RPG Alien Worlds - Vertex of Sol

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Durch Alec's Handeln wurde der kaum noch wahrnehmbare Lebensfunken in Ren'takh wieder entfacht. Die Kryo-Kammer begann mit dem Auftauprozess, indem sie aufhörte, das Innere weiter zu kühlen. Der Frost, der sich an der Innenseite der Scheibe über die Jahre gebildet hatte, verschwand nach und nach. Der ganze Prozess wurde durch ein permanentes Zischen begleitet.
Zudem wurden dem geschwächten Körper in der Kammer elektrische Schocks verpasst, um die Organe wieder zum Arbeiten zu bewegen. Erst ganz harmlose, später immer stärker. Das Herz begann wieder zu schlagen und als sich nach einigen Minuten dann der Deckel öffnete füllten sich die Lungen des Lebewesens schlagartig mit Luft. Das Geschöpf versuchte einen Schritt zu machen, doch die Muskeln schienen nach wie vor Winterschlaf zu halten, weshalb es sogleich stürzte und einige Sekunden auf dem Boden kniete.

Fragmental und völlig willkürlich schossen ihm die letzten Erinnerungen durch den Kopf. Wie man ihn aus seiner Behausung holte und wie man ihn zu Ratsherr Ra'venthra brachte, welcher ihn über die gegenwärtige Situation unterrichtete. Wie man sein Schiff bereits vorbereitete - insbesondere die Kryo-Kammer - und ihn letztendlich dort einschloss. Die letzten Gesichter seines Volkes, welche er wohl nie wiedersehen würde. Es war nicht zu leugnen; Von seiner stolzen Rasse war wohl nicht mehr viel übrig.
Ren'takh kam allmählich wieder zu Kräften und richtete sich langsam auf. Dabei hielt er sich eine Hand an die Stirn, ihm war ziemlich schwindelig und übel. Er wollte nicht einmal die Augen öffnen, da das grelle Licht seinen Zustand nicht unbedingt verbessern würde. Dennoch kam er nicht drum herum, und so viel der Blick seiner noch zusammengekniffenen Augen auf seinen Retter. Das musste ein Mensch sein. Er hatte irgendwann mal ein Dossier über diese Rasse in den Archiven gefunden und ein wenig darin herumgestöbert ... erst jetzt kam ihm der Gedanke, dass ja auch die Archive Geschichte waren. Die Sucher bekamen nur die wichtigsten Kerndaten mit auf ihre Reise, somit war eine ungeheure Menge an Wissen verloren - weg. Ausgelöscht wie der Rest seines Planeten.
Auf jeden Fall schien sein Gegenüber ihm nicht feindlich gesinnt zu sein, andernfalls wäre Ren bereits tot oder hätte zumindest einen Lauf am Kopf. Immerhin trug der Mensch eine Kampfpanzerung und Waffen, Ren hingegen war bis auf einen dünnen Schutzanzug, der speziell für die Kammer entwickelt wurde, ungeschützt und unbewaffnet. Seine Rüstung und sein Schwert waren in separaten Behältern neben der Kryo-Kammer aufbewahrt.
"Ich schätze, ich bin Euch zu Dank verpflichtet, dass Ihr mich aus diesem eisigen Gefängnis befreit habt. Mit wem habe ich das Vergnügen?", meinte er und tat mit seinen zwar kräftig aussehenden, aber dennoch recht zitterigen Beinen einen Schritt vor.
"Man nennt mich 'Drake'. Und Sie sind ... "
Aufgrund der Tatsache, dass der Mensch nicht nach seiner Rasse fragte - er ging vermutlich zurecht davon aus, dass seinesgleichen recht unbekannt sein durfte - musste er zumindest eine Ahnung haben. Vielleicht war er aber auch nur der Ansicht, es sei unhöflich.
"Ren'takh Vulthoran. Ihr könnt mich aber einfach Ren nennen. Und da ich davon ausgehe, dass Euch diese Frage ebenfalls beschäftigt: Ich bin Tyranaer."
 
Alec lächelte ob der Bestätigung seiner Vermutung und lächelte auch immer noch, als er seinen Helm anham. Allerdings ohne seine Zähne zu zeigen. Das könnte man durchaus falsch verstehen, auch wenn das Mandibelspiel des Tyranaers interessant aussah, wenn dieser sprach. Vielleicht gab es ja auf seiner Heimatwelt Wesen, die ihre Zähne fletschten, so wie auf der alten Erde viele Raubtiere gelebt haben sollen. Alec kannte die Bilder nur aus Filmen.
"Dann lag ich mit meiner Vermutung also richtig. Es ist mir eine ausgesprochene Freude Sie kennen zu lernen, Ren.", entgegnete Alec, während Ren begann seine Rüstung anzulegen, die sauber verstaut im Schiff lag.
"Allerdings hätte ich mir bessere Umstände vorstellen können, unter denen wir uns kennenlernen. Ich und meine Männer sind auf einer heiklen Mission und wir können nicht einfach abbrechen."
Alec dachte kurz nach. "Aber vielleicht sollte ich Ihnen erst einmal mein Team vorstellen."


Nepury-C. Position unbekannt.
Imarius trank ruhig seinen Tee, während er auf das Schiff hinunter blickte, an das sie angedockt hatten. Zwischendurch blickte er auf die Monitore zu seiner rechten, um über die Helmkameras mitzuverfolgen, was das Außenteam da sah.
"Überall Leichen, Sir. Einige von der Foundation, etliche Raptoras. Die meisten sind bis zur unkenntlichkeit verbrannt. Vermutlich waren das die LO, die dieses Schiff gekapert haben müssen. Aber die sind auch tot. Das Logbuch gibt nichts her, das komplette System spielt verrückt."
"Es ist die Rychlora.", antwortete Imarius ruhig und nahm noch einen Schluck. "Ich kann mir in etwa vorstellen, was passiert ist."
"Dann wissen Sie mehr, als ich, Sir.", gab der Soldat vom anderen Ende der Leitung durch. "Warten Sie. Wir haben hier nur noch eine Tür, bekommen sie aber nicht auf. Wir registrieren ein schwaches Lebenszeichen."
"Das übernehme ich persönlich.", gab Imarius durch und goss noch etwas Tee in seine Tasse.
Fünf minuten später stand er vor der verschlossenen Tür. "Lassen Sie mich das machen. Und verhalten Sie sich ruhig. Unter keinen Umständen schießen."
Der Soldat blickte ihn irritiert an und seine Irritation wuchs, als die Tür sich plötzlich von allein öffnete.
Die Kabine lag halb im Dunklen und am Ende kauerte ein kleine zierliche Gestalt auf dem Boden. Sie hatte ihre Hände vor den angezogenen Beinen verschränkt und ihr Gesicht in ihren Knien vergraben. Zwischen den roten Haaren hingen lose Kabel und Schläuche, die von einer metallenen Befestigung an ihrem Kopf ausgingen.
Imarius trat näher an die Gestalt heran und ging vor ihr in die Hocke, bevor er ihr seine Tasse Tee hinhielt.
"Hallo Lillith."
 
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Beinahe jede Bewegung und jede Tätigkeit fühlte sich nach seinem überzogenen Winterschlaf ungewohnt und seltsam an. Auch als er seine Rüstung trug, diese auf Funktionalität überprüfte und das Betriebssystem startete, machte es sich bemerkbar, dass er sich lange Zeit nicht damit auseinandergesetzt hatte.
Aber nun, das System lief fehlerfrei, die Vitaldaten schienen korrekt und auch alle anderen Anzeigeelemente auf dem HUD waren in Ordnung. Das war schonmal ein gutes Zeichen. Er kreiste ein paar Male die Schultern und beugte sich zur Seite, um sich wieder an die Bewegung mit der mittelschweren Panzerung zu gewöhnen, die er so lange nicht mehr getragen hatte. Und obwohl es ungewohnt war, fühlte es sich gut an, sie wieder zu tragen. Da das HUD überprüft war, öffnete er den Helm wieder, der daraufhin fast nicht mehr sichtbar war, da der Großteil sich bis in den Nackenbereich gezogen hatte.
Auch seine Klingen, die im Unterarmbereich der Rüstung montiert waren, funktionierten einwandtfrei und schossen flüssig mit leichtem Zischen hervor, als er sie aktivierte. Anschließend nahm er sein Großschwert aus einem länglichen Behälter und wog es ein paar Male in den Händen. Es würde wohl ein paar Kämpfe benötigen, sich an das Gewicht dieser Waffe zu gewöhnen. Nun wandte er sich wieder an den Menschen Alec.
"Einen Moment noch. Es gibt da noch etwas, das ich holen muss." Er ging an ihm vorbei aus dem Lagerbereich heraus, wo ein schmales Mittelstück die Eingangsluke, das Lager und die Brücke miteinander verband. Seine Schritte waren nach wie vor etwas unsicher, als sich zur Brücke vorarbeitete und sich einmal am Türrahmen stützen musste.
Es war erstaunlich ruhig und dunkel auf der Brücke, wo ansonsten immerzu diverse Töne und Lichter von den Geräten ausgingen. Nun war es nur noch eine rote Leuchte, die in regelmäßigen Abständen aufblinkte und irgendjemanden auf die aufgebrauchte Energie aufmerksam machen wollte.
Ren ging an das Kontrollpult in der Mitte und öffnete einen Schlitz, aus welchem er eine Art Chip entnahm. Diesen setzte er im Halsbereich seiner Rüstung ein. Allerdings war Volt nach wie vor im Ruhemodus und musste ersteinmal reaktiviert werden. Dazu war später noch Zeit, jetzt hielt er es für angebrachter sich vorzustellen.

Gemeinsam mit Alec verließ er das Schiff, musterte kurz jeden Anwesenden und deute anschließend eine Verbeugung an.
"Ren'takh Vulthoran, ehemaliger Commander und Sucher im Namen des Tempels, zu euren Diensten. Es reicht, wenn ihr mich einfach nur 'Ren' nennt." Nund wandte er sich noch einmal an Alec.
"Ihr erwähntet eine Mission. Ich wüsste nicht, was ich sonst tu sollte, also biete ich Euch meine Kampfkraft und mein taktisches Wissen an, sofern Ihr mich in die Einzelheiten einweiht."
 
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"Uns stehen nicht viele Optionen offen.", musste Drake zugeben. "Wir werden wohl oder übel unsere Taktik für den Einsatz anpassen müssen, Crow."
Durch das offene Hangarschott sah er plötzlich Schiffsbewegungen. Mehrere große Schiffe tauchten im Sichtfeld auf, da sie sichtbar den Planeten zwischen ihnen passierten. Dann sprangen sie in den Slipspace.
Verwirrt drehte er sich zu der Szene.
"Drake, ich empfange mehrere Notrufsignale aus einem benachbarten System. Offenbar wird ein Außenposten des Terra-Kults angegriffen. Schiffe unbekannten Typs sind aufgetaucht. Den wenigen Beschreibungen zufolge handelt es sich anscheinend um Khelari.", gab Amara durch.
"Verdammt."


Nachbarsystem Enron

Mehrere Schiffe der Hades-Klasse sprangen aus dem Slipspace und stießen sogleich in ein Trümmerfeld.
Inmitten des Trümmerfelds war klar ein gewaltiges Schiff auszumachen. Es sah aus, wie eine Felsformation, die ursprünglich aus geschmolzenem Gestein bestand, eine rasche Bewegung vollführt hatte und erstarrt war. Von der länglichen Form, deren Spitze eine Verduckung aufwies, sich dann schmal fortsetzte und in einem weitaus dickerem Teil endete, ragten bizarre, spitze Gebilde hervor. Am markantesten waren dabei drei gleichmäßig vom Schiff ausstrahlende Segmente, die in klauenartigen Objekten mündeten.

Die Hades-Kreuzer gingen augenblicklich in den Angriff über, doch der Feind war nichts, das es zu unterschätzen galt.
An der Flanke des Khelari-Mutterschiffes leuchtete ein Punkt hell auf und begann sich aufzuladen. Der Punkt wurde größer und die Intensität des Lichts nahm zu, dann löste sich ein gewaltiger Strahl, der alles in seinem Weg wie Butter durchschnitt und zerfetzte. Die Hades-Kreuzer hatten nicht den Hauch einer Chance. Noch bevor deren Waffenprojektile nutzlos vor der Hülle des Schiffs von dessen Schilde geschluckt wurden, waren bereits alle fünf zerstört.
Außer einiger kleinerer aufflackernder Explosionen kehrte wieder Ruhe in das Schlachtfeld ein.
Eine Weile geschah nichts. Das fremde Schiff lag einfach nur da und wartete ab. Als sich kein weiterer Widerstand regte, geschah bei dem Schiff eine Änderung. Eines der größeren, klauenartigen Ausleger begann sich abzulösen und vom Schiff abzudriften. Dann erschienen überall Lichter auf der Hülle deises abgetrennten Teilstücks und das eigenständige Schiff sprang in den Slipspace. In die Richtung, aus der die Hades-Schiffe eben noch gekommen waren.

"Drake, wir haben ein Problem."

Amara schilderte die Situation, so gut sie mit den begrenzten Mitteln, die ihr zur Verfügung standen mit.
"Es sieht so aus, als sei ein Khelari-Schiff hierher unterwegs. Wir müssen sofort aufbrechen, sonst bekommen wir vielleicht nie wieder eine Gelegenheit herauszufinden, was da unten auf uns wartet. Ren, ich briefe Sie unterwegs."
 
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