Spiritogre schreibt nicht 17 °C mehr, sondern dass die durchschnittliche Jahrestemperatur bei 16°C bis 17°C gelegen habe, was entsprechend das Mittel aus Temperaturen aller Jahreszeiten ist, einschließlich des Winters. Da es sich um ein Jahresmittel handelt, könnte es damals theoretisch kältere Sommer aber deutlich wärmere Winter gegeben haben als heutzutage. Und nein, ich sage nicht, dass es so war.17 Grad mehr als jetzt im Sommer ?
Also 62 Grad ? ...Autsch !
Und da haben wir doch wieder die alles treffende Verleumdungstaktik. [...] Da nutzt es nix wenn man den Kopf in den Sand steckt und so tut als wäre alles gut und "es wird schon wieder!", "Ist doch eh alles nur Lüge und Panikmache!", "Lass die anderen (egal wer) mal machen!"
- Online-Duden: Bedeutung von "verleumden". Spiritogre hat niemanden verleumdet.
- Falls du "Leugnungstaktik" meintest, er leugnet im zitierten Beitrag auch nicht. Es geht in seinem Beitrag um die Wetterbedingungen in der nördlichen Hemisphäre und die daraus resultierenden Lebensbedingungen. Diese Eingrenzung liegt vor, weil er sich auf den Kommentar bezieht, 10 Milliarden Menschen werden alle versuchen, sich nach Grönland zu retten. Er schreibt nicht, dass es in den übrigen Regionen der Erde auch nur annähernd so glimpflich abliefe. Er schreibt nicht, dass es keine Klimaveränderung gebe. Er schreibt nicht, dass die Klimaveränderung nicht vom Menschen geformt sei. Er schreibt nicht, man solle nichts tun. Er schreibt nicht, nur andere sollten etwas tun. Er schreibt nicht von Lüge – wobei das mit der Panikmache durchaus gemeint sein könnte, müsste man ihn einfach mal fragen, statt loszukloppen. Das könnte man ihm allenfalls dann ankreiden, wenn er es tatsächlich geschrieben hätte. Hat er aber nicht. Was sein Beitrag aussagt ist aufgrund des Kontextes (siehe sein Zitat) folgendes: 10 Milliarden Menschen werden nicht nach Grönland fliehen, da die zu erwartenden Lebensbedingungen aufgrund des Klimas im Jahr 2040 auf der Nordhalbkugel so sein werden, dass sich die Menschen weiterhin über weite Gebiete verteilen können.
Wenn dafür Bedarf besteht, kann er seine Aussage präzisieren bzw. besser erklären, was er meint. Im Zweifel also einfach mal nachhaken? Strohmänner kloppen kann jeder. Bringt nur die Diskussion nicht weiter, warum also nicht inhaltlich auf Spiritogres Beitrag eingehen?
Für die Einordnung des Sachverhalts reichen die Daten leider nicht. Ich bin kein Experte in der Angelegenheit, vielleicht kannst du deinen Quellen aber noch weitere Daten entnehmen, die uns weiterhelfen?Vor knapp 4000 sowie vor 7000 - 8000 Jahren war die jährliche Durchschnittstemperatur der Nördlichen Hemisphäre mit über 16 und beinahe 17 Grad Celsius schon höher als sie durch den Mensch gemachten Klimawandel, wenn es ohne Änderung so weiter geht, im Jahr 2040 sein wird. Dann wäre man knapp auf dem damaligen Niveau um 16 Grad rum. Damals ist die Erde auch nicht abgesoffen ... wobei, vielleicht hat das ja Atlantis den Garaus gemacht.
- Wie verhielt es sich zu dieser Zeit mit den Temperaturen in anderen Regionen der Erde? Die nördliche Hemisphäre deckt zwar weite Teile der Landflächen ab, aber es wäre hilfreich zu wissen, ob die Temperaturen auf der Südhalbkugel ebenfalls so hoch waren. Wie war die Temperaturverteilung über Regionen und Jahreszeiten? Durchschnittstemperaturen sind unerträglich unpräzise und haben dadurch bedauerlich wenig Aussagekraft.
- Dass Leben möglich war heißt nicht, dass es ideale Lebensbedingungen gab. Die Bedingungen, die ideal für "zivilisiertes" menschliches Leben sind, sind andere, als die zur Zeit der noch nicht lange etablierten Sesshaftigkeit. Von Versiegelung brauchte man damals noch kaum sprechen, anders als heutzutage. Die menschgeformte Kultur-Landschaft verhält sich anders als die Natur von damals, entsprechend können Änderungen des Wetters eine andere, problematischere Wirkung entfalten als damals. Mag sein, dass geringe Bevölkerungszahlen einer weitestgehend landwirtschaftlich tätigen menschlichen Population diese Zeit überstanden haben, aber wird die Zivilisation auf dem jetzigen Stand das Szenario (und die sich daraus ergebende Zukunft) überstehen? Was ist mit Fluchtbewegungen, die dank moderner Transportmittel viel weiter reichen als jemals zuvor?
- Wir beobachten ein Abschmelzen verschiedener Eisflächen, das betrifft Gletscher ebenso wie arktisches Eis, und das bringt (u.A. über Süßwassereintrag, über Anstieg des Meeresspiegels) Probleme. Können wir Aussagen darüber treffen, wie es sich mit den Eismassen damals verhalten hat und wenn ja, wie, und wenn anders als heutzutage, warum? Ist es nicht so, dass die Temperatur vor circa 9000 Jahren zum Abschmelzen der landbedeckenden Eismassen Nordamerikas und zu einem Meeresspiegel-Anstieg von mehreren Metern geführt hat, was sich (wie wir heutzutage sehen) niemals rückgängig gemacht hat? Können wir es moralisch vertreten, bei den zu erwartenden Folgen für die Ökosysteme ein derartiges, irreversibles Abschmelz-Ereignis (in diesem Fall der arktischen Eismassen) zuzulassen, wenn wir noch die Möglichkeit sehen, es zu verhindern respektive das Ausmaß zu verringern? Ich denke nicht.
- Du nennst das Jahr 2040 als Vergleichspunkt. Nur: Wenn der aktuelle Temperaturanstieg nicht gestoppt wird, ist das nicht etwas zu kurz gegriffen? Wir müssen ehrlicherweise sagen: Bei 2040 macht der Temperaturanstieg nicht Halt. Die 2040 erreichten durchschnittlichen Temperaturen mögen in einigen Teilen der Erde gut erträglich sein, aber wenn es mit der Erwärmung so weitergeht, wie sieht es 2060 aus? 2080? Die zu erwartenden Änderungen bei einem ungebremsten Temperaturanstieg werden, je weiter wir in die Zukunft blicken, immer drastischer. Die Überlegung, dass die Welt bei Durchschnittstemperaturen wie denen, die man 2040 prognostiziert, nicht "untergegangen" ist, mag ja mittelfristig ein wenig beruhigen. Aber wenn das dazu führt, dass die Bemühungen zum Bremsen und langfristig Beenden der weiteren Erwärmung auf Eis gelegt werden, sind sie schädlich, da sie davon abhalten, ein größeres Übel jetzt zu verhindern, da wir noch die Möglichkeit dazu zu haben scheinen.
- Dein Beitrag ist nicht ganz klar. Was leitest du selbst aus den durschnittlichen Temperaturen der nördlichen Hemisphäre vor 7000 und 4000 Jahren ab, welche Handlungsempfehlung würdest du davon ausgehend aussprechen?
Bitteschön, fünf Beispiele wie man inhaltlich kritisch auf Spiritogres Beitrag antworten kann, ohne läppisch zu sein, ihm etwas zu unterstellen oder einen Strohman aufzustellen und sich an dem abzuarbeiten.