Die satanische Bibel - Anton Szandor LaVey

Eternus

Vertrauter
Ich habe dieses Buch gestern angefangen, und ich fand es geradezu faszinierend. Die satanische Bibel widerspricht sich nicht im Geringsten, wie es die christliche Bibel tut - und sie verfolgt einen ganz anderen moralischen Ansatz.
Ich empfehle es allen Menschen, die alternativen Denkweisen gegenüber aufgeschlossen sind.

Grob gesagt ist die satanische Bibel in vier Bücher aufgeteilt, die den christlich-biblischen Büchern á la Buch Mose usw. ähneln - Satan, Luzifer, Belial und Leviathan. Jedes der Bücher behandelt einen anderen Blickpunkt des Satanismus. Jedes der Bücher klärt auch über andere Aspekte auf. Ich bin gerade am Buch Lucifer. Ich glaube, die Einleitung sollte schon viel über den Inhalt aussagen:

EINFÜHRUNG
Dieses Buch wurde geschrieben, da bis auf wenige Ausnahmen jedes Traktat und jedes Papier, jedes „geheime“ Grimoire, die ganzen „großen Werke“ zum Thema Magie nichts anderes als frömmelnde Fälschungen sind - von schlechtem Gewissen getriebenes Geschwafel und esoterisches Geschwätz von Chronisten, die von magischen Überlieferungen berichten und entweder keinen objektiven Standpunkt dazu einnehmen können oder wollen. Einer nach dem andern von diesen Schreibern hat es bei seinen Versuchen, die Grundsätze „Weißer und Schwarzer Magie“ darzulegen, lediglich geschafft, das Thema dermaßen zu vernebeln, dass der am Hexentum interessierte Schüler letztlich stumpfsinnig eine Planchette über ein Ouija-Brett schiebt, in einem Pentagramm steht und auf das Erscheinen eines Dämons wartet, ungeschickt I-Ching Stäbchen aus Schafgarbe umherschiebt wie überalterte Brezeln, Karten mischt, um die Zukunft vorauszusagen, mit völlig sinnlosem Ergebnis, und Seminare besucht, die mit Sicherheit nur seinem Ego - und seiner Geldbörse - schaden. Und er macht sich ganz allgemein zum Narren in den Augen derjenigen, die wissen! Der wahre Magus weiß, dass die okkulten Bücherregale überquellen mit verstaubten Relikten ängstlicher Gemüter und steriler Körper, mit metaphysischen Reisen der Selbstverachtung und Regelbüchern, vollgestopft mit Vorschriften aus dem östlichen Mystizismus. Viel zu lange schon wurde über das Thema Satanische Magie und Philosophie von sensationslüsternen Journalisten des Pfades zur Rechten geschrieben. Die alte Literatur ist das Abfallprodukt aus Hirnen, die von Furcht und Niederlage zerfressen sind und die unwissentlich damit diejenigen unterstützen, die wirklich die Welt regieren,und die von ihrem Höllenthron vor Verachtung schallend herunterlachen. Die Flammen der Hölle brennen heller durch das Zündmaterial, das diese Bände mit ihren vergilbten Fehlinformationen und falschen Prophezeiungen liefern. Diese Buch enthält Wahrheit - und Phantasie. Eines kann ohne das Andere nicht existieren; jedoch muss beides als das erkannt werden was es ist. Was du erfährst, mag dir vielleicht nicht immer gefallen,aber du wirst es erfahren! Dies ist satanisches Gedankengut aus wahrhaft satanischer Sicht.

The Church of Satan
San Francisco, Walpurgisnacht 1968

PROLOG
Die Götter des Pfades zur Rechten haben sich ein ganzes Weltzeitalter lang gezankt und zerstritten. Alle diese Gottheiten und ihre Priester und Geistlichen haben versucht, Weisheit in ihren eigenen Lügen zu finden. Die Eiszeit religiöser Gedanken kann jedoch im großen Plan der menschlichen Existenz nur eine begrenzte Zeit andauern. Die von ihren Weisheiten besudelten Götter haben ihre Zeit gehabt und ihr Jahrtausend ist vorbei. Jeder von ihnen hatte seinen eigenen „göttlichen“ Pfad zum Paradies und beschuldigte den Anderen der Ketzerei und geistiger Indiskretion. Auf dem Ring der Nibelungen lastet tatsächlich ein immerwährender Fluch, aber nur weil diejenigen, die ihn suchen, in Kategorien von „gut“ und „böse“ denken - wobei sie selbst natürlich die „Guten“ sind. Um zu überleben, sind die Götter der Vergangenheit zu ihren eigenen Teufeln geworden. Ihre Geistlichen spielen kläglich das Teufelsspiel, um ihre Tabernakel zu füllen und die Miete für ihre Tempel bezahlen zu können. Aber sie haben sich viel zu lange schon in „Rechtschaffenheit“ geübt und sind dabei zu armen inkompetenten Teufeln geworden. Und so reichen sie sich alle die Hände in „brüderlicher“ Einheit, und treffen sich in ihrer Verzweiflung in der Walhalla zu ihrem letzten großen ökumenischen Rat. „In der Düsternis zieht die Götterdämmerung auf“. Die Raben der Nacht sind davongeflogen, um Loki anzurufen, der die Walhalla in Flammen aufgehen hat lassen mit dem brennenden Dreizack des Infernos. Die Dämmerung ist vorbei. Ein Glanz neuen Lichtes wurde aus der Nacht geboren und Luzifer ist auferstanden, um erneut zu verkünden: „Dies ist das Zeitalter Satans! Satan regiert die Welt!“ Die Götter der ungerechten sind tot. Dies ist der Morgen der magischen, unverfälschten Weisheit. Das Fleisch herrscht, und eine großartige Kirche soll errichtet und in seinem Namen geweiht werden. Die Errettung der Menschen soll nicht länger von seiner Selbstverleugnung abhängig gemacht werden. Und es wird sich zeigen, dass die Welt des Fleisches und des Lebens die beste Vorbereitung auf jegliche Freuden der Ewigkeit ist!



Was denkt ihr darüber, habt ihr es gelesen, hab ihr davon gehört, wie ist eure Meinung dazu?
 
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Ich halte nichts von Religion und von irgendwelchen Hirngespinsten von Magie und satanistischen Ritualen zur Selbstfindung ebenfalls nicht. Das ist insgesamt sicherlich ein schönes esoterisches Märchenbuch welches dir beibringen will wie es in der Welt so zugeht indem es eine Antihaltung gegenüber anderer religöser Strukturen vermittelt und das dann mit eigenen Theorien zu begründen versucht - ich persönlich kann aber mit solchem Mystizismus nichts anfangen. Ne alternative Denkweise kann ich mir auch ohne den Herr Satan bewahren.
 
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Das Buch Satan ist schön antichristlich, das erfreut mein Herz schon sehr, weil es genau da ansetzt, was den Christen lieb und heilig ist. Das Buch Luzifer hat einige nette Ideen in Bezug auf verschiedene moderne Moralismen und religiöse Vorstellungen. Was danach kommt, kann man in der Tat als Ritualismus ansehen und muss nicht zwangsläufig das Interesse jedes Einzelnen erwecken.

Was LaVey danach an Büchern noch fabriziert hat, dient vor allem als Kommerz und um weitere Propaganda für seine Kirche zu machen.

@Tommy: Das ist ja gerade der Witz dabei. LaVey war eben kein Esoteriker im eigentlichen Sinn, weil er genau das für Hirngespinst hielt. Seine "Religion" basiert auf purem Materialismus und Hedonismus, nicht auf der vermeintlichen Spiritualität anderer Religionen und Sekten. Nichtsdestotrotz ist die ganze Organisation der Church Of Satan ein großer Witz.

Ich sehe mich persönlich zu Teilen selbst als satanisch motiviert und inspiriert, was auf der Grundlage fusst, dass viele Schreiber, die sich Satan als Bild erwählt haben, auf mich am überzeugendsten und realitätsnächstem wirken. Siehe zum Beispiel John Miltons Paradise Lost (wobei der auch nicht wenig geklaut hat). Nichtsdestotrotz geht mir aber, aufgrund meiner persönlichen Gefühle, der laveyistische Satanismus ab, da er allein auf das Materiell-Fleischliche bezogen ist, um nicht zu sagen, "gottlos".

Auch wenn man sich Organisation und Konzept der Church Of Satan mal genauer anschaut, gewinnt man doch eher den Eindruck einer Satire auf die christlichen Kirchen. Gemäß den Vorstellungen der Church sind diejenigen die Höchstrangigen, die auch am meisten Geld für die Kirche liefern. Der allseits bekannte Marilyn Manson zum Beispiel ist ein "Reverend" der Church (und in diesem Fall ein gekaufter Titel, wie auch die meisten anderen Titel schlicht und ergreifend gekauft werden), obwohl dieser sich offen zum Atheismus bekennt. Es ist nichts weiter als eine Interessenvereinigung mit vorgeblich mystischem Hintergrund, eher noch eine kommerzielle Vereinigung als Schockelement und Selbstdarstellung. Denn nur mit entsprechenden Geldmitteln kann man a) dieser Kirche überhaupt beitreten und b) rangmäßig aufsteigen.

Erstens ist niemand als Hedonist wohl verpflichtet, dieser Kirche beizutreten, und zweitens kann man als Hedonist sein Ego auf wesentlich großspurige Art und Weise befriedigen anstatt den teuren Beitritt in diese Kirche zu bezahlen. So spart man sogar noch Geld nebenbei.

Im Übrigen: Es gibt vielleicht eine Menge Black Metal-Bands, die von sich behaupten, satanisch oder satanistisch zu sein, aber nicht eine von denen (naja, vllt Dark Funeral [und Venom xD?] in Ansätzen) ist laveyistisch gesinnt. Eher lehnen sie LaVey als "gottloses" Konzept ab.

Ich empfehle mal die Seite http://www.rafa.at/. Sie ist zwar auch meinungsbildend wie jede andere Seite mit Buchreviews und philosophischen Gedanken, aber wenigstens witzig gemacht und zeigt einiges an Schwächen in so mancher Denkweise der Neosatanisten wie auch der Christen auf. Und die Frau gönnt sich auch die Quäntchen Selbstironie, welche sich der Vollzeitsatanist ja unbedingt sparen muss, um möglichst trve und satanisch und voll pöse zu wirken.
 
Sorry, aber wenn es nicht (hoffentlich) ein paar "christliche" Nasen entsetzen würde, dann würde das ganze Thema doch kein Schwein interessieren. :p
 
Das würde ich so nicht sagen. Seit das Christentum exestiert gibt es Leute, die an einen gegenspieler zu gott glauben. Ob das nun Satan, Dämonen oder sonstwas ist, ist in dem Fall ja egal und ich denke nicht, dass im Mittelalter (oder was weiß ich wann) Provokation schon so alltäglich war, wie das heute ist.

Außerdem glauben ja auch einige Menschen in deutschland z.B. an den Buddhismus. Ich weiß nicht wie du das siehst aber für mich provozieren diese Leute auch niemanden und sie glauben trotzdem daran. Warum muss hinter Satanismus also unbedingt Provokation stecken?
 
@Solon: Weil "Satanismus" einfach ein böses Wortspiel ist, da es wider den öffentlich akzeptierten Christen"geist" gerichtet zu sein scheint.

Oder vllt anders: Verschiedene Schriftsteller trennen zwischen Religionen des "Linkshändigen Pfades" und denen des "Rechtshändigen Pfades". Dabei sind Vorstellungen wie der Satanismus dem Linkshändigen Pfad zuzuordnen, "öffentliche" Religionen wie das Christentum dem "Rechtshändigen Pfad".

Zu letzterem wiederum gehört dann auch der Buddhismus, der Hinduismus, mithin auch viele andere, teils exotische Religionen. Sie alle zeichnet quasi der Glaube an ein höheres Wesen aus, dem die Menschheit untergeordnet ist und dem sie Ehrerbietung durch all ihre Taten zu erbringen haben. Das gegenteilige Konzept ist dann mehr oder weniger dasjenige, dass es vielleicht solche Wesen geben mag, der Mensch diesen aber nichts schuldig ist, sondern vielmehr darauf hinarbeiten sollte, selbst so zu werden. Stark vereinfachend ausgedrückt.

Rechter Pfad => Gott ist mein Heil, ich soll ihn aus Dankbarkeit verehren usw. blabla und diese diversen Regeln gegen die Sünde einhalten.
Linker Pfad => Gott mag vllt existieren, aber was bin ich ihm schuldig? Allein ich bin mein Herr, und ich ehre und respektiere nur, wen ich will. Manchmal auch niemanden.

Der Rechte Pfad ist der "Rechte", der "Richtige" (nicht wertend, sondern ausführend zu verstehen), weil er sich an Regeln orientiert, welche die Sünden vermeiden usw.

Der Linke Pfad ist der "Linke", der "Hinterhältige", der "Falsche" (auch hier nicht wertend, sondern ausführend-metaphorisch), weil er auf diese Regeln pfeift und der Gottmensch setzt sich eigene Ziele und glaubt nicht an Sünden. Daher wird der "Linke Pfad" häufig als gottlos und falsch angesehen und deshalb sind so viele "Rechtspfadfinder" *lol* auch so böse auf Satanisten usw. zu sprechen.

Selbst wenn keine Provokation beabsichtigt ist, fühlen sich einige Leute in jedem Falle provoziert.
 
Die satanische Bibel??? Wenn ich sie mal bekomme, dann werde ich sie auch ganz lesen... Ich hab auch schon die Christliche Bibel ganz gelesen, und auch die Goldene Bibel hab ich schon durchgelesen xD
 
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Die satanische Bibel??? Wenn ich sie mal bekomme, dann werde ich sie auch ganz lesen... Ich hab auch schon die Christliche Bibel ganz gelesen, und auch die Goldene Bibel hab ich schon durchgelesen xD

Man sollte Bücher nicht lesen, um anschließend sagen zu können, das man sie gelesen hat. :-D