Bundeswehr im Innland?

Dareios

Neuankömmling
http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/608/121449/

Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert (mal wieder) „erweiterte Einsatzmöglichkeiten“ der Bundeswehr im Innland. Bisher darf die Bundeswehr lediglich technische Amtshilfe bei Naturkatastrophen und besonders schweren Unglücksfällen leisten, auch die Abwehr von zu erwarteten noch nicht eingetretenen Katastrophen wäre nach Artikel 35 des Grundgesetztes zulässig. Dies soll nach dem Willen Merkels und ihres Innenministers Schäuble nun offenbar geändert werden. Die Bundeswehr soll nun auch im Inland „zur Terrorbekämpfung“ eingesetzt werden. Merkel erklärte dazu dass die Trennung von äußerer und inner Sicherheit „von gestern“ sei. Gerechtfertigt wird die Forderung nach Innlandseinsetzen der Bundeswehr durch die (angebliche) Terroristische Bedrohung der Bundesrepublik Deutschland. Dass diese Forderungen kurz nach den gescheiterten Anschlägen von London und Glasgow auftauchen ist natürlich Kalkül.

Bereits beim G-8 Gipfel in Heiligendamm leistete die Bundeswehr weit mehr als „Technische Amtshilfe“. So waren etwa statt denn angekündigten 1100 Soldaten tatsächlich 1450 Soldaten im Einsatz. Es wurden Spähpanzer vom Typ „Fennek“, Hubschrauber und Tornados der Luftwaffe eingesetzt. Damit hat die Bundeswehr klar gegen die Verfassung verstoßen nach der die Bundeswehr keine Polizeiaufgaben im Inneren wahrnehmen darf. Denn die Spähpanzer und „Tornados“ lieferten für die Polizei offenbar Lagebilder und Berichte, eigentlich Aufgabe der Polizei. Der Bundestag wurde gezielt mit Falschinformationen bzw. Halbwahrheiten beliefert. Die Opposition im Bundestag hat bereits angekündigt dass der Bundeswehr Einsatz rund um Heiligendamm ein Nachspiel haben wird.

Ganz offensichtlich sollte die Bevölkerung anlässlich des G-8 Gipfels schon mal an den Anblick von Soldaten im Innland gewöhnt werden. Parallel dazu prescht auch Schäuble wieder mit seinem Überwachungsstaatlichen Phantasien hervor. Was sich hier abspielt ist der Versuch die Gesellschaft zu militarisieren und die Freiheitsrechte der Bürger einzuschränken. Nichts beweist mehr dass wir eben nicht in der tollen freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft leben wie sie uns die Politik und Wirtschaft verkaufen zu versuchen. Obwohl der Staatliche Repressionsapart mit der Zeit zurückgefahren wurde ist er immer noch vorhanden. Der Staat ist zu allen Zeiten der Indoktrinierungs- und Unterdrückungsapparat der jeweiligen herrschenden Klasse gewesen.

Eine Trennung von äußerer und innerer Sicherheit ist trotz allen Beteuerungen von Frau Merkel nicht von gestern sondern nach wie vor wichtig. Wenn wir hier keine Zustände wie beispielsweise in der Türkei haben wollen, das heißt dass Militär mischt munter in der Innenpolitik mit, sollte die Bundeswehr sich nicht in Polizeiaufgaben einmischen. Natürlich spielen bei den Vorschlägen von Merkel und Co KG handfeste ökonomische Interessen mit, schließlich lassen sich mit Soldaten bequem die Kosten für die Polizei drücken.

Warum ich einen Armeeeinsatz im Innern noch für Grundfalsch halte? Ein Blick in die Deutsche Geschichte recht aus:

- „Gegen Demokraten helfen nur Soldaten“ war die Parole der monarchischen Heere die 1848/49 gegen die republikanischen und freiheitlichen Bewegungen vorgingen.
- Im wilhelminischen Kaiserreich wurden Soldaten dazu benutzt um Streikende Arbeiter zusammenzuschießen.
- In der Weimarer Republik verstärkte die im Inneren eingesetzte Reichswehr die Reaktionären Kräfte (siehe Krapp-Putsch)
- In der NS-Zeit bildeten militärische Verbände, insbesondere die SS, in Zusammenarbeit im Polizei, Gestapo, SD usw. einen im Inn- und Ausland wirkenden Terrorapparat.

Nicht zuletzt wegen diesen Tatsachen wurde die Trennung von äußerer und innerer Sicherheit im Grundgesetz festgeschrieben. Eine Aufweichung halte ich für höchst gefährlich. Ich möchte keine Soldaten durch Innenstädte marschieren sehen.

Was denkt ihr darüber? Bundeswehr im Innland? Ja oder nein?
 
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NEIN, die Polizei in Deutschland ist schon schrecklich genug. Und wenn man bei Youtube über die Bundeswehrsoldaten sieht kommt mir das Grauen. Außerdem steht nicht sogar in der Verfassung das nur die Polizei in Deutschland Gewalt anwenden darf.
Was mich noch mehr interessieren würde wäre eure Meinung zur Polizei.
 
ich persönlich verstehe gar nicht, warum ein Bundeswehreinsatz im Inneren so schlimm sein soll.... :?
 
Ich denke das ist einfach wieder eine gewisse Grenze, die nicht überschritten werden sollte. Ich glaube das schürt nur die Gewalt, denn Gewalt mit mehr Gewalt zu bekämpfen ist schwachsinn.
 
Bereits beim G-8 Gipfel in Heiligendamm leistete die Bundeswehr weit mehr als „Technische Amtshilfe“. So waren etwa statt denn angekündigten 1100 Soldaten tatsächlich 1450 Soldaten im Einsatz. Es wurden Spähpanzer vom Typ „Fennek“, Hubschrauber und Tornados der Luftwaffe eingesetzt. Damit hat die Bundeswehr klar gegen die Verfassung verstoßen nach der die Bundeswehr keine Polizeiaufgaben im Inneren wahrnehmen darf. Denn die Spähpanzer und „Tornados“ lieferten für die Polizei offenbar Lagebilder und Berichte, eigentlich Aufgabe der Polizei. Der Bundestag wurde gezielt mit Falschinformationen bzw. Halbwahrheiten beliefert. Die Opposition im Bundestag hat bereits angekündigt dass der Bundeswehr Einsatz rund um Heiligendamm ein Nachspiel haben wird.

Hier muss ich dir aufs Schärfste widersprechen. Die Bundeswehr hat auf keinen Fall gegen die Verfassung verstoßen. Die Bundeswehr hat nur Befehle der Bundesregierung befolgt. Hätte die Bundeswehr aus eigenem Antrieb gehandelt (was sie ja nicht hat) oder den Befehl verweigert, wäre das im Prinzip ein Militärputsch gewesen. Und ich bin mir sicher, dass keiner sich einen Militärputsch in Deutschland wünscht...

Zum Bundeswehreinsatz im Inland sehe ich die Lösung, wie so oft, in einem Mitelweg. Die Bundeswehr darf nicht durch den Einsatz von Waffen oder einfacher Überzahl die Aufgaben der Polizei übernehmen. Allerdings gibt es einige Bereiche, die die Polizei einfach nicht abdecken kann, einerseits wegen Ausrüstungs- als auch Personalmangel. So halte ich es in gewissen Fälle für angebracht eine erweitere Amtshilfe für die Bundeswehr zu zulassen. Hier mal ein Beispiel:
- Luftaufklärung bei Großereignissen (wie beim G8-Gipfel), denn die Polizei verfügt einfach nicht über die nötige Ausrüstung (Hubschrauber) um dies selbst zu leisten

Für mich ist die klare Grenze, dass die Bundeswehr nur auf Anweisung der Polizei arbeitet. Das heißt sie dürfen auch selbst keine hoheitliche Gewalt ausüben (ermittlen, verhaften, ...).

Außerdem steht nicht sogar in der Verfassung das nur die Polizei in Deutschland Gewalt anwenden darf.

Wo? Jeder Mensch darf in Notwehr/Nothilfe (natürlich unter Beachtung der Angemessenheit der Mittel) Gewalt anwenden.
 
Warum ich einen Armeeeinsatz im Innern noch für Grundfalsch halte? Ein Blick in die Deutsche Geschichte recht aus:

- „Gegen Demokraten helfen nur Soldaten“ war die Parole der monarchischen Heere die 1848/49 gegen die republikanischen und freiheitlichen Bewegungen vorgingen.
- Im wilhelminischen Kaiserreich wurden Soldaten dazu benutzt um Streikende Arbeiter zusammenzuschießen.
- In der Weimarer Republik verstärkte die im Inneren eingesetzte Reichswehr die Reaktionären Kräfte (siehe Krapp-Putsch)
- In der NS-Zeit bildeten militärische Verbände, insbesondere die SS, in Zusammenarbeit im Polizei, Gestapo, SD usw. einen im Inn- und Ausland wirkenden Terrorapparat.

Tschuldigung aber den Grund find ich mal derbe beschissen... Deutschland ist entzwischen was ganz anderes... Kaiserreich, Monarchie und Nationalsozialismus ... Autokratie is nicht mehr.... und das mit der Weimarer Republik ist auch so eine sache: Meiner Meinung nach war die Waimarer Republik mehr ein Versuch einer Demokratie zu Kriesenzeiten (die sehr viele Fehler hatte).

Das die Soldaten daher dazu verwendet werden um deutschland in die nächste Diktatur zu treiben oder "Andersdenkende" auszuschalten halte ich als unwahrscheinlich (ausser es wird irgend ein ewiger Kreislauf vorgesehn... deutschland rüstet sich auf greift (immer braf den Schliefen-Plan verwendend) Frankreich an versucht dann noch die ostgrenzen n bischen zu erweitern und wird letztendlich von den "Allierten" besiegt :nono: )

@ Antonio: Glaub mir es gibt überall deppen nicht nur in der Bundeswehr:roll:
 

Sicher die Bundeswehr hat im Auftrag der Bundesregierung gehandelt? Aber das ändert was? Richtig nichts. Auch die Regierung kann die Verfassung brechen, ansonsten wäre ja das Bundesverfassungsgericht ohne wirkliche Funktion, nicht wahr?

Übrigens stellte sogar der Völkerrechtler Daniel Erasmus Khan (Professor an der Bundeswehr-Universität in München) stellte dam 13. Juni in Spiegel Online fest: "Die Verfassung deckt einen solchen Einsatz nicht."

Des Weiteren heißt es in einem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zum Thema "Luftsicherheitsgesetzt" vom 15. Februar 2006 dass die Bundeswehr nicht mit militärischen Mitteln im Inland polizeiliche Aufgaben übernehmen darf. "Die Zuständigkeiten von Militär und Polizei müssen strikt getrennt werden". Und mit Aufklärungsfotos und Informationen von Spähpanzern hat die Bundeswehr Polizeiliche Aufgaben übernommen. Im übrigen wird sich das Bundesverfassungsgericht noch mit dem Bundeswehreinsatz bei Heiligendamm befassen.

Disturbed schrieb:
Tschuldigung aber den Grund find ich mal derbe beschissen... Deutschland ist entwischen was ganz anderes... Kaiserreich, Monarchie und Nationalsozialismus ... Autokratie is nicht mehr.... und das mit der Weimarer Republik ist auch so eine sache: Meiner Meinung nach war die Waimarer Republik mehr ein Versuch einer Demokratie zu Kriesenzeiten (die sehr viele Fehler hatte).

Der Grund ist keineswegs "beschissen". Wer nichts aus der Geschichte lernt, lernt nichts. Richtig der deutsche Staat hat seinen Charakter geändert, aber eben aufgrund der Lehren aus der Vergangenheit. Sieh dir doch die Staaten mit einem starken und einflussreichen Militär an. Der Einsatz vom Militär gegen unliebsame Demonstrationen ist dort nicht selten. Genauso wenig wie die Generäle in der Innenpolitik mitmischen. Deshalb ist eine strikte Trennung von Innenpolitik und Interessen der Militärs nötig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Grund ist keineswegs "beschissen". Wer nichts aus der Geschichte lernt, lernt nichts. Richtig der deutsche Staat hat seinen Charakter geändert, aber eben aufgrund der Lehren aus der Vergangenheit. Sieh dir doch die Staaten mit einem starken und einflussreichen Militär an. Der Einsatz vom Militär gegen unliebsame Demonstrationen ist dort nicht selten. Genauso wenig wie die Generäle in der Innenpolitik mitmischen. Deshalb ist eine strikte Trennung von Innenpolitik und Interessen der Militärs nötig.

Man kanns ja auch auch so machen das mein gewisse Militärbrigarden vom eigentlichen militär abzweigt und den Innenministerium unterstellt... dann nennt man sie noch Polzeibrigarde irgendwas und alle sind zufrieden oO

und trotzdem halt ich die vergleiche als grund immer noch beschissen... es mag zwar wahr sein das man aus der geschichte lernen soll aber der grund setzt voraus das deutschlands führung beabsichtigt das militär so einzusetzen... rein so gesehn könnte man auch die stink normale polizei dazu nutzen um demonstranten niederzuschießen
 
Man kanns ja auch auch so machen das mein gewisse Militärbrigarden vom eigentlichen militär abzweigt und den Innenministerium unterstellt... dann nennt man sie noch Polzeibrigarde irgendwas und alle sind zufrieden oO

Nö, das ist Begriffsklauberei und macht nichts besser. Ob jetzt die "Polizeibrigaden" dem Innen- oder Verteidignungsministerium unterstellt sind ist relativ egal.

und trotzdem halt ich die vergleiche als grund immer noch beschissen... es mag zwar wahr sein das man aus der geschichte lernen soll aber der grund setzt voraus das deutschlands führung beabsichtigt das militär so einzusetzen... rein so gesehn könnte man auch die stink normale polizei dazu nutzen um demonstranten niederzuschießen

Ich verstehe dein Problem nicht? Wie uns die Geschichte zeigt ist Militär im Innern nie eine funktionierende Problemlösung. Ich für meinen Teil traue der Deutschen Regierung durchaus zu dass sie das Militär als Machterhaltende Maßnahme einsetzen wird, spätesten dann wenn es zum Ausbruch von Revolutionären Unruhen kommt.

Sicher könnte man auch die reguläre Polizei einsetzen. Aber ich behaupte mal dass die Polizei aufgrund ihrer Ausbildung und Vorstellung als "Freund und Helfer" mehr Hemmungen hat als das Militär das auf dem Prinzip Befehl und Gehorsam geruht.
 
Ich muss Dareios recht geben. Das Millitär hat noch nie Probleme dauerhaft und unblutig gelöst. 1973 hat das Millitär unter Führung des Faschisten Augusto Pinochet die legal gewählte sozialistische Regierung unter Salvador Allende gestürzt. Folgen waren Represionen mit tausenden Opfern und eine Millitärdikatur. 1974 wurde von dem Regime eine Geheimpolizei eingerichtet, die Menschen verschleppt, erschossen und anderweitig grausam aus dem Weg geräumt hat.
 
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Ich muss Dareios recht geben. Das Millitär hat noch nie Probleme dauerhaft und unblutig gelöst. 1973 hat das Millitär unter Führung des Faschisten Augusto Pinochet die legal gewählte sozialistische Regierung unter Salvador Allende gestürzt. Folgen waren Represionen mit tausenden Opfern und eine Millitärdikatur.

Eben es gibt zahlreiche Beispiele Chile, Griechenland, Türkei oder aktuell Thailand. Militär einen Rolle in der Innenpolitik zu zuteilen ist brandgefährlich.
 
Dareios schrieb:
Sicher die Bundeswehr hat im Auftrag der Bundesregierung gehandelt? Aber das ändert was? Richtig nichts. Auch die Regierung kann die Verfassung brechen, ansonsten wäre ja das Bundesverfassungsgericht ohne wirkliche Funktion, nicht wahr?

Übrigens stellte sogar der Völkerrechtler Daniel Erasmus Khan (Professor an der Bundeswehr-Universität in München) stellte dam 13. Juni in Spiegel Online fest: "Die Verfassung deckt einen solchen Einsatz nicht."

Des Weiteren heißt es in einem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zum Thema "Luftsicherheitsgesetzt" vom 15. Februar 2006 dass die Bundeswehr nicht mit militärischen Mitteln im Inland polizeiliche Aufgaben übernehmen darf. "Die Zuständigkeiten von Militär und Polizei müssen strikt getrennt werden". Und mit Aufklärungsfotos und Informationen von Spähpanzern hat die Bundeswehr Polizeiliche Aufgaben übernommen. Im übrigen wird sich das Bundesverfassungsgericht noch mit dem Bundeswehreinsatz bei Heiligendamm befassen.

Ich habe in meinem Beitrag keinen Kommentar dazu abgegeben, ob der Einsatz bei Heiligendamm von der Bundesregierung hätte erteilt werden dürfen. Nur hast du es in deinem Eröffnungsbeitrag das Ganze so dargestellt, als wäre dieser Einsatz eine Idee der Bundeswehr gewesen, die ohne einen Befehl von oben gehandelt hat. Dies wollte ich nur klarstellen.

Außerdem ist mir bewusst, dass die Bundeswehr derzeit keine polizeilichen Aufgaben übernehemen darf (außer bei ausgerufenem Kriegsrecht). Mein Beispiel war als mögliche Einsatzmöglichkeit NACH einer Grundgesetzänderung gedacht. Und zwar als eine der wenigen Möglichkeiten, die ich für sinnvoll erachte.

Disturbed schrieb:
Man kanns ja auch auch so machen das mein gewisse Militärbrigarden vom eigentlichen militär abzweigt und den Innenministerium unterstellt... dann nennt man sie noch Polzeibrigarde irgendwas und alle sind zufrieden oO

Und dann nennen wir das Ganze SS oder SA...
Das waren nämlich auch keine Militäreinheiten, sondern genau genommen Poliziekräfte mit schweren Waffen.
 
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Ich habe in meinem Beitrag keinen Kommentar dazu abgegeben, ob der Einsatz bei Heiligendamm von der Bundesregierung hätte erteilt werden dürfen. Nur hast du es in deinem Eröffnungsbeitrag das Ganze so dargestellt, als wäre dieser Einsatz eine Idee der Bundeswehr gewesen, die ohne einen Befehl von oben gehandelt hat. Dies wollte ich nur klarstellen.

Außerdem ist mir bewusst, dass die Bundeswehr derzeit keine polizeilichen Aufgaben übernehemen darf (außer bei ausgerufenem Kriegsrecht). Mein Beispiel war als mögliche Einsatzmöglichkeit NACH einer Grundgesetzänderung gedacht. Und zwar als eine der wenigen Möglichkeiten, die ich für sinnvoll erachte.
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Dann hast du natürlich vollkommen recht, ich entschuldige mich für das Missverständniss. :D Mir war durchaus bewusst dass dir bewusst ist, dass die Bundeswehr derzeit keine polizeilichen Aufgaben übernehemen darf. Ich wollte nur nocheinmal mein Argument "Die Bundeswehr darf keine polzeilichen Aufgaben übernehmen" untermauern.
 
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Unsere Bundeswehr ist doch durchaus dafür geeignet. An Material sind se der Polizei bei weitem überlegen. Hat sich eigentlich mal jemand erkundigt ob das nicht zufällig das Wachbatallion der Bundeswehr war beim G8 Gipfel, dessen Aufgabe der Schutz von Regierungsmitgliedern ist?
 
Unsere Bundeswehr ist doch durchaus dafür geeignet. An Material sind se der Polizei bei weitem überlegen. Hat sich eigentlich mal jemand erkundigt ob das nicht zufällig das Wachbatallion der Bundeswehr war beim G8 Gipfel, dessen Aufgabe der Schutz von Regierungsmitgliedern ist?

Das weiß ich nicht....Aber ich weiß, dass zumindest die Amis ihrem präsidenten ne Fregatte und nen Kreuzer als geleitschutz mitgegeben haben....OK...War halbes OT
 
Wenn es wirklich diese Einheit war, ist der G8 Gipfel keine "Generalprobe" der Bundeswehr gewesen. Ich mein wofür haben wir extra eine Bundeswehreinheit, die sich nur um den Schutz von Regierungsmitgliedern/Gebäuden kümmert und stattdessen die Polizei ran soll.
 
Interessanterweise scheint die Bundeswehr nicht ganz unselbstständig gehandelt zu haben. Der Regierungsberichte über den Bundeswehr Einsatz beim G-8 Gipfel wurde gestern dem Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages vorgelegt. Er bestätigt dass von der Bundesregierung nur zwei "Tornado"-"Aufklärungsflüge" genehmigt wurden, aber in Wahrheit sieben stattgefunden haben. Das Aufklärungsgeschwader 51 ("Immelmann") hat die Anweisung "weitere Absprachen unmittelbar" mit dem Polizeiführungsstab "Kavala" zu treffen offenbar als Freibrief verstanden, so häufig zu starten wie die Polizei das für Nötig hielt. "Die Gesamtzahl der 7 Flüge wurde dem Bundesverteidigungsministerium erst am 15. Juni bekannt" heißt es im Regierungsbericht. Offenbar können niedere Militärbefehlshaber so oft Kampfflugzeuge einsetzen wie sie wollen, nur weil die Polizei darum bittet. Verteidigungsminister Jung hat "personelle Konsequenzen" nicht ausgeschlossen.

Auch die Zahl der eingesetzten Soldaten wurde im Regierungsbericht stark nach oben korrigiert. Zu den bislang eingeräumten 1100 Soldaten kommen offenbar noch satte 1350 Soldaten die mit "Bewachung, Schutz und Betrieb" befasst waren. Darunter 641 bewaffnete Feldjäger, die zum Teil mit G36-Sturmgewehren bewaffnet waren. Auch die "Fennek"-Spähpanzer Besatzungen waren bewaffnet. Dem Bericht zu folge haben Boote der Marine und Hubschrauber des Heeres wiederholt Polizeieinheiten transportiert.

Auch sind nach Informationen der Linksfraktion im Bundestag die von den "Tornados" gelieferten Bilder erheblich besser als bisher zugeben. Offenbar kann man auf den Bildern die Gesichter der Demonstranten erkennen. Somit könnten sie sehr wohl, im Gegensatz zu dem was die Regierung behauptet, zur Identifikation verwendet werden.
 
Ja, über diesen Tornado-Einsatz habe ich auch viel gelesen. Ich fand es nicht okay, vor allem für die Ohren der Demonstranten, die sie schon durch die Megaphone der Rädelsführer geklingelt haben, noch durch Düsenlärm zu malträtieren.
Ich meine, wie sonst hätten die Bundeswehr-Luftwaffen-Piloten denn die Demonstranten so gut ausmachen können, um übersehene bzw. "überrochene" Gewaltdemonstranten besser ausmachen zu können?

Ansonsten war auch das Heer nicht besser, da ja auch die friedlichen Demonstranten von den Soldaten arg brutal behandelt wurden.


Cherubion
 
Ja, über diesen Tornado-Einsatz habe ich auch viel gelesen. Ich fand es nicht okay, vor allem für die Ohren der Demonstranten, die sie schon durch die Megaphone der Rädelsführer geklingelt haben, noch durch Düsenlärm zu malträtieren.
Ich meine, wie sonst hätten die Bundeswehr-Luftwaffen-Piloten denn die Demonstranten so gut ausmachen können, um übersehene bzw. "überrochene" Gewaltdemonstranten besser ausmachen zu können?

Tja angeblich wollte die Polizei mit ihrem Einsatz ja feststellen ob die Demonstranten im Camp "Reddelich" "Erddepots" angelegt hätten oder versuchen würden die Straße zu "unterspülen". Irgendwelche Demonstranten ausmachen, das wollte man nicht versichert die Bundesregierung hoch und heilig. Angeblich sind die Fotos der "Tornados" ja gar nicht zur Identifikation geeignet. :roll:

Cherubion schrieb:
Ansonsten war auch das Heer nicht besser, da ja auch die friedlichen Demonstranten von den Soldaten arg brutal behandelt wurden.

Hm? Welche Demonstranten wurden von "Soldaten" brutal behandelt. Die Bundeswehr hat nicht direkt bei Demonstrationen oder ähnlichem mitgemischt, das wäre ein ungeheuerer Verfassungsbruch gewesen.