Godwins Gesetz - Nur eine Theorie oder Wahrheit?

Ich habe mich mal wieder in den Weiten des Internets rumgetrieben, und dabei den Begriff "Godwins Gesetz" gefunden.

Ich hab mich auf Wikipedia mal ein bisschen umgeschaut, und dabei das hier gefunden:

"As an online discussion grows longer, the probability of a comparison involving Nazis or Hitler approaches one."
(„Mit zunehmender Länge einer Online-Diskussion nähert sich die Wahrscheinlichkeit für einen Vergleich mit Hitler oder den Nazis dem Wert Eins an.“)

Mike Godwin



Das ganze hat mich auch wirklich neugierig gemacht, und ich habe in unterschiedlichen Foren alle möglichen Themen abgeklappert, welche überhaupt nichts mit Hitler oder dem Nationalsozialismus zu tun haben.

Mein Ergebnis: Durchsucht wurden 100 Online Diskussionen in öffentlichen Foren mit unterschiedlicher Thematik, aber nie "Hitler" oder "Nationalsozialismus".
Von diesen 100 Diskussionen waren 80 länger als 10 Seiten (abhängig vom Forum).
Von diesen 80 wurden bei 38 Diskussionen frühe Assoziationen zu Hitler/Nationalsozialismus gefunden.
Bei weiteren 25 wurden auf späteren Seiten diese Assoziationen gefunden.

Von den 20 Diskussionen, welcher kürzer als 10 Seiten waren, wurden in 6 Vergleiche des Themas mit Hitler/Nationalsozialismus gefunden.
4 von 6 wiesen diese relativ gesehen früh auf (auf den ersten 3-4 Seiten), 2 erst gegen Ende der Diskussion.



Ich finde diese Aussage Godwins hierdurch eigentlich bestätigt.
Aber wie steht ihr dazu? Denkt ihr, dass da was dran ist?
Und wenn ja, sollte es uns zu denken geben?

Meiner Meinung nach: Ja.

Eine letzte Sache noch: Wenn man sich mal auf Youtube die ganzen Kommentare durchließt, unter jedem Video mit vielen Klicks findet man irgendwo Streitigkeiten, welche sofort auf diese Thematik abzielen (Hitler/Nazis).
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man wirklich von Diskussionen und nicht kurzen Wortwechseln á la 10 Seiten ausgeht, dann wird man tatsächlich früher oder später auf den Gutmenschen treffen, der Godwins Law bestätigt. War immer so, ist immer so - gerade im deutschsprachigen Foren.
 
War immer so, ist immer so - gerade im deutschsprachigen Foren.

Also meiner Erfahrung nach ist das in englischen Foren noch häufiger der Fall.

Ansonsten kann man da ja einfach auf das Infinite Monkey Theorem zurückführen. Ursächlöich ist natürlich, dass irgendjemand die Argumente ausgehen und er (fast immer ein er :p) das letzte Wort haben will und deshlab mit Beleidigungen anfängt.
 
So ganz begriffen, habe ich das Hitlerphänomen auch noch nicht. Wenn irgend einer auf der Welt nicht weiter weiss, kommt wieder der Hitlervergleich. Aktuell wieder bei den Griechen. Machen Schulden ohne Ende fälschen Zahlen bei der Euroeinführung und beschimpfen unsere Politiker als Nazis. Sobald irgend wer was tut was einem Anderen nicht genehm ist kommt wieder dieser bescheuerte Vergleich. Warum wird nich mal mit Stalin, Napoleon oder sonst wem verglichen? Ich weiss es nicht, was Hitler so einmalig macht. Hängt vieleicht mit der Propaganda beider "Supermächte" nach dem Krieg zusammen.
 
Ursächlöich ist natürlich, dass irgendjemand die Argumente ausgehen...
Ich empfand das Einbringen eines Nazi-Vergleichs bisher meistens als Hyperbel. "Autoritäre Erziehung wird so schlecht abgestempelt wie alle Taten der Nazis, obwohl sie, genau wie die Nazis, auch ihre guten Seiten hat." oder "Diese Menschen sind so böse wie Nazis" - die simple Beschimpfung als Nazi wie sie bspw. in der Eurokrise/Griechenland-Debatte gefallen ist, empfinde ich nicht als Zutreffen von Godwins Law.
 
Ich finde es allgemein interessant, dass sich nach 70 Jahren immer noch so intensiv mit der Thematik beschäfigt wird.
Zu denken gibt mir auch, dass ausgerechnet das Nazi-Topic in solchen Vergleichen immer aufkommt.
Eine Schieflage, die dank Hollywood nie gerade gerückt wurde.
 
Für mich ist das klar: Für viele liegt im Bösen auch eine gewisse Fastination. In Filmen, nicht nur aus Hollywood, wird das Nazitum auf der einen Seite zwar als böse dargestellt aber auf der anderen Seite immer wieder in Erinnerung gerufen und damit auch mystifiziert. Manchmal ist totschweigen sinnvoller und erfolgreicher! Ich glaube, wenn man das Thema in den Medien nicht dauernd wieder aufwärmen würde, wäre es vieleicht schon tot. Kaum einer spricht in dem Maße von anderen Unrechtsregiemen, dass es da zu einem ähnlichen Phänomen wie Godwins Gesetz kommen kann!!
 
Was soll daran bitte bedenklich sein? Hitler war der wohl bekannteste Diktator und Volksverhetzer weltweit. Ergo wissen auch relativ viele Menshen etwas über ihn und den Nationalsozialismus. In einer Diskussion wiederum versucht man (meistens) den/die andere/n Diskutanten/-in/en von der eigenen Position zu überzeugen, indem man ihm/ihr/ihnen den eigenen Standpunkt so klar wie möglich darlegt. Was liegt also näher, als Vergleiche zu bekanten Tgemen zu ziehen? Und gerade bei Negativbeispielen und Gegenargumenten bietet sich da die Dritte-Reich-Thematik hervorragend an. Außerdem finde zumindest ich totalitäre, autoritäre Regime im Allgemeinen sehr interessant - allen voran der Nationalsozialismus, dicht gefolgt vom Stalinismus.