Petition - Recht auf Sparen und für ein gutes #Teilhaberecht

Ich nehm jetzt nur mal den wichtigsten Knackpunkt heraus, bei den anderen Punkten stimmen wir ja wohl überein.

Um die Leistungen, die man als Behinderter vom Staat erhält teilweise oder ganz selbst tragen zu können, braucht man ein regelmäßiges Einkommen. Nur weil jemand 2600,- € angespart hat, heisst das doch noch lange nicht, dass er über dieses Einkommen verfügt. Das kann auch Geburtstags-, Weihnachtsgeld oder was weiss ich was sein. Auch kann das möglicherweise über Jahre angespart worden sein. Ich verstehe nicht, wie man davon den Anspruch ableiten kann, der Behinderte habe ab nun bitte selbst für seine Assistenz aufzukommen? Da bleibt wirklich nur noch die Möglichkeit das Geld zuhause oder bei Freunden zu horten, sonst wird das mit dem neuen Fernseher, dem neuen Computer etc. ja nie etwas.

Der Betroffene muss ja nur solange für einen Teil(!) der Unkosten aufkommen, solange er mehr als 2600 Euro als Vermögen hat.
Fernseher oder PCs, die mehr als 2600 Euro kosten kaufen aber ansonsten kein Geld haben, wie soll das zusammen gehen?
Hat der Betroffene kein regelmäßiges (normales) Einkommen, erhält er in der Regel ja ohnehin noch Sozialhilfe.

Nein, ich finde das nicht in Ordnung. Und wenn ich dann lese, dass jemand, der ALG II bezieht aber 5000,-€ besitzen darf, krieg ich die Krätze.
Ist wie gesagt abhängig vom Alter. Dabei gibt es einige Unterschiede zu beachten. Bei den 2600 Euro werden private Renten etc. wie Riester NICHT mit berechnet, bei den ALG 2 Leuten jedoch schon!
Bei ALG 2 denken die meisten an faule Langzeitarbeitslose. Soll ich dir was verraten!? Dem ist nicht immer so! Gerade wer heute outgecourced wurde und dann als Selbstständiger arbeitet bekommt kein regüläres Arbeitslosengeld mehr sondern sofort Sozialhilfe. Das ist wirklich toll wenn jemand den Job verliert, dann verliert er fast alles, wenn er z.B. eine eigene Wohnung hat muss er die erst verkaufen und das Geld aufbrauchen. Wer also Fahrer bei Eismann / Bofrost oder ähnliches ist kann nur hoffen, dass er sofort einen neuen Job findet, sonst ist er gearscht und kann sein ganzes Leben in die Tonne treten.

Das Problem ist doch Folgender massen sagen wir mal einer verdient 1 Euro mehr. Damit liegt er schon über dem Satz sofort bekommt er weniger nur weil er einen Euro mehr verdient. Das finde ich dann schon sehr unfair.
Es geht nicht um Verdienst sondern um Vermögen. Dann gibt er den einen Euro aus und schon ist er wieder unter der Grenze. Bei einem normalen Einkommen wirst du ohnehin recht schnell 2600 Euro angespart haben. Von dem Geld musst du dann eben erst mal einen Teil für deine Pfelge aufwenden und kannst eben nicht alles für einen tollen TV oder Computer sparen ...
 
Wenn man schon etwas ab gezogen bekommt nur weil man 1 Euro über den Satz ist. dann wird auch das Geld von dem Pflegedienst mit berechnet. Sparen kann man schon mal überhaupt nicht. Wenn man dann auch noch auf eine gesunde Ernährung achten muss und einiges nicht einmal Essen kann weil es Allergien auf Laktose, Hülsenfrüchte und Kohlarten bestehen. Wird man kaum etwas ansparen können. Wohnheime oder Betreute WGs werden nur dann bezahlt wenn sie als notwendig erscheinen. Da könnte ich so einiges aufzählen doch es ändert sich nichts daran. Frag mich mal wann ich das letze mal im Urlaub war und zwar ganz weit weck. Da war ich 8 Jahre alt gewesen am Bodensee. Mit der Klasse Abschlussfahrt nach Berlin 1995 ungefähr. Verreisen ist für mich ein Fremdwort.
 
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Man kann eben nur 2600 Euro ansparen, wenn man alles vom Staat ersetzt haben will, ansonsten muss man eben selbst auch was mit zahlen und für sich selbst sorgen.
Über diese Höhe, 2600 Euro, da kann man meiner Ansicht nach durchaus drüber streiten. Wobei es quasi nur um Barvermögen geht (anders als bei ALG II, wo praktisch alles an "Vermögen" mit einbezogen wird). Ich denke, 5000 Euro wäre z.B. ein faires Limit. Aber dann kommen wieder andere, die wollen eben ein Auto für 20.000 kaufen. Tja, nur wenn man das kann, dann kann man sich eben auch an seinen Unkosten selbst beteiligen, denke ich. Denn sonst will ich auch meine Brille oder meinen Zanhersatz gefälligst voll vom Staat bezahlt haben ... (ich kann nämlich auch kein Auto für 20.000 kaufen ... ).
 
@Shor: Für etwas muß man doch im Leben kämpfen oder wurde dir alles in den Schoß gelegt und du brauchst nur zu zugreifen?
Nein, wurde mir nicht. Aber was hat das eine mit dem anderen zu tun? ich meine, an dem system wird sich wegen 150k unterschriften nichts ändern. Sonst hätte sich Hartz IV schon längst aus dem GG-feindlichen Raum verabschiedet.

Nebenbei steht nirgendwo, dass ein Behinderter nicht mehr als 2'600€ sparen darf. Wenn er grundsicherung bekommt, muss er betreuung etc. alleine bezahlen, sollte er darüber kommen. Nur wieviele Behinderte befinden sich in betreuung und kommen mit ihrem Geld soweit, dass sie tatsächlich soviel ansparen können. Ich hab diesbezüglich meine bessere Hälfte befragt, sie arbeitet eben in dem Milieu und hat mir versichert, dass man in den seltensten Fällen froh sein kann, als Betreuer auch nur 10€ im Monat für seine Klienten beiseite zu legen. Viel zu oft wird von eben jenen darauf bestanden, das wenige Geld für blödsinn auszugeben und als Betreuer hat man nicht das Recht, ihnen das zu verweigern. Man kann sie darauf hinweisen und nochmal eindringlich ins Gewissen reden, doch das hilft nur bedingt der Situation. Das Einkommen wird in vielen Fällen bereits rationiert und es wird stehts darauf geachtet, das was beiseite gelegt wird. Aber wie gesagt... Viel ist es sowieso nicht. Und eine Grenze gibt es bei Grundsicherung grundsätzlich. Ist bei Nicht-behinderten im übrigen nicht anders, auch wenn die dortige Grenze anders zustande kommt und auch entsprechend höher ist.
 
Meine Mutter wurde betreut und das was diese Nette Betreuerin gemacht hatte war nicht okay. Sie hätte mit uns in Verbindung stehen müssen und mit uns reden müssen. Sie hat das Konto von meiner Mutter sperren lassen Meine Mutter, sie war über Weihnachten ohne ein Cent dar gestanden. Dann wurde sie in Krankenhaus eingeliefert und sollte Not Optiert werden. Das Krankenhaus und auch ihr Pflegedienst haben bei uns angerufen weil die Betreuerin wie so oft nicht zu erreichen war. Wenn wir nicht alle der Pflegedienst und mein Bruder und ich wäre meine Mutter verhungert und Zuhause verstorben. Diese Frau wollte das ich etwas ausfühle damit sie das Geld behalten kann. Ich habe nichts der gleichen getan. Der Brief liegt immer noch bei mir. Das holt meine Mutter eh nicht mehr zurück sie ist an Lungenkrebs im Endstation verstorben. Nur mal zum Thema Betreuerin können nicht einfach das Geld verwalten. Geht alles wenn das Betreuungsgericht drin ist.
 
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Das war sicher ein besonderer Härtefall bei dir. Betreuer kommen aber eben nur in besonderen Fällen auch in den Bereich der (alleinigen) Geldverwaltung, nämlich wenn keiner in der Familie in der Lage ist das vernünftig für die betroffene Pflegebedürftige zu verwalten, denn wie du selbst schriebst, dem Ganzen ging ein gerichtliches Urteil voraus, da wird bei dir in der Familie also sicher einiges vorgefallen sein, dass es soweit kam.

Ein Freund von mir ist Dipl. Sozialpädagoge und der kümmert sich viel um solche Fälle, wo Leute absolut nicht alleine zurecht kommen, die sind oft nicht einmal in der Lage einfache Formulare auszufüllen und haben auch niemanden (Verwandte), der das für die tun würde. Ohne Betreuer könnten diese Leute praktisch nicht existieren und würden total verwahrlosen.
 
@spiritogre
meine freundin ebenfalls. nur nennt sich das heute bachelor of arts.

@das*sternchen*tala
ja, das ist gott sei dank eher seltenheit. Aber, wie du bereits erwähnt hast, hat da ein Gerichtsurteil die finger im spiel. Gut, sowas kann auch ziemlich schnell passieren, aber das bedeutet nicht automatisch, dass der Betreuer sofort alles geld einheimsen kann (was auch glücklicherweise, wie gesagt, selten ist). Wäre dem nämlich so, hätte besagte betreuerin eben kein formular (wahrscheinlich eine Vollmacht) benötigt.
Bei meiner Freundin ist es so, das die Betreuer keine Vollmacht bekommen. Sie verwalten zwar das geld, aber das wars auch schon. Wenn der Klient darauf besteht, wird eben geld für ne gelbe Plüschjacke ausgegeben. Es müssen im übrigen sämtliche Quittungen aufgehoben und jedweder kram dokumentiert werden, um alles nachvollziehen zu können. Wenn die Betreuung das nicht macht, kann das mächtig Ärger geben, wenn es denn rauskommt. Da is man am besten noch mit fristloser kündigung dran. Je nach Härte des Falls kann es auch zu einem strafgerichtlichen Verfahren kommen.

Natürlich liest man davon in Zeitungen oder hört im Fernsehen relativ oft davon. Aber würde man für jede normale Betreuung einen öffentlichen Medienbericht verfassen, würden viele feststellen, dass es eben absolute ausnahmen sind. Genauso wie Kinder heutzutage fast gar nicht mehr vom Jugendamt aus Familien rausgenommen werden.
 
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