Die Emotion "Hass"

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Original von Wikipedia
Hass ist die stärkste Abneigung, die ein Mensch empfinden kann – ein Gefühl absoluter und tiefer Antipathie.

Ausgehend von der biologisch angeborenen Fähigkeit zu intensiven negativen Gefühlen gegenüber einem anderen Menschen wurde der Begriff schon immer auch im übertragenen Sinne verwendet und steht dann allgemein für die stärkste Form der Abwendung von anderen Lebewesen oder Dingen. Dem Gefühl Hass geht im Gegensatz zur Liebe nicht unbedingt geistige Freiheit voraus, denn er kann auch unter Zwang entstehen. Hass:

* wird oft mit folgenden Worten in Verbindung gebracht: leidenschaftlich, glühend, aber auch kalt, bitter usw.
* hat mit Gefühlen (Emotionen) zu tun, kann aber auch vom Verstand geprägt sein (man kann Hass gegen jemanden oder etwas hegen)
* wird häufig als Gegenteil zur Liebe gesehen (siehe Ataraxie), und ist in seiner möglichen Stärke und Unbeirrbarkeit, mit ihr durchaus vergleichbar,
* kann aber auch nahe bei dieser liegen (siehe Hassliebe),
* hat als emotionales Gegenteil eher die Unbewegtheit des Gemüts: Ataraxie.

Hm, joar, da es ja quasi schon einen Liebesthread in Form des Singlethreads gibt, möchte ich auch gerne einmal das Gegenteil diskutiert wissen, den Hass.

Ich gebe offen zu, dass ich Hass empfinde gegenüber (vielen) Personen. Grundsätzlich betrachte ich diesen Hass als die größte Form der Abneigung gegen jemanden, über den ich mir aufgrund dessen eigener Verhaltensweisen und Taten kein positives Urteil bilden konnte. Ich versuche also, mir keinen allgemeinen Rassenhass oder Gruppenhass anzugewöhnen, sondern ich versuche, Menschen zu beurteilen (eben nicht objektiv, sondern subjektiv), und wenn mir ihr Verhalten nicht gefällt, verachte ich sie, oder im schlimmsten/besten Fall, hasse ich sie sogar (wie zum Beispiel meine Ex, die meinte, mich betrügen und verletzen zu müssen, oder mein ehemals bester Kumpel, der meint, mir dauernd auf den Sack gehen zu müssen). Dieser Hass äußert sich in kleinen Gemeinheiten, Schadenfreude, und glücklicherweise selten, gewalttätigen Ausbrüchen.

Das wäre dann eine Form des personellen Hasses. Nebenbei empfinde ich aber auch noch eine zweite Form des Hasses, die eher eine Art Hass auf das Leben beziehungsweise auf bestimmte Aspekte des Lebens ist, manchmal auch schlichte Misanthropie. Es ist weniger ein Hass in Form von Abneigung als vielmehr diejenigen gefühlsmäßigen Erscheinungen des Hasses wie destruktives Verhalten, der Wunsch, zu verletzen, zu zerstören und zu belästigen. Wobei ich diesen Wunsch wiederum selten auslebe, ich kanalisiere in vielmehr in Form der Musik und der Kunst. Häufig höre ich daher Musik aus dem "düsteren" Bereich des Metal, also Black, Death und Thrash Metal, und mein Faible für das Screaming, Growlen und tiefe Singen rührt ebenfalls daher. Der Ausdruck von Geräuschen dieser Art kann man wohl als Folge der hormonellen Einstellung sehen, aber für mich hat es etwas unglaublich Befriedigendes und Befreiendes, körperlich wie geistig, mal einfach zu einem Lied meiner Wahl den Gesang mitzugrowlen. Insofern einerseits der künstlerische Aspekt, umgekehrt aber auch das "typische" Unter-Der-Dusche-Singen, weil man dazu lustig ist, nur halt auf einen anderen Bereich der Musik bezogen und aus einem etwas anderen Antrieb heraus. Wobei einige finden, dass das sehr lustig wirkt, wenn sie sich vorstellen, wie ich unter der Dusche Lieder wie "Angel Of Death" dahergröhle.

Wie steht ihr zum Gefühl des Hasses? Hasst ihr, oder stößt ihr den Hass von euch? Habt ihr Feinde, gar Todfeinde, die ihr möglicherweise massakrieren würdet, wenn es die gesellschaftlichen und staatlichen Konventionen nicht verbieten würden? Wie drückt sich euer Hass aus? Oder lehnt ihr den Hass als "unreines, böses" Gefühl ab?
 
Ich finde, Hass ist eine natürliche Emotion, ebenso wie Liebe. Es ist nicht falsch, jemanden zu hassen. Wenn Hass da ist, wird er sich auch nicht so leicht abbauen lassen (meistens nie).
Ich hege Hass gegen eine bestimmte Sorte von Menschen aus meinem Umfeld, Leute, die mich nicht verstehen und unreflektiert akzeptieren, was in der Welt geschieht, ohne auch nur einen Gedanken an Politik oder Dinge außerhalb ihres Fokus zu verwenden. Ich kann diese Sorte Mensch einfach nicht ausstehen.

Hass lässt sich schlecht verallgemeinern, größerew Gruppen bzw. Rassen, Nationen usw. kann man nicht wirklich "aufrichtig" hassen, weil sich die Individuen in diesen Gruppen wieder voneinander unterscheiden.
 
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Wie steht ihr zum Gefühl des Hasses? Hasst ihr, oder stößt ihr den Hass von euch? Habt ihr Feinde, gar Todfeinde, die ihr möglicherweise massakrieren würdet, wenn es die gesellschaftlichen und staatlichen Konventionen nicht verbieten würden? Wie drückt sich euer Hass aus? Oder lehnt ihr den Hass als "unreines, böses" Gefühl ab?

Personeller Hass? Ja...
Ich hasse, das allerdings nicht offen... doch manchmal verberge ich meinen Hass auch nicht. Doch dazu bedarf es schon viel, wenn ich diesem Gefühl offen freien Lauf lasse.
Ich habe Todfeinde, die ich ohne zu zögern auslöschen würde. Ohne Reue. ^^
Mein Hass in Reinform ist nicht offensichtlich und es gefällt mir so...

Deinem Teil deines Postes VinC, kann ich mich anschließen
und lasse die bestimmten Aspekte jetzt weiter unkommentiert.
Nebenbei empfinde ich aber auch noch eine zweite Form des Hasses, die eher eine Art Hass auf das Leben beziehungsweise auf bestimmte Aspekte des Lebens ist, manchmal auch schlichte Misanthropie.
 
muhh .. das ist wieder so ein Thema...:blink:

Man benutzt das Wort so schnell und oft, ohne über die wirkliche Bedeutung nachzudenken.

Hass ist für mich ein Gefühlszustand, in dem ich impulsiv und ohne jede Vernunft alle moralischen und ethische Grenzen verletzen könnte, um jemandem zu Schaden.

Da dieses Gefühl aber schlecht für mich ist - ich mich also in diesem Zustand nicht wohlfühle - versuche ich, mich davon abzulenken und zu beruhigen. Hass behindert mich dabei, Dinge objektiv zu beurteilen und rational zu handeln.

Dazu kommt noch, dass ich im Grunde der Meinung bin, dass Menschen, die wirklich leidenschaftlich hassen können und das auch ausleben, entweder extrem dumm und einfältig oder psychisch krank sind. Und da ich mich in keiner dieser beiden Gruppen sehen möchte, versuche ich dieses Gefühl möglichst schnell los zu werden, wenn es mal hochkommt.
 
:lol: Schön wieder von dir zu hören Seidenweber :)

Warum sind deiner Meinung nach Menschen die ihre Gefühle leidenschaftlich ausleben, dumm, einfältig oder psychisch krank? Nur weil wir es als ach so zivilisierte Gesellschaft nicht gewohnt sind, Gefühle offen zu zeigen?

Wenn ich schreibe, das ich meinen Hass nicht offen oder seltenst in Reinform zeige, habe ich mich mit dem Gefühl und der daraus resultierenden Konsequenz bewußt bis ins äußerste auseinandergesetzt und auch durchlebt, sonst könnte ich es nicht so beschreiben. Denn das:

Hass behindert mich dabei, Dinge objektiv zu beurteilen und rational zu handeln.

...ist der Grund, warum ich ihn nicht mehr öffentlich zeige. Wobei ich hier das Wort objektiv (was es für mich nicht gibt, denn alle Ansichten und Erlebnisse sind subjektiv) durch eben dieses Wort, subjektiv, ersetze.

Aber ich vermute, du sprichst jetzt nicht von der Affekt-Handlung Hass, z. B. durch ein plötzlich ausgelöstes Ereignis, sondern von der Deformierung des Geistes, durch schlechte Erfahrungen und die daraus resultierende Konsequenz der Selbstzerstörung... nicht wahr?
:)
 
:lol: Schön wieder von dir zu hören Seidenweber :)
tnx. Hab zwar Vorbehalte, kann aber die Finger nicht ruhig halten :)

Warum sind deiner Meinung nach Menschen die ihre Gefühle leidenschaftlich ausleben, dumm, einfältig oder psychisch krank? Nur weil wir es als ach so zivilisierte Gesellschaft nicht gewohnt sind, Gefühle offen zu zeigen?
ne ne ne .. nicht einfach nur "Gefühle leidenschaftlich ausleben". Hass hat für mich eine besondere Bedeutung. Für mich ist das ein Zustand, in dem man sich nur noch vom Instinkt leiten lässt - schlimmer noch, weil wir unter normalen Umständen bestimmte Dinge instinkiv nicht tun würden, da sich das durch unsere Wertvorstellungen von selbst verbietet. Und selbst diese Grenzen können dann ihre Gültigkeit verlieren.

Da Tiere für mich einen hohen Stellenwert haben, kann ich nicht sagen, dass man sich "wie ein Tier" benehmen kann, wenn man sich von Hass leiten lässt. Man kann in diesem Zustand zu etwas werden, wofür ich kein wirklich passendes Wort habe. Jedenfalls etwas, was mit einem "Menschen" nichts mehr zu tun hat.

Aber ich vermute, du sprichst jetzt nicht von der Affekt-Handlung Hass, z. B. durch ein plötzlich ausgelöstes Ereignis, sondern von der Deformierung des Geistes, durch schlechte Erfahrungen und die daraus resultierende Konsequenz der Selbstzerstörung... nicht wahr?
Von beidem. Hass hat viele Aspekte, kennt viele Abstufungen und kann vielfältige Ursache haben.

Und wenn ich "psychisch krank" schreibe, ist das übrigens keine Beleidigung oder Herabwürdigung, sondern umfasst auch Menschen, die durch traumatische Ereignisse aus der Bahn geworfen wurden.

Hass verbessert aber nichts. Weder hebt er das Wohlbefinden, noch hilft er, mit früheren Ereignissen seinen Frieden zu machen. Hass ist ein selbstzerstörerischer, innerer Kriegszustand, der einen selbst krank macht und die Heilung von seelischen Wunden behindert. Das kann sogar soweit gehen, dass Hass auf Dauer zum einzigen Lebensinhalt wird und seelische Verletzungen niemals heilen.

Vorübergehend kann Hass einen aber auch am Leben erhalten. Wenn ein Erlebnis so traumatisch war, dass man sein Leben nicht mehr als lebenswert empfindet, ist vielleicht Hass der einzige Motor, um irgendwie weitermachen zu können. Aber das kann in meinen Augen nur eine Überbrückung sein, bis man nach und nach wieder in eine Art von "Normalität" zurückfindet.
 
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Hallo Seidenweber,
einfach nur Danke, denn die Erfahrungen habe ich auch gemacht :)
und auch dem zweiten Absatz ist nichts mehr hinzu zufügen... auch hier schließe ich meine Erfahrungen und ein Danke an.

Den Weg aus Hass zu finden ist sehr schwer. Ich habe es geschafft ihn in Wut zu wandeln und meinen Seelenfrieden zu finden. Nur den personellen Hass auf zwei ganz bestimmte Personen, kann ich nicht überwinden. Doch habe ich es geschafft ihn unter Kontrolle zu bringen, so dass ich beim Aufkeimen der kleinsten Hassemotion dagegensteuern kann.

Es freut mich zu hören, dass du Tieren einen hohen Stellenwert einräumst. Und ja, es ist richtig, das der Mensch, wenn er wirklich hasst, zu etwas wird, was sich mit nichts vergleichen lässt. Das Ausmaß ist unbeschreiblich mit dem es hervorbricht. Es ist, als ob man nicht mehr in sich selbst ist, sondern jemand vollkommen anderes. :)

Es tat gut, hier deine Meinung gelesen zu haben... ich danke dir sehr dafür :)
 
Moin Seidenweber,

darf ich dir die zugebenermaßen unbequeme Frage stellen, ob du in der Lage bist, positive Gefühle für jemanden zu empfinden, ihn bzw. sie zu lieben? Denn wo Hass die absolute Abneigung ist, ist Liebe die absolute Zuneigung, und durch diese enge Verwandtschaft teilen beide auch noch wesentliche andere Eigenschaften.

Da dieses Gefühl aber schlecht für mich ist - ich mich also in diesem Zustand nicht wohlfühle - versuche ich, mich davon abzulenken und zu beruhigen. Hass behindert mich dabei, Dinge objektiv zu beurteilen und rational zu handeln.

Dann würde Liebe genauso die Schwierigkeit bei objektiven Beurteilungen hervorrufen und die Möglichkeit, rational zu handeln, einschränken.

Bzw., gehen wir von einem Punkt an die Sache heran, was ist objektive Beurteilung, ist sie bei einem Menschen überhaupt möglich, und was ist rationales Handeln?

Objektivität ist ein Mythos, kein Mensch ist objektiv. Objektive Betrachtung ist das reine Auffangen von Daten und das Abspeichern, nicht aber ihre Analyse durch den Menschen und die durch ihn erfolgende Beurteilung.

Was ist rationales Handeln? Nach welchem Maßstab handelst du rational? Und vor allem, warum handelst du rational?

Rationales Handeln bedeutet in erster Linie vor allem einmal die möglichst geschickte Anwendung der eigenen geistigen Fähigkeiten. Rationalität hat wenig mit absoluter gefühlsmäßiger Neutralität zu tun, vielmehr würde letztere keine Rationalität erfordern. Hier müsste man einmal die Kantsche und die humanistische Rationalität heranziehen.

Hass ist für mich ein Gefühlszustand, in dem ich impulsiv und ohne jede Vernunft alle moralischen und ethische Grenzen verletzen könnte, um jemandem zu Schaden.

Nein. Das wäre blinde Raserei. Das ist zumindest nicht die Form von Hass, wie ich sie definieren würde.

Dazu kommt noch, dass ich im Grunde der Meinung bin, dass Menschen, die wirklich leidenschaftlich hassen können und das auch ausleben, entweder extrem dumm und einfältig oder psychisch krank sind.

Auch, wenn du es mit Sicherheit nicht so meinst und sogar sagst, dass es keine Beleidigung sein soll, hast du dir hiermit schonmal ein großes Minus meinerseits eingefangen. Du verleugnest bzw. siehst eine natürliche Eigenschaft des Menschen als krank an, nämlich die Leidenschaft, und stempelst auch jene als minderwertig, fast schon als "Untermenschen" ab, die sich zu ihrer Leidenschaft bekennen und sie ausleben. Großes Foul. Eine derartig fragwürdige Beurteilung löst bei mir wiederum Hass aus.

Und da ich mich in keiner dieser beiden Gruppen sehen möchte, versuche ich dieses Gefühl möglichst schnell los zu werden, wenn es mal hochkommt.

Du hasst den Hass, so könnte man es durchaus sagen. Nur dass du in deinem Hass gegen den Hass halt keine Gewalt anwendest, sondern auf andere Weise versuchst, den Hass zu meiden oder zu zerstreuen.

ne ne ne .. nicht einfach nur "Gefühle leidenschaftlich ausleben". Hass hat für mich eine besondere Bedeutung. Für mich ist das ein Zustand, in dem man sich nur noch vom Instinkt leiten lässt - schlimmer noch, weil wir unter normalen Umständen bestimmte Dinge instinkiv nicht tun würden, da sich das durch unsere Wertvorstellungen von selbst verbietet. Und selbst diese Grenzen können dann ihre Gültigekeit verlieren.

Wieder die Frage des Unterschieds zwischen Hass als Gefühl der Abneigung und Raserei als brutale Handlungsweise, die eine Folge dessen sein kann, aber nicht sein muss.

Raserei ist nicht automatisch eine Folge des Hasses. Es gibt auch durchaus "rationalen" Hass, "eiskalten" Hass, die tiefe Abneigung gegen jemanden, und man verwendet die Mittel der eigenen Ratio, um diesen Hass zu formulieren und auszuleben, und genauso können auch andere Gefühle und sogar die Liebe eine Art von Raserei, nämlich rein instinktmäßige und nicht rational abgewägte Handlungsweise hervorrufen. "Liebe macht blind", heißt es da.

Da Tiere für mich einen hohen Stellenwert haben, kann ich nicht sagen, dass man sich "wie ein Tier" benehmen kann, wenn man sich von Hass leiten lässt. Man kann in diesem Zustand zu etwas werden, wofür ich kein wirklich passenden Wort habe. Jedenfalls etwas, was mit einem "Menschen" nichts mehr zu tun hat.

Dadurch, dass der Mensch diesen Zustand erreichen kann, wird es menschlich. Das und nichts anderes heißt menschlich: Es ist eine Eigenschaft des Menschen. Wenn, solltest du vielleicht menschenfreundlich oder feindlich sagen. Es als nichtmenschlich zu bezeichnen, weil es für dich in deiner subjektiven Moral eine negative Bedeutung einnimmt, ist genauso "krank" wie deine oben genannte Ansicht, dass Leute, die offen ihre Leidenschaft ausleben, "krank" seien.

Ratio bedeutet nicht die Abwesenheit von Hass. Es geht wohl eigentlich vielmehr darum, mit Hilfe der Ratio und der eigenen Willenskraft die Mächte der Raserei im Zaum zu halten, damit ein eventueller Ausbruch des Berserkertums vermieden werden kann bzw. dessen Wirkung minimiert werden kann, weil der dadurch entstehende Schaden auch für einen selbst von großem Nachteil sein kann.

Vorübergehend kann Hass einen aber auch am Leben erhalten. Wenn ein Erlebnis so traumatisch war, dass man sein Leben nicht mehr als lebenswert empfindet, ist vielleicht Hass der einzige Motor, um irgendwie weitermachen zu können. Aber das kann in meinen Augen nur eine Überbrückung sein, bis man nach und nach wieder in eine Art von "Normalität" zurückfindet.

Ja, durchaus. Ich kann davon sozusagen ein Liedchen davon singen (was man mehr als wörtlich verstehen könnte xD). Nach der Trennung von meiner Ex war ich zunächst furchtbar traurig und konnte eine Weile einfach gar nichts machen. Inzwischen hat sich die Emotion der Trauer in eine durchaus fruchtbare Emotion der Wut gewandelt. Der Hass ist ein mächtiger Antrieb. Die Aussicht darauf, jemandem, den man hasst, weil er einem Schaden und Verletzung zugefügt hat, Rache spüren zu lassen, ist mindestens ebenso eine mächtige Kraft wie das Gefühl der Liebe, zu jemandem, den man liebt, nett, freundlich und zärtlich sein zu wollen.

Insofern gehören Liebe und Hass zur gleichen Kategorie, der Leidenschaft, während ihr gegenüber die Atarexie, die Gefühlskälte, steht.
 
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sich die Emotion der Trauer in eine durchaus fruchtbare Emotion des Hasses gewandelt. Der Hass ist ein mächtiger Antrieb.
VinC, ersetzte Hass durch Wut und dann passt es :)
 
darf ich dir die zugebenermaßen unbequeme Frage stellen, ob du in der Lage bist, positive Gefühle für jemanden zu empfinden, ihn bzw. sie zu lieben?
Wir definieren Hass wohl sehr unterschiedlich und da ich einen sehr realen Bezug dazu habe, liegt mir auch die philosophische Herangehensweise nicht sonderlich.

Um deine Frage zu beantworten: Ja. Sowohl im Sinne von Verliebtheit - einem Zustand, der im allgemeinen viele Merkmale einer Zwangserkrankung aufweist. Aber auch im Sinne von Liebe als bedingungsloser Loyalität einem bestimmten Menschen gegenüber.

Denn wo Hass die absolute Abneigung ist, ist Liebe die absolute Zuneigung, und durch diese enge Verwandtschaft teilen beide auch noch wesentliche andere Eigenschaften.
Alleine schon dieser Grundannahme kann ich nicht zustimmen.

Der Begriff "Liebe" ist genau so vielschichtig und schwer zu definieren, wie der Begriff des Hasses. Ausserdem sind Liebe und Hass durch biologisch vollkommen unterschiedliche Abläufe verursacht, die auch vollkommen unterschiedlichen Zwecken dienen.

Dann würde Liebe genauso die Schwierigkeit bei objektiven Beurteilungen hervorrufen und die Möglichkeit, rational zu handeln, einschränken.
Je nach dem, wie man Liebe definiert, ist das auch so. Im Zustand der Verliebtheit ist man über weite Strecken ohnehin geistig nicht zurechnungsfähig. Bei einer Liebe, die eher versucht, den "Besitz" eines Menschen zu wahren und von Verlustängsten geprägt ist, hat dieser Aspekt auch im Denken und Handeln Priorität. Bei Liebe im Sinne von Loyalität und tiefer Verbundenheit, bewertet man und handelt man anders, wenn man glaubt, die betreffende Person schützen zu müssen.

Objektivität und rationales Handeln werden also von der Lebenserfahrung und den aktuellen Lebensunständen bestimmt. Zu beidem muss man sich in der Regel zwingen, weil menschliches Handeln maßgeblich von Gefühlen geleitet wird.

Bzw., gehen wir von einem Punkt an die Sache heran, was ist objektive Beurteilung, ist sie bei einem Menschen überhaupt möglich, und was ist rationales Handeln?
Nach meinem Verständnis das logische Vorgehen auf Grundlage eigener und fremder Erfahrungen, bei dem möglichst viele Parameter berücksichtigt werden, um das angestrebte Ziel möglichst effektiv zu erreichen, ohne sich dabei von Instinkten oder Gefühlen leiten zu lassen.

Da Gefühle und Instinkte aber immer eine Rolle bei der Entscheidungsfindung spielen, ist es sehr schwer, zu 100% rational zu handeln. Je mehr man sich aber der emotionalen Einflüsse bewusst ist, um so mehr ist man in der Lage, diese bei der Entscheidungsfindung unberücksichtigt zu lassen.

Je jünger man ist (bzw. je weniger ereignisreich das bisherige Leben war), um so kleiner ist der Erfahrungsschatz, auf dessen Grundlage man seine Entscheidungen treffen kann und um so mehr nehmen Emotionen Einfluss auf das Handeln. Deshalb handeln auch junge Menschen aus Sicht der älteren Menschen oft "unvernünftig" oder "verantwortungslos".

Rationales Handeln bedeutet in erster Linie vor allem einmal die möglichst geschickte Anwendung der eigenen geistigen Fähigkeiten.
Mit den eigenen geistigen Fähigkeiten hat das wenig zu tun. Jemand, der sich einen Candyflip einwirft, danach seine Karre mit 6 Leuten vollpackt, um sie dann mit 220 km/h am nächsten Baum zu vaporisieren, hat bereits zu dem Zeitpunkt, zu dem er den Flip genommen hat nicht rational gehandelt. Dehalb muss er aber in seinen geistigen Fähigkeiten nicht besonders eingeschränkt sein.

Und wenn sich ein Herr Michel Friedman als erfolgreicher und öffentlichkeitswirksamer Anwalt und Politiker mit einer weissen Koksnase und dem Schw*nz in einer ukrainischen Prostituierten erwischen lässt, ist es alles andere als rational, sich in eine derartige Situation zu bringen. Aber keinesfalls ist das ein Zeichen für geminderte geistige Fähigkeiten.

Natürlich können wir das darauf reduzieren, dass die geistigen Fähigkeiten zwar im vollen Umfang vorhanden sind, aber zugegebenermaßen nicht sonderlich geschickt angewendet wurden. Also hatten Emotionen die Oberhand.

Du hasst den Hass, so könnte man es durchaus sagen.
In gewisser Weise ist das so. Meine Einstellung zu dieser Emotion ist in etwa mit dem zu vergleichen, was Du als Hass bezeichnest.

Es als nichtmenschlich zu bezeichnen, weil es für dich in deiner subjektiven Moral eine negative Bedeutung einnimmt, ist genauso "krank" wie deine oben genannte Ansicht, dass Leute, die offen ihre Leidenschaft ausleben, "krank" seien.
naja .. ich kann deinen Standpunkt zwar nachvollziehen, aber meine Auffassung ändert sich dadurch nicht maßgeblich. Natürlich ist meine Moral subjektiv und basiert auf meinen Erfahrungen und den Lehren, die ich daraus gezogen habe. Allerdings weicht sie nicht deutlich von der Moral der meisten anderen Menschen ab, die ein ähnliches Alter und einen ähnlichen Werdegang haben.

Du wirst sicher auch Beispiele kennen, bei denen sich deine Bewertung bestimmter Dinge und deine Moralauffassung über die Jahre geändert hat. Bestimmte Dinge haben dich möglicherweise früher unglaublich gestört und lassen dich heute vollkommen ungerührt. Andere Dinge hast Du früher vielleicht noch nicht einmal wahrgenommen, aber heute gehen sie dir auf den Keks. In meinen Augen ein natürlicher Entwicklungsprozess.

Der Hass ist ein mächtiger Antrieb. Die Aussicht darauf, jemandem, den man hasst, weil er einem Schaden und Verletzung zugefügt hat, Rache spüren zu lassen, ist mindestens ebenso eine mächtige Kraft wie das Gefühl der Liebe, zu jemandem, den man liebt, nett, freundlich und zärtlich sein zu wollen.
Dass in einem solchen Zusammenhang zunächst Trauer und verletzte Gefühle im Vordergrund stehen, halte ich für normal. Daraus kann sich dann Wut und Abneigung entwickeln, die irgendwann in gewissem Maße in Gleichgültigkeit gegenüber dieser Person mündet. Aber wahrhaftiger und leidenschaftlicher "Hass" wäre auch in diesem Zusammenhang krankhaft.
 
Wir definieren Hass wohl sehr unterschiedlich und da ich einen sehr realen Bezug dazu habe, liegt mir auch die philosophische Herangehensweise nicht sonderlich.

Die philosophische Herangehensweise ist mir die eigentlich wichtige, zu keinem wirklich anderen Zweck habe ich diesen Thread überhaupt eröffnet. Und anders kann man eigentlich sogar gar nicht darüber diskutieren. Wenn ich bloß hören wollte: Hass ist cool oder Hass ist kacke hätte ich auch ne Umfrage erstellen können. Dazu brauche ich diesen Thread nicht.

Um deine Frage zu beantworten: Ja. Sowohl im Sinne von Verliebtheit - einem Zustand, der im allgemeinen viele Merkmale einer Zwangserkrankung aufweist. Aber auch im Sinne von Liebe als bedingungsloser Loyalität einem bestimmten Menschen gegenüber.

Alleine schon dieser Grundannahme kann ich nicht zustimmen.

Wo hört das Normale auf und wo beginnt die Krankheit?

Der Begriff "Liebe" ist genau so vielschichtig und schwer zu definieren, wie der Begriff des Hasses. Ausserdem sind Liebe und Hass durch biologisch vollkommen unterschiedliche Abläufe verursacht, die auch vollkommen unterschiedlichen Zwecken dienen.

Beleg? Beides ist zunächst einmal eine Emotion, die sich körperlich durch Ausschüttung bestimmter Hormone äußert. Beides wird zum Teil durch innere und zum Teil durch äußere Einflüsse hervorgerufen. Warum existiert deiner Meinung nach keine Verwandtschaft zwischem beidem?

Objektivität [...] werden also von der Lebenserfahrung und den aktuellen Lebensunständen bestimmt.

Damit führst du den Begriff der Objektivität ad absurdum. Objektivität bedeutet eine unbeeinflusste und vorurteilsfreie Betrachtungsweise einer Sache. Eigentlich sagst du damit nur, dass die gepriesene menschliche Objektivität eigentlich auch wieder nur Subjektivität ist.

Zu beidem muss man sich in der Regel zwingen, weil menschliches Handeln maßgeblich von Gefühlen geleitet wird.

Sehe ich für mich persönlich nicht so. Die rationale Denkweise fällt mir, sobald ich mich in eine Sache hineingearbeitet habe, sehr leicht. Zwingen muss ich mich nur zu Dingen, die mir automatisch widerstreben. Da die rationale Denkweise allerdings bei der Erfüllung meiner Ziele ein hilfreiches Hilfsmittel ist, widerstrebt sie mir nicht, und so nutze ich sie gern und willig. Zwang ist dafür nicht erforderlich.

Nach meinem Verständnis das logische Vorgehen auf Grundlage eigener und fremder Erfahrungen, bei dem möglichst viele Parameter berücksichtigt werden, um das angestrebte Ziel möglichst effektiv zu erreichen, ohne sich dabei von Instinkten oder Gefühlen leiten zu lassen.

Letztgenannte Worte sind ein Widerspruch in sich. Persönliche Ziele entstehen überhaupt erst aus der eigenen Gefühlsmäßigkeit. Ein Wesen ohne Gefühle hat keine Ziele und Träume, die es sich erfüllen möchte. Es ist kein Wesen, es ist dann nur ein Werkzeug oder eine Maschine, ein Mittel eines anderen. Die Rationalität ist die Methode zur Erreichung des Ziels, nicht die Abschaltung der Ursache der Zielsetzung, um eben dieses doch zu erreichen.

Da Gefühle und Instinkte aber immer eine Rolle bei der Entscheidungsfindung spielen, ist es sehr schwer, zu 100% rational zu handeln. Je mehr man sich aber der emotionalen Einflüsse bewusst ist, um so mehr ist man in der Lage, diese bei der Entscheidungsfindung unberücksichtigt zu lassen.

Je jünger man ist (bzw. je weniger ereignisreich das bisherige Leben war), um so kleiner ist der Erfahrungsschatz, auf dessen Grundlage man seine Entscheidungen treffen kann und um so mehr nehmen Emotionen Einfluss auf das Handeln. Deshalb handeln auch junge Menschen aus Sicht der älteren Menschen oft "unvernünftig" oder "verantwortungslos".

Rationalität ist keine Frage des Alters, wenngleich das eine mit dem anderen kommen kann.

Mit den eigenen geistigen Fähigkeiten hat das wenig zu tun. Jemand, der sich einen Candyflip einwirft, danach seine Karre mit 6 Leuten vollpackt, um sie dann mit 220 km/h am nächsten Baum zu vaporisieren, hat bereits zu dem Zeitpunkt, zu dem er den Flip genommen hat nicht rational gehandelt. Dehalb muss er aber in seinen geistigen Fähigkeiten nicht besonders eingeschränkt sein.

Was hat das mit geistigen Fähigkeiten zu tun?

Und wenn sich ein Herr Michel Friedman als erfolgreicher und öffentlichkeitswirksamer Anwalt und Politiker mit einer weissen Koksnase und dem Schw*nz in einer ukrainischen Prostituierten erwischen lässt, ist es alles andere als rational, sich in eine derartige Situation zu bringen. Aber keinesfalls ist das ein Zeichen für geminderte geistige Fähigkeiten.

Natürlich können wir das darauf reduzieren, dass die geistigen Fähigkeiten zwar im vollen Umfang vorhanden sind, aber zugegebenermaßen nicht sonderlich geschickt angewendet wurden. Also hatten Emotionen die Oberhand.

Nun, abgesehen davon, dass der Staat meint, sowas sei illegal, und die gesellschaftlichen Konventionen meinen, so etwas zu ächten und für verpönt zu erklären, sehe ich daran nichts Verwerfliches. Wem hat das geschadet? Nur dem schönen Schein der High-Society und vielleicht Friedman selbst.

Ich stelle mir nur eine Frage: Macht es jemanden etwa glücklich, jene Dinge und Emotionen zu ignorieren, die einen überhaupt erst glücklich machen? Ich glaube nicht. Auch wenn das Beispiel von Friedman krass gewählt ist. Wenn er Spaß daran hat, lasst ihn doch verdammt noch eins. Seid Jahrhunderten werden die eigenen Wünsche unterdrückt, weil man glaubt, irgendeinem gesellschaftlichen Klischee gerecht werden zu müssen. Mich macht derartiges Verhalten nicht glücklich.

naja .. ich kann deinen Standpunkt zwar nachvollziehen, aber meine Auffassung ändert sich dadurch nicht maßgeblich. Natürlich ist meine Moral subjektiv und basiert auf meinen Erfahrungen und den Lehren, die ich daraus gezogen habe. Allerdings weicht sie nicht deutlich von der Moral der meisten anderen Menschen ab, die ein ähnliches Alter und einen ähnlichen Werdegang haben.

Wenn ich zu jemandem sage, er sei krank, behindert oder ein Psycho, weil mir seine Verhaltensweise nicht passt, darf ich mich für gewöhnlich im nächsten Moment darauf einstellen, eine geballert zu kriegen. Abgesehen von diesem Aspekt sehe ich keinerlei Rechtfertigung in einer derartigen Sichtweise. Ich könnte genauso gut die Rationalität für krankhaft erklären (was viele meiner Altersgenossen sogar tun, wenn man mich als Streber usw. abstempelt). Eine Erklärung für die angebliche Krankhaftigkeit habe ich nicht. Man kann sie nur aufgrund der eigenen Abneigung, des eigenen "Hasses", hineininterpretieren.

Du wirst sicher auch Beispiele kennen, bei denen sich deine Bewertung bestimmter Dinge und deine Moralauffassung über die Jahre geändert hat. Bestimmte Dinge haben dich möglicherweise früher unglaublich gestört und lassen dich heute vollkommen ungerührt. Andere Dinge hast Du früher vielleicht noch nicht einmal wahrgenommen, aber heute gehen sie dir auf den Keks. In meinen Augen ein natürlicher Entwicklungsprozess.

Ja, teilweise. Ich kann dem zustimmen.

Dass in einem solchen Zusammenhang zunächst Trauer und verletzte Gefühle im Vordergrund stehen, halte ich für normal. Daraus kann sich dann Wut und Abneigung entwickeln, die irgendwann in gewissem Maße in Gleichgültigkeit gegenüber dieser Person mündet. Aber wahrhaftiger und leidenschaftlicher "Hass" wäre auch in diesem Zusammenhang krankhaft.

Was ich noch immer schlichtweg als Beleidigung empfinde. Jeder Mensch hat andere Verhaltensweisen und Emotionen und auch Wege, seine Emotionen auszuleben, und, solange es mir nicht schadet, respektiere ich dies. Etwas als krankhaft zu bezeichnen, weil es nicht der eigenen Denkweise entspricht, ist solipsistisch und ziemlich nahe dran an braunem Gedankengut. Und in meiner "Glaubensvorstellung" ist Solipsismus eine "Sünde". Aber das kann und will ich dir nicht aufzwingen.

Nach wie vor sieht es für mich so aus, als ob deiner Meinung nach die vermeintliche Objektivität bzw. Rationalität und ein gewisses Maß an Emotionalität einander vollkommen ausschließen. Ich aber bin vielmehr der Ansicht, dass die eine Sache ein Mittel der anderen Sache ist.

Persönliche Ziele entstehen immer aus einer Motivation heraus, und diese Motivation besteht notwendigerweise immer darin, dass man bestimmte Interessen, Wünsche und Träume hat. Diese wiederum entstehen dadurch, dass man Emotionen hat. Zum Beispiel würde ich gerne Musik machen, weil mir Musik sehr gefällt und mich glücklich macht. Daher entscheide ich mich, um dieses Ziel logischerweise zu erreichen, dafür, Unterricht in diversen musikalischen Disziplinen zu nehmen (Notenlesen, Instrument lernen usw.). Schließlich mache ich Musik, die mir gefällt und die mich glücklich macht.

Ergo: Emotion (Suche nach Glück) => Interesse/Ziel (Musik) => Rationale Handlung zur Erreichung desselben (Lernen) => Erfüllung des Ziels

Nicht die Rationalität ist das Ziel, sie ist das Mittel zur Erreichung des Ziels. Rationalität ohne Sinn und Wunsch nützt einem gar nichts. Der Computer (das rationale Element) ist nur deshalb nützlich, weil er vom Menschen verwendet wird, der es zur Erreichung eines bestimmten Ziels nutzen will.
 
So sehe ich das genau so. Wir haben so viel über Liebe geredet und sie versucht, korrekt zu definieren. Und jetzt beginnen wir uns mit dem Hass, sowohl geistig (hier) als auch durch den sog. "Was-nervt-stört-bedrückt-euch-gerade"-Thread auseinander zu setzen.

Ja. Und wo beginnt bei "Hass" die Krankheit? Etwa, wenn man ein fanatischer Terrorist, wie Osama bin Laden ist. Also für mich ist dieser Typ einfach "krank".

Ich meine auch, dass zwischen Hass und Liebe eine Verwandtschaft besteht. Wobei der Hass eher im Gehirn entsteht, als die Liebe. Denn die entsteht eher im "Bauch". Denn "Hass" bedeutet ja: "Meine Logik sagt mir, dass ist mein Feind /meine Feindin. Ich MUSS dagegen kämpfen".

Dem ist auch bei mir nichts hinzuzufügen. Denn wenn JEDER die "Objektivität" so bestimmen möchte, wie sie ihm passt, dann wird sie zu einer "Subjektivität". Oder so ähnlich, VinC, gell?

Und ich zwinge mich auch zu Dingen, die mir gar nicht behagen. Aber die mache ich trotzdem, weil es die ANDEREN von mir verlangen. Ich möchte unabhängig sein. Aber, wenn eine Gruppe zu stark ist, dann kann ich sie im "Kampf" nicht "besiegen". Und da überlege ich mir vorher IMMER, eine möglichst rationale Handlungsweise an diesen Tag zu legen.

Eben. Wenn ich mit 220 Sachen gegen einen Baum rase, dann kann ich genau so vorher einen "klaren Verstand" gehabt haben. Nur hat er in diesem Moment und für immer ausgesetzt.

Und Glück kann man nicht einfach ausblenden. Genau so wenig wie den "Hass". Denn hassen tut man IMMER "was" und "wen". Egal, wie man sich auch bemüht, diesen "objektierten Hass" auch abzulegen. Etwas bzw. Jemanden ZUERST mit "Widerwillen" zu begegnen, dann aber lieben und schätzen.
Ich hasse es zum Beispiel zu schwimmen, aber ich gehe trotzdem ins Wasser.
Andererseits gehe ich ÄUßERST ungerne zu meiner Großmutter mütterlicherseits. Aber ich hasse sie nicht. Warum denn? Etwas nicht leiden können und etwas hassen ist was ganz Anderes.
Hass ist wie gesagt, ein vom Gehirn aus gesteuertes Phänomen im Körper, welches Menschen dazu bewegt, Aggressionen gegenüber Anderen und Anderes zu zeigen.


Cherubion
 
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Die philosophische Herangehensweise ist mir die eigentlich wichtige, zu keinem wirklich anderen Zweck habe ich diesen Thread überhaupt eröffnet.
tja .. und da muss ich ganz wertfrei sagen, dass wir uns auf vollkommen verschiedenen Ebenen bewegen und ich für den philosophischen Ansatz nichts tauge.

Einige Dinge, die Du schreibst, sind hypothetisch gesehen sicher diskussionswürdig. Ab einem bestimmten Punkt ist es aber leider nicht mehr möglich, ein solches Thema abstrakt und theoretisch zu behandeln.
 
Ich habe Hass auf viele Menschen oder auch nur Teile von ihnen in meinem Umfeld...
Da ist erstmal mein Erzfeind, der mich grundlos schikaniert und beleidigt. Den HASSE ich einfach nur. Aber ich habe diesen Hass noch soweit unter Kontrolle, dass ich den Kerl nicht grundlos angreifen würde. Aber wenn er mir das Recht dazu gibt, ihn zu verletzen(Sprich: Wenn er mich angreift), dann... Nun, die Details möchte ich euch ersparen, was ich mit ihm machen würde, aber sein Hals würde nicht mehr so aussehen wie vorher.
Dann eine Eigenschaft eines Freundes von mir: Der Kerl muss mich ständig mit Sachen, die meines Erachtens reine Zeitverschwendung sind(andauerndes Antippen etc.)nerven, dabei ist er Klassenbester (Notendurchschnitt 1,4) und müsste imo wissen, dass sowas einfach nur kindisch und nervig ist. Einmal ist es soweit gekommen, dass er mein Forenpasswort rausbekommen hat und dann nichts besseres zu tun hatte, als mein Geschlecht in weiblich umzuändern und so weiter... Da bin ich echt ausgerastet. Und in solchen Situationen kommt der Hass und die Wut, die ich unter einer dünnen Haut Selbstbeherrschung verstecke, ungehindert zum Vorschein.
Ich versuche, nicht aggressiv zu sein, aber ich bin so an mich selbst angepasst, dass ich bei vielen Sachen, die ich anders machen würde, einfach die Geduld verliere.:?
 
Da ist erstmal mein Erzfeind, der mich grundlos schikaniert und beleidigt. Den HASSE ich einfach nur. Aber ich habe diesen Hass noch soweit unter Kontrolle, dass ich den Kerl nicht grundlos angreifen würde. Aber wenn er mir das Recht dazu gibt, ihn zu verletzen (Sprich: Wenn er mich angreift), dann...

Das du ihn nicht ohne weiteres angreifst und ihn zu verletzen suchst, ist eine vernünftige Handlungsweise, schließlich willst du keinen Ärger mit der Schulleitung oder was auch immer kriegen. Aber wieso glaubst du, dass Recht, ihn physisch anzugreifen, erst dann zu haben, wenn er dir physischen Schaden zufügen will? Greift er dich nicht schon die ganze Zeit an, indem er dich schikaniert? Ist die Schikane kein Schaden, der dir, bzw., deinem Ego zugefügt wird? Hättest du nicht auch jetzt das Recht, ihn anzugreifen, wo er doch schon dauernd angreift?

Dann eine Eigenschaft eines Freundes von mir: Der Kerl muss mich ständig mit Sachen, die meines Erachtens reine Zeitverschwendung sind(andauerndes Antippen etc.)nerven, dabei ist er Klassenbester (Notendurchschnitt 1,4) und müsste imo wissen, dass sowas einfach nur kindisch und nervig ist. Einmal ist es soweit gekommen, dass er mein Forenpasswort rausbekommen hat und dann nichts besseres zu tun hatte, als mein Geschlecht in weiblich umzuändern und so weiter... Da bin ich echt ausgerastet.

Wenn er dir so auf die Nerven geht, wieso bezeichnest du ihn als deinen Freund? Ich würde so jemanden eher als Störenfried, als nervensägendes Anhängsel bezeichnen. Tue ich auch, da ich genauso ne Nervensäge kenne, die mir immer aufn Sack geht mit Sachen, die keinen interessieren.

Was hat die schulische Leistung damit zu tun, wie gut er sich in die Gefühle anderer Leute einfühlen kann und wie sehr er sich überhaupt darum schert? Emotionale "Intelligenz" definiert sich nicht darüber, wie geil er kopfrechnen kann und wie klasse er naturwissenschaftliche Zusammenhänge erkennen kann. Ich kann absolut nicht kopfrechnen, ich nehm lieber sofort den Taschenrechner, für das Verständnis einer mathematischen Formel in Physik muss ich manchmal tagelang büffeln, aber ich kann mich relativ gut in andere Leute hineinversetzen und verstehen, warum sie manchmal so fühlen, wie sie fühlen (weshalb auch viele zu mir kommen, um mit mir über ihre Probleme zu reden *selbstbeweihräucher*).

Und in solchen Situationen kommt der Hass und die Wut, die ich unter einer dünnen Haut Selbstbeherrschung verstecke, ungehindert zum Vorschein.

Wenn du vermeiden willst, dass du Ärger dadurch bekommst, dass du manche Leute hasst, musst du deine Selbstbeherrschung verbessern. Was sehr schwierig ist, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.

Ich versuche, nicht aggressiv zu sein, aber ich bin so an mich selbst angepasst, dass ich bei vielen Sachen, die ich anders machen würde, einfach die Geduld verliere.:?

Was meinst du mit an dich selbst angepasst?
 
Also ich weiß nicht, ich kenne keinen Menschen den ich jetzt hassen würde. Ich stelle es mir so vor, dass ich erst einen Menschen hassen kann, wenn ich von diesem Menschen auf schlimmste Art und Weise entäuscht worden bin. Da ich für meinen Teil nur von Menschen entäuscht werden kann, die mir etwas bedeuten bzw. wichtig sind kommt dies eher selten vor und selbst dann hält dieses Hassgefühl (oder dieser Ärgerzustand) zwischen einer halben Stunde bis einen Tag an.

Woran dies liegt, dass ich keinen Menschen auf Dauer hassen kann? Ich weiß es nicht wirklich, vielleicht liegt es einfach daran, dass ich für mich versuche zu verstehen, wieso ein Mensch etwas macht oder etwas nicht macht.

Und ich muss sagen, ich kann ganz gut damit leben und fühle mich eigentlich als ausgeglichenen Menschen.:)
 
Mit "an mich selbst angepasst" meine ich, dass ich in allen möglichen Sachen mein ganz eigenes Tempo habe. Ich bin Individualist(Wie ich im Metal vs. HipHop-Thread schon erwähne;)) und deshalb ziemlich ungeduldig, wenn jemand für eine Sache, die ich schnell mache, sehr lange braucht, werd ich extrem nervös und genervt.

Der Kumpel ist ja sonst ein ganz netter Kerl, nur eben diese eine Eigenschaft nervt mich an ihm. Obwohl, eine Sache wäre da noch:
Einer hat mal vorgeschlagen, ich sollte zu den Pfadfindern kommen, so nen Verrückten wie mich könnten die da noch gebrauchen.:ugly: Seit dieser Jemand das vorgeschlagen hat, nervt mich mein Kumpel die ganze Zeit, ich solle zu den Pfadfindern kommen... Dieser Missionierungswahn. (Noch ein Grund, warum ich das Christentum nicht mag) Ich hoffe, der geht nit zu den Zeugen Jehovas... Dann hab ich keine ruhige Minute mehr:lol:.

Diese Schikaniererei von meinem Erzfeind ist für mich noch am Rande des gerade noch so akzeptierbaren. Dazu reicht meine Selbstbeherrschung noch aus. Und ich sehe Schikane noch nicht als triftigen Grund an, jemanden zu verletzen. Ich vergelte Gleiches mit Gleichem. Da ich aber im Schikanieren nicht sonderlich gut bin, schlucke ich das eben einfach runter. Aber wenn der mich anpackt... RRRRAAAAAAAHHRR
 
Dann mal meine Meinung zu dem Thema.
Vorneweg: Ich würde nicht sagen, dass ich etwas oder jemanden wirklich hasse, denn Hass ist für mich,, wie schon gesagt, sowas wie das Gegenteil der Liebe - und wie stark die ist, ist hinreichend bekannt und beschrieben wurden. Deshalb bedeutet Hass für mich nicht nur eine starke Abneigung gegen jemanden oder etwas zu hegen, sonder dieses Objekt, öhm, bei Chance "aus dem Weg zu räumen". Ohne Rücksicht auf Verluste. Und ohne Reue.

Deshalb kann ich nachfolgend nich von Hass sprechen, denn den reinen, puren Hass durfte/mußte ich noch nicht miterleben.

Abneigungen habe ich einige (viele ^^"), wobei sie in ihrer Stärke variieren.
Ich kann zB Angeber und "Pimps" (soll heißen: Menschen, die sich für den Absoluten Überflieger halten) nicht ab - da krieg ich sehr schnell einen sehr dicken Hals. Zu dieser Gruppe (also zu denen, die ich nich mag) gehören auch Leute die denken, dass sie, nur weil sie älter sind als ich, automatisch Recht haben und sich auch nicht irren könnten. Eine viel Schwächere Abneigung habe ich gegen Personen, die einfach nur doof sind. Sry, klingt jetz hart, aber ich kann es nun mal nicht ab, wenn mich jemand dauernd mit demselben Mist volllabert (der mich nicht interessiert), nur Schwachsinn von sich gibt, nicht zuhört und/oder gar nichts kapiert (von gesagtem oder getanem, ich rede hier nicht von Schulbildung!).
Eine DEUTLICH stärkere Abneigung habe ich gegen Nazis - warum, kann sich glaub ich jeder hier denken.

Einen richtigen Erzfeind habe ich (noch) nicht. Ich kann zwar einen Klassenkameraden aus der 3./4. immer noch nicht leiden, was aber daran liegt, das ich ihm (und dadurch auch dem Rest der Klasse) 2 Jahre intensivstes Mobbing zu verdanken habe, und das war wirklich nicht lustig. Aber deshalb würde ich keinen von ihnen "vernichten", das wären dann (kindische) Rachegelüste, un die brauch ich, genau wie richtigen Hass, überhaupt nicht.
Ganz im Gegenteil, eigentlich finde ich, das Emotionen an sich völliger Schwachsinn sind. Gut, Freude ist toll, aber je froher man ist, desto "tiefer fällt" man hinterher. Wut, Ärger, Hass, um nur einige zu nennen, sind überflüssig und beeinflussen unsere Handlungen nur ins Negative.

*Strenggläubige Christen sollten den nächsten Absatz überspringen, er enthält Blasphemie*

Als Beispiel kann man sich Gott nehmen: Am Anfang ist Gott, wie ich finde, herrschsüchtig und reagiert übertrieben und heftig. Er verzeiht - ja geil, aber wenn er nicht so reagiert hätte, wie es in der Bibel steht, hätte es nicht so weit kommen müssen. Beispiel: Adam und Eva essen einen Apfel, obwohl es verboten war, und werden aus dem Paradies geworfen. Hallo? Übertrieben?
Außerdem, wenn Gott alles geschaffen hat, warum hat der dann diesen dummen Baum da hin gestellt? Schikane!
2. Beispiel: Die Menschen sündigen und verhalten sich nicht so, wie gewollt - und er löscht erst mal, bis auf 2 tiere pro art und eine handvoll menschen, die gesammte Weltbevölkerung aus. Übertrieben? Ich denke schon, schließlich hat er den Menschen geschaffen - mit allen seinen Fehlern.
Aber das führt jetzt zu weit und gehört nicht hierher.

*Hier könnt ihr weiterlesen*

So verhält er sich auch mit der Liebe - man verliebt sich und verhält sich wie der letzte Idiot. Sollte es dann doch klappen folgt irgendwann dann die Ernüchterung, und man ist todtraurig (Liebeskummer)*#*. Klasse. Die Frage ist hier, ob sich eine kurze Zeit Freude für die nachfolgende Trauer lohnt. (ich möchte hier nicht unbedingt eine Antwort haben, das soll jeder für sich selbst entscheiden). Denn enttäuscht wird man. Garantiert. Und wenn es 20 Jahre dauern sollte, der Anschiss lauert überall.
Der Mist an der Sache ist, das der Mensch nicht ohne kann. Ich würde auch gerne wieder eine Beziehung haben, aber finde mal die richtige (oder den richtigen, je nach dem).

*#* Einschub: Ein Tipp: Sollte es soweit sein, das man Liebeskummer hat, lasst es/ihn raus und zeigt Gefühle, danach hat man es wenigstens hinter sich. Macht es nich wie ich, der alles runtergeschluckt und verdrängt hat - ist wirklich sehr unschön und verlängert und verstärkt das Leiden nur.

Man könnte, wenn man das ließt, fast denken, das ich verbittert bin - irgendwie. Kann daher kommen, das ich immer noch keinen Sinn im Leben gefunden habe :?
mfg erc
 
Ja gut. So kann man es auch sehen. Hass ist ein äußerst negatives Gefühl gegen Anderes und Andere. Natürlich drücke ich das nicht (Nicht wegen meiner Intelligenz!) so ausführlich aus, wie du. Aber, so wie ich es darstelle und es auch erörtere, kann man es genau so als "Scharesoftler" verstehen.

Und ich habe "puren Hass" auch zum Glück nicht miterlebt. Selbst Adolf H. hasste nicht Alles auf der Welt. Aber er hasste das, warum wir ihn jetzt Alle hassen.

Ich kann "Pimps" auch nicht leiden. Genau so wie "Faker". Sprich, also Jugendliche, die mit herunter gelassener Hose herum laufen und nicht einmal richtig deutsch sprechen. Und das, obwohl sie z.B. erst vor 2 Wochen ihre erste Hip-Hop-Platte gekauft haben. Und ich mag ebenso keine Rechthaber und Besserwisser, die mir stets ins Wort fallen. Und ganz besonders, so wie du, ercvomnil, die dann mit "Gelaber" weiter machen, anstatt sich meine Erörterung einmal näher zu betrachten.

Und "Erzfeinde" habe ich noch nie gehabt. Sicher, ein paar Jungen und Mädchen haben mich regelmäßig geärgert. Aber die konnte man nicht als "Erzfeinde" bezeichnen, weil sich der Charakter von denen bestimmt geändert hat im Laufe der Zeit.

Also ich habe da schon einen Sinn im Leben gefunden. Und zwar bekomme ich den endgültig im September, wenn ich anfange zu arbeiten. Und so wie ich "Hass" definiere, dürfte auch okay sein, oder?


Cherubion
 
Klar :)
Jeder definiert sich die Welt anders - und das finde ich auch völlig ok und wünschenswert. Wie schlimmer wäre es, wenn man einfach alles, wenn man einfach alles vorgekaut hinimmt, denn das kann zu unschönen Massen-Ereignissen führen.
mfg erc
 
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