Reaktionen auf Bin Ladens Tod

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Royal_Flush

Vertrauter
@Mods: Nein, dieser Thread schlägt nicht in die gleiche Kerbe wie der von Master_DeluXXXe.

Wie wir ja alle mitbekommen haben (sollten), wurde Osama Bin Laden vor wenigen Tagen von einem amerikanischen Spezialkommando in einer Villa bei Islamabad, Pakistan aufgespürt und getötet. Das ist allerdings nicht der Punkt, der mir am Herzen liegt.

Viel mehr bin ich entsetzt über die öffentlichen Reaktionen betreffend seines Todes. In Washington und New York feiern die Menschen in euphorischen Straßenfesten den Tod Bin Ladens. Und auch der deutsche Innenminister Friedrich sagt in einer Presseerklärung:
Daher glaube ich, dass jeder, der die Bilder vom 11. September 2001 noch vor Augen hat, heute die Freude, die die ganze westliche Welt aber vor allem unsere amerikanischen Freunde empfinden, nachvollziehen kann.

Bin ich eigentlich der einzige, der es schockierend findet, dass ein Gesellschaft, die sich selbst als tolerant und aufgeklärt beschreibt, sich so über den Tod eines Menschen freut? Ich meine, er ist trotz allem immer noch ein menschliches Wesen und ich finde es schlichtweg moralisch falsch, sich über den Tod eines Menschen zu freuen. Ausnahmsweise bin ich übrigens mit dem Vatikan einer Meinung, der den Jubel über Bin Ladens Tod scharf verurteilt.
 
Schwere Frage.

Allerdings darfst du auch nicht vergessen, dass Osama Bin Laden ( meines Wissens nach ) für viele terroristische Ereignisse verantwortlich war und damit auch viele Menschen auf dem Gewissen hatte.

Genauso muss man sich fragen wie viele sterben mussten bis Osama dran war.

Muss jeder für sich entscheiden.

Und die Moral von der Geschicht, um die Moral kümmert sich die Gesellschaft anscheind nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde, wenn man die Todesstrafe als unmenschlich betitelt und abschafft, sollte man sich auch daran halten...
 
Die Freude vergeht einem spätestens dann schnell, wenn man an die Folgen von Bin Ladens Tod denkt... Ich bezweifle, dass es ohne Racheakte seitens der Islamisten ablaufen wird.
Andererseits kann man natürlich auch sagen, dass die Islamisten einen Kopf verloren haben, und dass durch die Rivalität um die freigewordene Spitze einige Energie nötig sein wird.

Letztlich ist es jetzt noch zu früh, um Entscheidungen über gut und schlecht zu treffen, wir können die Konsequenzen nicht absehen.
 
In Washington und New York feiern die Menschen in euphorischen Straßenfesten den Tod Bin Ladens.
Was hast du anders erwartet, zumindest in New York? (die Amis sind als Nation eine andere als wir Deutsche, wo man sich noch wie in Stammeskriegen befehdet, Sachsen gegen Preußen, die Bayern gegen alle usw.). Stell dir mal die die Frage, du hättest in New York gewohnt, und ein Teil deiner Liebsten wäre bei dem Anschlag ums Leben gekommen?

Wären dir da auch moralische Bedenken, über dieses Einsatzkommando gekommen, die dann diesen dir am meisten verhaßten Menschen (wenn man das zu dem sagen darf), endlich nach 10 Jahren, seiner Strafe zugeführt haben. Ich glaube nicht.

Jetzt mit der Moralkeule als Außenstehender zu wedeln, finde ich zu simpel. Man muß sich mal in die Lage der Opfer und die es noch geworden währen versetzen, erst dann urteilen.
 
ICh finde die Amerikaner reagieren viel zu überzogen. Klar super das man Osama jetzt unschädlich gemacht hat, aber ich bezweifle stark das es das jetzt war. Dieses euphorische Feiern provoziert doch geradezu noch mehr Anschläge. Hinzukommt die Sache mit dem Wasserbegräbniss. Meines Wissens nach muss ein gläubiger Muslim gen Mekka begraben werden und das ist nun nicht mehr möglich. Das gibt den Terroristen nur nochmehr Zündstoff gegen die Amerikaner.
Edit:mad: BoneHead: Sicher gibt es die Todesstrafe in den USA noch. Lediglich in einigen Staaten ist sie abgeschafft worden. In Texas z.B. gibt es sie noch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Außerdem müssen Moslems streng genommen nicht einmal innerhalb von 24 Stunden beerdigt werden, steht zumindest meines Wissens nach nirgends....und ganz ehrlich...als würden sich die Amis dafür interessieren :roll: Und HoA hat Recht, Moslems müssen mit dem Gesicht gen Mekka begraben werden
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann dich beruhigen, Royal_Flush, auch ich bin schockiert, wie so was gefeiert wird.
Ob es allerdings (moralisch gesehen) wirklich besser gewesen wäre, Bin Laden festzunehmen und vor ein Gericht zu stellen, muss denke ich jeder für sich entscheiden:
Auf der einen Seite garantieren die Moralvorstellungen der westlichen Welt jedem Menschen, und sei sein Verbrechen noch so verwerflich, einen fairen Prozess, in dem er Gelegenheit erhalten soll, seine Verbrechen zu rechtfertigen. Wenn wir jetzt darüber jubeln, dass diese Grundsätze wissentlich, mit voller Absicht ignoriert wurden (vorrausgesetzt es wurden tatsächlich "Killerkommandos" geschickt), ist die moralische Überlegenheit, die wir gegenüber Diktaturen wie China und Lybien oder Radikalen wie Taliban und Al-Quaida empfinden, nicht weiter als Fassade. Des weiteren besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass Bin Laden nun zu einem Märtyrer wird und seine Anhänger nun nur noch "aktiver" werden.
Auf der anderen Seite würde ein Prozess gegen Bin Laden, ob vor dem Internationalen Gerichtshof oder einem US-amerikanischen Gericht, Monate dauern. In dieser Zeit käme es zu unzähligen Versuchen ihn freizupressen, vergleichbar den Aktionen der RAF im deutschen Herbst, was garantiert ebenfalls Menschenleben kosten würde. Außerdem bekäme Bin Laden Gelegenheit seine menschenverachtende Botschaft vor der ganzen Welt zu präsentieren und so neue Anhänger zu werben.
Trotz dieses moralischen Dilemmas bin ich der Meinung, dass es besser gewesen wäre Bin Laden vor Gericht zu stellen. Dann wäre uns zumindest diese unangebrachte Freude über den Tod eines Mannes erspart geblieben, die anscheinend sogar Menschen empfinden, die doch eigentlich die christliche Nächstenliebe im Parteinamen tragen.
 
Ich kann es ebenfalls nicht nachvollziehen, wie der Tod eines Menschen gefeiert wird, nein, ich finde es einfach nur Pervers. Selbst wenn der verstorbene Osama Bin Laden heißt.

Sicher, er hat viel Übel angerichtet. Und dass er tot ist.. nun ja, jetzt mal ehrlich, ich weiß nicht, ob es der Welt vielleicht sogar geschadet hat.
Al-Qaida wird jetzt machen können, was sie wollen, vor allem, weil die ganze Welt auch noch daran zweifelt, dass er tot ist, bzw. verwirrt ist, über das Seebegräbnis.

Zuvor hätte man zumindest noch beweisen sollen, dass es Bin Laden ist.
 
Trotz dieses moralischen Dilemmas bin ich der Meinung, dass es besser gewesen wäre Bin Laden vor Gericht zu stellen. Dann wäre uns zumindest diese unangebrachte Freude über den Tod eines Mannes erspart geblieben, die anscheinend sogar Menschen empfinden, die doch eigentlich die christliche Nächstenliebe im Parteinamen tragen.

Bin Laden hat den Krieg gewollt, ihn sogar ausgerufen (den Heiligen). Im Krieg gibt es keine Moral, egal welcher Religion man zugehörig fühlt oder auch nicht. Letzteren Satz glaube ich dir allerdings nicht.
Ich hab fast täglich, mit strenggläubigen Katholiken zutun. Und keiner, wirklich keiner hatte da einen Anflug von Mitleid oder Verzeihungsgefühlen.

Das hätte er sich vorher überlegen sollen, daß der Krieg, den er heraufbeschworen hat, auch mal bei ihm direkt, in seinen Haus, Villa etc. stattfindet, ebenso wie er mal bestattet werden soll.

Ich glaube die Seebestattung war auch Absicht, um den ganz Extremen die Hoffnung zu nehmen, das Bin Laden eines Tages, als eine Art Heiland wieder aufersteht.
 
Ich glaube die Seebestattung war auch Absicht, um den ganz Extremen die Hoffnung zu nehmen, das Bin Laden eines Tages, als eine Art Heiland wieder aufersteht.
Es wird den gleichen Grund haben, warum auch Hitler auf keinem Friedhof beigesetzt wurde - nämlich um einen neuen Pilgerort für Gleichgesinnte zu vermeiden.

Ansonsten muss ich auch sagen, dass ich mich diese ganze Euphorie um den Tod Bin Ladins anwidert. Gleich ob diese Persönlichkeit hinter den Anschlägen vom 11. September 2001 stand - scheinbar haben wir die Zeiten des biblischen "Auge um Auge" immer noch nicht vollständig überstanden. Ich halte es jedenfalls für zutiefst moralisch verwerflich einem Menschen den Tod zu wünschen oder sich sogar darüber zu freuen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach meiner Meinung freuen sich die Amerikaner viel zu früh.

Es dauert nicht lange und es kommen weitere die Bin Ladins Willen weiter durchsetzen wollen und vielleicht versuchen die dann noch Härtere Anschläge zu Planen als der 11. September...
 
Ansonsten muss ich auch sagen, dass ich mich diese ganze Euphorie um den Tod Bin Ladins anwidert. Gleich ob diese Persönlichkeit hinter den Anschlägen vom 11. September 2001 stand - scheinbar haben wir die Zeiten des biblischen "Auge um Auge" immer noch nicht vollständig überstanden. Ich halte es jedenfalls für zutiefst moralisch verwerflich einem Menschen den Tod zu wünschen oder sich sogar darüber zu freuen.
Hat man es nicht auch gefeiert, als Hitler, Mao, Stalin und Chaucescu tot waren. Das letztere Schicksal hät ich mir auch für Honecker gewünscht.

Wo sitzen denn jetzt all diese SED Bonzen, welche in der DDR das Menschrecht mit Füßen getreten haben und eine Art Lynchjustiz praktiziert haben, richtig in CDU, SPD Gruenen, Arbeitsämtern Stadtverwaltungen und in diversen Aufsichtsräten deutscher und russischer Firmen.
Aber erst nachdem sie gerichtlich für unschuldig befunden wurden. Soviel zum Thema Gericht, wobei nebenbei bei diesen "Prozessen" eine Menge Steuergelder drauf gingen, wobei das Ergebnis schon feststand.

Meine halbe Familie ist bei der Judenverfolgung ausgerottet worden, glaubt ihr etwa, daß sich meine überlebendte Verwandschaft gewünscht hätte, die Verbrecher (nichts anders ist dieser isl. Heilsbringer) vor Gericht zu stellen?

Wie gesagt aus der Ferne kann mann alles schön mit Moral, Gerchtsbarkeit, Menschenrechte und christliche Nächstenliebe in Verbindung bringen.

Ich bin sogar der Ansicht, wenn Bin Laden vor ein deutsches Greicht gestellt worden wäre, daß dieser am Ende, den Gerichtsal als freier Mensch verlassen hätte. Urteil Anstiftung zum Todschlag, fünf Jahre auf Bewährung, da noch nicht vorbestraft.

Doch der Schuss ging nach hinten los, jetzt kommen die Verschwörungstheorien <.<
Denkst das wäre anders, wenn er vor ein Gericht gestellt worden wäre. Im Gegenteil, er wäre als Märthyrer gestorben und hätte somit eine viel größere Basis für Fanatisten geboten.
Als Märthyrer ist er ja nun nicht gestorben, sondern als ganz einfacher Verbrecher.
 
Ob es falsch ist, sich darüber zu freuen?

Muss wie gesagt jeder für sich selbst entscheiden.

Ich habe mich nicht gefreut, weil ich mir nicht sicher bin, ob er tatsächlich tot ist.
Und ich find es auch in Ordnung, dass viele anderen darüber feiern, warum auch nicht? Er ist ein Mensch. Na Und? Macht ihn das zu was besonderem?
 
Er ist keineswegs nur aus simpler Rache getötet worden, denn bei einer Gefangennahme hätten seine Anhänger übelsten "Befreiungsterror" durchgeführt, daß es sogar schwierig wäre ihn aus Pakistan rauszuschaffen.
Daß er direkt erschossen wurde ist daher ziemlich logisch.
Racheaktionen wird es sicherlich geben aber der Versuch ihn wieder "freizupressen" könnte erheblich schwerwiegender werden.

Daß er getötet wurde finde ich schon korrekt, ob gleich Al Quaida und die Taliban damit noch lange nicht besiegt sind.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.