RPG Die Narthexfeder

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Johann bei dieser Frage von Rhea unweigerlich an seinen eignenden Körper denken. " Nun, es..... wirklich merkwürdig für mich in einen Fremden Körper zu stecken. Ich meine es ist genau so als würde ich in meinen eignenden Körper stecken, aber einige Punkte sind anders. Mein Körper ist nicht so gut trainiert, ich trage meine Haare normalerweise nicht so lang und ich bin es gewohnt nicht so feste Sachen an zu haben. " Er machte eine kurze Pause.“ Außerdem ist es ungewohnt es jemand ununterbrochen mit mir redet, ohne das ich ihm in die Augen sehen kann. " Im diesen Moment meldete sich Carrius in seinen Kopf.“ Ach, stört es dich also wenn ich mit dir rede oder wie?" * Nein natürlich nicht. Es ist nur eben ungewohnt dass jemand in meinen Kopf sitzt und meine Gedanken lesen kann. * " Und für mich ist es ziemlich ungewohnt das jemand meinen Körper kontrolliert und ich kann nichts machen.
Johann wartete darauf das ihr Führer, Ephilias hatte Rhea ihn genannt, auf ihre Frage antwortete. " Ist dir Schon aufgefallen das auf er Schulter dieses Mannes eine " Echse " sitzt? " *Wahrscheinlich ein Haustier oder so...* Dann, ohne auf die Antwort von Ephilias abzuwarten, wandte sich Johann an Rhea.“ Verzeiht mir die Frage, aber warum bin ich mit euch an der Spitze der Gruppe?"
 
Innerlich begann Anna zu kichern und auch Rhea entfuhr ein Lachen. Nicht, dass sie sich über Johann lustig machten. Es war nur eine sehr…“interessante“ Frage.
„Nun, wenn IHR das nicht wisst!“ Rhea lachte immer noch. „Nie gab jemand einen Formationsbefehl. Ehrlich gesagt bezweifle ich auch, dass die meisten dieses Trupps ihn verstehen würden. Geschweige denn davon, ihn auszuführen. Warum Ihr an der Spitze lauft, ist allein Euer Wille.“

Naja… meldete sich Anna zu Wort. Simon wurde ja auch völlig von Ephilias verändert. Vielleicht wurde Johann auch unterbewusst beeinflusst…
Eine recht einleuchtende These, doch stellte sich für Rhea die Frage, wieso diese Beeinflussung bei jedem unterschiedlich war. Der Extremfall war ja wohl Ephilias, während Anna noch gut bei Sinnen war, wenn sie den Körper leitete.
Die anderen schienen ihre Persönlichkeit auch noch getrennt zu besitzen. Ob es dabei auch Erinnerungen einschloss, war eine andere Frage.

Rhea hielt es trotzdem für ratsam, Johann Annas Idee mit zuteilen. Ob es zutraf, war dabei unwichtig.
„Da, wie Ihr sagtet, Ihr im Körper eines Ritters steckt, liegt darin vielleicht der Grund warum ihr hier neben mir steht. Ein Ritter – ein Krieger höheren Ranges. Vielleicht ist der Besitzer dieses Körpers daran gewöhnt, mit vor aufzuschließen. Aber wer weiß. Das kann auch ein Irrtum sein. Man sollte den Kopf nicht mit zu vielen Überflüssigen Dingen belasten. Haltet ihn Euch für bedeutende Dinge frei. Jedenfalls seid Ihr, sollte es zum Kampf kommen, einer der jenigen, die sich an vorderster Front befinden. “
 
Johann nickte geistesabwesend, da Carrius auf anfing zu lachen. " Meine Güte Johann! Was glaubst du eigentlich wer ich bin? Wenn du das nächste Mal so eine Frage hast, frage lieber mich. Erspart dir einiges, Vertrau mir!" Johann hatte ihm die ganze Zeit über nicht zu gehört.

Nach ein paar Sekunden merkte es auch Carrius. " Was ist mit dir los Johann? Du wirkst nicht... anwesend. " Johann brauchte einen Moment bis er sich wieder gefangen hatte. * Es ist wohl nichts Carrius. Kann ich dich was fragen?* " Sicher!“ Johann zögerte einen Moment. * Wie ist es jemanden zu töten? * Mit der Frage hatte Carrius nicht gerechnet. " Wie es ist? Nun... es ist nicht schön, so viel kann ich dir sagen. Aber in einem Leben wie meinen ist es leider Gottes notwendig zu töten. Wenn du Angst davor hast jemanden zu töten versichere ich dir, es ist einfacher als alle sagen. Ein gezielter Stoß oder Schlag und den Gegner liegt am Boden. "Johann nickte. * Was ist wenn ich es nicht schaffe? * " Das glaube ich nicht! Da du in meinen Körper steckst und wie ich kämpfen kannst bin ich mir sicher dass du es kannst. Du musst nur den Mut dazu haben!" Diese Worte munterten Johann ein bisschen auf und er fing an zu lächeln.
 
»Tja, was mich angeht … ich laufe vermutlich nur vorne mit, weil ich Angst habe, dass dieser Körper gleich vor Erschöpfung umfällt. So sind wenigstens noch ein paar Leute hinten dran, die ihn mitschleifen können.« Er lachte kurz auf, unterbrach sich jedoch, um einmal ausgiebig zu husten. Nach einigen Momenten hatte er sich jedoch wieder gefangen. Er klopfte sich symbolisch ein paar Mal auf die Brust und sprach weiter. »Na ja … es ist wohl nicht verwunderlich, wenn ich sage, dass ich mich in meinem alten Körper wesentlich besser gefühlt habe.« Er legte eine kurze Pause ein und musterte die junge Reiterin zu seiner Linken und den anderen Ritter zu seiner Rechten. Beide waren zwar wie es schien erfahrene Kämpfer, aber dennoch noch jung. Und vermutlich strotzten beide geradezu vor Lebenskraft. So, wie auch Kyle sich vor kurzem ebenfalls noch gefühlt hatte. »Ich meine, stellt vor allem ihr beide euch einmal vor, plötzlich einen Körper zu haben, bei dem ihr jeden Moment Angst haben müsst, dass er vor Altersschwäche einfach umkippt.«
Du tust mir Unrecht, junger Freund., meldete sich plötzlich Caruleus in seinem Schädel. Trotz deinem jugendlichen Sturm sollte dir doch inzwischen aufgefallen sein, dass mein Körper zu mehr fähig ist, als es im ersten Blinzeln scheint.
>Na ja, eine Lightshow bringt mir aber wenig, wenn der Körper nach einigen Kilometern Marsch schon aus den Latschen kippt.< Kyle wurde etwas stutzig bei diesem Ausdruck. Mehr aus einer spontanen Laune heraus, als aus echter Neugierde hob er seinen linken Fuß kurz an. Aber es waren immerhin echte Stiefel, die ihn bedeckten, nicht nur Latschen. Was ihm diese Erkenntnis jetzt genau nützte, wusste er zwar nicht, aber aus irgendeinem Grund beruhigte es ihn etwas. »Mal ganz abgesehen von einer ganz anderen Sache …«, fügte er leise hinzu, wobei er sich nicht sicher war, ob es überhaupt jemand hören konnte. Seine Gedanken galten dabei wieder der blonden Schönheit, die er am Vorabend kennen gelernt hatte. Ein leises, resigniertes Seufzen entwich ihm.
 
„Wie es mir hier geht?“ sie überlegte kurz.
„Mir geht es gut hier, besser als in unserer Welt. Diese Welt hier ist so anders, aber soviel schöner als das triste Leben das ich als Mensch geführt habe. Ich hatte mich abgeschottet, habe mit niemandem mehr geredet, geschrieben, habe nur noch meine Bücher getippt, mich in fremden Welten verloren.“

Sie seufzte bei dem Gedanken daran. „Und nun bin ich hier, in einer fremden Welt, einer unwahrscheinlichen Welt, aber sie ist real, sie ist wirklich, ich kann sie anfassen, sie schmecken, sehen und ich bin hier, bin Teil dieser Welt. Ich vermisse die menschliche Welt nicht, dort gab es nichts was zu vermissen wäre: Keine Freunde, keine Familie. Nein hier geht es mir besser.“ Sie stoppte kurz ehe sie auf die zweite Frage antwortete.

„Ich habe sie gehört…oder eher das Pferd. Weißt du wir haben einen Hinweis bekommen Mary und ich von einem seltsamen Vieh das uns umbringen wollte. Es sagte uns wen wir zu suchen hätten und schließlich fanden wir Rhea.“ Anira schüttelte den Kopf. „eine merkwürdige Geschichte oder? Ich frage mich immer noch was der Hinweisgeber von uns will, er sagte wir sollten sie finden und würden einen weiteren Hinweis erhalten.
Ich behaupte ja damit ist der Wink mit dem Wetterfrosch gemeint, aber genauso gut kann es etwas anderes sein.“ Sie atmete tief ein und aus. „Warum bist du bei der Gruppe?“ fragte sie Reanya, während sie die Landschaft betrachtete.

>Bist du eigentlich sauer das ich in deinem Körper mit dir wohne?< fragte sie Fialtera.
„Es ist seltsam…vor allem deine menschlichen Erinnerungen, ihr seht alles so schrecklich unscharf.“ Sagte sie nur und hüllte sich dann in Schweigen…
 
Nur mit Mühe hievte sich Mary wieder auf und verdrückte ihre feuchten Augen. Eigentlich machte sie diesem Körper nichts als Schande. Sie wusste wie Fox war, immerhin hatte Mary selbst sie erschaffen. Aber diese Ansprüche konnte eine kleine Seele wie ihre nicht halten. Anfangs hatte sie gedacht, es wäre besser hier. Innerlich war sie hell auf eine Chance zu haben aus der Tristesse ihres Lebens auszubrechen, irgendetwas zu machen, das mal spannender war als immer nur den sturen Abläufen ihres eintönigen Lebens zu verfolgen. Aber jetzt, in diesem Moment, war Mary sich alles andere als sicher, ob es hier besser war. Was suchte sie eigentlich hier? War sie überhaupt hier? So abstrus diese Welt hier war, sie hatte sich mit einer enormen Nüchternheit damit abgefunden und akzeptiert, dass sie tatsächlich in diesem skurrilen Universum der Literatur steckte. Im Körper eines Fremdens.

Sie hielt sich die fremden Hände vors Gesicht und es war als würde sie in einen Spiegel schauen, doch dort nicht sich, sondern ihre Wünsche sehen. Nur, dass diese Wünsche sich jetzt so falsch anfühlten, falsch nicht in Hinsicht auf falsch umgesetzt, falsch in Hinsicht auf nicht richtig. Nicht richtig Fox ihren Körper zu rauben und ihn nun so zu vernachlässigen. Ohne es zu merken, lief sie irgendwo zwischen dem Kerl der so rasant als Spinne auf sie zugekommen war und dem alten Magier. In diesem Moment fielen ihr keine Namen zu den Gesichtern ein, aber es war ihr auch ziemlich egal. Mary fraß sich in diesem Moment selbst so mit Vorwürfen von Schuld auf, dass ihre Umwelt in völliger Unwichtigkeit versank.
 
Man marschierte also vorwärts, einige zu Pferd und andere auf ihren eigenen, mittlerweile wieder nur zwei Beinen. Die ständige, monotone Bewegung in einer Gruppe war erschöpfend, ließ den Geist aber unbeschäftigt, ohne Rast und Ziel umherschweifen. Fruchtlose Gedanken, Wenns und Abers, die letztlich nur in Resignation enden konnten - doch denken musste er sie, und sei es nur, um etwas zu denken. Um sich abzulenken von dem Wald, der keiner war, wie er ihn kannte, von dem Nebel, durch den jetzt auch die erwarteten riesenhaften Rabenvögel stocherten und schrien wie ruhelose Tote - das wäre viel gewesen, vielleicht zu viel, jetzt, wo er zur Ruhe kam. Fragen wie "Wenn ich nicht" und "Aber dann hätte" waren dabei nicht die schlimmsten. Sie waren schon beantwortet, mit denen konnte ein pragmatischer Geist fertig werden. Es war das alte Gefühl des Außenstehens, des Nicht-Dazugehörens, des Fremdseins, das sich wie ein trüber Aschenschleier über sein Denken legte.
Von diesen Menschen kannte er keinen einzigen, und keiner traute ihm. Wenn er an ihrer Stelle gewesen wäre, hätte er es anders getan? Wohl kaum. Es musste ein Fluch auf ihm liegen, der ihn daran hinderte, einmal nicht zu sagen: Das hätte ich wohl auch getan. Aber woher hätte er kommen sollen? Nein, es kam von innen, weil es von außen nicht kommen konnte. Er war offensichtlich zum ungeliebten Außenseiter geboren, würde nie um mehr kämpfen.. und diese Einsicht widerholte vor er sich wie ein Mantra, das ihm ein weiser Alter gewährt hatte, bis eine der Frauen plötzlich neben ihm ging. Kannte er sie? Ja, sie war Fox - falsch, ebensowenig wie er Damian war. Sie sah so elend aus, dass er sich schämte für sein Selbstmitleid. Scham kann die Zunge lösen, und er sprach tatsächlich. Diese Entscheidung hatte etwas fatalistisches - denn was sollte er schon verlieren?
"Was sind eure Sorgen?" erkundigte er sich leise bei Mary und war selbst überrascht, dass er sie so einfach als Leidensgenossin ansprechen konnte.
 
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Reanya antwortete: "Ich bin bei der Gruppe, weil mir keine andere Wahl bleibt. Kevaram, der Anführer der anderen Werwölfe, hat gesagt, er würde so lange bei mir bleiben, bis ich eine Gruppe gefunden habe, der mich mich anschließen kann. Und nun habe ich sie gefunden".
Mittlerweile hatte sie mitbekommen, dass ihre Reise sie an einen Ort namens Lexikona führen sollte.
Vielleicht war dieser Ort der Schlüssel, um wieder in die andere Welt zu gelangen.
Die Werwölfin schaute sich um, während die Gruppe voranging.
Lexikona schien also der Grund für eine lange und vielleicht mühevolle Reise zu sein. Dieser Ort musste mächtig sein, wenn man durch ihn zwischen den Welten wandeln konnte. Oder war er nicht mächtig ? Schließlich hatte es Reanya auch ohne große Anstrengung in diese Welt verschlagen, vielleicht würde sie ebenso wieder in die andere gelangen.
Doch sie wollte nicht zuviel darüber nachdenken.
Es könnte noch ewig dauern, bis sie wieder in ihrer Heimatstadt war, und wenn sie viel darüber nachdachte, würde sich das vielleicht nur negativ auf ihre ohnehin schon trübe Stimmung auswirken.
Also lauschte sie den Gesprächen der anderen, während sie abermals auf die Umgebung blickte.
Ob Kevaram sich noch in ihrer Nähe aufhielt ? Sie glaubte nicht daran.
Dann sagte sie zu der Dämonin: "Und ich hoffe, dass wir diesen Ort namens Lexikona irgendwann erreichen werden, damit wir wieder in unsere alte Welt zurückkehren können. Zumindest würde ich dies gerne tun".
 
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Als eine ihr wenig vertraute Stimme in Marys Gedankenwelt eindrang, war sie zunächst völlig verwirrt. Total irritiert und aus dem Zusammenhang gerissen wirbelte sie wild herum und suchte die Quelle der Stimme, die sie schließlich in dem hageren jungen Mann fand der etwas schräg hinter ihr lief. Er war es, der die Gruppe zuvor in Form eines achtbeinigen Monstrums attackiert hatte. Wohl mehr aus Not als aus Spaß an der Freude. Wenn sie es noch richtig wusste, warteten Spinnen teilweise Wochen auf ihr Essen. Sie würde nicht mal einen Tag aushalten.

Als sie merkte, dass sie nun schon mehrere Minuten mit glasigem Blick in die wartenden Augen des Formwandlers starrte ohne auf seine Frage zu antworten, riss sie sich kurz zusammen und lies sich auf seine Höhe zurückfallen. „Ich“, begann sie, doch wusste kaum wie sie das eigentlich formulieren sollte, „ich fühle mich hier so … falsch. Ich habe doch eigentlich gar kein Recht hier in diesem Körper zu … sein?“ Mary starrte kurz auf den Boden. Was war sie eigentlich im Verhältnis zu diesem Körper? War sie nun Fox? Oder steckte sie nur in ihrem Körper? Oder war es ganz anders? Und wenn sie nur in ihrem Körper steckte, wo war dann Fox selbst? In Marys Welt? In Marys Körper? „Also irgendwie … ich glaube ich will einfach heim.“

Erneut machte sie eine längere Pause in der sie abwesend ins Nichts starrte. Nach einiger Zeit in der ihr Gesprächspartner nichts sagte, fügte sie noch an: „Ich fühle mich wie ein blinder Maler in einem Land, dass ihm die perfekten Motive liefert. Er sollte sich eigentlich freuen, nur merkt er es nicht.“
 
„Ganz ehrlich ich verstehe dichh nicht.“ Begann Anira, nachdem sie sich Reanyas Wörter durch den Kopf hatte gehen lassen. „Wie kannst du zurückwollen? In unsere Welt? In diese trostlose graue Welt, voll von solcher Grausamkeit. Voll von Menschen die nur Macht wollen. In diese stinkende, lärmende Welt. Nein ich verstehe es ehrlich gesagt nicht.“

Sie verstand es nicht. Verstand nicht wie man zurückwollte. Auch wenn sie in einem fremden Körper war, in einer fremden Welt, mit einer zweiten Seele in einem Körper so war sie doch in einer gewissen Weise frei. Freier als sie sich je gefühlt hatte. Selbst wenn sie die einzige war die so dachte – daran zweifelte sie nicht – so war es ihr egal. Sie war froh. Froh hier zu sein. „Wisst ihr was ich glaube? Es hatte einen Zweck dass wir hier her gelangt sind. Es war kein Zufall, dass jeder von uns in irgendeiner Weise kreativ war. Nein das war es ganz sicher nicht.

Genauso wenig wie es ein Zufall war, dass wir in diesen Körpern gelandet sind. Glaube ich jedenfalls.“ Ihre Stimme klang für ihre Verhältnisse ungewöhnlich ernst. Sie dachte noch einen Moment darüber nach und zuckte dann die Schultern. Sie würden es schon irgendwann erfahren, sie würden schon erfahren was das hier sollte. Sie schob ihre Gedanken beiseite – es war unnütz darüber nachzudenken – und betrachtete die Grasebenen die in so vielen Grüntönen schimmerte das es ihr schon fast wie ein einziges Farbenspiel vorkam. „Es ist schön hier, nicht wahr?“ fragte sie Reanya nach einer Weile.

Hoch über ihnen verdichten sich die Wolken. Seltsam sahen sie aus in roten Schattierungen, ein einziges undurchdringliches Netz. So sahen sie nicht die Spähvögel die über ihnen kreisten, sie sahen sie nicht. Die hässlichen missgestalteten Kreaturen flogen über sie hinweg, ehe sie abdrehten und nach Süden abzogen. Sie würden wiederkommen, dass stand ohne Frage, aber erst einmal mussten sie berichten was sie gesehen hatten. Die Wolken verdichteten sich weiter, verdeckten die Sonne und in der Ferne erklang ein Grollen…
 
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Reanya dachte ein Weile lang nach, ohne darauf zu antworten, ob diese Welt hier schön war oder nicht.
Dann hörte sie ein entferntes Grollen. Kurz horchte sie auf, dann sagte sie zu der Dämonin: "Ich möchte wieder zurück in unsere Welt, weil ich dort Freunde hatte. Ich bin oft in der Natur gewesen, habe Inspirationen für mein Buch gesucht und habe ein glückliches Leben geführt.
Ich habe mich von der stinkenden und lärmenden Welt, wie du sie beschreibst, abgeschottet. Ich habe ein Leben gelebt, wie ich es wollte. Zwar ohne Partner und ohne Kinder, aber ansonsten ein glückliches Leben".
Doch noch während sie diese Worte ausgesprochen hatte, dachte sie darüber nach, wieso Anira nicht zurück in die andere Welt wollte.
War es wirklich nur, weil sie stank ? Und weil sie laut war ?
Natürlich, diese Wälder und Graslandschaften hier waren wirklich beeindruckend, eine schöne Landschaft.
Doch fast war sie zu schön, obwohl eine schwere Wolkendecke am Himmel zu sehen war.
Es schien Reanya, als würde es jemanden geben, der einen genauen Plan der Landschaft erstellt hatte, als wenn jemand eine Aufzeichnung für das Wetter angefertigt hatte, damit es sich launisch abwechselte.
Die sonnigen Stunden schienen hier ebenso wunderschön zu sein wie Regenstürme. Ein Naturschauspiel, dass merkwürdig durchdacht schien. Doch Reanya wusste selbst nicht genau, wie sie darauf kam.
Dann sagte sie zu der Dämonin: "Und du willst wirklich nie mehr zurück in unsere Welt ?"
 
„HALETET DURCH!“ schrie Rhea durch den Sturm, der ur plötzlich aufgekommen war. Das Grollen, das anfangs nur leise von Anira und Reanya wahrgenommen wurde, hatte sich inzwischen zu einem wahren Unwetter entwickelt. Der Regen strömte nur so herab. Der Sturm zerrte an den Bäumen und jeder einzelne Donnerschlag ließ Mary unter Angst zusammen fahren.
Diese Welt… sie ist…. Anna fehlten die Worte. Was war hier nur los?

Ein Blitz fuhr herunter und ließ Skarto sich aufstellen. Ein weiterer ließ Rhea unheimlich aufglänzen. Eines war sicher: So wie dieser Sturm sich entwickelt hatte, war sein Ursprung keinesfalls natürlich! Als ob jemand die Gruppe absichtlich hindern wollte, vorwärts zu kommen. Der Nebel, die Monster, der Sturm…

Die Gruppe war von diesem Unwetter überrascht wurden. Es war nicht einmal Zeit sich irgendwie Deckung zu suchen. An Rheas Rüstung strömte das Wasser herunter, durchnässte sie und das Pferd, den Boden unter ihnen. Skarto hatte damit zu tun nicht zu rutschen.
Erneut fuhr ein Blitz herunter und ließ Rheas Silhouette unheimlich aufflackern.


Auch wenn das Unwetter der Gruppe zusetze und ihnen keine Ruhe ließ, so hatte es doch ein gutes. Zwar verirrten sie sich heillos. Ephilias konnte den Weg nicht mehr beibehalten. Doch als die Wolken sich lichteten und der Regen nachließ, konnte die Gruppe ein kleines Dorf erblicken. Vielleicht gut genug um darin zu rasten und die Sachen zu trocknen?
Ein erster Zwischenstopp auf der Reise nach Lexikona.
 
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Johann schaute zum Himmel. " Ich glaube so langsam fange ich an diese Welt zu hassen!" Er klopfte sich an der Rüstung herum um das Wasser abzustreifen, was nur wenig half. Das Wasser was auf den Stahlplatten seiner Rüstung lag bekam er recht mühelos runter, aber der Rest der Rüstung der aus Leder bestand hatte sich mit dem Regen vollgezogen. " Hey Johann. Zieh bitte das Schwert und den Dolch aus ihren Scheiden. Die sind sicher auch voller Wasser und ich habe keine Lust das unsere Waffen anfangen zu Rosten. " Johann nickte und zog seine Waffen und wie Carrius gesagt hatte waren sie Scheiden voller Wasser. Er schüttete sie aus und steckte dann seine Waffen wieder weg.
Als Johann fertig war sich wieder zu ordnen schaute er sich um. Hier war nichts außer einem kleinen Dorf. *Ja! Ein Dorf endlich kann ich diese nasse Rüstung ausziehen!* "Vorausgesetzt Rhea will auch ins Dorf. Wenn nicht musst du wohl weiter Rüstung tragen! " Johann ging zu Rhea die immer noch auf ihrem Pferd saß.“ Hey, Rhea. DA ist ein Dorf. Wollen wir dort eine Pause machen? "
 
„Das ist wahrlich keine schlechte Idee“, unterbrach Ephilias den jungen Ritter während er und Theophilus munter durch den Regen hüpften. Erst jetzt bemerkte Rhea, dass der Schirm des Hutes gigantische Ausmaße angenommen hatte und den Hutmacher vor jeglicher Nässe von oben schützte. Dafür war die Höhe des Zylinders um einiges zurückgegangen. Es war beinahe so, als hätte er ein Eigenleben.“Sag Ephilias, was ist mit deinem Hut?“, fragte sie. Er blickte neugierig an sich hoch und fing begann zu lachen. Ihm selbst war es nicht einmal aufgefallen.
„Mein Hut ist nicht wie jeder andere musst du wissen. Mein Vater schenkte ihn mir kurz bevor er starb. Er sagte mir, es sei der beste den er je gefertig hätte und er war überall bekannt für seine Hüte, vorallem für die magischen.“
„Und was kann er, außer seine Form zu ändern?“, fragte Rhea, innerlich von der neugierigen Anna getrieben. Der Hut lenkte sie zumindest von dem Unwetter ab.
„Das weiß ich nicht“, lächelte Ephilias unverblümt.“Mein Vater war erbost über mich, weil ich das Geschäft nicht übernehmen wollte. Er hat mir das Geheimnis nie verraten. Bis jetzt sind mir nur wenige Eigenschaften bekannt, über die ich aber keinerlei Kontrolle habe. Der Hut lebt sein eigenes Leben, doch scheint er darauf bedacht zu sein mich zu schützen“. Rhea nickte ihm zu.
Ephilias glitt wieder nach vorne und führte die Gruppe hinab in das kleine Dorf.
 
Langsam öffneten sich zwei graue Augen.'Wo bin ich nur?' fragte sie sich selber und setzte sich langsam auf. Ein stechender Schmerz durchdrang ihren Körper.//Das frag ich mich auch!// ertönte plötzlich eine Laute Stimme. Voller Schock schreckte Jina auf. Noch total verwirrt schaute sie sich um.“Hallo?!Wer ist da?!“ rief sie. Sie erkannte schnell das sie in einer Scheine lag. Auf hartem Stroh.//Die Frage lautet wohl eher wer bist du?!Und was suchst du im meinem Körper?!// schon wieder ertönte diese Stimme. Jina wurde langsam sauer. Wer wagte es so mit ihr zu sprechen? “Was für ein Körper ??ich bin im meinem Körper..“ sagte sie und hob leicht eine Augen braue. Sie packte sich am Kopf und musste feststellen das sie einen weißen Ärmel hatte. 'Was soll das den?' Seit wann hatte sie weiße Klamotten an und dann noch so altmodische? Irritiert schaute sie zu sich runter und musste entsetzlich feststellen das sie total anders aussah.//Nah willst du mir jetzt sagen was du hier zu verloren hast?Du elender Magier!// 'Moment mal?Was für ein Magier?Ich bin Jina Stone und kein Magier?!'.Sie verstand die Situation nicht ganz. Warum in aller Welt sitzt sie in einer Scheune? Und warum hatte sie diese komischen Klamotten an? Sie hatte keinen blassen Schimmer. Und das schlimmste war . Wer war diese komische Stimme? //Du sollst kein Magier sein?Stimmt dein Wortschatz klingt nicht gerade wie ein ausgebildeter Magier..// 'Entschuldige?Aber wo von redest du bitte? Ich lag vorhin noch im Büro und habe nach meinen Unterlagen gesucht...kurz danach fand ich ein komisches Buch und ich bin auf Blut ausgerutscht und-' //Sehr schön. Aber mich interessiert es nicht...wir sollten erstmal herausfinden was das alles zu bedeuten hat und außerdem weiß ich was passiert is.t//. Jina stand langsam auf und ging aus der aus der Scheune. 'Komischer Weise weiß ich auch was du getan hast...' Ein komisches Gefühl kam in ihr hoch. Diese Frau...sie war merkwürdig. //Das brauchst du gar nicht denken!Du ..eine die ihr Mundwerk nicht halten kann und zudem noch frech ist?// Yeku lachte und Jina konnte darauf nur ein kurzes Knurren von sich geben.'Du heißt also Yeku? Und du warst in der Scheune , weil dich Jäger verfolgt haben?' lachte sie spöttisch auf und schüttelte dabei den Kopf. Sie sagte darauf nichts. Langsam ging Jina auf den Brunnen zu der hinter der Scheune lag. Neugierig musterte sie ihr Spiegelbild. Zumindest das dieser Frau. Es war erschreckend zu sehen wie sie aussah. So würde sie niemals auf die Straße treten..aber im welchem Jahrhundert sie wohl sein mag, wenn man hier so was trug? //Im 14. Jahrhundert// antwortete Yeku auf die Frage. Jina konnte darauf nur schmunzeln. „Und was machen wir jetzt?“ fragte sie und schaute sich um. //Ich würde sagen da du meinen Körper übernommen hast..aus welchen Grund auch immer....würden wir uns auf den Weg machen in die nächste Stadt.//
Jina nickte leicht und ging einfach geradeaus. //Könntest du ein wenig schneller laufen?// fragte Yeku leicht genervt und hatte mehr von ihr erwartet.'Ich kann aber nicht!'
Jina versuchte schneller zu laufen, aber wirklich gelingen tat es ihr nicht. Obwohl sie viel schneller als sonst rannte.//Ach nein und dürfte ich den Grund dafür erfahren?// 'Ich habe Asthma?' kam es sarkastisch von ihr während sie weiter rannte.//Bitte was?// Jina seufzte war es wirklich so schwer?
'Warte ab ich..' //Ich hab schon verstanden....und würdest du bitte nicht so komisch mit meinem Körper umgehen?!// 'Sei einfach still!'. Man war sie anstrengend wo ist sie nur gelandet?Sie musste erstmal einen klaren Kopf bekommen und dann so schnell wie möglich versuchen hier raus zukommen. Sie wusste schon jetzt das es noch eine Menge Arbeit geben wird ,wenn sie mit dieser seltsamen Frau unterwegs sein würde.
 
Missmutig sah sie nach oben. Funkelte die Wolken böse an, als es zu regnen begann. >Selbst im Regen sieht diese Welt schön aus< bemerkte sie beiläufig. Sie konnte Reanya nicht verstehen. Diese Welt sah in ihren Augen nicht falsch an, die Luft war echt, das Gras war echt. Diese Welt war kein Ebenbild ihrer Welt, es war eine eigene Welt.

Nicht künstlich…nein sie war echt. Sie schüttelte den Kopf und tapste unter den zuckenden Blitzen hinter den anderen her. Sie konnte kaum noch etwas erkennen, ihre Ohren hörten nichts außer dem prasselnden Regen. Sie hatte keine Ahnung mehr wo sie waren. Und auch Epihilas konnte es nicht. Sie verirrten sich vollkommen. Als der Sturm sich lichtete – als ob er sie getrieben hätte – erblickte sie das kleine Dorf. Obwohl Ansammlung von Hütten das ganze wohl eher beschrieben hätte. Die Hütten waren nicht hoch, aus Stein und besaßen kleine runde Fenster.

Hinter dem Dorf sah sie den Lauf eines Flusses, das Wasser so blau wie man es in Aniras Welt nur in Schmelzwasser sah. Ein par Bäume wiegten sanft im Wind, die Farben so rot wie man es nur im Herbst sah. Ein friedliches Bild. Aber Anira runzelte die Stirn. Irgendetwas an dem Bild störte sie. Es war schon fast zu perfekt, zu friedlich…zu idyllisch. Nicht einmal in dieser Welt konnte es ein solches Bild geben, oder etwa doch? Sie sah zum Himmel auf. Es war spät bereits Nachmittag und die Sonne stand hoch über ihnen. Sie mussten lange geirrt sein.

Kaum merkbar kräuselte sich der Fluss sanfte Wellen durchbrachen seinen friedlichen Lauf. Eine Schnauze hob sich kurz aus dem Wasser nebst einem gelben Augenpaar, das der Gruppe unauffällig folgte. Es leckte sich über die Lippen, ehe es die Nase zurückzog. Auch es war geschickt worden. Auch es hatte ein Ziel. Es gab mehr als einen Weg jemanden von einem Ziel abzubringen. Und dieses kleine Ding nahm seinen eigenen, einen für es ungefährlichen Weg. Einen langen Weg für seine Opfer. Vorsichtig kroch es ans Ufer wo es sich veränderte. Aus dem kleinen Wesen wurde eine junge Bäuerin mit einem Korb in der Hand. Kein äußerliches Merkmal deutete auf das hin was sie war...
 
Sebastian fing langsam an zu sich kommen und wurde von der Sonne geblendet als er die Augen öffnete, nach dem sich seine Augen an das Licht gewöhnt hatten erblickte er einen Fluss und einen Felsen an den er sich lehnte. Noch von der Ohnmacht etwas benommen hörte er plötzlich eine Stimme. [Bist du endlich Aufgewacht?] Sebastian erschrak und blickte sich dann noch verwirrt um. "Wer bist du?" Fragte er und die Stimme antwortete. [Das gleiche wollte ich auch fragen und da du in meinem Körper bist, solltest du dich wohl als erstes Vorstellen.] Mit einer vor Verwirrung getränkten Stimme sagte Sebastian. "Ich bin Sebastian Hawke, aber was meinst du mit Körper? Und wer bist du?" Die Stimme hielt einen Moment inne als würde sie Nachdenken, schließlich antwortete sie. [Ah mein Erschaffer also, um deine Fragen zu beantworten schau doch einfach mal in den Fluss.] Sebastian ging ein paar Schritte zum Flussufer und erst jetzt bemerkte er, das er scheinbar so etwas wie einen Helm auf hatte. Am Flussufer angekommen kam er aus dem Staunen nicht mehr heraus. "Ich bin...." Brachte er nur raus als die Stimme schließlich den Satz beendete. [Slaith Draconis, ja du bist in meinem Körper und du kannst ihn sogar kontrollieren.]

Sebastian ging wieder zu Felsen zurück, setzte sich ihn und lehnte sich wieder gegen diesen. "Oh man, ich hatte es mir mal vorgestellt jemand anderes zu sein, aber das mir sowas tatsächlich mal passiert." Sebastian schaute sich nochmal um und fragte Slaith schließlich. "Wo bin ich eigentlich hier?" [In der Federwelt, die Welt der Literatur.] Kaum hatte Slaith die Frage beantwortet kam schon die nächste. "Und warum hast du mich hier her gebracht?" Slaith war irritier von der und sagte nur. [Wo von redest du?] Jetzt war Sebastian noch verwirrter als vorher, es dauerte einige Augenblicke bis er sich wieder fing. "Bevor ich hier aufwachte war ich in einen kleinen Buchladen und hab Autogramme gegeben, bis du schließlich reinkamst und mir eine Karte hin hielst die ich Unterschreiben sollte, danach wurde mir Schwarz vor Augen und naja dann bin ich hier aufgewacht." Erzählte Sebastian Slaith. [Ich war es jedoch nicht, ich ging einigen gerüchten nach und hab gerade eine Pause gemacht als du plötzlich in meinen Körper aufgetaucht bist.] Erwiederte Slaith.
"Aber wer wars dann?" Fragte Sebastian mehr zu sich selbst als zu Slaith, die beiden blieben noch eine weile Sitzen und waren in Gedanken versunken.
 
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Der Regen wurde stärker und Reanya und die Dämonin waren gezwungen, ihre Unterhaltung abzubrechen. Es war nötiger, sich einigermaßen vor den schweren Tropfen zu schützen, denn wenn die Kleidung erst einmal durchnässt war, ließ es sich viel schwerer laufen.
Auch die anderen Gefährten wickelten sich in Umhänge oder versuchten auf einem anderen Weg, nicht allzu nass zu werden.
Doch Reanya spürte schon, wie das Wasser ihre Kleidung leicht nach unten zog. Der Regen fühlte sich eiskalt auf ihrer Haut an, und die schwere Wolkendecke tobte am Himmel.
Sie war sich nicht sicher, ein solches Wetter jemals in ihrer richtigen Welt gesehen zu haben. Sie konnte sich jedenfalls nicht daran erinnern.
Was ihr zusätzlich zu schaffen machte, war die Tatsache, dass ihre Sinne noch immer geschärft waren.
Der Regen schlug förmlich auf ihr Trommelfell ein, er erschien so laut, dass sie dachte,nichts und niemand anderen hören zu können.
Doch wenn einer ihrer Gefährten ein Wort sagte, dann hörte sie auch dieses unwahrscheinlich laut, und ihre Theorie wurde wieder zerstört.
Und aus irgendeinem merkwürdigen Grund fühlte sie sich beobachtet.
Doch sobald sie sich umsah, war dort nichts. Dann sah sie zu Anira, die kurz darauf ihren Blick erwiederte.
Wahrscheinlich war es nur die Dämonin gewesen, die ihr einen Blick zugeworfen hatte.
Es musste die Dämonin gewesen sein.
Denn wer sollte es sonst sein ?
 
„Keine 3 Minuten…“ grummelte Rhea als sie von einer Gruppe Menschen umgeben war. „Keine 3 Minuten und wir haben schon wieder die volle Aufmerksamkeit…“
Zwar war Rhea daran gewöhnt, Mittelpunkt und Blickfang zu sein. Doch dass es in manchen Situationen galt, unauffällig zu sein dürfte wohl selbst dem schlechtesten Taktiker bewusst sein.
Eine Gruppe von seltsamen Gestalten, die von fremden Seelen geführt werden. Nicht lange und irgendwelche Verrückten würden ihnen an den Fersen kleben.
Ein Seufzer entwich ihr. Was sollte es…
Es war ein kleines Dörfchen. Sicher kam hier nur selten jemand vorbei. Rhea kannte es aus ihrem Dorf. Damals war auch immer viel Trubel, sobald eine Gruppe Ritter das Dorf passierte. Irgendwann nahm man Rhea sogar mit. Doch das war lang her…

„Lexikona!“ versuchte Rhea Wort zu fassen. Aber zwischen den Gemurmel und Gerufe der Dorfbewohner war das gar nicht so einfach.
Was für ein Gedränge. Diese Menschen bekamen gar nicht genug von der Reisegruppe.

Irgendwie, sie wusste selbst nicht wie, schaffte Rhea es sich aus dem Gedränge heraus zu schieben. Dafür wurden ihre Gefährten nun zusätzlich belagert.
Rhea atmete tief durch. Zu ihrer Zeit hielt man respektvoll Abstand zu einem Ritter, es sei denn, er kommt von selbst auf einen zu.
Plötzlich erklang eine zarte Stimme hinter ihr und ließ Rhea erschrocken zusammenfahren.
„Ihr wollte nach Lexikona?“ fragte die junge Bäuerin und hielt ihren Korb in der Hand.
„Dann müsst ihr über den Reilandpass…“ Sie streckte ihren Arm aus und deutete auf einen Gebirgszug auf dessen Spitze man eine Art Schloss erkennen konnte.
Rhea kam das etwas seltsam vor. Immerhin hatte sie noch nicht einmal ihre Zustimmung gegeben….
 
Hilflos stand Kyle mit dem Körper eines alten Mannes inmitten dieser Menschenmenge. Sein Mantel hing schwer und kalt durch das Regenwasser an seinen Schultern herunter und schränkte seine ohnehin schon durch diesen Körper minimale Bewegungsfreiheit noch weiter ein. Irgendwie schaffte Rhea es, sich aus dem Gedränge zu entfernen. Am liebsten hätte Kyle es ihr gleich getan, aber in diesem Körper musste er bereits kämpfen, nicht von den Dorfbewohnern zu Boden gedrängt und zertrampelt zu werden.
Warum nutzt du nicht die Vorzüge meines Körpers anstatt die Ellbogen des deinen, hier heraus zu kommen?
Keine schlechte Idee eigentlich. Wenn er mit seiner Magie unüberwindbare Mauern aus Wurzeln zum Einsturz bringen konnte, wieso nicht auf unüberwindbare Mauern von Menschen? Kyle schloss seine Augen, um das Gedränge um ihn herum zumindest für einen kurzen Moment in den Hintergrund drängen zu können und konzentrierte sich auf sein Ziel. Wie er es schon einmal getan hatte hob er dann kurz den Stab, nur um ihn dann gleich wieder auf den Boden zu rammen.
Ein schriller Schrei erklang aus dem Himmel. Die Dorfbewohner hielten kurz inne mit ihrem Drängen und hoben ihre Blicke. Auch Kyle hob den kopf und beobachtete sein Werk. Ein riesiges fliegendes Wesen erschien zwischen den Wolken. Mit atemberaubender Geschwindigkeit stieß es aus seinen Gefilden zu einem imposanten Sturzflug herab. Die Dorfbewohner schrieen kurz auf und warfen sich auf die Erde, um nicht den vermutlich ausgesprochen scharfen Krallen der Kreatur zum Opfer zu fallen.
Diese Gelegenheit nutzte Kyle natürlich und er schritt so zügig, wie es ihm möglich war zwischen den am Boden liegenden Menschen hindurch auf Rhea zu. Sein Blick, der immer wieder kurz zu Boden zuckte, um nicht aus Versehen über einen der Menschen zu stolpern, galt dabei die meiste Zeit über seiner Kreation. Es war wirklich ein abartiges Wesen, zwei gewaltige, verunstaltete Schwingen, die in bizarren Winkeln von dem beinahe zwei Meter langen Rumpf abstanden, zwei sonderbaren, mehrfach gebrochen scheinenden Beine mit dicken Knubbeln anstatt echten Krallen und ein langer, spitzer Schnabel, dazu zahllose dunkelgraue Federn – oder vielleicht auch Schuppen, es schien mit jedem Blick zu dem Wesen anders zu sein.
Was für ein Wesen hast du denn da herbeigerufen?, fragte Caruleus, der sich ebenfalls nicht dem bizarren Anblick der Bestie erwehren konnte.
>Es sollte eigentlich ein riesiger … Adler … werden.<

Sobald die Illusion wieder einige Meter aufgestiegen war, löste sie sich einfach in Luft auf. Die Leute auf dem Boden starrten noch zu der Stelle, an der das Wesen verschwunden war, und erhoben sich allmählich.
Kyle stand inzwischen direkt neben Rhea und dem Bauernmädchen, das er mit einem freundlichen lächeln grüßte. Vermutlich würde dieses wesentlich besser wirken, wenn er nicht im Körper eines faltigen alten Mannes stecken würde. Von dem kurzen Wortwechsel zwischen Rhea und dem Dorfmädchen hatte er nichts mitbekommen.
»Allem Widerstand zum Trotz würde ich vorschlagen, dass wie hier eine Weile rasten«, meinte er zu seiner Gefährtin. »Spätestens seit dem Regen braucht der alte Mann hier dringend eine Pause.«
 
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