CALL OF DUTY 5 - WORLD AT WAR
Der fünfte Teil der Call of Duty-Reihe spielt im zweiten Weltkrieg. Dem Spiel wohnt man in verschiedenen Rollen bei. Die beiden Wichtigsten sind die des russischen Soldaten Dimitri und die des Amerikaners Miller.
Als Erstes etwas zum Gameplay: Wie in den anderen CoD-Teilen auch, hat man keine Lebensanzeige außer einem sich dunkelrot färbenden Bildschirm. Die Standard-Tastenbelegung fand ich arg ungewohnt, weshalb ich sie mir umgestellt habe. Beispielsweise sorgte das Granatenwerfen auf der mittleren Maustaste schonmal dafür, dass ich einem Kameraden das Bein aus Versehen abgesprengt habe...
Man hat zwei Schusswaffen bei sich. Hierbei ist es egal, ob diese nun Pistolen oder Gewehre oder sonst etwas sind. Dann hat man noch ein Messer oder ein Bajonett (kommt auf die Waffe an) und zwei Granatentypen à vier Granaten. Zum Einen hat man immer eine explosive Granate bei sich und dann noch die Spezialgranaten. Das wären z.B. Molotovcoctails und Rauchgranaten.
Ab und zu hat man auch als Amerikaner die Möglichkeit Luftunterstützung anzufordern und kann diese dann entsprechend platzieren. Wie in CoD 6 auch benötigt die Unterstützung dann einige Momente um wieder startklar zu werden.
Die Waffen in dem Spiel sind ein zweischneidiges Schwert, da Manche einfach gut gemacht sind und man bei Anderen das Kotzen kriegt. Die Sounds sind bei fast allen Waffen pure ******e. Wer auch immer dafür verantwortlich ist, hat Knallerbsen und Böller als Vorlage genommen. Denn genau so klingen viele Waffen. Bei den Deutschen ist es noch am Schlimmsten!
Doch auch die Waffen selbst waren manchmal etwas suboptimal erstellt worden. Noch immer frage ich mich, wer auf die vermaledeite Idee kam, eine u.U. abgesägte Schrotflinte einzubauen! Doch auch die Thompson hat mir missfallen. Der wohl geilsten und stylischsten MP aller Zeiten hat man einfach ihr Trommelmagazin weggenommen und durch ein viel zu kleines Stabmagazin ersetzt. Den ausgetauschten Magzintypus hätte ich ja noch akzeptieren können, doch 30 Schuss pro Magazin sind einfach zu wenig - vor allem mit einer solchen MP!
Ganz anders war jedoch die PPSH der Russen. Diese hat ein Trommelmagazin, verschießt Kugeln wie keine Zweite, ist präzise wie ein Scharfschützengewehr und hat auch noch viel Munition - kein Wunder, dass die Deutschen den Krieg verloren haben. Obwohl, bei dem Sound hätten die Russen wohl weinend vor lachen am Boden liegen müssen...:roll:
Kommen wir zu den Missionen: Die Level die in Japan spielen (also alle als Ami) haben mir kaum gefallen. Man hat nie eine Ahnung wo der Japaner steht und egal was man macht, es ist falsch. Immer ist ein Gegner hinter einem. Man wusste schon, weshalb man den Flammenwerfer nur in Japan eingebaut hat (mit einer Ausnahme)... „Burn‘em out“ hieß es schon ganz richtig...
Die Missionen als Russe haben mir jedoch sehr gut gefallen, vor allem beim Stürmen Berlins.
Gestört hat mich an den Missionen, dass sie weder eine chronologische Struktur, noch alle (interessanten) Schlachten hatten. Man startet als Amerikan, spielt jedoch erst sehr viel später Pearl Harbor... Frankreich und die Blitzkriege gab es gar nicht und auch Polen wurde ausgelassen. Und dann stürmt man noch nicht einmal die Konzentrationslager und befreit die Juden. -,-
Während man in Japan so denkt „In dem Panzer dahinten müsste man sitzen!“, schläft man in der Mission die genau dies ermöglicht fast ein. Die Gegner bomben einen zu mit ihren Panzerschrecks und Panzern, jedoch fliegen die dann alsbald durch die Luft. Man selbst hält im Panzer hunderte von Schüssen anderer Panzer aus, jagt sie jedoch mit einem Schuss hoch. Dazu kommt noch, dass der Panzer sich mit der Zeit selbst heilt. Bei Personen macht das noch Sinn, bei Fahrzeugen nicht.
Die Story ist auch nicht nennenswert. Zweiter Weltkrieg halt. Einzig und Allein das Ende und einige andere Zwischenstellen sind wirklich nett gemacht.
Die von den Charakteren der Bots ist nur der Russe Reznov interessant, mal davon abgesehen, dass man mit den anderen keine vergleichbare Bindung hat.
Da ich die englische Uncut-Version gespielt habe, kann ich noch anfügen, dass mir die Vertonung der Stimmen gut gefallen hat. Wie es in der deutschen Version ist, weiß ich nicht. Jedoch haben die feindlichen Bots eine sprachlich korrekte Vertonung, was das Ganze multilingual macht. Hat einen guten Effekt, wenn man als Russe die Sprüche der Deutschen versteht und so die Nationalitäten aufeinander prallen.
Zu Dem sieht man an einigen Stellen auch, dass die Russen keines Falls besser als die Deutschen waren. Sichergebende werden erschossen, etc.
In 13 der 15 Missionen kann man sog. „Death-Cards“ finden. Dies sind Karten die bestimmte Mutatoren/Modifikationen im Multiplayer freischalten. Z.B. wird auf einmal mit Paintball-Waffen geschossen oder man belebt die Verbündeten mit Schüssen wieder, etc., etc.
Die beiden Missionen die leer ausgingen, waren zum Einen die Panzer-Mission vor Berlin und zum Anderen die Flugzeug-Mission in Pearl Harbor. In beiden ist man in einem Fahrzeug und kann die Death-Cards entsprechend schlecht aufnehmen.
In der englischen Version gibt es im kooperativen Multiplayer neben der Kampagne noch drei Nazi-Zombie-Karten, die jedoch auch im Singleplayer gespielt werden könnnen. Im Nazizombie-Modus befindet man sich in einem verrammeltem Haus und muss sein Leben gegen die untoten Nationalsozialisten verteidigen. Diese nekrotischen Spinner reißen Einem die schönen Holz-Planken von den Fenstern und verkloppen Einem die Wände, steigen ein und versuchen dann die kalte Umarmung des Todes... oder so ähnlich. Die Planken kann man wieder vor den Fenstern montieren. Für jeden Treffer und jede Planke gibt es Punkte für den jeweiligen Spieler. VOn den Punkten kann man sich folgende Dinge kaufen:
Munition
Waffen
Neue Bereiche auf der Map
Fallen wie z.B. eine elektische Wand, welche die Zombies die gegen sie laufen tötet
Mit jeder überlebten Runde werden die Gegner zahlreicher und härter. Hat man Glück, lassen sie nette Extras fallen:
Instakill (man onehittet mit jeder Waffe)
Ammo (die Munition wird aufgefüllt)
Double Points (es gibt für alles doppelte Punkte)
Bomb (ich habe zwar den namen vergessen, jedoch sorgt dieses Extra dafür, dass alle Zombies die respawnt wurden verbrennen, die Welle wird so jedoch nicht unweigerlich beendet)
Da man kein richtiges Missionsziel hat, finde ich diesen Modus etwas deprimierend, da es immer so weitergeht. Im Koop macht es jedoch sehr viel Spaß, jedoch liegt die Spielerbegrenzung bei vier Spielern.
Ein weiteres cooles Feature ist die Random-Chest. Man kann durch sie eine zufällige Waffe bekommen. Hat man Glück, bekommt man z.B. eine fette MG wie die Browning oder einen Revolver der onehittet. Mit ganz viel Glück bekomtm man die Raygun: Eine Science Fiction-Waffe (ein Easteregg?) die onehittet, viel Munition und ein großes Magazin hat. Nachladen tut sie ebenfalls recht schnell.
Die KI ist so eine Sache. Sie tut was sie soll, doch die Verbündeten sind oft im Wege. Doch es gibt genügend unsterbliche Bots. Man bemerkt sie auch zu Genüge, wenn z.B. Reznov mal wieder quer durch das Dauergeballere rennt.
Sehr gut hat mir wiederum die Atmo in diesem Spiel gefallen. Sowohl in den Missionen, als auch im Nazi-Zombie-Modus, den irgendein Genie in der DV angeblich herausgeschnitten hat.
Im Multiplayer (Versus) erhält man Erfahrungspunkte für die unterschiedlichen Maps. So steigt man Level auf und hat mehr Waffen und Upgrades zur Verfügung. Man kann sich z.B. das Upgrade „Juggernaut“ oder „Second Chance“ auswählen. Das Erste sorgt dafür, dass man mehr Lebenspuntke hat. Das Zweite dafür, dass man nicht direkt Respawnt wird, sondern erst noch mit der Pistole auf die Gegner schießen und von Verbündeten wiederbelebt werden kann (wie im Koop also). Gegner können einen aber auch direkt erschießen.
Der Multiplayer hat einige Spielmodi, die ich jedoch nicht alle getestet habe, vor allem, da ich am Liebsten im LAN spiele. Jedoch sind Klassiker wie „Deathmatch“, „Teamdeathmatch“, „Capture the Flag“ und Eroberung enthalten, „Search and Destroy“ ebenfalls, glaube ich.
Für LAN-Partys ist der Multiplayer jedoch oft ungeeignet, da die Maps teilweise sehr groß sind. Ebenfalls gibt es auf einigen Karten Panzer und das ist im LAN wirklich unnötig und feige, finde ich.
Die Möglichkeit sich eigene Klassen mit den erspielten Waffen und Upgrades zu erstellen ist eine tolle Idee, die mir oft schon gefehlt hat. Leider kann man aber nur eine große und eine kleine Waffe nehmen. Zwei Pistolen oder Gewehre sind also unmöglich.
Auf ModDB.com findet man übrigens auch einige Mods zu dem Spiel. Insbesondere die Maps sind interessant, da drei Karten im Nazi-Zombie-Modus für meinen Geschmack zu wenig sind!
Offenbar gab es in dem Spiel sehr viele Bugs und Probleme, von denen habe ich jedoch nichts gemerkt, alles lief wie geschmiert, jedoch sollen im Supportforum zu CoD5 über 20000 Beiträge sein und das ist schon eine Leistung.
Insgesamt hat mir das Spiel sehr viel Spaß gemacht, doch ich rate zu der englsichen Uncut-Version. Zum Einen weil der Nazi-Zombie-Modus im Koop einfach geil ist und zum Anderen, weil es allgemein ******e ist, zu cutten. Es spritzt sogar vergleichtsweise wenig Blut und viele Körperteile bleiben, im Gegensatz zu Left 4 Dead 2 und Fallout 3, häufig am Körper dran (von Granaten einmal abgesehen).
Das Englisch ist leicht verständlich, nur Mut zur Fremdsprache!
Abschließend kann man noch sagen, dass dieses Spiel viel Spaß bereiten kann, jedoch seine knapp 50 € nicht wert ist, wenn man nicht viel udn gerne im Multiplayer spielt. Nur für die Kampagne will man das Geld jedenfalls nicht blechen.:S
Edit: Ca. 1538 Wörter.