Metal

zu 1)
... des guten alten Gothic-Metals.
Dazu gehören nicht unbedingt Frauenstimmen, wie große Bands des Genre darlegen:

...
69 Eyes
...

Ich mag die Musik (und besonders Jyrki :-D) von The 69 Eyes sehr, aber das ist kein Metal, sondern Dark/Gothic-Rock, auch wenn gelegentlich Einflüsse von Metal dabei sind.
 
Nightwish würd ich auch nicht als Gothic-Metal bezeichenen. Für mich ist das Opera-Metal, da sie ihr letztes Album mit dem Londoner Symphonie Orchester aufgenommen haben und die Sängerin Opernsängerin ist. Natürlich kann mans auch direkt Symphonic-Opera-Metal nennen. Das fällt besonders bei Liedern wie Planet Hell auf ( http://www.youtube.com/watch?v=1chYcW5rK6g ) die natürlich im Gegensatz zu Nemo nicht Mainstream genug sind. Bei Evanesence hört man Gothic-Metal ja deutlich raus, das ist auch ein Grund warum ich die Band nicht so sehr mag.

Also Konzerte sind doch das beste daran. Manchmal ist der Preis abschreckend, aber nun hat Manowar n eigenes Festival in Bad Arolsen bei dem die Karte nur 10€ kostet. Andere Bands sollten da mal von der Preispolitik mitziehen. Zum Vergleich, n normales Manowar Ticket kostet 50€, Graspop 120€ und Wacken dürfte ebenfalls bei 120€ liegen. Im Vergleich dazu ist das geschenkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seid ich auf das neue Dark Funeral-Album gestoßen bin, bin ich der Ansicht, dass Hip-Hop und Metal gar nicht mehr ganz sooooo weit von einander entfernt sind...

wenn in "Atrum Regina" davon gesungen wird, dass das lyrische Ich gerne seine Königin der Nacht von hinten beglücken will und sich ähnliches eigentlich andauernd im Hip Hop wiederfindet xD
 
Sie es von der Seite, dass diese Perversifikation nicht nur bei Dark Funeral vorhanden ist.
Sieh dir mal Bands wie Nattefrost an, dann weißt du was ich meine.
 
naja, wer meint, dass es ihm gefällt.

Wobei die Lyrics von Atrum Regina immer noch eine höhere Ästhetik als Nattefrost besitzen. Dem ihm seine Lyrics sind echt fürn Mülleimer, eigentlich könnt der genauso gut für nen Hopper texten.
 
richtig:D
nattefrost is schon sehr special, muss man sagen..
gibt allerdings noch mehr bands, die alles ins perverse ziehen. sogar bands, von denen man das nicht denkt^^
belphegor, z.b. haben auf ihren ersten werken vom "aufs-kreuz-kotzen" erzählt und was nicht alles.
ich mein, lustig ist es alle mal, aber dennoch pervers...
 
Ich mag Metal sehr, allerdings gibt es auch eine ganze Menge an schwachsinnigen Bands, die ich überhaupt nicht leiden kann. Ich denke da an die ganzen Melodic-Death/Metal-Core/Death-Core/-Core/-Core mit ihren immergleichen, faden "melodischen" Riffs, dem stupiden Gehacke und dieser Mischung aus Gebrülle und Geheule, die als Gesang verkauft wird. Und dann wären noch diese ganzen "brutalen" Death-Metal-Bands, die zwar hart und schnell sind, aber denen der Sinn für kranke, verstörende Melodien, den Bands wie Immolation und Morbid Angel besitzen, vollkommen abgeht und diese ganzen kvltigen BM-Bands, die meinen, dass eine Billig-Produktion und das Bedienen von Klischees alles ist, was man zu einem guten BM-Album braucht. Auf der anderen Seite haben wir die Bands, die meinen, dass Kunst dadurch entsteht, dass man zum selben, alten Mist ein paar überflüssige Keyboards oder ein paar ungewöhnliche Instrumente hinzufügt. Aber darüber will ich mich nicht schon wieder aufregen. Guter Metal ist seltener als schlechter, aber es lohnt sich, ihn zu finden.

Das Schöne an Metal ist gerade, dass darin nicht darüber gejammert wird, wie schlecht die Welt doch ist, sondern dass das Leben auch gerade mit all seinen Schrecken und Grausamkeiten bejaht wird. Selbst wenn es immer oft, so ist doch oft auch immer von einer Wiedergeburt oder auch einer Überwindung des Todes selber die Rede.

Ich mag es auch, dass man oft weit über die Grenzen gewöhnlicher Rocksongs hinausschreitet und das Album als ganzes oft wichtiger ist als die "Einzelteile". (Die "Songs" selber gehen auch oft vom bekannten Strophe-Refrain-Strophe-Schema weg, was mir auch sehr zusagt.) Immortal haben das meiner Meinung nach zum Beispiel in ihrem Album "Battles In The North" sehr geschickt demonstriert, in dem sie mit dem chaotischsten, schnellsten und brutalstem Stück anfingen und dann dezent melodischer wurden, um dann in einem sehr epischen Midtempostück zu enden. Oder man nehme Burzums "Filosofem", das mit eher "normalem" Black Metal beginnt und sich dann in Richtung Ambient bewegt, was das Ziel von Burzums Musik (Die Fantasie des Hörers zu wecken und ihn zum Träumen zu bringen) wunderbar unterstreicht. Oder man nehme klassische Konzeptalben wie "Seventh Son of A Seventh Son".
 
Nach der Konfrontation mit einem jener Poser, die meinen, ich sei ihnen zu untrve, als das ich die Ehre hätte, mit ihnen zu reden (war natürlich ein großer Slipknot-Fan und hat von Sachen wie "Slayer", "Black Sabbath" und anderen Klassikern des Metal noch nie was gehört), habe ich mich zu Bett gelegt und mir die Frage gestellt, was denn eigentlich Trveness sei.

Ich bin zu der Überlegung gekommen, dass es offenbar zwei Arten der Trveness geben dürfte ...

Nr. 1 - Trveness, die darin besteht, dass die Künstler sich ernsthaft ihrer Musik widmen und diese wirklich aus Spaß bzw. aufgrund einer anderen Emotion damit verbinden. Trve wäre Musik/Kunst, die nicht dem reinen Kommerz dient, sondern deren erster Zweck die Vermittlung einer Gefühlsstimmung ist, und damit der eigentlichen Definition von Kunst entspricht.

Nr. 2 - Trveness, die darin besteht, dass man sich auf Grundlage irgendwelcher daher geholter Vorstellungen einen Kodex aufbaut, nachdem sich alle zu richten haben, wenn sie akzeptiert werden wollen. Jene, die dann trve sind, würden eine abgeschottete, elitäre Gruppe bilden, die glaubt, sich aufgrund ihres Kodex als die Besten und Stärksten empfinden zu können.

Nun, ersteres ist heutzutage ziemlich selten geworden. Häufig wiederholen sich die gleichen Phrasen in den Liedtexten und tönen aus seid jahrzehntelang den gleichen Löchern, was zwar auch manchmal seinen Reiz hat, aber naja ... häufig dient die Musik wirklich nur noch dem Kommerz. Letzteres hingegen erfreut sich einer fast schon widerlichen Beliebtheit, wie ich zu glauben behaupte.

Ich selbst empfinde mich als mit Herz und Seele Metalhead, wenn meine Liebe nicht gerade der Herzdame meiner Träume oder einem anderen Hobby gilt, widme ich meine ganze Zeit der metallischen Kunst und der Vollendung meiner persönlichen Fähigkeiten in diesem Bereich. Genauso, wie ich sehr häufig dem entspannten Genuss der Musik fröhne. Der Metal ist genau die Musik, die mich anspricht, oftmals hart und roh, aber auch oft auf eine faszinierende Art und weise sanft, melodisch und tiefgreifend gefühlvoll. Es ist für mich Musik, Kunst, Lebenseinstellung, Teil meines Lebens und meiner persönlichen Glückseligkeit. In diesem Sinne würde ich mich, im Sinne der ersteren Definition von Trveness, als sehr trven, "wahren" Metaller bezeichnen, worauf ich zurecht stolz bin.

Letztere Variante ist, wie ich schon sagte, eine besonders beliebte Form der Trveness. Häufig machen die einen Metaller die anderen an, weil sie glauben, diverse Zeichen der Untrveness zu sehen, zum Beispiel: "Deine Haare sind ja gar nicht lang; deine Haare stinken gar nicht; wo ist deine Kutte, du verdammter Boon; pah, Slayer sind viel trver wie Kreator; usw., und sofort." Sofort werden dann Wettkämpfe veranstaltet, wer denn am meisten „grim“, „frostbitten“, „chvrchbvrning“, „fistfvcked“, „norsk“ und arysk“ ist... wie man es halt kennt. Welchem Zweck dient dieses Verhalten? Eigentlich ist es nichts weiter als das Erstellen von seltsamen Kodizes, wie man zu sein hat, wie man es von zahllosen kleineren und größeren Religionen herkennt.

Und durch diese "Trveness" geht dem Metal eigentlich eine wesentliche Komponente verloren: Derjenige, den Anspruch auf Individualität zu erfüllen. Anfangs war der Metal durchaus eine recht mainstreamige Erscheinung, aber heutzutage dient er, und das erscheint mir als das wirklich wertvolle am Metal, als Ausdruck einer gewissen Individualität (natürlich kann es genauso von Individualität zeugen, Hip-Hop oder Pop zu hören), nur, wenn man sich dann in Gruppen versammelt, um irgendwelchen Göttlichkeiten zu huldigen und "Trends" bzw. Verhaltenskodizes zu pflegen, geht eben diese Individualität verloren. Ist "Trveness" daher nicht irgendwie "untrve"?

Soviel zu meinen philosophischen Ergebnissen des letzten Abends. Ich sollte weniger die Bibel "nach Biff" lesen, macht immer so skeptisch und widersprechend oO
 
Kann ich VinC nur zustimmen. Letztendlich sollte die Musik im Mittelpunkt stehen, nicht das eigene Image oder das der Band.
 
Ich entdecke faszinierenderweise auch immer wieder neue Facetten in Sachen, die ich schon ewig höre. Jüngstes Beispiel: You Suffer von Napalm Death.

Auf der Autobahnfahrt nach Cuxhafen hin rattert dieses mit exakt 1,312 Sekunden Länge mit Abstand kürzeste Werk der Musikgeschichte kurz durch meine Ohrenstöpsel vom MP3-Player, und davon abgesehen, dass ich von den Lyrics immer nur eines der beiden Worte verstehe, nämlich entweder "But" oder "Why?", hat es mich in diesem Augenblick besonders fasziniert.

Die Lyrics dieses kurzen Liedes, lauten wie gesagt:

You Suffer ... (als der Liedtitel)

But Why?

Ich konnte nicht umhin, mich gedanklich einer kurzen Analyse dieses Stückes zu widmen, und dabei ist mir erst aufgefallen, wie genial und intelligent dieses Stück eigentlich ist, im Vergleich zu den "Überlängen" vieler anderer Lieder unserer Musikwelt.

Die Kürze des Liedes suggeriert eine faszinierende Banalität der ganzen Aussage. Jeder kann wohl behaupten, wegen irgendwas mal zu leiden oder gelitten zu haben. Daher die Feststellung: You Suffer/Du leidest. Und in dem kurzen Lied die Frage: But Why/Aber warum? In seiner Kürze und Minimalität macht das Lied eine Feststellung und stellt dem Hörer eine Frage. Und gerade dieses Simple berührt einen dann am meisten, denn es fordert zur Konfrontation mit den eigenen Problemen heraus. Das ist etwas, was viele andere Lieder, die ich so kenne, egal aus welcher Richtung, nicht schaffen.

Ich weiß, es sind die seltsamsten Sachen, die meine arme kleine Psyche bewegen, aber die Idee erschien mir so bedeutsam, dass ich sie mal wieder allen mitteilen musste xD

PS: Zur Frage der Abos: Nein. Ich habe nie eine Zeitschrift abonniert und lese sie auch sonst fast nie, höchstens die Onlinereviews zu einigen neuen Machwerken, und auch das mit der üblichen Vorsicht, die mir eigen ist. Denn viele Magazine haben die Eigenheit, den Lesern die Meinung vorverdauen und dann hirngerecht in Buchstabenformat zu präsentieren.
 
Schöne Beschreibung dessen, was in den neueren Metal-Alben viel zu oft fehlt.Die einfachsten Dinge bringen die gewählte Botschaft oft am klarsten herüber (man sieht das auch bei Bands wie Beherit, Darkthrone, Mayhem, oder eben Napalm Death).

Viele neuere Bands scheinen zu glauben, dass man intelligente Musik erzeugen kann, indem man

a) viele exotische Instrumente verwendet,
b) in möglichst vielen Stilen spielt
c) technisch hochbegabt ist

...und am Ende kommt dan inhaltsleerer Mist wie Necrophagist oder Sigh raus.

Das bedeutet natürlich nicht, dass man unbedingt möglichst einfach spielen muss und nur streng bei einem einzigen Stil bleiben sollte, aber solche Sachen bringen eben nur etwas, wenn auch wirklich ein Konzept dahinter steckt. Deathspell Omega beweisen zum Beispiel auf ihrem neuen Album sehr schön, wie man Jazz- und Death-Metal-Elemente dezent in ein Black-Metal-Album einbringen kann, ohne dabei lächerlich zu wirken. Stattdessen sind sie nur noch bösartiger als vorher geworden. Dazu kommt, dass hinter allen DsO-Alben ein klares Konzept steht, was verhindert, dass das Ganze in die Sinnlosigkeit abdriftet.

Wegen den Magazinen:Ich schaue eigentlich nur auf Internetseiten nach Reviews und Interviews. Dort gefallen mir besonders die Dark Legions Archives. Zu neueren Sachen gibt es dort aber leider kaum was und der Autor kommt manchmal sehr abgehoben, fast schon arrogant rüber:

All instrumentals are improved from earlier albums, yet this is not what makes Tetragrammatical Astygmata the best yet from Averse Sefira: coupled pairs of pure function invoke a structure from linear form, transcend its literality and then create a design which reaffirms that realism in the poetic language of life lived against entropy, fomenting a spirit which like the cosmos is timeless and unrepentant, at peace with war and metempsychotic in its ability to relocate raw structure as metaphor within its vast lexicon of configurations. This is the triumph of not being distracted from the spirit that black metal expressed, and lived; of bypassing novelty for more precise description; of eschewing purity for a more intricately conflicted emotion; this is the victory (O Govinda) of imagination over exhaustion.

Ich finde es aber gut, dass der Autor mehr über die Musik schreibt außer "Kauft es, es rockt!" und sich auch mal den Ideen hinter der Musik zuwendet. Das fehlt leider in vielen Rezensionen.

 
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Fragen zu Metal

Hey,
ich hatte irgendwie letzte Woche einen metal-flash, und höre seitdem viel mehr metal.
ich kenne mich ja ein bisschen aus, doch hätte ich immer noch einige Fragen. Und wer würde sich zum beantworten besser eignen als Leute, die sich wirklich damit auskennen? Meine Fragen sind:

Versteht ihr normalerweise die Texte beim zuhören?
Sind euch Texte und Gesang wichtig beim metalhören, oder ist die Musik selbst am wichtigsten?
Welche metalbands findet ihr am besten?
Warum haben metaler im Klischee einen so starken Bezug zum Mittelalter?

So, das sind erst mal alle, vielleicht fallen mir nachher auch noch andere eine :D

mfg. anton
 
Ob ich den Text eines Songs wortwörtlich verstehem hängt ganz von dem Sub-Genre ab. Denn zum Beispiel, versteht Ensiferum um einiges besser als, um mal ein ganz extremes Beispiel zu nennen, Jack Slater.
Die Lyrics sind meiner Meinung nach genauso wichtig, wie bei so ziemlich allen Musikrichtungen.(versteht man sie nicht, sucht man halt nach ihnen :) )
Aber vorallem ist mir ein gutes Zusammenspiel zwischen dem Gesang und der Musik wichtig. Stell dir mal Cannibal Corpse ohne Musik vor ;).
Es gibt durchaus Bands bei denen der Gesang überhaupt nicht zu der Musk passt .
Meine Lieblingsbands? Nunja da gibt es verdammt viele, denn die Eine Lieblingsband hab ich nicht. Ein paar meiner Favoriten sind Equilibrium, Gernotshagen, In Flames, Scarcross, Soulfy, Fimbulvet, Eluveitie, Korpiklaani, Amon Amarth, Turisas, Childran of Bodom und KoRn:)D).

Zu dem Klischee. Ich kenn es zwar, kann es allerdings nicht unbedingt bestätigen. Ich denke jeddoch, dass das davon abhängt welches Sub-Genre des Metal der Hörer selbst favorisiert. Ich sage einfach mal dass dieses Interesse für das Mittelater(und vorallem auch die Zeit davor) hauptsächlich bei Pagan-, Folkmetal- und Vikigmetalhörern(eben alle Metalrichtungen die etwas damit zu tun haben, vorkommt. Dabei bin ich mir aber nich sicher, ich spreche hier nur aus Erfahrung. Jemand anders kann ja eine andere gemacht haben.
 
Ich hab erst rausgefunden, dass Rock und Metal ja in gewisser Weise zusammengehören ... naja, ich mags immer noch nicht :)
 
Rock war doch das, woraus der metal entstand, oder?
So hat es uns unsere Musiklehrerin gesagt, aber die hat eigentlich keine Ahnung^^

(Ein paar hammer Zitate: "Elvis hat dreadlocks"
"Marvin Gaye starb an Krebs"
"Metal ist keine richtige Musik")
 
Hey,
ich hatte irgendwie letzte Woche einen metal-flash, und höre seitdem viel mehr metal.
ich kenne mich ja ein bisschen aus, doch hätte ich immer noch einige Fragen. Und wer würde sich zum beantworten besser eignen als Leute, die sich wirklich damit auskennen? Meine Fragen sind:

Eine positive Empfindung für die Musik zu besitzen, muss nicht heißen, dass man sich vollständig darin auskennt. Und vor allem, was heißt Auskennen? Ich kenn bestimmt einige, die jedes Album und jedes Lied von der und der Band auswendig kennen, aber nicht immer haben die eine positive Einstellung zu dieser Musik, eher den Zwang, es unbedingt kennen zu müssen, um rumposen zu können.

Andererseits, wenn ich mir Emo-Tussies angucke, die denken, sie wüssten, was Black Metal ist (und das ist KEIN Klischee, das gibt es wirklich), und dann keine ansatzweise bekannte Band dieses Genres kennen, sondern nur den klassischen untrven Kommerz**** (und in diesem Fall meine ich das ebenfalls bewusst und möglicherweise voll im Klischee) wie vorzugsweise Cradle Of Filth (die Gruppe hat übrigens bereits mehrmals "gestanden", es ausschließlich wegen des Geldes zu tun).

Versteht ihr normalerweise die Texte beim zuhören?

Akustisch? Wenn ich den Liedtext vor mir habe, kann ich zumeist jedes einzelne Wort verstehen, auch wenn es durch noch so fieses Gegrowle verzerrt wird. Andererseits, wenn ich den Text nicht kenne, versteh ich nicht mal Popgesäusele a la Britney Spears.

Sind euch Texte und Gesang wichtig beim metalhören, oder ist die Musik selbst am wichtigsten?

Lied-, genre- und bandabhängig. Wenn ich weiß, dass ein Text oder die Fabrikationen so mancher Bands geistig nicht wirklich anspruchsvoll sind (insbesondere beispielsweise bei verschiedenen Grindcore-, Death- oder Thrashmetal-Bands, deren Hauptthematik Blood'n'Gore sind), ignorier ich meistens den Text und find den Klang gut. Gibt aber auch Werke, bei denen mich der Text in besonderer Weise anspricht, obwohl die Lyrics teilweise gegrowlt sind.

Obwohl ich persönlich mit mir hadere, ob es richtig ist, wirklich anspruchsvolle und wertvolle Texte, daherzugrowlen. Manchmal kann das Growlen auch einen Effekt der Abwertung bewirken :/

Welche metalbands findet ihr am besten?

Das ist eine Geschmacksfrage. Und da müsste ich jetzt länger ausholen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass ich keine Band für "die Beste" halte. Es gibt bei einigen Bands quantitativ mehr Stücke, die ich gerne und viel höre als bei anderen, das schmälert jedoch meine Empfindungen für die anderen nicht. Ich glaube nicht an technische oder intellektuelle Perfektion, sondern das viele Künstler in der Lage sind, Eigenes zu kreieren. Ich finde teilweise auch unterproduzierten Black Metal einfach besser als zum Beispiel hochanspruchsvollen, mit ganzen städtischen Ensembles veranstaltete Symphonic-Metal-Stücke, die einen megahochtrabenden Anspruch zu haben glauben. Einfach, weil Black Metal in der Hinsicht mehr aussagt, was mich anspricht, mit gleichzeitig wesentlich weniger Pomp und Prunk. Mal vom Kommerz solcher Symphonicbands ganz zu schweigen, der das ganze entwertet.

(Achja, Thema Kommerz: Ich habe nichts dagegen, wenn eine Gruppe kommerziellen Erfolg erzielt, wenn sie einfach durch einen klassischen, bodenständigen Stil (also nicht im Sinne "boah bin ich toll das ich jetzt was Hochtrabendes produzieren muss") bewahren. Nur, wenn explizit gesagt wird, ich machs nur fürs Geld (Cradle Of Filth, Linkin Park sind das zwei Lieblingsbeispiele von mir), find ichs wertlos. Warum sollte mich die Geldgier des Musikers auch nur ein Stück selbst berühren?)

Warum haben metaler im Klischee einen so starken Bezug zum Mittelalter?

Klischee heißt par definitionem, dass es etwas Übertriebenes ausdrückt, was nicht der Wahrheit entspricht. Also entweder ist es das Klischee, dass alle Metaller sich ans Mittelalter gebunden fühlen, was nicht der Fall ist, oder aber es finden sich auffallend viele Metaller, die sich auch für das Mittelalter in irgendeiner Form begeistern können, was durchaus so zutrifft.

Ich würd aber die Frage anders stellen: "Teilt ihr meinen Eindruck, dass auffallend viele Leute, die sich für das Mittelalter begeistern, auch gerne Metal hören?" Auf diese Frage würd ich glatt ja antworten, weil das auch mein Eindruck ist. Ich aber zum Beispiel kann mich für das Mittelalter bestenfalls vom soziologischen oder vom philosophischen Standpunkt erwärmen, obwohl ich gerne und viel Metal höre. Ich sehe mich eher als den postmodernistischen, futuristisch-grünen Typen mit etwas zu seltsam geratenem Musikgeschmack. Auch würde ich keine direkte Kausalität zwischen Mittelalter-Begeisterung und Metal sehen, auch wenn die Korrelation natürlich da ist.