Ungeheuer wecken: Erschließung der Lore der Elder Scrolls Welt

Ogir

Fremdländer
Spiele seit 25 Jahren Rollenspiele, bin allerdings mit Elder Scrolls nie recht warm geworden. Daggerfall war noch kurz vor meiner Zeit, Morrowind hatte Potential und ich habe erkannt, dass es mit Mods noch Heute ein gutes, klassisches Rollenspiel abgeben kann, aber ich konnte mich nie in die Welt einfühlen. Oblivion war hingegen einfach nur Schrottt in meinen Augen. Und so kommt es aufgrund diverser Friktionen, dass ich erst vor wenigen Tagen mit Skyrim begonnen habe. Da es mir wichtig ist, in Rollenspielen die Grundzüge der Welt zu verstehen und ich dafür auch einige Stunden noch vor Spielstart investiere, zuletzt etwa bei Pathfinder Kingmaker, möchte ich mal ausdrücken, warum es so schwer ist, sich als seltener Gast oder kompletter Neuling in dieser Welt atmosphärisch einzurichten:

Sämtliche Lexika und Almanache sind entweder weitgehende Leerstellen oder und schlimmer: Die besseren, in die sichtlich viel Arbeit gesteckt wurde, sind zumeist absolut kryptisch für neue Spieler. Wenn ich zunächst nur die Grundzüge kennen lernen will, informier ich mit rudimentär über große Ereignisse, die Geschichte im Groben, die Religionen und Völker. Das Problem ist aber, egal wie weit man zurück“scrollt“, wie weit man nach vorne blättert, selbst wenn man beim Universum anfängt, hat man im einleitenden Text mindestens 20 Elder-Scrolls Termini (ok, ich überspitze), die man nicht kennt oder Ereignisse, die erwähnt werden, wichtig zum Verständnis sind und über Link angeklickt werden, so dass erst hier wieder gelesen werden muss, ehe man auch dort viele Fachbegriffe findet und dort nochmals weiterverlinkt wird, bis man, für ein komplettes Bild, irgendwo 5 Tabs vorher wieder zum Eingangstext zurückkehrt um nur die wenigen Aussagen des „so entstand das Universum“ halbwegs einordnen zu können. Es ist unglaublich nervig und aufreibend. Und ich bin da wirklich kein Faulenzer, aber im jedem Text wird viel zu viel Vorwissen benötigt, um durchzusteigen ohne zwischen nachher 10 Infoseiten hin- und herzuklicken. Ja, Elder Scrolls hat eine über Jahre gewachsene Geschichte, aber es kann doch nicht sein, dass es nirgendwo wirkliche Basis-Texte gibt. Die merkwürdige Sprache bei Elder Scrolls tut ihr übriges. Einfaches Beispiel: Man nenne Dwemer doch für Einsteiger mal einfach Zwerge. Die typischen Fantasygegner wie Rassen kennt jeder, aber bei Elder Scrolls wird nicht mal in „Hallo, ich bin neu in der ganzen Welt und Geschichte“ auf solche Chiffrierungen verzichtet. Zumal viele Völker noch unterschiedliche Begriffe haben für Götter oder Ereignisse, was ich eigentlich recht cool finde, aber auch damit wird man allein gelassen, wenn man im Spiel oder im Netz ein geschichtliches Ereignis versteht und dieses Katzenvolk auf einmal ganz andere Begriffe verwendet.


Ein Problem nur bei Konsolen und ich habe eine Konsolenversion: Man braucht den Unofficial Skyrim Patch wohl sehr dringend, nach allem, was ich gelesen habe. Nur gibt es ihn auf Konsole lediglich auf Englisch, dadurch werden ca. 20-25 Prozent der Stadtnamen, Monster, Bücher usw. auf Englisch angegeben. Damit ist das Chaos dann perfekt, denn da manche Namen original in Deutsche übertragen sehr dümmlich wirken würden, sind es teilweise andere Termini und die Zusammensetzung aus anglizistischen Sprachschnippseln, der Elder Scrolls „Sprache“ und dem Deutschen wird es noch komplizierter, die Zusammenhänge und Fäden zueinander zu führen.



Ich glaube, das Problem der mangelnden Einsteigerfreundlichkeit bei der Geschichte bleibt deswegen ein blinder Fleck, weil es 90 Prozent der Haudrauf-Kevins nicht wirklich interessiert. Aber ich hab hier den Laptop daneben und bei jedem dritten Dialog wird erstmal gegoogelt, was für ein Ereignis dies denn wieder ist. Und ich habe über die Jahre, vielleicht alle 3-4 Jahre mal wieder Morrowind probiert und hatte das selbe Problem. Für die schwierigsten philosophischen Traktake gibt es Begleitbücher auf Klötzchenniveau und ich verstehe zum Teil sogar einen Heidegger und ein bisschen den Hegel. Aber dieses Chaos bei der Geschichte der Elder Scrolls Reihe ist kaum zu entwirren.





Und mir ist nicht erklärlich, wie sich vermutlich viele Spieler, von denen ja viele 16-20 Jährige auch mit Skyrim eingestiegen sind, damit zufrieden geben, zu wissen: Ok, Bürgerkrieg, Drachen, Kaiserliche oder Sturmmäntel – los geht’s! Ist für mich völlig unbefriedigend. Normalerweise macht es mir bei epischen Rollenspielen Spaß, über die Welt viel zu lesen, bei Skyrim ist es eine Qual. Insbesondere die Bücher. Mir gefällt es nicht sonderlich, wenn in heutigen Rollenspielen alles über Filminszenierungen wie beim schrecklichen Dragon Age erklärt wird; in verstaubten Hallen dicke, geheimnisvolle Bücher lesen, kommt dem alten Rollenspiel-Erlebnis für mich viel näher. Aber bei der sperrigen Elder Srolls Mythologie und den einfach nicht für Neulinge geeigneten Hilfstexten der Community ist es Arbeitsaufwand. Die Welten von D&D erlese ich mir hingegen vergnüglich.


Mal ein Beispiel:
https://elderscrolls.fandom.com/de/wiki/Aedra

"Der Trickstergott Lorkhan schlug den et'Ada, die sich noch in Aetherius und dem Reich des Vergessens bewegten, vor, eine Welt zu erschaffen, die länger als die instabilen Ebenen halten sollte, welche sie bisher schufen und die immer wieder zerfielen.[1] Er kam zu diesem Plan, nachdem er die wahre Natur...."



Geschichte, gleich in den ersten Sätzen lauter Unverständliches für Neulinge! Was ist der et´Ada? Es ist nach meinem Textverständnis eine gewisse Gottesart, keine konkrete Kreatur. Verlinkungen fehlt. Man bleibt ahnungslos oder googelt für den Almanach. Haha. Dann kennt niemand wirklich Neues Aetherius und das Reich des Vergessens. Klicke ich auf Aetherius.

Dort heißt es sofort:


"Der Gott Magnus und die Magna Ge, jene et'Ada, die ihm während der Erschaffung Mundus' folgten, halten sich dort auf."


Die et´Ada, die wir immer noch nicht kennen, wiedermal. Und die Magna Ge, eine Unterart der et´Arda? Nun können wir Magna Ge anklicken, ohne zu wissen, was die "Obergruppe" eigentlich ist oder auszeichnet und können uns etwaig über die Unterkategorie eben jener Magna Ge die Hauptkategorie der et´ Ada, -wiederum eine gewisse Kategorie innnerhalb des Göttlichen womöglich- erschließen. Und so geht es immer weiter. Eine Katastrophe. Und das war ein zufälliges Beispiel, kein besonders übles.

Oder zum Aldmeri Bund, ein Text von hier. Ich will dann schon wissen, wenn ich zum ersten mal von einem dritten Bund lese, was war los bei den vorherigen Bünden, warum, wieso und gegen wen? Aber auch da findet man kein Anfang und kein Ende, weil dort in 5 Sätzen schon 20 Begriffe vorkommen, die man nicht zuordnen kann. Und wenn man dann erstmal wieder 20 Nebenaspekte anklicken muss, um den Hauptaspekt zu verstehen, hat man keine Lust mehr. Ich würde auch 500 Seiten lesen, wenn es zusammenhängend und verständlich wäre. Aber es ist das Chaos in Vollendung.

https://www.elderscrollsportal.de/almanach/Aldmeri-Bund

Gibt es nirgendwo Basistexte?
 
Viel Text, wenig Inhalt. Ich verstehe nicht, was du damit sagen willst? Willst du dich beschweren, dich auskotzen, die Reihe verreißen oder suchst du nach Antworten?
Wenn du Basistexte willst, wende dich an die Entwickler die das alles entwickelt haben und vor allem an die Ersten dessen Ideen daraus entstanden.
Es ist wie eine Geschichte, und viele Köche verderben den Brei. Soviel wie die verschlissen haben an Storyerzählern vermutlich wissen "die" selbst nicht mehr so genau, wo was wohin führt. Und wenn du nach Lore sucht, wende dich doch mal an die Almanach "Spezis" hier. @Numenorean oder @Deepfighter die auch die Referenzen dafür übersetzt haben und so. Sowas macht man mal nicht von ungefair.
Was die Spiele betrifft: In der Aussage von dir, stimme ich überein:
Und mir ist nicht erklärlich, wie sich vermutlich viele Spieler, von denen ja viele 16-20 Jährige auch mit Skyrim eingestiegen sind, damit zufrieden geben, zu wissen: Ok, Bürgerkrieg, Drachen, Kaiserliche oder Sturmmäntel – los geht’s!
Flach und unausgegoren. Für eben die Spielegeneration gemacht. Leveln Looten und sonst Gehirn aus und bloß nicht nachdenken... ich reg mich schon wieder auf... *grmpf
 
Sich in eine Welt einzufinden, wenn man kaum bis nichts über sie weiß, ist, wie du bereits selbst erkannt hast, schwer. Die vielen Hintergründe zu Geografie, Geschichte, Wissenschaft und Magie, Kultur und Religion sind oftmals so stark ineinander verwebt, dass sie sich schwer trennen und voneinander unabhängig erklären lassen. Das trifft nicht nur auf Fantasywelten zu. Such dir ein beliebiges Fachthema in Wikipedia, mit dem du dich vorher noch nie auseinander gesetzt hast, und du wirst auf ein ähnliches Problem stoßen.

Einen guten einleitenden Ratgeber zu Elder Scrolls kenne ich, der einst als Hilfe für RPler in Elder Scrolls Online geschrieben wurde. Dementsprechend behandelt es auch vor allem die momentane Situation in Elder Scrolls Online und nicht die Geschichte danach. Als Einführung in die frühere Geschichte, die Rassen und Religion ist es aber gar nicht verkehrt: https://www.elderscrollsbote.de/teso/tamriel-manuskript/
 
@Moorkopp-:





Mir ist übrigens klar, dass man sich so Manches erst im Spiel erschließt. Ansonsten geht es, wie eindeutig zu verifizieren, um die Entdeckung von Texten, die lernwillige Geschichtskundler an die Hand nimmt. Mir ist auch gewahr, dass es nicht darum geht, in 5 Minuten über jeden Grenzkonflikt und jeden Dorf-Mythos Bescheid zu wissen, sondern um Einsteigerfreundlichkeit bei der Erschließung der großen Themen.



Und was die heutige Spielergeneration angeht. Die wird eben herangezüchtet. Beim übernächsten Nachfolger gibt es dann irgendwann nur noch Grafik- und Gore-Mods, weil die neuen Spieler die Geschichte – in ihrer Substanz- irgendwann gar nicht mehr interessieren kann, denn man sollte wohl auch nicht verlangen, dass dafür erstmal ein Bachelor Studium in Elder-Scrolls Wissenschaften abgeschlossen werden muss. Wie gesagt, ich habe da die Muße (ok, kein Studium...), aber es ist nicht, wie es sein sollte und wie ich das sonst aus „anderen Welten“ kenne, es ist eine Qual. Veriss ist nicht mein Begehr, wie kommt man darauf? Es gibt etliche Gründe, warum ich bei Elder Scrolls bisher nicht so heimisch wurde, (u.a. eben auch die Zugänglichkeit der Geschichte) wobei Morrowind ein Spezialfall war, wie erwähnt, es ist für mich ersichtlich, dass es ein klasse Spiel ist, will das jetzt hier nicht näher ausbreiten. Skyrim gefällt mir bislang. Ich brauch übrigens noch Mods für weniger Geld, einen für ungelevelte, feste Zonen in der ganzen Welt und einen, der die Begleiter schwächt. Ich weiß ja schon, wie das sonst läuft, sobald man Level 40 hat. ;)

ddrPeryite: Danke, werde ich mir Heute Abend mal anschauen.

Die Vergessenen Reiche bieten sich vielleicht eher als der passendste Vergleich an. Allein über das Netz ließ sich diese Welt komplett verstehen lernen, ohne etwa die Groschenromane eines R. A. Salvatore zu lesen. Und die Lexika und Co sind ja sehr ähnlich aufgebaut. Und ich wusste, ohne erschlagen zu werden mit Hieroglyphen, wer er war, was er ungefähr tat und warum er so wichtig war. Das war völlig genügend.
 
Ähhm... Oo xD
Also ersteinmal deine Fremdwörter kannste dir bei mir sparen. Die passen überhaupt nicht zu deiner Ausdrucksweise des Schreibstils und wirken eher befremdlich für mich darin... und ob man für nen Spiel nen Studium braucht, naa ich weiß ja nich ne... ^^ -.-"
XD
Ich werd aus deinen Posts nicht schlau, sorry. auf der einen Seite suchst du nach Lore und Tiefgründigkeit, die du ja nicht findest und dann wiederum willst du die Elderscrollsreihen gar nicht richtig spielen, weil du damit nich warm wirst. Ja watt denn nu? Oo" Klar gibts andere Spiele die dir ne tiefgreifende Story bieten - das ist aber nun mal nicht Elderscrolls.
In Oblivion hatte es die Story mit den Daedra, in Morrowind mit dem Nerevarine und in Skyrim ists der Drachengeborene... Punkt.
Was erwartest du eigentlich? In Elderscrolls an die Hand genommen zu werden wie in anderen RPGs? Das ist kein Elderscrolls. Schon mal was von offener Spielewelt gehört? Ja? Gut. Und wenn du nen Einführungsguide für die Spiele suchst... ähm... Ich les' mir höchstens 'nen Handbuch durch wie die Spielmechanik is damit ich nich ganz aufm Schlauch stehe, aber ich würde nie auf die Idee kommen nen Guide zu lesen damit ich nen Spiel spiele.
Ich glaub das nervt mich hier... ich klink mich mal wieder aus. ^^
 
Du musst da mal was trennen. Man wird in Skyrim selbstverständlich sehr geführt, kein Vergleich mit Kingdom Come Deliverance auf Hardcore Modus oder Pathfinder Kingmaker auf höchsten Schwierigkeitsgraden. Ich komme damit klar und natürlich auch mit Skyrim, nicht weil ich der geilste Rollenspieler des Planeten bin, sondern weil man mit den Jahren einfach irgendwann halbwegs weiß, was man in Rollenspielen tun muss. Skyrim war Triple A wie man es Heute nennt...es ist schon wesentlich weniger komplex als die Vorgänger und stark jenes "an die Hand nehmen". Das ist auch hier gar nicht das Thema und das Problem. Oder eine Kritik in diesem Kontext. Du wirfst zwei verschiedene Dinge in einen Topf. Das eine ist das Verstehen der Geschichte, gewisse Einstiegsmöglichkeiten hierzu, sofern vorhanden und etwas mehr als deine "Zusammenfassung" ;) und das Andere ist, wie man ein Spiel "meistert". "Guide" ungleich Geschichte und Hintergründe. Erst kritisiert du heutige Spieler für ihr oberflächliches Spielen und nun schreibst du nicht weniger, dass du dich ähnlich verhältst? No offense, aber wie erwähnt, Thema verfehlt.
 
@Ogir Du sprichst von "Friktionen", hehe. Ich erinnere mich an das Wort aus Clausewitz, sogar an die Textstelle: „Es ist alles im Kriege sehr einfach, aber das Einfachste ist schwierig. Diese Schwierigkeiten häufen sich und bringen eine Friktion hervor ..." Ein Klassiker. "Das Einfachste ist schwierig", ich glaube, das trifft auch auf dein Problem hier zu.

Ist jedenfalls schön, dass sich jemand nicht nur mit dem Sandkasten der Spiele, sondern auch der Welt Tamriel auseinandersetzen möchte. Zu schade, dass du gerade in TES3 Morrowind keinen Zugriff darauf bekommen hast - es ist in Bezug auf Welt und Lore das unerreichte Meisterwerk der Reihe, und wer Morrowind gut kennt, den kann in Sachen Lore dann eigentlich nichts mehr schrecken. Es ist auch der beste Einstieg: dieses Spiel nimmt sogar deine anfängliche Unkenntnis auf und thematisiert dann das schrittweise Eintauchen in diese einzigartig fremde Welt (einzigartig auch im Vergleich zum übrigen TES), statt dir gleich entnervend pädagogisch die Richtung vorzugeben und alles auf dem Silbertablett zu servieren.

Ein Modder beschrieb das mal ungefähr so: "Dann steht in Seyda Neen eben ein vier Meter großer Riesenkäfer herum. Jeder weiß, warum er da ist, unwissender N'wah! (und jeder weiß, was ein N'wah ist, S'wit!) Wenn du es selbst herausfindest, verdienst du dir Respekt und Vertrauen. Das alles ist für dich jetzt vielleicht noch fremd, aber für uns ist das einfach Alltag. Und genau das macht TES3 so vorzüglich: nie schaut jemand in die Kamera und sagt 'Hey, das da drüben ist aber ein komischer Käfer, oder?!?' Eben nicht - der Käfer steht da genau richtig, er ist auch nicht komisch, sondern einfach das, womit die Leute jeden Tag zur Arbeit kommen.'"
Du wirst also, am Anfang Fremdländer ohne einen blassen Schimmer, Schritt für Schritt mehr über diese Kulturen und Welt und lernen, bis du am Ende sogar selbst zum Teil davon werden kannst. Schon recht früh gibt es in der Hauptquest von TES3 auch den Punkt, an dem dir der Meisterspion nahelegt, erstmal Informationen zu sammeln und ein paar Bücher zu lesen. Deine Kontakte nennen dir die Titel, du kannst sie dir in der Buchhandlung von Balmora kaufen und dabei vielleicht sogar noch in ein-zwei andere Texte reinschauen ...

Insgesamt - das sage ich nach 12, 13 Jahren in TES-Communities und vielen Streifzügen auch in andere Welten - scheint mir Tamriel weder besonders kompliziert noch zu umfangreich (ddr.Peryite oder ich könnten dir so viele Lücken nennen!) Nicht zu kompliziert: Natürlich fasziniert die Freunde der Lore eine schöne Formulierung, ein interessantes Wort oder eine raffiniert verborgene Referenz, die man erst nach siebenmaliger Lektüre erkennt. Aber wo es kompliziert wirken soll, hat das in der Regel auch gute Gründe. Man kann zum Beispiel ein fanatisches Traktat darüber, wie man mittels gezielter Ritualmagie den Drachengott manipulieren soll, damit er sich den eigenen theologischen Dogmen anpasst, nicht wie eine Ikea-Anleitung schreiben - zumindest nicht, wenn das Ritual dann noch funktionieren soll.
Man könnte auch als Gegenbeispiel anführen, dass die Entwickler von TESV Skyrim leider schon einmal mit dem - wie ich finde bevormundenden bis beleidigenden - Argument auf ein gutes Konzept verzichtet haben, dass es für Spieler zu schwierig sein könnte. Aus dem Grund ist das kaiserliche Pantheon in TESV omnipräsent, aber kaum eine Spur des traditionellen nordischen Pantheons, das eigentlich in lorem nach Himmelsrand gehört - obwohl Konzepte für so eine kulturell glaubwürdige Götterwelt im Geist von TES3 schon geschrieben waren! Aber das hätte die von TES4 zum Nachfolger gekommenen Spieler womöglich verwirrt, und so erhielt die Nordprovinz dann flächendeckend einmal mehr das völlig uninspirierte kaiserliche Standardpantheon. Bei solchen Anpassungen gewinnt aber wirklich niemand.

Zugegeben, vielleicht ist Tamriel im Videospielvergleich doch umfangreicher als die Konkurrenz, aber wenn du Literatur oder die klassischen Pen/Paper-Rollenspielwelten damit vergleichst - und den Anspruch, daran gemessen zu werden, hatte TES die längste Zeit - dann gibt es noch ganz andere Kaliber. Gegen die großen literarischen Schöpfungen phantastischer Fiktion ist Elder Scrolls wenig, epigonisch und trivial. Gegen echte RP-Welten - besonders die großen Alten, sagen wir Tékumel oder Glorantha, aber auch jüngere Schöpfungen - kommt es ebenfalls kaum an. Meine einfache Glorantha-Einführung hat 300 großformatige Seiten, das Äquivalent für Tamriel, der kleinformatige Pocket Guide, vielleicht ... 15?

Was man vielleicht wissen sollte ist, dass Tamriel ein über 25 Jahre und in verschiedensten Entwicklungsphasen entstandener Flickenteppich ist. Man hat aber schon recht früh verstanden, aus dieser Not eine Tugend zu machen, indem man das meiste Worldbuilding bis heute einfach aus tamrielischen Perspektiven betreibt. Die Dinge werden aus der Welt heraus erzählt statt nur darüber. Das ist ein sehr geschicktes Vorgehen, weil es anerkennt, dass man Tamriel auf viele verschiedene Weise erleben und darstellen kann und die zwangsläufig auftretenden Widersprüche und Konflikte in Stil und Inhalt der Sache eben nicht schaden müssen, sondern sie im Gegenteil auch oft erst glaubwürdig machen.

Um bei der Geschichte zu bleiben: als man mit TESA: Redguard 1998 ernsthaft begonnen hat, Tamriel umfassender auszuarbeiten, als das bislang der Fall war, hat man den sogenannten Pocket Guide, 1st Edition (PGE1) geschrieben (dt. Kleiner Reiseführer durch das Kaiserreich, Serjo Dren hat ihn oben verlinkt, obwohl ich sehr empfehle, ihn wenn möglich auf Englisch zu lesen, weil das mit frühen TES-Übersetzungen auch oft so eine Sache ist). Dieses schmale Heft bildet jedenfalls die Grundlage des modernen Tamriel-Setting. Wenn du zu dem PGE1 noch ein paar essentielle Bücher aus TES3 Morrowind vor allem zu Mythos und Religion (imo die Herzstücke der Lore) ergänzt und dann vielleicht noch den PGE3 (die neue Auflage des Pocket Guide für TES4 Oblivion), bist du insgesamt schon ganz gut im Bilde. TESV hatte leider keinen eigenen Pocket Guide mehr, obwohl es, besonders durch den Sprung von 200 Jahren zum letzten Teil, durchaus einen hätte gebrauchen können.

Hier ist dafür ein sehr guter, kompakter englischer Lore-Primer für Einsteiger ("How to become a lore buff" von LN), der nach Themen geordnet das wichtigste aufzählt. So etwas haben wir auf Deutsch tatsächlich nicht, soweit ich weiß. Wir können sicher überlegen, auch einmal etwas in der Art anzulegen oder die Vorlage teils zu übersetzen. Wenn jemand Interesse hat, das anzugehen, dann wäre ich dabei, kann aber aktuell leider keine großen Sprünge machen. Ich hatte dazu schon einmal mit Nekyn überlegt, es dann aber neben zu vielen anderen Projekten vergessen - das eigene Interesse war nicht so groß, und letzten Endes lernt man Lore und Welt mit der Zeit auch so kennen (vorausgesetzt, man geht aufmerksam durch Welt und Bibliothek und nicht nur zu den schlechtesten Zusammenfassungen auf Youtube).

Einfaches Beispiel: Man nenne Dwemer doch für Einsteiger mal einfach Zwerge. Die typischen Fantasygegner wie Rassen kennt jeder, aber bei Elder Scrolls wird nicht mal in „Hallo, ich bin neu in der ganzen Welt und Geschichte“ auf solche Chiffrierungen verzichtet."

Bei dem fünfzehn-und-einem-goldenen-Tönen, nein! Das ist ja gerade das, was Tamriel einigermaßen interessant macht. Die bessere Frage wäre, warum es nun Dwemer statt Zwerge sind. Sie hießen im frühen Elder Scrolls tatsächlich nur Zwerge, aber dieses frühe Tamriel, vor allem TES Arena, war kaum mehr als ein uninspirierter Abklatsch von sämtlicher High Fantasy, die in den frühen 90ern so gelesen wurde (TES2 Daggerfall ist schon eigenständiger, aber noch lange kein Bruch mit dieser Richtung). Aus dieser Fantasy-Ursuppe wollte das neu zusammengesetzte Entwicklerteam mit TESA Redguard und TES3 Morrowind heraus und etwas cooleres zu erschaffen als diese typische leichte DnD-Fantasy.
Interessant und typisch für TES ist aber, dass man auch keinen ganz krassen Reboot vornimmt, sondern die Grundlagen des frühen Tamriel respektiert und einfach neu kontextualisiert: Das Wort "Zwerge" bleibt als kaiserlich-westlicher Begriff in der Welt, noch in TESV Skyrim wird es gelegentlich anstelle von "Dwemer" verwendet. In Gelehrtendialogen und Texten von TES3 Morrowind ist auch eine Lore-Erklärung dazu gegeben, das Wort Dwemer bedeutet übersetzt die "Tiefelfen", die "Tiefen" oder "Tiefschürfenden" (im übertragenen Sinne), woraus fremde Unkenntnis, Volksmund und die Jahrtausende dann einfach irgendwann tiefgewachsene Zwerge machten.
In der Entwicklungsperspektive ist der Sprung von Zwergen zu Dwemern natürlich damit begründet, dass man so die ganzen leidigen Fantasy-Klischees abstreifen konnte, die mit Zwergen im DnD verbunden sind: Dwemer sind keine stämmigen axtschwingenden Mini-Nordmänner und schlechten Pseudo-Gimlis mehr, sondern eine hochentwickelte antike Kultur mit jetzt babylonischen Bärten, dampfbetriebenen Robotern und einer unverständlichen Philosophie der Weltverneinung, die plötzlich vom Antlitz Tamriels verschwand. Ähnlich wie Tamriel mit seinen alten und neuen Namen für die Elfenvölker verfahren übrigens auch Glorantha und Dark Sun mit ihren überkommenen Fantasyvölkern, beides wichtige Inspirationen für den PGE1 und TES3,. In Glorantha heißen die Elfen genannten Wesen z.B. eigentlich "Aldryami" und sind genau genommen lebendige Pflanzenwesen - der Bezug ist noch da, aber diese Kulturen stehen wirklich für sich.

"Der Trickstergott Lorkhan schlug den et'Ada, die sich noch in Aetherius und dem Reich des Vergessens bewegten, vor, eine Welt zu erschaffen, die länger als die instabilen Ebenen halten sollte, welche sie bisher schufen und die immer wieder zerfielen. Er kam zu diesem Plan, nachdem er die wahre Natur...."

Was du brauchst sind einfach die richtigen Büchertipps, denn hier wird auch nur aus diesen Texten nacherzählt. Du kannst ja einfach in den Wikis den Referenzen folgen. Zu diesem Satz brauchst du vor allem The Monomyth (Sammlung verschiedener kultureller Schöpfungsgeschichten), eventuell ergänzt um das dunmerische Sithis (das Buch!) und die Anuade, weitere Varianten, die aus diesem Sammelband ausgekoppelt sind, aber thematisch dazugehören. Weiterhin hilft das erste Kapitel von Before the Ages of Men, für Lorkhans Rolle evtl. einführend noch The Spirit of Nirn. Für tamrielische Götter und Pantheons allgemein ist Varieties of Faith das definitive Standardwerk. Sämtliche Bücher & mehr stehen auf der Imperial Library und UESP.

Das klingt alles komplizierter als es ist, kein Grund für Frust, das lässt sich alles nachlesen. Die besten (!) Teile von TES-Lore sind exzellente Literatur, für die es sich allemal lohnt, ein paar Hintergründe zu kennen. Das kann selbst eine sehr vergnügliche Quest sein. Ansonsten ein wenig Geduld, und bedenke, dass Tamriel seinen eigenen Regeln folgt (die sich einem allumfassenden, zu stark systematisiertem Zugriff top-down erfahrungsgemäß meist widersetzen, sowohl in der Welt und auch der Diskussion darüber). Wenn du konkret nicht weiterkommst oder Hinweise brauchst, dann frag einfach. Jeder, absolut jeder Loremaster, und wenn ihm sein von flüsternden Ahnenmotten behauster Bart inzwischen auch bis zu den Zehen reicht, hat einmal in obskuren Foren Anfängerfragen über Zwerge - oder Dwemer - gestellt. Mach dir das Einfachste nicht so schwierig. ;)
 
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@Moorkopp Bitte zügle deine Zunge. Wir schreiben und diskutieren hier offen und ordentlich miteinander. Du bist gewarnt - ich lösche jeden weiteren nicht diskussionsbezogenen Beitrag.

@Ogir : Nächstes Jahr spiele ich seit 20 Jahren Elder Scrolls und bin seit 16 Jahren in der ES-Community aktiv. Und selbst ich bin mit der Metaphysik der Reihe stellenweise überfordert. Alles weltliche, sei es Intrigen in Daggerfall, oder Prophezeiungen in Morrowind aufwärts sind alle noch soweit verständlich, aber es gibt Punkte die sind so hoch, dass ich in Frage stelle, dass man sich man sich diese wirklich Erschließen muss. Und Sie sind überhaupt keine Voraussetzungen um die Welt zu verstehen. Ich nehme einfach mal an, dass du auch nicht jedes weltliche Konzept verstehst (ich tue es nicht), aber Schaden tut es mir gleichzeitig nicht und weniger Verständnis für die Welt habe ich dadurch auch nicht.

Die Immersion, die in Elder Scrolls-Spielen geschaffen wird spiegelt letztlich das Leben wieder. Du bist unbekannt, wie neu geboren, kennst die fremde Welt nicht und alles erschließt sich dir anfangs noch nicht. Aber warum sollte dir das als Gefangener auf einem Schiff oder in einem Kaiserlichen Gefängnis auch. Du startest mit keiner oder wenig Kenntnis der Welt, aber durch das Spielen bekommst du Erfahrung und Weltverständnis - ganz automatisch. Es ist ein Prozess. Ich habe damals mit Daggerfall angefangen zu spielen. Da war ich schon von den verschieden Fraktionen überwältigt, aber durch das Spielen habe ich mich dann an die Welt angepasst. Morrowind war etwas fremdartiges - aber auch da hat sich das alles durch das Spiel erschlossen. Nicht jedes kleinste Detail, aber der grobe Rahmen der wichtig für die Immersion ist.

Du bringst Skyrim ins Spiel. Skyrim ist als Mainstream-Spiel konzipiert, um eine neue Generation Spieler zu gefallen. Es enthält von allem gerade soviel, dass es alle "irgendwie" zufriedenstellt. Es ist mit einigen Easter Eggs für langjährige Spieler, die die Welt schon kennen, die sich dann fragen wieso es auf einmal Drachen gibt, obwohl diese in den Spielen zuvor eher selten mal eine Rolle gespielt haben, aber auch für Neuanfänger, die mit Drachen etwas aus anderen Fantasy-Universen etwas anfangen können und sie einfach cool finden ohne irgendetwas zu hinterfragen. Persönlich fand ich den besten Einstieg in TES IV: Oblivion. Das hat meine Frau gespielt und selbst sie konnte dann etwas mit Akatosh und dem Kaiserreich anfangen. Was davor und danach passiert, das erschließt sich nach und nach durch Ingame-Bücher oder indem man die weiteren Teile der Reihe spielt.

Du musst dich von dem Gedanken befreien - sofort - alles verstehen zu wollen. Das funktioniert nicht. wenn du das kannst, dann kannst du auch in die Welt eintauchen und das große, ganze verstehen (wenn du das überhaupt musst). Numenorean hat dir die englischen Titel gegeben, weil er verständlicherweise mit den Originalquellen arbeitet. Du kannst selbstverständlich auch mit den dt. Entsprechungen arbeiten, die sind hier und da etwas inkonsistenter in den Termini, aber sollten größtenteils passen. Lies auf jeden Fall den Reiseführer, den Vedam verlinkt hat. Danach bist du definitiv um einiges schlauer - bedenke aber, dass sich zeitlich (innerhalb Tamriels) seit diesem einiges in der Welt getan hat. Außerdem ist das ja ein Buch aus der Welt von Tamriel und aus deren Sicht geschrieben. Es wird von einigen als kaiserliche Propaganda verschrien und tatsächlich darfst du Quellen nicht als bare Münzen nehmen. Allein wieviele ingame-Theorien es gibt was an dem Roten Berg passiert ist. Es gibt nicht die eine Wahrheit. Denk an Geschichtsbücher aus der Schule. Da wird die Geschichte, je nach Autor, auch hier und da gestreckt und anders dargestellt. Also selbst, wenn du denkst du verstehst etwas ist das nur die deine Sicht.

Und genau das macht ES so spannend. Jeder sieht es für sich anders. Ein umfassendes Verständnis kann meiner Meinung nach gar nicht erlangt werden. Und ganz wichtig - muss es auch nicht. :)

Oder zum Aldmeri Bund, ein Text von hier. Ich will dann schon wissen, wenn ich zum ersten mal von einem dritten Bund lese, was war los bei den vorherigen Bünden, warum, wieso und gegen wen? Aber auch da findet man kein Anfang und kein Ende, weil dort in 5 Sätzen schon 20 Begriffe vorkommen, die man nicht zuordnen kann. Und wenn man dann erstmal wieder 20 Nebenaspekte anklicken muss, um den Hauptaspekt zu verstehen, hat man keine Lust mehr. Ich würde auch 500 Seiten lesen, wenn es zusammenhängend und verständlich wäre. Aber es ist das Chaos in Vollendung.https://www.elderscrollsportal.de/almanach/Aldmeri-Bund

Da steht kurz und knapp zu allen Bünden etwas, was zum ersten Verständnis reicht. Ich finde den Artikel schön kompakt und übersichtlich geschrieben und vor allem quelliert - du kannst an entsprechender Stelle dich also weiter fortbilden, wenn dich das Thema interessiert.
 
Ich lese in Skyrim nur die teuren Bücher. Bzw. lese ich die gar nicht, ich schau nur kurz rein.

Wenn man Langeweile hat, kann man ja bestimmte Sammelbände sammeln. Aber oft ist es so, dass ich die a) normalerweise nicht komplett zusammenbekomme (höchstens, wenn man es genau drauf anlegt) - und falls doch mal b) das "Gelesen" eher als verschwendete Zeit empfinde.
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, und das ist auch ein wenig das Prinzip, von dem Skyrim zehrt.

Man könnte das Buchlesen in Skyrim auch als Quest verstehen.

Oblivion sieht einem Bild aus einer Rollenspielzeitschrift ziemlich ähnlich, welches mal vor langer langer Zeit meinte, wie Bards Tale 4 mal aussehnen müsste.
So grob ziemlich hübsch.

Bards Tale 4 selber (oder was immer das sein soll) sieht dem schönen Bild von damals nicht sehr ähnlich.
 
Ich will wie die Meisten, in erster Linie spielen und ich habe auch sehr viele Rollenspiele gespielt (seit Bards Tale damals auf dem C 64). Aber wenige, haben überhaupt sowas wie eine Lore. Es ist schön, dass es bei Elderscroll sowas gibt, aber für mich steht das an 2. Stelle. Jeder kann in die Spiele eintauchen wie er will. Der eine will nur zocken, der andere modden und einige wenige betreiben hier Geschichtsforschung und wissen im echten Leben kaum was über ihre Heimatregion.
Mir gefiel bis jetzt jedes Spiel der Reihe und ich habe hier Tausende Stunden verbracht. Man sollte nur in der Lage sein das Spiel so zu aktzeptieren wie es ist und nicht nach überzogener Perfektion suchen. Es wird nie das Perfekte Spiel geben, dafür sind die Ansprüche auch zu unterschiedlich. Ein Kingdom Come Deliverance, hat es da leichter, da es das echte Leben um 1403 abbildet. Hier kann jeder zum Vertiefen echte Geschichtsbücher lesen. Ja, auch den Gegner einfach totklicken geht da nicht, da die Steuerung schon etwas anspruchsvoller ist.
Hier wird wiedermal auf sehr hohen Niveau kritisiert.
 
Ein Problem entsteht dadurch, dass bestimmte Bücher nur in bestimmten aktuellen Spielzusammenhängen "funktionieren".
Selbst da ist schon der Spielbezug oft schwierig.

Tauchen dann die Inhalte/Bücher von Spiel x im Spiel y und später auch noch im Spiel z auf, wird die Entfremdung/Sinnentleertheit nicht besser.

In Oblivion fand ich die Bücherwelt - auch mit den Altlasten - ganz gut: es gab viele Bücherläden, in den verschiedenen Gilden, vor allem der Magiergilde gab es größere Bücherabteilungen oder es gab auch ein BücherDLC.
Schade eigentlich, dass Modtechnisch so wenig aus dieser Richtung kam. Dieses Geschichtenerzählen ist aus meiner Sicht einer der guten Punkte von z.B. Burg Rabenstolz.

Ganz gut gelungen fand ich u.a. die Bücher von/über Mannimarco oder die Hinweise auf Mystizismus bei Aspiria.
Ein ziemliches Highlight war das Alchemiebuch von Eddy also im Saphiria-Mod.
Das (zum Nachkochen) konnte leider (leider) nur einen Trank - aber die Lust auf mehr und auch das fette Potenial dazu - das war schon deutlich.

In Skyrim kann man auf eine solche schöne Art von Schnickschnack lange warten.
Alllerdings gibt es in Skyrim Kräuterbücher - diese segensreiche Einrichtung gab/gibt es in Oblivion nicht.
In diesem Zusammenhang fällt mir noch das Alchemiestudio von Seranas Mama ein. Zuerstmal gar nicht so schlecht, aber es ist halt auch ein DLC - also nichts mit Grundversorgung mit cool stuff.
Bei dem Haus-DLC muss man sich echt fragen, wofür eigentlich die vielen hohen Buchregale beim Büchereiturm gut sein sollen.. ;)
 
Eigentlich wollte ich mich hier zurückhalten denn es ist ein------nun heikles Thema. Die Hintergrundgeschichte zu einem Spiel wird ja auch Lore genannt. Darüber diskutiere ich ungern denn es hat sich im Laufe der Zeit herausgestellt das sogar diejenigen die man als Loremaster oder auch Kenner der Lore bezeichnet nicht mehr in allen Punkten darüber einig sind ob es Kanon--Coda oder nur ein Retcon ist wenn man was ändert oder klar stellt.
Ich bin nicht der begeisterte Anhänger von TES wenn man von einem Spiel absieht: Morrowind
Ich habe aber als ich mit diesem Spiel begann die gleichen Frusterlebnisse gehabt wie der Threadersteller: Mir hat sich das alles erst mal nicht so erschlossen. Bis jemand in einem anderen Forum (damals war ich noch nicht hier gemeldet) mir folgendes ans Herz legte:

Informiere dich grob über das Spiel Arena--------denn das brachte die Welt so wie wir sie kennen und eine große Anzahl an Orten die auch jetzt noch Spielinhalte sind
Informiere dich--oder besser--spiele Daggerfall denn dort wurden dann Grundlagen geschaffen und in Buchform gefasst die wir heute noch als bindend oder doch basierend anerkennen.

Leider kam es dann später zu etwas was mir damals nicht bewusst war: Bethesda hätte beinahe den Löffel abgegeben (Insolvenz) und nur die "Übernahme" durch Zenimax hat das verhindert. Aber es stand damals eine Forderung im Raume die ---ob offen ausgesprochen oder nur hinter vorgehaltener Hand ist mir unbekannt-----sinngemäß lautete: Das nächste Spiel wird ein Erfolg oder ihr seid nur noch Erinnerung.

Das nächste wurde ein Erfolg es war Morrowind. Um aber Morrowind als einen möglichen Nachfolger zu Daggerfall für die Community zuzulassen und trotzdem alle möglichen Enden aus Daggerfall stehenzulassen konstruierte man etwas was sogar als Buch in Morrowind zu lesen ist: Die Verwerfung im Westen.

Das ist wie ich es zu hören bekam, Lorekenner können mehr dazu sagen. Aber das sollte auch nur zeigen: Wenn man eine Story weiterführen will die über mehrere Folgen (Oblivion und Skyrim) in sich schlüssig sein soll dann kann es eben vorkommen das man "Geschichte" umschreibt.
Und, auch das nur vom Hörensagen: Der größte Teil der Lore und der Inhalte wurde von der Community eingebracht, auch wenn man Kirkbride hier bestimmt nicht außer Acht lassen darf, von ihm stammt ja alles was wir heute als die Dunmer im Spiel, sehen und akzeptieren.
Leider aber hat, ist meine Meinung, Ken Rolston sehr viel von dem weggenommen, vor allem bei Morrowind, was die freie fantasy geprägte Story abgeändert hat: Er wollte das alles inGame auch Bezüge haben muss zur realen Welt um glaubwürdiger zu werden. Ein Beispiel dafür ist die Uniform uind die Aufstellung der Kaiserlichen Armee: Legionen----Romanisches Imperium----Zenturio und Röckchen unterm Panzer.
Todd Howard hat dann dadurch das der Spieler sich awsome fühlen sollte auch vieles weggenommen was zu Entscheidungen des Spielers und daraus resultierenden Konsequenzen hätte führen können. Zum Beispiel Fallout New Vegas, der Vergleich sei mir erlaubt, kannte noch Stärken für den Spieler aber damit verbunden waren gleichzeitig Schwächen Bsp Stärke ließ mehr tragen aber es gab einen Malus auf Intelligenz
Ganz schlimm wurde es aber für mich als Emil Pagliarulo als Writer kam. Sein Wahlspruch: K.I.S.S (Keep it simple stupid) für InGame Texte und Quests die ja auch mit zur Lore eines Spieles beitragen haben viel Tiefgang weggenommen. Ich interpretiere seinen Ansatz gerne: Halte es einfach für die Idioten da draußen. Wobei die Questreihe für die Dunkle Bruderschaft (Oblivion) von ihm garnicht mal so schlecht war.


Das alles aber ist trotzdem in meinen Augen, als Spieler betrachtet, nur Jammern auf hohem Niveau. Tendenziell sehe ich es so wie @Veterano

Mir gefiel bis jetzt jedes Spiel der Reihe und ich habe hier Tausende Stunden verbracht. Man sollte nur in der Lage sein das Spiel so zu aktzeptieren wie es ist und nicht nach überzogener Perfektion suchen. Es wird nie das Perfekte Spiel geben

Wobei meine tausende Stunden eher im Bereich der Fallout Reihe liegen aber nichts desto trotz habe ich alles ab Morrowind gepielt. Ich denke mal das es etwas einfacher für den Neuling wäre wenn es das hier: https://docs.google.com/spreadsheet...wUhCl9RLVtJZ2T_J__qGo5HmI/edit#gid=1011207327
auch für die TES Reihe gäbe.
Eine Timeline von Anfang bis Ende chronologisch mit farblich abgesetzten Bestandteilen wie es hier für die Fallout Teile gemacht wurde. Da kann man dann explizit weiterführende Links einbinden die es eventuell einfacher machen würden im Gesamtverständnis. Aber wer würde sich diese Arbeit aufhalsen wollen? Ich denke sogar das es für TES allgemein in nder Art kaum möglich wäre

Aber es gilt:
Wenn ich etwas wissen will über das was mal war oder wie es angedacht war und was zum Beispiel die Götterwelt angeht und wie sie von den einzelnen Rassen gesehen oder interpretiert wird dann nutze ich den Almanach aber sehr oft auch die von @Numenorean genannten Quellen, mein Englisch reicht dafür aus