Ich stehe mehr auf die Out of the Box Erfahrung mit vernünftiger UI. Foobar kommt doch nun wirklich grausam rüber, wenn man es runtergeladen hat.
Aber ich höre immer nur, dass Foobar so toll und mächtig sein soll. Bisher aber noch kein einziges Beispiel, was! Welche Features genau gibt es mehr oder sind wirklich besser. Beispiele bitte!
In einem anderen Forum wurde mir gestern ein ganzer Stapel Programme runtergebetet, die alle angeblich gleichwertig oder gar besser als Winamp / Media Monkey sein sollen.
Ich habe mir die Mühe gemacht, einige von denen zu installieren. Bei anderen wie Aimp oder 1by1 reichte ein Blick auf die Featurelisten und Screenshots der Webseite der Hersteller, um zu sehen, dass die nicht annähernd mithalten können.
Hier mal meine Ersteindrücke der dann letztlich (bisher) getesteten Audioplayer und angeblicher Alternativen:
http://banshee.fm/
Also Banshee kommt sehr übersichtlich rüber allerdings geht auch nichts ohne eigene Datenbank.
Der Funktionsumfang scheint eher beschränkt. Importieren bzw. Konvertieren von Audio CDs geht gar nicht. Brennen natürlich erst recht nicht. Beim Internet Radio muss man die exakte URL des Streams kennen, Serverdienste wie Icecast kennt Banshee nicht.
Podcasts kann er scheinbar auch nicht.
Das Öffnen von Ordnern ist sehr umständlich, importieren ist quasi unumgänglich. Die Sortiermöglichkeiten sind extrem beschränkt, es geht nur Album und Künstler und innerhalb von Alben darf man dann noch nach Name oder Tracknummer.
Alles in allem ein sehr beschränkter Player, der nur grundsätzliche Funktionen bietet aber sich durch die Importpflicht sofort selbst ins Aus schießt. Um den Import zu rechtfertigen kann der einfach viel zu wenig.
http://amarok.kde.org/de
Amarok präsentiert sich schon optisch einiges besser, allerdings fehlen auch hier sämtliche Funktionen bzgl. dem Erstellen von Audiodaten. Der Zugriff auf lokale Ordner ist auch sehr umständlich nur über das Menü, stattdessen werden seltsamerweise externe Datenträger wie USB Sticks in der linken Leiste angezeigt. Die müssen allerdings erst mal sogar gemountet werden!? Auch hier muss wohl vorzugsweise eine eigene Datenbank angelegt werden, wenn man schnell auf seine lokalen Files zugreifen will.
Die Sprache muss manuell eingestellt werden und erfordert einen Neustart, selbst wenn man bei der Installation deutsch vorab ausgesucht hat.
Die Darstellungsgröße von Covern ist fix und kann nicht geändert werden.
Die Internetradiofunktionalität ist auf wenige Online-Dienste wie Last FM beschränkt, also keine echten Internetradios a la Shoutcast, jedoch können einzelne URLs hinzugefügt werden. Und immerhin darf man die Songs von Diensten wie jamendo.com lokal abspeichern.
Alles in allem ein netter Player mit mittelmäßigem Funktionsumfang und beschränkten Konfigurationsmöglichkeiten.
An Winamp oder Media Monkey kommt er jedoch bei weitem nicht heran.
http://www.atunes.org/
So, nachdem Banshee und Amarok (für mich) richtiggehende Flops waren (die JRiver Jukebox als reiner Musikplayer gefällt mir da z.B. einiges besser), wollte ich doch noch mal aTunes anschauen. Leider scheitert es tatsächlich schon daran, dass man seine Musikordner hinzufügen muss, damit er eine Datenbank erstellt, ein direktes Zugreifen auf Verzeichnisse ist nicht möglich! Damit ist auch eine Sortierung nach eigenen Vorlieben ausgeschlossen, da alle Audioordner einfach der Reihe nach alphabetisch angezeigt werden. Immerhin Podcast und Radio funktioniert einwandfrei. Auch "tragbare Geräte" werden unterstützt. In der Hinsicht scheint er, im Gegensatz zu Amarok oder Banshee, alle wichtigen Funktionen inkl. grabben von CDs zu haben.
Leider scheint es aber keine Skins zu geben und die eigentliche Oberfläche sieht doch etwas äh, spartanisch aus.
Aus Geschwindigkeitsgründen(?), die Software rühmt sich für seinen Speed, hakt es jedoch ein wenig bei der Coverdarstellung, wenn man Dateien auswählt.
Letztlich gilt also auch hier, geladen, installiert, angeschaut und aufgrund der Einschränkungen wieder von der Platte gefegt.
aTunes kommt mit eigenem Uninstaller und lässt sich nicht über die Windows eigene Deinstallation entfernen. Das Programmverzeichnis muss außerdem manuell gelöscht werden.
Ein Player, den ich selbst kenne und gar nicht schlecht fand, der aber auch im Vergleich nur sehr beschränkten Umfang hat ist z.B. die Media Jukebox von JRiver:
http://www.jriver.com/mj/
Zwei weitere, die ich schon kannte, aber die ich noch nicht (richtig bzw. in aktueller Version) probiert habe sind:
http://www.jaangle.com/
http://getnightingale.com/ (der quasi Nachfolger von Songbird)
Edit:
So, kommen wir zu Nightingale, der bietet an, bei der Installation Last FM, Shoutcast und weitere Addins automatisch mit zu installieren. Auch Nightingale ist zunächst auf Englisch, selbst wenn man den deutschen Installer wählt. Um auf Deutsch umzustellen wird entsprechendes Sprachfile extra runtergeladen und neu gestartet. Ebenso wie bei vielen Konkurrenten soll alles über eine eigene Library laufen, einen direkten Zugriff auf die eigenen Laufwerke bietet die Software in seiner Navigationsleiste nicht, man kann Dateien nur umständlich über das Menü laden. Die Spalten lassen sich beschränkt (nicht frei) in der Größe ändern aber nicht verschieben oder neu anordnen. Die Darstellung des Coverbildes ist entsprechend auf wenig mehr als Thumbnailgröße beschränkt. Ansonsten ist der Umfang typisch und unterscheidet sich nicht weltbewegend von Amarok oder aTunes. Eigentlich netter Player, der aber völlig untergeht, da er sich von den 08 / 15 Mitbewerbern praktisch nicht unterscheidet.
Auch Jaangle habe ich jetzt doch noch mal installiert. Oha, das Ding ist wirklich noch Beta. Es gibt keine Möglichkeit lokale Ordner zu öffnen, wie bei aTunes muss eine eigene Medienbibliothek erstellt werden, um überhaupt was abspielen zu können. Die GUI ist sehr spartanisch, erinnert vom Design her an die ersten Versuche unter Windows 95, als das Thema noch Neuland war. Auch der Umfang steckt noch in den Kinderschuhen. In dieser Form noch weniger empfehlenswert als Banshee.