Ich werde jetzt mal eine ganz allgemeine Antwort für dich verfassen Sgt. Fontanelli, denn explizite Ausszüge und Zitate scheinen dich ja sehr zu verwirren.
Wie du vielleicht bemerkt hast, habe ich bereits mehrfach angemerkt, dass auch auf westlicher Seite nicht alles Gold ist was glänzt und das natürlich nicht alle Aktionen ihre Legitimation verdient haben.
Das nur für's Protokoll. Ich hoffe du hast dies nun Verstanden.
Du möchtest mich also diskreditieren, weil ich ein asketisches Weltbild habe und nicht die notwendige Reife?
Nun, ich bin gewiss kein Nahostexperte und du mit Sicherheit auch nicht, daher hast du vermutlich auch damit Recht, dass mir fundiertes Insiderwissen fehlt. Du hast es? Ich glaube kaum – du argumentierst doch auch nur mit deiner ganz subjektiven Meinung und nutzt dabei ein schöne, mit netten Fremdwörtern verpackte, Polemik.
Wir können hier jetzt noch über 100 Seiten die Intentionen afghanischer Bauern debattieren oder über moralische Beweggründe von Selbstmordattentätern sinnieren, ist aber alles totaler Bullshit.
Weißt du was für mich als Bürger wichtig ist? Dass ich auf die Straße gehen kann, ohne die Befürchtung haben zu müssen, dass ein Terrorist einen Anschlag verübt. Diese Sorge sollte kein Mensch dieser Welt haben, ob nun in Deutschland oder ein beliebiges Land im Nahen Osten spielt dabei keine Rolle.
Du kannst mir gerne vorwerfen, dass ich als Bürger der Bundesrepublik in Foren nicht Google oder mein vermeindliches Fachwissen als Quelle benutze um mit weitreichenden Tiraden meine Meinung durchsetzen zu wollen. Ob China nun gegen Tibet vorgeht, die Russen gegen die Tschetschenen oder Entenhausen gegen Timbuktu ist völlig belanglos. Auch warum der Taliban sich vielleicht beleidigt fühlt oder welche Rolle die USA dabei spielt ist nicht von Interesse. Fakt ist, dass eine Gefahr von gewissen nahöstlichen Mächten ausgeht, die mich in meiner persönlichen Umgebung bedrohen können..
Wenn du die ganze Welt retten kannst, dann bist du wohl ein Superheld. Ich kann das nicht, daher ist für mich auch erstmal mein persönliches Umfeld und vor allem mein Leben relevant. Das ist auch der Grund, warum ich mich in einem Forum nicht auf eine Konversation einlasse um alle möglichen Beweggründe analysieren zu wollen.
Wenn du mich deswegen für imbezill hälst, dann akzeptiere ich das als deine persönliche Meinung aber sie tangiert mich natürlich überhaupt nicht.
Zum eigentlichen Thema möchte ich noch folgendes sagen.
Die Bundeswehr ist neben vielen anderen Ländern jetzt in Afghanistan. Warum und Wieso lassen wir einfach mal kurz außen vor.
Tatsache ist, dass die Anschläge am 11. September von "nahöstlichen Organisationen" verübt wurden. Ein gewisser Obama Bin Laden hatte sich ja bekannterweise dazu geäußert. Dieser Herr Bin-Laden war nicht der Anführer eines westlichen Terrornetzwerkes, von daher sind deine Vergleiche diesbezüglich bedeutungslos.
Tatsache ist ebenfalls, dass Mitglieder dieser Organisation ein Teil ihrer Tätigkeit in Deutschland ausgebübt haben, zumindest aber unser Land als "Unterschlupf" gedient hat, zweifelsohne aber ein Teil dieser Geschichte ist.
Geschichte ist das Stichwort, seit vielen Jahren ist Deutschland ein Bündnispartner der USA. Oftmals schon hat Deutschland bei Militärschlägen den Bündnisfall abgelehnt aber aus oben genannten Gründen war das diesesmal nicht der Fall. Unter anderem deswegen sind Deutsche Soldaten auch in Afghanistan stationiert.
Du sprichst immer von der Bevölkerung. Ich glaube kaum, dass du die Meinung eines jeden einzelnen dort im Lande kennst, daher müssen wir uns alle wohl an der jeweiligen Regierung orientieren.
Erscheint mir sinnvoll... okay, die Regierung in Afghanistan pflegt hervorragende diplomatische Beziehungen zu Deutschland, also ist die Unzufriedenheit wohl doch nicht so groß wie du es darstellen willst.
Aber selbst wenn, was wäre denn die Alternative zur aktuellen Situation?
Sollten alle Truppen umgehend und ersatzlos abziehen und das Land sich selbst überlassen? Was denkst du, was passieren würde?
Ich glaube das Land wäre leider nicht in der Lage, komplett für sich selbst zu sorgen. Vermutlich würden zweifelhafte Mächte wieder die Regierung übernehmen und alles würde von Vorne beginnen.
Wenn das für dich der Weg sein sollte, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Der Unterschied zwischen uns ist, dass ich mich auf das aktuelle und vielleicht noch auf das zukünftige konzentriere. Denn eine gegebene Situation kann ich nicht durch Analysen der Vergangenheit ändern sondern nur durch zukünftige Entscheidungen.
Und in Bezug auf Afghanistan bedeutet das, dass ein sofortiger Abzug aller Truppen dem Land nicht helfen würde. Man ist nun dort und jetzt muss man den Weg auch im Sinne des Landes zuende gehen.
So Sgt. Fontanelli, dies ist also die Antwort von mir. Mir bleibt jetzt nur noch, mich für persönliche Angriffe zu entschuldigen und bitte im gleichen Atemzug dich darum, selbiges in Zukunft ebenfalls zu unterlassen.