Logbuch des Kapitäns
Eintrag 1
Elende Nekromanten ... kann ein toter Mann denn nicht in aller Ruhe seinen Frieden finden? Nun, eigentlich sollte ich ihnen danken. Dieses verfluchte Seelengrab war nicht gerade das, was man sich unter ewigem Frieden vorzustellen vermag. Und jetzt wandere ich ein drittes Mal auf dieser Welt ... das kann auch nicht jeder von sich behaupten. Wenn diese Kuttenp*sser allerdings geglaubt hatten, ich wäre ihre Marionette, dann waren sie mächtig im Irrtum. Mögen sie nun die selben Qualen erleiden, die ich durchmachen musste.
Ich hatte es geschafft, sie zu überwältigen und zu fliehen - mit nichts als den Lumpen an meinem Leib und einem lachhaften Eisendolch! Das grenzt eigentlich schon an ein Wunder. Ich musste feststellen, dass ich mich nun in Himmelsrand befinde ... meiner Geburtsstätte. Aber vieles hat sich verändert. Ich weiß bisher noch nicht, wie viel Zeit seit meinem ersten Leben verstrichen ist. Auf jeden Fall führte mich mein Weg zunächst in die Stadt Rifton. Hier erfuhr ich, dass die Diebesgilde scheinbar ihren Sitz in der Kanalisation unter der Stadt hatte. Ich brauchte allerdings nicht zu suchen ... auf dem Marktplatz wurde ich angehalten, einem gewissen Brynjolf bei einem "Vorhaben" zu unterstützen. Ich erkenne einen Schurken wenn ich ihn sehe. Er war eindeutig ein Mitglied der Gilde. Ich half ihm, einem Händler einen fremden Ring unterzujubeln, damit er verhaftet werden würde. Anschließend sollte ich ihn im Rattenweg aufsuchen. Es war nicht leicht, besonders nicht, wenn man weder eine Rüstung noch eine ordentliche Waffe besaß. Aber ich schaffte es. Nachdem ich für die Gilde einige Schulden eingetrieben hatte, wurde ich offiziell aufgenommen. Wie heißt es so schön? Willst du hoch hinaus, musst du ganz unten anfangen. Und wenn ich erstmal wieder ein Schiff mein Eigen nenne, dürften sich Beziehungen zur Diebesgilde als äußerst nützlich erweisen. Und hier bin ich nun ... als Frischling der Gilde. Wollen wir doch mal sehen, ob ich meinem alten Ruf aufs Neue gerecht werden kann.
Eintrag 2
Ich habe meinen ersten richtigen Auftrag erhalten … „Auftrag“. Himmelfahrtskommando trifft es wohl besser. Eine ziemliche Schnapsidee, den neuen Rekruten gleich auf eine Mission zu schicken, die selbst für den Infiltrier-Experten der Gilde zu heiß war. Gut Goldenglanz wird warten müssen. Ich bin noch ziemlich eingerostet und muss mich daran gewöhnen, wieder unter den Lebenden zu weilen.
Stattdessen habe ich mir einen Kopfgeldauftrag des Fürstentums geholt. Tja, in der Branche der Gesetzlosen heißt es fressen oder gefressen werden. Die Banditen selbst waren kein Problem, aber auf dem Rückweg bin ich in ein Scharmützel zweier Goblinstämme geraten. Zum Glück haben sich die meisten gegenseitig abgeschlachtet, so musste ich mich lediglich um drei dieser Biester kümmern.
Außerdem hatte ich mir auch etwas zusätzliche Arbeit in der Gilde verschafft – einen Raubzug in Weißlauf. Es hätte nicht besser kommen können, denn ein Wächter der Khajiit-Karawane hat irgendein Amulett an eine Banditenbande ganz in der Nähe dieser Stadt verloren.
Der Weg nach Weißlauf war lang, aber ohne sonderbare Ereignisse – nun, bis auf einen Haufen untoter Soldaten in einem Wachturm hinter Shors Stein. Die waren ziemlich zäh, und um ein Haar hätten sie mich erwischt, doch ich konnte sie bezwingen. Von den lebenden Toten sollte ich mich zunächst noch fernhalten.
In Weißlauf habe ich dann das Haus einer reichen Familie ausgeräumt … Haus Grau-Mähne? Ich erinnere mich nicht, aber es ist auch egal. Dafür erweisen sich die Schattenzeichen der Gilde als äußerst hilfreich – beinahe hätte ich jemanden ausgeräumt, der unter ihrem Schutz steht.
Nach getaner Arbeit fragte mich ein Rothwardone, ob ich ihm bei der Wiederbeschaffung seines Schwertes behilflich sein könne. Ich habe zugesagt, denn auch diese Diebesbande war ganz in der Nähe. Das Schwert war von meinen beiden Aufträgen noch am nahesten, also kümmerte ich mich darum zuerst. Gegen einfache Banditen komme ich mittlerweile ausgesprochen gut zurecht. Auch bei der Wiederbeschaffung des Amuletts gab es keine Komplikationen. Doch auf dem Rückweg nach Weißlauf rückten mir ein paar bezahlte Schläger auf die Pelle … ein harter Kampf. Irgendwie schaffte ich es, ein Skelett zu meiner Unterstützung zu rufen. Es geschah instinktiv und im ersten Moment hab ich richtig verjagt … aber zu zweit waren die Raufbolde kein Problem. Offenbar ist meine Verbindung zum Tod nach wie vor präsent – ich sollte beizeiten mal einen Magier konsultieren.
Nun, ich habe das Schwert abgeliefert, bin mit der Kutsche nach Rifton zurück und habe erstmal mein Diebesgut verkauft. So langsam häuft sich das Geld an und ich kann hoffentlich bald in meine Vorhaben investieren.
Eintrag 3
Ich hatte beschlossen, mir Gut Goldenglanz einmal genauer anzusehen. Von Vex erfuhr ich, dass es einen Abwasserkanal gab, durch den ich ohne große Probleme in das Gut gelangen sollte … also wollte ich schauen, ob dieser nach wie vor unbewacht war. Söldner fand ich keine vor, aber dafür mannshohe Skeever! Keine Ahnung was das war, aber den Kanal kann ich mir wohl abschminken. Ich bin nur heilfroh, dass sie mich nicht gesehen hatten.
Stattdessen besorgte ich mir also wieder Zusatzarbeit, dieses Mal bei Vex. Erneut führte mich mein Weg nach Weißlauf, ich sollte aus der Kasse der Kriegsjungfer einen Amethyst entwenden. Das war kein Problem und bei der Gelegenheit ließ ich noch andere Wertsachen mitgehen. Auch dem örtlichen Alchemisten stattete ich einen Besuch ab … eine wahre Goldgrube, ich fand einige seltene Zutaten und hochwertige Tränke. Damit werde ich wieder um einige hundert Septime reicher sein.
Eintrag 4
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll … so viel ist passiert. Ich werde es kurz halten – es begann mit meiner Neugierde, den schwelenden Ruinen eines Dorfes namens Helgen und mit einer Drachensichtung. Ich besorgte für einen dieser eitlen Zauberer einen Stein und jetzt stehe ich hier, als Thane von Weißlauf, als Drachenblut und als Drachentöter obendrein. Und das ist ganz sicher kein Seemannsgarn.
War ich schon zu meinen Lebzeiten Drachenblut? Oder hat auch das was mit diesem verfluchten Seelengrab zu tun? Ich weiß es nicht … und genau so wenig weiß ich, wo ich hier hereingeraten bin. Was ich allerdings weiß, ist, dass die Rückkehr der Drachen das Ende der Welt bedeutet. Ich kenne die Sagen der Nord nur zu gut. Und ich mag diese Welt. Bei Oblivion, ich bin gerade erst wieder zurück und hatte noch nicht einmal wieder ein Steuerrad in meinen Händen. Ich mag nur ein lausiger Pirat sein, aber wenn ich irgendwas dagegen tun kann … ich wäre ein Dummkopf, es nicht zu versuchen. Schlimmer kann die Situation ja auch nicht werden.
Das bedeutet auch eine große Veränderung in meinen Plänen … ich sollte möglichst bald diese Graubärte aufsuchen. Ich hoffe, die stören sich nicht daran, dass das Drachenblut ein unehrlicher, verfluchter und untoter Pirat ist.
Eintrag 5
Ich wurde von einigen Rothwardonen angesprochen, die sich als Alik'r-Krieger vorstellten. Sie suchten jemanden innerhalb von Weißlauf, aber die Stadtwache hatte sie vertrieben. Somit haben sie mich gebeten, die Augen nach einer Frau aus Hammerfell offen zu halten und mir eine Bezahlung in Aussicht gestellt. Ja ja, Geld regiert nunmal die Welt. Ich erinnerte mich, in der beflaggten Mähre eine Rothwardone gesehen zu haben und begann dort mit der Suche. Tatsächlich war die Bedienung dort die Gesuchte, und sie bat mich, den Anführer dieser Leute auszuschalten. Als ich ihn jedoch gestellt hatte, schlug er mir eine andere Option vor - ich sollte die Frau zu den Ställen von Weißlauf locken, damit er sie festnehmen kann. Einen Teil des Kopfgeldes würde er dann mir überlassen. Für mich klang das besser, als sich durch einen Haufen von Elitekämpfern zu prügeln, also willigte ich ein. Schlussendlich hat mir dieser Handel 500 Septime eingebracht ... ein nettes Sümmchen. Als nächstes sollte ich jedoch die Reise nach Ivarstatt vorbereiten, um von dort das Kloster der Graubärte aufzusuchen. Hätte nie gedacht, dass es mich mal in ein Kloster verschlagen würde ... hoffentlich verbrenne ich nicht, wenn ich einen Fuß dort hinein setze.
Eintrag 6
Meine Reise führte mich zunächst nach Ivarstatt, einem kleinen Provinznest. Kaum Häuser, und die vorhanden waren es nicht einmal wert, auch nur einen einzigen Dietrich an den Schlössern zu verschwenden. Da ich den Berg erklimmen wollte, fragte mich ein Mann, ob ich auch gleich eine Lebensmittellieferung an die Graubärte mitnehmen kann. Naja, er stellte eine Belohnung in Aussicht und es war so ziemlich direkt auf meinem Weg, daher sagte ich zu. Das Gold kommt schließlich nicht von allein.
Der Aufstieg war durchaus beschwerlich. Eiswölfe, Eisgeister, ja sogar ein elender Eistroll, bis auf die Ziegen hat mir alles nach dem Leben getrachtet. Aber ich bin in einem Stück oben angekommen, und das zählt ja schließlich. Die Vorräte für die Graubärte habe ich in eine Kiste außerhalb des Klosters gelegt.
Die Graubärte prüften mich und lehrten mich etwas über meine Gabe, das Thu’um. Es scheint sehr viele unterschiedliche Schreie zu geben, die ich an diversen Stätten des Drachenkultes finden kann … ich werde meine Augen offen halten. Zwei Worte haben sie mir zudem gleich beigebracht.
Mittlerweile bin ich wieder in Weißlauf, nachdem ich meine Belohnung von dem einen Mann erhalten hatte. Von hier muss ich nach Ustengrav, und irgendein Horn holen, damit die Graubärte meine Prüfung als beendet ansehen. Hoffentlich gibt es dort auch viele Schätze … stören würde es mich nicht.
Eintrag 7
Verflucht! Ich weiß nicht wie, aber jemand ist mir zuvorgekommen. Das Horn war bereits weg, als ich mich durch Ustengrav gekämpft hatte … keine Ahnung, wie derjenige das geschafft hat, aber das muss ein Teufelskerl gewesen sein. Lediglich eine Nachricht hat er mir hinterlassen … ich soll ihn in einer Taverne in Flusswald treffen. Aber das muss warten. Mein nächstes Ziel ist Einsamkeit, das liegt am nächsten. Dort muss ich erstmal Plunder und dergleichen loswerden, und dabei kann ich gleich einmal die Gegend auskundschaften. In Einsamkeit sollen ja ne Menge reicher Schnösel leben, da gibt’s bestimmt auch was zu holen.
Eintrag 8
Einsamkeit ist eine tolle Stadt. Nun gut, ich wurde mit einer Hinrichtung begrüßt, aber ansonsten eine wahre Augenweide. Außerdem gibt es hier einen Hafen … wenn ich irgendwo ein Schiff herbekommen will, scheint mir das hier der beste Ort zu sein. Aber alles zu seiner Zeit.
Ich hab meinen überflüssigen Kram verkauft und mich neu ausgestattet, außerdem habe ich einen interessanten Auftrag an Land gezogen. Ein Argonier meinte, wenn ich den Leuchtturm von Einsamkeit sabotieren würde, würde ein bestimmtes Schiff sicher an der Küste stranden und bereit zum Plündern sein. Seine Denkweise gefällt mir, aber die Echse kam mir sehr zwielichtig vor. Ich werde mich darum kümmern, aber wenn ich nicht meinen gerechten Anteil bekomme … nun, dann habe ich ein neues Paar Stiefel.
Jetzt gönne ich mir aber erstmal eine Auszeit im Zwinkernden Skeever … für einen oder zwei Krüge Met ist immer Zeit.
Eintrag 9
Auf dem Weg zum Leuchtturm habe ich mich noch am Hafen von Einsamkeit umgesehen. Ein Kerl verriet mir, dass derzeit Piraten ihr Unwesen treiben und daher nicht viele Schiffe unterwegs sind. Er war wohl ein Händler oder Hafenmeister, denn er beschwerte sich zudem darüber, dass das sein Geschäft beeinträchtigen würde. Er sprach von einer Belohnung, sollte ich mich dieses Problems annehmen. Die Konkurrenz entfernen und dabei abkassieren? Nicht die feine Art, aber so funktioniert das Leben. Ich werde schauen, was sich da machen lässt.
Neben dem Leuchtturm lag ein Schiff vor Anker, sehr abgelegen und versteckt. Freibeuter, ohne Frage, und zufällig genau die, die ich … beseitigen sollte. Ich habe das Schiff geräumt und gut Beute gefunden. Darunter ein Zettel, der von einem gekaperten Handelsschiff spricht … der Kardinal des Nordens. Da draußen ist also noch eine Bande.
Naja, der Leuchtturm ist jedenfalls aus. Als ich zurück beim Hafen war, versicherte der Argonier mir, das Schiff sei an der Küste aufgelaufen. Ich mache mich gleich auf den Weg dorthin.
Eintrag 10
Ich habe es beinahe geahnt. Diese „Schwarzbluträuber“ wollten mich über den Tisch ziehen! Die Beute war bereits weg, dafür hat mich ein Hinterhalt erwartet. Zum Glück waren diese Hunde keine große Herausforderung und ich konnte mich wieder aus dem Schiffswrack herauskämpfen. Eine andere Argonierin hatte eine Notiz, die mir verriet, dass die Beute in einer Grotte an der Nordküste versteckt ist. Diese schmierige Echse hat mich nicht zum letzten Mal gesehen – und die Beute werde ich mir auch krallen.
Eintrag 11
Der Argonier hat seine Lektion gelernt – der wird sicher niemanden mehr übers Knie legen. Man sollte durchaus aufpassen, wen man zu hintergehen versucht. Und die Beute war beachtlich, vieles, das sich gut verkaufen lässt. Meine Taschen sind wortwörtlich am Überlaufen.
Da es Nacht war, als ich zurückkehrte, habe ich mich in der Taverne am Hafen von Einsamkeit eingefunden. Mit den Seemännern hier unten kann man wesentlich besser feiern als oben im zwinkernden Skeever.
Bei dem Kerl im Hafen habe ich bei der Gelegenheit meine Belohnung eingestreicht, und ihn über das gekaperte Schiff unterrichtet. Er meinte, er würde mir die Mittel zur Verfügung stellen, mich darum auch zu kümmern. Aber jetzt brauche ich dringend eine Runde Schlaf.
Eintrag 12
Ich hatte ja schon vermutet, dass Einsamkeit fette Beute versprechen würde - und ich wurde nicht enttäuscht. Nach meinem heimlichen Raubzug durch die Stadt nahm ich die Kutsche, um mit meinen vollen Taschen den Hehler der Gilde aufzusuchen. Hah! Ich schwimme bereits in Septimen. Ein paar Tausend mehr und ich kann mir eine ganze Schiffsflotte kaufen. Oder am besten gleich eine Galleone!
Außerdem habe ich mir wieder bei Delvin einige Zusatzaufträge beschafft. Man will sich ja schließlich einen guten Ruf als tüchtiger Langfinger in der Diebesgilde erarbeiten.
Einer der Aufträge wird mich nach Windhelm führen. Ich werde noch eine Nacht in der Stadt verbringen und morgen in aller Frühe aufbrechen.