Ich eröffne dieses Thema entgegen meines Bauchgefühls, denn das sagt mir, dass ich es spätestens heute Abend wieder schließen muss, weil es in reine Polemik ausartet. Bitte beweist mir das Gegenteil.
Nach den Wahlen gestern gaben 53% der Befragten inf Baden-Württemberg an (laut dem politbarometer), dass die Frage der Kernenergie den Ausschlag für ihre Stimmabgabe gegeben hat. Auch bei den Kommunalwahlen in Hessen konnten die Grünen mit diesem Thema punkten (Auch wenn ich mich sehr frage, mit welchem Recht ein Ortsbeirat eines 3000 Einwohnerkaffs als Wahlversprechen den sofortigen Atomausstieg bewerben kann. Auf ihn ganz persönlich wird die Bundesregierung sicherlich sofort hören...).
Ich selbst war bis Ende letzten Jahres mit der Situation in deutschland zufrieden. Mit dem Atomkonsens von 2002 konnten alle ganz gut leben und Deutschland wäre so bis 2020 ausgestiegen gewesen. Dann kam die Laufzeitverlängerung, die ich zumindest in dem Umfang überhaupt nicht gutheißen kann. Immerhin wurde damit ein seit 8 Jahren fest geplanter Zeitplan komplett über den Haufen geschmissen.
Dann ereignete sich die Katastrophe in Japan und das Thema wurde plötzlich das einzige politische Thema. Um es mal hart zu sagen, eine ganze Reihe von Leuten scheint mit der ersten Meldung eines (zu diesem Zeitpunt noch) GAUs ihren Verstand ausgeschaltet zu haben. Zumindest gewinnt man diesen Eindruck, wenn plötzlich Leute bei uns anfangen Iodtabletten zu verschlingen und sich damit in viel größere Gefahr bringen, als Fallout aus Japan es jemals könnte. Oder wenn man von (meiner Ansicht nach) gebildeten und vernünftigen Leuten plötzlich zu hören bekommt, dass Deutschland "natürlich" sofort aus der Kernenergie aussteigen muss und danach zu allen Staaten, die noch Kernenergie gewinnen die diplomatischen Beziehungen abbrechen muss.
Egal für welche Entscheidung man ist, muss man natürlich die Konsequenzen bedenken. Deutschland gewinnt etwa ein Viertel seines Stroms aus Kernenergie, Frankreich sogar über 80%. Ein Ausstieg Deutschlands bringt uns auch nichts, wenn eines der französischen Kraftwerke an der Grenze in die Luft fliegt. Frankreich kann aber einfach nicht aus der Kernenergie aussteigen. Zumindest nicht innerhalb des nächsten Jahrzehnts. Alternative Energiequellen müssen eben auch gebaut werden. Nach einer kleinen Überschlagsrechnung bräuchte man um den Strom aus der deutschen Kernenergie zu ersetzen entweder 17.000 Durchschnittswindkraftanlagen oder alternativ etwa 5000 km² Solarzellen (das ist die doppelte Fläche es Saarlandes!). Natürlich reicht das nicht, man benötigt auch neue Leitungsnetze und Speicheranlagen. Bei letzteren gibt es als funktionsfähige Lösung für große Strommengen nur Pumpspeicherkraftwerke und dafür fehlt Deutschland einfach die Fläche. Zumindest ich als Mittelgebirgsbewohner hätte etwas dagegen, wenn mein Tal zum Stausee wird.
Deutschland ist ein Srtromexporteur. Die Überproduktion entspricht ziemlich genau der Strommenge, die die derzeit abgeschalteten acht Kernkraftwerke liefern. Sollten wir also sofort aussteigen, müssten wir Strom importieren. Die Länder zu denen wir Leitungen für sowas zur Verfügung haben, sind selber größtenteils Staaten mit Kernenergie (Frankreich, Tschechien, ...).
Also für welchen Fahrplan seid ihr?
Nach den Wahlen gestern gaben 53% der Befragten inf Baden-Württemberg an (laut dem politbarometer), dass die Frage der Kernenergie den Ausschlag für ihre Stimmabgabe gegeben hat. Auch bei den Kommunalwahlen in Hessen konnten die Grünen mit diesem Thema punkten (Auch wenn ich mich sehr frage, mit welchem Recht ein Ortsbeirat eines 3000 Einwohnerkaffs als Wahlversprechen den sofortigen Atomausstieg bewerben kann. Auf ihn ganz persönlich wird die Bundesregierung sicherlich sofort hören...).
Ich selbst war bis Ende letzten Jahres mit der Situation in deutschland zufrieden. Mit dem Atomkonsens von 2002 konnten alle ganz gut leben und Deutschland wäre so bis 2020 ausgestiegen gewesen. Dann kam die Laufzeitverlängerung, die ich zumindest in dem Umfang überhaupt nicht gutheißen kann. Immerhin wurde damit ein seit 8 Jahren fest geplanter Zeitplan komplett über den Haufen geschmissen.
Dann ereignete sich die Katastrophe in Japan und das Thema wurde plötzlich das einzige politische Thema. Um es mal hart zu sagen, eine ganze Reihe von Leuten scheint mit der ersten Meldung eines (zu diesem Zeitpunt noch) GAUs ihren Verstand ausgeschaltet zu haben. Zumindest gewinnt man diesen Eindruck, wenn plötzlich Leute bei uns anfangen Iodtabletten zu verschlingen und sich damit in viel größere Gefahr bringen, als Fallout aus Japan es jemals könnte. Oder wenn man von (meiner Ansicht nach) gebildeten und vernünftigen Leuten plötzlich zu hören bekommt, dass Deutschland "natürlich" sofort aus der Kernenergie aussteigen muss und danach zu allen Staaten, die noch Kernenergie gewinnen die diplomatischen Beziehungen abbrechen muss.
Egal für welche Entscheidung man ist, muss man natürlich die Konsequenzen bedenken. Deutschland gewinnt etwa ein Viertel seines Stroms aus Kernenergie, Frankreich sogar über 80%. Ein Ausstieg Deutschlands bringt uns auch nichts, wenn eines der französischen Kraftwerke an der Grenze in die Luft fliegt. Frankreich kann aber einfach nicht aus der Kernenergie aussteigen. Zumindest nicht innerhalb des nächsten Jahrzehnts. Alternative Energiequellen müssen eben auch gebaut werden. Nach einer kleinen Überschlagsrechnung bräuchte man um den Strom aus der deutschen Kernenergie zu ersetzen entweder 17.000 Durchschnittswindkraftanlagen oder alternativ etwa 5000 km² Solarzellen (das ist die doppelte Fläche es Saarlandes!). Natürlich reicht das nicht, man benötigt auch neue Leitungsnetze und Speicheranlagen. Bei letzteren gibt es als funktionsfähige Lösung für große Strommengen nur Pumpspeicherkraftwerke und dafür fehlt Deutschland einfach die Fläche. Zumindest ich als Mittelgebirgsbewohner hätte etwas dagegen, wenn mein Tal zum Stausee wird.
Deutschland ist ein Srtromexporteur. Die Überproduktion entspricht ziemlich genau der Strommenge, die die derzeit abgeschalteten acht Kernkraftwerke liefern. Sollten wir also sofort aussteigen, müssten wir Strom importieren. Die Länder zu denen wir Leitungen für sowas zur Verfügung haben, sind selber größtenteils Staaten mit Kernenergie (Frankreich, Tschechien, ...).
Also für welchen Fahrplan seid ihr?
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