Bücherempfehlungen

Titel: Der Nobelpreis
Autor: Andreas Eschenbach
Genre: Roman

Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsjahr: 2006
ISBN: 978-3785722190

Zusammenfassung: Ein Mitglied des Nobelpreiskomitees für Medizin wird von einem Mann aufgesucht, der versucht ihn zu bestechen. Als er ablehnt, wird seine Tochter entführt und er erpresst. Bei der Abstimmung gewinnt tatsächlich die Kandidatin, die er erpresst wurde zu wählen. Allerdings bekommt er seine Tochter nicht zurück, die soll bis zur Nobelpreisverleihung zwei Monate später das Faustpfand bleiben, damit er keine Dummheiten anstellt. Er beginnt nachzuforschen und kommt einer riesigen Verschwörung auf die Spur. Anscheinend wurde die Hälfte des Nobelpreiskomitees gekauft! Als er versucht sich an die Presse zu wenden, stirbt sein Kontakt einen mysteriösen Tod. In seiner Not wendet er sich an seinen wegen Industriespionage inhaftierten Schwager. Dank seiner Beziehungen gelingt es ihm, diesen begnadigen zu lassen.

Ab dieser Stelle folgt die Handlung den Versuchen des Schwagers seine Nichte aufzuspüren. Er bricht dazu in die verschiedensten Gebäude ein, kann aber keinerlei Spur zu der Geisel finden. Statt dessen kommt er noch einer weiteren Verschwörung auf die Spur. Allerdings scheinen ihre Gegner ihnen immer einen Schritt voraus zu sein. Was er auch unternimmt, sind die Verbrecher in der Lage seine Vorhaben zu vereiteln. In ihm reift der Gedanke, dass weder seine Nichte noch sein Schwager die Nobelpreisverleihung überleben werden, da sie unliebsame Mitwisser sind. Als er dies erkennt hat er nur noch wenige Tage die Geisel zu retten, aber noch immer nicht die geringste Spur...

Empfehlung: Dies war man zweites (und wahrscheinlich letztes) Hörbuch. In diesem Fall war der Sprecher aber sehr gut.

Die Handlung ist spannend. Allerdings gibt es einige Besonderheiten. Der erste Teil des Buches wird von einem Er-Erzähler aus der Sicht des Mitglieds des Nobelpreiskomitees erzählt. Ab dem Besuch im Gefängnis springt der Erzähler plötzlich zu einem Ich-Erzähler mit der Sicht des Ex-Sträflings.

Auffällig bei der Handlung ist, dass es keinen erkennbaren roten Faden gibt. Der Ex-Knacki bricht ständig in irgendwelche Gebäude ein. Während die Wahl der Gebäude zu Beginn noch logisch erscheint, scheinen sie später eher einem verzweifelten Wunsch des Protagonisten zu entspringen, irgendwelche Hinweise auf seine Nichte zu finden. Dass diese Handlungen größtenteils nicht zielführend sind, überrascht einen als Leser also auch nicht weiter. Zum Ende seiner Jagd begeht er sogar grobe Logikfehler.

Wirklich unschön wird es am Ende des Buches. Im ersten Teil der Handlung hatte ich einige Zweifel an den Motiven der Erpresser. Ihre Handlungen wirkten einfach nicht logisch. Zum Beispiel war es für mich nie verständlich, warum man gerade den Mann zu bestechen/erpressen versucht, der jeher öffentlich für die Forschungen der anscheinend erkauften Nobelpreisträgerin eingetreten ist, wenn man mit einer hohen Wahrscheinlichkeit davon ausgehen konnte, dass er sowieso für sie stimmen würde. Diese Zweifel verstummten dann aber mit der Zeit, bis sie später wieder aufkamen. Im Laufe des Buches, wussten die Verbrecher ein paar Mal zu oft über die Pläne des Ex-Knackis Bescheid. An dieser Stelle entwickelte ich eine neue Theorie, die für mich mit jedem MP3-Flie glaubwürdiger wurde.

Doch dann kam die Auflösung des Buches. Diese ist der Grund, warum ich ausdrücklich von diesem Buch abrate. Die Auflösung ist zwar möglich und erzeugt keine Fehler, aber sie ist dermaßen an den Haaren herbei gezogen, dass es eine Frechheit ist. Anscheinend kam es auch Eschenbach selbst so vor, dass er dies nicht einfach so stehen lassen könnte. Deswegen bricht er nach der Auflösung gezielt die vierte Wand und wendet sich persönlich an den Leser/Zuhörer: "Ich verstehe, dass sie das Buch nun am liebsten in die Ecke werfen würden, aber ..." Nach dieser Offenbahrung beendet er die Geschichte in einem klischeehaften Hollywoodende.

Wer gerne ein ordentliches Buch über Verschwörungen lesen möchte und sich nicht an einem miserablen Ende stört, kann dieses Buch gut lesen. Allen anderen rate ich davon ab.


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Titel: Bartimäus und der Ring des Salomo
Autor: Jonathan Stroud
Genre: Fantasy

Verlag: cbj
Erscheinungsjahr: 2010
ISBN: 978-3570139677

Zusammenfassung: Hier wird quasi die Vorgeschichte zu den ersten drei Teilen erzählt, auch wenn das vierte Buch absolut keinen Zusammenhang zur Originaltrilogie hat, ausser der Hauptperson. Oder besser gesagt dem Hauptdschinn. Das Buch handelt von Bartimäus, wie immer im Kampf gegen seine Knechtschaft. Dieses Mal hat es ihn nach Babylon, in die Stadt des Salomo verschlagen. Dieser sitzt selbstgefällig auf seinem Thron, weil sich niemand gegen ihn aufzulehnen traut, besitzt er doch den mächtigen Ring, der ihn unangreifbar macht. Trotzdem erhält Asmira, eine junge Wächterin der Königin eines fernen Landes den Auftrag, Salomo zu töten. Ob es ihr wohl mit Bartimäus' Hilfe gelingt?

Empfehlung: Leider kommt der vierte Teil nicht ganz an die Original-Trilogie heran, gschweige denn an das erste Buch, aber trotzdem ist es noch genial. Alles typisch Bartimäus, viel Action, bissige Kommentare und ein seltsamer Herr, bzw dieses Mal ja eine Frau. Mein persönliches Buch des Jahres - was aber vielleicht daran liegt, dass die letzten 20 Bücher, die ich gelesen habe zwangsweise für die Abitur waren :-D
 
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Titel: Verblendung, Verdammnis, Vergebung (Millennium-Trilogie)
Autor: Stieg Larsson
Genre: Krimi/Politik/Thriller

Verlag: Heyne
Erscheinungsjahr: 2007-2008
ISBN: 978-3453432451, 978-3453433175, 978-3453434066

Zusammenfassung: Mikael Blomkvist ist politischer Journalist der alten Schule - investigative Recherche statt Speichellecker der Industrie. Diese Einstellung bringt ihn vor das Gericht und danach zum "Erholen" in die Pampa Schwedens. Dort soll er eine 40 Jahre alte Geschichte "neu aufwärmen": Einen Mörder finden, der seit dem Verschwinden der Lieblingsnichte eines Großunternehmers im Ruhestand den alten Mann Jahr für Jahr durch Zusendung eines persönlichen Geschenks zum Geburtstag verhöhnt.
Blomkvist wird nicht ohne Grund angestellt: Sein Hintergrund ist zuerst durchleuchtet worden von einer Security-Firma, deren freie Angestellte Lisbeth Salander noch ganz andere Fähigkeiten als schlichte Recherche in petto hat. Später wird sie ihm als Assistentin zur Seite gestellt.
Doch Lisbeth hat ein dunkles Geheimnis, welches in den Folgeromanen nicht nur das Leben ihrer wenigen Freunde bedroht, sondern ganz Schweden in seinen Grundfesten erschüttern kann...

Empfehlung: In einem Zeitraum von 48 Stunden verwendete ich 24 zum Lesen dieser Bücher - die längste zusammenhängende Zeit dreizehn Stunden, in denen ich die ersten beiden Teile auf einmal las. Hätte ich nicht zur Arbeit gehen müssen, wahrscheinlich wäre die Trilogie auf einmal verschlungen worden. Die Bücher, die Handlung, die Akteure lassen einen schlicht nicht los, machen keine Pause und lassen den Leser nicht verschnaufen.

Die Anzahl der Personen, die man sich merken und auseinanderhalten "muss", steigt von Teil zu Teil, hat mir persönlich aber keine Schwierigkeiten bereitet.

Eine schwedische Verfilmung ist durch, der letzte Teil kam dieses Jahr im Juni. Ein Hollywood-Remake wird derzeit gedreht.

Leider starb Stieg Larsson nach der Fertigstellung der Romane (es waren 10 Teile geplant). Ob die bereits in Teilen und Exposés vorliegenden Teile 4-6 noch bearbeitet und veröffentlicht werden, ist derzeit unwahrscheinlich.
 
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Titel: Der kleine Hobbit
Autor: J.R.R. Tolkien
Genre: Fantasy

Originaltitel: The Hobbit or There and Back again
Übersetzer: Wolfgang Krege

Verlag:
Deutscher Taschenbuch Verlag
Erscheinungsjahr: 1937
ISBN: 978-3-423-07151-2

Zusammenfassung: Eines Tages taucht Gandalf zusammen mit den Zwergen bei dem Hobbit Bilbo Beutlin auf. Obwohl Bilbo als Hobbit jeglichen Abenteuern abgeneigt ist, lässt er sich trotzdem darauf ein: er hilft dem Zwergenkönig Thorin sein Reich zurückzubekommen.
 
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Titel: HALO Band 1 - Die Schlacht um Reach
Autor: Eric Nylund
Genre: SciFi

Verlag: PanniniBooks
ISBN: 978-3-8332-1345-8

Zusammenfassung: Während auf HALO der blutige Krieg zwischen dem UNSC der Menschen und der Alianz der Alien tobt,liegt das Schiksal der Menschheit in den Händen eines Jungen SPARTAN.

Empfehlung:Feines Buch, spannend, packend und im Stil von Halo...
ein Pflichtkauf...

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Titel: Das Silmarillion
Autor: J.R.R. Tolkien
Genre: Fantasy

Originaltitel: The Silmarillion
Übersetzer: Wolfgang Krege

Verlag: Klett Cotta
Erscheinungsjahr: 1977
ISBN: 978-3608932454

Zusammenfassung: Im Grunde beschreibt dieses Buch die Geschichte Mittelerdes von der Erschaffung Mittelerdes bis hin zur Handlung von Herr der Ringe. Für Herr der Ringe Fans ist es sicher ganz interessant etwas mehr Hintergrundinformationen zu haben.
 
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Titel: Mein Katalonien
Autor: George Orwell
Genre: Journalistischer Tatsachenbericht

Orginaltitel: Homage to Catalonia
Übersetzer: Wolfgang Rieger

Verlag: Diogenes Verlag AG Zürich
Erscheinungsjahr: 1938 in London, deutsche Erstausgabe 1964 in München
ISBN: (97:cool:3-257-20214-4

Zusammenfassung:
Spanien des Jahres 1936. Die Zweite Republik ist in existenzieller Gefahr - das Volk vertraut ihr nicht im Geringsten.
Autonomiebestrebungen in Katalonien und im Baskenland destabilisieren die Einheit des Landes. Die absolut unterpreviligierten Land- und Industriearbeiter Spaniens radikalisieren sich zunehmend und organisieren sich in linksextremen Gewerkschaften und Parteien. Das bisher vorherrschende kulturelle Monopol der katholischen Kirche steht unter Beschuss. Das Militär ist ein Staat im Staat und es agiert zunehmend autonom, da die Regierung es nicht kontrollieren kann. Die traditionellen Eliten (wie auch die linken Gruppierungen) sind mit der Republik unzufrieden, die mit den von der Diktatur Primo de Rivieras (1923 bis 1930) hinterlassenen Problemen nicht umzugehen weiß. 1932 findet der erste konservative Putsch statt, der nur dank eines anarchistischen Generalstreiks niedergerungen werden kann.
Ein riesiges Pulverfass. Es wird 1936 ein letzter Versuch unternommen, der Krisen Herr zu werden.
Es formieren sich zwei Blöcke: Zum einen die Frente Popular (dt. Volksfront), die die linken und linksliberalen Gruppen, die die Republik erhalten möchten, unter sich vereint. Die Anarchisten formulieren nicht einmal, wie sonst immer, einen Wahlboykott und unterstützen das Bündnis.
Dem gegenüber steht die Frente Nacional (dt. Nationale Front). Sie wird von CEDA (einer Rechtspartei), den Monarchisten, einer Grundbesitzerpartei und den Carlistas (dt. Karlisten, eine absolutistisch-katholische Monarchistenfraktion) gebildet und möchte die Republik durch ein weniger demokratisches Regime ersetzen.

Die Volksfront gewinnt die Wahlen vom Februar 1936, der zweite Wahlgang im März bestätigt das Wahlergebnis. Die Gruppen der Nationalen Front sind nicht bereit, dieses Ergebnis hinzunehmen, und agieren zunehmend radikal und öffentlich sowohl gegen die Republik, als auch gegen die linken Gruppen. Die Falange, ein faschistischer Kampfbund, übt offen Terroraktionen und Attentate gegen Linke und Republikaner aus. Nach und nach schaukelt sich der Konflikt hoch, bis er im Sommer endgültig eskaliert.

In Marokko findet unter General Sanjurjo ein Militärputsch statt, der schnell auf Spanien übergreift. Der Bürgerkrieg beginnt - nach Sanjurjos Tod (er starb bei einem Flugzeugunglück) hält ein Triumvirat der Generäle Queipo de Llano, Mola und Franco den Putsch in Gang, während die linken Kräfte sich entschieden gegen den rechten Aufstand zur Wehr setzen.

Wie viele andere prominente Künstler und Schriftsteller (u.a. Pablo Picasso, Ernest Hemingway, André Malraux, Joan Miró), verschlug es auch George Orwell in den ab 1936 tobenden Spanischen Bürgerkrieg. Ursprünglich mit der Absicht, für eine Zeitung über den Krieg zu berichten, schloss sich Orwell in Barcelona nahezu sofort der Miliz der POUM (Partido Obrera de la Unificación Marxista / Arbeiterpartei der marxistischen Einigung) an, um den Kampf gegen die Nationalisten zu unterstützen. Orwell erzählt dabei auf spannende Weise, wie er den Kampf an der Front erlebt, dann bei seinem Fronturlaub an den Maiereignissen von 1937 in Barcelona teilnimmt, bei seinem zweiten Frontaufenthalt fast getötet wird, und bei seiner zweiten, endgültigen Rückkehr nach Barcelona feststellen muss, dass die soziale Revolution, die er bei seinem ersten Aufenthalt so genossen hat, verraten worden ist. Als letztes Mittel bleibt Orwell nur die Flucht, um nicht von den Stalinisten ergriffen und exekutiert zu werden.

Empfehlung: Ich empfehle das Buch allen, die sich für Geschichte interessieren oder gern spannende Geschichten lesen. Es ist knapp 270 Seiten lang und liest sich sehr flüssig; ich habe es sehr interessiert gelesen, da es vor allem auch ein Bericht über ein Thema ist, das eigentlich hochwichtig ist, aber an den Schulen nicht oder nur am Rande behandelt wird.
 
Name : Die Zauberer ; Die Zauberer - Die erste Schlacht ; Die Zauberer - Das Dunkle Feuer
Autor : Michael Peinkofer
Genre : Fantasy
Verlag : Piper

Beschreibung :
"Die Zauberer" führt in die Anfänge von Erdwelt, dem magischen Reich, in dem schon die Orks Balbok und Rammar ihre Schlachten schlugen. (vgl. Die Orks) Elfen, Menschen und Orks steuern auf einen Krieg zu. Doch unter den Elfen gibt es Zauberer, die mit weiser Herrschaft das Land zu einen versuchen. Auf drei ungewöhnlichen Novizen ruht die letzte Hoffnung: auf Alannah, der verführerischen Heldin aus den »Ork«-Romanen, auf einem Elfen mit dunklem Erbe und einem Menschen, dem der Weg zum Zauberer eigentlich verwehrt ist. In einer Festung im ewigen Eis stoßen die Gefährten auf tödliche Gefahren, auf Verrat, Liebe und Hass.

Kurzum: Eine Buchreihe, die jeder, der Fantasy mag, einmal gelesen haben sollte.
 
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Reaktionen: Käsekuchen
Titel: Der Fall Jane Eyre
Autor: Jasper Fforde
Genre: Parodie auf Urban-Fantasy mit Thriller-Elementen und einer Prise Science-Fiction
Originaltitel: The Eyre Affair
Übersetzer: Lorenz Stern

Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
Erscheinungsjahr: 2004
ISBN: 978-3-423-21014-0

Zusammenfassung:
Thursday Next ist eine Literatur Agentin (LitAg), deren Aufgabe es ist, wertvolle Literatur vor Diebstahl, Raubkopien etc. zu schützen.
Als ihr etwas exzentrischer Onkel ein Portal erfindet, mit dem es möglich ist, in Romane zu reisen, wird er samt seiner Erfindung vom Erzschurken Acheron Hades entführt.
Dieser nutzt die Maschine, um Jane Eyre aus ihrem Roman zu entführen und droht sie umzubringen, sollten seine Forderungen nicht erfüllt werden.
Thursday, die noch eine Rechnung mit Hades offen hat, übernimmt den Fall.

Empfehlung:
Dies ist der erste Band der Reihe um Thursday Next, die voller guter und kreativer Einfälle steckt.
Es ist etwas schwer, dieses Buch einem Genre zuzuordnen, denn es hat sowohl etwas von einer Parodie auf die Urban Fantasy als auch von Science-Fiction, und die Handlung entwickelt sich zu einem actionreichen Thriller mit viel Humor.

Die Dialoge und Situationen sind stellenweise recht witzig, aber ohne ins Lächerliche abzugleiten. Die Handlung ist spannend und hindert den Leser, der sich auf Jasper Ffordes verdrehte Welt einlässt, das Buch wegzulegen.

Für Leser, die etwas Schräges abseits der üblichen tolkinesken Fantasy-Klischees suchen, ist dieses Buch eine echte Perle, die ungerechterweise zum Geheimtipp verkommen ist.


Für die, die es interessiert, sind hier ein paar meiner Lieblingsideen aus dem Roman, die aber nichts über die Handlung verraten:

Ausgestorbene Tiere werden als Haustiere geklont, wobei die frühen Versionen oft noch unvollständig sind. So hat Thursdays Dodo Pickwick (Version 1.2) keine Flügel, die DNS-Sequnz dafür lag nämlich erst ab Version 1.7 vor.

In Thursdays Heimatort gibt es auch eine Spezialeinheit, die sich auf das Jagen von Vampiren, Werwölfen usw. spezialisiert hat. Sie besteht aus genau einem Mann, der von den Agenten der anderen Abteilungen gemieden wird, weil sie den Kerl für verrückt halten. Vampire? Werwölfe? Also bitte.

Die Menschen beten nicht mehr zu Gott sondern zur GSG. Das ist die Abkürzung für "Globale Standard-Gottheit". Natürlich gibt es auch andere Religionen, aber diese ist am weitesten verbreitet und hat sich aus den monotheistischen Religionen entwickelt.

Im letzten Brief, den Thursdays gefallener Bruder Anton vom Schlachtfeld nach Hause schickte, taucht mehrmals das Wort [ZENSIERT] auf.
 
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Titel: Das verlorene Land
Autor: John Birmingham
Genre: Endzeit-Roman

Orginaltitel: After America
Übersetzer: Ronald Gutberlet

Reihe: Without Warning
vorheriges Buch: Der Effekt
Fortsetzung: noch unbekannt, es soll aber einen dritten Teil geben

Verlag: Heyne
Erscheinungsjahr: 2011
ISBN: 978-3453526013

Zusammenfassung: Mit einer gewaltigen Verspätung (Der Autor hatte einen Unfall und konnte monatelang nicht schreiben, wie er im Nachwort erklärt.) ist nun der zweite Teil der Reihe erschienen.

Damit man überhaupt weiß, worum es geht, hier noch mal kurz die Ausgangslage des ersten Teils: Der Effekt
Am Vorabend des Irakkrieges 2003 hat eine seltsame Energiewelle große Teile Nordamerikas verschlungen und dabei alle Menschen vernichtet. Sonst hatte der "Effekt" keine direkten Auswirkungen. Durch die plötzlich außer Kontrolle geratenen Maschinen wurde trotzdem vieles vernichtet. Weiterhin ist die Welt ins Chaos gestürzt. Beispielsweise löschte Israel den Nahen Osten mit Kernwaffen aus und Frankreich stürzte in einen Bürgerkrieg. Das waren die Handlungen des ersten Teils. Der Epilog des ersten Teils spielte genau ein Jahr nach dem Auftreten der Energiewelle und berichtete wie sich das bis dahin statische Phänomen auf einen Schlag wieder in Luft auflöste. Dies ließ die gewaltigen Gebiete und Ressourcen der USA wieder für die Besiedlung zugänglich werden.

Das Buch spielt vier Jahre nach dem Beginn des Effekts, also drei Jahre nach dem Ende des ersten Buches. Die Welt wie wir sie kennen existiert nicht mehr. Die USA ist mehr oder weniger auf den Zustand der Pilgerväter zurückversetzt und es geht für sie um die Kolonisation des "Wilden Ostens" (die Westküste befand sich teilweise außerhalb der Energiewelle). Neben den Rest-USA, die sich innerlich selbst nicht einig sind, haben aber auch noch andere Interessengruppen Anspruch auf die Ostküste angemeldet. Dies setzt die Grundvoraussetzung für das Buch.

Das Buch verfolgt wie sein Vorgänger wieder die Erlebnisse von sechs Protagonisten. Dies sind die bereits bekannte Geheimagentin aus dem ersten Band, die nach einem Anschlag auf ihre Familie erneut hinter ihrem Erzfeind her ist. Ebenfalls gibt es ein Wiedersehen mit der Anführerin der Schmuggler aus dem ersten Teil. Sie ist zusammen mit einem weiteren bereits bekannten Schmuggler in den Ruinen von New York auf "Schatzsuche". Der dritte wiederkehrende Hauptdarsteller des ersten Teils ist der ehemalige Leiter der Stadtwerke von Seattle und nun neuer Präsident der USA. Die neuen Charaktere sind ein mexikanischer Farmer, der sich in Texas angesiedelt hat und im ersten Band nur eine kleine Nebenrolle hatte. Auch der emigrierte polnische Elitesoldat, der nun in der US Army kämpft, hatte bereits eine kleine Rolle im ersten Teil. Der sechste Hauptcharakter ist komplett neu. Der ehemalige Kindersoldat kämpft nun für militante, islamische Gruppen um die Vorherrschaft in New York.

Soviel zu den Charakteren, doch wo spielt sich das alles ab?
Prinzipiell gibt es zwei Haupthandlungsorte. Zum einen (und kleineren Teil) ist das Texas. Ein abtrünniger General der US Air Force hat sich mit der Republik Texas von den USA abgespalten und führt ethnische Säuberungen in seinem Land durch. Der Farmer Miguel wird eines seiner Opfer. Während seine gesamte Familie abgeschlachtet wird, überleben er und seine kleine Tochter durch einen Zufall. Zusammen mit einer ebenfalls verfolgten Gruppe von Mormonen versuchen sich die beiden durch das feindliche Gebiet zu schleichen und das ihnen freundlich gesonnene Kansas zu erreichen.
Der Großteil der Handlung spielt jedoch in New York. Dort laufen zeitweise fünf der sechs Handlungsstränge zusammen. New York ist ein Kriegsgebiet. Hunderte von Plündererbanden versuchen alles zu rauben, dem sie habhaft werden können. Gleichzeitig versucht das Militär der USA die Kontrolle über die Stadt wieder zu erlangen. Wirkliche Probleme entstehen für die USA, als neben den größtenteils osteuropäischen Plünderern auch noch radikale, islamische Truppen einfallen, die von verschiedenen Ländern mit militärischer Ausrüstung versorgt werden und sich vorgenommen haben an der Ostküste der USA einen Gottesstaat zu errichten.
Weitere Nebenschauplätze sind Kansas City (nach Seattle nun die zweitgrößte Stadt der USA), England und Berlin.

Empfehlung: Das Buch macht da weiter, wo der erste Teil aufgehört hat. Die Charaktere sind solide, aber nicht wirklich tief. Die Handlung ist spannend, bietet aber keine wirklichen Überraschungen. So wird zunächst ein großes Geheimnis daraus gemacht, wer der "Emir", also der Anführer der Gotteskrieger, ist. Trotzdem kann man sich nach der Lektüre des ersten Teils sofort denken, wer hinter diesen Machenschaften steckt. Ebenfalls ist es schade, dass General Blackstone, der ein Drittel des US-Militärs kontrolliert und ethnische Säuberungen durchführt, weitaus gefährlicher wirkt, als ein paar Islamisten in einer Ruinenstadt, ersterer aber trotzdem nur als böse Märchenfigur in einer Nebenhandlung erwähnt wird. Ich hoffe, hier geht der dritte Teil weitaus ausführlicher darauf ein. Zu vermerken ist, dass die Politik im zweiten Teil deutlich realistischer erscheint, als im ersten. Sie ist teilweise zwar noch immer sonderbar, aber bei Weitem nicht mehr so abstrus wie stellenweise im ersten Teil.

Bedauerlicherweise dient die Energiewelle wieder nur als sehr entfernter Ausgangspunkt der Handlung. Neben einem kurzen Kommentar, dass eine Wissenschaftlerdelegation keine Erklärung gefunden hat und einem Soldaten, der sich wundert, ob der Effekt nochmal auftritt, wird sie konsequent totgeschwiegen. Nur die menschlichen Überreste nach der Welle werden immer wieder prominent erwähnt.

Und noch einen Kommentar zur Übersetzung. Der Übersetzer war anscheinend sehr bemüht alle englischen Begriffe zu ersetzen. Dies führt dann bei militärischen Fachbegriffen (à la Kettenkanone) oder bei Slangausdrücken zu teilweise unfreiwillig komischen Wörtern.

Nun noch mal zur Leseempfehlung: Wie bereits der erste Teil, war das Buch spannend und kurzweilig. Ein Meisterwerk sollte man nicht erwarten, aber die Lesezeit ist es schon wert.


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Titel: A long way Down
Autor: Nick Hornby
Genre: Tagebuch 4er Suizider, keine Ahnung wo das reinfällt, hat aber komische Elemente.

Orginaltitel: A long way Down
Übersetzer: Clara Drechsler und Harald Hellmann.


Verlag: deutsche Erstausgabe2005 be Kiepenheuer und Witsch. Die Taschenbuch - Ausgabe erschien 2006 bei Droemer Knaur.

ISBN: Hab ich leider ned, da sich das Buch momentan ned in meinem Besitz befindet.
Dafür allerdings: den Amazon link.
Zusammenfassung: 4 Menschen treffen sich Silvester am Dach des Toppers House, jeder von ihnen mit dem Vorsatz sich selbst das Leben zu nehmen.
Da das aber schlecht geht wenn andere zusehen und so, beschließen sie erstmal runter zu steigen und Jess, der jüngsten der 4 bei ihrem Problem zu helfen. Im Laufe des Buches erkennen sie, dass ihre Probleme eigentlich gar nicht so schlimm sind, dennoch landen sie immer wieder an der Grenze zum Selbstmord.

Empfehlung: Die Geschichte wird abwechselnd von den 4 Protagonisten in ihren Individuellen Schreibstilen erzählt.
Mir hat vor allem der Schwarze Humor gefallen und die wirklich verschiedenen Persönlichkeite.
Jess, als Freak, Martin als Zyniker, JJ als Kiffer und angeber, typischer "wenn-alles-mit-rechten-dingen-zugegangen-wäre-wäre-ich-schon-rockstar"-charakter und Morgan, oder Marianne, oder so. Ich hab das Buch leider gerade ned hier. Sie ist die "Graue Maus", die brave Kirchengängerin mit dem schwerstem Schicksal, alleine einen Sohn groß zu ziehen, der geistig und körperlich schwer eingeschränkt ist und nicht einmal auf seine Mutter reagiert.
Die Streitereien die die vier grundverschiedenen Charaktere austragen und der Zusammenhalt der dennoch entsteht, war für mich wunderbar ausgearbeitet, ich habe immer wieder geschmunzelt und gelacht und oft genug hat mich dieses Buch zum Nachdenken angeregt.
 
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Titel: Midgard
Autor: Wolfgang und Heike Hohlbein
Genre: Fantasy

Verlag: Carlsen
Erscheinungsjahr: 1987
ISBN:Leider wieder keine Ahnung, also:
http://www.amazon.de/Midgard-Wolfgang-Hohlbein/dp/3551363730

Zusammenfassung:
Lifs Leben ist nicht einfach: er lebt mit seinen Zieheltern in einem kleinen Hof an der Nordküste Midgards. Die Winter sind sehr hart, und der noch junge Knabe muß ebenso hart anfassen, wie seine älteren Brüder es müssen. Und wenn das noch nicht genug wäre, so gibt es da noch diverse Dinge, die er nicht verstehen kann: der Anhänger mit der goldenen Münze, die er trägt, seid er vor vielen Jahren gefunden wurde. Und warum niemand mit ihm über seine Vergangenheit spricht. Warum ihm niemand die alten Geschichten erzählt. Und warum seine Familie manchmal plötzlich verstummt wenn er hereinkommt. Aber Lif ist ein Träumer - er liebt es an der Küste zu sitzen und aufs Meer zu starren, und seine Familie duldet das auch. So kann er das Leben ertragen, und sogar Mut für die Zukunft schöpfen.
Doch all das ändert sich als er eines Morgends das schwarze Schiff Nagelfar erblickt. Ohne zu wissen was für ein Schiff das ist, fühlt er doch eine seltsame Angst vor dem schwarzen Gefährt, und verkriecht sich ängstlich. Doch als er seinen Eltern davon erzählt reagieren diese völlig anders als erwartet: ihm wird verboten, weiter der Träumerei nachzuhängen. Das Schiff wird nie wieder erwähnt. Einzig die alte Skalla scheint mehr zu wissen - und ihn das auch wissen lassen zu wollen.
Als Lif dann eines Tages in einem Schneesturm beinahe umkommt, wird er Zeuge einer seltsamen Begegnung: Der Fenriswolf und einer der Asen - der Götter Midgards, die hoch oben in Asgard leben - kämpfen miteinander. Doch der Kampf wird von einer seltsamen Frau beendet - und Lif wird bewusstlos. Als er wieder erwacht, hat man ihn gefunden und gerettet, doch er ist schwer krank. Niemand glaubt ihm, was er gesehen hat.
Eines Abends dann sucht er Skalla auf. Und die alte Frau erzählt ihm alles. Er, Lif, und sein Bruder Lifthrasil sind die Kinder, die einmal über das Schicksal der Welt entscheiden werden, wenn Ragnarök, die Götterdämerung, die Schlacht der Asen gegen Surtur, den Herrscher des Bösen, kommen wird. Lif ist erschüttert. Natürlich glaubt er das noch nicht, aber ihm ist nun klar, warum seine Familie ihm nie etwas erzählt hat: wenn es wirklich so ist, dann bringt er sie alle in Gefahr. Unsicher was er tun soll, beschließt er wegzulaufen, um die seinen nicht in Gefahr zu bringen - und beginnt eine abenteuerliche Reise quer durch Midgard, die ihn durch die Tiefen Muspelheims an der Weltesche Yggdrasil vorbei bis hinauf in die höchsten Höhen Asgards führt.


Wolfgang und Heike Holbein haben den germanischen Sagenkreis lediglich als Anregung für ihre Geschichte genommen, die Charaktere kommen allesamt in verschiedenen Sagen vor, aber stehen in einem anderen Zusammenhang: Beispielsweise findet Ragnarök ohne Lif und Lifthrasil statt, die beiden gelten lediglich als einzige Menschen die den Fimbulwinter überleben konnten.

Empfehlung: Das Buch ist wohl typisch Hohlbein. Wer seine sonstigen Bücher nicht mag wird auch dieses kaum mögen, doch mir hat es sehr gut gefallen wie die Götter und charaktere beschrieben wurden, die vielen kleinen wendungen im Spiel waren überraschend und das Buch bleibt bis zur letzten Seite spannend. Das Ende ist vollkommen anders als erwartet und ich habe das Buch vor allem deswegen geliebt, weil es nicht meinen erwartungen entsprach sondern einen völlig anderen Weg ging.
Auf Wikipedia steht, dass es trotz seiner Altersbeschränkung zu kompliziert für Kinder sei.
Dem kann ich nicht zustimmen, ich habs in der ersten Hauptschule (5. Schulstufe) gelesen, auch wenn ich es ein zweites Mal lesen musste um es wirklich zu verstehen, ist es für lesebegeisterte Kinder ab 12 doch geeignet und dennoch lese ich es selbst in meinem Alter noch gerne.
Sexuelle INhalte gibts keine^^
 
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Titel: Der Zombie Survival Guide-Überleben unter Untoten
Original Titel: The Zombie Survival Guide-Complete Protection from the Living Dead

Autor : Max Brooks
Genre : Ratgeber und Satire
Übersetzer : Joachim Körber

Verlag : Goldmann
Erscheinungsjahr : 11/2004
Auflage : 5.Auflage
ISBN : 978-3-442-45809-7

Zusammenfassung : Ein etwas anderer Ratgeber der sich mit dem Thema Zombie Apokalypse beschäfigt und wie man diese überlebt. Es wird am ersteinmal eingeführt über den Menschenfresser der ab jetzt dein größter Feind ist. Es werden Tipps gegeben welche Waffen gut wären. Hört sich natürlich ziemlich dumm an somal es ja vollkommen überflüssig ist aber gerade weil es so ernst geschrieben ist wird es doch sehr interresant und man möchte dann doch gerne Strategien für die Verteidigung zweistöckiger Häuser lernen oder den Supermärkten.

Empfehlung : Wer einfach mal ein Buch fürs stille Örtchen braucht oder sich ernsthafte Gedanken macht um den Krieg mit den Untoten der soll eben zugreifen. Ich bereue es nicht. Für 8 Euro vollkommen fair und für alle die nach etwas offensichtlich lustigen suchen sollten sich was anderes kaufen alle anderen die passiven Humor gut finden holen es sich.
 
Titel: Die Welt, wie wir sie kannten
Autor: Susan Beth Pfeffer
Genre: Endzeit - Roman

Orginaltitel: Life as we knew it
Übersetzer: Annette von der Weppen

Fortsetzung: Die Verlorenen von New York (Eher ein Parallelband, wenn man dem Klappentext auf amazon trauen kann)

Verlag: Carlsen
Erscheinungsjahr: 2006

ISBN: 978-3-551-58218-8

Zusammenfassung:
Das Buch ist eigentlich kein richtiger Roman, sondern vielmehr das Tagebuch eines 17-jährigen Teenagers, Miranda, die mit ihrer Mutter und ihrem jüngeren Bruder in einer typischen amerikanischen Vorstadtsiedlung in Pennsylvania lebt. Zunächst führt diese ein ganz normales Leben, allerdings rückt schon bald ein angeblich harmloses Ereiginis in ihr Leben: Ein Meteor soll den Mond treffen. Merkwürdigerweise scheint dies kaum jemanden ernsthaft zu beängstigen: Mirandas Lehrer halten das Ereignis für eine großartige Gelegenheit ein Lawine von benoteten Aufsätzen zum Thema Mond loszulassen, während ihre Mutter (wie die halbe Nachbarschaft) Plätzchen bäckt und Ferngläser sucht, damit man den Zusammenstoß schön gemütlich auf der Veranda verfolgen kann.
Als der Meteor jedoch auf den Mond trifft, scheint er ihn teilweise aus der Umlaufbahn zu reißen, denn laut Miranda war "der Mond kein Halbmond mehr. Er war plötzlich ganz schief [...] und drei viertel voll. Und er war größer." Wie jeder andere auch versucht Mirandas Familie nun zunächst ihre Angehörigen zu erreichen, doch die Netze sind stark überlastet und auch das Internet ist weitgehend lahmgelegt. Die wenigen Fernsehsender, die die Familie noch empfangen kann, berichten von Tsunamis und massiv steigenden Wasserständen an den Küsten, vom Verschwinden von Schiffen und Bohrinseln sowie allgemeiner Ratlosigkeit unter Wissenschaftlern und Politikern.
Zwar versuchen zunächst viele, auch Miranda, ihr normales Leben fortzuführen, doch nun bricht langsam auch die Strom- und Lebensmittelversorgung zusammen. Während Mirandas ältester Bruder vom College zurückkehrt, verschwinden gleichzeitig immer mehr Menschen in angeblich sicherere Regionen.
Bedingt durch die stärkere Anziehungskraft des Mondes, zerreißen Erdbeben die Welt, zerstören Tsunamis AKWs, längst erloschene Vulkane brechen aus und läuten eine neue Eiszeit ein. Zwar ist die Familie durch Hamstereinkäufe und einen eigenen Holzofen (für den Mirandas Brüder vorrausschauend zimmerweise Brennholz gehackt haben) einigermaßen vorbereitet, doch in den nächsten Monaten zieht sich Mirandas Welt immer weiter zusammen. Von dem was außerhalb der USA, außerhalb von Mirandas Stadt, ihrer Straße und schließlich ihrem Haus vorgeht, erfährt man immer weniger. Ihre Welt schrumpft Tag für Tag, bis...

Empfehlung:
Obwohl ich eigentlich kein Freund von Weltuntergangsszenarien, Teenagern als Protagonistinnen oder Tagebuch- und Briefromanen bin, hat mich dieses Buch doch so gefesselt, wie es seitdem kaum ein anderes Buch getan hat. Wer sich in Miranda hineinversetzen kann (was nicht sehr schwer ist, wenn man einigermaßen aufgeschlossen ist) und an einigen wenigen Stellen über Ungereimtheiten und Naivitäten hinwegsehen kann, findet in diesem Buch spannende, wenn auch nicht unbeschwerte Unterhaltung.
 
Titel: Metro 2033: Die Reise ins Licht
Autor: Andrej Djakow
Genre: Endzeit-Science-Fiction

Orginaltitel: К свету
Übersetzer: Olaf Terpitz

Reihe: Metro 2033 - Universum
vorheriges Buch: Spin off, kein inhaltlischer Zusammenhang mit Metro 2033 oder Metro 2034

Verlag: Heyne
Erscheinungsjahr: 2011
ISBN: 978-3-453-52854-3

Zusammenfassung: Zunächst einmal zur Einordnung des Buches im Zusammenhang mit den Büchern Metro 2033 und 2034 von Dmitry Glukhovsky: Das Buch ist von einem anderen Autor geschrieben und spielt im Gegensatz zu den beiden "Originalen" nicht in Moskau, sondern in St. Petersburg. Glukhovsky schreibt in einem Vorwort, dass seine Bücher auf eine große positive Resonanz gestoßen sind und auch gerne andere Autoren Werke, die in seiner postapokalyptischen Welt spielen, schreiben wollten. So sind inzwischen in Russland zwölf weitere Bücher aus dem Metro 2033 Universum erschienen, die nun auch in anderen Ländern veröffentlicht werden sollen. Dieses Buch macht den Anfang, da es laut einer Umfrage das Lieblingsbuch der russischen Leser war.

Worum geht es? Etwa zu unserer Zeit hat ein totaler nuklearer Schlagabtausch die Erdoberfläche unbewohnbar gemacht. Nur wenige Menschen haben überlebt und zwar hauptsächlich in den U-Bahn-Systemen der großen Städte. Die Bücher setzen um das Jahr 2033 an. Die Menschen vegetieren unter grauenhaften Bedingungen in den Metros dahin, während die Oberfläche von Mutanten bevölkert ist. So genannte Stalker bergen alles lebensnotwendige aus den Ruinen der Städte.

Die Reise ins Licht spielt in St. Petersburg und handelt von den Erlebnissen des zwölfjährigen Waisen Gleb. Dieser wird zu Beginn des Buches vom Stalker Taran als Bezahlung für einen Auftrag verlangt. In der Folge bildet er den Jungen zu einer Art Knappen aus. Taran soll eine Gruppe anderer Stalker auf einer langen Expedition an der Oberfläche führen. Grund für die Expedition sind Lichtsignale, die man von Kronstadt, einer Festungsstadt auf einer Petersburg vorgelagerten Insel, empfangen hat. Zwei mächtige Gruppierungen der Metro sehen einen Grund diesen nachzugehen. Auf der einen Seite ist dies eine Gruppierung von Ingenieuren, die große Teile der Metro kontrollieren und einen großen Regierungsbunker unter Kronstadt vermuten, und auf der anderen Seite die Religion Exodus, die seit Jahren eine Rettung der Metrobewohner durch Militärschiffe aus Wladiwostok prophezeiht.

Somit begibt sich eine bunte Gruppe aus Gleb, Taran, acht weiteren Stalkern und einem Priester von Exodus auf den langen Weg nach Kronstadt. Auf ihrer Reise über die Oberfläche kämpfen sie gegen Mutanten und sonstige Gefahren. Nach und nach wird die Gruppe unter heftigen Angriffen verschiedenster Mutanten dezimiert. Sie müssen gegen ihre eigenen Zweifel und Hoffnungen ankämpfen. Trotzdem erreichen sie Kronstadt. Doch woher kamen die Lichtsignale?

Empfehlung: Das Buch unterscheidet sich in einigen Punkten stark von den beiden bisherigen Büchern der Metro-Reihe. Ein wichtiger Punkt ist sicherlich die namensgebende Metro. Während die Bücher von Glukhovsky fast ausschließlich in der Moskauer Metro spielten, ist hier die Petersburger Metro nur ein Nebenschauplatz. Der Großteil der Handlung findet im zerstörten St. Petersburg selbst bzw. dessen Vororten statt. Ein weiterer wichtiger Unterschied ist die allgemeine Stimmung des Buches. Während die anderen beiden Bücher eher auf Mystery- und Horrorelemente gesetzt haben, konzentriert sich dieses Buch mehr auf Action, was dem Buch aber nicht unbedingt einen Abbruch tut, da es trotzdem die Endzeitstimmung und Hoffnungslosigkeit gut rüberbringt.

Allgemein hat mir das Buch recht gut gefallen. Die Dynamik der Gruppe wird sehr gut erzählt, einige der neuen Mutanten sind wirklich furchterregend (und andere sogar intelligent). Auch die Auflösung des Buches ist überraschend logisch und gut durchdacht. Auf der negativen Seite ist zu vermerken, dass das Ende des Buches nach der Auflösung etwas zu viel von einem Deus Ex Machina hat und in gewisser Weise antiklimatisch wirkt.

Fazit: Spannendes und unterhaltsames Buch, allerdings sollte man zumindest Metro 2033 vorher gelesen haben, damit man die nötige Stimmung der Welt aufnehmen kann, die in diesem Buch gewissermaßen vorausgesetzt wird.


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Titel: Die Verlorenen von New York
Autor: Susan Beth Pfeffer
Genre: Endzeit-Roman

Orginaltitel: The dead & the gone
Übersetzer: Annette von der Weppen

Reihe: Life As We Knew It
vorheriges Buch: Dieses Buch erzählt eine Parallelhandlung zu Die Welt, wie wir sie kannten
nächstes Buch: This World We Live In (noch nicht auf Deutsch erschienen)

Verlag: Carlsen
Erscheinungsjahr: 2011
ISBN: 978-3551582195

Zusammenfassung: Im vorherigen Buch Die Welt, wie wir sie kannten konnte man lesen, wie ein Asteroid den Mond traf und aus seiner Bahn warf. Durch die veränderten Gezeitenkräfte kam es zu verheerenden Tsunamis, Erdbeben und Vulkanausbrüchen, die schließlich die Sonne verdunkelten. Das Buch folgte dem Überlebenskampf einer Familie in einem Dorf in Pennsylvania.

Das Buch Die Verlorenen von New York erzählt die Ereignisse, die zeitgleich in New York stattfinden. Die Kenntnis des vorherigen Buches ist zum Verständnis nicht nötig, allerdings wird dort der Hintergrund der Katastrophe besser beleuchtet.

Die Handlung folgt dem 17jährigen Alexander Morales, einem Puerto Ricaner, der eine private Eliteschule unter Leitung eines katholischen Ordens besucht. Seine Familie ist relativ arm. Sein Vater arbeitet als Hausmeister eines Appartmentblocks und seine Mutter als Krankenschwester. Seine beiden 12- (Julie) und 14jährigen (Briana) Schwestern besuchen eine andere Ordensschule. Bri kann schon als fanatisch gläubig bezeichnet werden. Soweit die Situation als der Mond aus seiner Bahn geworfen wird.

Alexander arbeitet noch spät in einem Pizza-Restaurant und bekommt von dem Unglück gar nichts mit. Erst nachdem der Strom in New York ausgefallen ist, bemerkt er, dass etwas nicht stimmt. Nach und nach bekommt er heraus, dass große Teile New Yorks von einem Tsunami verwüstet wurden. Da er keinen Kontakt zu seinen Eltern herstellen kann (sein Vater ist bei der Beerdigung seiner Großmutter in Puerto Rico, seine Mutter auf der Arbeit auf der anderen Seite New Yorks), ist er nun für seine Schwestern verantwortlich. Zusammen mit seinem Onkel plündern diese dessen Supermarkt und horten Lebensmittel bei sich zu Hause. Alex hält dies alles für übertrieben, aber als er nach Tagen noch immer keinen Kontakt zu seinen Eltern hat, beginnt er sich Sorgen zu machen, wie lange er ohne Geld, Strom, Nahrung, usw. seine Schwestern durchbringen kann.

Im Laufe des Buches wird die Situation immer schlimmer in New York. Lebensmittel werden nur noch nach stundenlangem Anstehen einmal die Woche verteilt, durch die Verdunklung der Sonne wird es eiskalt, Strom ist nur wenige Stunden die Woche verfügbar. Alex sieht sich mit der Erziehung seiner Schwestern konfrontiert, obwohl er selbst noch nicht erwachsen ist. Im Laufe der Zeit wird er mit immer schweren Hürden konfrontiert. Zunächst fängt es recht harmlos mit dem "Überreden" zur Hausarbeit der an, dann sieht er sich irgendwann gezwungen die leeren Apparments in ihrem Haus zu plündern. Später muss er sogar die sich sammelden Leichenberge plündern um zu überleben.

Als die drei schließlich die letzten Überlebenden ihres Viertels sind, die nicht geflohen sind, versucht Alex auch eine Evakuierung für seine Schwestern zu organisieren. Doch es scheint bereits zu spät zu sein. New York steht wegen sich ausbreitender Seuchen unter Quarantäne und die Lebensmittellieferungen bleiben aus.

Empfehlung: Wie auch das Vorgängerbuch ist dies kein Buch, das man nach dem Lesen einfach abhakt. Es ist äußerst verstörend geschrieben und lässt einen grübelnd zurück oder anders: Man kann es als recht schwere Kost bezeichnen. Trotzdem ist es leicht und spannend zu lesen.

Mir hat das erste Buch trotzdem besser gefallen, da dieses den Leser durch den Tagebuchstil mehr eingebunden hat. Hier erzählt ein gewöhnlicher Er-Erzähler aus der Sicht Alexanders.

Ein weiterer Unterschied sind die sehr verschiedenen Handlungsorte. Während die Welt im ersten Buch sehr leise und langsam zu Grunde geht, ist in New York weit mehr Kraft dahinter: Plünderungen, Vergewaltigungen, Leichenschändungen, usw.

Schon aus der Rahmenhandlung des Buches wird klar, dass es nur eines von drei möglichen Enden geben kann: offenes Ende, ein Deus ex machina oder eine Katastrophe. Tatsächlich ist es ein bisschen eine Mischung aus allen dreien. Aber bei diesem Buch kommt es gar nicht wirklich auf das Ende an.

Fazit: Zwar nicht so gut wie sein Vorgänger, aber trotzdem ein sehr gutes Buch, dass nachdenklich stimmt.

Anmerkung: Ich habe das Buch, wie den Vorgänger, auf Englisch gelesen. Dort gibt es einerseits schon den dritten Teil, andererseits kosten die Bücher nur rund ein Drittel der deutschen Versionen.


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Reaktionen: Qualmteufel und Cato
Titel: This World We Live In (noch nicht auf Deutsch erschienen)
Autor: Susan Beth Pfeffer
Genre: Endzeit-Roman

Orginaltitel: This World We Live In
Übersetzer: (noch nicht auf Deutsch erschienen)

Reihe: Life As We Knew It
vorheriges Buch: Führt die Handlungen von Die Welt, wie wir sie kannten und Die Verlorenen von New York zusammen und fort
nächstes Buch: unbekannt, Fortsetzung aber wohl wahrscheinlich

Verlag: Harcourt
Erscheinungsjahr: 2010
ISBN: 0547248040

Zusammenfassung: Dieses Buch führt die Handlungen der beiden vorherigen Bücher fort (siehe Links oben). Die Handlung des Buches setzt etwa zwei Monate nach dem Ende des ersten Buches bzw. vier Monate nach dem Ende der Parallelhandlung des zweiten Buches ein. Die Hauptperson ist wieder Miranda und die Erzählung findet wieder in Form ihrer Tagebucheinträge statt.

Das Leben in Howard hat sich seit dem Ende von Band 1 stabilisiert. Die Temperaturen steigen wieder auf niedrige positive Temperaturen und Mirandas Familie überlebt mit den Lebensmittelllieferungen der Regierung. Als diese plötzlich ausbleiben, sehen sie sich erneut mit dem Verhungern konfrontiert. Glücklicherweise ist den örtlichen Behörden nur der Sprit ausgegangen und sie müssen sich ihre Lebensmittel nun selbst abholen. Doch vorerst gehen die Lieferungen weiter. Dies öffnet ihnen aber die Augen wie abhängig sie sind.

Da inzwischen der meiste Schnee getaut ist, brechen die beiden Söhne der Familie zum mehrere Tage entfernten Fluss auf um zu Fischen. Als sie wiederkommen haben sie nicht nur Fisch dabei, sondern auch eine Frau. Matt, Mirandas älterer Bruder hat sehr spontan geheiratet. Dies heißt ein Maul mehr zu stopfen, also ziehen die Jungen erneut zum Fischen los. Diesmal bringen sie gleich sechs Leute mit: den (geschiedenen) Vater der Familie mit seiner neuen Frau und ihrem Baby, Alex und Julie Morales (die Protagonisten des 2. Bandes) und einen Freund der fünf. Wie sich herausstellt haben sie sich über tausende Kilometer geschlagen, in der Hoffnung bei Mirandas Familie Unterschlupf zu finden.

Da ihre wenigen Vorräte natürlich nicht für zehn Personen reichen, entstehen weitere Probleme. Vor allem da abzusehen ist, dass bald überhaupt keine Hilfslieferungen mehr eintreffen werden. Sie beginnen die Häuser der verstorbenen Nachbarn zu plündern und Alex versucht Julie gegen ihren Willen in ein Kloster abzuschieben. Doch nicht alles läuft nach Plan, aber Syl, Matts neue Frau, könnte die Lösung für alle ihre Probleme kennen.

Empfehlung: Mir gefällt das Buch wieder besser als der 2. Teil. Ich denke, dies liegt hauptsächlich an der sehr einbindenden Erzählweise über Tagebucheinträge. Bevor ich zu den guten Seiten des Buches komme, zunächst einmal der größte Minuspunkt: Das Buch ist kurz, wirklich kurz.

Postiv dagegen ist, dass sich diesmal nicht nur alles um Nahrung dreht, sondern auch andere Probleme zu Tage treten. Thematisiert werden unter anderem so profane Dinge wie Mangel an Toilettenpapier aber auch verliebte Teenager bis zu Euthanasie.


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Reaktionen: Cato und Qualmteufel
Titel: Imperium
Autor: Robert Harris
Genre: Historischer Roman

Orginaltitel: Imperium
Übersetzer: Wolfgang Müller

Reihe: Cicero-Trilogie
nächstes Buch: Lustrum (Originaltitel, für den US-Markt in "Conspirata" umbenannt, dt. Titel "Titan":roll:)
Verlag: Heyne
Erscheinungsjahr: 2006
ISBN: 978-3453470835

Zusammenfassung:
Rom, etwa zur Zeit von Christi Geburt: Das Römische Reich steht auf dem Höhepunkt seiner militärischen, wirtschaftlichen, aber auch kulturellen Macht. Ein goldenes Zeitalter, das Stabilität, Gerechtigkeit und die ewige Herrschaft Roms bringen soll, scheint angebrochen. Unter der Herrschaft Augustus verblasst die Erinnerung an die alte Republik, deren letzten Tage von Korruption, Gewalt und Bürgerkrieg gezeichnet waren. Unter den wenigen, die sich noch klar erinnern, ist Tiro, der ehemalige Privatsekretär und engste Vertraute des Redners, Politikers und Anwalts Marcus Tullius Cicero. Er beschließt eine Biographie Ciceros zu schreiben...

Soweit die Historie. Unglückerweise ist die Biographie Tiros im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen, sodass hier Harris in die Bresche springen und Ciceros Leben aus Sicht Tiros nachzeichnen kann. Die ersten Kapitel des Buches beschreiben Ciceros Werdegang bis zum 32. Lebensjahr: Seine rhetorische Ausbildung in Griechenland, seine Anwaltstätigkeit in Rom sowie die Wahl zum Senator. Besonders widmet sich Harris/Tiro außerdem Ciceros Prozess gegen Gaius Verres, den Statthalter Siziliens, der die dortige Bevölkerung nahezu vollkommen ausgeplündert hat und von Hortensius, dem besten Anwalt Roms vertreten wird. Ciceros Kampf um Gerechtigkeit (und den Titel des besten Advokaten) bildet den Höhepunkt der 1. Hälfte des Buches.
Einige Jahre später ist Cicero einer der bekanntesten aktiven Staatsmänner. Seine Karriere verläuft glänzend und er strebt bereits nach der höchsten Würde für einen Römer: Dem Konsulat, also der Führung über den Staat. Doch als Piraten die römische Flotte angreifen, spitzt sich die Lage in Rom zu: Pompeius, der Held des einfachen Volkes (plebs), fordert umfangreiche militärische Maßnahmen, selbstverständlich mit ihm an der Spitze eines riesigen Heeres. Das verärgert nicht nur die konservativen Adligen und andere einflußreiche Feldherren wie Crassus, sondern auch Cicero, der durch Pompeius Notstandsvollmachten die Republik gefährdet sieht. Trotzdem hilft er dem mächtigen General, was ihm die Feindschaft der oben erwähnten Gruppen. Ciceros Popularität hingegen steigt weiter an und seine Wahlkampfvorbereitungen scheinen Früchte zu tragen. Doch langsam kommt Cicero hinter eine Verschwörung, die ihn nicht nur den sicheren Sieg, sondern Rom auch die Freiheit kosten kann.

Empfehlung:
Ich merke gerade jetzt,wie stereotyp die ganze Handlung klingt, wenn man versucht sie in wenige Zeilen zu packen. Das ist sie in Wahrheit aber gar nicht (oder zumindest merkt man es beim Lesen nicht), denn die Komplexität des römischen Rechts, der römischen "Parteienlandschaft" und der Verschwörungen sowie die (in der Regel) detailliert ausgearbeiteten Charaktere verleihen dem Werk großen Tiefgang.
Harris ist besonders stark darin, die oben beschriebenen komplexen Zustände zu erläutern und dem Leser mit Spannung und Witz garniert portionsgerecht zu servieren. Auch schafft er es eine Wahl, die laut Geschichtsbuch sehr, sehr eindeutig verlief, bis zum letzten Moment in eine Zitterpartie zu verwandeln.
Besonders gut gelungen ist meiner Ansicht nach die Charakterisierung Ciceros: Kein Held, der seinen Prinzipien bis in den Tod treu bleibt, sondern jemand, der mal bewusst die falsche Entscheidung trifft, um seine Macht nicht zu gefährden. Aber eben auch kein Wendehals, sondern jemand der mit sich ringt und dabei eigene Fehler erkennt. Ein Politiker, dem man sein Vetrauen schenken würde, auch wenn man weiß, dass er kleine Schmutzflecken auf der weißen Weste hat.
Wo viel Licht ist, gibt es aber auch Schatten, gerade nahe bei Cicero selbst:
Tiro, aus dessen Sicht die Geschichte geschrieben ist, ist der perfekte Sklave: Keine Eigeninitiative, tut was man im sagt, gibt höchst selten Widerworte, spricht fast nur wenn er gefragt wird, ist seinem Herrn treu bis inden Tod - kurz er erinnert mich etwas an das blaße, farblose Wesen, das ich durch Cyrodiil steuere.

Wer Interesse an römischer Geschichte hat, Latein lernt oder einfach nur wissen will was Caesar eigentlich vor Gallien so trieb, für den ist das Buch gerade richtig. Aber auch für alle anderen Menschen, die einen Held verkraften, der kein Schwert trägt, könnte Imperium interessant sein.
 
Titel: Der Babylon-Code
Autor: Uwe Schomburg
Genre: Thriller

Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsjahr: 2008
ISBN: 978-3-404-15880-5

Zusammenfassung: Das Buch handelt hauptsächlich von dem privaten Botenfahrer Chris Zarrenthin, er nennt sich Logistiker, der durch Zufall einige archeologische Kostbarkeiten in die Hände und mit ihnen einige Probleme an den Hals bekommt.

Sein treuster Klient liegt im Sterben und hat einen letzten Auftrag für Chris. Er soll ihn und einige archeologische Artefakte nach Berlin fahren, damit er sie dort einem Museum stiften kann. Auf der Fahrt wird der Transport überfallen, Chris überlebt als einziger und ist nun im Besitz der Artefakte: einiger babylonischer Tontafeln und einger Knochen. Da er in finanziellen Schwierigkeiten ist, versucht er die Artefakte zu verkaufen. Wieder lauern ihm Killer auf. Während der Flucht zieht er eine Spur aus Toten hinter sich her.

In anderen Handlungssträngen verfolgt man die Jagd eines Gentechnik-Konzerns, des Papstes und eines fanatischen Bibelverlegers nach den Artefakten, die alle bereit scheinen über beliebig viele Leichen zu gehen um die Artefakte in ihre Hand zu bekommen. Diese sind dabei gleich doppelt brisant: die Tontafeln enthalten Texte, die den christlichen Glauben zerstören könnten und die Knochen gehören möglicherweise zu einer ausgestorbenen Menschenrasse, die ein zusätzliches Chromosom besaß. Die Genetiker hoffen mit diesem Chromosom das Altern stark verlangsamen zu können.

Letztendlich läuft es auf einen Showdown zwischen radikaler Wissenschaft und radikalem Glauben hinaus.

Empfehlung: Prinzipiell besitzt das Buch einen interessanten Ansatz, leider wird er nicht so gut umgesetzt. In der ersten Hälfte des Buches wird der Zusammenhang zwischen den einzelnen Handlungssträngen nicht klar. In der zweiten laufen viele Szenen auf einen klassischen Actionfilm mit wackern (männlichen) Helden und hysterischen Frauen hinaus.

Weiterhin gefällt es mir nicht, dass mit Benedikt dem 16. eine reale Person in einer so prominenten und vor allem kontroversen Rolle auftritt. Für mich ist das ein Verstoß gegen seine Persönlichkeitsrechte. Ebenfalls bleiben die Visionen des Papstes, die dieser im Laufe des Buches ständig (und meistens in einer kompletten Unterbrechung des Leseflusses) hat, ohne jede Erklärung. Besaß der Papst tatsächlich eine übersinnliche Fähigkeit oder sollten dies Botschaften von Gott sein?
Auch Chris als Hauptdarsteller ist recht klischeehaft: gescheiterter, einzelgängerischer und sturer Ex-Elitemilitär (in dem Fall Ex-GSG9).

Man kann das Buch ganz gut lesen, aber es ist nur Mittelmaß.


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Titel: Der Canyon
Autor: Douglas Preston
Genre: Thriller

Orginaltitel: Tyrannosaur Canyon
Übersetzer: Katharina Volk
Verlag: Knaur
Erscheinungsjahr: Englisch 2005, Deutsch 2007
Auflage: Deutsche Erstausgabe
ISBN: 978-3-426-63375-5

Zusammenfassung: Bei einem abendlichen Ausritt vernimmt Tom Broadbent Schüsse aus einem nahe gelegenen Canyon. Er findet einen tötlich verwundeten Archäologen auf, welcher ihm ein Buch voller verschlüsselter Informationen anvertraut. Durch seine Recherchen begibt Tom sich selbst und seine Freunde in Gefahr.

Empfehlung: Ich finde, dass das Buch wert ist, gelesen zu werden. Die Story wird spannend erzählt, die verschiedenen Charaktere und ihre Beziehungen untereinander werden deutlich, die Gefahr ist jederzeit spürbar.
Einziger Mangel an dem Buch ist, dass manchmal unklar ist wer spricht, oder wo man sich gerade befindet.