Dialoge: Text oder Sprachausgabe?

Welche art eines Dialogs bevorzugst du?

  • Dialoge mit Sprachausgabe (Weniger Dialoge, weniger lesen, nicht so komplex generell angenehmer)

    Stimmen: 3 23,1%
  • Text-Dialoge (Mehr, längere und oft bessere und komplexere Dialoge, viel zu lesen)

    Stimmen: 10 76,9%

  • Umfrageteilnehmer
    13

Mathieu Bellamont

Vertrauter
Einfache frage. Was hättet/habt ihr lieber? Kurze Dialoge, welche komplett und gut eingesprochen wurden oder Lange, ausschweifende und komplexe Dialoge, welche nur in Text form in einem RPG sind? Als beispiel mein geliebtes The Elder Scrolls! Vergleich: Morrowind und Skyrim. Skyrim ist recht anständig eingesprochen worden jedoch sind die gespräche nicht sonderlich...komplex. Dagegen steht Morrowind. Welche kaum Sprachausgabe bietet (In gesprächen gibt es nur 2 Leute die sprechen, im gesamten Spiel) Alleine die untehraltung mit Vivec, wo er in langen texten versucht zu erklären wie es ist die Welt als Gott zu sehen. Durch texte lassen sich viel mehr infos rüberbringen, aber dafür kaum Emotionen. Was mögt ihr lieber?
 
Warum nicht beides? Die wichtigen Stellen vertonen und den Rest als Text wiedergeben. So wie es Pillars of Eternity neulich gemacht hat.
 
Dass eine Sprachausgabe nicht immer inhaltliche Abflachung bedeuten muss, zeigt „TES Adventures: Redguard“ sehr gut. Während die NPCs aus Oblivion und Skyrim eher über alltägliche Belanglosigkeiten reden, enthalten die meisten Dialoge Redguards eine Fülle an Lore- Informationen, das jedoch nicht oberlehrerhaft oder weltfern, sondern auf eine Art und Weise, die den Eindruck entstehen lässt, die Personen seien tatsächlich Bewohner Tamriels, mit all seinen politischen Wirrungen, Mythen etc. Laut Handbuch wurde das Skript von Kuhlmann und Kirkbride verfasst, die gute Qualität ist also kein Wunder. Natürlich wird auch in den anderen vertonten Spielen über die Hintergründe aufgeklärt, aber hier lässt das Writing mMn doch sehr oft zu wünschen übrig. Es ist sehr schwierig einen guten Stil zu wahren und Zusammenhänge zu erklären bzw. anzudeuten, wenn man sich in der Länge des Twitter- Formats ausdrücken muss. Gerade Subtext wird da schnell vernachlässigt (der Paarthurnax- Dialog war sehr gut, aber da die Untertitel so schnell verschwinden, hat man keine Zeit das Gesagte zu überdenken, im Gegensatz dazu kann man in textbasierten Spielen alles doppelt- und dreifach lesen.)

Morrowind hat übrigens gar nicht mal so wenig Sprachausgabe, immerhin bereits 30 Minuten Dunmer- Sätze, die anderen Rassen nicht mal mitgezählt. Dialoge sind zwar meist nicht vertont, aber die Sätze, die immer wieder zufällig fallen, können sogar ganz interessante Informationen enthalten. Da gab es auf /r/teslore vor einiger Zeit mal einen Thread, der diese Infos zusammengetragen hat. Überhaupt sind die Sprecher von Morrowind super (in der englischen sowie in der deutschen Fassung), die rauchigen Dunmer- Stimmen waren sogar wieder für Oblivion eingeplant, jedoch wurden sie dann für die breite Masse sowie für den Sprecher als unzumutbar eingestuft (und die Pointe in Minute 3 des Videos sitzt wirklich gut). Skyrims Sprachausgabe ist ganz nett, ich bevorzuge jedoch inzwischen die Englische, da es mehr unterschiedliche Sprecher gibt und auch verschiedene, z.T. recht mittelalterliche Dialekte zum Einsatz kommen (zumindest denke ich das, ich bin da wirklich kein Experte). Und bei ESO haben sie leider alles in den Sand gesetzt. Dialoglängen, die auf den Rand eines Bierdeckels passen, die inhaltliche Tiefe ist geheuchelt und die Sprecher sprechen so langsam, dass ich nach der Hälte des Satzes meistens weiterklicke, da die Dialoge, wie gesagt, sowieso belanglos sind.

Dialogoptionen werden natürlich auch eingeschränkt, Morrowind bietet eine fast schon unübersichtlich lange Liste an Dialogoptionen, Skyrim hingen pro Person eher um die drei, teilweise überhaupt keine, bei wichtigen Personen vielleicht sogar mal zehn. Sehr schade. Was ich bei Morrowind immer wieder bewundere ist, dass sich ein Antworttext eines NPCs nach zweimaliger Nachfrage ändert. Wie viel Mühe man sich da gemacht hat, unglaublich. Oder das Journal, herrlich. Quests, die man innerhalb von fünf Minuten erledigen kann, produzieren drei Seiten Journal- Einträge und oft sind die sogar recht humorvoll. Es gibt da so eine Quest mit einem Ork in der Nähe von Caldera (??), wo die Journal- Einträge wirklich wunderbar sarkastisch sind (kann die jemand finden?). Nunja, ich gerate wieder in Morrowind- Schwärmerei, ich denke ich beende meinen Post deshalb besser an dieser Stelle.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Mathieu Bellamont
Ich habe für längere und ggf. inhaltlich tiefere Dialoge gestimmt, also in dieser Umfrage unvertonte.


Die von Vedam Dren angesprochene Quest findet ihr hier im Spoiler.

Die Quest heißt Gefallen für Orks. Im CS findet man sie unter der ID MV_Bugrol.

Ich traf einen Ork namens Bugrol in den Wäldern nördlich von Caldera. Es scheint, als sei er auf er Flucht vor den Stadtwachen oder Stadtschergen, wie er sie nennt.
Bugrol möchte, dass ich seinem Freund Bashuk gra-Bat in Caldera ein Schreiben überbringe, das er mir gab. Er verspricht mir ein Geschenk, wenn ich es tue. Ich kann nur raten, was das sein könnte.
Bugrol wollte, dass ich seinem Freund Bashuk gra-Bat in Caldera ein Schreiben überbringe, das er mir gab. Ich kann mir keine größere Zeitverschwendung vorstellen.
Habe Bugrols Nachricht an Bashuk in Caldera überbracht. Seltsames Paar, diese beiden.
Bashuk gra-Bat gab mir eine Nachricht, die ich Bugrol überbringen solle, vorausgesetzt, der kleine Feigling habe sich nicht wieder irgendwo versteckt. Das ist so erniedrigend.
Habe Bugrol die Nachricht von Bashuk gegeben. Ich kann kaum glauben, dass ich den Boten für die beiden spiele.
Anscheinend tauschen Bugrol und Bashuk keine Nachrichten mehr aus - den Göttern sei Dank! Im Nachhinein finde ich es fast töricht, jemals mit einem von ihnen gesprochen zu haben. Aber dieser Narr hat mir einen Diamanten zum 'Geschenk' gemacht. Wahrscheinlich dachte er, es handele sich bloß um ein wertloses Glitzersteinchen. Er hat ihn wohl gefunden, als er sich 'versteckte'.

Dialog mit Bugrol:
Ihr bekommt das Geschenk, wenn ich Hilfe bekomme! Na los, großer Held! Los ... bringt Bashuk meine Nachricht!
Ja, ein Geschenk! Und zwar ein gutes. Wirklich! Eine kluge Kerl wie mich nicht versuchen betrügen tapferen Abenteurer wie Euch! Kommt schon!
Geschenk??? Ich hab hier lange gewartet. Bin sehr müde! Es ist anstrengend, sich gut zu verbergen wie ich. Die dummen Zauberer denken, nur sie können unsichtbar machen sich. Ha! Was sagt Bashuk? Ihr habt mit ihr gesprochen, ja?
Hier ist Euer Geschenk. Hehe ... Ich bin sicher, es wird Euch gefallen. Es ist ein hübscher Stein! Hahahaha! Dummer Held.
Ihr habt Euer Geschenk! Verschwindet jetzt!

Ihr wollt helfen? Natürlich, guter Freund. Hört, die Leute in Caldera glauben, ich hätte etwas Schlimmes getan, also suchen sie nach mir. Ich kann mich sehr gut verstecken. Meine Freundin kann mir helfen. Vielleicht bringt Ihr ihr eine Nachricht von mir? Ich kann Euch ein Geschenk geben. Wirklich!
Ich bitte Euch! Ihr seid auch nicht anders als der Rest. Kein Geschenk für Euch, Stinktier. Macht Euch nur fort.
Gut, gut. Ich wette, Ihr wisst auch, wie diese Stadtschergen sein können. Gemein, gemein. Gut, dass ich schlauer als sie bin. Ihr bringt die Nachricht zu Bashuk gra-Bat in Caldera. Sie ist eine gute Freundin von Bugrol. Sie kann mir helfen. Für mich seid Ihr in Ordnung.
He, Ihr habt meine Nachricht, also geht! Ich will nicht den ganzen Tag hier draußen bleiben. Es macht keinen Spaß, auf den Felsen zu schlafen.

He! Gut, Ihr habt ihr meine Nachricht gebracht. Sie wird helfen. Ich schätze, Ihr wollt Euer Geschenk?
Ja, ja! Ich habe Nachricht, Ihr habt Geschenk! Geht! Ihr lasst mein Versteck auffliegen!

Dialog mit Bashuk:
Ja, der Bugrol immer gerät in Schwierigkeiten. Aber ich, nein. Bin zu clever. Er guter Verstecker, aber ich noch besserer Finder. Ich finde ihn bei Baum und Felsen und anderem Felsen. Kein Problem. Er fühlt sich besser, wenn Ihr ihm diese Nachricht bringt. Wenn Ihr ihn finden könnt. Ich wette, Ihr nicht so guter Finder wie ich. Nicht mal annähernd, wette ich. Aber können versuchen, Angeber.
Ja, ja, ich habe Bugrols Nachricht bekommen, und Ihr habt meine an Bugrol! Ihr könnt ihn nicht finden? Ihr kein guter Finder wie ich?
Ja, ich weiß ich hab' Mitteilung gekriegt. Und Ihr gabt ihm meine! Schön für Euch, Großer Held. Ich finde ihn, wenn ich verdammt so weit bin!

Nachricht von Bugrol:
Bashuk-

Hilfe. Bin noch in den Wäldern, weil säbelrasselnde Stadtväter denken, ich hätte getan, was wir taten, was sie aber nicht wissen sollten. Bleibt verschwiegen! Kommt mich so schnell wie möglich holen, sobald Ihr könnt. Ich verstecke mich bei dem Baum in der Nähe eines Felsens und eines weiteren Felsens. Es hat geregnet. Ich kann mich gut verstecken. Solltet Ihr mich also nicht sehen, dann bin ich dort. Kommt jetzt.

Bugrol

P.S. Falls ich nicht dort bin, wo ich mich verstecke, schaut an einem anderen Ort.

Nachricht von Bashuk:
Bugrol-

Bleibt dort, wo Ihr Euch hinbegebt. Werde dort nach Euch Ausschau halten. Wer ist dieser törichte %PCRace schon? Sagt nichts über das, von dem die Stadtväter wissen, das wir es nicht getan haben. Es ist besser so. Pst.

Bashuk
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass eine Sprachausgabe nicht immer inhaltliche Abflachung bedeuten muss, zeigt „TES Adventures: Redguard“ sehr gut. Während die NPCs aus Oblivion und Skyrim eher über alltägliche Belanglosigkeiten reden, enthalten die meisten Dialoge Redguards eine Fülle an Lore- Informationen, das jedoch nicht oberlehrerhaft oder weltfern, sondern auf eine Art und Weise, die den Eindruck entstehen lässt, die Personen seien tatsächlich Bewohner Tamriels, mit all seinen politischen Wirrungen, Mythen etc. Laut Handbuch wurde das Skript von Kuhlmann und Kirkbride verfasst, die gute Qualität ist also kein Wunder. Natürlich wird auch in den anderen vertonten Spielen über die Hintergründe aufgeklärt, aber hier lässt das Writing mMn doch sehr oft zu wünschen übrig. Es ist sehr schwierig einen guten Stil zu wahren und Zusammenhänge zu erklären bzw. anzudeuten, wenn man sich in der Länge des Twitter- Formats ausdrücken muss. Gerade Subtext wird da schnell vernachlässigt (der Paarthurnax- Dialog war sehr gut, aber da die Untertitel so schnell verschwinden, hat man keine Zeit das Gesagte zu überdenken, im Gegensatz dazu kann man in textbasierten Spielen alles doppelt- und dreifach lesen.)

Morrowind hat übrigens gar nicht mal so wenig Sprachausgabe, immerhin bereits 30 Minuten Dunmer- Sätze, die anderen Rassen nicht mal mitgezählt. Dialoge sind zwar meist nicht vertont, aber die Sätze, die immer wieder zufällig fallen, können sogar ganz interessante Informationen enthalten. Da gab es auf /r/teslore vor einiger Zeit mal einen Thread, der diese Infos zusammengetragen hat. Überhaupt sind die Sprecher von Morrowind super (in der englischen sowie in der deutschen Fassung), die rauchigen Dunmer- Stimmen waren sogar wieder für Oblivion eingeplant, jedoch wurden sie dann für die breite Masse sowie für den Sprecher als unzumutbar eingestuft (und die Pointe in Minute 3 des Videos sitzt wirklich gut). Skyrims Sprachausgabe ist ganz nett, ich bevorzuge jedoch inzwischen die Englische, da es mehr unterschiedliche Sprecher gibt und auch verschiedene, z.T. recht mittelalterliche Dialekte zum Einsatz kommen (zumindest denke ich das, ich bin da wirklich kein Experte). Und bei ESO haben sie leider alles in den Sand gesetzt. Dialoglängen, die auf den Rand eines Bierdeckels passen, die inhaltliche Tiefe ist geheuchelt und die Sprecher sprechen so langsam, dass ich nach der Hälte des Satzes meistens weiterklicke, da die Dialoge, wie gesagt, sowieso belanglos sind.

Dialogoptionen werden natürlich auch eingeschränkt, Morrowind bietet eine fast schon unübersichtlich lange Liste an Dialogoptionen, Skyrim hingen pro Person eher um die drei, teilweise überhaupt keine, bei wichtigen Personen vielleicht sogar mal zehn. Sehr schade. Was ich bei Morrowind immer wieder bewundere ist, dass sich ein Antworttext eines NPCs nach zweimaliger Nachfrage ändert. Wie viel Mühe man sich da gemacht hat, unglaublich. Oder das Journal, herrlich. Quests, die man innerhalb von fünf Minuten erledigen kann, produzieren drei Seiten Journal- Einträge und oft sind die sogar recht humorvoll. Es gibt da so eine Quest mit einem Ork in der Nähe von Caldera (??), wo die Journal- Einträge wirklich wunderbar sarkastisch sind (kann die jemand finden?). Nunja, ich gerate wieder in Morrowind- Schwärmerei, ich denke ich beende meinen Post deshalb besser an dieser Stelle.

Merke erst jetzt wie gut die Sitmme der Dunmer in Morrowind ist. Aber die klingt fast 1:1 wie die deutsche stimme oder irre ich mich?
 
Ich bin eine von denen,die lieber NPCs um sich haben,die redseliger sind.Drum mag ich es lieber mit gesprochenen Dialogen,wie in Skyrim,statt Texte zu lesen wie in Morrowind.Nicht weil ich lesefaul bin,sondern weil ich es einfach besser finde,wenn die NPCs erzählen und die Dialoge,als Beispiel jetzt Skyrim,sind in diesem Fall nicht langweilig(und falls doch jemand mal keine Lust hat sich das Ganze anzuhören oder einfach schon auswendig kann;),kann man das Gespräch ja immer noch wegdrücken/beschleunigen).

Mir gefallen die Stimmen,sei es jetzt die der Khajiit,mit ihrem interessanten Akzent oder die der Dunmer-Alle einfach.Die Stimmen werden einem mit der Zeit vertraut.
Sie verleihen dem Spiel noch mehr Aktivität und Gespräche lassen einem immer wieder was Neues erfahren.Natürlich kann man sich das auch anlesen,aber anhören finde ich persönlich besser.Das Spiel wird lebendiger.
 
ich stimme Briinah zu, was die Lebendigkeit der Dialoge angeht... es ist einfach schön, wenn man den Leuten zuhören kann. Dabei merkt man sich vielleicht das ein oder andere besser und zitiert dann - wie ich - ständig irgendwas aus TES ("Jetzt ist die Katze aus dem Sack, was? Wer steckt überhaupt Katzen in Säcke?! Katzen. hassen. Säcke.").
Andererseits ist es wie in Morrowind natürlich schön, ausführliche, tiefgründige Informationen zu erhalten. Es ist schon wahr, dass in Skyrim viele Gespräche eher oberflächlich wirken - und ganz zu schweigen von der Synchronisation in der deutschen Version von Oblivion, in der der arme Fischer vor der Kaiserstadt nicht mal zu Wort kommt o.o
Ich denke, das man beides schön kombinieren sollte, dann allerdings eine ziemlich lange Entwicklungszeit in Kauf nehmen muss... :D