Wie lange geht die Geschichte noch weiter? Nur bis zur Rettung von Kvatch? :cry:
Hoffentlich noch länger, wird immer besser :good:
Sagen wir einfach, die Rettung von Kvatch ist evtl. nur das erste Etappenziel eines Abenteuers, dass unsere drei Helden noch werden bestreiten müssen. Solange Wölfchen noch Ideen hat, die Administration nicht protestiert und euch das Lesen Spass macht, schreibe ich weiter.
Kapitel XI: Die Zitadelle (1/2)
Vor uns erstreckte sich ein breites unebenes Areal, gespickt mit allerlei gefährlichen Fallen. Der steinige Weg war bedeckt mit schwarzer Vulkanasche, der in den heißen Stürmen umherwirbelte.
Mit den Arm schützend vorm Gesicht kämpften wir gegen den Aschesturm an und tasteten uns langsam noch vorne. Teleandril, die solche Gewaltmärsche offensichtlich nicht gewohnt war, hustete aus Leibeskräften, ihr Gesicht mit Ruß und Asche verschmiert. Ich schätzte, dass ich nicht viel besser aussah, meine Hals kratzte fürchterlich und juckte auch sonst am ganzen Körper, der durch jede so kleine Öffnung unsere Rüstungen drang.
"Der Weg wird steiler!", konnte ich Cascada gegen das Heulen des Windes anschreien hören, "Ich schätze, wir sind bald da."
"Für gewöhnlich wird der eingang von ein paar Dremora-Kriegern bewacht. Wir sollten auf einen Frontalangriff gefasst sein", antwortete ich.
Der Pfad verengte sich und führte - flankiert von pechschwarzem Geröll - in einer steilen Rechtskurve hinauf. Der abstrakte Hauptturm der Zitadelle war bereits zu erkennen.
Wie vorausgesagt, kamen uns plötzlich drei Dremora entgegen. Diese menschenähnlichen Wesen mit dunkelroter Haut und Augen so schwarz wie der Tod trugen mächtige Rüstungen, die überaus skurill und deformiert wirkten. Ihre Waffen waren magische Mordwerkzeuge allererster Güte. Bis vor ein paar Tagen wäre ich in solcher einer Rüstung in eine zerstörerische Schlacht gegen meine eigene Landsleute gezogen. Nun aber wusste ich mit endgültiger Gewissheit, dass es Richtige war, der Morgenröte den Rücken zuzudrehen. Teleandril hatte mich vor mir selbst gerettet, ob sie es nun wusste oder nicht.
Cascada kämpfte tapfer und ohne Gnade für diese Gestalten der Unterwelt. Wie ein Tanz wirkte jeder ihrer Bewegungen. Sie war eine Waldelfe, kämpfte aber wie ein Nord. Teleandril verließ sich lieber auf ihre angeborenen Schützenfertigkeiten, jene sie im Laufe ihres Lebens zur Perfektion verfeinerte.
Kaum hatten wir die drei Angreifer abgewehrt, als wir merkten, dass dies nur ein Ablenkungsmanöver war, denn kurz darauf sprangen noch einmal fünf Krieger aus ihren Verstecken hinter den Geröllhaufen. Darunter befand sich auch ein Magier, der sofort ein paar Clannfear heraufbeschwor - schnelle echsenähnliche Kreaturen mit messerscharfen Krallen.
"Klettere auf den Hügel da und gib uns Rückendeckung!", rief ich Teleandril zu und unterstützte dann Casandra, die bereits von den Dremora eingekesselt wurde und bemüht war, ihren Schwerthieben auszuweichen. Der Hexer malträtierte uns inzwischen mit äußerst schmerzhaften Blitzzaubern, die zum Glück nicht stark genug waren, uns sofort zu töten.
"Teleandril, der Magier!", brüllte ich der Schützin zu, "Du musst ihn vom Hals schaffen."
"Ich versuch es ja, aber meine Pfeile kommen nicht durch seinen Schutzschild."
Dann hörte ich ihren Kampfschrei und ahnte Schlimmes. Ich drehte mich zu ihr und erkannte nun, dass sie sich auf den Magier wie auf ein störrisches Pferd geworfen hat. Während der verzweifelt versuchte, sie abzuschütteln. Hing sie ihm wie eine Klette am Hals und zog ihren Dolch aus der Hüfttasche. Dickflüssiges grünes Daedra-Blut spritzte, als sie ihm die Klinge in die Brust rammte und wieder herauszog. Mit seinem Tod verschwanden auch die Clannfear.
Auch Cascada und ich waren nun wieder Herr der Lage und erlegten die Krieger relativ mühelos.
"Ich schätze mal, das waren alle", keuchte ich erschöpft und nahm erst einmal einen Heiltrank aus meiner Tasche, "Gut gemacht, Spitzohr!"
"Ein Kompliment aus deinem Mund?", erwiderte Teleandril amüsiert, "Das ist ja mal was ganz Neues." Dann küsste sie mich, weniger leidenschaftlich als beim letzten Mal, aber doch voller Zuneigung. Ich wusste noch immer nicht ganz, ob mir diese Entwicklung gefiel.
"Aber, wenn du mich noch einmal Spitzohr nennst", fügte meine Gefährtin gespielt bedrohlich hinzu, "Dann schneide ich dir deine ab!"
"Wenn ihr beiden fertig seid mit Flirten, könnten wir ja wieder an die Arbeit gehen." Die Worte kamen von Casandra, die uns ungeduldig beobachtete. Ich hatte ganz vergessen, dass ich jetzt ZWEI Bosmerinnen am Hals hatte.
Wir ließen die Überreste unserer Feinde hinter uns bewegten uns vorsichtig auf die Zitadelle. Die beiden riesigen Flügeltüren über der Steintreppe wirkten alles andere als einladend. Der Siegelstein befand sich im obersten Stockwerk, aber freiwillig würden ihn die Daedra wohl kaum hergeben.
Ende Kapitel XI (1/2)