Bin wieder zurück von den Totgeglaubten, dafür erstmal eine Entschuldigung. Meine Abwesenheit war nicht geplant und nicht gewollt, aber gemusst. Zuerst hat mich die Arbeit extrem ausgeknockt und als ich dann Urlaub hatte, mein Körper, weil ich mit Erkältung im Bett lag. Dann war auch noch Weihnachten wo man den einen oder anderen Termin in Vorbereitung hatte und jetzt ist das alles durch - soviel zur Erklärung.
Doch zumindest habe ich es geschafft mich mit dem Thema so zu beschäftigen, wie ich es angekündigt hatte. Da kam einiges an Tageslicht, was mir nicht so ganz klar war. Doch bevor jetzt die Kirchenglocken ein neues Zeithalter in meiner Meinungsbildung einläuten, sollte man dem Glöckner besser nochmal fix ein Bein stellen.
Also... ja es stimmt diese Neuverfilmung von Schneewittchen ist keine echte Neuverfilmung und die gute Rachel Zegler hat mehrere Haltungen denen ich nicht zustimme. Bevor man sie aber über den am Wetzstein geschärften, vergifteten Kamm schert sollte man - und auch das ist hier zu kurz gekommen - einige Dinge erwähnen:
1. Sie ist jung - Das ist per natürlich keine Entschuldigung an sich, hat aber großen Einfluss auf solche Dinge wie Meinung und Haltung (jeder der denkt, das ist dasselbe sollte da bitte rasch mal nachschlagen). Sie gehört voll in die Generation Z (1995 - 2010) und jeder der mit eben dieser zu tun hat, weiß dass dort die Ausrichtungen auf das Leben schon ein ganzes Stück anders laufen, als in den älteren Generationen. Ohne jemandem hier zu nahe treten zu wollen behaupte ich einfach mal, dass niemand von uns zur Generation Z gehört. Daher ist es für uns leicht zu sagen "die da haben keine Ahnung!", aber es stimmt (leider) auch, dass sich die Generation mit ganz anderen Problemen auseinander setzen muss und setzt, als z.B. die Baby Boomer (1955 -1964), oder Generation X (1965 - 1979).
2. Sie kommt von YouTube - Rachel Zegler hatte ihre Anfänge bei YouTube. Das du da ganz anders propagieren musst, als die Leute die wirklich zuerst beim Film Bekanntheit erlangt haben, sollte auch erwähnt werden. Natürlich überschneiden sich die Branchen in einigen Punkten, gerade in den letzten 20 Jahren, aber dennoch musst du bei YouTube lauter schreien um gehört zu werden und nachdenken wird da auch selten gern gesehen (meistens kommt es mir auch so vor, als hätten die YouTuber da oft zu wenig Zeit (nicht ALLE!)). Diese Muster legt man natürlich nicht ab, nur weil man die Branche wechselt.
3. Sie wurde schon ausgezeichnet. Zuvor hat sie in West Side Story die weibliche Hauptrolle gespielt. Das ist ein Spielberg-Film und hat damit den Golden Globe abgeräumt - ist zwar kein Oscar, aber immerhin. Mangelhafte schauspielerische Fähigkeiten kann man ihr also nicht vorwerfen. Jetzt kann man den Zeigefinger heben und meinen: "Na es geht ja auch nicht darum, dass sie schlecht spielt, sondern was sie für Meinungen vertritt!", worauf ich erwidern würde: "Ja, aber....": Jemand der soweit trotz des jungen Alters im Filmgeschäft ist, dass er mit Leuten wie Spielberg arbeitet, hat genügend Einblick um zu sehen wie der Hase da läuft. Das sind keine Indie-Produktionen, sondern da steckt echt Geld dahinter, wie bestimmt auch bei Disney. Generell scheint es Mode zu sein in sozialen Netzwerken und eben auch in Foren erstmal zu schreien und dann zu überlegen was man da eigeigentlich gerufen hat. Liegt vielleicht auch an der Art der Netzwerke, aber naja sollte man sich jetzt vielleicht nicht zum Vorbild nehmen.
Doch ich stimme in Teilen zu, dass Zegler sich besser überlegen sollte was sie wie veröffentlicht auch bei spontanen Interviews auf dem Roten Teppich. Das hat heutzutage einfach zu viel Reichweite um das unüberlegt zu machen. Man wünscht ihr, dass sie da künftig besser (oder überhaupt) gecoacht wird.
Die zweite Diskussion wurde wegen der Zwerge aufgemacht. Da muss ich wirklich mal sagen: Scheiß auf Peter Dinklage! Die ganze Aufregung wegen nichts wurde nur wegen dem reichen, berühmten Snob ausgelöst. Disney hat ein eigenes Problem: Sie sind zu groß. Die Marktmacht von Disney ist inzwischen so gewaltig, dass jeder der Mitreden kann, mitreden will. Das sind alle Leute in den Entscheidungspositionen, alle Fans, alle Kritiker, alle Journalisten und alle Leute die einen speziellen Film lieben. Und so wie es zur WM 81.000.000 Bundestrainer in Deutschland gibt, gibt es eben auch tausende von Leuten die denken, sie müssten jetzt von ihrem demokratischen Recht Gebrauch machen und ihren Senf dazu geben - je mehr Reichweite, desto besser! Das ist an einigen Stellen auch völlig richtig und soll auch so, aber wie heutzutage die Empörungsgesellschaft teilweise mehr kultiviert wurde als die Kultur an sich, wird das eben auch bei Projekten von so mächtigen "Medieninstanzen" die Disney eben mit möglichst viel Reichweite gemacht.
Jetzt kommt das Problem: Disney ist zu groß um das zu ignorieren, besonders von einem gemachten Mann wie Dinklage. Dazu kommt dieser (meiner Meinung) nach sehr kritisch zu sehende Ansatz sich an soetwas wie ein Inclusion Playbook zu halten, was alle Gruppen beachten möchte, aber durch die Art und Weise unbeabsichtigt die meisten ausschließt. Nach den Entscheidungen zu urteilen die Disney trifft, machen die das auch. Jetzt meint Peter Dinklage seine unreflektierte und zu großen Teilen falsche Meinung über Schneewitchen aus seiner Penthouse Suite in die Welt posaunen zu müssen und Disney hat gar keine andere Wahl als irgendwas zu tun. Besser wäre es schlicht und ergreifend dabeizubleiben die Rollen der Zwerge mit Kleinwüchsigen zu besetzen und fertig! Wäre eine Win-Win-Situation und Dinklage muss sich den Film ja nicht ansehen. Was machen sie aber? Sie werfen alles um zwei mal mit einer Entscheidung komischer als die die andere. Am Ende kommt Meiner Meinung nach eine noch am vertretbarsten Entscheidung raus. Übrigens: Jeder der meint das wären Horror-Zwerge darf sich jetzt mal getrost den Kopf auf die Tischplatte donnern, den Schmerz aushalten, darüber sinieren warum er das verdient hat und sich dann den Trickfilm nochmal ansehen. Vielleicht dämmert's dann...
Fazit: Es wurde sehr viel sehr schnell ausgesprochen und jetzt zu sagen das alles hat keine Berechtigung ist zu kurzsichtig gesehen. Es rechtfertigt aber in keinem Maße die Ausschweigungen der Kritik, weder in den Medien noch hier. Ich würde gerne alle Leuten zuwerfen: 'Lasst mal die Kirche im Dorf!', aber vermutlich wird das nur noch lauteres Getöse hervorbringen, so war es bisher und so wird es bestimmt in den nächsten Jahren sein.
Zeitsprung!
Um wieder zum eigentlichen Thema des Thread zu kommen: den Spielen!
Es gibt da bestimmt auch einiges zu sagen, aber letztlich hat sich ganz gut rauskristalisiert: Lasst die Spiele erstmal rauskommen. Ganz persönlich habe ich generell ein Problem mit Frauen als Protagonist - doch bevor jemand die Misogynie-Rute rausholt: Ich lasse Frauen gerne die Protagonisten spielen. Ich kann mich da selbst als Spieler nur schlecht identifizieren, was für mich ein großen Teil des Spielspaß ausmacht. Das war schon z.B. bei Tomb Raider so (der alten Lara!), weshalb ich da Teile nur einmal oder gar nicht gespielt habe. Vielleicht bin ich einfach zu sehr in der Geschlechterposition gefangen, aber mir macht es einfach zu wenig Spaß eine Heldin zu spielen. Daher beschäftigte ich mich selten mit diesen Spielen. The Witcher kenne ich natürlich und werde da (passender Weise) Teil 2 und 3 demnächst nochmal spielen - vor allem weil ich Teil 3 nur ganz kurz angespielt habe (ja Asche auf mein Haupt - ich weiß dass der Teil sehr gut ist und das ein Lücke ist. Ich werde sie demnächst füllen). Erst dann werde ich aber wirklich etwas zu Ciri sagen können und ob sie ein(e) gute Witcher(in?) sein kann. An und für sich ist der Trailer sehr 'Hexerlike' und ich bin mir nicht fein um zu sagen, wäre es Gerald statt Ciri und der Rest gleich hätte ich sofort gesagt: Geil! will ich haben! So sagen ich: Muss man mal sehen.