Einfach weil ich finde das dieser Thread viel zu schnell untergegangen ist und ich dank WormforEnnio endlich mal als Vampir spielen konnte (mit den wichtigsten Mods
) stelle ich mal einen kleinen Beitrag rein was mir gestern im laufe des Tages passiert ist.
schön
da möchte ich dir mal meine auch etwas sehr ausgeschmückte geschichte von meiner verwandlung erzählen
Kyssa genoss ihren
Spaziergang trotz der Tatsache, daß sie ständig ihren kleinen Eiszauber bereithalten musste, falls sich mal wieder ein kranker Klippenläufer an sie heranwagte. Schließlich hatte sie sich gerade von der Aschkrebs-Pest geheilt. Leider blieb ihr nicht viel Zeit zum genießen, denn ein Regenschauer kündigte sich an. Kyssa seuftze - eigentlich war sie nach Sheogorath gereist, um dem ewigen Regen der Westspalte mal zu entkommen. Obwohl der Höhleneingang sie reizte, ging sie doch nicht hinein. Sie hatte keine Lust auf eine Konfronation mit einer Gruppe schmutziger Schmuggler und eine kalte, nasse und dreckige Höhle mit siffigen Schlafmatten. Sie erwog kurz, nach Dagon Fel zurückzukehren, als sie den Eingang zu einer Ahnengruft entdeckte.
Eine Ahnengruft war natürlich etwas anderes als eine Höhle! Zwar staubig und meistens mit ein paar Skeletten okkupiert, aber trocken, wärmer und mit ein paar klappernden Knochen wurde sie schnell fertig. Die Inschrift ließ sie lächeln: Sarethi-Ahnengruft - na, da gehörte sie ja fast zur Familie, immerhin hatte sie Athyn seinen Neffen wiedergebracht.
Die Tür ließ sich überraschend leicht öffen, offensichtlich war wohl vor nicht allzu langer Zeit jemand aus der Familie gestorben. Eine Urne mehr oder weniger war jetzt auch nicht wichtig. Mit einem erleichterten Seufzen glitt Kyssa in die trockene Dunkelheit und entzündete ihre Fackel. Da sie jederzeit mit einem Skelett rechnete, hielt sie ihren Feuerzauber griffbereit und drang weiter in die Gruft hinein.
Kyssas Augen blieben natürlich sofort an dem filigranen Fläschchen hängen, daß auf einem der Sarkophage stand. Ein Trank! Interessiert beugte sie sich darüber, um zu sehen, um was für einen Trank es sich handelte und nach erfolgter Analyse mitzunehmen, als plötzlich ein Schrei - irgendwo angesiedelt zwischen menschlich und bestialisch - hinter ihrem Rücken ertönte. Die Orkin fuhr vor Schreck zusammen und wirbelte herum, um dem Angreifer sofort einen Zauber entgegenschleudern zu können.
Die Augen des Dunkelelfs glühten vor Zorn und Besessenheit, als er mit erhobenen Schwert auf die Magierin zustürzte. Ihr Feuerzauber und die Fackel schienen ihn zwar in seiner Wut nicht zu beeindrucken, aber doch körperlich sehr zu schwächen. In Kyssa keimte ein furchtbarer Verdacht.
Immerhin hatte sie zwei Pflöcke dabei, die sie vor langer Zeit, als sie im Tempel noch nicht ganz so unbeliebt war, erstanden hatte. Hektisch kramte sie einen mit einer Hand hervor, während sie mit dem anderen die Fackel hielt und den Angreifer damit vorerst auf Distanz hielt. Sobald sie den Pflock hätte, könnte sie die Fackel fallenlassen und den Dunkelelfen mit einem Feuerzauber zu Leibe rücken. Endlich schmiegte sich das Holz in ihre Hand. Der Tanz konnte beginnen.
Mit Pflock und Feuerzauber war dem
Spuk sehr schnell ein Ende gesetzt. Aber was, wenn sich hier noch weitere finstere Kreaturen aufhielten? Rasten könnte tödlich sein. Einfach weglaufen und die Gegend ihrem Schicksal überlassen wollte sie auch nicht. Also musste Kyssa nachsehen.
Der Kampf mit dem
Ork war langwierig. Dank ihres Amulettes des Totenbeschwörers schlossen sich kleinere Wunden sogleich, so daß sie im Kampf nicht so stark behindert war, wenn die mächtige Axt sie doch mal traf, ansonsten tänzelte sie vor dem bulligen Kämpfer hin und her und versuchte häufig genug eine Flamme auf ihn zu werfen, um schneller zu sein, als die natürliche Heilung der Kreatur.
Über das Kampfgebrüll hörte sie die Geräusche hinter sich nicht und so spürte sie den Angreifer erst, als sich eine Dolchspitze in ihre Schulter bohrte. Kyssa schrie, konnte sich aus der Zange aber herauswinden. Auch diese Wunde schloß sich bald. Als hätte dieser hinterhältige Angriff ihre Kräfte nochmal angestachelt, fühlte sie, wie alle Müdigkeit und Erschöpfung von ihr abfielen und sie mit mehreren Magieattacken ihre beiden Gegner unschädlich machen konnte.
Die Zauberin im separaten Raum hatte nicht den Hauch einer Chance.
Die Rast hatte Kyssa gut getan, erfrischt und stark wie nie zuvor machte sie sich daran, die Beute zu sichten, interessiert betrachtete sie die Rüstungen und Gewänder. Das einzige, was sie nicht fand, war der Dolch, mit dem ihre Schulter verletzt worden war, wahrscheinlich war er irendwo unter einen Sarkophag geschleudert worden. Die Magierin aber drängte hinaus ans Licht und machte sich keine Mühe, nach der Waffe zu suchen.
Nicht weit vom Eingang entfernt gab es eine kleine Bucht und die Orkin stürzte sich sofort für eine Erfrischung in das kalte Wasser. Sie hatte das Gefühl, das aller Schmutz von irem Körper gespült wurde und das sich Wasser noch nie zuvor überhaupt so gut angefühlt hätte.
Frisch gestärkt machte sich die Magierin auf den Weg zurück nach Dagon Fel. Das war erst einmal genug Abenteuer für die nächsten Tage.
Aus einer Laune heraus, die sie selbst nicht so ganz verstand, kam sie jedoch nicht an dem Höhleneingang vorbei. Es reizte sie nun doch, die Schmuggler auszuräuchern. Mit Kampfeslust im Blut fing sie an, die Höhle zu erforschen. Gleich die erste
Schmugglerin, auf die sie traf, erwartete kein gutes Schicksal.
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Die Sklavenfessel klickte und der Khajiit rieb sich das Handgelenk. Dankbar und ergeben sah er Kyssa an. "Es tut mir leid, daß ihr krank seid, aber Ri'Dumiwa kann Euch nicht helfen. Ihr solltet zu einem Heiler gehen." Die Orkin sah den Katzenmenschen an, als habe er den Verstand verloren. Krank? Warum sollte sie krank sein? Sie fühlte sich blendend, besser als nie zuvor! Also lächelte sie nur verständnisvoll und bedeutete den ehemaligen Sklaven, daß sie gehen konnten, was sie auch taten, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Wahrscheinlich war lange Gefangenschaft einfach nicht gut für den Kopf.
Nach langer Reise ziemlich erschöpft und bepackt mit schönen "gefundenen" Dingen kam Kyssa in ihrem Haus an. Sie wollte - obgleich nicht wirklich müde - sich hinlegen, schlafen, ihre neuen Habseligkeiten sortieren und anprobieren, ein paar Tränke brauen, vielleicht in einem Buch schmökern, einfach mal einen Tag
ausspannen.
Außerdem hatte sie auf der Reise auch ein paar neue Kniffe gelernt, über die sie nochmal genau nachdenken wollte und vielleicht später nochmal in der Magiergilde vorbeischauen, um Zauber zu schmieden. Aber nicht jetzt. Jetzt wollte sie nur ein bißchen liegen.
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Ein furchtbarer Alptraum riss Kyssa aus dem Schlaf und ihre Augen auf. Bei Vivec, sie war blind - sie konnte nichts sehen! Panik kroch in ihr hoch und sie wollte schreien, aber ihre Stimme verweigerte sich. Das heisere Stöhnen hallte in ihren Ohren. Mühselig kämpfte sie die Angst herunter, als sie ein Geräusch vernahm. Ratten? Wo war sie? Sie hob eine Hand und hielt sie sich vor Augen. War da eine Bewegung zu sehen gewesen? Kyssa wünschte sich sehnlichst, sehen zu können, als sich ihre Augen plötzlich an die Dunkelheit zu gewöhnen schienen und sie Konturen und Muster erkennen konnte.
Bei Vivec! Sie war in einer Gruft! Wie war sie denn hierher gekommen? Ein Telvanni-Konkurrent? Sie spulte im Kopf die möglichen Täter ihres Fürstenhauses herunter, während sie sich eine Hand an die Brust hielt, um ihr wild schlagendes Herz zu beruhigen --- es schlug nicht. Die Erkenntnis, daß der spitze Schmerz in ihrer Schulter niemals ein Dolch gewesen war, die mit einem Mal wie ein Felsblock auf sie herabfiel, war zuviel für die Orkin. Mit einem gequälten Stöhnen drehte sie sich beiseite und übergab sich. Dann schrie sie.
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Die Magierin hockte zusammengekrümmt in der dunkelsten Ecke ihres Kellers. Hier kam sicher kein Sonnenstrahl hin. Dabei mußte Kyssa zugeben, daß sie jegliches Zeitgefühl verloren hatte. Vivecseidank hatte sie ihr Teleportamulett noch um den Hals gehabt und konnte sich nach Hause teleportieren. Da es jedoch hellichter Tag gewesen war, wäre sie beinahe gestorben. Solche Schmerzen wollte Kyssa nie wieder spüren.
Wie in Trance leckte sie mit ihrer Zunge immer wieder über ihre Eckzähne, als wollte sie sie damit wieder klein schleifen. Die Orkin fragte sich, wie sie aussah. Weder Spiegel noch Wasser gaben ihr Bild wieder. War sie häßlich? Entstellt? Sie wußte es nicht, spürte nur die ganze Zeit diese verdammten Zähne.
Ihr Gesicht fühlte sich
gleich an, wenn sie es betastete. Und sie hatte Hunger. Der Gedanke machte ihr am meisten Angst. Vielleicht könnte ihr Fürstenhaus helfen. Vielleicht gab es ja eine Heilung! Aber erstmal brauchte sie Kraft - und ... Nahrung. Kyssa hasste sich jetzt schon. Eine gute Verkleidung wäre auch nicht schlechteste Idee - nur für den Fall, daß sie seltsam oder anders aussah. Entschlossen diesmal, stand sie auf und begab sich zu ihrem Kleiderschrank.
Ob es
so gehen würde? Kyssa war nicht sicher, aber für's erste musste es wohl reichen. Die Telvannis würden sie schon willkommen heißen. Und wenn nicht würde sie auf jeden Fall herausfinden, wessen Blut jetzt in ihren Adern floß. Sie hatte Geschichten gehört über Clans und geheime Verstecke in Ruinen und Gräbern.
Mit etwas mehr Zuversicht machte sie sich auf den Weg.