Die perfekte Festung

Na ja. Nicht jede Festung hat ein "stolzes Ende" durch Kriegswaffen erlebt. Manche wurden wie schon gesagt, dem Verfall preis gegeben.

Cherubion
 
Oder auch nicht. Wie z.B. in diesem Fall:

Montsegur

Montsegur ist allerdings ein Beispiel für das was nicht sein sollte. Aber hier handelte es sich um einen "Heiligen" Krieg den Christen untereinander führten und der ein Teil der Inquisition bildete die später sehr viel Leid über die Menschen brachte.
Die Verteidiger von Montseguer hatten keine Wahl in dem Sinne das sie kapitulieren können und trotzdem ihren Glauben behalten durften. Sie mussten entweder abschwören oder sterben. Aber selbst dann wenn sie ihrem Glauben abgeschworen haben wurden sie später doch hingerichtet eben weil sie ehemalige Ketzer waren.
 
Mag schon sein. Aber es gibt auch Berichte, wonach die "Heilige Inquisition" alles Andere als eine "mordlüsterne Christenarmee" war. Wie dem auch sei, es ist beschämend und zumindest in der Türkei, im Irak und in Afghanistan aktuell, seine Heimat wg. seinem Glauben aufzugeben. Das nur, weil der dort nicht mehr "geduldet" wurde.

Cherubion
 
Eine grausame und mordlüsterne katholische Organisation?
Unnötige Verschwendung des Geldes der Kirche?
Ein Zusammenschluss von verrückten Sadisten?

Leute die Grillfeste mögen (makaber und geschmacklos, ich weiß ;) )
 
Die Inquisition hatte verschiedene Facetten/ Ziele (Verfolgung von Ketzern, später die Hexenverfolgung) , da es auch sehr verschiedene Arten der Inquisition gab. Die "spanische Inquisition" war z.B. staatlich, daher dem König unterstellt.

Sie wurde sehr häufig als Werkzeug benutzt um das Staatsgefüge beisammen zu halten. Die Verfolgung der sogenannten Häretiker (wie z.B. oben im Montsegurzusammenhang erwähnt), hatte zumeist politische Hintergründe.

400 Jahre Aufklärung bringen mit sich, dass die Methoden und Ziele heute sehr richtig als verabscheuungswürdig betrachtet werden, aber aus Sicht der herrschenden Klasse im Mittelalter ein gutes Mittel zum Zweck.

Aber eigentlich hat das nichts mehr mit dem Thema zu tun.
 
Im heutigen Zustand nicht wirklich. Die Hänge sind dicht bewachsen, wodurch Verteidiger nur schlecht was treffen können. Auf dem Bild mit dem Fluss sieht man eine Bastion, also dürften nur einige Teile der Festung wirklich aus dem Mittelalter stammen. Sieht sehr nach Rennaisance aus, obwohl der Zwiebel(Kirch?-)turm auch aus dem Barock stammen könnte. Da ich nicht wirklich viel auf den Bildern erkennen kann (abgesehen von Artillerie Bastionen) mutmaße ich mal das es sich um einen Wolpertinger handelt.^^
 
Ich kenn mich zwar nich so gut damit aus, aber was wäre, wenn man den Potala-Palast in Lhasa nicht als Palast, sondern als Festung gebaut hätte? Die Lage müsste ja eigentlich ideal sein, zumindest dürfte es schwer werden, ohne weiteres nach ganz oben zu kommen^^

Potala-Palast
 
Ich glaube, der Potala-Palast ist eine Festung. Seine Mauern sind ziemlich dick, wie ich auch anhand der wenigen "legalen" Aufnahmen erkennen kann.

cherubion
 
Ich glaube, der Potala-Palast ist eine Festung. Seine Mauern sind ziemlich dick, wie ich auch anhand der wenigen "legalen" Aufnahmen erkennen kann.
Die Fenster sind ziemlich exponiert, also keine guten Positionen für Schützen. Außerdem sind die Schussfelder ziemlich bescheiden. Durch die eckigen Gebäude entstehen viele tote Winkel die nicht in allen Fällen von anderen Türmen aus unter Beschuss genommen werden können. Durch das nicht vorhandensein von Zinnen haben die Verteidiger noch einen Nachteil. Besonders die Seite sieht sehr verwundbar aus, nur ein Fenster. Ansonsten keine nennenswerten Schusspositionen.
 
Ja, schade. Aber Buddhisten schießen in der Regel nicht auf andere Leute. Da müssen sie schon richtig gereizt sein. Obwohl, durch die Chinesen schon.

Also hätten die Erbauer ruhig ein paar "Schießmöglichkeiten" mehr in den Potala-Palast einbauen können.


Cherubion
 
Der Potala-Palast hat nicht die Intention einer Festung. Das liegt schon daran, dass Tibet ein dermaßen abgelegenes Land ist, dass dort große Armeen, gegen die man sich mit Festungen schützen könnte oder sollte, gar nicht so einfach vorankommen. Das hat sich erst mit dem chinesischen Einmarsch geändert, und da war nicht genug Zeit vorhanden, vernünftige Festungen zu bauen.

Der Potala-Palast ist in seiner Bauintention eher mit der Verbotenen Stadt vergleichbar: Dem Potentaten eine große Wohnstätte zum Ausruhen und Auf-die-Bevölkerung-herabschauen zu bieten.
 
Also, einfach ein Palast, der vorher nicht so stark geschützt war, weil man alleine durch das unwegsame Gelände des Himalaya relativ sicher vor heran rückende Feinde war?

Cherubion
 
Also, einfach ein Palast, der vorher nicht so stark geschützt war, weil man alleine durch das unwegsame Gelände des Himalaya relativ sicher vor heran rückende Feinde war?

Jaein. Die Tibeter waren schlicht und ergreifend zu abgeschieden von der restlichen Welt, als das sie das Konzept einer feindlichen Invasion, gegen die sie sich mit Festungen hätten schützen müssen, verstanden hätten. Sie haben keine Festungen gebaut, weil keine notwendig waren, sondern, weil sie nicht verstanden hatten, dass sie notwendig waren. Und so ist auch der Potala-Palast keine wirkliche Festung.
 
Ja, gut. Das habe ich schon verstanden. Man hat die Tibeter erst viel später "gefunden". Und daher brauchte der Potala-Palast auch keine massive Festung zu sein. Für sie war ein Festungsbau nicht gerade "Pflicht", denke ich mal.

Cherubion