Moderne physikalische Theorien sind voll von Widersprüchen und sinnlosen Aussagen. Dass aus ihnen trotzdem sinnvolle Aussagen abgeleitet werden können, die empirischen Phänomenen entsprechen, beweist keineswegs die Richtigkeit der Theorien. Die Theorien werden von ihren Autoren im Hinblick auf schon bekannte oder richtig vermutete, empirisch prüfbare Phänomene entwickelt. Dass diese Phänomene sich dann aus den Theorien, zwar nicht immer sehr überzeugend, wieder ableiten lassen, ist wenig erstaunlich.
Physikalische Theorien sind Idealisierungen. Logisch (synthetisch apriori) sind sie entweder widerspruchsfrei oder widersprüchlich. Obwohl eine widersprüchliche Theorie irgendwo auch empirisch falsch ist, kann sie nützlich sein. Eine widerspruchsfreie Theorie, die empirischen Phänomenen widerspricht, ist, obwohl logisch richtig, empirisch falsch. Ob eine widerspruchsfreie Theorie aber exakt zutrifft, kann man nicht wissen. Nur die Genauigkeit, mit der sie mit den Phänomenen übereinstimmt, kann empirisch festgestellt werden.
Die moderne Wissenschaft geht von folgender Annahme aus: <Die Gesetze der Physik determinieren vollständig die Gesetze der Chemie und der Biologie. Chemische und biologische Systeme werden nur deshalb nicht physikalisch beschrieben, weil es ineffizient ist. Eine Affenhorde ist genauso Folge der physikalischen Grundgleichungen wie eine Planetenbahn Folge des Gravitationsgesetzes.> Es gibt aber keinen Beweis für diese Annahme. Aus den quantenmechanischen Grundgleichungen können nicht einmal alle Eigenschaften des Wasserstoffs, geschweige denn die der anderen Elemente oder gar der Moleküle abgeleitet werden.
Somit erklären heutige physikalische Theorien die Welt nicht besser als heilige Schriften: <An diese wie an jene kann man glauben oder nicht. Diese wie jene können sich neuen, ihnen widersprechenden Erkenntnissen immer anpassen und sind kaum widerlegbar. In diesen wie in jenen findet sich Vernünftiges neben Unsinnigem.> Eine wesentliche Eigenschaft der modernen Physik ist ihre Nicht-Widerlegbarkeit. Wenn ein experimentell gemessener Effekt nicht mit dem theoretisch geforderten übereinstimmt, bedeutet das nur, dass es neben dem theoretisch geforderten noch weitere Effekte geben muss und die Summe aller Effekte gemessen wurde.
Anstatt eine Theorie als widerlegt zu betrachten, werden neue Teilchen postuliert, um die jeweils auftretenden Diskrepanzen zwischen Theorie und Messergebnissen zu erklären.