Dann will ich mich mal erbarmen, auch wenn ich noch nie zuvor eine Review geschrieben hab.
Also fein, Brink solls sein. Das Spiel hat mich schon mit dem Trailer aufmerksam gemacht, nachdem die ersten ingame-Eindrücke da waren, hab ichs mir veorbestellt. Zuerst mal ans Setting:
Das ist mal was Erfrischendes. Nicht dieses 08/15 Afghanistan-Setting, das bereits ziemlich ausgelutscht ist. Nein, Brink ist vom Land her "neutral" - Es gibt nämlich kein Land. Nein, nur eine schwimmende Stadt, genannt Ark. Wir befinden uns im Jahre 2045, also gar nicht all zu weit in der Zukunft. Vor 40 Jahren, also 2005, begannen Forscher mit dem Bau eines 100% ökologischen, sich selbst regenerierenden Lebensraum, die Ark. Und zwar wegen des Anstiegs des Meeresspiegels. Leider lief das nicht ganz nach Plan, die Flut kam schneller als gedacht und die Ark wurde hinausgespült. Mit der Zeit kamen immer mehr Flüchtlinge vom schwindenden Festland, hier ganz nett "Gäste" genannt. Nun ist ein Krieg ausgebrochen. Die Security versucht, den Wiederstand, die Resistance, einzudämmen, weil sie glauben, durch Ordnung würde alles wieder normal werden. Der Wiederstand jedoch will weg von dieser Stadt, Hilfe vom Festland holen, falls es das noch geben sollte.
Somit hat man zwei Kampagnen, Wiederstand und Sicherheit. Zugegeben, sie sind sehr kurz und eigentlich nur Deathmatch-Schlachten mit Missionszielen. Dennoch macht es großen Spaß, und die Geschichte ist auch gut erzählt. Was aber noch mehr Spaß macht als Singleplayer, ist Multiplayer. 8 gegen 8, am besten mit Headset. Man kann gute Strategien aufbauen, weil man in Sachen Teamplay mehr zu tun hat, als in anderen Egoshootern.
Teamplay? Genau, als Einzelkämpfer kommt man nicht weit. Man schafft es zwar vielleicht, allein zu gewinnen, aber richtig EXP gibts nur, wenn man das Team unterstützt. Bis auf den Agenten können alle Klassen ihren Kollegen was gutes tun. Soldaten können Muni der anderen auffüllen, Techniker ihre Waffen buffen und Sanitäter können Gesundheit buffen oder Wiederbeleben. Auch Camper werden an diesem Spiel schnell die Lust verlieren, denn wer nicht ständig in Bewegung ist, den bestraft das Leben. Ehe man sich versieht, hat man Gegner ohne Ende um sich und ist schneller tod als er schießen kann.
Leider ist die Synchro auch nicht die beste. Oft passen Sachen, die gesagt werden, nicht zu den Lippenbewegungen der Figuren. Da dies aber nur während der Einführungsviedeos auffällt, kann man darüber hinwegsehen.
Das Gameplay wiederrum ist Bombe. Man mehr Bewegungsfreiheit als man es aus anderen Spielen kennt. Man kann klettern und über den Boden rutschen (macht wirklich viel Spaß), auch Sprinten ist unbegrenzt. Die Waffen lassen sich mit allem möglichen Schnickschnack aufbessern, mit Rotpunktvisieren, Optikvisieren, Highcap-Magazine, getapte Magazine, Trommelmagazine, usw..
Auch die Individualisierung ist gut gelungen. Man wird es wohl selten erleben, dass jemand zufällig genau so aussieht wie man selbst. Gut, das Meiste muss mam dur Lvl-Ups freischalten, aber das geht relativ flott. Wir haben Auswahl zwischen diversen Hosen, Jacken, Tattos, Gesichtsbemalungen, Shirts, Gesichtszubehör und Bärten sowie Frisuren und Kopfbedeckungen. Somit kann man seinen Chara so erstellen, wie man ihn haben will, die meisten Sachen sind auch farblich anpassbar.
Fazit:
Brink ist zweifellos ein gutes Game, bloß mehr Kamagne und bessere Synchro könnte man sich wünschen. Wobei, die kurze Story macht das Spiel durch den Multiplayermodus wieder wett. Daher, wer Spiele wie Counter Strike oder SW Battlefront mochte, der wird auch an Brink gefallen finden. Aber auch CoD oder MoH-Fans werden auf ihren Geschmack kommen...