Man wird ja von hochbezahlten Programmierern erwarten dürfen, daß sie zuallererst mal ihren Saustall ausmisten und sich danach an Nebensächlichkeiten wie Finishing Moves und ähnlichen Schrott setzen.
Sorry, aber da unterläuft dir ein kleiner Denkfehler, den auch wedg64 auf der vorherigen Seite ein paar mal gemacht hat. Ich versuch es dir mal anhand eines Beispiels zu erklären:
Ich selbst musste aufgrund meines Wirtschaftsmathe-Studiums auch ab und zu Algorithmen der höheren Mathematik implementieren. Dabei gibt es so eine schöne "80%-20%-Regel": 80% der Arbeit hat man in 20% der Zeit erledigt und die restlichen 20% Arbeit verschlingen dann 80% der Zeit.
Diese Erfahrung musste ich auch oft machen. Das eigentliche Implementieren der Algorithmen mit einer rudimentären Oberfläche waren immer ziemlich schnell fertig, aber um das Programm narrensicher gegenüber sinnlosen Eingaben und die Oberfläche etwas dynamischer zu machen, ging immer nochmal verdammt viel Zeit drauf.
So müsst ihr das auch bei einem Spiel sehen: Das rudimentäre Zusammenprogrammieren dessen, was man in dem JAM-Video sieht, geht für geübte Programmierer meistens relativ schnell. Das heißt aber noch lange nicht, dass es fertig zum Spielen ist: danach kommt die ewig lange Arbeit, es wirklich noch ans Spiel anzupassen und komfortabel zu machen. Und das dauert und es ist auch den Programmierern nicht sofort offensichtlich, was genau noch an Fehlerquellen abgefangen und berücksichtigt werden muss.
Genauso ist das mit Bugs: Selbst wenn man weiß, dass an einer Quest noch was fehlerhaft laufen
kann, ist es möglicherweise verdammt schwer den konkreten Fehler herauszufinden und dann auch noch diesen zu beheben. Dem Code sieht man sowas ja normalerweise nicht unmittelbar an.
Natürlich sind Bugs ärgerlich und sie sollten auf jeden Fall behoben werden. Aber wenn man schon keine Ahnung von Programmieren hat, dann sollte man sich da bei Vorwürfen echt mal etwas zurückhalten...
PS: Aber natürlich war ich bei meinem Studium niemals "hochbezahlt"