Radioaktive Strahlung

Kaiserliche Palastwache

Freund des Hauses
Hi,
ich wollte aus reiner Neugier mal gucken woran man eigentlich stirbt bei einer Radioaktiven Verstrahlung. Da habe ich bei Wikipedia nachgeschaut und erstmahl nichts gefunden, habe wahrscheinlich unter den faölschen Begriffen gesucht...

Also meine Frage: Weiß einer von euch woran man stirbt wenn man Verstrahlt ist? Entwicken sich ähnlich wie beim Krebs Tumore wegen ausgearteten Zellen oder doch etwas ganz anderes?

Wäre toll könnte mir jemand helfen^^

LG KP
Die Frage ist mir natürlich
nicht wegen dem vielen
Fallout 3 spielen eingefallen....
 
Ich bin nicht sicher, aber ich vermute, dass durch die intensive Strahlung einfach Zellen zerstört werden und DNA verändert wird, was dann auch zu den Mutationen führt.

So stell ich es mir grob vor. Was genau passiert fände ich auch interessant, ich schmeiß mal eben Google an...^^
 
Auch das dürfte interessant sein. Da wird erklärt, was radioaktive Strahlung überhaupt mit Stoffen macht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also, ich kanns dir hier auch mal in der Schnellfassung erzählen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten an radioaktiver Strahlung zu sterben. Die häufigste ist die Veränderung des Erbgutes. Dies geschieht, in dem die Energie der radioaktiven Strahlung chemische Bindungen innerhalb der DNA zerstört, dadurch kann die Zelle die DNA nicht mehr korrekt ablesen und ergo keine Enzyme mehr produzieren, dadurch tritt ein unkontrollierter Zelltod ein, der massiv Giftstoffe freisetzt, vor allem Peroxide, die wiederrum die Zellwände benachbarter Zellen chemisch zerstören, wodurch noch mehr Giftstoffe freigesetzt werden, was sich dann bis zum Tod fortsetzt.

Die zweite Variante ist die Zerstörung der Zelle durch Ionisierung von Wasser in der Zelle, was bei niedrigeren Energien geschieht, prinzipiell passiert aber genau das gleiche. H2O wird zu OH-Radikalen gespalten und zerstört dann die Zelle und es geschieht das gleiche wie bei 1.

Die letzte Möglichkeit tritt bei noch geringeren Energien auf. Hier werden ebenfalls OH-Radikale durch Wasserionisierung freigesetzt, die lediglich die Brückenbindungen zwischen den beiden DNA-Hälften beschädigen, was zu fehlerhafter Duplizierung der DNA bei der Zellteilung führt, was meistens mit der Entartung der Zellen endet, wodurch entweder Krebs oder Mechanismus 1 ausgelöst wird.
 
Danke euch allen für die Antworten, voralldingen für die zusammenfassung von Arachnid, vielen Dank :D

Jetzt ist mein Durst nach neugierde wieder gestillt... vorerst :lol:

LG KP
 
Hab auch mal gehört dass typische Symptome Übelkeit, unkontrolliertes Bluten und Erschöpfung sind.
 
Ist auch richtig. Dies geschieht vor Allem, weil neben Peroxiden auch andere Giftstoffe beim Zellsterben freigesetzt werden, unter anderem Myoglobin und ähnliche Substanzen, die dann wiederrum diese Symptome verursachen. Es ist ja nicht so, dass diese Kaskade kontaminierte Zelle -> Giftstoffe -> Tod innerhalb von kurzer Zeit geschieht, das hängt vor Allem von der Art der kontamination und Exposition statt. Sprich, wie hoch war die Strahlendichte, wo haben die Strahlen Schäden verursacht (eingeatmet oder nur auf der Haut)? Dem entsprechend nimmt eine "Strahlenvergiftung" einen sehr symptomatischen Verlauf, zumal im Regelfall Strahlung, gerade bei geringen Energiemengen, immer zunächst die Schilddrüse schädigt, was wiederrum spezifische Symptome wie Müdigkeit und Übelkeit, aber ständig schwankende Körpertemperatur zur Folge hat.
 
Ich dachte immer, das man von der Strahlung selbst nicht stirbt, jedoch die weißen Blutkörperchen draufgehen und man von jedem kleinen Bakterium in der Luft angesteckt werden kann. Oder war das ne andere Strahlung?
 
Auch das ist eine mögliche Folge einer Strahlenintoxikation. Im Regelfall tritt dieses sogenannte "radiotoxische Immundefektsyndrom" als Begleiterscheinung auf, wenn man entweder direkt radioaktive Substanzen ins Blut bkommt oder die Strahlungsdosis so gering ist, dass sie dich nicht sofort tötet. Dieses Absterben der weißen Blutkörperchen hat dabei mehrere Ursachen, zum einen sind weiße Blutkörperchen auf Grund ihres Zellaufbaus besonders anfällig gegen radioaktive Strahlung und zum anderen reagieren sie sehr empfindlich auf Giftstoffe wie Myoglobin, das beim Zelltod freigesetzt wird.
Man merkt, die Strahlenkrankheit ist sehr vielfältig, warum eine Behandlung auch immer extrem schwierig ist.
 
hmmm verwechselst du da nicht grade was?
wenn ich mich grade net irre ist myoglobin der muskelfarbstoff(also o2 transport innerhalb der muskelzelle) :huh:

aber das threadthema ist echt interesant.habe schon öfters mir selber die frage so nebenbei gestellt(zbsp beim stalker zockn)aber meistens wieder zu den akten gelegt...
und ich lag mit meiner damaligen hauptvermutung(neber erbgutveränderung bei wichtigen basenfolgen),recht falsch.ich hatte vermutet das einfach die blutgefäße durch die strahlung so sehr gereitzt werden ,dass das blut aus ihnen austreten kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn ich mich grade net irre ist myoglobin der muskelfarbstoff(also o2 transport innerhalb der muskelzelle)
Stimmt auch. Allerdings ist Myoglobin ein Stoff, der in geringen Konzentrationen in so ziemlich jeder Zelle vorkommt und auf Grund seiner Eigenschaften Nieren und Schilddrüse stark schädigt und somit zur Symptomatik einer Strahlenvergiftung beiträgt. (Natürlich sind hier auch andere Stoffe von großer Bedeutung wie Peroxide, Dextrine und ähnliche Derivate...)
 
Grob gesagt heizt ionisierende Strahlung auf, ähnlich wie es auch ein Heizstrahler tut. Durch Braunsche Bewegung und diverse chemische Prozesse, die von Wärme abhängig sind, werden die Moleküle, aus denen die Körperzellen bestehen, verändert:

- das Erbgut wird verändert, da die Codes in der DNA umgeschrieben werden. Dadurch werden dann ganz andere Informationen abgelesen als aus nichtmutierter DNA. Im schlimmeren Fall mutieren Zellen mit verändertem Erbgut zu Tumorzellen, weshalb ionisierende Strahlung entgegen dem Gelaber der Politiker eine enorme gesundheitliche Bedrohung darstellt.

- die Mechanik der Zellen wird gestört, z.B. werden Zellwände "abgefackelt", weil ihnen zu heiß wird und sie wie die Mauern eines Hauses kaputtgehen. Das führt natürlich zur Nekrose der Zellen, der Organismus stirbt durch die Zerstörung seiner kleinsten Bauteile.

- Moleküle werden chemisch verändert (ionisiert, d.h., die Elektronenzahl ihrer Atome werden verändert), sie werden zum Beispiel zu "Radikalen" und nehmen ihrerseits Einfluss auf die Biochemie des Körpers, verändern den Fluss der Hormone und attackieren weitere Zellen, die dadurch wiederum beschädigt werden.

Alle Symptome der Strahlenkrankheit und der Vergiftung mit radioaktiven Stoffen basieren letztlich auf diesem Effekt.

Radioaktive Strahlung ist übrigens ein unsinniges Wort. Radioaktivität bezeichnet die Eigenschaft eines Stoffes, ionisierende Strahlung abzugeben. Radioaktive Strahlung wäre eine Strahlung, die wiederum Strahlung abgibt. Ob es so etwas gibt, weiß ich nicht, aber jedenfalls ist das nicht der Fall bei der Strahlung, die von radioaktiven Stoffen ausgeht.
 
Dovahm, du hast einen wesentlichen Effekt ausgelassen. Obwohl man von ionisierender Strahlung spricht, hat sie nicht nur einen ionisierenden Effekt. Sie kann auch durch Anregung Elektronen auf einen anderes Niveau heben, wodurch Bindungen gespalten werden, was gerade im Körperinneren deutlich häufiger der Fall ist. Zerstörungen durch Braunsche Molekularbewegung hat man eigentlich nur bei hoher Strahlungsintensität.