Klasse Review, ToXiC!
Da ich sehr viel Spaß mit Fallout 3 hatte, hier mein Review. Dabei sei zu bemerken, dass ich das Grundspiel und die AddOns „The Pitt“, „Operation: Anchorage“, „Broken Steel“ und „Point Lookout“ gespielt habe, jedoch werde ich mich in diesem Review nur dem Grundspiel widmen. Falls auch Interesse an einem Review zu den vier genannten DLC’s besteht, sagt bescheid, es würde sich jedoch nicht lohnen einzelne Reviews zu jedem DLC zu schreiben, da ich sonst wohl kaum an die 300 geforderten Wörter kommen würde!
Aufgrund der immensen Ähnlichkeit, werde ich Vergleiche zweischen Oblivion un Fallout 3 setzen. Außerdem werden die Meisten hier wohl auch TES: IV gespielt haben!
Bitte beachtet, dass es gut sein kann, dass ich hier Elemente aus der Story offen darlege oder einfach ein paar Dinge erkläre, die euch den Spielspaß verderben könnten, wenn ihr das Spiel noch nicht gespielt habt.
Als Erstes sage ich etwas zu den Patches: Viel schlechter hätte Bethesda das wirklich nicht machen können! Als ich mir damals Version 1.0 installiert habe, lief es problemlos. Mit den Patches jedoch nicht mehr, daher rate ich jedem F3-Spieler davon ab, sein Spiel zu patchen, wenn es schon ohne Probleme läuft, denn mit jedem Patch scheinen die alten Bugs einfach nur durch Neue ersetzt geworden zu sein. Doch, ähnlich wie Oblivion, ist auch Fallout 3 auf dem Weg zum Windows unter den Spielen: Bei manchen Computern treten mit den gleichen Einstellungen und Patches andere Probleme auf. Bei dem Einen funktioniert Version 1.0, bei dem Nächsten funzt das Spiel erst ab 1.5…
Nun zum Spiel selbst: Jedem, der Oblivion gespielt hat, wird folgendes auffallen: Fallout 3 wurde sehr Oblivion nachempfunden. Das kann man schon an den Charakteren sehen und wenn man sich etwas mit dem Modding auskennt, dann sieht man noch mehr Zusammenhänge. Man merkt einfach, dass beide Spiele von dem gleichen Hersteller geschaffen wurde, aber in Fallout 3 wurde viele Mankos aus Oblivion entfernt. Bei einigen Sachen die es in F3 giebt, wurde in Oblivion (vorher) mit Mods nachgeholfen. Beispiele sind die Kinder in F3, ein Schlüsselring, die Gewalt in der Originalversion (ich erinnere nur an Deadly Reflex für TES: IV), die Quests sind länger und spannender, die Story ist weit aus besser und spannender als Jene von Oblivion (obwohl das wohl nicht sehr schwer ist, aber die von F3 fand ich schon ziemlich gut), die Welt wirkt nicht so steril und langweilig, ja sogar ausgelutscht wie in Oblivion, sondern wie in Shivering Isles etwas verrückt und witzig (man höre mal dem "Jünger des Atoms" in Megaton zu!), die Möglichkeit wirklich böse zu sein ist klasse und man kann selbst die Storys in gewissem Maße mitbestimmen, die Dialoge ebenfalls, etc. Und die DLC's fand ich auch nicht schlecht, auch wenn sie etwas zu teuer sind.
Das Anfangstutorial in Fallout 3 ist wirklich schön gestaltet. Man startet als Baby und erlebt die eigene Geburt, wird älter und durchspielt so einige Etappen im Leben des bis dahin jungen Vaultbewohners – bis zu seinem 19 Geburtstag! Doch im Gegensatz zu Oblivion, wirkt es nicht komisch, wenn mal einen besonders gut oder böse gesinnten Char spielen will. Einem stehen alle Wege offen.
Jedoch wird auch diese Einführung nach dem xten Mal langweilig. Doch das dauert weitaus länger, als in Oblivion, da man viele Möglichkeiten hat und beim ersten Durchspielen nie alles sieht.
Wie reagiert dieser Charakter auf jene Antwort? Was kann ich hier noch machen? Was wohl passiert, wenn ich den Aufseher töte?
Nun zum Gameplay: Was mich ja wirklich etwas enttäuscht hat war, dass in diesem Rollenspiel mit Shooterelementen Letztere nicht wirklich doll zur Geltung kamen. Denn ein Rollenspiel ist cool und macht Spaß, wenn man einen tollen RPG-Anteil (sind ja mitlerweile alles "Action-RPGs", auch wenn es da kaum noch RPG gibt) hat, während man bei Shootern meistens eher "Aktion und Reaktion" kennt und dann in einem entsprechenden Feeling ist. In F3 sind aber nicht nur die Waffensounds etwas räudig (kennen wir ja von CoD 5 auch), sondern man hat nicht diesen "Aktion, Reaktion"-Effekt. "Ach, ich werde angeschossen! Habe ja nur noch 280 TP! Wo war der denn nun? Ach da hinten. Renne ich mall quer durch das Kreuzfeuer meiner Kumpanen und Feinde zu Letzteren hinüber und schieße sie dann über den Haufen!"
Da hätte ich es mir wirklich etwas mehr wie in den Shootern gewünscht, bei denen man nach 3 Schüssen tot ist, aber kurz warten kann um sich wieder zu regenerieren. Das ist dann Actionhaltiger. Ich denke, wenn man das in F3 einegbracht hätte (den Rest nahezu so gelassen), dann wäre das Spiel richtig geil geworden! So ein Kampfsystem kann man für ein Mittelalter-RPG nutzen, aber in einem Endzeit- und SciFi-RGP nicht wirklich. Etwas gewurmt hat es mich auch, dass man die Granaten als eigene Waffe ausrüsten muss und nicht einfach über einen Knopf werfen kann...
Doch andererseits hat man in F3 wirklich viele Waffen und auch Rüstungen zur Auswahl, jedoch ist es natürlich kacke, dass man die geile Powerrüstung (siehe Cover) erst am Ende der Hauptquest bekommt und nach Jener das Spiel (ohne Broken Stell, bzw. entsprechende Mod) zu Ende ist!>.<
Im Gegensatz zu den eher schlechten Shooterelementen stehen jedoch gleich zwei Ausgleiche.
Vor Allem der Rollenspielanteil ist extrem geglückt und sehr viel höher als in Oblivion! Mir macht es immer noch viel Spaß mit den Leuten zu sprechen. Es gibt fast immer etwas zu lachen und wenn nicht, dann gibt es andere Features. Man kann z.B. wählen, ob man einer Person hilft oder sie ausliefert (alternativ auch tötet, bestiehlt, erpresst, etc.). Für jeden Charakter ist etwas dabei.
Außerdem humpeln nun auch die Leute, wenn man sie ins Bein trifft, etc. Dem Player kann es jedoch auch so gehen!:devil:
Außerdem ist auch das V.A.T.S. sehr geglückt. Man kann einfach ein paar Filmsequenzen abspielen, in denen man die Gegner tötet. Ob man dabei dem Gegner ins Bein schießt, den Kopf treffen will oder ihm die Waffe aus der Hand kloppt. Das Schöne: Es sind einige verschiedene Sequenzen und nicht nur Eine!
Ebenfalls sind mir ein, zwei NPC’s sehr an das Herz gewachsen. Die Städte sind auch cool gestaltet, es sind leider jedoch sehr Wenige.
Die Dungeons sind –wie auch die ganze Welt – sehr atmosphärisch. Geht doch mal direkt aus der Vault in die Schule von Springvale. Mein erster Dungeon in Fallout 3 und schon war ich echt beeindruckt!
Bethsoft hat ebenfalls mit einigen Effekten herumgespielt (besonders in Point Lookout zu bewundern!) und sich offenbar sehr viel mühe gegeben storymäßig nicht wieder so einen Mist zu bauen wie in TES: IV! Die Nebenquests kann man sich quasie an einer Hand abzählen, jedoch sind diese weitaus länger als die aus Oblivion und man hat mehr das Gefühl, dass man auch damit etwas zu tun hat und etwas bewirkt. Sie sind nachhaltiger.
Schon alleine durch GNR. Ich kriege z.B. noch heute nachgesagt, dass ich mich von dem Commonwealth-Mann aus Rivet City habe bestechen lassen (sorry, ich habe den Namen von ihm vergessen)… Oftmals muss man sich entscheiden wie man eine QUest löst – oder ob überhaupt!
Gab es in Oblivion eine Möglichkeit mangelnde Fertigkeitspunkte auszugleichen, ist dies in F3 nicht immer der Fall. So bleibt einem oft das Geheimnis eines Computers oder der Inhalt eines Containers verborgen.
Blöd ist nur, dass man immer extrem viel Munition und Artefakte im Überfluss hat. Außerdem werden die Gegner mit der Zeit zu leicht (Broken Steel schafft auch hier Abhilfe;P).
Was Häuser betrifft: Sehr gelungen ist folgende Funktion: Wenn man das Haus in Megaton bekommt, kann man z.B. wählen, in welchem Stil es eingerichtet sein soll. Will man eher eine Wohnung für den machomäßigen „Liebe-Macher“ oder doch eher einen Stil für Raider? Vielleicht auch etwas ganz Anderes? Zu dem muss man für jedes Haus Quests beschreiten, einfach kaufen kann man diese nicht.
Anders als in Oblivion haben hier die Begleiter Ansprüche. Man kann nur einen NPC im Schlepptau haben und dann auch nur einen, der zu der eigenen Gesinnung passt.
Gut gefallen hat mir auch, dass man am Anfang etwas Persönliches als HQ hat und später eben
nicht die Welt retten muss. Auch kann man nahezu das ganze Ödland auslöschen!
Gut gefallen haben mir zu dem auch noch die Extras bei den LevelUps: In F3 levelt man wieder durch Erfahrungspunkte. Diese bekommt man für das Töten von Gegnern, Erkunden von Orten, lösen von Quests, Erfolge in Gesprächen, etc.. Bei jedem LevelUp kann man eine bestimmte Anzahl von Punkten auf jede beliebige Fertigkeit packen (wie in Oblivion hat man die Fertigkeiten mit je 100 Punkten gemeistert) und muss zusätzlich noch ein so genanntes „Extra“ wählen. Die Extras können Verbesserungen der Attribute, Ausbau von Fähigkeiten sein, jedoch auch eure Gesinnung betreffen oder sogar rollenspieltechnische Änderungen und noch einiges mehr beinhalten.
So kann man auch seine Beziehung zu einer bestimmten Gruppe von NPC’s verändern. D.h., man kann eventuell mehr Schaden gegen sie machen oder – und das ist das Interessanteste daran – „besondere, teilweise einzigartige Gesprächsoptionen“ freischalten. Flirten? Kein Problem! Kinderfreund? Ebenfalls möglich!
Das Fallout 3 keinen Multiplayer hat, ist sehr bedauerlich und auch ein Manko. Ebenfalls fine ich es schei*e, dass die ganzen DLC’s Anfangs nur downloadbar waren – „Mothership Zeta“ ist es immer noch!*grml*
Man kann jedoch folgendes als Fazit abgeben: Fallout 3 ist ein Spiel, dass man auf jeden Fall spielen sollte, wenn man:
- ein gutes RPG schätzt (im Vergleich zu dem Schrott, den man heutzutage so aufgetischt bekommt, wen man ein RPG sucht!)
- einem das Schießen Spaß macht
- man sich gerne in eine sehr interessante Welt voller Geheimnisse und (oftmals bösartiger) Überraschungen vertiefen will
- man schwarzen Humor schätzt
Ich habe Fallout 3 seit über einem Jahr und bsi dato nicht bereut und auch kaum Mods drauf.
Wenn man jedoch einen guten Shooter spielen will, sollte man lieber zu Call of Duty greifen, denn da ist Fallout 3 extrem ungeeignet! Allgemein kommt die Aktion im Kampf eher weniger rüber. Durch das V.A.T.S. werden die Kämpfe sogar etwas Rundenbasierter.
Ganz klar ein Titel, der sich zu kaufen lohnt!!:master:
Grüße, Derd
Edit: Okay, nicht ganz 300 Wörter, sondern etwas mehr als das Fünfeinhalbfache!