In Morrowind ist das für mich die Hauptquest, gerade weil man die in ihren vielschichtigen Bezügen zu Mythen & Legenden nur literarisch erkunden konnte. Die eigentliche Hauptfigur Morrowinds ist Nerevar, und auf den wurde immer nur indirekt Bezug genommen, dazu widersprüchlich, und wir müssen uns unser eigenes Bild von Nerevar, damit auch uns als Nerevarine machen. Exzellent finde ich auch diese langsame, schrittweise Einführung in die Geschichte und fremdartige Welt durch Caius und andere, die Ambivalenz des ganzen komplexen Gebildes aus Prophezeiungen und Intentionen und wie wir den Pfad des Nerevarine Schritt für Schritt folgen, um vom Fremdländer zu einer der größten Legenden des Landes zu werden. To the Hearth there comes a Stranger. Ich will's jetzt nicht ausufernd analysieren, aber das war erzählerisch große Kunst, wie ich sie sonst nur in Planescape noch einmal gesehen habe. Aber man muss sich darauf einlassen können und auf den langen, einsamen Wegen über Vvardenfell auch mal darüber nachdenken statt nur imaginären Questmarkern (die es hier gar nicht gibt) hinterherzulaufen und auf dramatische Action zu hoffen (die es hier gar nicht braucht). OBLs Inszenierung, die einen direkt ins Geschehen schmeißt, ist etwas völlig anderes und kaum mehr vergleichbar.
Edit 1: Bei den kleinen charmanten Quests wäre der Typ im Fluss in Gnisis mein Favorit: "Hainab Yasamsi hat mir meine Hosen gestohlen." ...
Edit 2: Oh, und dieser Bandit aus den Ascadias ist mir irgendwie besser in Erinnerung geblieben als die gesamte Kaiserstadt.
Edit 3: Ich bin Redoran durch und durch, mein Favorit wäre da die Quest, auf Drulene Falens Hof gegen eine Schlammkrabbenplage zu helfen. Mit der unglaublich vagen Wegbeschreibung, sie sei irgendwo im Westen von Ald'ruhn zu finden. Später kehrt man nochmal zurück, um ihr gegen Banditen zu helfen. Dieser Guarhof ist wunderschön in der Westspalte gelegen, nicht weit davon führt ein Pfad zur Bitterküste herunter. Sie hat auch etwas einzigartigen Dialog, der beschreibt, wie sie aus Tränenstadt heraufgezogen ist. Das alles erscheint unspektakulär, nicht aufgesetzt witzig oder nie dagewesenes Gameplay, aber ganz wunderbar in dieser Schlichtheit. Man freut sich, dass man die Hütte gefunden hat und helfen konnte, und lernt etwas darüber, was Redoran bedeutet.