Gibt es den freien Willen?

Wesen d. N.

Freund des Hauses
Nachdem ich und VinC im Satanismus Thread ein wenig abgeschweift sind, mach ich jetzt diesen Thread hier auf^^

Gibt es den freien Willen? Kann der Mensch völlig eigenständig handeln?


meiner Meinung nach gibt es den freien Willen nicht, den woher will der mensch wissen, was er selbst (und zwar wirklich er selbst) will?

Dies würde man wohl herrausfinden, wenn man einen Säugling in einen raum wirft, ihm immer genug essen gibt usw. Wie er sich als Erwachsener verhält würde eher zeigen wie er sich wirklich verhalten will, und es auch tut. Aber ein solches Experiment wäre sowas von wiedernatürlich und Unmenschlich, das es wohl nie dazu kommen wird...

Am besten sieht man es an der Kleidung: Der Kleidungstil eines Menschen wird immer von anderen bestimmt.

Oder wer von uns würde so auf der Strasse rumlaufen? - keiner! Und warum? Weil man beeinflusst wird.

Ich hoffe ihr versteht den tieferen Sinn dieses Threads, welcher sich nicht mit oberflächlichkeiten befasst (Wie z.B. Gruppenzwang) sondern mit dem Urverhalten des Menschen...

Wenn ich mich so verhalten würde, wie ich wirklich wollte, dann würde ich wohl nackt rumlaufen, mich nie mehr rasieren und jede Frau besteigen, grad so wie's mir passt... oder vielleicht würde ich lila strumpfhosen mit grünen bobbeln tragen und bellen^^

ich würde sogar soweit gehen, und behaupten, das bestimmte Dinge, welche einen ganz natürlich erscheinen, ihren ursprung im verhalten anderen gegenüber haben.

z.B. wenn jemand sagt er mag keine farbigen. Und man ihn dann fragt warum, hat er keine Antwort. Diese Anti-Haltung ist im doch auch nur von anderen beigebracht worden oder?

Kurz gesagt: Die menschen erziehen sich gegenseitig, und etwas wie (wirklich) freien Willen und freie entscheidungen gibt es nicht (Und das ist auch gut so, sonst wäre ein menschliches Miteinander nich möglich!


So jetzt seid ihr dran: Was denkt ihr darüber??
 
Ich denke schon, das es den freien willen gibt. Teilweise bin ich sogar ein relativ gutes Beispiel dafür.

ein damaliger bekanntenkreis bestsnd nur aus Hoppern und Ja-sagern, halt aus dem ganze normalen durchschnitt.
Ich dachte damals ähnlich wie die, wir hatten den gleichen musikgeschmack, haben über die selben dinge gelacht, wie das halt so is.
Irgendwann habe ich mich jedoch geändert, ich hab nich mehr über die selben dinge gelacht, hab angefangen so zu denken, wie es einige Punks tun und habe deswegen begonnen Punk Rock zu hören, ich kannte selbst lange danach nich einen anderen Punk, ich war der einzige in der Umgebung und wenn ich damals schon das Geld gehabt hätte, hätte ich damals schon meinen Kleidungstil gewechselt.
wenn man mich anguckt, geh ich eigentlich eher als...naja, manch ein unwissender würde sagen pseudometaller durch, hab schulterlange haare, trag fast nur schwarz...komm sogar ohne größere probleme an nazigruppen vorbei.
das alles kam irgendwie schlag auf schlag, ich hatte mich davor nie wirklich mit punk beschäftigt, kannte auch keine, ich hab nur irgendwann gemerkt, das in der musik themen angesprochen werden über die ich ähnlich denke und außerdem hört es sich einfach gut an.
daher kann niemand behaupten, ich wäre diesen weg gegangen, weil ich dahingehend beeinflusst worden wäre. im Gegenteil, es wurde häufig kritisiert, das ich mich geändert habe.

Es mag zwar stimmen, das der mensch beeinflussbar ist, aber trotzdem hat er seinen freien willen, inwieweit er diesen nutzt ist ein anderes Thema.
 
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Ich würde sagen, in einem bestimmten Maße ja. Ich habe ja auch meinen freien Willen. Ich entscheide selbst, wie ich leben möchte und wie ich sterben möchte. Okay. Das "Leben" entscheidet die Gemeinschaft.
Zum Beispiel gehe ich nicht in bestimmte Vorlesungen in meiner Hochschule, obwohl ich, weil ich durch vier Prüfungen geflogen bin, dort hin gehen müsste. Aber auch nachdem ich mich zu den Prüfungen angemeldet habe, fällt es mir kaum schwerer, dort nicht hin zu gehen und statt dessen im "Sommersemester" noch das schöne Wetter zu genießen, so lange es noch geht.
Und das, obwohl mir von allen Seiten Druck gemacht wird, doch das Studium mit einem "akademischen Grad" zu beenden.

Aber auch so wird mir Druck gemacht. Wenn ich das Thema dieses Beitrags lese, dann ist mein Willen auch nicht so "frei", dass ich einen zusammenhanglosen Beitrag schreibe, der gar nichts mit der Thematik zu tun hat. Und im Übrigen: Ich kleide mich so, wie ich mich wohl fühle. Und dennoch bin und bleibe ich ein "Teil der Gesellschaft".

Kurz zusammen gefasst: Man hat zu 75% einen "freien Willen". Der Rest wird durch die Gemeinschaft bestimmt.



Cherubion
 
Den uneingeschränkten eigenen und freien Willen gibt es nicht. Es gibt nur etwas das ein Individuum als seinen eigenen freien Willen bezeichnet. Aber all unser Handeln ist in irgendeiner Weise vorherbestimmt. Der Mensch ist das Produkt seiner Erziehung. Damit meine ich nicht nur die Erziehung die im Kindesalter im Elternhaus beginnt, sondern auch die Erziehung durch die Umwelt, gemachte Erfahrungen wie Enttäuschung und Freude.

Schon im Kindesalter werden uns durch die Eltern und andere Personen in unserem Verwandtenkreis bestimmte Regeln, Umgangsformen, Werte und Wertvorstellungen vorgelebt und dadurch wird das Kind bereits geprägt.

Dies setzt sich dann in der Schule fort und wird den jungen Heranwachsenden genauso wie den Erwachsenen sein ganzes weiteres Leben prägen und in irgendeiner Weise zu Handlungen und Reaktionen auf andere Menschen und deren Taten und Worte agieren lassen.

In gewisser Weise können wir uns, da wir ja denken und dementsprechend auch umdenken können von einigen dieser Werte und Wertvorstellungen trennen bzw. unser Nachdenken lässt es zu andere Werte und Vorstellungen zu übernehmen (Freundeskreis, Ehe und eigene Familie).

Der größte Teil unserer Willensbildung aber ist irgendwo in uns gefestigt und verankert und das ist auch gut so denn sonst wäre es langweilig.
 
Aktio und Reaktio. Dieses Prinzip bestimmt jeden Winkel der physischen Welt. Und dass das Gehirn von der physischen Welt abgetrennt ist, glaub ich irgendwie nicht.
Den Anschein des freien Willens hat man lediglich, weil die menschlichen Handlungen von derart vielen Faktoren abhängig sind und die meisten Menschen das Prinzip der Reaktion nicht verstehen.
 
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Kommt immer darauf an, welchen Grad von Freiheit man da anlegen möchte.

Sicher ist das Gehirn letztendlich auch nur eine unvorstellbar komplexe Maschine. Aber wie jedes Makroskopische Objekt ist es deterministisch.
Wenn man die Freiheit aber so definiert, dass man als Außenstehender im Prinzip keine Vorhersage über den Willen machen kann, so ist der Wille nach wie vor frei.
 
Schon im Kindesalter werden uns durch die Eltern und andere Personen in unserem Verwandtenkreis bestimmte Regeln, Umgangsformen, Werte und Wertvorstellungen vorgelebt und dadurch wird das Kind bereits geprägt.

Ich bin mir nicht sicher ob ich dieser Meinung uneingeschränkt zustimmen soll. Ich bin in einem komplett christlichen Umfeld aufgewachsen und ich bin alles andere als religiös ^^
Die Zweifel kamen bei mir schon lange bevor ich im Internet oder sonstwo mit atheistischen Gedanken in Kontakt kam. Mit 10 Jahren fing es bei mir schon an. Damals war ich noch kein Atheist aber habe vieles für bescheuert gehalten und viele Sachen konnte ich nicht glauben. Ich habe mich anfangs dafür geschämt und irgendwann war ich dann stolz drauf. ^^
Ich frage mich wirklich wie sowas kam ...

Ich werde natürlich auch von Philosophen, deren Werke ich lese, beeinflusst. Aber ich frage mich warum manche nicht und manche schon?
Ich hab als erstes was Kant gelesen und dann was von Nietzsche und schon bevor ich Nietzsche gelesen habe fand ich Kant irgendwie ... "dumm" ^^
Wobei meine Mutter ( ehemalige Religionslehrerin ) inklusiver aller Mensche die ich damals kannte von Kant begeißtert war. Irgendwie hab ich aber eine Abneigung gegen Kant entwickelt, war allerdings von Nietzsches Werk "Der Antichrist" direkt begeißtert. ( Nicht von allen Büchern von Nietzsche aber "Der Antichrist" ist in meinen Augen ein sehr sehr gutes Werk )

Solche Dinge bringen mich ernsthaft zum nachdenken ob wirklich alles von der Erziehung und dem Umfeld abhängig ist.
Mein gesunder Menschenverstand sagt zwar ja aber einige Dinge kann ich damit nicht zufriedenstellend erklären.

Auf jeden Fall ist es im Grunde genommen egal, warum man so ist wie man ist. Denn man kann seine Gedanken nicht ändern und warum man die Gedanken bzw. EInstellungen hat ist doch wirklich wayne

mfg
TheProgrammer
 
Ich bin mir nicht sicher ob ich dieser Meinung uneingeschränkt zustimmen soll. Ich bin in einem komplett christlichen Umfeld aufgewachsen und ich bin alles andere als religiös ^^
Die Zweifel kamen bei mir schon lange bevor ich im Internet oder sonstwo mit atheistischen Gedanken in Kontakt kam. Mit 10 Jahren fing es bei mir schon an. Damals war ich noch kein Atheist aber habe vieles für bescheuert gehalten und viele Sachen konnte ich nicht glauben.

Es kommt drauf an.
Auch ich bin in einem durch und durch christlichen Umfeld aufgewachsen, halte mich aber von der Kirche fern wenn es nicht gerade Weihnachten ist oder ein Verwandter/Bekannter seine Kommunion feiert. Für mich persönlich ist die Kirche schon immer einer der langweiligsten Orte gewesen. Gerade als Kind. Später kann man sich ja noch über irgendwelche Sachen lustig machen, aber als Kind ist es einfach nur ätzend.

Das könnte möglicherweise auch etwas mit deiner/unserer Abneigung bezüglich der Kirche zu tun haben. Alles in Allem ist es unwiderlegbar, dass man von Bekannten, Verwandten, Eltern oder sogar durch fiktive Figuren (Roman, Film, etc.) beeinflusst wird.

Allerdings denke ich, dass es durchaus soetwas wie einen freien Willen gibt.
Seien es gänzlich unwichtige Dinge. Zum Beispiel kann ich mir an die Nase fassen, ohne das ich einen Grund dafür habe oder von irgendjemanden dazu verleitet worden bin genau das zu diesem Zeitpunkt zu tun.
Das klingt banal, ist aber meiner Ansicht nach ein Zeichen des freien Willens.

MfG Wave
 
Also ich denke giebi hat so ziemlich alles gesagt was ich auch meine :)
Wir sind eh " sklaven " unseres eigenen Gehirns , alles was wir machen etc.
tun wir nicht aus freiem.

Ich hatte mal glaube ich eine fernsehen sendung darüber geguckt oder
was gelesen ? -> Das der Mensch keinen eigenen " freien " willen hat.


Ich weiß meine texte sind meistens unveständlich xD
 
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Ich hatte mal glaube ich eine fernsehen sendung darüber geguckt oder
was gelesen ? -> Das der Mensch keinen eigenen " freien " willen hat.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es in dieser Sendung um eine andere Frage ging.

Nämlich nicht darum, ob wir in der Lage sind Entscheidungen ohne die Beinflussung anderer zu treffen, sondern darum ob wir generell überhaupt über die Fähigkeit verfügen Entscheidungen zu treffen oder ob wir nicht viel mehr Sklaven unserer Instinkte sind. Unsere "Entscheidungen" sind demnach nämlich nichts anderes als Illusionen und Rechtfertigungen warum wir uns für Alternative A oder B entschieden haben.
 
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Ich bin mir nicht sicher ob ich dieser Meinung uneingeschränkt zustimmen soll. Ich bin in einem komplett christlichen Umfeld aufgewachsen und ich bin alles andere als religiös ^^

Dass bestätigt auch meine These^^

Ich hab ja nur behauptet, dass man beieinflusst wird, und du wurdest ja auch beeinflusst. Denn dein zweifel an der Religion, kamm ja wahrscheinlich durch diese Erziehung - Also wurdest du auch beeinflusst, wenn auch nicht so, wie es andere gerne hätten.

Das ganze ist ja das Prinzip des Zeitungsartikels... Die einen lesen ihn, denken: "Cool, es ist genauso wie es da steht" und die anderen denken sich: "Alles gelogen, die Medien schreiben immer son Müll, kann doch garnet sein"
In beiden Fällen wurden sie durch den Artikel beeinflusst, nur halt in ver. richtungen!
 
Ob der Mensch nur Instinkt gesteuert ist? Oft passiert es das wir eine unwillkürliche Bewegung machen, indem wir uns zum Beispiel über das Haar fahren. Einige Sekunden später haben wir sie vergessen. Diese Handlungen laufen meist unwillkürlich ab und manchmal fällt es einem selbst gar nicht auf. So kannte ich mal eine Person die manchmal völlig unbewusst mit einem Kugelschreiber spielte. Nur in dem wir uns über alle unsere Handlungen bewusst werden erreichen wir eine starke Differenzierung von einem Instinkt gesteuertem Lebewesen. So verfügt der Mensch über eine Mischung aus beiden Aspekten, da es mir unbekannt wäre das solche Instinktiv geleiteten Handlungen nicht ausgeführt werden.
 
Also, so ganz unwillkürlich ist die Bewegung nicht, gerade wenn wir nervös sind. Das klingt zwar paradox, aber wir haben uns bei Nervosität halt bestimmte Verhaltensmuster angeeignet. Es mag zwar für diese Person "unbewusst" wirken, weil sie diese Tätigkeit nicht "dauerhaft gespeichert" hat. Aber auch da kann es sein, dass sie es einfach nur von einer anderen Person abgeschaut hat und das Gehirn meint: "Verhalten anderer Person abscannen, Langzeitspeicherung und bei Bedarf wieder heraus holen." Subjektiv gibt es diesen freien Willen durchaus, aber ob er auch objektiv ist, das glaube ich nicht so ganz.

Denn der Mensch ist wie gesagt, ein "Kollektivwesen". Dennoch gibt es immer wieder Berichte über angebliche Einsiedler. Aber ob da was dran ist und ob die nicht doch ab und zu mal Besuch erhalten, mag dahin gestellt sein.


Cherubion
 
Natürlich gibt es den freien Willen, nur sind die Meisten Leute stark beeinflusst.

Ich halte das für gar nicht so "natürlich". Wie willst Du diese These bestätigen?

Das Kausalprinzip gilt für die Natur, warum sollte ausgerechnet der Mensch, der doch auch nur das Ergebnis kausaler Folgen ist, einen freien Willen erlangt und sich vom Kausalprinzip losgelöst haben? Warum sollte das Kausalprinzip nicht auf den Menschen anwendbar sein?
 
Ich frage mich, wie ihr den freien Willen definiert.
Wie würde es aussehen, wenn jemand wirklich einen freien Willen hätte?
Hier wird öfter das Beispiel Kleidung genommen.
Um das mal mit meiner Sichtweise zu erweitern:

Ich kleide mich so, wie es mir gefällt!
Daraufhin wird sicher einer sagen: Nein, Du kleidest Dich so, wie Dein Umfeld Dich dazu beeinflusst hat!
Gegenfrage: Müsste ich jetzt also Klamotten anziehen, die mir gar nicht gefallen, um dem entgegenzuwirken? Müsste ich nackt umherstreifen?

Ich sehe hier ein Problem, und zwar dass es immer einen Einfluss von außen geben wird.
Und das nicht, weil es viele andere Menschen gibt, sondern ganz allgemein deshalb, weil es mehr als nur den Menschen gibt.
Man wird in der Welt immer einen Faktor finden, den man für diese oder jene Eigenheit oder Eigenschaft eines Individuums "verantwortlich" machen kann.
Ist das deswegen richtig?
Dass unter diesen Umständen der Begriff "Individuum" seine Gültigkeit verliert, dürfte ja auch klar sein. Demnach wären wir im Endeffekt doch alle gleich, bloß unterschiedlich beeinflusst.

Um mich mal selbst als Beispiel zu integrieren:
Ich hab etwa bis zur 7. Klasse nie Interesse an Musik gehabt und auch nicht auf meine Kleidung geachtet, sprich, ich hab mir angezogen, was gerade da lag. Ganz gleich, wie bescheuert das aussah.
Mit der Zeit habe ich dann einen Kleidungsgeschmack entwickelt, überwiegend schwarz. Frage: Wieso?
Wer oder was hätte mich beeinflussen können?
Es gab zu dem Zeitpunkt jedenfalls keine Person, bei der ich mir das hätte abgucken können, und von diversen finsteren Subkulturen, die ich hätte "cool" finden können, wusste ich da auch noch nichts.
Mir hat damals ganz einfach das Schlichte gefallen.
Keine großen Muster oder Aufschriften, einfach nur Kleidung, die ihren Zweck erfüllt und ich nicht bescheuert hielt.

Amüsant finde ich auch, dass sich mein Äußeres vor meinem Musikgeschmack etabliert und gefestigt hat.
Ich wurde also nicht von trven Metallern beeinflusst, lange Haare zu tragen oder schwarze Mäntel. Von denen wusste ich wie gesagt nichts.

Irgendwann habe ich bei einem Freund eine Band gehört, die mir gefallen hat, das war der Anfang meines Musikinteresses.
War das Beeinflussung? Kann es nicht sein, dass mir die Musik einfach nur gefallen hat?
Hätte sie mir etwa nicht gefallen, wenn ich sie woanders gehört hätte?
Geprägt hat es meinen Musikgeschmack, ja. Wieso sollte ich auch plötzlich etwas ganz anderes hören, wenn ich doch etwas gefunden hatte, was mir zusagte?

Es ist doch ein völlig normaler Teil der Entwicklung, dass Erfahrungen auf Erfahrungen bauen.
Bei manchen Argumentationen hier habe ich den Eindruck, dass so mancher erwartet, dass sich der Geschmack oder das Verhalten einer Person schlagartig ändern müsste, um freien Willen zu beweisen.
Selbstverständlich ist vieles abhängig von Kausalitätet, aber wo bitte liegt der Zusammenhang zwischen Kausalitäten und dem freien Willen?
Einige halten die Frage bestimmt für bescheuert, aber ich stelle sie trotzdem, weil ich da persönlich keinen Zusammenhang sehe.
Selbstverständlich bekommen wir Werte und Regeln vermittelt.
Halten wir deshalb alle ein? Haben wir deshalb keinen freien Willen, nur weil wir keine Dinge tun, die sonst absolut keiner tut?
Der Mensch ist nunmal an gewisse Begebenheiten gebunden, und bei über 6 Milliarden Menschen ist es nicht einfach, etwas völlig Neues zu tun, um den eigenen, freien Willen zu demonstrieren.

Mir scheint, als ob einige erwarten, dass man Dinge erfinden können müsste, von denen man nie zuvor etwas gehört oder gesehen hat, um freien Willen beweisen zu können.
Soll ich mir eine neue Farbe ausdenken, um einen freien Willen zu haben?

Es gibt freien Willen, und das macht den Menschen so gefährlich.
Er kann sich sogar ganz bewusst selbst umbringen, das schafft sonst kein anderes Wesen auf diesem Planeten.
Er kann Entscheidungen treffen. Manche sprechen von anscheinhaften Entscheidungen. Was ist denn bitte eine nicht anscheinhafte Entscheidung, sonder eine richtige? Gibt es die dann überhaupt? Hat überhaupt irgendetwas im Universum einen freien Willen?
Oder sind wir alle nur eine mathematische Gleichung?
Die Diskussion ist interessant, aber ich finde vielerlei Argumentationen nicht ganz verständlich und zu weit hergeholt.

Gruß, Doom
 
Es Gibt Den Freien Willen,Nur Zu wenige Menschen Haben ihn oder Benutzen ihn nicht.


Ein Mensch der Ganz alleine aufwächst und erst Später in Kontakt mit anderen menschen Kommt. Lernt er ihre sprache?JA? dann wurde er Beeinflusst und musste sich seiner umgebung anpassen,oder wurde dazu Gezwungen.

Lernt er Ihre Sprache Nicht kann das mehrere Gründe haben:

Er Kann sie nicht lernen,hat zu wenig Aussprache Kenntnisse oder Will Nicht Lernen.Er will Nur Seine Sprache (falls er eine entwickelt hat) Sprechen,wenn er nie gesprochen hätte wären seine Stimmbänder UnterEntwickelt.

Ein Mensch Der Ohne Lebewesen (Pflanzen und Bäume nicht Mitgerechnet) Aufwächst und dann in eine GroßStadt Kommt kann sich endscheiden: (1)Werde ich so wie die anderen damit sie mich aktzeptieren,(2) oder bleibe ich so wie ich bin damit ICH mich wohl fühle?


Bei (1) wurde er Beeinflusst und hatte Wenig Freien willen,
Bei (2) Hat er sich endschieden und hat Komplett Freien Willen.

Und Wie er diese Frage Beantwortet ist Seine sache,das ist SEIN Freier Wille



Hoffe ihr Habt mich Verstanden
 
Kann man auch so sehen. Wir lassen uns sowieso zu arg beeinflussen. Auch dann, wenn es für uns nicht nötig ist, weil wir das nicht lernen, sondern bereits schon wissen und können.

Auch das ist richtig. Es gibt das Anpassen an die Umgebung von sich aus, zum Beispiel wenn man sich einen bestimmten Ausbildungsplatz oder einen bestimmten Studienplatz aussucht und mit dieser Bildung dann ein x-beliebiges Unternehmen aussucht. Aber auch die "gezwungene" Anpassung an die Gemeinschaft, sprich die Schulpflicht. Sie beginnt ab dem 6. Lebensjahr.

Das ist auch richtig. Nur, wie man eine Sprache lernt, dass lehrt vor allem die Gemeinschaft. Denn wenn zum Beispiel ein Kind schon bereits als Säugling in einen Keller gesperrt wird und nur ab und zu mal "zweckmäßig" gefüttert wird, dann - wenn es denn Glück hat und überlebt - kann es einfach keine Sprache entwickeln. Es "imitiert" die Sprache seiner Umwelt. Sie "steuert" den Menschen also bereits in jüngsten Jahren "fern".

Übrigens: Ich finde, (1) ist immer noch am Besten. Schließlich ist es auf Dauer furchtbar als "Wilder" dahin zu vegetieren. Selbst ich ziehe mich stundenlang ins Internet "zurück". Dennoch halte ich mich weder für eine Figur aus World of Warcraft noch für einen der ganzen Internetpioniere.

Und so fühle ich mich als "Individuum, das ein Teil der Gemeinschaft" ist. Auch, wenn Vieles, was ich mache, meinem freien Willen entspricht. Denn wenn es so etwas nicht gibt (Ja, gab es in Deutschland bis 1990 im Prinzip über 1.000 Jahre lang), dann müssten alle gleich herum laufen, das Gleiche lernen, arbeiten bzw. studieren.


Cherubion
 
Es ist aber noch ein großer Unterschied, ob jemand von einer Umwelt beeinflusst, evtl. auch geprägt wird, oder ob irgendeine andere Entität den Willen explizit und ununterbrochen aufdiktiert.

Der Wille ist nicht deswegen unfrei, nur weil man sich der Umwelt angepasst hat.
Die Möglichkeit, sich gegen irgendetwas zu widersetzen bleibt ja immer erhalten.
Nur die meisten geben sich dann halt doch lieber opportun und gehen den Weg des geringsten Widerstandes.
 
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