RPG Die Narthexfeder

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In dem Moment in dem Kyle seinen Zauber wirkte und das ganze Gebiet in Licht tauchte, riss Rhea ihre Augen auf. Als hätte dieser einfache Zauber ihr Kraft gegeben, leuchteten ihre braunen Augen auf und zeigten Hoffnung und Mut.
Diese wunderschönen Augen – voller Kraft und Stärke – blickten auf und betrachteten den Zauber und anschließend, wie er die Rankenwand zu Fall brachte.
Zwischen all der Dunkelheit kam es Rhea wie ein wunderbarer Moment der Erlösung vor, als das Licht ihre Blindheit verfliegen ließ. Sie spürte wie ihr Herz schlug, erst allein, dann doppelt im Takt. Die ganze Zeit war von Anna nichts zu hören gewesen doch nun spürte Rhea zumindest ihren Herzschlag.
Doch der Zauber verwirkte und es wurde wieder dunkel. Der zweite Herzschlag brach abrupt ab und Rhea sah…. Nichts.
Allerdings war sie immer noch in der Lage zu hören! Und sie wusste: der Weg war nun frei.

Trotz dessen, dass Rhea im Moment eher eingeschränkt war, zog sie an Skartos Zügeln und kletterte auf ihn herauf.
„Der Weg…“ sagte sie ohne darauf zu achten ob jemand gerade sprach. „…ist nun frei. Reisen wir weiter nach Lexikona!“
Doch Rhea war bei weitem nicht so dumm und würde voraus reiten. Nein, der Hutmacher ging voran, schließlich war er ihr Führer.
„Reanya…wärt ihr so freundlich und führt mich und das Pferd?“ Dann lief die Gruppe los und ließen den gefährlichen Waldboden hinter sich.

So Rheas Erleichterung ging langsam die Sonne auf. Eigentlich wäre es noch einige Zeit gewesen doch in dieser Welt hielt sich nichts an Naturgesetze. Nur langsam erlangte Rhea ihre Sehkraft wieder und Skarto letztendlich alleine führen. Neblig war es noch immer. Doch zumindest hatten sie den Wald hinter sich gebracht.
„Dieser Nebel ist furchtbar!“ sagte Rhea und versuchte etwas zu erkennen.

„Wartete mal…“ sagte Anira und sprang hervor. „Ist da vorn jemand?“
Die ganze Gruppe wendete ihren Blick nach vorn und tatsächlich! Da war eindeutig jemand. Wer das wohl war?
Um das herauszufinden bewegten sie sich weiter über das Gelände. Entlang mussten sie den Pfad so oder so.

Der Nebel verwischte jegliche Konturen und man sah die Hand vor Augen nicht. Die Menschengestalt war inzwischen kurzerhand verschwunden. Jedenfalls sahen Rhea und die anderen sie nicht mehr.
Aber irgendwo musste sie ja sein.
Rhea sah sich um und versuchte etwas zu erkennen. Konnte dieser verfluchte Nebel nicht endlich verfliegen? Doch unverhofft scheute Skarto und brach leicht aus. Rhea konnte ihn im letzen Moment noch halten. Erst jetzt erkannte sie die Ursache.

Der Mensch, ein Mann wie sich nun herausstellte, tauchte urplötzlich im Nebel auf und hatte Skarto erschreckt. Nachdem sich Rheas Herz von dem Schreck erholt hatte, setzte sie eine ernste Miene auf und sprach den Fremden an:
„Wer seid Ihr und was habt Ihr hier zu suchen? Weist Euch aus, doch sprecht rasch! Wir haben noch einen weiten Weg vor uns!“
 
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Johann schaute die Frau an deren Pferd er gerade aufgeschreckt hatte. * Verdammt! Wieso war diese Wurzel im Weg?* Carrius der ihn versucht hatte zu warnen lachte ihn aus. " Hahahaha! Johannn diese Wurzel hätte sogar ein Blinder gesehen!" Johann versuchte diese Bemerkung zu ignorieren. " Ähmm, ich bin...." Johann wüsste nicht was er sagen sollte. Sollte er seinen Namen nennen oder den von Carrius? Als sie ihn ungehalten anschaute fasste er sich ein Herz. " Nun, mein Name ist Carrius Tarenus... ich komme.... aus Berlin.... " Als er merkte was er gesagt hatte fluchte er innerlich. Carrius fing wieder an zu Lachen. " Bei allen Göttern! Also das musst du noch üben. " Joahnn Strich sich durch die Haare. * Egal, ich bin sicher das lässt sich noch hinbiegen. * " Sicher! Wenn du umbedingt erzählen willst wo ich herkomme sag ihnen ich komme aus Klangbrach." Johann schaute nochmal zu ihr auf und begann noch mal. " Verzeiht, ich habe mich eben versprochen. Mein Name ist wie eben schon gesagt Carrius Tarenus und ich komme aus Klangbrach. Ich bin ein wanderner Ritter. Tut mir Leid das ich ihr Pferd aufgescheucht habe, aber im diesen Nebel überzieht man so manche Wurzel. " Als Johann diese Worte sprach hallte Carrius Lachen durch seinen ganzen Kopf. * Hör auf! Oder willst du das ich dich gleich vor diesen Leuten anschreie?* " Wenn du das tun würdest, würden sie denken du bist verrückt!" Johann setzte ein Lächeln auf und stützte seine linke Hand auf seinen Schwertgriff. " Und mit wem habe ich das Vergnügen?...."
 
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Als „Johann“ das Wort Berlin erwähnte, sahen sich die Gruppenmitglieder gegenseitig an. Entweder war das ein ziemlich blöder Zufall oder sie hatten wirklich noch einen ihrer Welt entdeckt, der das gleiche Schicksal erlitten hatte wie auch Anna, Mary, Simon und die anderen alle.
Doch vorerst hieß es kein unnötiges Risiko einzugehen. Rhea zog an Skartos Zügeln und sah entschlossen auf den Mann herab.
„Ihr müsst nicht gleich aggressiv sein. Euer Schwert könnt ihr getrost in der Scheide lassen!“ sagte Rhea und deutete auf Johanns Hand.
„Rhea d’Renouard. Dies ist Anira, dies Kyle, dies Reanya, dies….“
Rhea stellte die gesamte Runde namentlich vor, ohne jedoch weiter auf sich oder einen der anderen einzugehen.
Von Johann ging wohl vorerst keine Gefahr aus. Er schien eher verwirrt als Kampfeslustig.
Allerdings hatte Rhea eines an ihm neugierig gemacht: die Tatsache, dass er ein Ritter war.

Ein Ritter, kein Kriegsherr. Im Rang also bedeutend unter dem von Rhea doch keine Schlacht kann ohne das „Fußvolk“ gewonnen werden.
„Ihr sagt, Ihr wärt ein wandernder Ritter? So sagt: welchem König habt Ihr die Treue geschworen? Welchen Kriegen habt Ihr beigewohnt?“
Die Kriegsherrin beugte sich leicht herunter um ihren Gegenüber besser in die Augen zu sehen. Doch dabei vergas die schöne Frau nicht, trotzdem achtsam zu sein.
 
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Johann schaute Rhea weiter an. * Die hagt aber ganz schön nach. Was soll ich denn jetzt sagen? * Carrius überlegte einen kleinen Moment. " Nun, sag ihr das du ein freier Ritter bist der Magier aus Rache jagt. Sag ihr das aber nicht so.... sie sieht aus als wäre sie jemand von hohen Stand, und die mögen es gar nicht wenn man Grob mit ihnen redet. Ach ja, nimm die Hand vom Schwertgriff, siehst ja aus als würdest du sie gleich abstechen wollen. " Johann sah wie Rhea seine Linke Hand nicht aus den Augen ließ. Er bescholss, wie ihm Carrius geraten hatte die Lage etwas zu endschärfen. Er nahm die Hand von seinen Schwert, aber stützte seinen Ellenbogen jetzt auf dem Schwertheft. " Ich bin ein eidloser Ritter, Mylady. Ein eidloser Ritter auf einer persönlichen Queste.... der Rache. " Er schaute auf die anderen Mitglieder ihrer Gruppe, dann wieder in ihre Augen. Er versuchte zu ergründen was für ein Mensch sie war. " Wenn ihr mir diese Frage erlaubt, was ist das Ziel von euren Gefährten und Euch , Mylady? Ihr seht aus als wolltet ihr in den Krieg ziehen. " Er schaute auf ihre Rüstung. Sie bestand nicht wie seine aus kleinen Stahlplatten, die Ganze Rüstung war eine. Er spürte wie Carrius unruhig würde. * Hey, ganz ruhig. Ich habe alles in Griff. * " Ja das hast du in der tat! Du redest mit dieser Frau über Gott und die Welt und lässt dich dabei von ihren Augen bezaubern wie ein kleines Kind! " Johann muste kurz auf den Boden schauen damit keiner sehen konnte sie er leise in sich hinein lachte.
 
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Auch wenn Rhea nicht aus adligem Hause stammte so kannte sie doch die Formen der Höflichkeit und des guten Umgangs (Jedenfalls denen gegenüber, die es verdienten). Zwar war sie von höherem Rang doch trotzdem stieg sie von Skarto herab um sich mit Johann auf Augenhöhe zu begeben.
Ein Ritter ohne Treuschwur – das sah man nicht alle Tage. Die meisten dieser Art galten zu Rheas Zeit als Raubritter. Dieser hier machte jedoch nicht den Eindruck als dass er Plündern, Brandtschatzen und Meucheln würde.
„Die Zeiten in denen ich meine Krieger in den Krieg führte sind leider vorbei. Diese Leute sind nicht meine Untergebenen. Es sind eher Reisegefährten, zusammengekommen um sich gemeinsam durchzuschlagen. Lexikona ist unser Ziel!“

Langsam lichtete sich der Nebel und die Sonnenstrahlen hatten es immer einfacher sich durch das Gewölk zu kämpfen. Es dauerte nicht mehr lang bis auch die letzte Nebelbank verdrängt sein und die wahre Gestalt der Landschaft zu sehen sein würde.
Doch auch wenn Rheas Sicht inzwischen wieder völlig klar und uneingeschränkt war, zeigte Anna sich in keiner Weise. War sie verschreckt? Etwa von diesen Baumwesen?
Wie dem auch sei, sie war sicher noch irgendwo tief in dem gemeinsamen Körper versteckt. Bei Gelegenheit würde sich Anna wohl wieder bemerkbar machen.
 
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Beeindruckt von seiner eigenen Tat untersuchte Kyle die verdorrten Reste der Mauern. »Wie habt ihr das eigentlich gemacht?« Etwas langsamer, als es ihm in seinem eigenen Körper möglich gewesen wäre, fuhr er herum. Vor ihm stand wieder Fialtera. Oder vermutlich eher Anira, denn die Dämonin selbst wäre wohl kaum so beeindruckt von so einem bisschen Magie.
»Ähm … ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung«, gab Kyle zuerst als Antwort. Im Prinzip stimmte das ja auch, auch wenn Caruleus gesagt hatte, er wüsste bereits, wie man es anstellte.
Eigentlich hatte er Magie bisher – wenn er denn überhaupt geglaubt hätte, dass sie tatsächlich existieren würde – als eine Sache des Geistes angesehen. Das Bewusstsein eines Magiers war es, das es vermochte, solche Dinge zu bewirken. Aber das würde ja bedeuten, Kyle wäre wirklich schon immer in der Lage gewesen, Magie zu benutzen. Nein, nein, das war vollkommen unmöglich, in der „echten“ Welt existierte so etwas wie Magie nicht. Erst, seit er im Körper von diesem alten Mann steckte, war er zu so etwas in der Lage. Es musste also eine körperliche Entsprechung geben. Ein physikalischer Wert, eine messbare Größe!
Weiter konnte er diesen Gedankengang nicht spinnen, da Rhea das Wort ergriff und die Gruppe der Doppelseelen damit in Bewegung setzte. Trotzdem entschied er, das in Zukunft etwas besser zu beobachten.
Die Sonne, die früher aufging, als erwartet, verpasste seinem Vorhaben wieder einen kleinen Stich. Hier galten andere Naturgesetze als zuhause. Womöglich gab es sogar überhaupt keine Regeln, die wirklich allgemein gültig waren. Wenn das so wäre, könnte er seinen Plan, die Magie zu erforschen, eigentlich gleich vergessen. Er hoffte jedenfalls, dass das nicht der Fall war. Vielleicht rotierte dieser Planet ja einfach schneller und die Tage waren allgemein kürzer, als er es gewohnt war …

Überrascht blieb Kyle stehen, als Rhea dies tat. Ob da vorne jemand war? Er hatte jedenfalls nichts gesehen, aber er konnte ja auch nicht behaupten, dass sein Augenlicht das Beste wäre. Und offenbar hatte die junge Kriegsherrin Recht gehabt, denn inzwischen unterhielt sie sich mit einem Mann, der sich als Carrius Tarenus vorstellte. Als der Name „Berlin“ fiel, wurde Kyle hellhörig und ging etwas näher an die beiden Redenden heran. Geographie war nicht wirklich seine Stärke, aber die Hauptstädte von Englands Nachbarstaaten kannte er allemal noch. Dass er sich nur versprochen hatte, wollte er nicht glauben, zumal sich die beiden Ortsnamen nicht im Geringsten ähnelten.
Andererseits … als Berliner war er logischerweise Deutscher. Und Kyle konnte zwar einigermaßen Deutsch, aber er hörte ihn hier nicht deutsch sprechen. Es war eher seine Muttersprache, aber ebenso war es kein Englisch … oh ja, diese Welt wurde mit jedem Ereignis verwirrender.
Sobald er sicher war, niemandem direkt in den Satz zu fallen, trat er direkt auf Rheas Höhe. »Entschuldigen Sie, Kyle Marrick mein Name«, sagte er. Rhea hatte ihn zwar schon vorgestellt, aber es schadete wohl nichts, wenn er selbst das noch einmal tat. Zumal er ja nicht wusste, wie gut Carrius’ Namensgedächtnis war. »Sie sagten, Sie kommen aus Berlin?«
 
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Joahnn schaute den Alten Mann an der sich als Kyle vorstellte. * Verdammt, er scheint es behalten zu haben. Soll ich es leugenen? * er wartete bis Carrius eine Antrwort gab. " Wie es dir beliebt. ich fine es nur einfach spannend dir zu zuhören und du versucht dich hier raus zu reden. " Joahnn schaute den alten Mann an. " Nein. da müsst ihr euch verhört haben. Ich habe gesagt das ich aus Klangbrach komme. " Er wante sich wieder wieder Rhea zu, die von ihrem Pferd gestiegen war. " Lexikona, was?" Joahnn spürte wie Carrius aufatmete. " Ich habe keinen Moment an dir gezweifelt Johann! Lexikona war auch mein Ziel bevor wir und begeneten. Und wenn wir mit einer Gruppe reisen würden wäre das viel sicherer als wenn wir alleine Reisen würden. Der Weg nach Lexikona ist gefährlich." Johann kratzte ich am Kinn. * Meinst du wir sollten uns ihnen anschließen? Diese Truppe hier ist mir nicht ganz geheuer. * Carrius lachte in seinen Gedanken. " Ja ich bin mir ziemlich sicher. Außerdem wenn wir dort ankommen könnten wir vielleicht einen Weg finden uns von einander zu trennen. " Johann nickte. " Mylady, würde es ihnen was aussmachen wenn ich sie und ihre Gefährten begleiten würden?......"
 
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„Nun, wie ich bereits sagte bin ich nicht ihre Anführerin. Ich kann nicht für sie sprechen, jedoch ist es mir gleich ob Ihr uns folgt. Ein so bunter Haufen wie wir sorgt so oder so für Beachtung.“ Rhea deutete mit einer ausgeholten und eleganten Handbewegung auf ihre Gefährten und sagte: „An mir soll es nicht liegen doch solltet Ihr auch die anderen hier nach ihrer Meinung fragen.“
Eines machte Rhea jedoch stutzig. Gegenüber Kyle leugnete Johann zwar, er würde aus Berlin kommen doch so ganz glaubte Rhea ihm das nicht.
Mh…Berlin…Das liegt auch in Deutschland, genau wie Halle! Plötzlich meldete sich eine Stimme aus Rhea heraus. Scheinbar hatte Anna sich gefasst. Kontrolle über den Körper schien sie aber nicht zu wollen.
< Also hast du es auch gehört…>

„Jedoch…habe ich eine Frage, Ritter. Wer verbirgt sich denn noch hinter dem „wir“, sodass Ihr in der Mehrzahl sprecht?“
 
Anira folgte dem Dialog ein par Zeilen lang ehe sie sich ablenken ließ. Stattdessen richtete sie ihren Blick jetzt auf die Art wie die Sonne aufging. Noch immer hatte sie sich nicht daran gewöhnt wie Fialtera sah. Alleine die Farben.

Sie musterte den Ritter noch einmal. Er hatte Berlin gesagt, dass hatte sie noch gehört. Berlin…etwas Fernes regte sich in ihren Erinnerungen. Erinnerungen die wie unter einem Schleier waren, nicht klar, sonder unsauber…wie ein schlechtes Bild. Berlin war eine Stadt. Eine Stadt aus ihrer Welt, fiel es Anira wieder ein, die noch etwas entsetzt war über die Anstrengung die es gekostet hatte sich daran zu erinnern. Aber vielleicht gab es hier ja auch ein Berlin!

„Nicht das ich wüsste.“ Kommentierte Fialtera ihren Gedankengang trocken, aber Anira ignorierte sie. Stirnrunzelnd betrachtete sie noch einmal den seltsamen Haufen aus Gestalten. Das einzige was sie verband war ihre Geschichte, die Art wie sie hierher gekommen waren. Aber ansonsten war da nichts.

Aber es versprach interessant zu werden und so hatte sie einen guten Grund bei ihnen zu bleiben. Alles was neu war reizte Anira ungemein, in dieser Hinsicht ähnelte sie einem kleinen Kind.

>Warst du schon mal bei diesem Frosch?< fragte Anira Fialtera.
„Nein.“ Sagte Fialtera und seufzte.

Bei Rheas Frage horchte sie wieder auf. Damit könnte sich herausstellen ob er auch 2 Seelen in sich trug. Wobei diese Bezeichnung irgendwie seltsam klang. Anira heftete die Augen auf den Ritter und spitzte die Ohren unweigerlich ein wenig…
 
Es gab im Leben Momente, in denen die Kraft sich aus seinem eigenen Unmut zu befreien schlicht in Emotionen ertrank. Wie Angst und Hass den Menschen so oft die Denkkraft und Rationalität raubten, so hatte Mary nun ihren freien Willen an eine erschreckende Klarheit verloren. Verloren stand sie im Raum, ihre Augen waren wie von einem kalten Wind, der durch ein trockenes Tal rauschte, völlig entleert von jeglicher Emotion. Sie spiegelten die einzigartige Weise wieder in der sonst nur Marys Augen wirkten. Verloren. Verloren in einer Welt voll Schmerz und Betrug, voller Ungerechtigkeit und Ausgrenzung. Mary hatte nie ein sonderlich glückliches Leben geführt und all das hatte sich so in ihrer Seele verinnerlich, dass selbst ihre großen Augenl, nur danach schrieen, all das Leid und den Druck der Welt einfach herauszuheulen. Eine Emotion die Fox sicherlich nie gespürt oder empfunden hätte, nicht an den verbittertsten und ausweglosesten Tagen. Jede Faser ihres Körpers war stark und entschlossen. Gleichermaßen unbeugsam wie unberechenbar, schön, anmutig, elegant – perfekt. Doch ihre Augen nicht, nicht mehr. Man könnte fast meinen, es waren Marys Augen die dort aus dem markanten Gesicht ins Nichts starrten. Denn sie hatten das verloren, was aus Fox das perfekte Werkzeug des Todes gemacht hatte, warum diese Rose so besonders scharfe und spitze Dornen hatte. Es war diese Souveränität, die aus ihrem Schein verschwunden war.

Sie war hier verloren und hoffnungslos falsch. Das war es was sie so schockiert hatte. Was sie so fundamental ernüchterte, sie mit einer unglaublichen Wucht auf den Boden der Tatsachen zurückschleuderte und dort noch Meter weit über den Asphalt gezogen hatte. Es war Fox, die sich so glamourös und erhaben über die Dinge durch diese Welt bewegte und nicht Mary. Wer brauchte schon eine ausgebeutete Zeichnerin, die nicht einmal alleine zu stehen vermochte? Richtig, niemand.

Ohne es zu bemerken, schloss sie mit der Gruppe auf, Rhea völlig übersehend und ignorierend. Nicht einmal das grelle Licht hievte sie aus dieser Trägheit. Sie war müde. Mary war sich zwar nicht sicher ob sie oder dieser Körper schlafen wollte, doch eigentlich war es egal. Ihr Gehirn arbeitete nicht mehr richtig. Es nahm die Welt wie unter einem dünnen Schleier aus Glassichtfolie war. Alles glänzte, blendete und wurde falsch dargestellt und doch nahm sah sie alles. Auch das Gespräch zu dem neuaufgetauchten Rittersmann vernahm sie nicht. Nicht einmal seine ominösen Wörter über Berlin. Ihre Beine schleppten sie langsam weiter. Allmählich war sie sowohl um Rhea als auch den Neuzugang herum gelaufen und schlürfte langsam entgegen der Sonne. Sie brauchte Schlaf. Jede Zelle dieses Körpers kreischte mit einer unerträglichen Stimme nach … Energie, nach Erholung und nach Kraft. Eigentlich empfand sie nicht das Bedürfnis zu schlafen es war nur eine Müdigkeit, als würde ihr ein Blutegel die Kraft aus Knochen und Muskeln saugen. Immer mehr. Das Gras unter ihr, es sah plötzlich so weich aus, so angenehm grün und saftig. Sie meinte fast es würde zu ihr singen. Langsam schlossen sich ihre Augen und es war keine Kraft mehr da, sie wieder zu öffnen. Fast im selben Moment fiel ihr Körper plump zu Boden und Marys müde Augen verloren ihren letzten Glanz.
 
Auf Rheas Frage hörte Johann auf zu lächeln. "Ähhmm.... Also......" " Ha, jetzt hat sie dich!" Johann überlegte was er erwiedern konnte. Er tippelte mit seinen rechten Stiefel auf dem Boden herum. " Nun... mit wir meine ich natürlich mich und mein Schwert. Wenn könnte ich denn sonst meinen?" Ein plumpes Lachen endsprang seiner Kehle und er versuchte es nebensächlich klingen zu lassen. " Warum gibst du nicht einfach zu das du im Körper eines Ritters gefangen ist?" * Weil ich nicht möchte das die ersten Leute die ich hier treffe mich für verrückt halten. *
Jaohann schaute für einen kurzen Moment zum Himmel. *Normalerweise würde ich jetzt Zuhause sein und mir einen schönen Film anschauen. * Carrius lachte in seinen Gedanken. " Ja, aber du bist hier. "
Plötzlich hörte man ein dumpfes Geräusch. Ein Mitglied von Rheas Gruppe ist umgefallen. " Ist es normal das bei euch Leute einfach umkippen?" Ohne auf eine Antwort zu warten trat Joahnn an Mary heran und kniete sich zu ihr nieder. Er ergriff ihre rechte Hand und versuchte ihren Puls zu fühlen. Als er ihn schließlich gefunden hatte atmete er auf. " Sie lebt noch. sie scheint aber sehr erschöpft zu sein. " Er stand wieder auf wischte den Dreck von den Knieplatten seiner Rüstung weg......
 
Reanya hatte eine Zeit lang das Pferd an den Zügeln geführt, als die Gruppe abrupt zum stehen kam.
Die ganze Zeit lauschte sie dem Gespräch zwischen dem Ritter und Rhea, doch sie hatte nicht vor, sich einzumischen.
Sie selbst war noch nicht allzu lang in dieser Gruppe, und obgleich Rhea sagte, dass sie nicht die Anführerin dieser Gruppe sei und nicht für die anderen sprechen konnte, so war sich Reanya sicher, dass sie selbst es noch weniger können würde, und noch weniger Recht dazu hatte.
Auch sie horchte auf, als das Wort Berlin gefallen war. Somit hatten sie tatsächlich noch jemanden aus ihrer eigenen Welt gefunden. Jemand, der ebefalls dazu verdammt war, sich in dieser Welt zurechtzufinden und einen Platz einzunehmen. Und Reanya konnte verstehen, dass er sich sicherlich freute, wenn die Gruppe ihn aufnahm. Es musste schrecklich sein, allein als Fremder in dieser Welt umherzuirren. Fremd, obwohl man nicht fremd war. Eine seltsame Vorstellung...
Doch mit dieser Überlegung kam ihr ein weiterer Gedanke: war diese Welt vielleicht voll von Menschen aus der Anderen ?
Gab es hier etliche Personen, die aus Berlin oder anderen Städten stammten ?
Der Gedanke hatte etwas Beruhigendes, denn somit würden viele Menschen im selben Boot sitzen.
Doch sie verwarf ihre Überlegungen, denn Reanya wusste, dass sie nicht zu einem sinnvollen Ziel kommen würden.
Doch sie war froh, dass sie sich nun immerhin frei in dieser Welt bewegen konnten, die Wurzelmauer vernichtet und die Kreaturen getötet worden waren.
Vielleicht enthielt diese Region ja noch mehr glückliche Zufälle. Und vielleicht würden sie irgendwann nach Hause finden.
Dann lauschte Reanya weiter dem Gespräch.
 
Fox Augenlieder krochen langsam und voller Mühe über die trockenen Augen. Jeder Muskel ihres Körpers brannte wie durch den schwefligen Krater eines Vulkans erhitzt. All der Schmerz entzog ihr jegliches Gefühl, jegliche Kontrolle über ihren Körper. Jeder Muskel krampfte, schrie nach Erlösung von diesem Zustand. Die Killerin wusste was geschehen war und ihr blieb nichts anderes übrig als den Parasit in ihrem Körper dafür zu hassen. Was auch immer mit ihr geschah es musste enden. Allen voran diese Blackouts über mehrere Stunden und das Aufwachen an anderen Stellen, und immer war ihr Körper mit dem Tode bedroht. Sie ballte ihre Hand zu einer Faust, wollte sie wütend auf den Boden schlagen, doch nichts als brennender Schmerz und Taubheit wurde ihr vermittelt. Letztlich fehlte ihr eine ihrer Tabletten, die in der Innenseite ihrer Jacke in einem dünnen flachmannähnlichem Behälter aufgehoben waren. Sie hielten die Nebenwirkungen des Giftes zurück, das seit Jahren in ihr schlummerte. Und nun übermannte sie diese ewige Müdigkeit, die sie zu einem hundertjährigen Schlaf verdammt hatte. Der Körper wurde immer blasser, der Herzschlag langsamer und ihre Haut kälter. Das Arachnes Geschenk hatte ihr Herz erreicht und begann daran zu fressen. Fox wusste nicht was es letztlich war, dass sie in diesem Moment noch einmal aufleben lies. Vielleicht war es eiserner Wille, göttliche Intention oder einfach nur Glück.

Es fühlte sich an wie als würde sie in einen Haufen aus Scherben fassen. Jede Bewegung fühlte sich so an als würd ein neues Stück Haut aufreißen und zerfetzte ihren klaren Kopf mit undenkbaren Schmerzen. Zum Schreien war sie zu stolz und der Körper zu schwach, lediglich eine kleine, feine Träne drückte sich aus ihren Augen. Fox Augen? Oder Marys? Sie bewegte ihren Arm, mehr reflexartig als konzentriert und überlegt, in ihre Jackentasche und zog mit zitternder Hand das Behältnis heraus. Mit letzter Mühe öffnete sie es und stecke drei kleine, giftgrüne Tabletten in ihren Mund. Selbst zu schlucken war fast ein Ding der Unmöglichkeit. Jeder der kleinen Dinger fühlten sich in ihrem Rachen wie Murmeln aus glühend heißem Stahl an. Fox schluckte. Blackout.
 
„Mary, geht es Euch gut?“ erkundigte sich Rhea als die schwächelnde Frau gerade wieder auf den Beinen stand und sich diese Pillen schluckte. Diese Frau, so fremd sie für Rhea auch war hatte etwas Interessantes an sich, was sie für Rhea zu einem besonderen Gruppenmitglied machte.
Mary war in gewisser Weise ein Widerspruch in sich. Sie war schön und stark. Dass sie kämpfen konnte hatte sie bewiesen. Doch gleichzeitig steckte in ihr auch eine schwache und zerbrechliche Person. Eine starke, unbezähmbare Raubkatze doch gleichzeitig so zerbrechlich wie eine Blume…

Natürlich ging es Mary nicht gut. Dass Johann so gleich zu ihr eilte und ach ihr sah, brachte ihm bei Rhea Pluspunkte ein.
Ein Kämpfer der sich um seine Mitkrieger kümmerte war ein guter Kämpfer. Um eine Schlacht zu gewinnen mussten sie die Soldaten gegenseitig vertrauen und sich Helfen.
Trotzdem war da noch was.

Rhea schritt auf Johann zu < Er und sein Schwert, soso...> seine dürftige Erklärung war in ihren Augen nicht mehr als eine Ausrede, eine dreiste Lüge.
Doch Johann würde nicht zugeben, dass er das gleiche Schicksal erlitten hatte wie Anna, Luke oder die anderen. Sie war sich sicher dass er einer von ihnen war. Es gallt ihn nur zu überzeugen.

„Werter Ritter ich habe eine Frage an Euch.“ Ergriff Rhea das Wort und stellte sich vor dem Ritter hin.
„Eine persönliche Frage, was Euren Glauben und Eure Vorstellungskraft betrifft. Nehmen wir folgende Situation an:…“

Eine junge Kriegsherrin, auf dem Weg nach Tribilia macht Rast in einem Dorf. Doch plötzlich wird ihr schwarz vor Augen. Als sie wieder aufwacht kann sie ihren Körper nicht mehr steuern, eine zweite Seele wohnt plötzlich in ihr und kontrolliert alles was sie tut.
Oder nehmen wir an, eine dämonische Spinne auf der Suche nach Menschen, da es ihr nach etwas zu Essen gelüstet. Doch die Beine bewegen sich unkoordiniert da plötzlich eine Art zweiter Geist die Kontrolle besitzt. Genau wie bei dem alten Mann, der plötzlich eilen will wie ein Jüngling doch es nicht kann. Gesteuert von jemand anderen……


Rhea sah Johann tief in die Augen. Sie war sich nicht sicher ob er ihren Wink verstehen würde. Doch in seinen Augen funkelte etwas. Eine Reaktion war nicht auszuschließen.
 
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Johanns Augen verängten sich. " Ich will ja nichts sagen Johann, aber ich glaube die Lady und ihre Gefährten da scheint das gleiche passiert zu sein wie uns, was meinst du? " Johann wusste nicht genau was er davon halten sollte. Bis eben hatte er gehofft das dies alles nur ein Traum sei. Aber wenn Carrius echt hatte, sollte das bedeuten das er nicht allein in dieser Welt ist. " Wollt ihr mir sagen das ihr etwa auch den Körper dieser Frau kontrolliert? Wollt ihr mir damit sagen das all eure Gefährten dieses Schicksal teilen? Wenn ja, muss ich sagen das ich ziemlich erleichtert bin. " Er machte eine kleine Pause. " Dann möchte ich mich gleich mit meinen richtigen Namen vorstellen. Ich heiße Johann Adam und ich komme wirklich aus Berlin, nicht aus Klangbrach. Ich bin Radiomoderrator bei 155.3 Pop slash Rock, vielleicht habt ihr ja mal eine Show von mir gehört. " Johann war erleichtert jemanden außer Carrius zu sagen wer er ist. " Wenn sie diesen Spruch jetzt nur aus Spass gesagt hat wrid sie jetzt denken du bist verrückt. " Johann war sich aber sicher das er Recht hatte. Er war nicht mehr allein.
 
„Nun, momentan ist die Seele, die meinen Körper bis vorkurzem kontrolliert hat verschwunden. Tief in das innere dieses Leibes wartet sie darauf wieder hervor zu kommen. Momentan bin Ich wirklich Ich. Vor Euch steht keine Person die sich nur als die ausgibt, dessen Körper sie gerade trägt. Nein. Vor Euch steht wahrhaftig Rhea d’Renouard. Kriegsherrin und Gesannte Gottes.“
Sie machte einen leichten Knicks, wie es sich gehörte wenn man sich vorstellte. Etwas verwunderte es sie doch, dass Anna inzwischen wieder da war, jedoch die Kontrolle des Körpers Rhea überließ. Hatten sie die Ereignisse im Sumpf so erschrocken, dass sie sich nun nicht mehr traute in dieser Welt zu wandeln? Auch ihre Gedanken schotteten sich gerade völlig von einander ab. Arme, arme Anna…

„Aber trotzdem habt Ihr Recht. Wir alle – sei es der eigentliche Besitzer des Körpers oder sein Besetzer – sind vom gleichen Fluch betroffen wie Ihr, werter Ritter. Doch haben wir erfahren dass in Lexikona die Antwort auf unser Problem warten könnte. Wenn Ihr bereit seit, folgt uns.“

Der Nebel hatte sich nun endgültig verzogen und die Sonnestrahlen breiteten sich über das ganze Gebiet aus. Nun galt es, ihren Weg fortzusetzen. Ephilias führte die Gruppe weiter voran. Der Weg war noch weit und so kam es, dass sich einige der Gruppenmitglieder durch Gespräche besser kennen lernten.
 
Sie seufzte. Dieser Ritter war also auch eine Doppelseele. Wie viele würden sie wohl noch treffen die dieses Schicksal teilten? Und warum gab es überhaupt so viele von ihnen? Diese Fragen schwirrten in Aniras Kopf herum und sie tat etwas, das ein Dämon nie tun würde, sie fuhr sich nachdenklich über die Stirn.

Dann fiel Mary auf einmal zu Boden. Anira zuckte unweigerlich zusammen, aus ihren Gedanken gerissen und das Geräusch des Aufpralls hallte in ihren Ohren wieder. Gerade als sie auf sie zugehen wollte, kam ihr der Ritter zuvor. Sie atmete erleichter aus, als sie hörte das ihr Puls in Ordnung war.

„Du hättest dich auch einfacher vergewisser können.“ Bemerkte Fialtera. Und genau in diesem Augenblick hatte Anira keine Kontrolle mehr über die Ohren. Sie protestierte nicht, Fialtera wollte ihr sicher etwas zeigen. Die Geräusche wurden immer undeutlicher, klangen wie ein einziges Murmeln, aber Marys Atem wurde in ihren Ohren klarer, lauter. Leise und schwach hörte sie Marys Puls der aus den Geräuschen heraustat. Fasziniert von dieser neuen Art von Sinnesbenutzung, vertiefte sie sich noch weiter auf andere Geräusche, hörte die Hufe des Pferdes, das Atmen Reanyas.

Aber sie hörte immer nur dieses eine Geräusch laut, sofern sie die anderen ausblendete. Es war eine sehr interessante Erfahrung für sie.
„Erstaunlich.“ Murmelte Anira leise. Jedenfalls klang es in ihren Ohren leise. Ein einziges Geräusch störte sie jedoch. Der Herzschlag des Pferdes klang auf seine Weise nicht gut in ihren Ohren. Er klang lecker und das beunruhigte sie. Sie hatte eigentlich nicht vor das Pferd zu fressen, aber dieser Herzschlag…

Angeekelt rümpfte sie die Nase und konzentrierte sich auf andere Geräusche. Sie ging etwas gedankenverloren neben Reanya her, still schweigsam. Irgendwann brach sie das Schweigen.
„Vermisst du unsere Welt?“ fragte sie mit einem Tonfall, der so gar nicht zu Fialtera gepasst hätte…
 
„Ja, alles in Ordnung“, hauchte sie. Aus einem für sie völlig unbegreiflichen Grund war sie sich sicher, Rhea hatte nach ihrem Wohlbefeinden gefragt. Gehört hatte sie es nicht. Langsam kroch wieder Leben in Marys Körper. Es fühlte sich an als würde eine Säure die ausgetrockneten Blutgefäße wieder freiätzen und dem Blut das Fließen wieder ermöglichen. Vergleichbar mit einer Gänsehaut wurden ihre Gliedmaßen wieder mit Leben durchflutet und streiften erst den Schmerz dann die Taubheit, wie eine sich häutenden Schlange ihren alten Mantel, ab. Zischend und befriedigend zog sie Luft ein. Ihre Sicht war verschwommen, die Augen trocken, doch ihr ging es merklich besser. Mary machte einen Schritt und merkte wie lahm ihre Beine noch waren, doch sie spürte immerhin ihre Zehen wieder deutlich. Nach dem nächsten Schritt lies sie sich kurzerhand mit dem Rücken gegen einen Baum fallen und rutschte daran herunter. Ihre Hand stützte sich gegen ihren Kopf und ihr viel eine Strähne ins Gesicht.

Was war das eben gewesen? Das sie hin und wieder wie in einem Art Ohnmacht fiel, das war ihr in der Zwischenzeit bewusst, doch nie waren sie mit solchen … Symptomen verbunden gewesen. Nach mehrmaligem Blinzeln wurde ihre Sicht wieder klarer. Ihr Atem röchelte leicht und erzeugte ein pfeifendes Geräusch während ihrer schweren Atmung, auch ihr Kopf war von einem Dröhnen affektiert. Alles was sie wollte war weg. Raus aus diesem Körper, raus aus dieser Welt einfach nur weit weg. Marys Augen wurden feucht, immer mehr verschwand Fox‘ ehemaliger Glanz aus diesen und wurde durch die Gebrochenheit der Zeichnerin ersetzt. Selbst die Form schien sich zu ändern. Eine Träne kullerte herunter, doch Mary war von den Strapazen zu erschöpft und zu entmutigt um sie wegzuwischen. Ihre Seele wollte sich verkriechen, sie rannte panisch im Kreis, doch fand nichts als schwarze Wände, die sie gefangen hielten.
 
"Vermisst du unsere Welt ?"
Aus irgendeinem Grund löste diese Frage von Fialtera einen Knoten in Reanyas Brust. Sie hatte bis jetzt mit niemandem außer Kevaram wirklich über ihre Heimat gesprochen, zumal Keva sie ja auch für verrückt erklärt hatte.
Und dies war das erste Mal, dass sie sich wirklich vollständig als Teil der Gruppe ansah. Sie hatte sich an ihren neuen Namen gewöhnt; Lenya existierte nicht mehr. Es gab in dieser Welt nur noch Reanya, und mit ihrem Namenstausch versuchte sie, sich an die neue Umgebung anzupassen.
Und das erste Mal konnte sie mit Menschen offen reden, die dieselbe Sitaution durchmachten wie sie selbst. Wobei man bei einigen Gruppenmitgliedern das Wort "Mensch" getrost verwerfen konnte.
Dann antwortete sie auf die Frage der Dämonin.
"Ich vermisse die andere Welt sehr. Ich hatte viele Freunde dort, und die Tatsache, dass wir in dieser Welt gefangen zu sein scheinen, belastet mich sehr".
Fialteras dunkle Augen schienen ein Mitgefühl auszusenden, eine Reaktion, die Reanya nicht von ihr gewohnt war. Doch was sollte man auch anderes tun ? Niemand in der Gruppe konnte behaupten, dass diese Situation ohne Furcht und Verzweiflung an ihm vorübergegangen war. Und wenn es doch jemand behaupten würde, dann wäre er ein großer Lügner.
"In dieser Welt", fuhr Reanya fort. "habe ich bis jetzt nur eine einzige andere Gruppe von Menschen gesehen. Doch sie entstammen dieser Welt, daher wurden meine Hoffnungen, dass hier vielleicht alle Menschen aus unserer Welt stammen, zunichte gemacht. Aber ich hoffe sehr, dass die anderen Leute, denen wir hier begegnen werden, genauso nett sind wie diese Gruppe, auf die ich stieß. Sie waren sehr hilfsbereit, vor allem Kevaram ! Keva ist ihr Anführer, sie sind Werwölfe, genau wie ich".
Am Anfang schien Fialtera nur mit halbem Ohr zugehört zu haben, als Reanya von der Nettigkeit Kevarams erzählte, doch als sie die Worte "sie sind Werwölfe, genau wie ich" ausgesprochen hatte, schaute die Dämonin auf.
Und dann kam es Reanya in den Sinn.
Bisher hatten nur zwei Gruppenmitglieder sie in ihrer Wolfsgestalt gesehen, der Rest noch nicht. Und Fialtera gehörte zu diesem Rest.
"Aber bitte sag es nicht unbedingt jedem", fügte sie rasch hinzu.
Die Dämonin nickte, dann fragte Reanya, um die Stimmung wieder ein wenig aufzulockern: "Und wie geht es dir in dieser Welt ? Wie bist du auf diese Gruppe gestoßen ?"
 
„Ich schlage vor, wir wählen ab jetzt die Wege durch das Flachland. Die Wälder hier scheinen mir recht gefährlich und so was hält uns nur auf.“ Sagte Rhea als sie sich mit Ephilias beriet. Niemand hatte sie zur Anführerin ernannt und sie nahm sich auch nicht das Recht heraus, sich als eine solche anzusehen. Doch die Gruppe brauchte jemanden, der sie vorantrieb. Man konnte nicht ewig an einer Stelle verharren. Schon gar nicht, wenn Feine in der Nähe sein könnten und man leicht anzugreifen war. Außerdem hatten sie ein Ziel: Lexikona. Es galt diese Stadt zu erreichen, wenn Anna wieder nachhause wollte und Rhea ihren Körper wieder für sich hatte. Denn auch wenn sich Anna momentan ruhig verhielt, war da immer das Wissen und das Gefühl, dass da noch jemand war. Immer der doppelte Herzschlag, Erinnerungen, die nicht Rhea gehörten.
Irgendwann sollte das alles vorbei sein.

Aufgrund von Rheas Persönlichkeit, war es nichts Schweres für sie, die Gruppe anzuleiten. Wenn es jemanden nicht passte, würde dieser sich schon bemerkbar machen. Wenn nicht, war er es nicht wert, sich Seiner anzunehmen.
„Ich bin froh, dass wir Euch dabei haben, Ephilias. Einen Führer wie Euch hab ich bereits früher schon nicht missen wollen!“
Mit einem kurzen auf und ab setzen des Hutes, bedankte sich Ephilias für dieses Kompliment und auch Rhea nickte ihm leicht zu.

Rhea ritt mit Kyle, Johann und Ephilias an der Spitze der Gruppe. Es dauerte noch so lange ehe sie Lexikona erreichen würden.
Um sich die Langeweile zu vertreiben versuchte Rhea ein Gespräch mit den Beiden zu beginnen. „Nun“ sagte sie „Wie ergeht es Euch im Körper eines anderen?“
 
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