Die Mythische Morgenröte

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Gefällt mir, das neue Stückchen.
Und dass Telaendril Sarnek abknutscht, empfinde ich auch nicht gerade als negativ. :-D
Ich bin jetzt erstmal gespannt, wie die Beiden mit Cascada zusammenarbeiten werden.

Gruß
roobsi
 
Kapitel X: In den Fängen Oblivions (2/3)

Gegen Abend kehrte meine Gefährtin zurück. Ich war gerade in Gedanken versunken, als Teleandril den Kopf ins das Zelt steckte.

"Bist du wach,Sarnek?", fragte sie lächelnd, "Da möchte dich jemand kennenlernen."

Eine weitere Bosmerin betrat nun das Zelt, das mir als Krankenlager diente. Sie schien ein wenig größer zu sein als ihre Artgenossin, besaß aber ähnliche Gesichtszüge und die typischen spitzen Ohren. Ihr langes stahlblaues Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz geflochten, und unter ihrer jungen Stirn glänzten Augen, so grün wie Smaragde.
Ihr Körper steckte in einer leichten Kettenrüstung, an ihrer Seite baumelte ein Langschwert aus Stahl. Dies also war Cascada, der ich schon seit Tagen folgte. In den Katakomben der Kaiserstadt war sie noch meine Feindin. Ich fragte mich, ob sie mich auch wiedererkannte, ob dies wohl kaum möglich war, da ich damals meine Daedra-Rüstung trug.

"Ihr seid also Sarnek, der Freiheitskämpfer. So zumindest hat es mir Eure Kameradin hier erzählt. Nett, Euch kennenzulernen. Mein Name lautet Cascada."

Freiheitskämpfer? Tatsächlich, diese Bezeichnung passte wohl am ehesten zu mir. Der Bruderschaft gehörte ich schon seit Jahren nicht mehr an, und auch von der Morgenröte wurde ich nun gejagt. Was läge also näher, als mich als Rebellen zu bezeichnen.

"Ihr scheint wir nicht gerade redselig zu sein", unterbrach Cascada meine Gedanken, "Ist alles in Ordnung?"
"Oh, verzeiht! Ich war ein wenig abgelenkt. Auch ich bin hocherfreut.

Ich versuchte, mich aufzusetzen, doch ich war noch recht steif, die Wunden waren noch nicht ganz verheilt. Sofort eilte Teleandril herbei und stützte mich.

"Da wir uns ja nun miteinander bekanntgemacht haben", meinte Cascada freundlich und setzte sich auf einen Holzstuhl neben meinem Bett, "könnten wir ja vielleicht die Förmlichkeiten vergessen und zu Wichtigerem übergehen. Wie euch ja mittlerweile aufgefallen sein dürfte, ist von Kvatch nicht mehr als eine brennende Ruine übrig geblieben - von dem gigantischen Portal vor dem Stadttor einmal abgesehen. Wenn ihr also nur hier seid, um euch die Denkmäler des Ortes anschzuschauen, dann ist dies wohl der ungünstigste Zeitpunkt."

"Kvatch ist nur der Anfang", prophezeite ich ihr, "Schon sehr bald werden sich weitere Oblivion-Tore in ganz Cyrodiil öffnen und das Land ins verderben stürzen. Der Tod des Kaisers und das Erlöschen des Drachenfeuers hat Mehrunes Dagon den Weg zu seiner Rache bereitet."

Ich erkannte die Überraschung in den Augen der Bosmerin. Selbst Teleandril, die mein Geheimnis kannte, konnte nicht umhin, mich mit Entsetzen anzustarren.

"Woher weißt du das alles,Sarnek?", sprach Cascada ernst.
Ich erzählte ihr von der Mythischen Morgenröte und von ihren Aktivitäten. Dass ich selbst einst einer ihrer Agenten war, verschwieg ich allerdings.

"Ich weiß sogar, wie diese Tore funktionieren und wie sie zu schließen sind", fügte ich hinzu.
"Tatsächlich? Und wie?"
"Jedes Tor führt euch zu einen anderen Teil Oblivions, aber in einer Beziehung sind sie alle gleich. Das Zentrum bildet jeweils ein mächtiger Turm, der schwer bewacht wird. Im obersten Stockwerk befindet sich das Herz des Turms - das Sigillum Sanguis. Sobald der Siegelstein aus seiner Halterung gelöst wird, verschwindet das Portal. Dir kann dabei nichts passieren, weil du kurz vorher herausteleportiert wirst."

"Klingt nicht allzu schwierig", meint Cascada ironisch, "wenn man von den Daedra einmal absieht."
"Sie besitzen mächtige Rüstungen und ebensolche Waffen, welche auch die menschlichen Agenten im Kampf tragen."
"Ich glaube,denen bin ich unter der Kaiserstadt begegnet, als der Kaiser getötet wurde. Ein interessanter Start für eine junge Waldelfe, die vor ein paar Tagen noch im Gefängnis saß."

Diese Information war neu für mich. In ihren Augen war es also reiner Zufall, dass sie an den Kaiser geriet. Davon hatte mir Sithis nichts erzählt.

"Warum warst du denn im Gefängnis?", wollte Teleandril nun wissen, doch Cascada winkte ab.
"Über die Vergangenheit können wir plaudern, wenn die ganze Sache hier vorbei ist. Ich muss in die Stadt gelangen, ehe es zu spät ist. Und dafür müssen wir dieses Tor loswerden. Ihr versteht?"

Wir verabredeten uns für den nächsten Morgen mit dem Wachhauptmann, der mit seinen übrig gebliebenen Männen das Oblivion-Tor bewachte.
Teleandril erhielt von Cascada eine besonders starke Heilsalbe, mit der sie mich auch sogleich behandelte, damit ich bis zum nächsten Tag fit genug war, um wieder in den Kampf zu ziehen. Allein ihre sanften Berührungen wirkten schon Wunder, und ich fragte mich erneut, wie wohl Antoinetta reagieren würde, wenn sie wüsste, dass ausgerechnet ihre Lieblingsschwester mich auf diese Weise verwöhnte. Und, dass ich es zuließ.

Mit diesen Gedanken schlief ich ein und war schon bald versunken in einem Traum, in dem sich in einer Arena mitten in Oblivion Teleandril und Antoinetta einen schier endlosen Kampf um meine Gunst lieferten. Sithis zog dabei wie bei bei einem Marionetten-Theater an ihren Fäden. Ich hoffte, dass dies nur die Nebenwirkungen der Salbe seien und nicht mein Verstand, der sich allmählich verabschiedete.

Der Morgen dämmerte.

Ende Kapitel X (2/3)
 
Und dass Telaendril Sarnek abknutscht, empfinde ich auch nicht gerade als negativ. :-D

Ich finde, ein bisschen Romantik gehört einfach dazu, aber ansonsten bleibt die Geschichte jugendfrei ;)


Kapitel X: In den Fängen Oblivions (3/3)

Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen, als wir von Cascada geweckt wurden. Ihre Salbe hatte tatsächlich Wunder gewirkt. So erholt fühlte ich mich seit meinem verheerenden Zusammenstoß mit ihrem Feuerball nicht mehr, und der lag nun schon ein paar Tage zurück.

Von den Wachen erhielt ich eine ihrer neutralen Kettenrüstungen, wie auch Cascada sie trug, dazu ein Langschwert. Teleandril zog ihre Lederkluft und ihren geliebten Schattenbogen vor, auch wenn die Sachen schon ein wenig lediert waren.
"Haltet ihr mir die Nahkämpfer vom Hals, dann braucht ihr euch um meine Gesundheit keine Sorgen zu machen.", argumentierte sie ihre Entscheidung.

So stiegen wir zu dritt den gewundenen Aufweg zur Stadt hinauf, vor deren Eingang bereits Savlian Matius mit seinen Soldaten wartete..

"Da seid Ihr ja endlich!", empfing er uns ungeduldig, "Herrin, unsere Zeit wird langsam knapp."
"Wir sind bereit durch das Tor zu gehen. Sobald es sich schließt, könnt Ihr in die Stadt dringen. Haltet Euch also bereit."
"Jawohl Herrin.Viel Glück da drinnen!"
"Danke, dass können wir brauchen! Kommt, meine Freunde. Die Stunde der Wahrheit beginnt."

Das Oblivion-Tor strömte eine unerträgliche Hitze aus. Flammenzungen schlängelten den grotesk geformten Torrahmen entlang. Sein Inneres schien aus purer Lava zu bestehen. Wer dort freiwillig hindurchging, war entweder irre tapfer oder einfach nur irre. Tapfer fühlte ich mich in diesem Moment gewiss nicht.

Cascada ging voraus, genauso nervös wie ich. Teleandril ergriff meine Hand. Ihre Zuversicht, mit der sie sich bis vor einigen Minuten noch brüstete, verlosch mit jedem Schritt, den wir auf dieses Höllentor machten.

Dann sah ich, wie sich die tapfere Bosmerin vor uns ein Herz fasste, und auf das Tor zubreschte, als gäbe es kein Morgen mehr. Mit einem gewaltigen Hechtsprung schwand sie im Lava-Strudel. Da wir ohnehin keine andere Wahl hatten, atmeten wir noch einmal tief durch und taten es ihr gleich.

Es dauerte kaum eine Sekunde, da standen wir auch schon mitten in der Welt von Oblivion. Das Bild, dass sich uns hier bot, hab ich in meinen Träumen schon so oft gesehen, und doch war ich erstaunt über diese skurille Landschaft, die der Phantasie eines Geisteskranken ensprungen sein mochte. Der Himmel bestand geschmolzener Lava, der sich auch durch die ganze Ebene zu erstrecken schien. Die einzigen Pflanzen war entweder vertrocknete braune Gräser oder lebensgefährliche Gewächse, die einen entweder verprügelten, erwürgten oder vergifteten. Dazu gab es noch etliche Fallen, die einen das Leben schwerer machten, als man es von den teuflischen Bewohnern Oblivions erwartete.

Direkt vor uns erstreckte sich eine breite Brücke über dem großen Lava-See, hinter sich auch schon die gewaltige Hauptzitadelle - das "Blutfest" - befand, doch leider versperrte uns ein großes Eisentor den Weg, womit wir über diesen Weg schon einmal nicht weiterkommen würden.

"Hübsche Gegend!", bemerkte Cascada ironisch, als sie sich vorsichtig umblickte, "Hier könnte man sich prima zur Ruhe setzen."
"Ja,zur letzten Ruhe!", fügte Teleandril weniger begeistert hinzu. Wenn unsere Situation nicht so toternst gewesen wäre, hätte sie vermutlich wieder einen ihrer Kicher-Attacken bekommen, diesmal aber beherrschte sie sich.

"Wir können dort über die Trümmerteile springen", sagte ich und wies auf den kaputten Steg links von der Brücke.
"Das könnte funktionieren", stimmte Cascada zu, "Dort drüben scheint sich etwas zu bewegen. Skampe, wenn mich nicht alles täuscht. Das ist ein ganzes Rudel. Ich hasse diese Biester."

Diese kleinen Kobolde waren Dienerkreaturen der Deadra und schoss vorwiegend mit Feuerbällen. Die Stärkeren unter ihnen waren auch in der Lage, sich mit Schutzschilden zu umgeben.

Wir griffen zu unseren Waffen und machten uns daran, die schmale Stelle des Sees über die Trümmer zu überqueren. Die Skampe entdeckten uns sofort und rannten auf uns zu. Cascada und ich sprangen ihnen entgegen und schlugen mit den Schwertern auf sie ein. Teleandril hielt sich etwas abseits und unterstützte uns aus der Ferne mit dem Bogen.
Einen Skamp nach dem anderen erlegten wir so in Kürze. Doch dies war erst der Anfang.

Ende Kapitel X (3/3)
 
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Wie lange geht die Geschichte noch weiter? Nur bis zur Rettung von Kvatch? :cry:

Hoffentlich noch länger, wird immer besser :good:

MfG,

Merin
 
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für den ersten "band" würde die rettung von kvatch ja reichen.
ich hoffe aber wenn dem so ist das dann ein zweiter "band" herauskommt ;)
 
Wie lange geht die Geschichte noch weiter? Nur bis zur Rettung von Kvatch? :cry:

Hoffentlich noch länger, wird immer besser :good:

Sagen wir einfach, die Rettung von Kvatch ist evtl. nur das erste Etappenziel eines Abenteuers, dass unsere drei Helden noch werden bestreiten müssen. Solange Wölfchen noch Ideen hat, die Administration nicht protestiert und euch das Lesen Spass macht, schreibe ich weiter.


Kapitel XI: Die Zitadelle (1/2)

Vor uns erstreckte sich ein breites unebenes Areal, gespickt mit allerlei gefährlichen Fallen. Der steinige Weg war bedeckt mit schwarzer Vulkanasche, der in den heißen Stürmen umherwirbelte.

Mit den Arm schützend vorm Gesicht kämpften wir gegen den Aschesturm an und tasteten uns langsam noch vorne. Teleandril, die solche Gewaltmärsche offensichtlich nicht gewohnt war, hustete aus Leibeskräften, ihr Gesicht mit Ruß und Asche verschmiert. Ich schätzte, dass ich nicht viel besser aussah, meine Hals kratzte fürchterlich und juckte auch sonst am ganzen Körper, der durch jede so kleine Öffnung unsere Rüstungen drang.

"Der Weg wird steiler!", konnte ich Cascada gegen das Heulen des Windes anschreien hören, "Ich schätze, wir sind bald da."
"Für gewöhnlich wird der eingang von ein paar Dremora-Kriegern bewacht. Wir sollten auf einen Frontalangriff gefasst sein", antwortete ich.

Der Pfad verengte sich und führte - flankiert von pechschwarzem Geröll - in einer steilen Rechtskurve hinauf. Der abstrakte Hauptturm der Zitadelle war bereits zu erkennen.

Wie vorausgesagt, kamen uns plötzlich drei Dremora entgegen. Diese menschenähnlichen Wesen mit dunkelroter Haut und Augen so schwarz wie der Tod trugen mächtige Rüstungen, die überaus skurill und deformiert wirkten. Ihre Waffen waren magische Mordwerkzeuge allererster Güte. Bis vor ein paar Tagen wäre ich in solcher einer Rüstung in eine zerstörerische Schlacht gegen meine eigene Landsleute gezogen. Nun aber wusste ich mit endgültiger Gewissheit, dass es Richtige war, der Morgenröte den Rücken zuzudrehen. Teleandril hatte mich vor mir selbst gerettet, ob sie es nun wusste oder nicht.

Cascada kämpfte tapfer und ohne Gnade für diese Gestalten der Unterwelt. Wie ein Tanz wirkte jeder ihrer Bewegungen. Sie war eine Waldelfe, kämpfte aber wie ein Nord. Teleandril verließ sich lieber auf ihre angeborenen Schützenfertigkeiten, jene sie im Laufe ihres Lebens zur Perfektion verfeinerte.

Kaum hatten wir die drei Angreifer abgewehrt, als wir merkten, dass dies nur ein Ablenkungsmanöver war, denn kurz darauf sprangen noch einmal fünf Krieger aus ihren Verstecken hinter den Geröllhaufen. Darunter befand sich auch ein Magier, der sofort ein paar Clannfear heraufbeschwor - schnelle echsenähnliche Kreaturen mit messerscharfen Krallen.

"Klettere auf den Hügel da und gib uns Rückendeckung!", rief ich Teleandril zu und unterstützte dann Casandra, die bereits von den Dremora eingekesselt wurde und bemüht war, ihren Schwerthieben auszuweichen. Der Hexer malträtierte uns inzwischen mit äußerst schmerzhaften Blitzzaubern, die zum Glück nicht stark genug waren, uns sofort zu töten.

"Teleandril, der Magier!", brüllte ich der Schützin zu, "Du musst ihn vom Hals schaffen."
"Ich versuch es ja, aber meine Pfeile kommen nicht durch seinen Schutzschild."

Dann hörte ich ihren Kampfschrei und ahnte Schlimmes. Ich drehte mich zu ihr und erkannte nun, dass sie sich auf den Magier wie auf ein störrisches Pferd geworfen hat. Während der verzweifelt versuchte, sie abzuschütteln. Hing sie ihm wie eine Klette am Hals und zog ihren Dolch aus der Hüfttasche. Dickflüssiges grünes Daedra-Blut spritzte, als sie ihm die Klinge in die Brust rammte und wieder herauszog. Mit seinem Tod verschwanden auch die Clannfear.

Auch Cascada und ich waren nun wieder Herr der Lage und erlegten die Krieger relativ mühelos.

"Ich schätze mal, das waren alle", keuchte ich erschöpft und nahm erst einmal einen Heiltrank aus meiner Tasche, "Gut gemacht, Spitzohr!"
"Ein Kompliment aus deinem Mund?", erwiderte Teleandril amüsiert, "Das ist ja mal was ganz Neues." Dann küsste sie mich, weniger leidenschaftlich als beim letzten Mal, aber doch voller Zuneigung. Ich wusste noch immer nicht ganz, ob mir diese Entwicklung gefiel.

"Aber, wenn du mich noch einmal Spitzohr nennst", fügte meine Gefährtin gespielt bedrohlich hinzu, "Dann schneide ich dir deine ab!"
"Wenn ihr beiden fertig seid mit Flirten, könnten wir ja wieder an die Arbeit gehen." Die Worte kamen von Casandra, die uns ungeduldig beobachtete. Ich hatte ganz vergessen, dass ich jetzt ZWEI Bosmerinnen am Hals hatte.

Wir ließen die Überreste unserer Feinde hinter uns bewegten uns vorsichtig auf die Zitadelle. Die beiden riesigen Flügeltüren über der Steintreppe wirkten alles andere als einladend. Der Siegelstein befand sich im obersten Stockwerk, aber freiwillig würden ihn die Daedra wohl kaum hergeben.

Ende Kapitel XI (1/2)
 
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Kapitel XI: Die Zitadelle (2/2)

Innen wirkte dieser dämonische Turm noch furchterregender, als sein Äußeres vermuten ließ. Von dem gewaltigen runden Lavabecken direkt vor uns schoß ein gleißender Feuerstrahl hinauf bis unter die Decke. Links und rechts führten je eine große gewundene Treppe in die oberen Stockwerke, in denen mehrere Türen in die "Herzzerreißenden Hallen" führten, kleine mit Fallen bestückte Gebetsräume, die in der Regel auch gut bewacht wurden.

Ich zündete eine Fackel an und gering voraus, die beiden Bosmerinnen folgten mir, ihre Waffen immer einsatzbereit. So stiegen wir die erste Treppe empor und betraten die Herzzerreißenden Hallen. Die Kammer schien leer zu sein, aber meine Erfahrungen mit den Daedra hatten mich gelehrt, dass der Schein sehr oft auch trügt.

"Bleibt ihr stehen!", erklärte ich Cascada und Teleandril, "ich wittere eine Falle."
Tatsächlich hingen von der hohen Decke zwei krallenförmige Schwingfallen, die einen von zwei Seiten buchstäblich in die Zange nahmen, wenn man den Auslöser aktiverte. Diesen galt es nun zu finden und unschädlich zu machen. Dies stellte sich letztendlich als leichter heraus, als ich gehofft hatte. Ich konnte mich gerade noch zur Seite werfen, als mir die Krallen plötzlich entgegenschwangen. Der Auslöser befand sich unter einem zerfetzten Teppich, den ich im schummrigen Licht meiner Fackel nur sehr schwer ausmachen konnte.

Die Falle schien mit einer Alarmanlage verbunden zu sein, denn im selben Moment kamen zwei Krieger aus dem Nebenraum und griffen uns an. Im Gegensatz zu ihren Brüdern vorm Turm waren die heir noch recht leicht zu besiegen, doch sie hielten noch eine kleine Überraschung für uns bereit: einen Flammen-Atronach. Wie die Skampe warfen auch diese aus purer Hitze bestehenden Dämonen gerne mit großen Feuerbällen, allerdings deutlich gezielter.

Einer dieser Bälle schoss in rasender Geschwindigkeit auf Cascada zu. Bitzschnell machte sie einen Satz nach vorne, verpasste dem Atronach ihrerseits einen Eisball und dem Vieh dann mit dem Schwert den Rest.
"Hier wird nicht mit dem Feuer gespielt!", sagte sie zum Abschied.

Hinter der nächsten Tür auf der anderen Seite des Raumes führte ein Aufgang weiter hinauf zu einer weiteren Tür, über die man wieder ins Treppenhaus gelang, nur eben ein Stockwerk höher.

"Die Konstrukteure dieses Baus waren ganz schöne Sadisten", jammerte Teleandril erschöpft, "Wie viele Stockwerke sind das überhaupt noch?"
"Das ist recht unterschiedlich. Drei Stockwerke mindestens noch, aber zum Glück müssen wir sie auf dem Rückweg nicht mehr passieren."
"Stimmt! Entweder bergen wir das Siegel und kommen wieder gesund und Munter vor Kvatch an, oder wir gehen vorher dabei drauf." In Situationen wie diesen war Teleandrils bissiger Sarkasmus einfach unschlagbar. Ich konnte mir schon gar nicht mehr vorstellen, wie ich es ohne sie aushalten konnte.

Sie kämpften wir uns tapfer und unter Aufopferung all unserer Kräfte nach oben. Außer den Daedra und einigen wenigen Atronachs stießen wir auch noch auf Skampe und Clannfears, die immer in Rudeln auf uns losgingen und uns das Leben schwermachten. Dennoch schafften wir es irgendwie lebendig zum Siegelzimmer. Wieder führten zwei groteske Treppen schräg hinauf auf eine Art Terasse, welche nur von den Treppen selbst obengehalten wurden.

Der Siegelstein wirkte wie eine leuchtend gelbe Kristallkugel, die knapp über dem Ende des Feuerstrahls schwebte und dabei ein leises Surren von sich gab. Als wir uns den Stein nähern wollten, tauchte aus dem Nichts der Siegelhüter auf - ein besonders starker Ritter der Daedra - und versperrte uns den Weg, einen gewaltigen Zweihänden auf uns gerichtet.

"An mir kommt ihr nicht vorbei, Sterbliche!", sprach der Dämon mit seiner unmenschlichen rauchigen Stimme. Seine finsteren Augen blitzten durch die Sichtschlitze seines massiven Helms.

"Das wollen wir ja mal sehen!", erwiderte Cascada unbeeindruckt und stürzte sich entschlossen auf den Hüter. Dabei unterschätzte sie leider seine Skrupellosigkeit, als er mit seinem gepanzerten Bein ausholte und die Bosmerin wie einen alten Filzball gegen die Wand trat. Für einen Moment war sie benommen und merkte nicht, wie der Dremora nun auf sie zutrat und vom Boden pflückte wie verdorrtes Unkraut. Mein Versuch, ihr zu Hilfe zu eilen, wurde von einem Magier vereitelt, der inzwischen dazugekommen war und mir einen Blitz entgegenschleuderte.

Teleandril war in der Zwischenzeit damit beschäftigt, sich die Skampe vom Hals zu halten, welche sie bedrohlich einkreisten.

"Jetzt ist euer Ende gekommen!", prahlte der Hüter und schleppte seine zeternde Gefangene über seinem Kopf zum Geländer, um sie dort in den feurigen Schlund des Beckens im Erdgeschoss zu schleudern.

Teleandril reagierte zuerst. Sie packte sich einen der Skampe und schleuderte ihn mit aller Wucht gegen den Hüter, der darauf das Gleichgewicht verlor und stöhnend nach hinten fiel.

Cascada rollte sich auf dem blutigen Teppich ab, schnappte sich den daedrischen Zweihänder und rammte ihn dem Dämon in sein schwarzes Herz.

"Der Siegelstein,schnell!", brüllte ich der Kämpferin entgegen, während ich noch mit dem Hexer rang, der nicht gewillt war, seinen verdammten Stab aus der Hand zu geben.

Als Cascada den Siegelstein aus seiner unsichtbaren Fassung nahm, wurde die Hitze um uns größer und alles um uns herum begann sich aufzulösen. Im letzten Moment stieß ich den Magier in das alles zerfressende Flammenmeer, ehe auch wir von ihm erfasst wurden.

Eben schwebten wir noch im unendlichen Nichts, als dieses uns kurz darauf direkt vor den Toren des zerstörten Kvatch wieder ausspuckte.
Hinter uns zerfiel das mächtige Oblivion-Tor zu der Arsche, aus der es einst bestand. Erleichtert atmeten wir auf.

"Wir haben es geschafft!", sprang mir Teleandril begeistert in die Arme, doch leider war es noch nicht vorbei. Denn jetzt war die Stadt selbst an der Reihe.

Ende Kapitel XI (2/2)
 
hat cascada das daedrische claymore behalten oder in dem dremora stecken lassen?
das ding wäre ja eine ganz schöne hilfe^^
 
Kapitel XII: Martin Septim

Von Kvatch blieben nicht mehr übrig als rauchende Ruinen und verbrannte Asche. Grau und trostlos wirkte die einst so prächtige Stadt. Allein die Kapelle von Akatosh stand noch relativ unbeschädigt an ihrem Platz und beherbergte die eine Person, die den Daedra und ihren Plänen noch gefährlich werden konnte - des Kaisers letzter Thronerbe.

Doch zuvor mussten wir die Kapelle erreichen, und das war angesichts der daedrischen Invasoren nicht einfach. An die zwanzig dremorische Krieger standen uns entgegen, und wir waren nur zu Acht - Cascada, ich, Telaendril, Hauptmann Matius und vier weitere Soldaten, darunter zwei Bogenschützen.

"Hier hat es begonnen", rief Matius dem Feind entgegen, "und hier wird es auch enden. Kvatch wird wieder uns gehören! Schnappt sie euch!"

Teleandril gesellte sich zu den anderen Bogenschützen auf die Überreste eines Mauergangs. Cascada hatte von irgendwo ein zweites Schwert hergeholt und kämpfte nun beidhändig - eine Technik, die nur sehr schwer zu erlenen ist. Einmal mehr fragte ich mich, welche Geheimnisse die blauhaarige Bosmerin noch mit sich herumschleppte. Denn in Valenwald lernt man so etwas mit Sicherheit nicht.

Stahl schlug auf Stahl, Kampf- und Schmerzenschreie erfüllten den leeren und staubigen Stadtplatz, auf dem kurz vor dem Angriff wohl noch ein Markt gestanden haben musste. Umgefallene Fuhrwerke und tonnenweise herumkullernde Lebensmittel unterstrichen diese Vermutung.
Auch ich kämpfte tapfer an der Seitde der beiden übrigen Soldaten, als es auch endlich vorbei war. Der Platz vor der Kapelle war frei, und wir konnten endlich hineingehen.

Zwei weitere Soldaten empfingen uns erleichtert.
"Hauptmann Matius, welch ein Glück", sprach eine Rothwadonin, "Wir befürchteten schon, unser letztes Stünchen hätte geschlagen."
"Berichtet mir!", antwortete der Hauptmann.
"Wir haben getan,was wir konnten, doch leider konnten wir nur noch diese drei Leute retten. Ohne den Priester wäre uns nicht einmal das gelungen."
"Macht Euch deswegen keinen Vorwurf. Schon sehr bald wird diese Stadt wieder aufblühen. Doch jetzt sollten wir diese Menschen hier erst einmal nach unten ins Lager begleiten und uns ausruhen.

Während sich die Soldaten mit den Überlebenden auf den Weg machten, folgten Telaendril und ich Cascada zu dem jungen Priester, der vor dem großen Altar am Ende der Kapelle kniete und betete.

"Seid Ihr Martin?", fragte die Kämpferin den Priester, der darauf zu ihr aufschaute und sich erhebte.
"Der bin ich. Was wünscht Ihr? Eine Segnung? Ich fürchte, mein eigener Glaube ist durch diese Katastrophe hier recht angeschlagen."
"Der Kaiser persönlich hat mich entsandt, seinen letzten Thronerben zu suchen - Euch!"
"Ich und Thronerbe?", zweifelte Martin spöttisch, "Ich fürchte, Ihr verwechselt mich mit jemandem. Meine Eltern waren einfache Bauern."

"Cascada sagt die Wahrheit!", mischte ich mich nun ein, "Euer Vater war Kaiser Uriel Septim VII. Weil Ihr als letzter seiner Söhne noch übrig seid, haben die Daedra die Stadt überhaupt angegriffen."
"Jauffre wird Euch dieses gerne bestätigen. Ich soll Euch zu ihm bringen."

Der Priester wirkte immer noch nicht überzeugt und schaute uns nacheinander misstrauisch an, ehe er dann doch zustimmte.
"Also gut, ich begleite Euch zur Weynon-Priorei. Hier hält mich ohnehin nichts mehr."

"Ihr könnt Euch den Weg sparen, befürchte ich", erklang hinter uns eine Stimme, die ich vor ein paar Tagen schon einmal gehört hatte. Sie gehörte einem alten Mann in einer zerschlissenen Mönchskutte. Auf den Rücken trug er eines der Schwerter, wie auch die Klingen des Kaisers sie benutzten.

"Jauffre, was ist passiert?" fragte Cascada aufgeregt. Auch ich ahnte Übles.
"Die Daedra haben uns überfallen. Maborel, Piner und Eronor sind tot. Und das Amulett haben sie auch. Nur ich konnte flüchten und bin so schnell wie möglich nach Kvatch geritten, um Euch zu suchen. Wie ich sehe, habt ihr Martin gefunden."

Besorgt verfolgten Telaendril und ich das Gespräch, dass nun stattfand. Es war nur eine Frage der Zeit, ehe die Daedra erneut angriffen. Wenn man Martin nicht in Sicherheit brächte, wäre Cyrodiil und vielleicht sogar ganz Tamriel endgültig in der Hand der Morgenröte.

"Es gibt nur noch einen Ort, an dem wir uns noch sicher fühlen können", sprach Jauffre geheimnisvoll, "Der Wolkenherrscher-Tempel!"
"Der Wolkenherrscher-Tempel?"
"Der Hauptsitz der Klingen, dessen Großmeister ich bin. Seit Generationen ist er die Heimat der Klingen - erbaut in der Ersten Aera von Reman Cyrodiil persönlich. Die Festung befindet sich hoch oben in den Jerall-Bergen und wurde noch von keinem Feind bezwungen."
"Dann sollten wir uns gleich dorthin aufmachen", meinte Cascada entschlossen.

So verließen wir gemeinsam dieses Musterbeispiel an Trostlosigkeit und machten uns auf den Weg in den kalten Norden, in dessen Bergen irgendwo der Wolkenherrscher thronen sollte.

Jauffre und Martin teilten sich seinen Rotfuchs, während Teleandril und ich auf Cascadas Schecke mitritten. Während der eintägigen Reise erzählte Jauffre dem ungekrönten Kaiser alles über seinen Vater und über die Aufgaben, die ihm als Thronerben bervorstünden. Ansonsten verlief die Reise verhältnismäßig ruhig, und so erreichten wir ohne größere Zwischenfälle die gewaltigen Tore, hinter denen eine lange in den Fels gehauene Treppe hinauf zu einer beeindruckenden Festung führte. Es war für uns alle ein behebender Moment.

Wir wurden von elf Soldaten in den Rüstungen der Klingen in Empfang genommen - einer von ihnen schien besonders über Cascadas Ankunft sehr erfreut zu sein. Der Rothwadone, den sie mir später als Baurus vorstellte, nahm sie liebevoll in den Arm. Teleandril zwinkerte mir bei dem Anblick verschmitzt zu. Ich ahnte, was in meiner hübschen Gefährtin vor sich ging. Ihre Gefühle waren ja schon lange kein Geheimnis mehr.

Ich wusste, dass diese Gefühle schon lange existierten, doch Antoinette zuliebe hielt sich Teleandril stets zurück. Nun aber, da mir die junge Bosmerin als Begleiterin zur Seite gestellt wurde; sie immer in meiner Nähe war, schien sie es aufgegeben zu haben, sich zu verstellen. Während meiner Zeit in der Bruderschaft kannte ich sie als kalte und leidenschaftliche Mörderin, wie auch Antoinetta es immer war. Nun aber, außerhalb des Unterschlupfes in einem Kampf verwickelt, der eigentlich gar nicht ihrer war, ging eine Veränderung in ihr vor, genau wie auch ich mich verändert hatte, seit ich der Morgenröte endgültig den Rücken gekehrt hatte und wieder frei war.

"Antoinetta und allen die anderen sind verloren, doch für Teleandril und dich besteht noch Hoffnung!", hatte mir Sithis in meinem Traum erklärt, und die Bedeutung dieser Worte sollte ich schon sehr bald herausfinden.

"Jetzt, da Martin Septim gerettet ist", erklärte uns Cascada - mittlerweile zum Mitglied der Klingen ernannt - beim Abendessen, "gilt es, auch das Amulett der Könige wieder in unseren Besitz zu bringen. Das wird kein leichtes Unterfangen, fürchte ich. Ich hoffe, ihr beiden werdet mich auch weiterhin unterstützen."
"Das ist unsere Absicht, Cascada. Die Rettung Tamriels liegt uns ebenso am Herzen wie allen anderen hier. Dennoch gibt es vorerst einige persönliche Dinge, die Teleandril und ich zu erledigen haben. Dinge, die keinen Aufschub erdulden. Ich hoffe, du kannst uns verstehen."

Es war seit langem die erholsamte Nacht, die ich in den letzten Tagen erlebt hatte. Man überließ uns eine eigene Kammer mit einem großen gemütlichen Bett,in dem es sich herrlich schlafen gelassen hätte, wäre da nicht Teleandrils Bedürfnis nach anderen nächtlichen Aktivitäten gewesen - und ihre schier unerschöpfliche Überzeugunskraft, die ich ihr nun wirklich nicht zugetraut hätte. Und so erfuhr ich nun auch etwas über die Eigenheiten bosmischer Liebesrituale, während meine Hoffnung, Antoinetta Marie jemals wieder in die Augen sehen zu können, endgültig schwand. Ob dieser Baurus wohl gerade ähnlichen Gedanken nachhing, während er sich mit Cascada im Nebenzimmer aufhielt?

Die Entspannung, die wir uns über Nacht mühsam erarbeitet hatten, wurde sogleich wieder zunichte gemacht, als plötzlich ein völlig überdrehter Khajiit aus dem Nichts vor uns auftauchte.

ENDE

Wer ist dieser Khajiit, und was ist geschehen? Ob wir dies je erfahren werden, liegt an euch. Nimmt an der Umfrage oben teil, die ich für etwa eine Woche ausrichten werde und entscheidet somit, womit ich euch demnächst erfreuen kann, wenn ihr überhaupt noch Interesse habt. Wenn nicht, akzeptiere ich auch das. Bis dahin danke ich euch für eure bisherige Anteilnahme und eure Feedbacks.

Euer Wolfi
 
Zuletzt bearbeitet:
So, heute Abend endet die Umfrage, aber am Ergebnis wird sich wohl nicht mehr viel ändern. Es gab nur wenige Stimmen, aber die Mehrheit ist ganz klar zu erkennen. Die Geschichte geht also weiter, allerdings nicht in diesem Thread. Haltet Ausschau nach "Wolfman Adventures: Im Namen Sithis'"

Wundert euch nicht, ich werde meinen Stil ein klein wenig anpassen.Ich hoffe auf ein zahlreiches Erscheinen und Lesen. Danke im Voraus. :)
 
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