So, als Entschädigung das wir hier ne Menge OT hatten, kommt jetzt was langes und viele Bilder.
Tempa Wolfskind Teil III - Der Anfang einer Suche
Als Tempa schon sehr früh morgens aufbrach, bahnte sich ein schöner Tag an. Keine Wolke bedeckte den Himmel und die Sonne wärmte trotz
der frühen Stunde. Sie war in den letzten 10 Tagen viermal in Falkenring gewesen um dort die Einwohner nach ihrer Ziehmutter Marlis zu
befragen.
Marlis hatte den Ort alle paar Wochen immer wieder mal aufgesucht um Handel zu betreiben. So tauschte sie dort ihre selbst gebrauten Tränke
für benötigte Dinge, davon wußte Tempa.
Alle sechs, sieben Monate machte Marlis sich auch auf größere Orte zu besuchen, doch sie erzählte Tempa nie wohin sie ging.
So war Falkenring der einzige Anhaltspunkt den Tempa hatte. Doch es waren immer die gleichen Antworten, seit etwa zwei Monaten hatte sie
keiner mehr gesehen.
Anfangs war es für Tempa alles andere als leicht mit anderen in Kontakt zu treten. 17 Jahre alleine nur mit ihrer Ziehmutter und den
Wölfen hatten natürlich Spuren hinterlassen.
Fast alles was diese Menschen machten verstand sie kaum, besonders das sie immer wieder auf
jemanden traf, der sie töten wollte. Wieso ? Was hatte sie ihnen getan ? Sie kannten sich doch gar nicht.
Da Falkenring ihr nicht weiter half, nahm Tempa sich heute vor, sich nach Westen zu halten. Irgendwann müsste sie dort einen Ort mit Menschen
finden und diese wollte sie nach ihrer Ziehmutter befragen...
Gegen Mittag hatte sich das Wetter sehr verschlechtert, teilweise tröffelte sogar ein wenig Regen herab, als Tempa einen Ort fand.
Rorikstatt, doch dort kannte man eine Marlis de Prones überhaupt nicht. Deprimiert machte Tempa sich auf den Heimweg.
Das Wetter klarte wieder auf und Tempa machte noch einen Abstecher zum Inaltisee. Sie liebte diesen Ort und oft ließ sie einfach
ihren Blick stundenlang über den See schweifen, doch dieses mal hing sie nur den einen Gedanken nach:
"Was soll ich tun ?"
Für den nächsten Tag nahm sie sich vor das ganze Haus auf den Kopf zu stellen. Irgendwo musste doch ein Hinweiß zu finden sein.
Alle Schränke würde sie von den Wänden ziehen, ja selbst die Dielen und auch die Wände würde sie ab suchen.
Mit diesen Gedanken, legte Tempa sich zur Ruhe und schlief ein.
Da ! Ein Geräusch, wie das Schliessen einer Tür ließ Tempa erschrocken auffahren. Sie lauschte doch kein Laut war zu hören.
Jemand hier drinnen ? Wie kam er an den Wölfen vorbei ? Entweder waren die Wölfe... oder Marlis !?
Doch Marlis würde sich doch bemerkbar machen. Ein seltsames Gefühl beschlicht Tempa, denn noch immer war nicht das geringste Geräusch
zu vernehmen.
Vorsichtig spähte sie nach unten, nichts zu sehen oder hören. Sie packte ihre Dolche und nahm all ihren Mut zusammen. Mit einem Satz war sie die
Stufen hinunter,... doch das Haus war leer !
Sie war sich sicher, das Geräusch war real, sie hatte nicht geträumt.
Dann hatte jemand die Tür von Aussen geschlossen. Das Rudel ! Durchlief ihr der Gedanke und mit zitternden Schritten ging sie auf die Haustür zu...
Ihr Herz schlug so schnell wie wohl noch nie zuvor und eben dieses machte einen Freudesprung, als Vahlok auf sie zukam und sie sah, das auch alle anderen Wölfe
wohlauf waren. Nur das sie so wild, aufgeschreckt umher liefen war nicht normal. Also war also doch jemand da. Marlis !
Auf einmal war alle Vorsicht verflogen, so schnell sie konnte lief sie hinterher.
Keiner war zu sehen und auch draußen erstreckte sich eine tiefe Ruhe und Einsamkeit. Es war zu dunkel um weiter zu suchen und so ging sie
äusserst nachdenklich zurück ins Haus...
Als sie ins Haus kam, fiel ihr ein Brief auf, der auf dem Alchmietisch lag.
Zittert nahm sie ihn und las...
"Mein liebes Kind, ja, ich weiß das du dieses Wort nicht magst, aber für die Welt da draussen bist du noch ein Kind.
Das ist auch der Grund weshalb ich dir nicht sagen kann warum ich Dich verlassen musste. Nur soviel mußt du wissen,
ich habe vor sehr vielen Jahren einen schlimmen Fehler begangen und nun erst sind die Folgen dieses Fehlers erschienen.
Ich weiß das ist alles sehr verwirrend für dich, doch ich muß diesen Fehler wieder gut machen. Ansonsten entsteht für sehr viele
Menschen dieses Landes eine enorme Gefahr, für die ich verantwortlich wäre. Daher muß ich es tun !
Sorge dich nicht mein Liebes, ich bin nicht allein und habe starke Helfer an meiner Seite !
Und bitte, bitte suche mich nicht ! Ich komme wieder !
In Liebe Marlis"
Tempa konnte nicht mehr und von Traurigkeit übermannt brach sie zusammen...
Am nächsten Morgen war Tempa schon sehr früh bei ihren Wölfen, doch auch sie konnten Tempa nicht aufmuntern.
Gedankenversunken überlegte sie, was das wohl für ein Fehler gewesen sein könnte.
So saß sie Stunden da und mit einem mal durchfuhr es sie ! Was hatte Marlis hier eigentlich gewollt ? Ihr nur den Brief bringen ?
Nein, da steckte doch mehr dahinter !
Sie eilte ins Haus und fing an zu suchen ob ihr irgend etwas auffiel.
Dann fand sie es, die kleine schwarze Flasche mit dem geheimnisvollen Elixier war verschwunden und auch einige der Zutaten fehlten.
Darunter auch jeweils drei menschliche und daedrische Herzen. Sonderbar was wollte Marlis damit ?
Lange saß Tempa da und überlegte, was wusste sie über dieses Elixier ? Eigentlich nicht viel, nur das es ihr schon als Kind aufgefallen war,
denn es war das Einzige ohne Beschriftung.
Dabei war Marlis sonst so Gewissenhaft, alle Tränke wurden von ihr beschriftet, nur diese kleine schwarze Flasche nicht.
Als Tempa sie dann eines Tages darauf ansprach, meinte Marlis nur, das der Inhalt äusserst gefährlich sei und das Marlis meinte, das sie dieses Elixier
eines Tages noch brauchen würde und damals fügte sie noch ein "leider" hinzu.
Sie nahm Tempa das Versprechen ab niemals die schwarze Flasche anzufassen. Das war alles was Tempa dazu einfiel...
Doch mit einem Mal war dieser Name da, Einsamkeit.
Einsamkeit, ja ! Marlis hatte mal eine Alchemistin aus Eisamkeit erwähnt und das nur diese auch in der Lage wäre solch Elixier zu brauen.
Also Einsamkeit, dachte Tempa . Sie wusste das es die Hauptstadt von Himmelsrand ist und das sie sich in nördlicheren Gefilden befindet, aber wo genau ?
Das wusste sie nicht, aber sie wusste wo und wie sie es erfahren könnte. Beim Jarl in Weißlauf hatte sie eine große Karte gesehen, dort würde sie
nachsehen.
Doch erst mal galt es Vorbereitungen zu treffen. Sie brauchte Vorräte und wärmere Kleidung.
Tempa war noch nie weit weg von zu Hause gewesen und nun lag eine so weite Reise vor ihr und auch noch ins Unbekannte, denn was kannte sie schon
von der Welt ?
Ihr Entschluß stand fest, in einer Woche sollte es losgehen und bis dahin war noch einiges zu erledigen.
Als erstes stand eine Jagd an, sie brauchte die Felle und auch das Fleisch. Zum Pökeln mußte das Fleisch eine Weile liegen und auch erst das Gerben der Felle,
dann das Nähen wärmerer Kleidung brauchte seine Zeit. Also zog Tempa am frühen Morgen in die Tundra bei Weißlauf um dort Wild zu jagen...
Während der Jagd fiel ihr eine Festung auf und von der Neugier getrieben, näherte sich Tempa der Feste.
Ohne Vorwarnung schoß ein Mann von den Mauern ein Pfeil auf sie.
Nur Haarscharf verfehlte das Geschoß Tempa und sie lief sich von ihrem Säbelzahntiger Jaltar fallen.
Dann ging alles ganz schnell ! Etwa ein halbes dutzend Banditen dachten es nur mit einem kleinen Mädchen zu tun zu haben, als vier Wölfe und der Säbelzahn
über sie herfielen. Tempa schoß den Bogenschützen von der Mauer und als sie in den Festungshof lief war alles schon vorbei.
Besonders Jaltar hatte fürchterlich gewütet !
Tempa fand einen Banditen der das Gemetzel überlebt hatte. Als dieser Tempa sah fing er halb hustent an zu lachen!
"Ein...Mädchen, ha, ein kleines Mädchen !
Ja, geh nur ins innere der Festung, meine Kumpanen werden es dir noch richtig besorgen, bevor sie dir die Kehle durch schneiden ! "
Tempa konnte nicht anders sie zog ihren Dolch und...
Jaltar schnaubte und bewegte sich beinahe nervös vor Tempa und es schien so als wäre er nicht damit einverstanden das Tempa die Festung betreten wollte.
In diesem Augenblick wünschte Tempa er könne ihr sagen, was ihn bedrückt. "Es ist doch verrückt", dachte sie," da kannst du mit Lebewesen sprechen deren Lebensweise
du nicht verstehst und nicht magst, aber bei meinen Tieren muß ich raten was sie denken, obwohl ich sie verstehe."
Dennoch ihr Entschluß stand fest, sie würde dort hinein gehen !
Diese Leute waren eine Gefahr, nicht nur für andere, auch für sie. Vllt lauerten sie ihr bei der nächsten Jagd hier in der Gegend auf.
Nein ! Sie mussten alle sterben ! Marlis hatte sie immer wieder davor gewarnt, das Menschen eine rachsüchtige Rasse wären.
Also ging sie hinein und nur Vahlok begleitete sie.
Am Ende war sie beinahe überrascht wie schnell und einfach alles verlief. Sie waren alle völlig ahnungslos und unachtsam.
Ihren lautlosen Pfeilen entkam keiner und doch gab es etwas besonderes für Tempa.
Einer der Banditen war ein Wesen das sie nicht kannte und erst dachte sie es wäre ein Vampir, von denen Marlis ihr erzählt hatte. Zwei lange spitze
Eckzähne sollten sie haben, doch bei diesem hier waren sie anders.
Das musste ein Osimer sein, auch Orc von Menschen genannt und beinahe tat es ihr leid, das sie den ersten Orc den sie traf töten musste.
Als die Dämmerung herein brach machte sich Tempa auf den Rückweg, nach Hause.
Jaltar bekam noch seinen Jagdanteil und müde ging Tempa danach ins Haus.
Sie saß noch lange wach und sinnierte über das Verhalten der Menschen und Elfen, da draussen.
Was hatten sie davon, sie zu töten ? Sie besaß kaum etwas von Wert, lag es einfach in deren Natur ?
Marlis hatte sie immer davor gewarnt, doch sie verstand es einfach nicht !
Auf einmal dachte sie an diesen Typen vor drei Tagen.
Er war seltsam gekleidet und kam mit Dolch und Schwert heran gehüpft und ging auf Tempa los, doch die Wölfe machten mit dem Narren kurzen Prozess.
Tempa fiel der Brief ein den er bei sich hatte und sie las ihn noch einmal.
Von einer Astrid stammt der Brief und jemand hatte Geld dafür bezahlt sie zu töten. Sie kannte doch gar keiner. Die armen Bauern und einfachen
Leute hier in der Gegend würden wohl kaum Geld für den Tod anderer bezahlen.
Was steckte dahinter ?
Hatte es etwas mit Marlis zu tun ? Die Sache wurde für Tempa immer rätselhafter....
Fortsetzung folgt....