Bücherempfehlungen

Titel: Tomorrow, when the war began
Autor: John Marsden
Genre: Militär-/Abenteuer-/Jugendbuch

Reihe: Tomorrow-Reihe

  1. Tomorrow, When the War Began
  2. The Dead of Night
  3. A Killing Frost
  4. Darkness, Be My Friend
  5. Burning For Revenge
  6. The Night Is For Hunting
  7. The Other Side of Dawn

Verlag: Scholastic
Erscheinungsjahr: 1993-1999
ISBN: 978-0-439-82910-6 (für Tomorrow, When the War Began)

Zusammenfassung:
Ich schreibe diese Bücherempfehlung für die gesamte Reihe, lege aber den Schwerpunkt auf den ersten Teil. Die ersten drei Bücher greifen zwar jeweils die Handlungen ihrer Vorgänger auf, bilden aber relativ abgeschlossene Erzählungen in sich. Ab dem vierten Buch verschwimmen die Grenzen zwischen den Büchern zunehmend. Auch von der Handlung gibt es am Ende von Teil 3 einen recht scharfen Schnitt, da hier ein größerer Zeitsprung erfolgt. So halte ich es für eine gute Idee, nach den ersten drei Büchern zu entscheiden, ob man weiterlesen möchte. Die einzelnen Bücher sind mit etwa 250-300 Seiten (in der englischen Version) einzeln nicht sonderlich dick.

In den Büchern findet sich eine Gruppe von Teenagern/jungen Erwachsenen in Australien mit der Invasion ihres Landes durch eine ausländische Armee konfrontiert. Das erste Buch beginnt mit einer Gruppe von sieben Teenagern kurz vor dem Highschool-Abschluss, die noch einmal im Busch zelten gehen möchten, bevor sie sich nach der Schule in alle Winde verstreuen. Die Gruppe besteht aus den Farmerskindern Ellie, Corrie, Homer und Kevin, sowie den "Stadtbewohnern" Fi(ona), Robyn und Lee. Sie brechen von ihrem kleinen Städchen Wirrawee (möglicherweise ein Wortspiel zu "Where are we?" :huh:) zu einem abgelegenen Tal im australischen Busch auf. Die sogenannte "Hölle" war wohl über Jahrzehnte die Heimat eines Eremiten, ist aber sonst von Menschenhand unberührt.

Als sie nach einer Woche im Busch zurückkommen, finden sie ihre Farmen verlassen und die zurückgelassenen Tiere sterbend vor. Es gibt keinen Strom und kein Telefon funktioniert. Nach und nach bekommen die sieben heraus, dass Australien von einem ausländischen Militär invasiert wurde und eine nahe gelegene Bucht wohl der Hauptbrückenkopf des Angriffs ist. Sämtliche Einwohner Wirrawees wurden gefangen genommen und sind in einem improvisierten Gefangenenlager eingesperrt. Nachdem sie entdeckt werden, kommt es zu ersten Auseinandersetzungen mit den feindlichen Soldaten. Mit beiderseitigen Verlusten können die Jugendlichen zurück in die Hölle fliehen. Auf der Flucht gabeln sie mit Chris einen achten Jugendlichen auf, der sich bisher vor den Soldaten verstecken konnte.

Hinter feindlichen Linien gefangen, ohne die Möglichkeit der Kommunikation, stellt sich den Jugendlichen die Frage, ob sie sich weiter in der Hölle verstecken sollen, oder, ob sie selber aktiv kämpfen sollen. Nach vielen Bedenken entschließen sie sich zu einem Angriff auf eine für den Gegner wichtige Brücke und es gelingt ihnen tatsächlich diese mit ihren bescheidenen Mitteln zu zerstören. Allerdings ist der Preis höher als sie bereit waren zu zahlen...

Die weiteren Bücher beschreiben das (Über-)Leben der Gruppe um Ellie im Krieg. Durch ihre Ortskenntnis und ihre Fähigkeit von der Wildnis zu leben, können sie es mit den zahlen- und waffenmäßig deutlich überlegenen Gegner immer wieder aufnehmen. Allerdings zahlen sie dabei auch einen hohen Preis. Die Jugendlichen tragen Verluste, sowie physische und psychische Traumata davon und es wird immer unwahrscheinlicher, dass einer von ihnen noch das Ende des Krieges erlebt.

Die Bücher sind so geschrieben, als wären es von Ellie angefertigte Aufzeichnungen ihrer Taten. Dabei findet sie am Ende jeden Buches die Zeit (und die sich ändernden Gründe) ihre Erlebnisse bis zu diesem Punkt aufzuschreiben. Ellie ist dabei ein unzuverlässiger Erzähler, der teilweise falsche Informationen niederschreibt, stellenweise auch bewusst manche Dinge nicht niederschreibt. Immer wieder kommentiert sie auch rückblickend ihre eigenen Handlungen oder die ihrer Freunde. Das führt zwar einerseits dazu, dass man immer weiß, dass Ellie überlebt, andererseits ermöglicht es auch eine sehr persönliche Sicht.

Empfehlung:
Wie bin ich auf diese doch etwas ältere Buchreihe gestoßen? Da war (wiedereinmal) der Fernseher Schuld. Dort lief vor Kurzem die Free-TV-Premiere der Verfilmung des ersten Teils. Diesen hatte ich mehr oder weniger zufällig gesehen und auch wenn er mich nicht sonderlich überzeugte, fand ich die Idee für die Geschichte ganz interessant. Was macht man, wenn man feststellt, dass die eigene Heimat plötzlich invasiert wurde? So fand ich heraus, dass dies eine (zumindest in Australien) sehr bekannte Buchreihe ist. Da mir gerade der Lesestoff ausgegangen war, beschloss ich, die ersten Teile mal zu lesen (da ich schon wusste, dass es am Ende 3. Buches ein größerer Handlungsbruch stattfindet). Die gefielen mir dann gut genug, dass ich mir auch die restlichen Teile bestellte ;)

Für Fans von Militärthrillern möchte ich anmerken, dass ihr nicht zu viel in dieser Richtung strategischer Realismus erwarten solltet. Die Grundvoraussetzungen alleine sind schon abwegig genug. Australien besitzt eines der modernsten und besten ausgerüsteten Militärs der Welt. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass ein Invasor einen solchen Entwaffnungsschlag gegen Australien hinbekommen würde. Die angreifende Nation wird nie identifiziert und es gibt auch keine Nation in der Realität (zumindest in diesem Teil der Welt), die die beschriebene Militärmacht aufbringen würde. Auf der anderen Seite ist Neuseeland in den Büchern in der Lage (das in der Realität über eine verschwindend kleine Armee verfügt) Teile Australiens zurückzuerobern und über Monate gegen diesen Gegner zu halten, der große Teile Australiens innerhalb von Tagen erobert hat. Dies aber nur am Rande, die Bücher spielen ja auf der taktischen Ebene.

Die Bücher leben von der Dynamik der Gruppe. Jeder in der Gruppe hat verschiedene Stärken und Schwächen, die sich im Laufe des Krieges teilweise auch deutlich ändern. So sind zum Beispiel Ellie und Homer sowohl physisch stark als auch Anführer und beide im Busch zu Hause. Auf der anderen Seite steht Fi, die äußerlich die schwächste der Gruppe ist und am Anfang als Stadtkind keinen Tag im Busch überleben würde, dafür behält sie aber als einzige eine emotionale Stabilität über den Verlauf des Krieges. Die Gruppe verändert sich dabei im Laufe des Krieges deutlich, auch durch die Verluste, die sie hinnehmen müssen. Der andere Punkt sind antürlich die Guerilla-Aktionen der Gruppe. Es ist erstaunlich wie sie mit zwar riskanten, aber einfachen Aktionen, teilweise enorme Schäden anrichten können. Gleichzeitig werden sie nach jeder Aktion vom Feind gejagdt und ihre Fluchten gestalten sich immer schwieriger.

Wichtige Themen im Buch betreffen auch Kriegsgefangenschaft, Kriegsverbrechen, das Recht auf Leben, sowie Schuld- und Rachegefühle. Allgemein sind die Bücher recht stark auf Jugendbuch ausgerichtet (und behandeln stellenweise auch solche Sachen wie erste Liebe...), auf der anderen Seite aber auch zeitlos. So fällt es nur an wenigen Stellen auf, dass die Bücher teilweise schon 20 Jahre alt sind. Spannend werden die Bücher, da man im Gegensatz zu vielen anderen Büchern nie auf einen guten Ausgang einer Episode hoffen kann, was schon früh vom Autor klargestellt wird.
 
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Reaktionen: Anedon
Titel: Das Echo aller Furcht
Autor: Tom Clancy
Genre: Spionage-/Militär-/Politikthriller

Orinaltitel: The Sum Of All Fears
Übersetzer: Hardo Wichmann

Reihe: Ryanverse
vorheriges Buch: Der Schattenkrieg
Fortsetzung: Ehrenschuld

Verlag: Heyne
Erscheinungsjahr: 1991
ISBN: 978-3453436763 (Ich habe eine aktuelle ISBN eingesetzt, da meine Ausgabe schon seit >10 Jahren vergriffen sein dürfte. ;))

Zusammenfassung:
Glasnost und Perestroika haben den Kalten Krieg beendet. Die USA haben gewonnen und der Warschauer Pakt zerfällt. Die Weltmächte sehen optimistisch einer friedlichen Zukunft entgegen und verhandeln über Abrüstung. Ihr neugefundenes Vernehmen setzen sie ein, um den Nahost-Konflikt zu beenden. Dies gefällt aber nicht allen. Als eine palästinensische Terrorgruppe zufällig eine israelische Kernwaffe, die im Jom-Kippur-Krieg verloren ging, findet, planen sie die USA und Russland in den Dritten Weltkrieg zu stürzen.

Währenddessen ist Jack Ryan (der Held der Reihe) zum stellvertretenden Direktor der CIA aufgestiegen und hat vor allem gegen politische Intrigen zu kämpfen, da er einigen Personen im Weißen Haus ein Dorn im Auge ist.

Als schließlich eine Kernwaffe beim Super Bowl detoniert und die Hälfte der Minister tötet, zeigt sich wie fragil die Situation zwischen den USA und Russland noch immer ist. Sofort werden die Russen hinter dem Angriff vermutet und es kommt zu Zusammenstößen vorgelagerter Einheiten beider Seiten. Ausgelöst durch fragmentarische Informationen und die entstehende Panik, verfallen beide Seiten in die alten Muster zurück und die militärischen Spannungen eskalieren. Während der Präsident bereits einen vollständigen Nuklearschlag gegen Russland in die Wege leitet, erkennt Ryan als einer von wenigen, dass mit ihnen ein perfides Spiel getrieben wird. Aber niemand will ihm glauben. Was wird siegen: Vernunft oder Vernichtungswahn?

Empfehlung:
Nachdem am Wochenende wieder mal die "Verfilmung" des Buches lief, fasste ich den Entschluss mal eine Empfehlung für das Buch zu schreiben, dass um Welten besser ist und bis auf die Namen der Charaktere nur sehr wenig mit der Buchvorlage zu tun hat.

Wie für einen Tom Clancy üblich verfolgt das Buch eine fast irrwitzige Anzahl von Handlungssträngen (> 20), die dazu unglaublich detailliert ausgearbeitet sind (In einem Kapitel namens 30 Nanosekunden werden nur die physikalischen Vorgänge beim Zünden einer Kernwaffe erklärt ;)). Natürlich kreuzen bzw. vereinigen sich die Handlungsstränge alle miteinander. Und selbst auf den ersten Blick nicht mit der Geschichte im Zusammenhang stehende Abschnitte, stellen sich später als vielleicht entscheidend für die Geschichte heraus. Im Vergleich zu seinen späteren Büchern ist das Buch mit 760 Seiten verhältnismäßig dünn und gleichzeitig weit weniger militaristisch und US-patriotisch. Viele Charaktere besitzen vielschichtige Persönlichkeiten. So ist Ryan nicht der strahlende Held. Er hat Eheprobleme, gerät im Lauf des Buches an den Rande des Alkoholismus, ist eingebildet und zähzornig. Auf der anderen Seite sind die Terroristen so nah beschrieben, dass man ihnen als Leser wünscht, dass ihr Plan gelingt.

Das große Finale finde ich sehr gut beschrieben. Deutlich im Unterschied zum Film versteht man hier, warum die Spannungen dermaßen eskalieren. Man selbst als Leser weiß zu diesem Zeitpunkt perfekt, was geschehen ist, aber beim Lesen entsteht eine Ohnmacht, weil die Entscheidungen und das Ziel der handelnden Personen vorgezeichnet scheinen. Damit schafft es Clancy den Leser in die gleiche Situation wie Ryan zu bringen, der im Buch vor dem selben Problem steht: Er weiß was passiert ist, kann die Ereignisse aber nicht aufhalten.

Insgesamt ist dies einer meiner Lieblingsbücher und definitiv einer der, wenn nicht der, beste Thriller in dieser Art. Was vor allem daran liegt, dass er im Gegensatz zu vielen anderen ohne Massenvernichtung auskommt, aber die gleiche Botschaft transportiert.
 
Titel: Das letzte Testament
Autor: Sam Bourne
Genre: Thriller

Orinaltitel: The Last Testament
Übersetzer: Rainer Schmidt

Verlag: Fischer
Erscheinungsjahr: 2010
ISBN: 978-3-596-17897-1

Zusammenfassung:
Der Nahost-Konflikt steht kurz vor dem Ende. Ein Friedensvertrag zwischen Israelis und Palästinensern rückt in greifbare Nähe. Doch dann wird ein angesehener, israelischer Archäologe auf einer Kundgebung des israelischen Präsidenten von den Sicherheitskräften erschossen. Ein bedauerlicher Irrtum, er wollte dem Präsident nur einen Brief überreichen, aber er wurde für einen Attentäter gehalten. Als kurz darauf ein palästinensicher Archäologe öffentlich von Maskierten hingerichtet wird, drohen die Friedensverhandlungen zu scheitern.

Maggie Costello, eine Unterhändlerin der USA, versucht dem Hintergrund der beiden Toten auf den Grund zu gehen. Dabei findet sie heraus, dass israelische Archäologe anscheinend eine Entdeckung gemacht hatte, die nach seiner Aussage den gesamten Friedensprozess verändern würde. Während sie der Sache auf den Grund geht, entdeckt sie eine Spur von Leuten, die mit dem Archäologen kurz vor dessen Tod Kontakt hatten, und seitdem alle ebenfalls eines unnatürlichen Todes gestorben sind. Zusammen mit dem Sohn des Toten folgt sie den Aufzeichnungen dessen Vaters und versucht seine Entdeckung zu rekonstruieren. Dabei wird ihnen schnell klar, dass jeder ihrer Schritte überwacht wird, und jede mögliche Spur vorsorglich von Unbekannten vernichtet wird.

Aber anscheinend geht es auch um nichts Geringeres als eine Keilschrifttafel, die Abrahams Testament enthält. In diesem scheint der Stammvater der Juden und Moslems wohl bestimmt zu haben, welchem seiner Söhne (und damit welcher Religion) das gelobte Land letztendlich gehören soll...

Empfehlung:
Hierzu kann ich sagen, dass die Handlung zwar durchaus an den üblichen Dan Brown Plot erinnert, aber trotzdem ernsthafter und glaubwürdiger erscheint. Ich bin nicht der Experte für den Nahost-Konflikt, aber er scheint mir recht gut und wertungsfrei geschildert. Der Ansatz eine Mediatorin als Heldin zu nutzen, verspricht zu Beginn eine etwas andere Geschichte. Aber wirkliche Verhandlungen in denen sie vermitteln kann, tauchen nur in sehr, sehr kurzen Abschnitten auf. Somit wird ihr Beruf eigentlich irrelevant. Ansonsten ist sie die stereotypische Heldin: jung, sehr attraktiv, hoch erfolgreich und mit Beziehungsproblemen und einem dunklen Geheimnis. Auch die anderen Figuren (zumindest die 2-3 anderen, die überhaupt lange genug vorkommen um eine Charakterisierung zuzulassen) fallen in übliche Stereotypen.

Die Handlung selbst nimmt zum Ende einen etwas überraschenden Verlauf, auch wenn sich das letztendliche Ergebnis, das lange im Voraus absehbar war, nicht ändert. Allgemein ist es kein schlechtes Buch, aber es hat mich auch nicht vom Hocker gerissen.
 
Titel: Sommernachtstraum
Autor: Martina K.
Genre: Lyrik
Sprache: Deutsch
Verlag:United
Erscheinungsjahr: 2013
ISBN: 978365438104-4
Zusammenfassung: Eine Dreiecksgeschichte, die von Freundschaft, Ehe und Gefühl auf eine harte Probe gestellt wird.
Empfehlung: Ich kannte die Autorin nicht und habe noch nie etwas von ihr gehört oder gelesen. Meine Freundin schenkte mir das Buch und sagte "sieh mal rein". Ich habe es durchgelesen, ohne aus der Hand zu legen.
 
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Titel: Der magische Reiter
Autor: Kristen Britain
Genre: Fantasy

Originaltitel: Green Rider
Übersetzer: Michael Nagula

Reihe: Die grünen Reiter
Fortsetzng: Die Botin des Königs (OT: First Rider's Call)

Verlag: Heyne
Erscheinungsjahr: 2008
ISBN: 978-3453524798

Zusammenfassung:
Als Karigan nach einem Vorfall aus ihrer Schule wegläuft, begegnet sie einem Boten des Königs, der im Sterben liegt. Er lässt sie schwören, die Botschaft, die er bei sich hat, dem König zu überbringen, und nur dem König. Ungefährlich ist dieser Auftrag nicht, denn der Reiter wurde von mächtigen Gegnern gejagt, die das um jeden Preis verhindern wollen.
Mehr kann ich leider nicht verraten, ohne zu viel zu spoilern.

Empfehlung:
Wenn ihr als Kinder oder Jugendliche die Bücher von Tamora Pierce (u. a. "Die schwarze Stadt") geliebt habt und etwas umfangreicheres in dieser Richtung sucht, das auch einem Erwachsenen noch Spaß macht, dann solltet ihr diesem Buch unbedingt eine Chance geben.
 
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Titel: Daemon
Autor: Daniel Suarez
Genre: Techno-Thriller

Fortsetzung: Darknet

Verlag: rororo
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN: 978-3-499-25643-1

Zusammenfassung:
Daemon - Disk and Executive Monitor - ein Computerprogramm, das ständig im Hintergrund läuft und zu festen Zeiten oder als Reaktion auf bestimmte Ereignisse spezielle Prozesse ausführt

So beginnt das Buch und auch genau darum geht es. Der bekannte Online-Spieleentwickler Sobol erliegt nach langer Krankheit einem Hirntumor. In der Woche danach werden die beiden Chefentwickler seiner Firma ermordet. Mit Hilfe des Internets wurden vorbereitete Todesfallen aktiviert. Während der Ermittlungen geschieht das Unfassbare, der tote Sobol kontaktiert die Polizei. Er hat der Welt einen Daemon hinterlassen, der auf Nachrichtenmeldungen im Internet reagiert und daraufhin vorbereitete Ereignisse in der realen Welt in Gang setzt.

Beim Versuch der Polizei den Serverraum in seinem Privatanwesen zu stürmen, kommt es zum Desaster. Dutzende Polizsten werden von automatischen Sicherheitssystemen getötet. Gleichzeitig beginnt der Daemon menschliche Helfer aus dem Hackeruntergrund zu rekrutieren. Ausgesattet mit Geld, Informationen und Ausrüstung begehen diese Verbrechen im Auftrag eines Toten.

Als die Regierung der USA den Ernst der Lage erkennt, ist es bereits zu spät. Der Daemon hat inzwischen eine ganze Armee um sich versammelt und über Hackerangriffe die Computersysteme der größten Unternehmen der Welt in Geiselhaft. Und sein Ziel scheint nichts weiter als die Vernichtung der heutigen Gesellschaftsordnung zu sein...

Empfehlung:
Das Setting des Buches ist sehr interessant. Es zeigt beeindruckend wie verwundbar eine Welt ist, in der die Grenzen zwischen Realität und Computer verschmelzen. Durch das Ändern kleiner Datenbankeinträge kann man die gesamte Geschichte eines Menschen ändern oder riesige Mengen Geld machen. So gelingt es dem (eigentlich dummen) Daemon einem unbescholtenen Bürger Morde in die Schuhe zu schieben oder durch gefälschte Nachrichten sich sein eigenes Geld über Termingeschäfte zu erzeugen.

Es beginnt wie ein Krimi mit stark technischem Hintergrund. Zu diesem Zeitpunkt sieht es noch so aus, als hätte der Daemon eine begrenzte Aufgabe und es ginge hier mehr um einen außergewöhnlichen Kriminalfall. Im Laufe des Buches wandelt sich das immer mehr in ein militärisches Endzeitszenario. Mir persönlich hat der erste Teil des Buches besser gefallen, da er erschreckend realitätsnah ist. Für meinen Geschmack werden die Fähigkeiten des Daemons und seiner Helfer (vor allem die selbst entwickelten Waffensysteme, die die Daemonagenten später im Buch zum Einsatz bringen) aber im Laufe der Zeit zu unglaubwürdig, so dass das Buch eher in den Science Fiction Bereich übergeht.

Wie gesagt ein interessantes Buch, dessen Ende einen quasi verpflichtet die Fortsetzung zu lesen. An der bin ich gerade dran.
 
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Titel: Darknet
Autor: Daniel Suarez
Genre: Techno-Thriller

Vorgänger: Daemon

Verlag: rororo
Erscheinungsjahr: 2010
ISBN: 978-3-499-25244-0

Zusammenfassung:
Das Buch beginnt mehrere Monate nach dem ersten Teil. Für den Großteil der Bevölkerung war der Daemon eine Erfindung zwei Individuen, die inzwischen hingerichtet wurden. Derweil haben der Daemon und seine Anhänger große Teile des weltweiten Informationsflusses übernommen. Sie stören gezielt Produktionsketten und stürzen die Welt, allen voran die USA, in die Krise. Der Dollar entwertet sich, die Benzinpreise und Arbeitslosigkeit schnellen in die Höhe.

Da der Daemon den Aufbau von autarken, nachhaltigen Gemeinschaften fördert, erhält er immer verstärkter Zulauf auch von einfacher Bevölkerung, vor allem in wirtschaftlich angeschlagenen Gegenden wie dem Mittleren Westen. Die Anhänger des Daemon kommunizieren über HUD-Brillen, die ihnen eine Augmented Reality bieten. Dieses alternative Netz nennen sie das Darknet. In diesem steigen die Mitglieder nach den Regeln eines MMOs im Level auf, erhalten Credits und Zugriff af neue Fähigkeiten (die Möglichkeit reale Objekte durch das Darknet fernzusteuern). Besonders mächtige Mitglieder des Darknet können sich hochentwickelte Waffen, Drohnen oder Kampfausrüstung leisten, die sie in die Lage versetzen gegen Dutzende von regulären Soldaten zu bestehen.

Währenddessen erkennen die Protagonisten des ersten Teils, dass der Daemon eventuell nicht einmal der schlimmste Feind ist, gegen den sie zu bestehen haben. Hinter den Kulissen der Politik spielen weltumspannende Großkonzerne ihre Macht aus und schicken Söldnerarmeen aus, die Anhänger des Daemons zu auszulöschen. Kritisch wird die Lage, als einige Individuen einen Weg finden, den Daemon zu ihrem Nutzen einzusetzen. Ihr Plan ist nichts weiter als die Versklavung der Menschheit unter einem einzelnen Weltkonzern...


Empfehlung:
Das Buch hat eine durchaus andere Stimmung als der erste Teil. Ein Großteil des Buches erlebt man durch die Augen von Darknet-Mitgliedern und durch ihre HUDs als eine Art Videospiel. Passend ist das Buch stellenweise äußerst brutal, ohne allerdings in irgendeiner Form eine emotionale Reaktion auf diese Brutalität folgen zu lassen. Trotzdem ließt sich das Buch gut und flüssig. Es erzeugt eine gute Geschwindigkeit und man möchte wirklich gerne das "Computerspiel" Realität mitspielen.

Mit der Geschichte spricht der Autor sehr kritische Themen an. Die Abhängigkeit von großen Konzernen und Produktionsketten, die Schwächen der parlamentarischen Demokratie, die fehlende Nachhaltigkeit und die Tendenz von Einzelnen Macht zu missbrauchen. Im Buch werden die Themen zwar ganz gut dargestellt, wenn auch etwas überspitzt.

Mir hat das Buch beim Lesen Spaß gemacht, aber ich denke, es hängt auch davon ab, wie weit man sich darauf einlassen möchte. Also lesen und selbst beurteilen ;)
 
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Ein ziemlich "Einsamer Thread" :(

Titel:
Gears of War: Jacintos Erben
Autor: Karren Traviss
Genre: Scince-Fiction

Beschreibung:

Das Buch beginnt direkt nach den Ereignissen des Spiels "Gears of War 2". Jacinto, die Hauptstadt der Menschheit, und einzige Stadt welche nicht vom Hammer der Morgenröte (Einem laser-Sateliten-Netzwerk im Orbit) zerstört wurde, wurde vom Gears (Soldaten) Delta-Trupp versenkt um die Höhlen der Locust zu Fluten. Doch jetzt haben die menschen das Problem das sie nicht wissen wo sie hin sollen. Es gibt gerade noch genug Männer und Frauen um ein Fehlerloses Fortpflanzen zu ermöglichen. Im Meer entdeckt die KoR (Koalition ordentlicher Regierungen) eine Insel welche nicht Zerstört wurde und beschließt sich dort nieder zu setzen. Das Buch zeigt besonders gut wie die Einwohner der Insel auf die neue Bevölkerung der KoR reagiert. Es zeigt das die Menschen zum überleben zusammenhalten muss, und das es nicht jedem klar ist das die letzten 15 Jahre ein Krieg gegen Unmenschliche Monster geführt wurde und das die Welt am Abgrund liegt. Das gute ist das hier viel Weniger auf Kämpfe gelegt werden und die Charaktere aus den Spielen viel stärker entfalten werden. Der eine musste seine Frau erschießen welche seit 10 Jahren verschwunden war, der Vater des anderen war dafür verantwortlich das der gesamte Planet zerstört wurde und eine andere Person wurde von 3 Männern gleichzeitig vergewaltigt, hat 2 von ihnen getötet und trifft den letzten als Flüchtling wieder und sie darf über ihn Richten. Es wird dem Leser wirklich bewusst das die Gears seit 15 Jahren ununterbrochen einen aussichtslosen Krieg führen MÜSSEN.

Das ist einer der zwei Plots. Neben dem gerade beschriebenen Gegenwartsplot der zeigt wie eine kaum mehr existente Regierung versucht den letzten funken Zivilisation aufrechtzuerhalten gibt es noch einen vergangenheitsplot. Dieser zeigt den Kürzlich gewordenen Regierungschef Richard Prescott wie er verzweifelt versucht die Locust zu vernichten. Er fleht anderen Regierungen um Hilfe an, doch sie haben ihre eigenen Locust Probleme. Doch Prescott fleht nicht für Unterstützung um seine eigenen Nation zu retten sondern um den Planeten zu retten. Ins geheim plante er einen extrem riskanten Angriff. Im Buch "Gears of War: Aspho Field" wird beschrieben wie Marcus Fenix, Dominic Santiago und ihr Trupp das Projekt "Hammer der Morgenröte" der feindlichen UuR (Union unabhängiger Republiken) stehlen. Dieses Projekt wurde dann von Adam Fenix (ehemaliger Soldat und exzellenter Waffenforscher) übernommen und Beinahe fertig gestellt. Als Prescott der letzten Regierung um hilfe bat, sie aber nicht bekam stellte er Colonel Victor Hoffmann (Befehlshaber des Militärs) und Adam Fenix seinen Plan vor: Mit Hilfe des Hammers der Morgenröten den gesamten Planeten, außer der Hauptstadt Jacinto einzuäschern um den Locust die Kriegsmittel zu nehmen.

Nach einigen harten Auseinandersetzungen wurde dieser Plan von den 3 Akzeptiert. Jedoch sind die Locust absolutes Neuland für die KoR. Haben sie Funk? Besitzen sie überhaupt Technologie? Würden sie wissen das wir sie verbrennen wollen wenn wir es jetzt sagen? Daher bleibt ihnen nur eine Wahl: Zwei Tage vor der Weltzerstörung werden sie ihren plan erst ankündigen. Das war auch ein sehr krass beschriebener Moment. So nach dem Motto: Prescott tritt vor und sagt "In 2 Tagen ist alles was nicht in dieser Stadt ist Kaputt! Alle Bürger sind eingeladen sich zu diese Stadt zu begeben! Bürger unsere Nachbarländer haben Glück! Alle anderen: Viel Spaß in der Hölle!" Noch wirkt es sehr Distanziert weil es ja nur "Fremde" sind. Doch als dann Hoffmanns Frau (Margaret) erfährt, dass ihre Schwester vermutlich verbrennen wird streitet sie sich mit Hoffmann, der ja schon länger vom Plan wusste und sie verschwindet, um die Schwester zu retten. Als Kurz vor der Zündung seine Frau noch nicht da ist wusste er das sie tot sein wird. Victor, Adam und Prescott legen die Schlüssel ein, drehen sie und als Prescott die beiden knöpfe drückte beschrieb Karren es ziemlich Simpel und beeindruckend:

Prescott drückte erst den einen Knopf und dann den anderen.
"Vergib mir Margaret!"
Und Sera brannte

Da man in den gears of War spielen ja sieht wie die Welt danach aussah war ich persönlich verdammt...ja fast schon schockiert. Der Rest des Buches beschreibt die Psychologischen und Organisatorischen nachfolgen dieser Zerstörung. Es ist spannend zu sehen wie die Menschen ihren Planeten zerstören, eine Zivilisation aufbauen, diese dann zerstören um eine neue Zivilisation aufzubauen. Die Autorin schafft es verdammt gut Emotionen rüber zu bringen. Die Drei ersten Bücher (Aspho Field, Jacintos Erben, Anvil Gate) vermitteln dem gears Universum so viel mehr Charakter. hat man erstmal die Bücher gelesen machen einige sachen in den Spielen einfach viel mehr Sinn. Überall in den Spielen findet man Anspielungen zu den Büchern. Man merkt einfach das Karren sich wirklich mit den Spielen und Epic sich mit den Büchern auseinander gesetzt haben.

Empfehlung:

Ich empfehle dieses Buch jedem Karren Traviss Fan und Sci-Fi Fan. Jedoch solltet ihr wenigstens die ersten Beiden Gears of War spiele gespielt haben um Anspielungen wirklich zu erkennen und euch besser ein Bild zu den Charakteren machen zu können (Bekannte Gears Charaktere werden im Buch nahezu gar nicht beschrieben, da ein Grundwissen vorausgesetzt wird.) Nichts desto trotz sind die gears Bücher die idealen Videospiel Bücher. Sie haben eine packende Story, sind Lore-Konform und erweitern das Universum auch noch, welches dann im Spiel umgesetzt wird.
 
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Titel: Inferno
Autor: Dan Brown
Genre: Thriller

Reihe: Robert-Langdon-Reihe
vorheriges Buch: Das verlorene Symbol (The Lost Symbol)

Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsjahr: 2013
ISBN: 978-3-404-16975-7

Zusammenfassung:
Nachdem Robert Langdon ja bereits den Vatikan vor der Auslöschung mit einer Antimateriebombe der Illuminaten gerettet hat (Illuminati), den Heiligen Gral gefunden (Sakrileg) und die USA vor einer Freimaurer-Verschwörung gerettet hat, denkt man eigentlich ihn kann nichts mehr erschüttern. Doch wiedereinmal verschlägt es ihn auf ein Abenteuer, dass nur von einem Professor für Symbologie gemeistert werden kann.

Langdon erwacht nachts in einem Krankenhaus in Florenz. Er kann sich nicht erinnern, wie er dort hingekommen ist, seine letzte Erinnerung ist zwei Tage früher in Boston. Von den behandelnden Ärzten erfährt er, dass er mit einer Schusswunde am Kopf in die Notaufnahme gewankt kam und ständig gemurmelt hat, wie Leid es ihm tut, bevor er das Bewusstsein verloren hat. Kurz darauf erscheint eine Frau, die nach Langdon gesucht hat. Als sie ihn sieht, zückt sie eine Pistole und erschießt einen der beiden Ärzte. Die andere Ärztin kann die Frau kurzzeitig überwältigen und sie flieht mit Langdon in die Florenzer Nacht.

Nach und nach stellt sich heraus, was Langdon wohl in den letzten 48 Stunden getan hat. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) jagt seit einem Jahr einen verrückten Biochemiker, der fasziniert ist von der Pest, hat sich das Ziel gesetzt, die Hälfte der Weltbevölkerung auszulöschen, um so die Probleme der Überbevölkerung und Ressourcenknappheit zu lösen. Dieser hat vor einigen Tagen Selbstmord begangen und in seinem Nachlass befand sich ein symbolisches Rätsel mit Bezug zu Dantes Inferno, in dem der Aufenthaltsort eines Pathogens verschlüsselt ist, das in weniger als 24 Stunden freigesetzt werden soll.

Für Langdon und die Ärztin beginnt ein Kampf gegen die Zeit, um das Pathogen zu finden, und gegen eine ungreifbare Organisation, die Millionen dafür kassiert hat Langdon genau daran zu hindern.

Empfehlung:
Wer ein Dan Brown Buch gelesen hat, hat alle gelesen. Der Meinung war ich zumindest bisher. Seine Bücher sind spannend geschrieben, die Geschichten zwar interessant aber er deutet die Geschichte doch reichlich frei um. Und vor allem war der zu Grunde liegende Plot mit dem unklaren Feind, der sich dann immer als jemand ganz anderes herausstellt, immer gleich. Spätestens beim dritten Buch, wusste ich von Anfang an genau, wer der Verräter und wer der unschuldig Verdächtigte ist.

Diesmal war es anderes. Erstens ist die Idee der Mission ohne Gedächtnis mal eine willkommene Abwechslung. Zweitens verwendet Brown diesmal ein völlig anderes Grundgerüst. Nichts ist wie es scheint und auch nicht so wie es nicht zu sein scheint ;). Brown spielt wiedereinmal sehr geschickt mit Gedankenmodellen. Hinzu kommt, dass die Geschichte mit Überbevölkerung und Ressourcenknappheit sehr aktuell und brisant ist. Auch sind die symbolischen Fährten diesmal keine jahrtausendjahre alten Rätsel von irgendwelchen Geheimbünden, sondern ein modern geschaffenes Rätsel eines Terroristen, der mit seinen Hinweisen auf Dantes Inferno seine Gegner mit Visionen der Hölle verspotten möchte, die sie nicht verhindern können.

Ich muss sagen, dass mir dieses Buch von Brown nach Meteor bisher am besten gefallen hat.
 
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Reaktionen: Freelancer_T
Titel: Der Name des Windes
Autor: Patrick Rothfuss
Genre: Fantasy

Orinaltitel: The Name of the Wind
Übersetzer: Jochen Schwarzer

Reihe: Königsmörder-Chronik (Kingkiller Chronicle
Fortsetzung: Die Furcht des Weisen 1/2 (The Wise Man's Fear) [Warum nur müssen die bei Übersetzungen immer die Bücher aufteilen?]
Auch in dieser Welt:The Slow Regard of Silent Things (Noch nicht übersetzt; Nicht für jeden zu empfehlen)

Verlag:Klett-Cotta
Erscheinungsjahr: 2008 (2007 das Orginal)
ISBN:978-3-608-93815-9 (gebundene Ausgabe)

Zusammenfassung:
Kote ist ein einfacher Wirt. Zusammen mit seinem Gehilfen Bast führt er das Wegstein-Gasthaus im Dorf Newarre. Es sind keine guten Zeiten. Die Preise steigen und der Bürgerkrieg blutet das Land aus. Seine Gäste sind die Farmer der Umgebung, eine kleine Gruppe Stammgäste, die jeden Abend auf einen Umtrunk kommen. Aber als er eines Nachts einen Schreiber vor Dämonenspinnen rettet und in sein Gasthaus bringt. Doch der Schreiber ist der Chronist, ein Mann, der herumreist und die Lebensgeschichten von berühmten Leuten aufschreibt. Und er erkennt, wer Kote wirklich ist: Kvothe, der Königsmörder; Kvothe, der Blutlose; Kvothe, der größte Magier und Musiker seiner Zeit. Und er überredet ihn, ihm seine Geschichte zu erzählen. Die Wahrheit hinter all den Legenden. Wie es wirklich geschah.
Kvothe, der Sohn eines Bekannten Barden, ein Edema Ruh (etwa wie Zigeuner), erlangt während seiner Kindheit durch den Arkanisten Abenthy, der für einige Zeit mit seiner Truppe reist einiges an Bildung. Er führt ein gutes Leben. Immer unterwegs. Bis sein Vater ein Lied schreibt, das einer gefährlichen Wahrheit zu nahe kommt. Eines Nachts wird seine gesammte Truppe, alle außer ihm, von den Chandrian getötet, Wesen, die er bis dahin für Märchengestalten gehalten hatte. Allein und unter Schock wandert er durch die Wälder und kommt irgendwann nach Tarbean, in die große Stadt, wo er ein Leben als Straßenkind führt. Immer auf der Flucht vor den Wachen und älteren Kindern. Ein Geschichtenerzähler reißt ihn eines Tages mit einer Geschichte über den Ursprung der Chandrian aus seiner Letargie und er beschließt, an die Universität zu gehen. Die Universität, einzige und größte, Hort des Wissens. Dort will er so viel wie möglich über seine Feinde herausfinden und selbst genug Magie lernen, um es mit ihnen aufnehmen zu können.

Empfehlung:
Ich kann gar nicht ausdrücken wie sehr ich Euch dieses Buch empfehle. Ich habe schon hunderte Bücher gelesen und diese Reihe teilt sich die einsame Spitze nur mit dem Lied von Eis und Feuer. Es ist aber nicht wirklich damit zu vergleichen. Wo GRRM eine große Welt mit tausenden Charakteren beschreibt, zentriert Rothfuss wirklich auf Kvothe, der einem dadurch noch näher komm, dass er die Geschichte selbst als Ich-Erzähler erzählt. Diese Erzählperspektive wird aber immer wieder unterbrochen, wenn Kote in seiner Geschichte unterbrochen wird und zum Beispiel Gäste in sein Wirtshaus kommen.
Ich muss allerdings anmerken, dass das Buch im Orginal noch einen Ticken besser ist. Der Grund dafür ist, dass Kvothe ein Musiker ist und sehr viele Lieder und Gedichte vorkommen. Auch wenn diese gut übersetzt sind kann man doch etwas, das sich reimt einfach nicht perfekt übersetzen und gleichzeitig sowohl Reim als auch Form erhalten.
Also meine Empfehlung: Lasst alles liegen, was ihr gerade tut, geht los und kauft euch dieses Buch!
 
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Name: Eragon
Autor: Christopher Paolini
Verlag: cjb
Genre: Fantasy
ISBN:102417353749
Zus.:
Als Eragon auf der Jagd einen glänzenden blauen Stein findet, ahnt er nicht, dass dieser Fund sein Leben verändern wird. Doch plötzlich rührt sich der Stein. Feine Risse zeichnen sich auf seiner Oberfläche ab. Ein Drachenjunges entschlüpft der Schale und beschert dem Jungen ein Vermächtnis, das so alt ist wie die Welt.
Über Nacht wird Eragon in einen Kampf gegen die dunklen Mächte verwickelt, die seit Menschengedenken das Land Alagaësia terrorisieren. Es ist eine Welt voller Magie, die von Elfen, Zwergen und unheimlichen Wesen bevölkert wird, regiert von einem grenzenlos grausamen Herrscher, der das Volk unterjocht.
Mit nichts als einem Schwert und den Ratschlägen seines Lehrmeisters stellt sich Eragon dem Kampf gegen das Böse. An seiner Seite Saphira, der blaue Drache. Denn Eragon hat das Erbe der legendären Drachenreiter angetreten, um das Schicksal Alagaësias zu wenden …
Empfehlung: Es ist einfach so toll, ich habe es geradezu verschlungen...zwar hat jedes buch mind. 650 Seiten, aber ich konnte nicht aufhören...
Ich bin mittlerweile sauer, dass es zu ende ist...
 
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Reaktionen: Lillyen
Titel: The Stand
Autor: Stephen King
Genre: Thriller

Verlag: z.B. Anchor Books
Erscheinungsjahr: 1988
ISBN: z.B. 978-0-307-74368-8

Zusammenfassung:
Das Buch beginnt mit einem Unfall in einer Forschungseinrichtung für Biowaffen der US Army. Ein Militär kann mit seiner Familie vor dem Lockdown der Einrichtung entkommen und trägt so eine schreckliche Seuche ins Land hinaus. Das folgende Buch gliedert sich in drei Teile. Im ersten Teil bricht die als Captain Trips bezeichnete Krankheit aus. Diese äußerst aggressive Grippe tötet über 99% der Infizierten. Aus der Sicht von verschiedenen Personen im ganzen Land wird geschildert, wie sich die Seuche ausbreitet, die Regierung und das Militär mit der Vertuschung und der Eindämmung scheitern und fast gesamte Bevölkerung stirbt.
Im zweiten Teil versuchen die wenigen Überlebenden sich in einer Welt voller verwesender Leichen zurechtzufinden. Alle Überlebenden werden dabei von den gleichen seltsamen Träumen heimgesucht. So träumen alle von einer uralten, schwarzen, gutmütigen Frau und haben gleichzeitig Alpträume von einem gesichtslosen Mann, der eine Inkarnation des Teufels zu sein scheint. Auf der Suche nach dem Ursprung der Träume finden die Überlebenden zusammen und bilden zwei entgegengesetzte Gemeinschaften. Die freiheitliche und demokratische Free Zone in Boulder unter der spirituellen Führung der 108jährigen Mother Abigail und die technokratische Schreckensherrschaft von Randall Flagg, dem einsamen Wanderer, in Las Vegas. Es scheint als ob Mother Abigail eine Gesandte Gottes und Randall Flagg ein Gesandter des Teufels ist. Allen ist klar, dass Randall Flagg früher oder später versuchen wird Boulder auszuradieren und alle Menschen dort zu vernichten.
Im dritten Teil kommt es zur Auseinandersetzung zwischen den beiden Seiten, die über den Fortbestand der Menschheit entscheidet.

Empfehlung:
Es war wieder mal Zeit für ein sehr dickes Buch. 1439 Seiten auf Englisch (Uncut Edition, nochmal 400 Seiten länger als die normale Fassung) sind schon eine Hausnummer. Wie man alleine daran sieht, ist das Buch lang. Das Buch ist allgemein sehr gut und vorstellbar geschrieben. Allerdings legt es keinen besonderen Wert auf Handlung, viel mehr passiert in den Köpfen der Charaktere oder in ihrer Interaktion. So kommt das Buch teilweise sehr langatmig herüber. Dafür gibt es aber eine Vielzahl von sehr unterschiedlichen Charakteren, die alle sehr lebendig beschrieben sind. Allgemein nicht mein Lieblingsbuch, aber als ein Klassiker der moderneren Literatur durchaus lesenswert (wenn man die nötige Zeit mitbringt ;)).
 
Titel: Angels of Venegance
Autor: John Birmingham
Genre: Endzeit-Thriller

Deutscher Titel: (anscheinend (noch?) nicht erschienen)

Reihe: "After America" (Der Effekt/The Wave und Das verlorene Land/After America)
vorheriges Buch: Das verlorene Land (After America)

Verlag: Del Rey
Erscheinungsjahr: 2013
ISBN: 978-0-345-50294-0

Zusammenfassung:
Noch mal ganz kurz zur Vorhandlung: Im Jahr 2003 erscheint eine mysteriöse Energiewelle über Nordamerika und löscht instantan über 90% der USA, Kanada und Mexiko aus. Alle Menschen im Einflussbereich werden in Schleimklekse verwandelt, alle Pflanzen, Tiere und Technik bleibt unbeeinflusst. Die Welt stürzt ins Chaos. Ein Jahr später verschwindet die Welle so überraschend wie sie gekommen ist und ganz Nordamerika liegt voller unbeanspruchter Technik und Rohstoffen, die es auszubeuten gilt. Im zweiten Teil, der drei Jahre nach dem ersten spielt, geht es den Krieg der (Rest-)USA gegen Piraten, Plünderer und einen entstehenden islamischen Staat, die die Ostküste (speziell New York) besetzen. Gleichzeitig gibt es Abspaltungsbemühungen vom teilweise wiederbesiedelten Texas. Aber denkt gar nicht daran, den dritten Teil ohne die anderen beiden zu lesen. Der dritte Teil bezieht sich extensiv auf Ereignisse in den ersten beiden Büchern.

Der dritte Teil spielt nun einige Monate nach dem zweiten Teil. Die USA haben den Krieg um New York gewonnen und konnten die Ostküste größtenteils sichern. Aber der Sieg hat einen furchtbaren Preis, das bereits vorher stark dezimierte Militär der USA hat Tausende von Toten und Verstümmelten davongetragen. Während sich Präsident Kipper mit Fragen nach Auslandschulden und dem Verbleib der Kriegsgefangenen von New York beschäftigen muss, bereitet Gouverneur Blackstone in Texas (ehemals General Blackstone, der im ersten Teil schon mit einem Militärputsch gescheitert war) den Wahlsieg in den nächsten Präsidentenwahlen oder alternativ eine Abspaltung Texas, notfalls auch mit einem Bürgerkrieg, vor. Dabei fällt seine rassengetriebene Ideologie und seine Law&Order-Haltung gerade bei vielen Ex-Militärs auf fruchtbaren Boden.

In diesem Szenario folgen wir drei Frauen, die ihre ganz persönlichen Dämonen bekämpfen. Die fünfzehnjährige Sophia, eine mexikanische Farmerstochter, deren gesamte Familie bei einer ethnischen Säuberung in Texas ermordet wurde, schwört Rache gegen Blackstone und macht sich alleine auf, den Ex-General zu töten. Caitlin ist eine der letzten überlebenden Geheimagenten der USA. Sie ist auf der Jagd nach Bilal Baumer, einem islamistischen Terrorist, der sie Teil 1 gefoltert und vergewaltigt hat und in Teil 2 versucht hat ihre Familie zu ermorden (und nebenbei den Angriff auf New York geführt hat). Nach einer Mission nach Südamerika deckt sie Hinweise auf, dass Blackstone der Drahtzieher hinter Baumers Aktivitäten ist und sie wird auf eine Undercovermission nach Texas geschickt. Auf der anderen Seite der Welt überlebt die englische Schmugglerin Julianne nur knapp einen vierten und fünften Mordanschlag gegen sich. Wer dahinter steckt ist klar, der Bauunternehmer Cesky, einer der mächtigsten Männer der USA nach dem Verschwinden. Anscheinend kann er ihr auch nach fünf Jahren nicht vergeben, dass sie ihn nach einem Meuterversuch von ihrem Schiff geschmissen hat.

Können diese drei Racheengel bei ihrem Kampf ums Überleben und für Gerechtigkeit siegen und ihre Dämonen besiegen? (Der Satz ist etwas frei vom Umschlagstext übersetzt ;))

Empfehlung:
Beim letzten Buch hatte ich mich beschwert, dass es Blackstone und seine ethnischen Säuberungen viel zu wenig Bedeutung beigemessen wurde. Da kann ich mich in diesem Buch nun nicht mehr beschweren ;)
Das Buch hat im Gegensatz zu den Vorgängern deutlich weniger Handlungsstränge (die drei Frauen und der Präsident), weswegen in den einzelnen auch mehr Handlung untergebracht werden kann. Oder nicht mal unbedingt Handlung, dafür aber mehr und bessere Beschreibungen. Meiner Meinung nach hat das dem Buch doch sehr gut getan. Gleichzeitig gefällt es mir nicht, dass gerade am Anfang vom Buch teilweise seitenlang Ereignisse des letzten Buches "nachbesprochen" werden. Ja, diese Ereignisse sind für das Verständnis des Buches wichtig, aber doch etwas zu lang.

Schön ist, dass die Handlungsstränge von vielen Personen aus den vorherigen Teilen noch einmal aufgegriffen werden und man einiges über das Schicksal von Personen erfährt, die in den ersten Teilen Neben- und Hauptrollen hatten. Die Hauptcharaktere dieses Buches waren im Falle von Präsident Kipper, seinem Stabschef Culver, der Agentin Caitlin und der Schmugglerin Julianne schon von Anfang an als Hauptcharaktere vorhanden. Sophia wird dagegen erst in diesem Buch "befördert". In Teil 1 war ihr Vater ein Nebencharakter und sie mal erwähnt, in Teil 2 hatte es dann immerhin ihr Vater zum Hauptcharakter gebracht.

Der dritte Teil ist sehr von persönlichen Gefühlen, hauptsächlich Rache, getrieben. Das lässt einen deutlich mehr mit den Charakteren mitfiebern als in den Büchern davor, wo sie teilweise ziemlich flach gewirkt haben. Die Handlung selbst ist plausibler als in den Teilen davor, auch wenn es doch viele Zufälle gibt ;)

Insgesamt eine ganz nette Buchreihe, die kann man durchaus mal lesen. Vor allem da einige angesprochene Themen seit dem ersten Buch deutlich interessanter/wahrscheinlicher geworden sind.

PS: Bevor einer enttäuscht ist, der auslösende Effekt wird weder aufgelöst noch thematisiert.
 
Titel: Der Garten der alten Dame
Autor: Nikola Hann
Genre: Märchenhafte Gegenwartsliteratur

Verlag: Thoni Verlag, Rödermark
Erscheinungsjahr: 2013
ISBN: z.b. 978-3944177144

Zusammenfassung:
Elis Eltern trennen sich, und ihr Leben zerbricht. Der Kummer ist kaum auszuhalten, doch dann entdeckt sie den versteckten Zugang zu einem verbotenen Garten, in dem eine mysteriöse alte Dame wohnt: Sie trägt den Namen einer Toten und behauptet unmögliche Dinge. Und sie zeigt Eli eine Welt, die sie wieder froh sein lässt – bis zu jenem Tag, an dem etwas Furchtbares geschieht …

Empfehlung:
Man sieht die Welt wieder mit Kinderaugen. Das Buch ist in unterschiedlichen Ausgaben, illustriert und nicht illustriert, erhältlich. Die illustrierten Ausgaben heißen: Frühlingsgarten, Sommergarten, Herbstgarten und Wintergarten.
 
@ Killfetzer:
#2: mich.
#3: Ok, entschuldigung, sollte auch keine Beschuldigung oder so sein, sondern eine normale Frage.
Falls du dich jetzt gleich fragst ob ich nur Fantasy lese, hast du beinahe Recht.


Titel:
Das Drachentor
Autor: Jenny Mai-Nuyen
Genre: Fantasy

Verlag: cbj
Erscheinungsjahr: 2007
ISBN: 978-3-570-30388-7

Zusammenfassung:
Revyn hat nichts mehr im Leben. Seine Eltern und sein geliebter Bruder sind tot und er lebt allein in einem kleinen Dorf. Nur durch Zufall trifft er jene, die in Haradon Drachen reiten und zähmen. Nach einigem Zögern sieht er endlich seine letzte Chance, seinem Leben entfliehen zu können. In Haradons Hauptstadt Logond Drachenkrieger werden ist sein Plan.
Doch es kommt anders, viel anders. In den wirren Schicksalsschlägen finden sich Revyn bald kaum noch zurecht. Elfen, Drachen, die zu ihm sprechen, ein Krieg, der unaufhaltsam näher grollt. Revyn scheint eine wichtige Figur auf dem Schachbrett der Welt zu sein…

Empfehlung: Es ist zwar ein langes Buch mit 576 Seiten, aber ich habe es garnicht gemerkt, als ich das Buch gelesen habe. Es hat mich so gefesselt, dass ich die Zeit vergessen habe, und 1-2 mal zu Spät zur Schule gekommen bin....Ich habe das Buch schon mit guter Vorstellung gelesen, weil ich den Debüt-Band von Jenny Mai-Nuyen gelesen habe, und dieser mir auch schon gefallen hatte.

Titel: iBoy
Autor: Kevin Brooks
Genre: Thriller

Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
Erscheinungsjahr: 2011
ISBN: 978-3-423-24845-7

Zusammenfassung: Er hätte tot sein können. Doch das iPhone, das ihm seine Schädeldecke zertrümmert hat, macht Tom zum Superhelden – zu iBoy. Allwissend, da permanent online. Unverwundbar dank seiner iHaut, die ihn wie einen Panzer schützt. Allmächtig – und bereit, es mit den Typen aufzunehmen, die seine heimliche Liebe Lucy vergewaltigt haben.
Als iBoy seinen Rachefeldzug startet und Lucy dabei in tödliche Gefahr bringt, wird ihm klar, dass es mehr braucht als seine Allmacht, um sie zu retten. Und dass Tom der einzig wahre Superheld ist, der Lucy glücklich machen kann.

Empfehlung: Es hat mich auch sehr gefesselt und mir gefallen, weil manchmal Dinge passieren, die ich gar nicht erwartet hab.
 
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Titel: Axis of Time-Reihe
Autor: John Birmingham
Genre: Alternate History/Militär

Reihe:
  • Weapons of Choice (ISBN 0-345-45713-7)
  • Designated Targets (ISBN 978-0-345-45715-8)
  • Final Impact (ISBN 978-0-345-45717-2)
Nächstes Buch: Stalin's Hammer: Rome

Verlag:Del Rey
Erscheinungsjahr: 2004-2007

Zusammenfassung:
Im Jahr 2021 wird eine multinationale (Marine-)Taskforce zur Bekämpfung eines islamistischen Putsches in Indonesien entsandt. Die 18 Schiffe um den Supercarrier USS Hillary Clinton und eine amerikanische und eine australische MEU (Marine Expeditionary Unit) reichen von alten Korvetten der Parchim-Klasse der indonesischen Marine aus den 70er Jahren bis zu den neusten (im Sinne von 2021 ;)) Stealth-Zerstörern mit Quantencomputern, Laserwaffen und Superkavitationsantrieben. Inmitten dieser beeindruckenden militärischen Macht findet sich das (militärische) Forschungsschiff Nagoya wieder. Da die Gewässer Indonesiens zu gefährlich sind, damit es alleine in sichere Gewässer fahren kann, muss es sich gezwungenermaßen der Streitmacht anschließen.

Während die die Taskforce Kurs auf Java nimmt, fahren die Wissenschaftler mit ihren Experimenten zu einer Teilchenbeschleunig-basierten Waffe fort. Was dann geschieht, kann sich niemand erklären. Ein Wurmloch öffnet sich und die Taskforce findet sich am 3. Juni 1942 in der Nähe Midways wieder, inmitten der amerikanischen Pazifikflotte auf dem Weg zur Schlacht gegen die japanische Flotte. Diese denkt, auch in Anbetracht des japanischen Teils der Taskforce, natürlich an eine Wunderwaffe der Japaner und eröffnet sofort das Feuer. Die Besatzungen der Schiffe der Zukunft sind vom Übergang größtenteils bewusstlos. Aber die Computersysteme der Schiffe sind perfekt einsatzfähig und reagieren selbstständig auf den Angriff. Es folgt ein Gemetzel, als radarkontrollierte Close In Weapon Systems und intelligente Antischiffsraketen gegen ihre 80 Jahre veralteten Gegenparts losschlagen. Aber auch die modernsten Schiffe, können nicht schadlos einem Bombardement von schwerer Schiffsartillerie auf Sichtdistanz entgehen.

Nachdem die Besatzungen das Bewusstsein wiedererlangen gelingt es ihnen einen Waffenstillstand auszuhandeln und die Admiral Spruance davon zu überzeugen, dass sie aus der Zukunft kommen. Die überlebenden Schiffe beider Flotten ziehen sich nach Hawaii zurück. Den Amerikanern ist ist wirklich klar, ob der Übergang Segen oder Fluch ist. Zwar liegt ihre Pazifikflotte in Trümmern, andererseits haben sie eine Streitmacht gewonnen, von der jedes einzelne Schiff die gesamte japanische Flotte alleine versenken könnte.

Während die militärischen Anführer der Allierten schon jeder die Taskforce für sich verplant, treten ganz andere Probleme auf. Die Amerikaner der 40er sind einfach nicht bereit mit weiblichen oder schwarzen Soldaten (oder sogar einem weiblichen, schwarzen Kapitän) zu arbeiten. Auch die Kampfregeln der Taskforce sind für die Kontemporären nur schwer zu akzeptieren. Begriffe wie Kollateralschaden sind noch nicht erfunden.

Doch ein Rätsel bleibt, von den ursprünglichen 19 Schiffen sind nur 12 bei Midway erschienen. Sind die anderen einfach nicht transferiert worden oder wo sind sie? Doch schnell wird klar, dass die beiden Parchim-Fregatten in die Hände der Japaner gefallen sind. Damit wird die Frage wo die verbleibenden fünf Schiffe sind, natürlich noch drängender.

Im weiteren beschäftigen sich die Bücher, wie das Erscheinen der Taskforce den zweiten Weltkrieg und die gesamte Geschichte verändert. Die Schiffe mit ihrer extrem fortschrittlichen Waffen sind absolute Silver Bullets, aber ihre Munition ist natürlich beschränkt. So wird schnell klar, dass ihr mitgebrachtes Wissen und ihre Aufklärungstechnologie viel wertvoller ist. Wer wird es zuerst schaffen Jetfighter, Raketen oder Atombomben aus den nun bekannten Bauplänen nachzubauen?

Empfehlung:
Die Bücher liefern (wie bei John Birmingham anscheinend üblich ;)) wiedereinmal ein unerklärliches Ereignis um eine alternative Geschichte zu schreiben. Schon alleine die Geschichte zwischen der Gegenwart und dem Jahr 2021 ist interessant, wenn auch nur angedeutet (ein Krieg im Jemen, ein Krieg um Taiwan, eine schmutzige Bombe in Marseille). Der Krieg gegen den Terro scheint das Hauptthema der Welt zu sein. Die Soldaten aus der Zukunft treten dort teilweise derart gleichgültig und brutal gegenüber ihren Gegnern auf, dass einem als Leser die Kontemporären (40er Jahre) zeitlich gesehen näher scheinen.

Von der militärischen Spannung braucht man nichts zu schreiben. Die Bücher machen hier alles richtig. Man kommt aus dem Staunen nicht raus. Zwar kommt einem alles irgendwie aus dem Geschichtsunterricht bekannt vor, aber es sind immer wieder überraschende Wendungen drin. Der Mischmasch aus Technik aus acht Jahrzehnten verspricht eigentlich immer militärisch interessante Lösungen.

Das Buch folgt hauptsächlich militärischen Kommandeuren der Allierten und Achsenmächte. Dabei sind die Kontemporären größtenteils reale geschichtliche Personen wie die Admirale Nimitz, Yamato und Spruance, die Generäle Eisenhower, Patton und McArthur. Aber auch politische Führer wie Churchill, Roosevelt oder Hitler. Natürlich spielen auch die Kommandanten der Taskforce eine wichtige Rolle. Das gibt so immer eine gute Mischung und erzählt die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln.

Gut gelöst finde ich auch die politischen Nebenaspekte. So sind selbst die freiheitlichen Amerikaner nicht bereit mit Homosexuellen, Schwarzen oder Frauen in Führungspositionen umzugehen. In den anderen Ländern ist es natürlich noch viel schlimmer. So entstehen politische Intrigen in beide Richtungen.

Insgemsamt eine tolle Buchreihe und auf jeden Fall lesenswert, wenn man auf Militär- und/oder Alternate History-Bücher steht.
 
Titel: Der Weg der Könige
Autor: Brandon Sanderson
Genre: Fantasy

Orginaltitel: The Way of Kings
Übersetzer: Michael Siefener

Reihe: Die Sturmlichtchroniken
Fortsetzung: Der Pfad der Winde, Die Worte des Lichts

Verlag: Heyne
Erscheinungsjahr: 25.apr. 2011

ISBN:

  • ISBN-10: 3453267176
  • ISBN-13: 978-3453267176

Zusammenfassung: Die Hauptcharaktere sind Shallan, Kaladin und Dalinar.
Sie stammen aus völlig unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und haben jeder eine vollkommen eigene Story. Shallan ist eine Adlige von niedriger Geburt, die in eine Gelehrtenschule geht um für ihre Familie einen Gegenstand von unschätzbarem Wert zu stehlen, damit diese ihre Schulden bezahlen kann, Kaladin ist ein ehemaliger Soldat, der in der Sklaverei gelandet ist, wie und warum erfährt man im Laufe des Buches, Dalinar ist ein Großprinz, also nur einen Rang unter dem König und versucht sein Leben ehrenhaft und sein Königreich am Leben zu halten.


Empfehlung: Endlich eine andere Art von Fantasy, keine 0815 Magier, keine Elfen und Zwerge (auch wenn ich solche Bücher ebenfalls liebe), sondern eine neue, fantastische Welt voller unbekannter Arten von Magie, die für die einwohner dieser Sturmumtosten Welt so normal ist, wie für uns das atmen, mit liebevollen Details und Kleinigkeiten versehen.
Manchmal etwas langatmig, aber ein verdammt spannendes und immer wieder überraschendes Buch von daher 10/10
 
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Reaktionen: Lillyen
Titel: NEXT
Autor: Michael Crichton
Genre: Medizin-/Wissenschaftsroman

Orinaltitel: Next
Übersetzer: Ulrike Wasel und Klaus Timmermann

Verlag: Goldmann
Erscheinungsjahr: 2006
ISBN: 978-3-442-46672-6

Zusammenfassung:
Auf dem Umschlagstext ist war eine Geschichte über eine krebsheilende Zelllinie und einen deswegen gejagdten Mann angegeben, aber tatsächlich ist dies nur ein kleiner Teil des Romans. Er liest sich eher wie eine Sammlung von mehr oder weniger lose zusammenhängenden Episoden. Diese haben gemeinsam, dass sich alle um irgendwelche rechtlichen, ethischen oder moralischen Fragen zur Gentechnik drehen. Einige der Episoden tauchen alle paar Kapitel auf, andere bestehen nur aus einem sonst vom Buch losgelösten Kaptiel (der Roman hat 95 Kapitel...). Die prominentesten Geschichten sind unter anderem:

  • Ein Mann kann eine eigentlich tödliche Krebserkrankung besiegen, da sein Körper viel mehr von einem bestimmten Protein herstellt als die meisten anderen Menschen. Das Krankenhaus erwirkt ein Patent auf die Zellen des Mannes und verkauft sie für drei Milliarden Dollar an eine Biotech-Firma. Der Mann klagt auf eine Beteiligung, geht aber leer aus. Als die Proben zerstört werden, erwirkt die Biotech-Firma eine Verfügung, dass sie dem Mann und seinen Verwandten notfalls gewaltsam neue Organproben entnehmen darf. Die Jagd auf die Familie beginnt...
  • Ein Genetiker wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Er hatte vor Jahren (verbotenerweise) mit Kreuzungen zwischen Schimpansen und seinen eigenen Zellen experimentiert. Nun muss er feststellen, dass wohl irgendjemand seine Experimente fortgeführt hat und er nun ein nicht-menschliches Kind hat...
  • Ein Labortechniker führt Gentherapien mit Ratten durch. Als durch einen Unfall sein Bruder mit der Therapie in Kontakt kommt und Persönlichkeitsveränderungen zeigt, beginnt er eine höchst illegale Humanstudie mit unabsehbaren Folgen für die Betroffenen.
  • Eine Biotech-Firma soll wegen eines wertvollen Genpatents in den Ruin getrieben werden.
  • Ein transgener Graupapagei zeigt ein hoch entwickeltes Bewusstsein und Rechenfähigkeiten. Als er seiner Besitzerin gestohlen wird, beginnt für ihn eine Odysee von einem Besitzer zum nächsten.
  • Der Anwalt eines Pädophilen versucht seine Neigung als genetische Krankheit und ihn damit als nicht schuldfähig zu verteidigen.
  • Mehrere kurze Episoden drehen sich um Vaterschaftstests und rechtliche Ansprüche zum Beispiel gegen (eigentlich anonyme) Samenspender.
  • ...

Durchfüttert wird dies immer wieder durch "ausgeschnittene" und "eingeklebte" Zeitungsartikel, die die Ereignisse im Buch oder allgemeine Ereignisse der Gentechnik kommentieren.

Empfehlung:
Durch das ständige Hin- und Herspringen durch geschätzt 20-30 Geschichten ist der Roman nicht ganz einfach zu lesen. Oft habe ich mich am Anfang eines Kapitels gefragt, ob ich die Person schon kenne oder schon wieder eine neue "Episode" anfängt. Wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat, lässt es sich aber ganz gut lesen. Der Roman ist teilweise erschreckend bis verstörend und es verschwinden gekonnt die Grenzen zwischen Realität und Fiktion. Gerade die rechtlichen Konsequenzen von den dort beschriebenen Episoden kann man sich mit den Schreckensgeschichten der US-Justiz lebhaft vorstellen. Nicht so gefallen haben mir die diversen Geschichten über transgene Wesen, die schon sehr an Frankenstein erinnerten und (so hoffe ich doch) die Fähigkeiten der heutigen Gentechnik stark überzeichnet haben.

Am Ende des Buches gibt es noch einen längeren Teil, der die tatsächliche rechtliche Lage in den USA erklärt und sehr eindringliche Warnungen von Crichton, was er davon hält.