Deutschlands Nationalhymne. Sind die ersten Strophen verboten?

Also ich habe mal gehört (weiß aber auch nicht so genau, ob es stimmt^^), dass die ersten beiden Strophen zwar nicht verboten sind, aber trotzdem nicht im öffentlichen Fernsehen oder so für irgendwas verwendet werden sollen. Wenn z.B. jemand im Fernsehen die Nationalhymne von Deutschland singt (ich glaube sarah conner hat das mal getan), dann ist es verboten, dabei die ersten Strophen mitzusingen, weil sie ja genau genommen einfach nicht mehr dazu gehören heutzutage.
Deshalb gibts da angeblich schon ein Verbot, aber dieses sagt eben nur aus, dass die ersten beiden Strophen nicht so dargestellt werden dürfen, als würden sie zur eigentlichen Nationalhymne gehören, es sei denn es ist für ne Dokumentation oder so.
Ich glaube das stand mal in irgendner Zeitung, weiß aber wie gesagt nicht, obs nicht doch anders ist.

Naja und die ersten beiden Strophen werden heutzutage eben sehr mit den Nazis in Verbindung gebracht, es ist deshalb wahrscheinlich eher weniger ratsam, die in der Öffentlichkeit vor sich hin zu trällern ^^
 
Sie sind nicht verboten sondern "nur" geächtet, das weiß ich noch von meiner Vereidigung aus meiner Wehrzeit.

Zum Thema Nationalstolz: Soweit bekannt ist Patriotismusbekennung durchaus legitim, und wurde auch von den Volksparteien so dargestellt.
 
Ich verstehe nicht, was an der 2. Strophe so schlimm ist, das sie geächtete wird. Schließlich geht es nur darum, dass wir unsere Kultur bewahren sollen, und wenn das schlimm ist kann ich nur sagen: Armes Deutschland!
 
Ist das dein Ernst? Findest du, dass "Deutschland, Deutschland, über alles" den Stolz auf dein Land oder dein Herkunft zum Ausdruck bringt? Findest du "Deutsche Frauen, deutsche Treue" eine stützenwerte Aussage, die du gern rüberbringen möchtest? Denk doch mal ein bisschen.... oder kannst du dich da wirklich mit identifizieren (bzw. infizieren)
Man kann ja ruhig ein bisschen nationalen Stolz zum Ausdruck bringen (wenns unbedingt sein muss...), aber die Gründe, warum die ersten Strophen der Hymne nicht gern gehört werden, kann ich mühelos nachvollziehen.
 
Ist das dein Ernst? Findest du, dass "Deutschland, Deutschland, über alles" den Stolz auf dein Land oder dein Herkunft zum Ausdruck bringt? Findest du "Deutsche Frauen, deutsche Treue" eine stützenwerte Aussage, die du gern rüberbringen möchtest? Denk doch mal ein bisschen.... oder kannst du dich da wirklich mit identifizieren (bzw. infizieren)
Man kann ja ruhig ein bisschen nationalen Stolz zum Ausdruck bringen (wenns unbedingt sein muss...), aber die Gründe, warum die ersten Strophen der Hymne nicht gern gehört werden, kann ich mühelos nachvollziehen.


Nachvollziehbar ist es schon, ABer im grunde haben die Nichts mit dem Nazi denken zu tun. Diese Strophen wurden einfach für Hitler's zweck missbraucht.
Deshalb finde ich dieses gebrabbel wie schlimm es doch ist die ersten 2 Strophen zu singen bescheuert. Ich persönlich kenne den Inhalt zwar nicht aber sie sind nicht für Hitler geschrieben worden. Somit sind sie auch keines von Hitler's "Werkzeugen". Er hat sich missbraucht, genauso wie den Christlichen Glauben (Mir sind da noch einige fetzen aus dem Konfer Unterricht im Kopf) und viele andere Dinge.

Soll ich jetzt aufhören an Gott zu glauben, weil Hitler den Deutschen sagte sie sollen gute Christen sein ? (Sprich: Sie sollen nur Sex haben wenn es zur Fortpflanzung dient)

Mit genau solchen dingen wurde das Volk beeinflusst. Und die Nationlahymne war nur eine Möglichkeit, dies zu tun.
 
Interessant. In der Schule wurde uns immer gelehrt, dass die Strophen verboten sind.
Da hat die Schule auch nicht ganz Unrecht. *g*

Denn, als Nationalhymne ist nur die dritte Strophe zulässig.
Wer die beiden ersten Strophen dazu nimmt, besonders bei offiziellen Anlässen, der fängt sich Ärger ein.
Die Deutsche Nationalhymne besteht nur aus der dritten Strophe.

Das Deutschlandlied, Lied der Deutschen, besteht aus drei Strophen, aus diesem ist die jetzige Deutsche Nationalhymne hervorgegangen.
Es ist generell nicht verboten das Deutschlandlied zu singen, allerdings eben nicht bei offiziellen Anlässen als Nationalhymne, weil die nunmal nur aus der dritten Strophe besteht. Man muss vor allem aufpassen, in welchem Rahmen, Umfeld, bei welchem Anlass man das Deutschlandlied singt.
Zum Beispiel bei einer Besichtigung eines ehemaligen KZ mit der ersten Strophe zu beginnen, dürfte mit ziemlicher Sicherheit kein geeigneter Rahmen, kein geeigneter Anlass sein. Da muss man sich sogar fragen, ob es überhaupt ein geeigneter Rahmen für die Nationalhymne ist.
Ich für meinen Teil würds mir jedenfalls verkneifen.


Man kann ja ruhig ein bisschen nationalen Stolz zum Ausdruck bringen
Wie viel ist ein bisschen?
 
ein bisschen.... mir ist ein bisschen eigentlich auch schon zu viel, aber mir geht es um eine Reaktion.
Ich persönlich kann überhaupt keine Identifikation mit Abstrakta wie "Nation" etc. entwickeln, und stolz kann ich nur auf Sachen sein, zu denen ich selbst etwas beigetragen habe oder die ich selbst gemacht habe.

Und nochmal zum Missbrauch: Auch das Hakenkreuz ist strenggenommen ein Missbrauch eines "alten Zeichens", das Problem ist, dass das nun einmal historisch eingeschrieben wurde und das kriegt man nicht dadurch weg, in dem man den Missbrauch feststellt. Die meisten unserer Wörter und Zeichen haben irgendwann einmal etwas anderes bedeutet, aber man kann das aktuelle Verständnis nicht einfach auf ein früheres und "unschuldiges" zurück schrauben.
Die zwei Strophen des Deutschlandliedes sind, davon abgesehen, auch ohne das Zutun des Nationalsozialismus etwas fragwürdig, oder, um es klar zu sagen: Die sind auch ohne Hitler einfach Mist und würden wohl so und so nicht mehr gesungen werden.
Dass andere Länder auch seltsame Texte in ihren Hymnen haben, stimmt zwar, macht es aber nicht besser, denn die Idee von "Nationalhymnen" kommt nunmal aus einer chauvinistischen Zeit und diese Ideologie ist solchen Hymnen per se zu eigen. Aber da gibt es große Unterschiede.
Vielleicht kann man sich mit "ein bisschen" darauf einigen, dass man mit der Kultur, aus der man stammt, der Landschaft und der Gesellschaft darin etwas Positives verbindet und das auch zeigen darf... das fände ich prinzipiell schon in Ordnung.
 
@Stefanu,
Von der ersten Strophe habe ich gar nichts geschrieben, und die zu singen halte ich schon wegen der nicht mehr aktuellen Grenzführung für falsch.
Und was die zweite Strophe angeht, da heißt es ja: Deutsche Frauen, deutsche Treue, deutscher Wein und deutscher Sang sollen in der Welt behalten ihren alten schönen Klang,
Was ich als Aufforderung sehe unsere Kultur zu bewahren, woran ich jetzt nichts schlimmes erkennen kann.
Vielleicht hab ich dich falsch verstanden, aber ich wollte hier nichts nationalistisches von mir geben.

Azaghâl
 
Die Strophen sind nicht verboten.

Wie schon erwähnt. Die Stelle "Deutschland, Deutschland über alles" bedeutet nicht das Deutschland "am besten" ist. Sie bezieht sich darauf das zu der Zeit in der die Strophe geschrieben wurde erstmals ein einig Deutschland aus den verscheidenen Fürstentümern etc entstanden und soll zur Einigkeit aufrufen. Deutschland soll über allen bisherigen Grenzen stehen.


"Von der Maas bis an die Memel..."
Ebenfalls schon erwähnt. Leider sind diese Grenzen offiziell nicht mehr aktuell.

"Deutsche Frauen, Deutsche Treue..."
Soll ganz klar zum erhalten und zur Wertschätzung unserer deutschen Kultur aufrufen.



Ehrlichgesagt finde ich es sehr schade das die ersten Strophen nicht mehr gesungen werden.
 
ein bisschen.... mir ist ein bisschen eigentlich auch schon zu viel, aber mir geht es um eine Reaktion.
Ich persönlich kann überhaupt keine Identifikation mit Abstrakta wie "Nation" etc. entwickeln, und stolz kann ich nur auf Sachen sein, zu denen ich selbst etwas beigetragen habe oder die ich selbst gemacht habe.

Kann ich kein Verständnis zeigen. Wieso sollte man nicht stolz auf sein eigenes Land sein? Wir alle tragen was bei mit dem was wir tun. Ich bin stolz auf deutschland und auf unsere kulturelle vielfalt. Ich denke Deutschland hat aus einigen Fehlern gelernt und meistert "sein leben"

Ach und das mit dem Hakenkreuz (Ich bevorzuge den begriff Swastika)
Dazu haben wir hier schon nen thread und das hat nun wirklich nichts mit dem thema hier zu tun^^

Aber leute ich denke das meine frage bis aufs letzte geklärt ist und alles andere nur noch abschweift. es sind am ende immer die selben gespräche.

Wenn jemand möchte kann er den thread schließen oder nicht. Aber ich möchte nicht das der thread zu sehr vergewaltigt wird xD

Danke nochmal an alle die mir ihre Antworten gegeben haben und auch der ein oder andere seine meinung dazu gesagt hat^^
~Einfach immer noch das beste Forum für alle themen :) <33
 
ein bisschen.... mir ist ein bisschen eigentlich auch schon zu viel, aber mir geht es um eine Reaktion.
Ich persönlich kann überhaupt keine Identifikation mit Abstrakta wie "Nation" etc. entwickeln, und stolz kann ich nur auf Sachen sein, zu denen ich selbst etwas beigetragen habe oder die ich selbst gemacht habe.
Du trägst nichts bei? Du machst nichts selbst?
Gehst du nicht arbeiten in Deutschland, zahlst du keine Steuern, Sozialabgaben, oder hast es vor?
Gehst du nie ins Kino, ins Theater, in die Oper, in eine Kunstausstellung, in ein Museum?

Wenn du ein Haus baust, bist du nicht Stolz drauf dir ein Haus bauen zu können?
Bist du nicht Stolz drauf, wenn das Haus fertig gebaut ist?
Bist du nicht Stolz drauf, deiner Familie ein Heim bieten zu können?
Nichts anderes machst du, wenn du arbeitest, Steuern zahlst, Sozialabgaben, etc pepe. Du trägst einen Teil dazu bei, dass das 'Haus' Deutschland fertig wird. Dauert zwar etwas länger, aber was solls, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut...
 
Doch, das alles tue ich und entwickle da auch einen Stolz. Warum greifst du mich da so an? Statt dser "Abstrakta" eben diese konkreten Dinge, das wollte ich sagen. Aber das ist dann eben nicht mehr "Nation" etc, was da personifiziert und zu einem Subjekt gemacht wird. Das Land besteht aus den Menschen, einer, einer und wieder einer, die alle zusammen ergeben dann eben das, was man "Kultur" nennt und bei aller Kritik gibt es da Vieles, was man gut stehen lassen kann. Deswegen muss ich aber noch lange keine Hymnen mit (für mich) fragwürdigen Aussagen singen.
@Fennighor: Irgendwie glaube ich, dass meine Aussage etwas schräg rüber gekommen ist. Ich habe nämlich das Gefühl wir posten komplett aneinander vorbei, meinen aber im Prinzip eigentlich das Gleiche.
 
Hat da jemand in der Schule nicht aufgepasst...

Wenn du schon meine Beiträge kritisierst, dann bitte auch mit nem einleuchtenden Grund. Denn mit deinem Post erkenne ich diesen ehrlich gesagt nicht wirklich^^
Ich sagte selbst dass ich davon mal gehört habe, nicht dass ich davon überzeugt bin.
Und was hat das ganze eigentlich mit der schule zu tun ? :huh:
 
Doch, das alles tue ich und entwickle da auch einen Stolz. Warum greifst du mich da so an?
Tue ich nicht. Ich hab Fragen gestellt, mehr nicht.
Selbst wenn, würde ich deine Aussage(n) angehen, nicht dich. Dich kenne ich nicht, kann mir kein Urteil bilden, geschweige denn erlauben, aber deine Aussagen kann ich mir 'vornehmen'. :)

Irgendwie glaube ich, dass meine Aussage etwas schräg rüber gekommen ist. Ich habe nämlich das Gefühl wir posten komplett aneinander vorbei, meinen aber im Prinzip eigentlich das Gleiche.
Dir scheint der Begriff 'Nation' (zu) abstrakt.
Mir ist er das nicht, für mich ist 'Nation' eben alles um mich herum, ob meine Frau, meine Familie, mein Nachbar, oder in größerem Rahmen die Gesellschaft, unsere Kultur, etc pepe.
Darum habe ich auch kein Problem mit 'Nationalstolz'. Ich bin aktiver Teil dieser Nation, mit allem was ich tue, leiste, schaffe, denke, fühle. Und weil ich kein Problem damit habe, stolz zu sein auf 'all das', kann ich ganz simpel auch 'Nationalstolz' empfinden.


Ich glaube allerdings, dass es sehr viele Menschen in Deutschland gibt, die nicht trennen können, zwischen dem was unser Land ist, was es ausmacht, was es leistet in der Welt und dem was einmal war.
Für das was einmal war, kann ich nichts, dafür kann man mich nicht verantwortlich machen, dafür trage ich keinerlei Schuld. Das gilt mittlerweile im Grunde für alle Bürger dieses Landes, wenn man vielleicht von einer Hand voll Menschen absieht, die noch am Leben sind aus der damaligen Zeit.
Es gibt keinen Grund für uns, sich für irgendetwas zu schämen, für etwas die Schuld zu übernehmen, das wir nicht verursacht haben. Sippenhaft gibt es bei uns nicht - und in den meisten anderen Ländern, die uns gern mal in den Hintern treten und meinen wir sollten mal lieber nicht aufmucken, auch nicht.
Natürlich wissen wir um die Verantwortung, die wir durch unsere Historie tragen. Mehr ist das aber auch nicht: Es ist eine Verantwortung. Keine Last, oder Schuld.
Also bitte, ruhig mal etwas Stolz zeigen. ;)
 
Also Leute... ich muss den meissten von Euch leider sagen, das Ihr keine Ahnung vom Thema habt...... und die Schule mal was richtiges lehrt.

Das Deutschland-Lied ist in seiner GÄNZE verboten....Durch Verordnung der Siegermächte nach Kriegsende..... Die 3 Strophe wird lediglich "Toleriert".


Ich gehe mal davon aus, das Die Bundesregierung, vertreten durch das Auswärtige Amt als Quelle bei diesem Thema eine gewisse Glaubwürdigkeit besitzt....

http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/WillkommeninD/Nationalhymne-geschichte.pdf
 
Meixis Link schrieb:
Heuss hingegen wollte den demokratischen Neuanfang auch mit einer neuen Hymne sichtbar machen. So ersetzte er zunächst im August 1950 das Deutschlandlied durch die Melodie "Ich hab' mich ergeben".

:lol:

So kann man den Kniefall vor den Siegermächten auch ausdrücken xD

Das Deutschland-Lied ist in seiner GÄNZE verboten....Durch Verordnung der Siegermächte nach Kriegsende..... Die 3 Strophe wird lediglich "Toleriert".

Ich kenne nicht den genauen Wortlaut der Jurisdiktion des 2+4-Vertrages, aber da der BRD 1990 nominell volle Souveränität zuerkannt wurde und die Vier Mächte die Kontrolle über Deutschland abgegeben haben, sollte diese Regelung nicht länger von Belang sein (§ 7). Oder nicht?
 
@Zekha

Doch...das trifft in der Form auch heute noch zu...

Lediglich der damalige Bundespräsident Richard v. Weizsäcker einigte sich im November 1991 in einem Briefwechsel mit Kanzler Kohl - angelehnt an die historische Korrespondenz zwischen Heuss und Adenauer 40 Jahre zuvor - die dritte Strophe des Deutschlandliedes auch zur Hymne der wieder vereinigten Republik zu deklarieren.
... und das war ja bekanntlich NACH den 2+4 Verträgen....

Normaler Weise werden Hymnen per Gesetz, oder in der Verfassung eines Landes zur Hymne erklärt und stehen deshalb unter besonderem rechtlichem Schutz vor Verunglimpfungen.....

Rein Völkerrechtlich hat die BRD gar keine Nationalhymne...sondern nur ein Lied, das allgemein anerkannt bei öffentlichen Anlässen gespielt wird....
 
Zuletzt bearbeitet:
@Zekha

Doch...das trifft in der Form auch heute noch zu...

... und das war ja bekanntlich NACH den 2+4 Verträgen....

Normaler Weise werden Hymnen per Gesetz, oder in der Verfassung eines Landes zur Hymne erklärt und stehen deshalb unter besonderem rechtlichem Schutz vor Verunglimpfungen.....

Rein Völkerrechtlich hat die BRD gar keine Nationalhymne...sondern nur ein Lied, das allgemein anerkannt bei öffentlichen Anlässen gespielt wird....

Meine Frage bezog sich eher auf die Tatsache, dass die Siegermächte das Lied als solches verboten haben. Wenn die BRD dieses Verbot nicht selbst nach 2+4 erneuert haben, gäbe es eigentlich keine offizielle Reglementierung dazu, außer das Melodie und dritte Strophe in Kombination als offizielles Lied für öffentliche Anlässe gespielt wird.

Meine Frage ist nur, hat die BRD diese Regelung stillschweigend übernommen und den Zusatzfall als öffentliches Anlasslied hineindefiniert oder ist mit dem 2+4-Vertrag das Verbot der Siegermächte nicht einfach erloschen, weil es nicht durch die nunmehr souveräne BRD bekräftigt wurde?