Corona

Das ist nicht der selbe Fall, grundsätzlich müsstest du als Arzt jeden nehmen und zuerst die dringendsten Fälle.
Sonst müssten wir dann beginnen, Leute an den Schluss der Schlange zu setzen, die keinen Sport betreiben, aber auch Leute, die Sportverletzungen haben.

Das Problem hier ist, dass dank deinem dummem Verhalten in diesem speziellen Fall die Spitäler voll sind und teilweise auch ihre Garagen, und potentiell noch voller werden, mit noch schwereren Fällen. Das hier ist ein Ausnahmefall und muss es auch bleiben. Und selbst dabei sollte einem nicht wohl sein. Ich habe dabei nur härter geklungen, als ich wollte, weil mich die wirklich wütend machen.
 
grundsätzlich müsstest du als Arzt jeden nehmen und zuerst die dringendsten Fälle.
Das stimmt so nicht ganz. Ein Arzt kann und darf auch Behandlungen ablehnen beim Vorliegen bestimmter Gründe
Grundsätzlich gilt:
Jeder Patient hat das Recht der freien Arztwahl. § 76 SGB V Freie Arztwahl
Kassenärzte
Kassenärzte haben sich verpflichtet, an der medizinischen Versorgung der Kassenpatienten teilzunehmen. Ein Kassenarzt darf einen Kassenpatienten daher nicht ablehnen es sei denn:
Neue Patienten
Neue Patienten (Ausnahme Notfallpatienten) darf er dann ablehnen, wenn die Praxis überlastet ist und der Arzt deshalb keine verantwortungsbewusste Behandlung mehr gewährleisten kann.

Musste ich leider erfahren, nachdem mein ehemaliger Hausarzt die Praxis geschlossen hatte. Habe aber wieder einen gefunden.
Stammpatienten
Gehört ein Patient zum Patientenstamm und besteht schon seit längerem ein Behandlungsvertrag mit ihm, so ergibt sich eine Behandlungspflicht aus dem Vertragsarztrecht.
Abgelehnt werden darf in folgenden Fällen: (Ablehnung sollte der Arzt schriftlich begründen)
  • Der Patient legt seine elektronische Gesundheitskarte (eGK) nicht vor.
  • Ärztliche Anordnungen werden nachdrücklich missachtet.
  • Der Patient verlangt eine Behandlung, die der Arzt medizinisch nicht vertreten kann oder die unwirtschaftlich ist.
  • Der Patient beleidigt oder bedroht den Arzt und/oder das Team.
  • Der Patient verlangt einen Hausbesuch außerhalb des Praxisbereichs, obwohl andere Ärzte örtlich näher an der Wohnung des Patienten liegen.
  • Der Patient verlangt Sterbehilfe.

Dies betrifft nicht Notfallmaßnahmen, die darf der Arzt auch dann nicht ablehnen, wenn einer der vorherigen Gründe zutrifft oder er kann sich der Unterlassenen Hilfeleistung schuldig machen § 323 c StGB Unterlassene Hilfeleistung

Das alles gilt für Kassenärzte.
Privat abrechnende Ärzte
Der privat abrechnende Arzt kann sich seine Patienten frei aussuchen. Und ohne triftigen Grund jemanden ablehnen.


Fazit also
Es gibt für Ärzte keine allgemeine Behandlungspflicht, es sei denn, es handelt sich um eine Notfallsituation. Hier muss ein Arzt immer medizinische Hilfe leisten, sonst macht er sich zum einen wegen unterlassener Hilfeleistung strafbar und verstößt zum anderen gegen die Musterberufsordnung
 
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Dies betrifft nicht Notfallmaßnahmen, die darf der Arzt auch dann nicht ablehnen, wenn einer der vorherigen Gründe zutrifft oder er kann sich der Unterlassenen Hilfeleistung schuldig machen § 323 c StGB Unterlassene Hilfeleistung
Da fällt mir eine Situation während meines Studiums vor ca. 15 Jahren ein: Ich hatte tagelang unerträgliche Kopfschmerzen und der Allgemeinarzt konnte mir nicht helfen und hat mich zu einem Neurologen geschickt. Ich also sofort zum nächsten Neurologen, wo ich dann von der Sprechstundenhilfe abgekanzelt wurde mit dem Satz "wir machen keine Notfälle, sie können einen Termin in 6 Monaten haben". Bin dann in die Notaufnahme gefahren, wo ich mit diagnostizierter Hirnhautentzündung 3 Wochen lang im Krankenhaus gelandet bin. Ich frag mich wie da die rechtliche Lage bzgl. "Notfallsituation" aussah.
 
Um es nicht OT werden zu lassen, das Thema ist ja Corona von mir abschließend.
Ich frag mich wie da die rechtliche Lage bzgl. "Notfallsituation" aussah.
Dazu kann ich nichts sagen denn meine Kenntnisse da sind marginal und beschränken sich auf das, was ich mir aneignen musste, als ich nach einer Praxisschließung ohne Hausarzt dastand und von fast allen abgelehnt wurde. Habe aber mittlerweile wieder einen.

Aber auch Beharrlichkeit kann zum Ziel führen, aber dazu sollte man den Arzt gut kennen und wissen, was man sich erlauben kann. Als kurzes Beispiel:
Meinem Vater ging es schlecht und er bat mich ihn zum Arzt zu fahren. Bedingt durch meine Vorkenntnisse aus Bundeswehrzeiten (Lehrgang als Krankenpfleger) stufte ich ihn als Notfall ein.
Habe das dem Arzt auch kommuniziert und dieser sagte aufgrund starken Patientenaufkommen in der Praxis müsste ich warten. Dann habe ich gesagt: Zahlen Sie dann auch die Beerdigungskosten. Er ging dann mit an mein Auto, warf einen kurzen Blick auf meinen Vater und holte noch vom Parkplatz einen Rettungswagen.
Mein Vater ist 4 Tage später verstorben.
Der Arzt sagte mir dann: Hätte ich nicht auf meinem Willen bestanden dann wäre es durchaus möglich gewesen das er in meinem Auto gestorben wäre. Im Rettungswagen hatten sie ja mehr Möglichkeiten zur Reanimation als ich gehabt hätte
 
Ich brauche eine dritte Impfung zur Auffrischung. Am 30.07 war der zweite Pieks fällig, 16.08. habe ich einen Antikörpertest machen lassen. Ergebnis - kaum Antikörper vorhanden. Durch diverse Chronische Krankheiten habe ich wohl nicht sonderlicht gut auf die Impfung reagiert. Hausarzt hatte vorher schon einen Termin für eine dritte Impfung angesetzt auf den siebten Dezember. Auf Nachfrage und Erklärung, dass ich wegen meiner Nierentherapie früher geimpft werden muss, hieß es, geht nicht, sonst gibt es Ärger mit der Kassenärtzlichen Vereinigung. Beim Facharzt angerufen und den Sachverhalt geschildert. Dort wird auch nicht geimpft. Zum kotzen ist das.
 
Ich brauche eine dritte Impfung zur Auffrischung. Am 30.07 war der zweite Pieks fällig, 16.08. habe ich einen Antikörpertest machen lassen. Ergebnis - kaum Antikörper vorhanden. Durch diverse Chronische Krankheiten habe ich wohl nicht sonderlicht gut auf die Impfung reagiert. Hausarzt hatte vorher schon einen Termin für eine dritte Impfung angesetzt auf den siebten Dezember. Auf Nachfrage und Erklärung, dass ich wegen meiner Nierentherapie früher geimpft werden muss, hieß es, geht nicht, sonst gibt es Ärger mit der Kassenärtzlichen Vereinigung. Beim Facharzt angerufen und den Sachverhalt geschildert. Dort wird auch nicht geimpft. Zum kotzen ist das.

Kannst du nicht zum Impfzentrum gehen und dich einfach in die Schlange stellen (wenn es überhaupt noch schlangen gibt)? Dann sagst du denen du hättest noch keine Impfung gehabt und die geben die eine.
 
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Vive la Illusion! \o/ und Menschenverstand - sie lieben es betrogen zu werden, nur um nicht zurückzustecken und mal innezuhalten! *chichi - ich fänds lustig, wenns nicht so dramatisch traurig wäre :/
Steigende Infektionszahlen Mehr Rufe nach schärferen Corona-Regeln
Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit warnte hingegen davor, die Wirkung von 2G-Regeln zu überschätzen. 2G gebe eine "Scheinsicherheit", sagte Schmidt-Chanasit im Deutschlandfunk. Auch Geimpfte könnten sich infizieren und das Virus übertragen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit geringer sei. Wenn man wirklich Sicherheit wolle, helfe nur 1G weiter - also alle zu testen, egal ob geimpft, ungeimpft oder genesen.
 
Das Infrastrukturchaos geht schon wieder los. Bin jetzt theoretisch dran mit meiner Booster-Impfung, weil die Zweitimpfung 6 Monate zurückliegt. Als Risikogruppe wird mir auch empfohlen die zu machen. Da bei uns in Sachsen die Impfzentren im September alle dicht gemacht wurden, soll das theoretisch über die Hausärzte laufen. Tja nur, dass die Hausärzte alle gnadenlos überlastet sind. Bei meinem Anruf beim Hausarzt wurde mir gesagt, dass ich frühestens in 3 Wochen nochmal einen Termin anfragen kann, es aber unwahrscheinlich ist, dass ich noch dieses Jahr meine Booster-Impfung beim Hausarzt kriege. Werd also wohl mal eins der mobilen Impfzentren in der Stadt ansteuern, wo man ohne Termin dran kommt. Allerdings sind die auch total überlastet und man muss damit rechnen mehrere Stunden mit hunderten anderen Leuten in der Schlange anzustehen und darf nicht zu spät kommen, weil ab einer bestimmten Länge der Schlange dicht gemacht wird. Es wirkt ganz so als ob niemand geahnt hat, dass alle Leute die damals durch die Impfzentren gegangen sind nun mit ihrer nächsten Impfung dran sind.

edit:
Hab heute versucht meine Impfung in einer Impfstation zu holen. Das Ding macht von 11 bis 19 Uhr auf. Ich war 10:30 da wo schon hunderte Menschen warteten, die teilweise seit 6 Uhr morgens da campieren. Dann 13 Uhr nach 2,5 Stunden Wartezeit kommt ein Mitarbeiter von denen auf mich zu und sagt mir, dass ab meiner Position noch mit ca. 7 Stunden Wartezeit zu rechnen ist und dass ich keine Chance hab noch dranzukommen, weil sie 19 Uhr dicht machen müssen. Da von Tag zu Tag mehr Leute impfberechtigt werden als Impfkapazitäten da sind, wird das auch nicht besser werden. Fazit: Keine Chance in Sachsen aktuell eine Impfung zu kriegen.
 
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Keine Chance in Sachsen aktuell eine Impfung zu kriegen.
Ist sicherlich in anderen Ländern ähnlich, aber das hier ist schon krass. Aber das es auch anders geht zeigt das Beispiel meiner Frau. Sie ist zweifach geimpft, chronisch krank unter anderem mit Diabetes und einer Niere rechts, die nur noch halbe Leistung bringt. Im Rahmen einer routinemäßigen Untersuchung fragte der Arzt, ob sie bereit wäre eine Boosterimpfung zu bekommen. Er hatte drei Dosen mehr als er verimpfen kann, weil andere abgesprungen sind.

Leider ist das auch eines der Probleme: Mangelnde Impfwilligkeit, dadurch nicht genug und genaue Planungssicherheit und dann kommt es eben dazu das an einer Stelle die Leute Schlange stehen und an anderer Stelle die Ärzte Patienten fragen können, weil eben andere nicht erschienen sind.

Ich bin mittlerweile auch soweit das ich überlege, ob einen Impfpflicht nicht hier angebracht wäre. Aber das ist ein Dreikantdolch mit allseits geschärften Klingen: wie will man das rechtfertigen? Auf der einen Seite das Recht des Individuums über seinen Körper selbst zu entscheiden und damit auch, ob die Person einer Impfung zustimmt, auf der anderen Seite aber auch der Schutz derjenigen, die ein erhöhtes Risiko haben sich anzustecken. Sicher, es gibt auch die Möglichkeit, dass ich mich an einem zweifach geimpften Menschen anstecke. Aber meist sind Krankheitsverläufe der geimpften nicht so gefährlich wie bei ungeimpften und damit kann auch das Gesundheitssystem entlastet werden.


Ändert aber nichts daran, dass Labore, Gesundheitsämter und die wenigen wieder geöffneten Impfzentren überlastet sind und am Rande der Erschöpfung arbeiten.
 
Bei einer Impfpflicht, werden die Impfgegener zum Teil in die Radikalisierung getrieben. Wenn einer dagegen ist und es zur Pflicht wird, möchte ich nicht wissen, was bei Demos dann abgeht.
Wenn es eine Pflicht geben sollte, muss erstmal die Voraussetzung dafür geschaffen werden.
Ich habe nie verstanden, das die Impfzentren so früh geschlossen wurden. Man kann sich nicht beschweren, dass so wenig geimpft sind und gleichzeitig die Möglichkeit zur Impfung einschränken.
Ich verstehe auch nicht, dass wir so in die 4. Welle rauschen können, wo doch mittlerweile mehr geimpft sind als bei der 3. Welle.
 
Leider ist das auch eines der Probleme: Mangelnde Impfwilligkeit, dadurch nicht genug und genaue Planungssicherheit und dann kommt es eben dazu das an einer Stelle die Leute Schlange stehen und an anderer Stelle die Ärzte Patienten fragen können, weil eben andere nicht erschienen sind.
Kannst du das näher erläutern? Wer sich nicht impfen lassen möchte, wird i.d.R. auch keinen Termin für eine Impfung beanspruchen - deshalb erschließt sich mir der Zusammenhang zwischen Impfunwilligkeit und Planungssicherheit nicht.
 
Keine Sorge, Ungeimpfte kommen vllt. bald in den Knast. In einer Demokratie funktioniert das nämlich so

Jurist: Zwangsimpfung und Haft für Impfverweigerer möglich (msn.com)

Dann wären diese bösen Terroristen schon mal aus dem Weg, obwohl sie sowieso nirgends mehr hin dürfen. Blöd wird es dann nur wenn die "Politik" erklären muss warum die Zahlen so hochbleiben. 70% in D geimpft aber höhere Zahlen als letztes Jahr. Its magic... Gottseidank hat man schon ein bisschen die Grundlage dafür geschaffen. Alle die bisher geimpft waren und sie ev. sogar schlecht vertragen haben wie meine Mutter (2 Wochen bettlägerig obwohl davor gesund) und jetzt reduzierte Nierenleistung als Ergebnis (ja kein Witz) sind das zukünftige Feindbild wenn sie die dritte ablehnen, aus welchen Gründen auch immer. Ok ich versteh das, wenn Gesunde durch Impfung sterben ist das eben Pech und sie sind kein Risiko mehr, das ist schliesslich etwas tolles. Und natürlich wirds auch dabei nicht bleiben. Am besten Dauerimpfung per Infusion als Pflicht für das gesamte Land. Die Pharma freut sich.

Im übrigen gilt: es kann nicht sein was nicht sein darf. Alle Gesunden die bisher nicht erkrankten müssen geimpft werden, denn sie haben krank zu sein.

Und ach, bevor ich es vergesse, wer denkt ich erzähle hier Kokolores, der darf mich gern besuchen, dem stopfe ich das Gutachten des Nephrologen in seinen Hals
 
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Kannst du das näher erläutern? Wer sich nicht impfen lassen möchte, wird i.d.R. auch keinen Termin für eine Impfung beanspruchen
So war das auch nicht gedacht. Ich meinte hier die Personen, die einen Termin beim Arzt ausmachten, der Arzt plant und besorgt die nötigen Dosen Impfstoff und dann machen diese Personen einen Rückzieher. Warum auch immer, aber der Arzt hat freie Kapazität und die notwendigen Dosen Impfstoff während es an anderen Stellen fehlt.
Das Impfunwillige keine Termine brauchen und daher auch keine Plätze belegen war mir schon klar. Eventuell zu schnell geschrieben.
 
Die Brasilianer können einem immer wieder überraschen:
https://www.spiegel.de/ausland/coro...-chaos-a-b375500a-59b3-4aaf-93c4-0aaa8caa6c95

Die Impfkampagne kam spät, weil die, ebenfalls überraschend, Brasil-Trump gewählt hatten, also einen strunzdummen und gemeingefährlichen Fascho, aber als es mal durchgestartet war, gab es sofortige Resultate.
Diee Leute können sich eben noch erinnern, was der Nutzen von Impfungen ist.
Ich kann mich noch erinnern, dass ich mal dachte, da werden jetzt gefährliche Varianten ausgebrütet, aber die Brasilianer haben jetzt Sorgen, dass das in meinem Nachbarland passiert. Peinlich.

Impfpflicht. Es kommt mir auch wie eine extrem harte Massnahme vor. Alternative: Jeder der wegen nicht-medizinischer Gründe nicht geimpft ist, rutscht bei allen mit Corona zusammenhängenden Schlangen solange immer wieder ans Ende, bis alle neu hinzugekommenen Geimpften durch sind. Ja, die Leute haben ein Recht auf eine Wahl, aber auch die Pflicht, die Konsequenzen zu tragen. Ist vor allem in Amerika jeweils schlagend, wie die selben Leute ein Recht auf ihren Körper einfordern, das sie Frauen verweigern wollen.

Ich meine, Medizin ist nicht wie Mathematik, 1+1 muss nicht zwangsläufig 2 ergeben. Es kommt tatsächlich vor, dass eine positiv gemeinte Kur bei manchen böse Wirkung zeigt und das ist wirklich bedauerlich. Aber es ist nicht die Medizin daran schuld und statistisch ist klar erwiesen, dass Impfungen fast immer eine positive Wirkung haben.
Ich würde selbst dann nicht zum Impfgegner, wenn ich plötzlkich einen Impfschock kriegen und auf meinem Totenbett liegen würde.
Ich meine, damals bei den ersten Impfungen haben Leute entschieden, dass eine 50% Chance, dass ihre Kinder an einer unsicheren Impfung zu sterben, besser ist, als dass sie fast immer sterben.

Ich merke gerade selbst, wieso bei dem ganzen Zeug eine Wischi-Waschi-Politik entsteht. Man will den Leuten nicht auf die Füsse steigen und integrierend wirken und keine sinnlosen Feindbilder entstehen lassen und ich muss mich auch hier zwingen, es nicht zu deutlich beim Namen zu nennen.
Soviel sei gesagt: Meine Geduld und damit das Mitleid für Impf-Gegner ist nahe am Anschlag, oder vielleicht sogar drüber, und ich habe selbst zwei in der Familie. Es verrecken tausende Leute jeden Tag auf dieser Welt, damit wir unsere esoterische Wolhlstandsproblemchen haben können, bei denen ist mein Mitleid eher angebracht. Und ich sehe es so, dass Ungeimpfte eigentlich sowas wie potentielle Mörder bis Serien-Mörder sind. Das ist eben der Punkt. Es geht nicht nur um euch. Ich ziehe sogar eine Maske an Orten an, wenn ich es selbst für unwahrscheinlich halte, dass ich an dem Ort angesteckt werden könnte oder andere anstecken könnte. Es ist reine Solidarität und um wenigstens in dem Aspekt ein Vorbild abzugeben.
 
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Die Brasilianer können einem immer wieder überraschen:
https://www.spiegel.de/ausland/coro...-chaos-a-b375500a-59b3-4aaf-93c4-0aaa8caa6c95

Die Impfkampagne kam spät, weil die, ebenfalls überraschend, Brasil-Trump gewählt hatten, also einen strunzdummen und gemeingefährlichen Fascho, aber als es mal durchgestartet war, gab es sofortige Resultate.
Diee Leute können sich eben noch erinnern, was der Nutzen von Impfungen ist.

Überrascht mich tatsächlich nicht. Welche Länder haben (im Allgemeinen) die höchsten Impfquoten? Die, die in den vergangenen Wellen zusammengebrochene Gesundheitssysteme hatten. Persönlich zu erleben, wie Massengräber im Stadtpark ausgehoben werden oder Angehörige langsam ersticken zu sehen, weil kein medizinischer Sauerstoff mehr zur Verfügung steht, scheint ein wenig mehr Eindruck hinterlassen zu haben.
(Und bevor jetzt einer mit New York kommt, ja, Ausnahmen bestätigen die Regel... :p )

Impfpflicht. Es kommt mir auch wie eine extrem harte Massnahme vor. Alternative: Jeder der wegen nicht-medizinischer Gründe nicht geimpft ist, rutscht bei allen mit Corona zusammenhängenden Schlangen solange immer wieder ans Ende, bis alle neu hinzugekommenen Geimpften durch sind.

Man muss sich vor Augen führen, dass nicht nur die körperliche Unversehrtheit ein Grundrecht ist, sondern auch die seit zwei Jahren mal mehr, mal weniger eingeschränkten Rechte wie Freizügigkeit. Ein Gesetz muss die geringstmögliche Einschränkung von Grundrechten nutzen. Ich habe meine Meinung dazu, welches die geringere Einschränkung ist, aber das ist letztlich ein juristisches Thema. Deine Alternative ist keine, das ist erstens ein Verstoß gegen die Menschenwürde und zweitens praktisch nicht umsetzbar.

Was übrigens meiner Meinung auch einer von zwei Hauptgründen ist, warum kein Politiker die Impfpflicht wirklich anfassen will:
  1. Egal, ob man sie rechtssicher gestaltet oder nicht (meine Erwartungshaltung ist nach dem ganzen Murks der letzten Jahre da leider nicht so hoch...), erwartet man wahrscheinlich, dass die Gerichte mit Zehntausenden Verfahren dagegen begraben werden.
  2. Man weiß nicht, wie man es exekutiv durchsetzen soll (wir schaffen es ja noch nicht mal Knöllchen halbwegs zuverlässig einzutreiben...).
Letztlich ist eine Impfpflicht eine Variation des Trolley-Problems: Ist es besser einigen Menschen (semi-aktiv) Schaden zuzufügen (ich rede jetzt hier von schweren, dauerhaften Nebenwirkungen) oder potentiell Zehntausende passiv sterben zu lassen.

Ich meine, Medizin ist nicht wie Mathematik, 1+1 muss nicht zwangsläufig 2 ergeben. Es kommt tatsächlich vor, dass eine positiv gemeinte Kur bei manchen böse Wirkung zeigt und das ist wirklich bedauerlich. Aber es ist nicht die Medizin daran schuld und statistisch ist klar erwiesen, dass Impfungen fast immer eine positive Wirkung haben.
Ich würde selbst dann nicht zum Impfgegner, wenn ich plötzlkich einen Impfschock kriegen und auf meinem Totenbett liegen würde.

Ja, es ist kalt, es ist hart, aber letztendlich geht es hier um Wahrscheinlichkeiten und Zahlen. Jedes Einzelschicksal ist schlimm (und ich verstehe jeden, der von so einem Einzelschicksal betroffen ist, dass er wütend und ablehnend ist), aber mit 83 Mio. Einzelschicksalen kann man keine Epidemie bekämpfen.
Um mal ein Beispiel mit dem aktuellen Thema Herzmuskelentzündungen bei unter 30-jährigen Männern bei einer Zweitimpung mit Moderna aufzugreifen:
Die aktuelle (ungeimpfte) Fallsterblichkeit für Menschen von 18-34 ist bei etwa 0,02% (also schon sehr wenig). Die Wahrscheinlichkeit für eine Herzmuskelentzündung nach der Impfung ist laut den von mir gefundenen Daten bei etwa 0,005%. Von diesen 0,005% haben bisher etwa 1,5% dauerhafte Schäden davon getragen (also insgesamt etwa 0,000075% der Geimpften). Das heißt, selbst in dieser Gruppe, für die Corona ja "ganz ungefährlich" ist (erzählt das bitte nicht meinem Bekannten, der Long Covid hat, könnte sein, dass er euch schlägt, wenn er wieder kann...), ist die Impfung, die inzwischen nicht mehr empfohlen wird (weil es Alternativen gibt, die noch weniger riskant sind) um ein Vielfaches sicherer als die Erkrankung.

Aber Menschen sind nun einmal katastrophal schlecht darin Wahrscheinlichkeiten abzuschätzen. Kombiniert mit unserer angeborenen Eigenschaft uns selbst zu überschätzen (Illusion der Kontrolle) ein gefährlicher Mix. Sieht man ja überall, zum Beispiel auch beim Rasen...

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Man braucht sich nichts vormachen, wir werden Corona nicht besiegen. Jeder wird sich mit Corona infizieren, mehrfach. Corona wird endemisch und wie eine Erkältungs-/Grippewelle immer mal wieder durch die Bevölkerung laufen. Und wie auch bei diesen Krankheiten kommt es darauf an, dass sich eine dauerhafte Grundimmunität in der Bevölkerung aufbaut. Dies kann halt ziemlich sicher und schnell über Impfstoffe geschehen oder deutlich langsamer, mit mehr Toten und Überlastung des Gesundheitsystems wenn man es auf "natürlichem" Weg erreicht.

Das ist übrigens auch ein großes Kommunikationsversagen der Regierenden/Medien, dass dies nicht so dargestellt wird. Aber da hatten wir ja auch schon genug. Dass die Impfung nicht dauerhaft hält, ist ja nichts Neues. Das war von Anfang an erwartet. Wenn man sich aber die allgemeine Überraschung anschaut, wurde das anscheinend bei Weitem nicht deutlich genug kommuniziert (Dass der Schutz nach sechs Monaten signifikant nachlässt statt wie erwartet nach einem Jahr, tut sein übriges.)
 
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Deshalb:
corona.jpg
 
Wenn du darauf anspielst mit diesem Bildchen das Lauterbach eine Witzfigur ist, beleidigst du aber Stan Laurel damit zutiefst.
Wer immer sich dieses "Bildchen" ausgedacht hat, hatte mMn. keine Ahnung von Humor. Ich liebe die Stummfilme von Laurel und Hardy und find das überhaupt nicht witzig. =(
 
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Ich liebe die Stummfilme von Laurel und Hardy und find das überhaupt nicht witzig.
Sind wir schon zwei. Ich bin mit deren Filmen groß geworden. So wie Tempo als Allgemeinwort für jede Form von Papiertaschentüchern wurde und mittlerweile schon fast jeder Klemmbaustein als Lego bezeichnet wird, war in meiner Jugend ein Spruch gültig: Wollten wir einen Slapstick Film anschauen war es egal von wem der kam, wir schauten einen Dick und Doof Film.
Wenn ich jetzt dies Bild hier zeige, ich habe selbst überlegt, ob es gut ist, dann meine ich nicht die beiden Personen, sondern das, was man mit der linken (Doof) verbindet und welche Entscheidungen Lauterbach bei Corona teilweise traf, die ihm sogar für eine Zeit den Titel "Rolle rückwärts Minister" einbrachten. Solche Entscheidungen nennt man auch schon mal "doof"
https://meta.tagesschau.de/id/166937/karl-lauterbach-der-rolle-rueckwaerts-minister oder auch
https://www.cicero.de/innenpolitik/karl-lauterbach-killer-variante-corona-panikmache

Ich weiß so auch, dass Stan Laurel ein hochbegabter Mensch war, er stand nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera, war Produzent und auch Regisseur.
Einer seiner Sätze geht mir nicht aus dem Kopf und ich würde ihn gerne auch auf meine eigene, irgendwann absehbare Beerdigung anwenden: Wer auf meiner Beerdigung weint, mit dem rede ich kein Wort mehr.
 
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Hm. Ach so meinst du das. Naja, nicht nur Lauterbach sollte wohl laut Medien und Menschen die fest in der Politik versattelt sind endlich seiner Rolle "gerecht werden". Ich sehe Lauterbach eher als Chance für die anderen anstatt als Hindernis in der Politik und die erforderliche Flexibilität die er an den Tag legt haben viele die in ihren pupsigen Sesseln festkleben doch eh schon lange verlernt. Ein weiser Mann sagte einmal: "Entscheide lieber ungefair richtig, als genau falsch." - ja, das war Johann Wolfgang Goethe.
Die Welt ist jetzt im Wandel und die Menschheit verantwortlich. Da sucht man nach einzelnen Schuldigen - klar. Und das ist erst der Anfang des Desasters und der Mensch sehr schnell vergesslich.

Schön das du dir Gedanken um deine Hinterbliebenen machst. Sie werden es zwar erst lange nach ihrem Schmerz und der Trauer zu schätzen wissen, doch dann werden sie lächeln.
Und "Jeder Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag." sagte zumindest mal Chaplin. :)
Ich hoffe ich lächle an dem Tag, an dem ich sterben werde.
 
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