Die Mythische Morgenröte

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Wolfman23

Abenteurer
Als kleine Abwechslung zu meinen bisherigen Projekten werde ich hier ein weiteres Mal meine literarischen Fähigkeiten zum Besten geben in der Hoffnung, euch damit erfreuen zu können.
Wie am Titel klar zu erkennen ist, erzähle ich euch hier nicht vom Helden von Kvatch. Nein, diesmal ergreife ich Partei für die Gegenseite. Lasst euch überraschen.

Kapitel I: Ein verpatzter Auftrag

Ich erreichte den Arrius-See im Morgengrauen. Zwei volle Tage brauchte ich von der Kaiserstaat hierher, teleportieren konnte ich in meiner Verfassung nicht. Auch meine Rüstung ließ sich nicht mehr herbeirufen.
Hungrig und völlig geschwächt stieg ich also den kahlen Hügel über den See entlang, ehe ich endlich vor der von dichten Ranken verdeckten Holztür stand, hinter der sich das Hauptquartier befand. Gleich würde ich vor Ruma Camoran stehen und ihr von meinem Versagen berichten müssen. Dabei waren wir so nah dran:
___

Es war mitten in der Nacht, als wir uns in den vergessenen Katakomben der Kaiserstadt verschanzten. Hier und da huschten Ratten durch die dunklen Höhlen oder scharrten von außen an den brüchigen Wänden. Und überall roch es nach Kot. Wahrlich, ich hasste diesen Ort, aber es würde ja nicht lange dauern, dann wären wir wieder daheim bei unseren Brüdern und könnten unseren bevorstehenden Sieg feiern.

Bald müsste er den Geheimgang betreten, der ach so noble Kaiser, mit drei Leibwächter im Schlepp. So hatten es unsere Spione berichtet. Sie hatten sogar herausgefunden, wo sich der Eingang befand - hinter der Wand einer ungenutzten Zelle im Kaiserlichen Gefängnis. Welch Ironie.

Es war unmöglich, an den Kaiser heranzukommen, solang er von seinen Klingen beschützt wurde, doch wir waren in der Überzahl. Ich sehnte mich so sehr danach, meine Klinge in das Herz Uriel Septimes zu bohren und ihm sein Heiliges Amulett zu entreißen - den Schlüssel zur Auferstehung unseres Gottes Merunes Dagon. Nur noch wenige Minuten...

"Herr, es gibt da ein Problem", hörte ich einen der Männer rufen. Er wirkte nervös.
"Was ist los?"
"Es scheint,als wäre noch eine weitere Person zu der Gruppe gestoßen - eine Waldelfe."
"Gehört sie zu den Klingen?"
"Zumindest trägt sie keine ihrer Rüstungen. Dennoch weiß sie zu kämpfen, Herr."
"Und wenn schon, eine Kämpferin mehr wird uns auch nicht aufhalten. Macht euch bereit. Sie erreichen gleich das Gitter zu den Kanälen."
Zu dumm, dass dies verschlossen sein würde. Siegessicher grinste ich in mich hinein.

Ich saß im Schatten einer großen Wandnische. In der verschiebbaren Wand dahinter befand sich eine Sackgasse. Plötzlich waren Stimmen zu hören: "... von der anderen Seite versperrt ... Falle!"
Kurz darauf gab ich meinen Männern ein Zeichen, die Klingen abzulenken, während ich mich um den Kaiser kümmerte, als ich selbigen sprechen hörte.
"... kann nicht weitersprechen ... Prinz der Zerstörung ... allein entgegentreten ... Nehmt das Amulett ... zu Jauffre ... letzter Sohn zu finden ist."

Verdammt, jetzt hieß es schnell handeln. Ich legte meine Rüstung an und stürzte von meinem Loch direkt auf den Kaiser und tötete ihn mit dem ersten Schlag. Danach attackierte ich die Waldelfe, doch sie war tatsächlich sehr geschickt. Sie wich jedem meiner Schläge behende aus, ohne auch nur einmal zum Gegenangriff auszuholen.
Plötzlich sah ich diesen Feuerball auf mich zukommen. Es war unmöglich, noch auszuweichen. Und so war ich umgeben von unbarmherziger Hitze, eine Welle des Schmerzes machte sich in mir breit. Schließlich wurde es finster ...

Als ich wieder zu mir kam, war es totenstill. Ich lag auf den kalten Boden der Katakomben, umgeben von den Leichen meiner Kameraden - und die des Kaisers. Ich rappelte mich auf und versuchte zu laufen. Meine Beine zitterten, und sämtliche Knochen schmerzten. Aber ich lebte. Es brauchte eben doch mehr als ein Feuerball, um einen wahren Krieger der Morgenröte niederzustrecken. Zufrieden betrachtete ich den leblosen Kadaver des einst so ruhmreichen Herrschers Tamriels. Doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Wo war das Amulett der Könige?
Natürlich - die Waldelfe. Der Kaiser hatte das Amulett dieser verdammten Hexe gegeben. Von einem gewissen Jauffre war die Rede. Ich hatte keine Ahnung, wer das war, aber ich wusste, dass ich ihn finden müsse, wenn ich das Amulett der Könige in die Hände bekommen wollte. Doch zuvor hatte ich mich im Hauptquartier einzufinden und über den Ausgang meiner Mission zu berichten.
___

Und stand ich nun vor der Höhle des Löwen mit der unangenehmen Aufgabe, unserer Anführerin zu gestehen, dass ich von einer einfachen Waldelfe außer Gefecht gesetzt und um meine Beute betrogen wurde. Das würde ja heiter werden.

Ende Kapitel I
 
Zuletzt bearbeitet:
Kapitel II: Eine zweite Chance

Ein letztes Mal glättete ich meine Robe und zog die Kapuze tief über mein Gesicht. Dann trat ich ein. Schon von Weitem waren die Lobgesänge meiner Kameraden zu vernehmen. Die wöchentliche Opferzeremonie war im vollem Gange. Sogar Mankar Camoran, der Großmeister unseres Ordens, hatte Mühe, sich Gehör zu verschaffen.

Die Halle war bis auf den letzten Platz besetzt. Es war kaum möglich, mich durch diese Menge zum Altar vorzukämpfen. Ich konnte gerade noch erkennen, wie Camoran sich verabschiede und durch das magische Portal trat, dass in sein sogenanntes "Paradies" führte.

Man sagt, dass es der schönste Ort sei,den man sich nur vorstellen konnte und all diejenigen, die in seinem Namen gestorben sind, dort wiedergeboren werden. Camorans Ziel war es, dieses Paradies nach Tamriel zu bringen, zusammen mit Merunes Dagon, unserem wahren Gott. Doch dazu brauchte er das Amulett der Könige.

Nachdem Meister Camoran verschwunden war, beruhigten sich meine Leute wieder. Es wurde leerer, in der Halle.
Ruma, Mankars Tochter und Stellvertreterin, stand vorm Altar und schien mich erkannt zu haben.

"Sarnek!", rief sie. Wie lange war es her, als ich diesen Namen zum letzten Mal hörte. Damals war ich noch ein einfacher Mörder in der Dunklen Bruderschaft, ein Schatten unter Schatten. Doch dann gebrauchte ich meine Fähigkeiten gegen meinen Mentor und wurde verbannt.
Wochenlang streunte ich durch ganz Tamriel und verdingte mich als Einbrecher und Dieb, ehe mir die Mythische Morgenröte ein neues Zuhause und eine Zukunft bot. Ab diesen Zeitpunkt hatte ich keinen Namen mehr. Dieser Ruf aus der Vergangenheit verhieß nichts Gutes.

"Mein Vater verlangt nach dem Amulett. Wo ist es?" herrschte Ruma mich an. Sie wusste, dass ich versagt hatte, und wollte mich demütigen.
"Ich ... hab es nicht, Herrin."
Sie stieg die Steinstufen zu mir hinab und blieb genau vor mir stehen, ihr Gesicht genau vor meinem.
"Wiederhol das nochmal!", raunte sie fordernd. Ihr blutroten Augen blitzten mich an.
"Eine Bosmerin war beim Kaiser. Sie hat es und ist auf dem Weg zu einem Jauffre", antwortete ich bemüht ruhig. Ich kannte Rumas Zorn. Er stand dem ihres Vaters in nichts nach.

"Narr!", keifte sie. Ich sah ihre Ohrfeige nicht kommen, spürte sie aber dafür umso mehr. Leicht benommen stand ich da, während die Anführerin weiter auf mich einredete.

"Du hast dir das Instrument unseres endgültiges Sieges nehmen lassen. Dafür sollte ich dich foltern und dann Fürst Dagon als Opfer darbieten."
Der Angstschweiß stand mir auf der Stirn, und ich wagte es nicht, mich zu bewegen. Jetzt würde sie mich töten,dachte ich. Doch sie besann sich eines Anderen.

"Zu deinem Glück sind wir derzeit nicht in der Lage, dich zu ersetzen, Sarnek. Daher werd ich dir noch eine letzte Cahnce geben, dich zu bewehren."
"Was immer Ihr befiehlt,Herrin."
"Finde heraus, wo dieser Jauffre sich aufhält. Wie du das vollbringst, ist deine Sache. Wir brauchen das Amulett der Könige. Kehre nicht ohne es zurück!"
"Jawohl,Herrin."
"Noch eine Kleinigkeit!", sprach sie, als ich am Umkehren war, "Bis zu deiner Rückkehr wirst du auf die Privilegien unserer Gemeinschaft verzichten müssen. Wenn du Erfolg hast, wirst du deine Fähigkeiten zurückerhalten. Wenn nicht ..."

Ohne den Satz zu vollenden, stieg sie die Treppe hinter dem Altar hinauf und verschwand kurz darauf in der Finsternis.
Mir war klar,dass ich keine Zeit zu verlieren hatte. Sofort verließ ich das Hauptquartier wieder und stieg hinab ins Tal. Wenn ich herausfinden wollte, wo diese Bosmerin hingegangen ist, würde ich Hilfe brauchen. Möglicherweise wussten unsere Kontaktleute in den Städten etwas. Außerdem könnte ich meinen alten Freunden in Cheydinhal einen kurzen Besuch abstatten. Sicher würden sie sich freuen, mich wiederzusehen.

Ende Kapitel II
 
Kapitel III: Der Bund mit dem Tod (1/2)

In den letzten Jahren kam ich nur selten Cheydinhal. Zu viele Erinnerungen erwarteten mich hier. Hier bin ich geboren und aufgewachsen, hier knüpfte ich meinen ersten Kontakt mit der Bruderschaft. Nach all der Zeit hatte sich nichts geändert.

Meine Kutte versteckte ich zur Sicherheit in einem alten Leinensack hinter den Stallungen vor den Stadtmauern. Stadtdessen trug ich eine dunkle Lederhose und ein Stepphemd, dazu die passenden Schuhe.

Es war nicht leicht für mich, ohne den Schutz meiner Kapuze durch die Straßen meiner Heimatstadt zu laufen, und das noch mitten am Tag. Ich befürchtete ständig, mich könne jemand erkennen, obwohl dies natürlich völlig unmöglich war.

Zuerst einmal wollte ich unsere hiesigen Agenten aufsuchen - Tanasa Arano und Tolisi Girith. Mehr als ihre Namen kannte ich nicht, da sie noch recht neu waren. Aber zum Glück erstrahlten alle Mitglieder der Morgenröte in einer unverwechselbaren Aura, die nur von anderen Mitgliedern gesehen werden kann. So sollte es ein Leichtes für mich sein, Tanasa und Tolisi zu erkennen.

Vorbei an den beiden Herbergen und den Geschäften lief ich auf den Corbolo zu. Der schmale Fluss schlängelte sich quer durch die Stadt und wurde von zwei Holzbrücken überspannt. Auf der anderen Seite befanden sich das Wohngebiet und die große Kapelle von Arkay, einer der Neun ach so Göttlichen.
"Möge Mehrunes Dagon euch eure falschen Gottheiten endlich austreiben!", dachte ich so bei mir, während ich den Corbolo überquerte, als ich in selbigem plötzlich ein Gesicht entdeckte - MEIN Gesicht.

Spiegel gab ich bei der Morgenröte keine. Und ich hatte auch kein Bedürfnis, mich in einem solchen zu betrachten. Meine Aufträge für Camoran hielten mich zudem von derart unnötigen Kleinigkeiten ab.

Ich war ein Kaiserlicher, die Gesichtszüge ließen daran keinen Zweifel.
Ich erinnerte mich noch an mein schulterlanges zu einem Altweiberknoten gebundenes Blondhaar, doch dieses wurden mir für immer genommen, als ich den Anhängern Dagons beitrat. Ich hatte sie nie vermisst.
Stahlblaue Augen blickten mir aus einem leichenblassen Gesicht entgegen, wie nur jemand es besitzen konnte, der fast sein ganzes Leben im Schatten verbrachte. Und nun stand ich mitten unter der Sonne und blickte in dieses Gesicht, dass früher einmal meines gewesen sein mochte.

Ich wand meine Blicke ab, viel zu uninteressant war diese Gedanken an eine Vergangenheit, die für mich nicht mehr existierte. Zügig schlenderte ich weiter an der Kapelle vorbei und schaute mich um. Wo waren diese Agenten nur? Sie waren in der Regel so unscheinbar, dass kein anderer Stadtbewohner sie wirklich kannte. Es hatte also keinen Zweck, jemanden zu fragen, oder doch?

Es gab tatsächlich eine Gruppe in Cheydinhal, die in der Lage war, jedoch noch so uninteressante Person auszumachen. In der Regel war diese Person dann unumgänglich zum Tode verurteilt. Es war eine gute Gelegenheit, meinen alten Kameraden einen Besuch abzustatten.

Wie die Mythische Morgenröte agierte auch die Dunkle Bruderschaft hauptsächlich im Verborgenen. Sie waren allesamt Auftragsmörder, die im Namen ihres "Fürchterlichen Vaters" Sithis und der Mutter der Nacht töteten. Betreut und angeführt wurden sie dabei von der "Schwarzen Hand" - vier Sprechern und einem Zuhörer. Mein Mentor gehörte zu den Sprechern, ehe ich ihn im Wahn tötete. Danach wurde ich verbannt.

Die Zuflucht der Bruderschaft befand sich hinter der Kellertür einer offensichtlich verlassenen Hütte in der Nähe der Kapelle. Ich blickte mich kurz um und stieß dann die brüchige Tür auf, um sie dann hinter mir wieder zu schließen. Im Inneren war es stockfinster, nur winzige Sonnenstrahlen schafften es durch die übrig geblieben Ritzen der vernagelten Fenster. Die Tür zur Kellertreppe befand sich schräg gegenüber des Eingangs.

Ich stieg die wenigen Stufen hinab und durchquerte den dunklen Raum, der von zerbrochenen Möbeln, Truhen und anderem Gerümpel überseht war. Der Raum endete an einer unpassenden Steinwand mit einer schweren Eisentür. Das finstere Gemälde auf ihrer Oberfläche sprach Bände - dies war der Eingang zur Zuflucht. Nur mit dem Passwort kam man hier herein. Soweit ich weiß, wurde es seit Jahrhunderten nie geändert. Vermutlich, weil zumindest ein Mitglied aus meiner Zeit noch immer dabei war.

Nun also würde ich ein weiteres Mal meiner Vergangeheit gegenüberstehen. Langsam begann ich, diesen Auftrag zu hassen. Andererseits wäre ich keine Morgenröte, wenn ich mich von solchen Unangenehmlichkeiten aufhalten ließe. Entschlossen klopfte ich an die Pforte.

"Wer ist schwärzer als die Nacht?", ertönte eine düstere Flüsterstimme. Es war tatsächlich noch das selbe Passwort.
"Sanguine, mein Bruder!"

Das Tor öffnete sich, und ich trat ein. Sofort vernahm ich wieder diesen angenehm abscheulichen Blutgeruch, der zur Bruderschaft gehörte wie Bier und Met in eine Gaststätte.
Am Ende des Ganges wartete eine Argonierin in einer schwarzen Lederrüstung auf die Ankunft des neuen "Familienmitgliedes", für das sie mich halten musste. Es war Ocheeva, die erste von zwei Kontaktpersonen des hiesigen Sprechers. Ich war gespannt, wie sie auf mich reagieren würde.

"Schön, Euch zu sehen, geschätztes Familienmitglied. Ich heiße ..."
"... 'Ocheeva und heiße Euch in der Zuflucht der Dunklen Bruderschaft herzlich willkommen.'", unterbrach ich sie lässig,
"Jaja, Ocheeva. Du könntest deinen Text auch mal ändern, alte Schattenschuppe."
"Also, ich muss doch sehr bitten, was sind denn das für Manieren? Woher willst du eingentlich wissen, dass ..."
In dem Moment schien ihr wohl ein Licht aufzugehen. sie konnte mich ja auch unmöglich vergessen haben. Vor meiner Verbannung gehörte ich schließlich zu ihren besten Mördern.

"Sarnek!", zischte Ocheeva empört, "Wie kannst du es wagen, auch nur einen Fuß in unser Heiligtum zu setzen, nachdem du uns alle aufs Hinterhältigste verraten hast. Wäre nicht die Gnade Sithis' gewesen, wärest du jetzt tot."
"Wie du aber ganz deutlich sehen kannst, lebe ich noch und gehöre bereits einer neuen Familie an, in deren Auftrag ich nach Cheydinhal gekommen bin."
"Ach, und welche Familie soll das sein, und was haben wir mit deinem Auftrag zu tun?"
"Sagen wir einfach, ich lebe noch immer im Schatten eines Rattenlochs und töte für Ruhm und Ehre. Allerdings ist mein Gott ein anderer."

Es war besser, nicht zu viel zu verraten, wenn ich die Bruderschaft zu meiner Unterstützung gewinnen wollte. Der Mord am Kaiser und die bevorstehende Übernahme Tamriels könnte sogar für Sithis' Assasinen eine Spur zu extrem sein.

"Kürzlich glückte uns die Beseitung einer Person, die dem Vorhaben meiner Brüder deutlich im Wege stand und zudem den einzigen Gegenstand besaß, der für unsere Zwecke äußerst wichtig war. Nun war es aber so, dass diese Person unerwartete Unterstützung einer anderen Partei erfuhr, genauer gesagt von einer Waldelfe, die das Opfer zwar nicht retten, aber mit dem Gegenstand entkommen. Mein Auftrag besteht nun darin, diese Bosmerin zu finden und ihr den Gegenstand wieder abzunehmen."

"Ist ja alles schön und gut", erwiderte Ocheeva noch immer nicht ganz besänftigt, "Aber das erklärt noch nicht, was wir damit zu tun haben, oder warum wir dir überhaupt helfen sollten. Du hast immerhin ein Mitglied der Schwarzen Hand getötet. Nur Sithis selbst weiß, wie du seinem Zorn entkommen konntest. Ich werde dir jedenfalls nicht erlauben, weiter in unser Zuhause vorzudringen. Es wäre mir sogar noch lieber, wenn du wieder verschwinden und nie mehr zurückkehren würdest."

"Was ist denn das für ein Tumult?", drang eine Stimme aus dem dunklen Gang am Ende der Eingangshalle. Dunkelrote Augen durchbohrten die Dunkelheit. Ich kannte diese Augen - Vicente Valitieri

Ende Kapitel III (1/2)
 
Da sind drei Fehler drin. Ich schreibe die mal kurz :)

1. Zeile: ''...kam ich nur selten nach Cheydinhal."

15. Zeile: "Spiegel gab es bei der Morgenröte keine."

26. Zeile: "...die in der Lage war, jede ..."

Aber das sind nur kleine Fehler, ansonsten wieder gut ;)

MfG,

Merin
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich danke für eure Hinweise. Ich weiß,dass ich gerne mal ganze Wörter verschlucke. Ich geb mir wirklich verdammt viel Mühe dabei,aber leider lässt es sich kaum vermeiden. :oops:

Kapitel III: Der Bund mit dem Tod (2/2)
"So,wen haben wir denn hier?", sprach Valitieri mit verschränkten Armen, als er mich erkannte, "das verirrte Schaf kehrt in die blutige Umarmung seines Hirten zurück. Ist das nun Reue oder Wahnsinn?"
Der Vampir ist das wohl älteste Mitglied der Bruderschaft, die nun vor dreihundert Jahren gegründet wurde. Er war ein guter Freund und Ratgeber meines Mentors. Wenn man ihn gelassen hätte, hätte er mich bis zum letzten Tropfen Blut ausgesaugt. Ich war mir sicher, dass er eine zeitlang in der Hoffnung durch Tamriel gestreift ist, um mich schlafend und wehrlos vorzufinden.

Kurz darauf hatte ich alle meine alten Kameraden um mich gescharrt. Ich war mir nicht sicher,ob ich mich freuen sollte oder lieber wieder das Weite suchen.

Teinaava gehörte wie Ocheeva zu den Schattenschuppen und war als solche sehr traditionsbewusst, wenn es ums Morden ging.
Telaendril war eine - für eine Assassinin - äüßerst lebensfrohe Waldelfin, aber mit dem Bogen in der Hand tödlich.
Der schwerfällige Gogron gro-Bolmog war eine Niete im Schleichen, hatte aber dafür einen mächtigen Schlag drauf.
M'raaj-Dar, der ewig nörgelnde Khajiit, warf mir natürlich alle möglichen Beleidigungen an den Kopf,aber das war nun einmal seine Art, mich "herzlich willkommen zu heißen".
Und da war da noch die anmutige Antoinetta Marie. Vor meinem Verrat waren mir schier unzertrennlich. Für einen Augenblick kreuzten sich unsere Augen. In den ihren erkannte ich Freude, Zorn und Trauer zugleich.

Ich hasste mich für mein ewiges Schwelgen in der Vergangenheit und rief mir ins Gedächnis zurück, weshalb ich überhaupt hier runter kam.
So wiederholte ich noch einmal meine Geschichte für alle. Valitieris blutroten Vampiraugen ruhten die ganze Zeit auf mir. Fast glaubte ich, er würde mich buchstäblich durchschauen.

"Deine beiden Kontaktpersonen sind tot, Sarnek", antwortete der Blutsauger gelassen, "Anscheinend waren sie dumm genug, sich mit der Stadtwache anzulegen, was sie mit dem Leben bezahlten. Zu schade!"
"Was deine Bosmerin angeht", meldete sich nun Telaendril zu Wort, "Sie war hier. Ich hab sie während meines Spaziergangs eine zeitlang beobachtet, wie sie durch die Straßen lief und dich mit den Leuten unterhielt. Ihr Name ist Cascada. Ungewöhnlicher Name für eine Waldelfe, wenn du mich fragst."
"Weißt du auch, wohin sie gegangen sein könnte?"
"Sie kaufte sich ein Pferd und ritt richtung Kaiserstadt zurück. Ist erst wenige Stunden her."

Ich konnte mir nicht vorstellen,dass sie zurück in die Hauptstadt wollte, wo sie doch erst von dort kam. Die nächste Stadt in dieser Richung war Chorrol. Ob dort wohl dieser Jauffre lebte?
"Ich schätze,damit habt ihr mir sehr geholfen. Wenn ihr nichts dagegen habt, werde ich euch nun wieder verlassen."
Kaum hatte ich mich zum Ausgang umgedreht, versperrte mir ein monströser Ork in Stahlrüstung den Weg. Wie war er nur an mir vorbei gekommen.

"Immer mit der Ruhe, kleiner Mann", widersprach Gogron und hielt mir seinen mächtigen Kriegshammer unter die Nase.
"Du wirst uns doch nicht schon wieder verlassen wollen?"
"Was meinst du damit?"
"Eine Ewigkeiten wart wir nun darauf, dir deinen Verrat heimzuzahlen, deinen Kopf als Trophäe über dem Eingangstor anzubringen als Erinnerung dafür, dass sich niemand ungestraft mit Gogron gro-Bolmog anlegt.
"Du hast sogar Antoinetta das Herz gebrochen", fügte Teinaava hinzu, "Und sie hat noch nicht einmal eines."

"Fakt ist, dass du dir jetzt besser einen guten Grund einfallen lässt, damit wir dich am Leben lassen."
"Wenn ihr mich tötet, werden meine Leute das merken. Und dann wird es hier innerhalb von Sekunden von ihren Attentätern wimmeln."
Das war eine Notlüge. Tatsächlich glaubte ich, dass sie sich wenig um meinen Tod schären würden. In den Augen der Obrigkeit war ich nur einer von Vielen, eine Ameise unter Ameisen.

"Du lügst!", entgegnete der Vampir, "Ich kann deine Angst riechen. Das Blut kocht in deinen Adern. Es wäre mir ein Vergnügen, dich davon zu erlösen."
"Ja,das glaube ich gern", stammelte ich verzweifelt. Ich war noch nie der Mutigste, aber umgeben von einem wütenden Ork und einem durstigen Vampir, die für mich einst wie Brüder waren, wünschte ich mir meinen Teleportzauber zurück oder zumniest meine Rüstung.

"Was ist das für eine Organisation, der du angehören willst?", wollte Ocheeva wissen, "Bist du ein Spion der Palastgarde? Hat Adamus Phillida dich geschickt, uns auszuhorchen?"

Es hätte nicht viel gefehlt, dann hätte ich tatsächlich mein Geheimnis verraten, doch zum Glück mischte sich in diesem Moment Antoinetta ein.
"Hört sofort auf damit!", rief sie verzweifelt, "Lasst Sarnek gehen."
Ich konnte mich nicht erinnern, sie jemals weinend gesehen zu haben, doch in diesem Moment hatte sie tatsächlich Tränen in den Augen. Sie wandt sich mir zu und sprach: "Verschwinde, Sarnek. Verschwinde und kehre nicht wieder, sonst werde ich dich persönlich töten."

Ich war mir nicht sicher, ob sie das auch so meinte, doch vorerst hatte sie mir das Leben gerettet, und ich war ich nicht gewillt, diese Chance ungenutzt zu lassen. Ich war überrascht, dass man den Wunsch der jungen Kaiserlichen überhaupt respektierte, doch tatsächlich trat Gogron missmutig zur Seite, und auch die anderen ließen ihre Waffen sinken.
"Mach, dass du wegkommst!" , zischte Teeinava gefährlich, "Möge Sithis deine Träume heimsuchen bis ans Ende deiner Tage."

Zum ersten Mal in meinem Leben spürte ich so etwas wie Reue - ein Gefühl, dass weder in der Bruderschaft noch bei der Morgenröte äußerst willkommen war. Was war nur los mit mir? Und warum werde ich seit meinem Versagen unter der Kaiserstadt nur immer wieder von meiner Vergangenheit geplagt?

Ich wusste jetzt, wer diese Elfe war, und in welcher Richtung sie unterwegs war. Ich schnappte mir ein Pferd - ohne Bezahlung natürlich, und jagte es die Blaue Straße richtung Kaiserstadt hinab, um dann auf die Rote Straße nach Chorrol zu wechseln. Wenn ich diese Cascada erwischte, würde ich sie für all die Strapazen leiden lassen, die mir bis jetzt widerfahren waren. Mehrunes Dagon würde sich über dieses besondere Opfer sicherlich freuen, und ich wollte es ihm servieren.

Den ganzen Ritt über fühlte ich mich irgendwie verfolgt, aber ich konnte niemanden ausmachen. War ich inzwischen paranoid geworden, oder übersah ich einfach nur etwas?

Ende Kapitel III
(Aufgrund genereller Internetprobleme kann sich die Fortsetzung etwas hinziehen. Ich bitte um Geduld)
 
Ganz großes Lob. Ich finde die Ego-Perspetkiv gut und schlecht. Gut ist, dass man den Hauptcharakter besser kennen lernt. Schlecht ist, dass die Nebencharakter zu wenig beleuchtet werden.
Sonst gute Geschichte, mit einem netten Wiedersehen mit der alten Garde der Bruderschaft.
 
Wolfman23 ich muss sagen, dass ich bei Geschichten ein wenig wählerisch bin.
Bei welchen, in denen es um die TES-Welt geht, noch mehr.
Aber was du da abgeliefert hast, ist einfach nur gut. :)
Schreib weiter, du hast einen Fan gewonnen! *g*

Gruß
roobsi
 
Bisher eine sehr schön und auführlich geschriebene Geschichte Wolfman. Werde sie auf jedenfall weiter verfolgen.

Ich würde dir jedoch empfehlen jemanden zu suchen der deine Texte vor dem Posten noch einmal gegenliest und fals nötig gleich korrigiert da du, wie du selbst bereits festgestellt hast, dazu neigst einzelne Buchstaben oder sogar Wöter zu verschlucken. ;)
 
Ich finde die Ego-Perspetkiv gut und schlecht. Gut ist, dass man den Hauptcharakter besser kennen lernt. Schlecht ist, dass die Nebencharakter zu wenig beleuchtet werden.

Für die Ego-Perspektive entschied mich ganz spontan. Für gewöhnlich plane ich meine Geschichten nicht vorher,so dass auch ich manchmal sehr überrascht über den Verlauf bin.
Was die Beleuchtung der Nebencharaktere angeht, ergibt sich das mit der Zeit von selbst.

@roobsi:
Dies ist meine erste TES-Story,die ich schreibe. Für gewöhnlich nutze ich für meine Geschichten nur meine eigene Phantasie, statt mich an Filmen oder Games zu orientieren. Ich freue mich also,dass es so gut ankommt.
Autogramme gibt es übrigens jeden Sonntag zwischen 13.00-16.00 Uhr :D

@White:
Das Schlimmste für mich ist, dass es hier kein Korrekturprogramm gibt wie beim Word :lol:
 
Wolfman23 schrieb:
@White:
Das Schlimmste für mich ist, dass es hier kein Korrekturprogramm gibt wie beim Word :lol:

[OT]Füg den Text bei Word ein :lol:[/OT]

Also deine Texte sind einfach nur..fesselnd. :D
Da macht lesen wirklich Spaß.^^ -> Mach weiter. :D
 
Kapitel IV: Der Schwarze Mann

Inzwischen war es später Nachmittag. Der Himmel erstrahlte in einem milchigen Orange, und lila Wolken schwebten gemächlich über die Landschaft. Die Rote Ringstraße führte weitläufig um den gewaltigen Rumaresee herum und vorbei an alten Städten der Ayleiden und den Festungsruinen. Es war lange her, dass ich mich außerhalb unseres Unterschlupfes bewegt habe. So wenig hatte sich verändert, und doch kam mir alles so fremd vor.

Bald erreichte ich die Roxey-Herberge, in der ich früher regelmäßig zu Gast war. Die Herberge stand auf einem Felsplateau mit Panoramablick über den See und der großen Kaiserlichen Insel in seiner Mitte. Im Licht der allmählich untergehenden Sonne glitzerte der Weißgoldturm silbrig. Bei diesem Anblick hat sich schon so manches Liebespaar gefunden. Zum Glück kennen Mitglieder der Morgenröte keine Liebe, außer die grenzenlose Liebe zu ihrem Fürsten Dagon.

Ich stellte mein Pferd vor der Herberge ab und begab mich ins Innere. Nur wenige Gäste hielten sich derzeit hier auf. Sie tratschten wie üblich über Dieses und Jenes, tauschten Kampftatiken und aktuelle Gerüchte aus. Thema Nummer Eins war die neueste Ausgabe des Rappenkuriers, die von der Ermordung des Kaisers hantelte. Die drei Khajiit-Brüder leisteten wieder einmal ganze Arbeit. Wenn die Leute wüssten, dass sein Mörder just in diesem Moment unter ihnen weilt. Natürlich hatte ich nicht vor, mit dieser Tatsache hausieren zu gehen. Immerhin war der Großteil der Gäste bewaffnet, und ohne meine daedrischen Fähigkeiten, die Ruma mir ja bis auf Weiteres entsagt hatte, wäre ich ziemlich unterlegen.

So setzte ich mich einfach nur an die Theke und ließ mir einen von Tamikas Besten bringen. Die Wirtin Malene war eine tüchtige Frau und äußerst redselig.

"Sagt an, gute Frau", sprach ich zu ihr, "Hattet Ihr kürzlichst eine Waldelfe zu Gast, oder habt ihr sie zumindest vorbeikommen sehen?"
"Eine Bosmerin? In der Tat, so eine hatte ich hier. Ein tapferes Mädchen war das. Hat mir diese verdammten Totenbeschwörer in der nahen Höhle vom Hals geschafft. Die hatten mir das ganze Geschäft ruiniert."
"Aha, und wann war das?"
"Ist schon ein paar Stunden her. Aber warum fragt Ihr? Kennt Ihr sie etwa?"
Ich überlegte kurz und antwortete dann: "Sie ist meine ... Stiefschwester."

Diese Bosmerin schien wirklich tapfer zu sein, wenn sie sich sogar mit Totenbeschwörern anlegte, nur um eine alte Herberge vor dem Aus zu bewahren. Sie begann, mich neugierig zu machen.

Ich warf eine paar Septime auf die Theke und begab mich wieder zum Ausgang. Draußen war es dunkel geworden, und die zahlreichen Sterne am Himmel spiegelten sich im Rumaresee wie Goldmünzen, als ich hinter mir plötzlich eine dunkle Stimme vernahm.

"Ein wunderschöner Abend heute, nicht wahr?" sprach sie. Ich schreckte auf und drehte mich um. Auf der Holzbank vor der Hütte saß eine Person in einer nachtschwarzen Kutte, die ich nur zu gut kannte. Er war ein Mitglied der Schwarzen Hand.

"Wer seid Ihr?" fragte ich. Er schaute mich beinahe väterlich an.
"Verzeih meine Unhöflichkeit, junger Freund. Lucien Lachance, Sprecher der Schwarzen Hand und Nachfolger von Vladimir Verane. An ihn kannst du dich doch sicher noch erinnern,nicht wahr?"
"Er war mein Mentor", antwortete ich heiser. Die Gegenwart dieses Lachance war mir nicht so recht geheuer. Was wollte dieser Sprecher von mir? Mich töten?

"Dir ist klar, dass die Strafe für die Ermordung eines Mitgliedes der Schwarzen Hand ein äußerst grausamer Tod ist? Die Tatsache, dass du noch nicht bei Sithis bist, kann nur eines bedeuten: Er oder die Mutter der Nacht haben Pläne mit dir?"
"Was für Pläne?"
"Tja, die Wege des Fürchterlichen Vaters sind oft unergründlich. Du wirst es erkennen, wenn die Zeit gekommen ist. Aber deshalb bin ich nicht hier."
"Und weswegen dann?"
"Reine Neugierde. Ich beobachte dich schon eine ganze Weile, Sarnek, Agent der Mythischen Morgenröte, Mörder von Uriel Septim."
"Woher weißt du das?" rief ich entsetzt. Der Sprecher grinste immer noch.
"Wie ich schon sagte", antwortete er seelenruhig, "Ich beobachte dich. Irgendwie schade, dass du deine Fähigkeiten für diese selbstgerchten Fanatiker verschwendest. Bei der Bruderschaft hättest du es sicher sehr weit bringen können, wenn du etwas mehr Geduld gehabt hättest. Nun, es ist deine Entscheidung."

Lucien erhob sich, stieg auf ein pechschwarzes Pferd mit feuerroten Augen, das inzwischen neben ihm aufgetaucht war, und wollte schon losreiten, als er sich noch einmal zu mir umdrehte.

"Wenn du nach Chorrol kommst, wirst du in der "Grauen Stute" ein Mitglied der Bruderschaft treffen. Ich habe sie gebeten, dich bei deiner Suche nach der Bosmerin zu unterstützen. Sie wird ab jetzt nicht mehr von deiner Seite weichen. Möge Sithis mit dir sein, junger Freund." Kurz darauf verschwand er im Nichts. Ich stand wieder allein im Dunkeln, völlig verwirrt über Lachances Worte. Und nun drückte man mir auch noch einen Begleiter auf.

Es war schon ärgerlich, so überrumpelt zu werden, aber im Moment hatte ich ganz andere Sorgen. Während ich nämlich in der Herberge saß, hatte sich mein "geliehenes" Pferd aus dem Staub gemacht, und ich durfte zu Fuß weiter. Da ich wenig Lust hatte, in der Nacht einer Räuberbande oder einem Rudel hungriger Wölfe zu begegnen, mietete ich mir stattdessen lieber ein Bett und gönnte mir vorher noch ein Fläschchen Wein. Es war wirklich ein herrlicher Abend.

Ende Kapitel IV
 
Zuletzt bearbeitet:
Einfach klasse. Ich finde es echt gut, dass auch Lucien eine Rolle hat. Ich frage mich, wer das Mitglied der Bruderschaft in der Grauen Stute ist.
 
Bis heute (Samstag) Abend habt ihr Zeit, Vermutungen zu dieser Frage zu äußern und zu begründen. Sicher interessiert, was dabei so rauskommt. ;)
 
Och nö, das verdirbt es doch wenn da vorher schon einer etwas raus schreit. Ich habe da schon einen starken verdacht wer das ist aber das nimmt am ende das Geheimnissvolle für die raus die nichts wissen ^^
 
Ich äußere einfach mal meine Vermutung:

Antoinette Marie? :)

@White: Wozu gibt's Spoiler? ;)

PS: Mal wieder sehr schön geschrieben, Wolfman :good:

MfG,

Merin
 
Sitzt ihr alle bequem? Na dann weiter im Text.

Kapitel V: Einer Spur nach (1/2)
Donner grollte und Blitze zuckten am rabenschwarzen Himmel über Cheydinhal, doch mich störte das nicht. Ich lag einige Meter unter der Erde auf dem Bett in meiner Kammer, Antoinetta Marie im Arm haltend. Unter den wachsamen Augen der Mutter der Nacht hatten wir uns geliebt. Ich strich ihr durch ihr herrlich blondes Haar.

Noch wenige Stunden zuvor schlichen wir gemeinsam durch die Stollen eines stickigen Erdlochs, um dort einem diebischen Argonier-Zwillingspaar aufzulauern. Wir freuten uns immer, wenn wir einen gemeinsamen Auftrag bekamen. Antoinetta liebte das Töten wie kaum ein Anderer. Doch noch mehr liebte sie mich. Und ich liebte sie.

Plötzlich verschwamm alles um mich herum. Ich stand jetzt im Trainingsraum, ein altes Kurzschwert in der Hand. Ich schlug auf die Übungspuppe in der Ecke an, während mein Mentor Vladimir auf mich einredete.
"Du musst weiter unten schlagen! Ja so! Vergiss deine Deckung nicht! Jetzt parieren. Ja,so ist es gut."

Ich hab mich immer gefragt, wofür ein Meuchelmörder kämpfen üben müsse, doch Vladimir sagte immer: "Auch ein Schleichkünstler wie du muss immer darauf gefasst sein, sich wehren zu müssen. Niemand lässt sich gerne freiwillig töten, weißt du?"

Wieder veränderte sich meine Umgebung. Diesmal stand ich auf einer kleinen Insel mitten in einem Lava-See. Alles um mich herum war in ein blutiges Rot getaucht. Der Himmel schien zu brennen. Ich war in Oblivion.
Vor mir lag der leblose Körper von Vladimir Verane, durchbohrt von dem Messer in meiner Hand. Als ich mir die Leiche genauer betrachtete, verwandelte sie sich Antoinetta. Wie ein Zombie erhob sie sich und schlurfte auf mich zu.

"Was hast du getan?", hörte ich ihre verzerrte Stimme, "Warum hast du uns verraten?"
"Verräter! Verräter! Verräter!"
Aus allen Richtungen kamen nun Stimmen, es waren Tausende. Von irgendwo hörte ich ein grausiges Kichern. Am Horizont tauchte die furchterregende Fratze Dagons auf und lachte donnernd über mich.

Ich verlor den Boden unter meinen Füßen und fiel schreiend in die Unendlichkeit. Begleitet wurde ich von einem monströsen Sithis, der mich umkreiste und garstig lachte. Dann kam der Aufschlag.

Mit dem Gesicht voraus lag ich auf dem kahlen Holzboden meines Zimmers in der Roxey-Herberge, die leere Weinflasche noch fest in meiner Hand. Ich warf sie von mir und hielt mir stattdessen den Kopf. Mir dröhnte fürchterlich der Schädel. Völlig entkräftet und schweißgebadet rappelte ich mich auf. Meine Beine zitterten. Was für eine Nacht. Wie lange hatte ich geschlafen?

Durch das kleine Fenster erkannte ich, dass die Sonne noch nicht vollständig am Himmel stand. Rasch zog ich mich an und begab mich nach unten. Geschwächt von diesem seltsamen Alptraum und meinem Kater trat ich hinaus ins Freie. Die Sonne blendete mich, so dass es ein paar Minuten dauerte, bis ich mich einigermaßen an das Licht gewöhnt hatte. Ich atmete tief durch und schluckte erst einmal ein, zwei Heiltränke, damit ich wieder zu Kräften kam.

Vor der Tür stand ein rüstiges Legionärspferd. Anscheinend war man mal wieder auf der Suche nach illegalen Skooma-Beständen. Das war meine Chance.

Ich kam relativ zügig voran, obwohl die Rotfüchse der Legion nicht gerade zu den schnellsten zählten, zumal es anfangs nicht wirklich gewillt war, mir zu gehorchen, aber mit der Zeit gewöhnte es sich an mich. So einem Prachtkerl wie mir konnte man schließlich nicht lange widerstehen.

Die Straße führte vorbei am berühmten Bockbierquell, den man auch Aleswell nannte seit einiger Zeit sehr verlassen wirkte. Man munkelte sogar, dass es in der alten Herberge und auf dem Grundstück spukte. Ich hatte weder Zeit noch das nötige Interesse, diesem Geheimnis auf die Spur zu gehen. Ich gab dem Gaul die Sporen und ritt weiter.

Gegen Mittag näherte ich mich der alten Priorei kurz vor Chorrol. Eine Handvoll Mönche fristeten dort im Namen der Neun Göttlichen ihr Dasein. Ich fragte mich immer wieder, wie manche Menschen so abgeschieden und allein für ihren Glauben leben konnten.

Weiter bergauf lag die Stadt. Der kleine Ort lag nahe an der Grenze zum Colovianischen Hoch und wirkte sehr ländlich. Im Zentrum Chorrols stand der alte Eichbaum, der gleichzeitig ihr Wahrzeichen war. Tagsüber versammelten sich die Bürger dort immer zum Plausch. Um den Baum herum standen die Häuser der Kämpfer - und der Magiergilde. In meiner Vergangenheit kam ich oft nach Chorrol. Hier beging ich meinen ersten Mord und lernte so Vladimir Verane kennen.

Ich betrat die Stadt durch das Südtor. Die "Graue Stute" - die günstigste Herberge im Ort, lag rechts vom Eingang. Ich war gespannt, wen dieser Lucien mir wohl geschickt haben mochte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass überhaupt irgendeiner meiner alten Kameraden mir freiwillig zur Seite stehen wollte. Ich war nicht einmal sicher, ob ICH das wollte.

Zögernd trat ich durch die Tür. Im Innern war es zur Zeit ruhig. Nur ein alter Zausel saß angetrunken an seinem Tisch und stammelte irgendwas von seinen Söhnen. Ich beachtete ihn nicht weiter. Dann entdeckte ich etwas. Ein leichtes Schimmern in der Luft. Es war nicht schwer zu erraten, was das war. Meine Augen waren nach jahrelangem Training daran gewöhnt, Chamäleon-Zauber geringerer Stärke sofort zu erkennen. Hier wollte offensichtlich jemand unerkannt bleiben.

Das Schimmern näherte sich mir. "Da bist du ja endlich!", flüsterte eine Stimme, die ich nur zu gut kannte, "Lass uns nach oben gehen. Ich hab ein Zimmer gemietet."

Kaum hatte ich die Tür hinter uns geschlossen, entledigte sie sich ihrer Unsichtbarkeit. Sie trug nicht die übliche Rüstung der Bruderschaft, sondern eine gewöhnliche Lederrüstung. Ihr ansonsten langes braunes Haar hatte sie wie üblich zu einem Knoten hochgesteckt, damit sie sich nicht in ihren langen Bosmer-Ohren verfingen. Eigentlich wirkte Telaendril so ohne Mörderkluft sehr ansehnlich, wen man einmal davon absah, dass sie eine sehr geschwätzige Nervensäge sein konnte.

Ende Kapitel V (1/2)
 
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So stoß dann mal zu euch, hab mir mal schnell alles durchgelesen und naja GEIL.
Story sehr gut und fasst keine Tippfehler. (Tippfehler sind mir eh igal^^)
Anmerkung: Ich dachte erst Antoinette, aber langes braunes Haar ???
Jedenfalls Sehr gut mach weiter bin schon gespannt auf die Fortsetzung:D:book:

mfg Aeon^^