Eigenes Werk Lyrik und Poesie

Ode an Spot

(von Lt. Commander Data)
»Felis Catus« ist Deine taxonomische Nomenklatur,
Ein endothermischer Vierfüßler, fleischfressend von Natur.
Deine Seh-, Geruchs- und Gehörsinne sind umfassend
Und zu Deinem Jagdgeschick und zu Deiner Verteidigung passend.
Ich bin fasziniert von Deinem vielfältigen, schnurrenden Ton,
Eine einzigartige Entwicklung von Katzenkommunikation
Durch die Du Deine prinzipiell hedonistische Vorliebe unterstreichst,
Wodurch Du ein rhythmisches Streicheln Deines Felles aus Zuneigung erreichst.
Ein Schwanz ist ganz wesentlich für Dein akrobatisches Talent.
Du wärst nicht so geschmeidig, fehlte Dir sein Gewicht am anderen End.
Und nutzt Du ihn nicht zur Fortbewegung unter gewissen Konditionen,
So dient er Dir häufig zum Ausdruck Deiner Emotionen.
O Spot, die komplexen Verhaltensweisen, die man an Dir sieht,
Suggerieren eine kognitive Vielfalt auf großem Gebiet.
Und auch wenn Du nicht fühlen kannst, Spot, und Du ein Streuner bist,
Sehe ich Dich als meinen Gefährten an, der ein wahrer und hochgeschätzter Freund ist.
 
Als sich dieses Jahr die Anschläge in Norwegen ereigneten, hab ich folgendes kleines Gedicht verfasst:

Das Königreich liegt in Trauer dar,
Verwundet ist Norwegens Herz,
Dass es einer der Ihren war,
vergrößert nur den Schmerz.

Glas und Metall regnen vom Himmel nieder,
Machtlos trotz aller Macht,
Der Teufel feiert sich als Sieger,
Am End' ists die Gerechtigkeit, die lacht.

Sie sinken in ihr nasses Grab,
Getroffen vom kalten Stahl.
Die Seele des Landes trägt für immer eine Narb',
Das unschuldige Blut verstärkt die Qual.

In seiner dunkelsten Stunde,
Ist Norwegen nicht allein.
Schnell verbreitet sich die Kunde:
Heute wollen wir alle Norweger sein!
 
Hab aus Langeweile ein Gedicht über die geschundenen und wenig gewürdigten Helden von Morrowind geschrieben:

Aus dem Schlick
von M. E. Jacob

Echo singt durch weite Lande,
Rufe nach entfernten Freunden,
bändig an gepfählten Holmen.

Ausgescharrt bis auf den Rückgrat,
Rampe an den Rumpf gepresst,
Schirre in den Kopf geschlagen,
hält der Führer ihre Zügel fest.

Jaulend schlurfend durch die Furchen,
durch Hohlwege, Bäche und Foyaden,
schwer bepackt mit Handelsgütern,
stets gehorsam, immer hörig, doch im Innern wild vor Wut.

Zu lang geknechtet von den Dunmern,
ausgbeutet von der Merenbrut,
erheben zu befreindem Schlage,
sich die Schlickschreiter mit des Zornes Glut.

Ein Röhren schallt von Floh zu Floh,
Vvardenfell versinkt im Brummen,
reißend an den Fesseln, berstend jeder Kette Glied,
preschen alldie edlen Käfer, weiter gellend jenes Lied,
hinaus auf offne Auen, wo es keine Schellen gibt.

Schnurren, surrend, glückerfüllt,
äsen Hundertschaften Schreiter,
unter sich und ohne Elfen,
auf dass die Knechtschaft jetzt vorbei sei und niewieder kommen mag.
 
Ich habe aus Zeit, Gegebenheit und Schwermut mal ein kleines und kümmerliches Gedicht geschrieben, nichts Besonderes.
Ich hab dem keinen Titel gegeben. Natürlich muss nicht auf jeden depressiven Menschen passen, was ich geschrieben habe.

"Eine düstre Wolke schwebt stets über uns'rem Haupt.
Die Schwermütigkeit ist unser dunkler Begleiter.
Da ist diese Last, die uns schwer nur zu atmen erlaubt;
Müde und trostlos fragen wir, wie lang geht es so weiter..

Und auch wenn wir teilen, unsere Aggressionen und Ängste,
Auch wenn wir dagegen anzukämpfen versuchen,
Malträtieren wir unsre übrige Hoffnung aufs Strengste.
Schließlich ist dort unsere dunkle Seite, die wir gedemütigt und verlassen verfluchen.

Depressionen pflastern unseren Weg Tag für Tag..
Bis man kaum noch nach hinten; vorne blicken mag.
Eine Krankheit die unser Glück schwer benebelt,
lässt uns nur zurück gefesselt, geknebelt.

Doch wie alles einen Anfang hat, hat alles ein Ende.
Wir halten durch und lecken unsere Wunden.
Warten und kämpfen bis zur möglichen Wende..
Und irgendwann führt sie uns in unsere schönsten Stunden.

Und egal wie schwer und betrübt jeder Tag sein mag;
Letzten Endes bleiben wir Geschwächten doch meistens stark."

 
@TearHuntress: Besser als einiges, was ich bisher geschrieben habe. Hat das geänderte Reimschema in der dritten Strophe irgendeine besondere Bewandtnis?

Allgemein habe ich hier auch ewig nicht mehr gepostet. Ich werde mal eines oder zwei meiner neueren Gedichte anfügen. Na ja. Neuer ist gut - mein letzter Post ist mehr als 4 Jahre alt.
Und für den Ausgleich von Ying und Yang nun ein deutsches und ein englisches:

Walking astray

It's been a while since i've come here,
Although i live not far but near,
Since i have walked this stony way.
I came here wandering, wondering ,walking astray.

I feel like i should talk about,
Turn my feelings inside out,
And cry like i do every time
I visit you, sweet dear of mine

This stone tells facts carved in its plate.
No word of love, of joy, of hate.
Name and date and a single word,
The loveliest one i'd ever heard.

It was your only, sole reply
To my question, to my cry
Is really there a god above?
You filled my heart with one word: love

It's been a while since you lay down
Live on, live on thats all i've done
From the day that you have died.
Are you with god in all his light?

10.03.2013

Ehrlicher Helfer

Natürlich bin ich nicht schuldig;
Wie könnte ich schuldig sein?
Natürlich ist mir nicht mulmig;
ich brach doch nirgendwo ein.

Die Tür stand wohl offen,
als ich sie passierte
und ich tat nur hoffen,
dass nicht versierte
Diebe dort eingebrochen sei'n.
Als guter Bürger, der ich bin
beschloss ich zu versichern
und trat flugs hinein.
Ich suchte von oben bis unten
und fand dort nicht einen Dieb.
Ich sah nicht einen Vermummten,
auch wenn viel gestohlen blieb.

So sprach der ehrliche Helfer
und schritt hernach von dann'n
niemand dort, außer ihm selber,
bemerkt seinen klimpernden Gang.

02.12.2011, 9:20 Uhr
 
Zuletzt bearbeitet:
Die dritte Strophe spricht klarer über die Depression als Krankheit, während ich die Depression vorher als Gegner des eigenen Selbst beschrieben habe, in Form von etwas anderem als einer Krankheit, viel mehr wie in Form eines Fluches. Eine dunkle Wolke oder eine andere Seite in uns, die uns herunterzieht und unsere Hoffnung niedermacht.
Ich fand interessant deswegen auch die Reime klarer und griffiger klingen zu lassen; es klang schöner wie sich die dritte Strophe so völlig abhob.

Ich finde deine Gedichte schön, vor allem das Erste hat es mir sehr angetan.. Wobei ich sonst deutsche Lyrik angenehmer, poetischer klingend fand..
 
Ich finde deine Gedichte schön, vor allem das Erste hat es mir sehr angetan.. Wobei ich sonst deutsche Lyrik angenehmer, poetischer klingend fand..
Vielen Dank. Ich finde beide Sprachen haben ihre Vor- und Nachteile.

Ich hab' vorhin ein Lied geschrieben. Und da wir dafür ja kein eigenes Thema haben pack ich das mal hier mit rein.

Clear the stage

Ref.
Clear the stage, play the crowd – this is our final showdown
Clear the stage, play the crowd – we're the heroes of our hometowns
Clear the stage, play the crowd – this is you and me together
Clear the stage, play the crowd – it can't be getting any better

This is our final showdown – this is where it all takes place
Everyone is watching – in this time and this space
Everyone is waiting – for our words and our voice
Everyone is hoping – do we really have a choice?

Ref.

We're the heroes of our hometown – they all know who we are
Everyone is shouting – our names, we are stars
Everyone is dancing – to the song of true love
Everyone is cheering – as we surf on the move

Riff
From the moment we first met this was destined to be
Untill the fire's gone this is only you and me – is it really destiny?
For us to be together on this day? Here and now?

Ref.

This is you and me together – we have waited for this
Everyone is dreaming – thanks to us, its their bliss
Everyone is staring – just at us with their eyes
Everyone is feeling – how we're bond, our ties

Ref.

It can't be getting any better – as we say our lines
We are flying – our biggest dream come true
We are singing – singing out famous rhymes
We are loving – to be here, to be here, to be here with you

22.02.2015 23:59 Uhr
 
Hier kommt mal etwas von mir, habe ich vor 20 Jahren Geschrieben.

Warum soll ich lachen?
Wenn man nicht mehr lachen kann.


Warum soll ich weinen?
Wenn es doch eh keinen Sinn mehr macht.


Warum soll ich lieben?
Wenn meine Liebe mich jetzt hasst.


Warum soll ich hoffen?
Wenn es nichts zu Hoffnungen mehr gibt.


Warum soll ich träumen?
Wenn die Träume sich nicht erfüllen können für mich.


Warum soll ich denken?
Wenn es nichts mehr von nutzen ist.


Warum soll ich leben?
Wenn ich nicht mehr leben möchte.


Doch soll ich lachen?
Weil du damit bestimmt nicht rechnest.


Doch soll ich weinen?
Damit du siehst das ich dich geliebt habe.


Doch soll ich lieben?
Damit ich irgendwann eine neue Liebe finden kann.


Doch soll ich hoffen?
Auf ein neues Glück das ich hoffentlich finden werde.


Doch soll ich träumen?
Damit ich dich weit weit hinter mir lasen kann.


Doch soll ich denken?
Damit ich neue schöne Gedanken finde und deine aus meinem Kopf verschwinden.


Doch soll ich leben?
Doch nur wenn ich springe hättest Du gewonnen,
doch wenn ich lebe muss du dich daran erinnern wie es mit uns war.

Hier ist doch ein Gedanke zum Leben vor 11 Jahren geschrieben.

Über das Leben!


Möge das Leben auch schwer gewesen sein,


In Gedanken an die Hoffnung war ich nicht alleine.


Möge es Zeiten geben haben wo ich steht's daran gezweifelt habe,


dennoch hatte ich es geschafft zu Kämpfen weil mein Mut mich dabei nicht verlasen hatte.


Es gibt immer schöne Momente im Leben die einem steht's helfen das Leben zu Leben.


Darum Lebe das Leben bevor es dich über Lebt hat,


Und du dich am Ende fragst warum habe ich es nicht genossen?


So ist das Leben!
 
Zuletzt bearbeitet:
Bardenkünste

Hefnar versuchte sich in der Bardenkunst,
dies endete jedoch in der Feuersbrunst.

Denn zu Zeiten hatte es Einsamkeit schwer,
denn des Öfteren kam ein Drache daher.

Mit dem Drache kam der Barde
und es bedarfte an keiner Garde.

Der jüngste Spross der Akademie,
spielte schreckliche Töne wie noch nie.

Die Echse sprach:"Woher kommt dieser Graus?"
Der Barde sang:"Von hier-Nun raus!"

Des Untiers Schwingen,
sollten es aus Einsamkeit bringen.

Stolz und mutig,in der Hand die Flöte-
Der Drache sprach:"Warte nur bis ich euch töte."

Sechs Jahre schon ist es her,
seitdem kam kein Drache mehr.

Jarl war Hefnar nun,
er musste seine Pflichten tun.

Jetzt nahm er das Schwert,
die Flöte hatte nunmehr keinen Wert.

Der Kampf zog in aus der Stadt hinaus-
Nun war es aus.

Der Drache schlachtete seine Soldaten-
wahrhaft grausame Taten.

Der Drache spie,
der Barde schrie.

Welch trauriges Ende,
für eine erwähnenswerte Legende.
 

Mit einer Gemeinsamkeit fing es an,
Ich glaubte das Freundschaft klappen kann.
Wir beide trugen unsere tiefen Wunden,
und verbrachten einige tiefgründige Stunden.
Du und ich waren grundverschieden,
Das war der Grund warum wir erst nicht lang verblieben.
Erst dachtest du du schadest mir
und ich glaubte weder an mich noch ans Wir.
Doch ich wollte uns nicht einfach so im Keim ersticken,
Also stoppte ich dich vom Gehen und wollte rausfinden wie wir gemeinsam ticken.
Dann verbrachten wir beide eine lange Zeit,
Wurden die wohl besten Freunde in Zweisamkeit.
Niemand außer uns selbst konnte uns noch verstehen,
doch irgendwann stritten wir uns, ganz aus Versehen
- brachten Depression in unsere Streitigkeit,
und irgendwann wurd ich der Vorwürfe Leid.
Immer war ich Einzelgänger und wollte es auch bleiben,
doch eigentlich brauchte ich keine Maske und auch kein Verkleiden.
Du verstandst mich und ich verstand dich,
weshalb keiner mehr dem andren von der Seite wich.
Nach einiger Zeit fanden wir unseren Weg,
an dessen Gedanken ich auch jetzt den Stift niederleg.

Unser Plan war so schön wie ein wunderbarer Traum, darum glaube ich das, was jetzt ist, kaum.
Ich wollte mein Leben mit meinem besten Freund verbringen,
Für dich sogar völlig schnulzig klingen..
Du sagtest wir wären wie Yin und Yang,
und auch ich glaubte das eine ganze Zeit lang.
Du und ich, wie Kirito und Asuna,.. jetzt ist diese Stille schmerzlich, unfassbar.
Dein Weg, dein Traum, der änderte sich,
und wie selbstverständlich war dieser ganz ohne mich..
Wir beide, wir haben oft Fehler gemacht,
und Applaus.. du bist der der zuletzt lacht.

Jetzt gehe ich wieder allein, den Kopf aber aufrecht,
und obwohl ichs gewohnt bin geht es mir schlecht.
Du hast mir so wehgetan und jetzt bist du fort
und obwohl ich Tschüss sagte bin ichs die in der Hölle jetzt schmort..
Fehlst mir in der Zukunft aber vor allem heute,
und trotzdem verletzt du mich mithilfe andrer Leute.
Wir taten uns so schlecht, wir taten uns gut..
Aber ich vergesse meinen Stolz! Ohne dich fehlt mir der Mut.
So lang dachte ich, ich hätte etwas bedeutet,
doch bis jetzt hast du mich nur noch verleugnet.
Ich kämpfte um dich als du ganz damals schon gingst,
jetzt wo ich geh ist mir klar, dass du das niemals bringst.
Du lebst dein Leben, doch ich denke dauernd daran,
ich hoffe es wird leichter, irgendwie irgendwann.
Zocken, Schreiben, Bier trinken und Reden machte mir dir solch unvergleichbaren Spaß,
doch je mehr Zeit nun verstreicht desto mehr wird mir klar,
das wars.

Es tut so unbeschreibbar weh,
Vor allem, dass ich dich wohl nie wieder seh..
 
Zuletzt bearbeitet:
Das fühlt sich sehr real an. Wirkt wie in einem runtergeschrieben.
Ich hoffe wirklich du nimmst es mir nicht übel, wenn ich mich mal an diesem Gefühl versuche.

einsamer Ritter, eherner Streiter

Lange Zeit war ich alleine, einsamer Ritter, eherner Streiter.
Nie lange verweilen, kein festes Band. Viel reden, wenig sagen.
Leute treffen, zocken, reden, trinken - weiter.
Es war ok, ich konnte nicht klagen.

Dann traf ich dich, den einen Tag.
Wir gewannen oft, alles schien zu klappen.
Wir lernten uns kennen; was jeder mag.
Nichts war gleich, nichts schien zu passen.

Ich dacht, es kann sein. Einsamkeit zu zweit.
Ich musste nicht scheinen. Ich war bereit.
Den Versuch zu wagen, in dieser Zeit.
Hat es nicht gereicht?

Hast du dich verändert, oder ich mich?
Warst du nie das, was ich sah?
kein wir mehr. Du dort, hier ich.
Untrennbar, getrennt. Chance vertan.

Ich verließ diese Hölle für eine neue.
Du verletzt mich nicht, das ist mein Privileg.
Der Grund, warum ich Nähe scheue.
Ich gehe meinen eigenen Weg.

Ich bin alleine, einsamer Ritter, eherner Streiter.
Nie lange verweilen, kein festes Band. Viel reden, wenig sagen.
Leute treffen, zocken, reden, trinken - weiter.
Ich weiß, was nicht war, nicht sein konnte und kann nur noch klagen.
 
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Wie könnte ich dir das übel nehmen? Ist schon okay. Und ja.. Ist in einem heruntergeschrieben. Konnte nicht schlafen und irgendwo musste der Mist hin..

Ein sehr schönes Gedicht.
 
@TearHuntress:
Nein!...kein schönes Gedicht!?!
--> Es tut mir beim Lesen, für Dich, sehr weh!!!
---> Inschallah: möge das Licht mit Dir sein!!!

HRW
 
@RhenDhark:
Die Aussage, dass es ein schönes Gedicht ist, bezog sich auf Tohawks Gedicht, ich finde es sehr schön geschrieben... Dass mein Gedicht in persönlichem Sinne nicht schön ist, ja das stimmt wohl. :(

Danke dir, RhenDhark.
Liebe Grüße
 
Hiho!
- dieses hab ich geklaut:
(und falsch formatiert)


Gespr„ch
========

Sternenhelle Nacht. Die Luft ging milde. Alles wurde weich und
locker unter ihrem sanften Hauch.
Die vier Freunde - der fanatische Literat, der philosophische
Kopf, der berlegene Kluge, und der vierte, ein schlichter Mann -
schritten durch die nacht-stumme Straáe. Sie hatten noch kein
Verlangen nach Einsamkeit. Sie gingen die Straáe wiederholt hin
und zurck, kreuzten sie im Zickzack und trennten sich erst, zu
Fáen des Doms, als schon Morgenfahlheit um das Turmkreuz spielte.
Das Gespr„ch legte die gleichen Strecken zurck. Zwischen dem
Mechanismus des Gehens und dem des Sprechens bestanden
Zusammenh„nge. Die Rede war gleichsam der Dampf, der, ausstr”mend,
die Bein-Maschine in Bewegung setzte.
Der Fanatiker, mit immer feuchten Augen, schw„rmte.
"Sch”n, sagte der Philosoph", aber dann erkl„ren Sie..."
"Erkl„ren...?" fiel der Kluge ein (er liebte seine Klugheit,
besessen von ihr, berzeugte sich ohne Unterlaá, angstvoll und
gierig, ob sie vorhanden sei), "erkl„ren? Wie kann man das? Wie
soll der Musiker dem Unmusiker erkl„ren, warum er fis eben als fis
h”rt und nicht anders?"
Der Philosoph zuckte. Aber er wollte dem andern nicht die
Freude g”nnen, daá er zucke. Er lachte warm, von pl”tzlicher Sonne
durchhellt, berlieá es den Gef„hrten, diesem Heiterkeits-
Zwischenspiel einen Sinn unterzulegen.
Der vierte, der schlichte Mann, nahm an dem Gespr„ch nicht
teil. Er war von der Debatte mitgeschleppt worden wie einer, der
gerade zuf„llig in der Gondel gesessen, als das Flugschiff
hochging. Immerhin hatte er die Empfindung, daá es Geltungssache
sei, in so hochzielendem Gespr„ch mitzutun, sich nicht in die
Rolle des verloren-verlegenen Schweigers dr„ngen zu lassen. Er
lauerte auf den Augenblick, irgendwas dazwischen zu sagen, das ihn
weder bloástellen noch zu weiterer Rede verpflichten sollte.
In einer Atempause warf er, ruhig und milde, hin: "Ich bin mir
ber diese Fragen l„ngst im klaren." Als es drauáen war und kein
Echo kam, wurde ihm unbehaglich.
Der Kluge nahm das Wort und gab es nicht wieder her. Er redete
unabl„ssig Kluges.
Pl”tzlich rief der philosophische Kopf, wie von einem
Spezialflug seines Denkens eben landend, unvermittelt: "Ein
kolossal begabter Mensch, der M...!"
Das war Vergeltung fr den Unmusiker von vorhin! Es hieá
erstens: W„hrend du mich im Bann deiner Beredsamkeit glaubtest,
war ich ganz anderswo. Zweitens: indes ich dir zuh”re, wird mir
klar, wie begabt ein anderer ist.
Der Fanatiker h”rte den Namen des M. zum ersten Mal.
Kopfnickend bekr„ftigte er: "Begabt, jawohl." Dann, von einem
peinlichen "und wo bleib' ich?" zuinnerst gequ„lt, bekannte er
sich in starken Worten zum unbedingten Genie-Kult.
Der schlichte Mann g„hnte, krampfhaft-verstohlen, durch die
Nase. Stumm, das Haupt gesenkt, schritten der Philosoph und der
Kluge.

Am Ende h„lt der Esel die Stille fr "ergriffenes Schweigen",
dachten sie.
Den Fanatiker berfiel Angst: Gilt Genie nicht mehr bei den
Jungen?
"Was suchen die Herren eigentlich?" fragte ein miátrauischer
Schutzmann die vier Dauer-Spazierg„nger.
Der Philosoph antwortete: "Die Wahrheit."
Der Kluge gab dem Schutzmann eine Zigarette. Sodann gingen die
Freunde nach Hause.

Daheim fiel der Fanatiker fiebernd ins Bett. Literatur kochte
in ihm. Ein Bekenntnisbuch g„rte. Ein Schauspiel warf Blasen. Ein
Roman sickerte von vielen Seiten heran. Flle des zu Sagenden
sprengte fast die Seele.
Der Kluge prfte, angstvoll und gierig, seine Klugheit. Eine
falsche Behauptung von vorhin wurmte ihn. Doch was ist falsch? Es
kommt auf den Elastizit„tsgrad einer Behauptung an, nicht auf
ihren Inhalt.
Dem Philosophen verrammelte Traurigkeit das Tor zum Schlafe.
Er hatte eine Vision: Nebel, das All durchwogend, gen„hrt von
D„mpfen, die, dnn und dick, aus Millionen offener, wie
Opferschalen hingestellter, menschlicher Hirnschalen aufqualmen.

Der Schlichte murmelte, ehe er sanft und rasch entschlief:

"™de, so ein Abend ohne Frauen."

Alfred Polgar


___>
UND ICH?1?:

Der Panther
im Jardin des Plantes, Paris

Sein Blick ist vom Vorbergehn der St„be
so md geworden, daá er nichts mehr h„lt.
Ihm ist, als ob es tausend St„be g„be
und hinter tausend St„ben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der bet„ubt ein groáer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf. - Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und h”rt im Herzen auf zu sein.

HRW
 
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Es ist klein aber fein und sollten meine Gedanken für heute sein.
Darum hier das was mir eben eingefallen ist.

Das Leben schreibt ab und zu seltsames zusammen.
Auch wenn man die Hände vor seinem Kopf zusammen schlägt.
Es hilft leider nicht und wird auch nichts daran verändern wie es gerade ist.
Doch eines wenn man die Hände vor dem Kopf wieder herunter nimmt um der Wahrheit ist Auge zusehen.
Sich der Herausforderung stellt ohne dabei Angst zu haben das man es nicht schaft.
Dann hat es etwas bewirkt innen drin im Herzen und das nennt sich Mut daran zu Glauben das man es schaft.
Egal was andere Sagen und einem vorschlagen nur man selbst kann diesen Weg gehen und auch es Schafen auf seinem Fad zu bleiben.

LG Marie
 
Du hast mir immer wieder mut gemacht,
Wenn ich ein Freund zum Reden brauchtes warst Du immer für mich da.
Wir haben soviel gemeinsame Ausflüge zusammen gemacht.
Als du dachtest du bekämst nie eine Feste Beziehung und ich machte dir immer mut dafür.
Dann hast du endlich deine liebe des Lebens gefunden.
Ihr Beide Du und Sie wart so ein Herz und eine Seele gewesen.
Keiner dachte je daran das Du mal von uns geht.
Hab ja noch am Donnerstag mit Dir am Telefon geredet.
Du meintes zu mir es ginge Dir wieder gut und Du bist auf dem Weg der Besserung.
Gestern die Nachricht das Du verstorben ist.
Das hab ich erst Heute erfahren weil ich Gestern beim Augenarzt war.
So schnell bist Du von deiner Liebsten und uns deinen Freunden, Freundinnen, Arbeitskollegen, Arbeitskolleginnen, Kameraden, Kameradinnen, Bekannten gegangen.
Wir werden dich alle vermissen und solange wir leben werden wir dich alle in Bester Erinnerung behalten.
Eine letzten Lieben Gruß an einen Guten Arbeitskollegen und bester Freund.
Möge es dir dort in der neuen Welt viel Besser gehen.
In Erinnerung LG Marie
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte damals für meinen ehemaligen RPG-Charakter Akuma im ET mich mal hingesetzt, um ein paar Gedichte aus seiner Hand zu verfassen. Da Akuma jetzt allerdings vorerst abgeschrieben ist, dümpeln die einfach so auf der Platte rum ... da kann ich sie auch am besten hier hinsetzen, damit sie überhaupt Verwendung finden.

(Man merke zudem an, dass das tatsächlich so ziemlich meine ersten Versuche waren, Gedichte zu verfassen. Hab mich vorher nie groß damit auseinandergesetzt ... ganz zu schweigen davon, dass ich versucht habe, diese auch noch aus der Sicht eines fiktiven Charakters zu schreiben ^^)


Gerechter Krieger

Als Krieger hab ich viel gesehen,
Wie Leben fallen und vergehen.
Ein Leben nehmen ist nicht schwer,
eines zu schützen umso mehr.

Der gerechte Krieger tötet nicht,
so löscht er nur sein eig’nes Licht.
Und wenn er doch die Klinge zieht,
dann um zu schützen, was er liebt.



Schwarzer Lotus

Sie sehen nicht, wie sehr ich leide,
seitdem die Liebe in mir starb.
Und ihre Stimme, zart wie Seide,
flüstert aus dem kalten Grab.

Sie sehen nicht, wie sehr ich leide,
sie wissen nicht um meinen Schmerz.
Mein Geist, er steht auf Messers Schneide,
und das Dunkel, es verschlingt mein Herz.

Ich wünschte, ich würd nichts mehr fühlen,
es wäre besser, als zu leiden.
Ich würd nur noch das Dunkel spüren,
Und selbst die Schuld würde mich meiden.

Nun fallen sie, die Lotusblüten,
schwarz sind sie, wie die Nacht.
Der Wind lässt sie durch die Gegend wüten,
der Schatten in mir, er erwacht.

Ich bin es leid, mich zu erwehren,
bin es leid, dagegen anzugehen.
Die Schatten wollen mich verzehren,
doch ich werd sie überstehen.

Ich muss ein reines Herz bewahren,
der letzte Funke Licht darf nicht ersterben.
Zwar musste ich viel Leid erfahren,
doch darf mich all das nicht verderben.

Ich widerstehe dem Verlangen,
mich dem Dunkel und dem Chaos hinzugeben.
In der Schatten Netz werd ich mich nicht verfangen,
mich meinen Dämonen nicht ergeben.