Als kleine Abwechslung zu meinen bisherigen Projekten werde ich hier ein weiteres Mal meine literarischen Fähigkeiten zum Besten geben in der Hoffnung, euch damit erfreuen zu können.
Wie am Titel klar zu erkennen ist, erzähle ich euch hier nicht vom Helden von Kvatch. Nein, diesmal ergreife ich Partei für die Gegenseite. Lasst euch überraschen.
Kapitel I: Ein verpatzter Auftrag
Ich erreichte den Arrius-See im Morgengrauen. Zwei volle Tage brauchte ich von der Kaiserstaat hierher, teleportieren konnte ich in meiner Verfassung nicht. Auch meine Rüstung ließ sich nicht mehr herbeirufen.
Hungrig und völlig geschwächt stieg ich also den kahlen Hügel über den See entlang, ehe ich endlich vor der von dichten Ranken verdeckten Holztür stand, hinter der sich das Hauptquartier befand. Gleich würde ich vor Ruma Camoran stehen und ihr von meinem Versagen berichten müssen. Dabei waren wir so nah dran:
___
Es war mitten in der Nacht, als wir uns in den vergessenen Katakomben der Kaiserstadt verschanzten. Hier und da huschten Ratten durch die dunklen Höhlen oder scharrten von außen an den brüchigen Wänden. Und überall roch es nach Kot. Wahrlich, ich hasste diesen Ort, aber es würde ja nicht lange dauern, dann wären wir wieder daheim bei unseren Brüdern und könnten unseren bevorstehenden Sieg feiern.
Bald müsste er den Geheimgang betreten, der ach so noble Kaiser, mit drei Leibwächter im Schlepp. So hatten es unsere Spione berichtet. Sie hatten sogar herausgefunden, wo sich der Eingang befand - hinter der Wand einer ungenutzten Zelle im Kaiserlichen Gefängnis. Welch Ironie.
Es war unmöglich, an den Kaiser heranzukommen, solang er von seinen Klingen beschützt wurde, doch wir waren in der Überzahl. Ich sehnte mich so sehr danach, meine Klinge in das Herz Uriel Septimes zu bohren und ihm sein Heiliges Amulett zu entreißen - den Schlüssel zur Auferstehung unseres Gottes Merunes Dagon. Nur noch wenige Minuten...
"Herr, es gibt da ein Problem", hörte ich einen der Männer rufen. Er wirkte nervös.
"Was ist los?"
"Es scheint,als wäre noch eine weitere Person zu der Gruppe gestoßen - eine Waldelfe."
"Gehört sie zu den Klingen?"
"Zumindest trägt sie keine ihrer Rüstungen. Dennoch weiß sie zu kämpfen, Herr."
"Und wenn schon, eine Kämpferin mehr wird uns auch nicht aufhalten. Macht euch bereit. Sie erreichen gleich das Gitter zu den Kanälen."
Zu dumm, dass dies verschlossen sein würde. Siegessicher grinste ich in mich hinein.
Ich saß im Schatten einer großen Wandnische. In der verschiebbaren Wand dahinter befand sich eine Sackgasse. Plötzlich waren Stimmen zu hören: "... von der anderen Seite versperrt ... Falle!"
Kurz darauf gab ich meinen Männern ein Zeichen, die Klingen abzulenken, während ich mich um den Kaiser kümmerte, als ich selbigen sprechen hörte.
"... kann nicht weitersprechen ... Prinz der Zerstörung ... allein entgegentreten ... Nehmt das Amulett ... zu Jauffre ... letzter Sohn zu finden ist."
Verdammt, jetzt hieß es schnell handeln. Ich legte meine Rüstung an und stürzte von meinem Loch direkt auf den Kaiser und tötete ihn mit dem ersten Schlag. Danach attackierte ich die Waldelfe, doch sie war tatsächlich sehr geschickt. Sie wich jedem meiner Schläge behende aus, ohne auch nur einmal zum Gegenangriff auszuholen.
Plötzlich sah ich diesen Feuerball auf mich zukommen. Es war unmöglich, noch auszuweichen. Und so war ich umgeben von unbarmherziger Hitze, eine Welle des Schmerzes machte sich in mir breit. Schließlich wurde es finster ...
Als ich wieder zu mir kam, war es totenstill. Ich lag auf den kalten Boden der Katakomben, umgeben von den Leichen meiner Kameraden - und die des Kaisers. Ich rappelte mich auf und versuchte zu laufen. Meine Beine zitterten, und sämtliche Knochen schmerzten. Aber ich lebte. Es brauchte eben doch mehr als ein Feuerball, um einen wahren Krieger der Morgenröte niederzustrecken. Zufrieden betrachtete ich den leblosen Kadaver des einst so ruhmreichen Herrschers Tamriels. Doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Wo war das Amulett der Könige?
Natürlich - die Waldelfe. Der Kaiser hatte das Amulett dieser verdammten Hexe gegeben. Von einem gewissen Jauffre war die Rede. Ich hatte keine Ahnung, wer das war, aber ich wusste, dass ich ihn finden müsse, wenn ich das Amulett der Könige in die Hände bekommen wollte. Doch zuvor hatte ich mich im Hauptquartier einzufinden und über den Ausgang meiner Mission zu berichten.
___
Und stand ich nun vor der Höhle des Löwen mit der unangenehmen Aufgabe, unserer Anführerin zu gestehen, dass ich von einer einfachen Waldelfe außer Gefecht gesetzt und um meine Beute betrogen wurde. Das würde ja heiter werden.
Ende Kapitel I
Wie am Titel klar zu erkennen ist, erzähle ich euch hier nicht vom Helden von Kvatch. Nein, diesmal ergreife ich Partei für die Gegenseite. Lasst euch überraschen.
Kapitel I: Ein verpatzter Auftrag
Ich erreichte den Arrius-See im Morgengrauen. Zwei volle Tage brauchte ich von der Kaiserstaat hierher, teleportieren konnte ich in meiner Verfassung nicht. Auch meine Rüstung ließ sich nicht mehr herbeirufen.
Hungrig und völlig geschwächt stieg ich also den kahlen Hügel über den See entlang, ehe ich endlich vor der von dichten Ranken verdeckten Holztür stand, hinter der sich das Hauptquartier befand. Gleich würde ich vor Ruma Camoran stehen und ihr von meinem Versagen berichten müssen. Dabei waren wir so nah dran:
___
Es war mitten in der Nacht, als wir uns in den vergessenen Katakomben der Kaiserstadt verschanzten. Hier und da huschten Ratten durch die dunklen Höhlen oder scharrten von außen an den brüchigen Wänden. Und überall roch es nach Kot. Wahrlich, ich hasste diesen Ort, aber es würde ja nicht lange dauern, dann wären wir wieder daheim bei unseren Brüdern und könnten unseren bevorstehenden Sieg feiern.
Bald müsste er den Geheimgang betreten, der ach so noble Kaiser, mit drei Leibwächter im Schlepp. So hatten es unsere Spione berichtet. Sie hatten sogar herausgefunden, wo sich der Eingang befand - hinter der Wand einer ungenutzten Zelle im Kaiserlichen Gefängnis. Welch Ironie.
Es war unmöglich, an den Kaiser heranzukommen, solang er von seinen Klingen beschützt wurde, doch wir waren in der Überzahl. Ich sehnte mich so sehr danach, meine Klinge in das Herz Uriel Septimes zu bohren und ihm sein Heiliges Amulett zu entreißen - den Schlüssel zur Auferstehung unseres Gottes Merunes Dagon. Nur noch wenige Minuten...
"Herr, es gibt da ein Problem", hörte ich einen der Männer rufen. Er wirkte nervös.
"Was ist los?"
"Es scheint,als wäre noch eine weitere Person zu der Gruppe gestoßen - eine Waldelfe."
"Gehört sie zu den Klingen?"
"Zumindest trägt sie keine ihrer Rüstungen. Dennoch weiß sie zu kämpfen, Herr."
"Und wenn schon, eine Kämpferin mehr wird uns auch nicht aufhalten. Macht euch bereit. Sie erreichen gleich das Gitter zu den Kanälen."
Zu dumm, dass dies verschlossen sein würde. Siegessicher grinste ich in mich hinein.
Ich saß im Schatten einer großen Wandnische. In der verschiebbaren Wand dahinter befand sich eine Sackgasse. Plötzlich waren Stimmen zu hören: "... von der anderen Seite versperrt ... Falle!"
Kurz darauf gab ich meinen Männern ein Zeichen, die Klingen abzulenken, während ich mich um den Kaiser kümmerte, als ich selbigen sprechen hörte.
"... kann nicht weitersprechen ... Prinz der Zerstörung ... allein entgegentreten ... Nehmt das Amulett ... zu Jauffre ... letzter Sohn zu finden ist."
Verdammt, jetzt hieß es schnell handeln. Ich legte meine Rüstung an und stürzte von meinem Loch direkt auf den Kaiser und tötete ihn mit dem ersten Schlag. Danach attackierte ich die Waldelfe, doch sie war tatsächlich sehr geschickt. Sie wich jedem meiner Schläge behende aus, ohne auch nur einmal zum Gegenangriff auszuholen.
Plötzlich sah ich diesen Feuerball auf mich zukommen. Es war unmöglich, noch auszuweichen. Und so war ich umgeben von unbarmherziger Hitze, eine Welle des Schmerzes machte sich in mir breit. Schließlich wurde es finster ...
Als ich wieder zu mir kam, war es totenstill. Ich lag auf den kalten Boden der Katakomben, umgeben von den Leichen meiner Kameraden - und die des Kaisers. Ich rappelte mich auf und versuchte zu laufen. Meine Beine zitterten, und sämtliche Knochen schmerzten. Aber ich lebte. Es brauchte eben doch mehr als ein Feuerball, um einen wahren Krieger der Morgenröte niederzustrecken. Zufrieden betrachtete ich den leblosen Kadaver des einst so ruhmreichen Herrschers Tamriels. Doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Wo war das Amulett der Könige?
Natürlich - die Waldelfe. Der Kaiser hatte das Amulett dieser verdammten Hexe gegeben. Von einem gewissen Jauffre war die Rede. Ich hatte keine Ahnung, wer das war, aber ich wusste, dass ich ihn finden müsse, wenn ich das Amulett der Könige in die Hände bekommen wollte. Doch zuvor hatte ich mich im Hauptquartier einzufinden und über den Ausgang meiner Mission zu berichten.
___
Und stand ich nun vor der Höhle des Löwen mit der unangenehmen Aufgabe, unserer Anführerin zu gestehen, dass ich von einer einfachen Waldelfe außer Gefecht gesetzt und um meine Beute betrogen wurde. Das würde ja heiter werden.
Ende Kapitel I
Zuletzt bearbeitet: