werbestrategien ausgedacht aber das hier übersteigt jedes Maß an Dummheit, das ich mir ausdenken kann.
Allein durch die Tatsache, dass hier ein Spiel welches das M-rating hat, für Kinder in dem Alter von 12 oder 13 beworben wird ist schon keine gute Idee. Aber durch diese Art von Werbung wird jeder halbwegs normale Mensch, der gerne spielt, und das ist die absolute Mehrheit, auf einen präpubertären Vollidioten reduziert ohne das dies große Auswirkungen auf den Verkauf des Spiels haben wird. Ich hoffe mal das, nachdem sich jetzt schon die halbe Welt, über die Dummheit der Marketingabteilung von EA beschwert, es zumindest kleine Veränderungen gibt.
 
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Danke für das Review :)
Mal ne Frage, wie fandest du die ersten 3 Resident Evil Teile (die auf PSOne) vom Horror und Spassfaktor her? Würde mich mal interessieren.
 
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„Es gibt 3 Arten von Horrorspielen.
Ersten: Die Art, in der man in einem dunklen Raum steht und ein Mann, mit einer gruseligen Maske, aus dem Schrank fällt und „Abloogywoogywoo“ schreit: Das wäre Doom3.
Zweitens: Die Art in der, der Mann nicht in dem Schrank steckt, sondern in der man weiß das er genau hinter einem steht und „Abloogywoogywoo“ schreit sobald man sich umdreht. Man es aber nicht tut und so die Spannung immer höher treibt: Das wäre Silent Hill 2
Und dritten: Die Art in der der Mann „Abloogywoogywoo“ ,am anderen Ende eines gut ausgeleuchteten Raumes stehend, schreit. Dann langsam auf einen zukommt und dabei eine Violine vergewaltigt. Das wäre Dead Space“

Besser könnte ich es nicht zusammenfassen, perfekt auf den Punkt gebracht. Nur schade, dass es fast nur Typ 1 oder 3 gibt...
Nebenbei nette Review, die für mich aber nutzlos ist, weil ich nie den Kauf von Dead Space 2 ernsthaft in Betracht gezogen hätte... ;)
 
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Vielen Dank für das Review Raggae. Wie immer gut.
Nach deiner Einschätzung habe ich mal den 1er gespielt, was neues kann man dazu nicht schreiben, mit dem Vergleich mit Event Horiozon ist es perfekt auf den Punkt gebracht, davon abgesehen war das am Ende einer der lächerlichsten "Bosskämpfe" den ich je erlebt habe.
Für mich wird das "Ende" so wie es in Dead Space ist wohl so bleiben, den zweiten Teil werde ich mir da er ja scheinbar nichts neues zu bieten hat nicht zulegen.

Nochmals Danke, ein Spiel weniger auf der Liste das ich mir angucken/ kaufen werde.
 
Danke für die Resonanz. :D

@Dante: Schwer zu sagen. Als Kind fande ich diese Spiele allesamt absolut gruselig und saß gebannt vor meiner PSX als ich die "geniale" Story verfolgte. Genial deshalb in Anführungszeichen, weil man meinen kindlichen Ich, nicht unbedingt zwangsläufig vertrauen sollte. Denn jetzt weiß ich das die Ur-Story von RE mehr Löcher hat, als eine Prostituierte in Bangkok, Schädlinge hat.
Ehrlich gesagt zweifel ich daran das die Spiele jetzt onch irgendwen vom Hocker reissen. Aber genauer kann ich es nich sagen. Dafür müsst ich es zuerst mal wieder spielen...
(is ja gute 11 Jahre her seit ich RE3 gespielt hab o_O(man bin ich alt :( ))
 
Danke für die Resonanz. :D

@Dante: Schwer zu sagen. Als Kind fande ich diese Spiele allesamt absolut gruselig und saß gebannt vor meiner PSX als ich die "geniale" Story verfolgte. Genial deshalb in Anführungszeichen, weil man meinen kindlichen Ich, nicht unbedingt zwangsläufig vertrauen sollte. Denn jetzt weiß ich das die Ur-Story von RE mehr Löcher hat, als eine Prostituierte in Bangkok, Schädlinge hat.
Ehrlich gesagt zweifel ich daran das die Spiele jetzt onch irgendwen vom Hocker reissen. Aber genauer kann ich es nich sagen. Dafür müsst ich es zuerst mal wieder spielen...
(is ja gute 11 Jahre her seit ich RE3 gespielt hab o_O(man bin ich alt :( ))

Ja, damals war ich auch noch ein Kleinkind - 7-8 Jahre, habe damals immer meinem Vater zugeschaut. ^^
Problem am ganzen heutzutage: Man ist zu Grafikverwöhnt. Leider wird man heute das Gefühl haben, das Spiele wie RE 1-3 nur noch Augenkrebs verursachen...ich hätte jedoch ne Spezielle PC Version...bei Interesse PN ;)

btw: Woher kommt es eigentlich, das du dich sogut mit Prostituierten in Bangkok auskennst? 8)
 
Dabei bezieh ich mich nichmal mehr so auf die Grafik. Ich habe mir vor einer Weile Crash bandicoot 3 für die PS3 runtergeladen und bin kurz davor mir auch noch Vagrant Story zu holen. ( Vllt bin ich ja jetzt intelligent genug für das Spiel). dazu spiele ich zurzeit ab und an Kirby Superstar. Also stört mich alte Grafik nicht. Aber wenn ich an RE denke dan fallen mir wieder diese miesen B-Movie Dialoge ein und das etwas bescheidene Gameplay. Das sind eher die Sachen, die ich zweifeln lassen. ;)

btw: Woher kommt es eigentlich, das du dich sogut mit Prostituierten in Bangkok auskennst?

Eeeeehrm...
 
Zu Vagrant Story kann ich noch sagen, dass ich es mir damals zum Vollpreis auf der PS1 gekauft habe, aber leider nicht so richtig mit warm wurde. Kürzlich dachte ich, ich packe es mal wieder an und habe es in die PS3 geschoben. Selbst mit Texturfilter ist die Grafik allerdings extremst unansehnlich und ich habe noch fünf Minuten wieder ausgemacht.

Die Resi Serie so wie generell diese Horror-Action-Adventures haben mich immer schon fasziniert. Was ich aber damals schon nicht abkonnte war die träge Steuerung des Charakters. Ich konnte es auf den Tod nicht leiden, dass man sich so laaaaangsam auf der Stelle drehen musste. Ich habe mich dann immer gefragt, wieso der Char nicht vernünftig läuft, so etwa wie in Mario 64 ... apropos Action-Adventure im Resi-Stil. Auf dem PC gab es damals einen Titel, ich glaube der Name war "Dark Earth", das war vom Setting und von der Story her weitaus cooler. Kennt das noch jemand?
 
Ich hab es damals geliebt. Also Vagrant Story, nur war ich als 10 Jähriger wohl etwas zu blöde denn ich hab das halbe Spiel mit der Standartwaffe gespielt bis ich nich mehr weiterkam. Und ich hab mir auch( aus Nostalgie) mal ein paar Gameplaytrailer angesehn und mich hat an der Grafik nichts gestört. Ich lege darauf wohl grundsätzlich keinen Wert...
 
Puh, ich liebe gute Horrorspiele.
Nur spiele ich sie nicht. Warum nicht? Ganz einfach. Ich bin zu ängstlich.^^
Sonst hätte ich mir schon dreimal Amnesia gekauft, glaube ich.

Und mich stört "alte" Grafik auch nicht wirklich, sofern sie stimmig ist.
Stören tut mich nur "schlechte" Grafik, welche aus Filzstifttexturen und ahumanen Animationen besteht.
 
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