Bücherempfehlungen

Titel: Sternen Legion: Angriff der Cyborgs
Autor: William C. Dietz
Genre: Military Sci-Fi Roman
Verlag: Heyne
Auflage: Deutsche Erstausgabe
ISBN-10: 3-453-52188-9
ISBN-13: 978-3-453-52188-9

Zusammenfassung:
"Nach ihrer Niederlage werden zehntausende Hudathaner auf dem Planeten Worber's World inteniert. Obwohl sie dort unter strenger Bewachung der Legion stehen, gelingt es ihnen, sich neu zu bewaffnen. So kommt es zu einem Aufstand der Kriegsgefangenen, der die Legion völlig überrascht. Und die Hudathaner haben von ihrem Feind gelernt: Bei ihrem grausamen Rachefeldzug setzen sie neu entwickelte Cyborgs ein, die denen der Menschen weit überlegen sind. Die totale Niederlage der Konföderation scheint unabwendbar..."

Empfehlung:
Dieses Buch erzählt die Geschichte so, dass sich der Leser regelrecht in die Situation der Charaktere hineinversetzen kann. Diese sind auch gut ausgearbeitet, einige stehen bereits in Verbindung, andere treffen sich erst später. Allgemein ist die Story sehr spannend und der Autor greift auch auf Sci-Fi Elmente wie KI, Hyperraum, Cyborgs, Laserwaffen und Co. zu. Ich kann es jedem Sci-Fi oder Militär Fan nur empfehlen.
 
Titel: Limit
Autor: Frank Schätzing
Genre: Sci-Fi-Roman

Verlag: Fischer
Erscheinungsjahr: 2011 (Taschenbuch)
ISBN: 978-3596184880

Zusammenfassung:
Wir schreiben das Jahr 2025. Die Menschheit hat sich technologisch stark weiterentwickelt. Vor allem in der Energiegewinnung und in dr Raumfahrt gibt es große Fortschritte. Der neue Hoffnungsenergieträger ist Helium-3, das auf dem Mond abgebaut und auf der Erde in Fusionsreaktoren verfeuert wird. Möglich wurde dieser groß angelegte Abbbau auf dem Mond durch die Errichtung eines Orbitalfahrstuhls, also eines Aufzuges, der bis in den Erdorbit reicht.

Das Buch besitzt zwei Handlungsstränge. Der eine Strang von den Erlebnissen einer Reisegruppe von Multimilliardären, die auf Einladung des reichsten Mannes der Welt, dem Besitzer des Orbitalfahrstuhls und der Helium-3-Reaktoren, eine Reise zu seinem neuen Mondhotel unternehmen. Er hofft sie dabei als Investoren für einen zweiten Fahrstuhl zu gewinnen.

Der zweite Handlungsstrang folgt einem britischen Detektiv in Shanghai, der eine verschwundene, junge Frau suchen soll. Das gelingt ihm auch recht schnell, allerdings werden plötzlich beide von Auftragskillern gejagt. Wie sich herausstellt, war die Frau untergetaucht, nachdem sie aus Versehen eine E-Mail mit hochbrisanten Inhalt abgefangen hatte. Um ihr eigenes Leben zu retten, müssen sich die beiden verbünden und den Hintergrund der E-Mail herausfinden. Auf dieser Jagd kommen sie rund um die Welt und finden schließlich Hinweise, dass ein Anschlag mit einer Atombombe auf das Mondhotel geplant ist.

Kaum das die Reisegruppe eine Warnung erhalten, gelingt es den Attentätern die Kommunikation zum Mond zu unterbrechen. Die dortige Gruppe muss nun allein um das Überleben kämpfen mit dem Wissen, dass sich mindetens ein Verräter unter ihnen befindet.

Empfehlung:
Das erste was es zu sagen gibt, das Buch ist ein Wälzer: 1300 Seiten kleine Schrift. Leider gibt es nicht genügend Handlung für diese vielen Seiten. Das Buch ist langatmig. Das liegt unter anderem daran, dass zwischenzeitlich mal auf einigen Dutzend Seiten die komplette Geschichte eines afrikanischen Landes erzählt wird, nur weil einer der möglichen Verschwörer mal in der Regierung dieses Landes saß.
Weiterhin hätte die Reisegruppe auf dem Mond nicht 28 Mitglieder haben müssen, von denen man jeweils die komplette Lebensgeschichte erfährt.

Allerdings ist diese Langatmigkeit auch die einzige wirkliche Schwäche des Buches. Die Handlung ist gut durchdacht und die Zukunft sehr konsistent aufgebaut. Wer also nichts gegen lange Bücher hat, wird sich mit dem Buch schon amüsieren können.


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Titel: Der Weg in die Schatten
Autor: Brent Weeks
Genre: Fantasy-Roman

Orginaltitel: : Night Angel 01. The Way of Shadows
Übersetzer: Hans Link

Reihe: Schatten-Trilogie
vorheriges Buch: / (Es handelt sich um den 1. Band)
Fortsetzung: Band 2: Am Rande der Schatten
Band 3: Jenseits der Schatten


Verlag: Blanvalet
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN-13: 978-3442266289

Zusammenfassung: Der Gassenjunge Azoth verdingt sich mit Müh und Not als Dieb in einer Straßenbande in dem als "Labyrinth" bezeichneten Stadtteil der Großstadt Cenaria-Stadt. Der Anführer seiner Bande, Ratte genannt, ist ein sadistischer Schläger, der die anderen Mitglieder nach Gutdünken schlägt, vergewaltigt und tötet. Die gesellschaftliche Struktur ermöglicht der gesellschaftliche schwachen Schicht keinen sozialen Aufstieg, sodass Azoth keinen Ausweg aus seiner hoffnungslosen Situation sieht, bis er den Plan fasst, von dem als perfekten Meuchelmörder berühmt-berüchtigten Durzo Blint, den man als Blutjunge bezeichnet, als Lehrling angenommen zu werden. Entgegen aller Erwartung, da Durzo an seinen Schüler höchste Anforderungen stellt, nimmt er Azoth an und weist ihn in die Kunst des Tötens ein, die er bis zur Perfektion vollendet hat.
Doch Azoth weiß nicht, worauf er sich eingelassen hat, denn die völlige Hingabe an die Schatten erfordert nicht weniger, als jeglicher Liebe zu entsagen und ein Leben in Einsamkeit zu führen: ein Preis, von dem Azoth glaubt, bereit zu sein ihn zu zahlen. Schon bald erkennt er die unermessliche Tragweite dieser nicht mehr rückgängig zu machenden Entscheidung, und früher als ihm lieb ist, wird er zur Spielfigur in Ereignissen, die seinen Horizont übersteigen.

Empfehlung: Dieses Buch entwickelt einen Sog, wie ich ihn seit langem nicht mehr erlebt habe, der den Leser unweigerlich in eine Welt zieht, die stetig an Komplexität zunimmt und schon bald Ausmaße annimmt, wie man sie zu Beginn kaum erwarten kann. Ein bisschen erinnert der erste Band an einen Entwicklungsroman, da zwischendurch schon auch mal ein paar Jahre übersprungen werden und dann wieder 24 Stunden mehrere 100 Seiten lang dauern :)
Die eigentliche Handlung, die auch in den beiden Folgebänden den zentralen Rahmen darstellt, setzt damit nicht zu Beginn ein, sondern erst später. Da der Hauptcharakter Kylar mir psychologisch sehr nahe gegangen ist, und da es genau das ist, das für mich gute Bücher auszeichnet, bin ich auch durch die ersten paar 100 Seiten förmlich "gepflügt", doch wenn man eher der Typ ist, dass man eine spannende Handlung benötigt, um weiterlesen zu wollen, muss man vielleicht zu Beginn etwas Ausdauer an den Tag legen.

Die beiden Folgebände sind ebenfalls zu empfehlen, doch die unglaubliche Eigendynamik wird nicht mehr erreicht. Dennoch, wem der erste Band gefällt, unbedingt auch diese beiden lesen! Lediglich der Schluss des letzten Bandes hat mich in seiner Kürze ein wenig enttäuscht, da hatte ich das Gefühl, der Autor wolle endlich fertig werden. Nichtsdestotrotz eine klare Empfehlung :good:
 
Titel: Die Welt ohne uns
Autor: Alan Weisman
Genre: Sachbuch/Science Fiction

Orginaltitel: The World Without Us
Übersetzer: Hainer Kober

Verlag: Piper
Erscheinungsjahr: 2008
Auflage: 1
ISBN: 3492051324

Zusammenfassung:
In seinem Buch “Die Welt ohne uns” zeigt Alan Weisman auf, was wohl geschehen würde, wäre die gesamte Menschheit von einer auf die andere Sekunde von diesem Planeten verschwunden. Wie lange würde es wohl dauern, bis auch die letzten Spuren von Homo sapiens getilgt wären? Welche Folgen hätte unser Verschwinden auf die Fauna und Flora? Würde sich die Welt zurück entwickeln? Zurück zu einem Zustand den sie hatte bevor Homo sapiens oder gar seine Vorfahren die Bühne betraten?

Diese und viele andere Fragen versucht Weisman zu beantworten. Und dazu holt er sich Unterstützung. Es kommen Biologen, Paläontologen, Botaniker, Architekten, Geologen, Psychologen, Historiker, Physiologen und viele andere zu Wort. Dabei konzentriert sich Weisman keineswegs auf die Darstellung dessen, was zukünftig sein könnte. Nein, ganz im Gegenteil. Um schlüssig zu erklären was geschehen könnte, unternimmt der Autor sehr ausgedehnte Reisen in die ferne Vergangenheit der Erde und er zieht die gegenwärtige Situation heran, um auf diesen ausführlich betrachteten Fakten basierend, die Welt ohne uns zu beschreiben.


Dazu muss erwähnt werden, dass Alan Weisman sich nicht darin versucht (und damit vermutlich gescheitert wäre), die gesamte Situation und Entwicklung der Welt darzustellen. Stattdessen greift er konkrete Beispiele auf und entwickelt sein Szenario anhand eben dieser. Die gewählten Beispiele sind äußerst vielfältiger Natur. Weisman beginnt in New York, spannt den Bogen über die afrikanischen Rift-Seen und der umliegenden Länder, die unterirdischen Städte und Dörfer Kappadokiens, die petrochemischen Wüsteneien um Galveston an der texanischen Küste bis hin zu den großen ozeanischen Wirbeln. Und das ist bei weitem nicht alles. Alle im Buch behandelten “Orte” wurden während der Arbeiten an “Die Welt ohne uns” von Weisman besucht. Der Mann weiß wovon er schreibt und das ist beim Lesen des Buches deutlich zu spüren.


Es gibt kaum eine Seite, auf der nicht wieder eine neue Frage aufgeworfen wird, die zum Recherchieren anregt. Und trotz dieser Fülle an Informationen gelingt es Weisman stets, eine gewisse “Leichtigkeit” beizubehalten, “Die Welt ohne uns” liest sich wie ein Roman, ein echter “Pageturner”! Nichtsdestotrotz folgt dem Lesegenuß oftmals auch das Erschrecken. Denn, denkt man über das gerade Gelesene nach, verfolgt der geneigte Leser die von Weisman ausgelegten Spuren, so kommt man unausweichlich zu der Frage: “Warum konnte das bis heute gut gehen?”, gemeinsam mit “Wie lange kann Homo sapiens so weiter agieren ohne das es zur Katastrophe kommt?”.

Eines der anregensten Bücher das ich je in Händen gehalten und gelesen habe…



Empfehlung:
  1. dieses Buch ist "sau"-spannend
  2. es regt auf höchst spannende Weise zum Nachdenken an
  3. auch dem letzten Menschen sollte nach der Lektüre klar werden, dass wir uns derzeit mit Volldampf auf das Ende einer Sackgasse zu bewegen (und wenn wir dann gegen die Wand am Ende donnern und uns dort den Schädel einschlagen, dann war wieder die Wand schuld)
 
Titel: The Hunger Games (auf deutsch: Die Tribute von Panem)
Autor: Suzanne Collins
Genre: Sci-Fi

Reihe: The Hunger Games
Fortsetzung: The Hunger Games - Catching Fire

Verlag: Scholastic
Erscheinungsjahr: 2008
ISBN:978-1-407130-29-3 (Box mit vollständiger Triologie)

Zusammenfassung:
In einer fernen postapokalyptischen Zukunft ist die Menschheit fast ausgelöscht. Es existiert nur noch der diktatorische Staat Panem, der aus der Capitol und zwölf Distriken (vergleichbar mit Kleinstädten) quer in den USA verteilt besteht. Dabei unterdrückt die Capitol die Distrikte mit ihrer überlegenen Technologie und benutzt sie als reine Rohstofflieferanten. Während die Bewohner der Capitol im Überfluss schwelgen, kämpfen die Bewohner der Distrikte täglich gegen den Hungertod. 74 Jahre vor der Handlung des Buches rebellierten die Distrikte gegen die Capitol. Der Aufstand wurde niedergeschlagen. Als Strafe für den Aufstand wurden die namensgebenden Hunger Games eingeführt. Einmal im Jahr werden aus jedem Distrikt zufällig zwei Jugendliche (ein Junge und ein Mädchen, die so genannten Tribute) ausgelost, die sich danach in den sadistischen Spielen gegenseitig töten müssen, bis nur noch einer lebt.

Ein Ich-Erzähler folgt den Erlebnissen der 16jährigen Katniss Everdeen aus Distrikt 12, dem ärmsten der Distrikte. Diese ist seit ihrem elften Lebensjahr die Alleinversorgerin ihrer Familie, nachdem ihr Vater starb. Da sie hervorragend mit dem Bogen umgehen kann, war sie in der Lage ihre Familie durch die Jagd zu ernähren. Als nun ihre zwölfjährige Schwester als Tribut ausgelost wird, meldet sie sich freiwillig als Ersatz. Katniss und der männliche Tribut Peeta werden in die Capitol gebracht und müssen dort die Gunst der Massen gewinnen, da Tribute mit Sponsoren zusätzliche Hilfe in der Kampfarena bekommen können. Nachdem Peeta im Abschlussinterview seine unsterbliche Liebe zu Katniss gesteht, wird sie zum Liebling der Massen (man beachte die Tragik, dass nur einer der beiden überleben kann). Katniss selbst glaubt, dass die Liebesbezeugung nur ein Trick von Peeta war, um beliebt zu werden.

Die Hunger Games beginnen in einer riesigen Arena (mit einem großen See, ausgedehnten Wäldern und Feldern). Die Tribute starten nur mit der Kleidung an ihrem Leib und müssen direkt einen Kampf auf Leben und Tod um Ausrüstung und Waffen zwischen ihnen bestehen. Im Laufe der Games werden die Spielregeln so geändert, dass beide Tribute aus einem Distrikt gleichzeitig gewinnen können. Katniss und Peeta müssen gemeinsam gegen die restlichen Tribute bestehen.

Empfehlung:
Ein sehr interessantes Buch. Es wird eine sehr verstörende Welt gezeichnet, in der Kinder zum Spaß der Massen in den Tod getrieben werden. Vor allem durch die Gegensätze zwischen dem Distrikt 12 und der Capitol entsteht ein Zerrbild. So sind die (normalen) Menschen in der Capitol nicht einmal in der Lage die Probleme in den Distrikten zu verstehen bzw. diese nicht mal als menschliche Wesen verstehen können. Natürlich stellt die Geschichte eine hochtechnologisierte Variante von Panem et Circensis dar, auch wenn die Hunger Games auch gleichzeitig als Kontrollinstrument gegen die Distrikte verwendet wird. Immerhin wird durch sie ein Keil zwischen die Distrikte getrieben, da diese ja die eigenen Kinder töten.

Auf der anderen Seite gibt es mit Katniss einen interessanten Charakter. Auf der einen Seite ist sie unglaublich tough auf der anderen aber auch nicht in der Lage mit Emotionen umzugehen (nach ihrer Geschichte wohl absolut verständlich).


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Titel: The Hunger Games - Catching Fire
Autor: Suzanne Collins
Genre: Sci-Fi

Reihe: The Hunger Games
vorheriges Buch: The Hunger Games (Die Tribute von Panem)
Fortsetzung: The Hunger Games - Mockingjay

Verlag: Scholastic
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN:978-1-407130-29-3 (Box mit vollständiger Triologie)

Zusammenfassung:
Durch ihren angedrohten Doppelselbstmord haben sowohl Katniss als auch Peeta die Hunger Games des ersten Teils überlebt. Allerdings kam dies überhaupt nicht gut beim Diktator von Panem, Präsident Snow, an. Immerhin haben die beiden somit mehr oder weniger die Capitol lächerlich gemacht. Tatsächlich scheint dieser eigentlich aus Liebe motivierte Akt von einigen Distrikten als Aufruf zur Rebellion gedeutet worden sein.

Die Handlung beginnt 6 Monate nach dem Ende des ersten Teils. Katniss will nichts mehr von Peeta wissen, aber die beiden sollen auf eine Siegerreise gehen. Der Präsident macht Katniss klar, dass sie für immer in unsterblicher Liebe zu Peeta zu sein hat, sonst würden alle Menschen, an denen ihr etwas liegt sterben. Katniss spielt ihre Rolle (Peeta liebt sie tatsächlich), allerdings facht ihr Siegeszug den Widerstand in den Distrikten nur weiter an. Die bisher relativ umgängliche Militärführung in Distrikt 12 wird ausgetauscht und die Bevölkerung verhungert langsam. In diesem Rahmen werden die nächsten Hunger Games angekündigt. Da sie die 75. sein werden, soll es ein besonderes Event geben. "Zufällig" wird die Sonderregel gezogen, dass die Tribute dieses Jahr durch Sieger vergangener Jahre gestellt werden. Somit landen Katniss und Peeta also erneut in der Kampfarena und es wird klar, dass sie diesmal nicht überleben sollen.

Ihr Trainer und Stylist bauen Katniss als Symbolfigur des Widerstands weiter aus. Somit können sie sich die Unterstützung einiger weiterer Tribute sichern, die (auch unter Kosten ihres eigenen Lebens) Katniss Überleben sichern wollen. Die meisten Tribute sterben innerhalb weniger Stunden, aber Katniss bemerkt, dass einige ihrer "Partner" in der Arena anscheinend eine verborgene Agenda haben.

Empfehlung:
Ich finde das Buch deutlich schlechter als das erste Buch. Irgendwie war es von Anfang an vorauszusehen, dass Katniss wieder in der Arena landen würde (auch wenn ich erwartet hätte, dass sie sich erneut freiwillig meldet). Das Beziehungsdreieck, in dem Katniss steckt, war ebenfalls keine Überraschung.

Die Hunger Games selbst (also etwa die zweite Hälfte des Buches) sind eigentlich zu einem reinen Splatter verkommen. Es geht nicht mehr um das Überleben in der Wildnis und den sadistischen Trick, dass sich Kinder gegenseitig töten müssen. Hier spielen nun hauptsächlich (bis auf Katniss) erwachsene Menschen. Auch kämpfen diese weniger gegeneinander sondern vor allem gegen die tödlichen Fallen der Arena.

Weiterhin endet das Buch doch etwas überraschend und hat etwas von einem Deus Ex Machina. Vor allem wenn man sich einmal die geringe Zeitspanne anschaut, in der alles passiert ist. Trotz allem noch immer ein lesenswertes Buch.


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Titel: The Hunger Games - Mockingjay
Autor: Suzanne Collins
Genre: Sci-Fi

Reihe: The Hunger Games
vorheriges Buch: The Hunger Games - Catching Fire

Verlag: Scholastic
Erscheinungsjahr: 2010
ISBN:978-1-407130-29-3 (Box mit vollständiger Triologie)

Zusammenfassung:
Überraschung: Distrikt 13 wurde überhaupt nicht in der Revolte vor 75 Jahren vernichtet. Tatsächlich waren sie damals die Waffenfabrik von Panem und konnten dank einem nuklearen Patt einen Waffenstillstand für sich aushandeln. Seit dem haben sie sich mit Technologie auf dem gleichen Niveau wie die Captiol in Bunkern versteckt. Am Ende des letzten Buches gelang es den noch lebenden Tributen das Kraftfeld um die Arena zu sabotieren. Drei der noch lebenden Tribute (darunter Katniss) wurden von einem Hovercraft des Distrikt 13 gerettet, die restlichen (darunter Peeta) von der Capitol gefangengenommen.

In den Händen der Rebellen erfährt Katniss, dass Distrikt 12 ausgelöscht wurde. Die wenigen Überlebenden (darunter ihre Familie und ihre Jugendliebe) wurden von Distrikt 13 gerettet. In den meisten anderen Distrikten ist die Revolution ausgebrochen. Viele Personen aus ihrem Umfeld (ihr Trainer, ihr Stylist, der Chef der Hunger Games, ...) haben anscheinend seit jeher für die Rebellen gearbeitet. Sie soll das Symbol der Rebellion werden und zwar als sprichwörtlicher Mockingjay (ein Vogel, der auf einer Brosche abgebildet ist, die sie seit den ersten Spielen trägt und der schon ein Symbol für die Rebellion vor 75 Jahren war).

Sie wird von den Rebellen für Propagandavideos eingesetzt, während gleichzeitig Peeta zu Propagandavideos für die Capitol gezwungen wird. Sie erkennt, dass sie (und die anderen Sieger der Hunger Games) seit jeher nur eine Spielfigur für beide Seiten war. In einigen Gefechten wird sie jeweils schwer verletzt, kann aber wieder zusammengeflickt werden. Nachdem die zwölf Distrikte in der Hand der Rebellen sind, starten sie einen Frontalangriff auf die Capitol. Die überlebenden Sieger der Hunger Games sollen als Star Squad weiterhin Propagandavideos im Kriegsgebiet drehen. Es stellt sich heraus, dass sie auch den Rebellen nun mehr tot als lebendig nützen. Die Star Squad macht sich auf ihre eigene Mission, den Präsident von Panem zu ermorden.

Empfehlung:
Dieses Buch führt die Handlung der beiden Vorgänger zum Abschluss. Man könnte auch sagen, der Rest an psyschicher Stabilität, den Katniss noch besitzt, wird systematisch vernichtet. Es wird deutlich das Katniss für (fast) niemanden mehr als eine Figur in einem Schachspiel war. Sie hat gefälligst ihre Rolle als Rebellenführerin spielen, während sie in Wirklichkeit ganz unten in der Hierachie steht. Und natürlich soll sie gefälligst sterben, wenn sie ihren Nutzen erfüllt hat. Sie könnte ja immerhin den Machtfantasien der Rebellenführung im Weg stehen.

Während diese Handlung eigentlich recht vielversprechend ist, gefällt mir das Buch auch nicht so gut wie das erste. Das liegt vor allem an der teilweisen Absurdität der Handlung. So verbringt Katniss zum Beispiel den Großteil der Handlung im Krankenhaus, obwohl sie im Teil 1 weitaus schwerere Verletzungen davon getragen hat. Dann wiederrum ist Katniss in der Lage mit ihrem Bogen mehrere feindliche Hovercrafts abzuschießen, wogegen die schweren MGs der Rebellen keine Wirkung zu haben scheinen. Auch muss man sich allgemein fragen, wie die Capitol so lange die Distrikte kontrollieren konnte, da sie rein militärisch sehr seltsam handeln (ich bringe meine gesamte Luftwaffe in einem unterirdischen Bunker mit einem Ausgang unter, so dass die Rebellen die Lufthoheit haben, wenn sie den Ausgang kontrollieren...). Am groteskesten wird dann der Angriff auf die Capitol. Der Stadt ist schwer vermint. Allerdings nicht mit einfachen Sprengfallen, sondern mit einem absurden Sammelsurium verschiedenster Todesfallen, gegen die der Film Cube langweilig wirkt.

Das Ende ist zumindest soweit wieder gut, dass man eindeutig nachvollziehen kann, warum Katniss nur noch ein seelisches Wrack ist.


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Titel: Leviathan erwacht
Autor: James Corey
Genre: Science Fiction

Orinaltitel: Leviathan wakes
Übersetzer: Jürgen Langowksi

Verlag: Heyne
Erscheinungsjahr: 2012
ISBN: 978-3-453-52931-1

Zusammenfassung:
In ferner Zukunft: Die Menschheit hat das Sonnensystem kolonisiert. Da aber keine physikalischen Durchbrüche erreicht wurden, stehen interstellare Reisen nicht zur Diskussion, die Monde der Gasriesen sind das Äußerste der Gefühle. Das Sonnensystem ist in drei Machtblöcke aufgespalten: die Erde, den Mars und den (Asteroiden-)Gürtel. Während die ersten beiden Nationen sind und jeweils über eine mächtige Raummarine verfügen, besitzt der Gürtel weder eine Zentralregierung noch ein Militär.

Das Buch beginnt, als der Wasserfrachter Canterbury das Notsignal eines kleinen Frachters auffängt. Der Erste Offizier Holden und einige Besatzungsmitglieder fliegen mit einem Shuttle zu dem havarierten Schiff. Als sie entdecken, dass der Notruf fingiert ist, vernichtet ein anscheinend marsianisches Stealthschiff die Canterbury. Da der Gürtel auf die Wasserlieferungen angewiesen ist, erklären einige politische Gruppen innerhalb des Gürtels dem Mars den Krieg.

Hier kommt die zweite Hauptperson ins Spiel. Miller ist ein desillosionierter Polizist auf (dem Zwergplaneten) Ceres. Er soll die entstehenden Unruhen unter Kontrolle halten. Zusätzlich bekommt er von seiner Chefin einen heiklen Auftrag: Er soll Julie Mao, eine reiche Industriellentochter vom Mond, aufspüren, entführen und zu ihren Eltern zurückschicken (anscheinend ein ganz normaler Auftrag für die recht korrupte Polizei). Er folgt der Spur des Mädchens nach Eros (noch ein Zwergplanet). Dort trifft er auf Holden, der einer ähnlichen Spur folgt, da er herausfinden will, wer die Canterbury vernichtet hat und ihn seit dem verfolgt.

Zusammen finden sie die schrecklich entstellte Leiche des Mädchens. Anscheinend ist sie an einer Biowaffe gestorben, hinter der das halbe Sonnensystem her ist. Bevor sie reagieren können, setzt jemand die Biowaffe auf Eros frei...

Empfehlung:
Meiner Meinung nach ein sehr interessantes Buch. Da hier hauptsächlich mit Technik gearbeitet wird, die heutzutage zumindest schon theoretisch verfügbar ist (z.B. Fusionsreaktor), kann man sich sehr gut in das Buch hineinversetzen. Außerdem ist es erfrischend mal Weltraum-SciFi zu lesen, in der Schwerelosigkeit und Beschleunigungskräfte Hindernisse darstellen. Ebenfalls ist es schön, dass sich die Handlung durch die Beschränkungen der Antriebstechnik sehr langsam entwickelt. Die Schiffe brauchen halt schon Monate um von einem Planeten zum anderen zu gelangen. Auch Raumschlachten werden plötzlich interessanter, wenn man keine "magischen" Schutzschilde hat und jeder Treffer ein Loch in die Hülle reißt.

Das Buch wird von einem Er-Erzähler aus abwechselnder Sicht von Holden und Miller erzählt. Die beiden sind grundverschieden. Während Holden ein idealistischer und naiver Erdling ist, kommt Miller von Ceres und ist desillusioniert, pragmatisch und ein ziemliches Wrack. Ein entscheidendes Handlungselement ist natürlich die Biowaffe. Niemand kann sie kontrollieren, aber trotzdem will sie jeder haben. Dass die Biowaffe nicht so funktioniert, wie erwartet, muss man eigentlich nicht dazusagen.


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Titel: Dystopia
Autor: Patrick Lee
Genre: Sci-Fi-Thriller

Orinaltitel: Ghost Country
Übersetzer: Ulrike Thiesmeyer

vorheriges Buch: Die Pforte

Verlag: rororo
Erscheinungsjahr: 2012
ISBN: 978-3-499-25479-6

Zusammenfassung:
Zunächst einmal, was ich auch erst beim Lesen des Buches erfahren habe, dieses Buch baut auf die Handlung eines anderen Buches auf. Die Kenntnis diesen anderen Buches ist aber nicht erforderlich, nur einige persönliche Hintergründe der Charaktere bleiben für mich unklar.

Die Vorgeschichte des Buches beginnt in den 70er Jahren, als in den USA ein Beschleunigerexperiment katastrophal schief geht. Es entsteht ein stabiles Wurmloch zu einem unbekannten Ort (es ist nur von der anderen Seite aus zu passieren). Aus dem Wurmloch erscheinen immer mal wieder außerirdische Geräte, die Entitäten genannt werden. Das ganze Gelände wird Sperrbezirk und die Entitäten werden unter größter Geheimhaltung untersucht. Einige der Entitäten sind hochgefährlich, andere nützlich und die meisten einfach nutzlos. So geht dies bis ins Jahr 2011 (bzw. 2009 im ersten Buch) gut.

Zwei baugleiche Entitäten tauchen auf. Sie ermöglichen ein durchschreitbares Portal in die Zukunft zu öffnen, genau genommen 73 Jahre in die Zukunft. Leider gibt es mit dieser Zukunft ein Problem: Es existieren keine Menschen mehr. Nach genaueren Nachforschungen stellt sich heraus, die die gesamte Menschheit wenige Wochen in der Zukunft (der Gegenwart) durch ein katastrophal missglücktes Experiment ausgelöscht wird. Die Forscher kontaktieren sofort den Präsidenten der USA, ob er von einem entsprechenden Experiment weiß. Dieser bestreitet irgendetwas zu wissen, allerdings überlebt die Forschergruppe die Rückfahrt nicht. Ihr Konvoi wird angegriffen, alle bis auf eine Forscherin getötet und die Entität gestohlen. Zuvor kann sie noch einen Hilferuf an ihre Assistentin absetzen.

Diese folgt den Anweisungen, stiehlt die zweite Entität aus dem Lager und sucht einen ehemaligen Mitarbeiter der Forschungsgruppe auf. Gemeinsam müssen die beiden das Rätsel um die Entität entschlüsseln (beide sind nicht eingeweiht), die Forscherin befreien und die Menschheit retten. Und das alles gegen den Willen der Regierung der USA, die anscheinend lieber das Ende der Menschheit zulässt, als einen Fehler einzugestehen.

Empfehlung:
Zunächst einmal möchte ich etwas über die Einordnung des Buches schreiben. Laut dem Umschlagstext ist es ein Techno-Thriller an der Grenze zur Science-Fiction. Ich weiß ja nicht, was sie außer Wurmlöchern, Zeitreisen und Aliens noch wollen, aber für mich ist das schon deutlich im Bereich der Science-Fiction.

Die Kenntnis des ersten Buches ist nicht nötig. Nach einigen Erinnerungen der Charaktere ging es in diesem wohl eher um das Portal. In diesem Buch dient es nur als Plot Device um die beiden Zeitportalprojektoren ins Spiel zu bringen.

Allgemein ist das Buch gut geschrieben und die Geschichte auch interessant. Die drei Protagonisten sind erstaunlich erfindungsreich, wenn sie sich gegen eine Übermacht an besser ausgerüsteten Gegnern durchsetzen müssen. Aber auch der Antagonist ist nicht auf den Kopf gefallen und ist den Helden des öfteren einen Schritt voraus und kann ihre Fallen gegen sie einsetzen. Die Portale bieten hier natürlich eine sehr interessante Möglichkeit. Da jede Seite quasi nach Belieben zwischen Gegenwart und Zukunft wechseln kann, muss man den anderen jeweils auf beiden Seiten matt setzen um zu gewinnen. Man stelle sich vor, man wechselt vor dem Weißen Haus in die Zukunft, läuft durch das verfallene Gebäude ins Oval Office und erscheint an allen Sicherheitseinrichtungen vorbei vor dem Präsidenten... Umso gravierender fallen einige Logikfehler auf (Militärische Spezialeinheit ohne Funkgeräte? 50 Meilen auf dem Fahrrad durch die Wüste ohne Wasser?).

Das Ende ist typisch Hollywood. Man merkt, dass der Autor zuvor Drehbücher für Hollywoodfilme geschrieben hat. Sagen wir mal so, noch bevor die Pläne des Bösewichts geklärt waren, kannte ich bereits den Ausgang des Buches. Während die Hintergründe des Ganzen durchaus noch überraschend sind, kann das Ende leider nicht mehr überraschen. Allgemein empfehle ich das Buch für Leute, die vom Stil auf Dan Brown Bücher stehen.


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Titel: Die Pforte
Autor: Patrick Lee
Genre: Sci-Fi-Thriller

Orinaltitel: The Breach
Übersetzer: Ulrike Thiesmeyer

Nächstes Buch: Dystopia

Verlag: rororo
Erscheinungsjahr: 2010
ISBN: 978-3-499-25478-9

Zusammenfassung:
Der Exsträfling Travis Chase wandert durch die Wildnis Alaskas um sich über seine Zukunft klar zu werden. Da entdeckt er das Wrack einer 747 in einem Tal. Anscheinend ist sie bereits vor mehreren Tagen abgestürzt, aber niemand scheint nach der Maschine zu suchen. Travis dringt in das Wrack ein und findet die Besatzung hingerichtet vor, darunter die First Lady. Aus ihrem Abschiedsbrief wird klar, dass das Flugzeug anscheinend ein extrem wertvolles und gefährliches Objekt transportiert hat. Der letzte Wunsch der Präsidentin ist, dass der Finder des Schreibens die beiden Geiseln der Besatzung erschießt, die in der Nähe des Flugzeugs gefoltert werden, bevor sie das Geheimnis des Objekts preisgeben können.

Travis gelingt es eine der Geiseln, Paige, zu retten und in Sicherheit zu bringen. So erhält er Zugang zur Welt von Tangent, einer Geheimorganisation. Diese beschäftigt sich mit Entitäten genannten Geräten, die aus einem Wurmloch kommen, das bei einem Forschungsunfall entstanden ist. Während die meisten Entitäten einfach nutzlos sind, sind auch viele extrem gefährliche darunter. Vor einigen Jahren hat sich ein Mitarbeiter von Tangent gegen die Firma gestellt und ist mit drei Entitäten geflohen. Mit deren Hilfe hofft er die Kontrolle über das Portal an sich zu reißen, was ihm mehr oder weniger die Weltherrschaft einbringen würde. Die gefährlichste darunter ist das Flüstern, eine Kugel, die ihrem Benutzer fast alle Informationen über die Gegenwart und die Zukunft geben kann.

Travis und Paige müssen nun versuchen das Portal gegen einen Gegner zu verteidigen, der nicht nur einen Schritt voraus ist, sondern beliebig viele...

Empfehlung:
Ich habe dieses Buch erst nach dem zweiten Teil (siehe Empfehlung oben) gelesen, somit war ich vom letztlichen Ende nicht überrascht, was dem Buch aber keinen Abbruch getan hat.

Das Buch ist sehr tempo- und actionreich geschrieben. Die Charaktere bleiben dabei recht flach. Die Vergangenheit von Travis wird zwar in einigen Rückblenden besucht, klar wird einem seine Motivation dadurch trotzdem nicht. Wie auch beim zweiten Buch handeln die Protagonisten und Antagonisten beide meistens ziemlich clever, fallen aber ab und zu auch durch Logikschnitzer auf. Unschöner als im zweiten Teil sind die Widersprüche in den Ressourcen in Tangent. Auf der einen Seite scheinen sie überall auf der Welt Spezialeinheiten und (Kampf-)Flugzeuge in beliebiger Zahl auftreiben zu können, können aber ihre eigene (angeblich schwer befestigte) Basis nicht gegen ein paar Fallschirmjäger mit C4 verteidigen.

Das Ende ist diesmal eindeutig besser als im zweiten Teil (nachdenklich statt Hollywood), ansonsten hat mir aber das zweite Buch besser gefallen. Trotzdem ist "Die Pforte" lesenswert.


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Titel: Der gute Dieb
Autor: Matthew Dicks
Genre: Krimi

Übersetzer: Andreas Helweg

Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (13. Juli 2009)

  • ISBN-10: 3442373050
  • ISBN-13: 978-3442373055

Zusammenfassung: Wenn eine segelnde Zahnbürste das Ende einer beispiellosen Karriere einläutet ...

Martin hat den Dreh raus: Seit Jahren schon geht er erfolgreich auf Diebestour. Allerdings lässt er immer nur Dinge mitgehen, die seine „Kundschaft“ nicht allzu bald vermissen wird: eine von zig Vorratsflaschen Salatdressing, ein Handtuch, einen lange nicht getragenen Ohrring – und irgendwann, nach vielen Monaten, den zweiten. Niemand schöpft je Verdacht – doch eines Tages manövriert Martin sich selbst ins Abseits, weil er sich nicht an seinen ausgeklügelten Zeitplan hält. Das Organisationswunder droht im Chaos zu versinken, und noch während er versucht, sich selbst aus der heiklen Lage zu befreien, wird er zum Schutzengel einer seiner „Kundinnen“ …

Ein Krimi der etwas anderen Art – turbulent, dramatisch und hinreißend komisch!

Empfehlung:
Einfach mal was simples zu Papier gebracht, keine Bomben Spannung, aber super unterhaltsam geschrieben!
 
Titel: Lord of Light
Autor: Roger Zelazny
Genre: Science-Fantasy / Abenteuer (?)

Orinaltitel: s.o. Auf Deutsch erschienen als "Der Herr des Lichts". Ich lese Romane englischsprachiger Autoren im Moment nur noch im Original, aber es gab mal eine Übersetzung bei Heyne, die ich damals sehr gut fand. Ob es das Buch überhaupt noch aud Deutsch zu bekommen gibt wage ich fast zu bezweifeln.

Verlag: Gollancz
Erscheinungsjahr: Original 1967
Auflage: 2009
ISBN: 978-0-575-09421-5

Zusammenfassung: Lord of Light bedient sich zahlreicher Elemente der hinduistischen Mythologie und des Buddhismus, verpflanzt diese aber in eine weit entfernte Welt in der Zukunft, die vor vielen Jahren von Menschen besiedelt wurde. Manche der Raumfahrer entwickelten auf der langen Reise übersinnliche (Psi?) Fähigkeiten und erhoben sich im Laufe der Zeit in den Rang von Göttern, während sie die einfachen Menschen auf einem mittelalterlichen Wissensstand hielten. Doch einer von ihnen war damit nie wirklich einverstanden und lehnt sich gegen die herrschende Ordnung auf.

Empfehlung: Zum einen möchte ich dieses Buch empfehlen weil es sich eines Hintergrunds bedient den ich so praktisch nie irgendwo sonst in einem Roman gefunden habe. Zum anderen lese ich Lord of Light aber auch immer wieder gerne, weil Zelazny m.E. einen wunderbar kreativen Umgang mit Sprache pflegt. Was er schreibt, wie er schreibt, wie er Wort aneinanderreiht um Sätze zu schaffen empfinde ich als überaus originell und fesselnd. Er schafft es (again IMO) einen sehr direkten "es war so und so" Erzählstil mit zum Teil fast schon poetischen Sätzen zu verknüpfen die einem die Szenen manchmal um die Ohren hauen, dabei aber oft auch etwas mystisches haben. Das finde ich zum einen schriftstellerisch sehr interessant, zum anderen passt es aber auch wunderbar zu einer Fantasy die trotzdem Science Fiction Elemente hat.

Caveat: Zelazny ist sicher nicht jedermann's Geschmack, aber sein Schreibstill findet sich in vielen seiner Werke wieder. Wer ihm eine Chance geben will sollte sich vielleicht erst mal in Bibliotheken nach seinen Büchern umsehen, oder das Internet nach Leseproben durchstöbern.
 
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Titel: Himmelsschatten
Autor: David S. Goyer, Michael Cassutt
Genre: Sci-Fi

Orinaltitel: Heaven's Shadow
Übersetzer: Ingrid Hermann-Nytko

Verlag: Heyne
Erscheinungsjahr: 2012
ISBN: 978-3-453-52999-1

Zusammenfassung:
Wir schreiben das Jahr 2019. Die USA sind auf den Mond zurückgekehrt und zwei weitere Mondmissionen (eine von der NASA, eine von einem Zusammenschluss von verschiedenen anderen Raumfahrtprogrammen) sind geplant. Da wird ein NEO (Near Earth Object) entdeckt, dass etwa 100 km Duchmesser besitzt und die Erde in etwa der Entfernung des Mondes passieren wird. Natürlich werden beide Missionen zu dem Keanu getauften Flugkörper umgeplant.

Das Buch setzt Stunden vor der Landung der Raumfähren auf der Oberfläche Keanus ein. Zuerst betreten zwei Amerikaner die Oberfläche. Dabei kommt es direkt zu einem Unfall bei einer Gaseruption und nur durch die Zusammenarbeit der beiden eigentlich verfeindeten Crews kann die Astronautin gerettet werden. Mehr oder weniger freiwillig tun sich die beiden Crews bei der Erkundung ihres Landekraters zusammen.

Auf der Erde findet man inzwischen heraus, dass die Gaseruption Keanu "zufällig" auf eine stabile Umlaufbahn befördert hat und kommt zu dem Schluss, dass es sich um ein gigantisches Raumschiff handeln könnte. Bei ihrer Expedition des Karters finden die Astronauten eindeutige Spuren von Intelligenz. Schließlich gelangt die Astronauten über eine Art Luftschleuse ins Innere des NEO.

Wirklich chaotisch wird die Lage, als im Inneren Keanus drei vor Jahren auf der Erde verstorbene Angehörige der Astronauten quicklebendig angetroffen werden.

Empfehlung:
Das Buch wird aus der Sicht der acht Astonauten, der Tochter des amerikanischen Komandanten und verschiedenen Leuten der Bodencrew erzählt. Dabei wird recht willkürlich und planlos zwischen den verschiedenen Szenarien hin und her gesprungen. Vor allem bei der Bodencrew ist das hinderlicht, da dort gefühlte 100 Menschen rummengen, von denen man je nur den Namen kennt. So verliert man schnell den Überblick, wer nun eigentlich wer ist. Allerdings ist das auch nicht so wichtig, da die meisten Charaktere absolut flach bleiben.

Dieses Buch lebt davon, dass es die Probleme der Raumfahrt recht realitätsnah beschreibt (Sauerstoffmangel, Trajektorien, ...). Gleichzeitig macht das die Handlung recht vorhersagbar. Die Geschichte um die Aliens in Keanu wirkt zu Beginn recht interessant, wird aber zunehmend klischeehafter und wirkt stellenweise aus allen möglichen bekannten Sci-Fi-Filmen zusammengesetzt. Über das Ende kommt dann sehr plötzlich und kann auch nicht wirklich zufrieden stellen.

Wenn man Apollo 13 mochte, ist das Buch kurzweilig zu lesen, da es eben die heutige Raumfahrt recht gut darstellt, aber den Sci-Fi-Part kann man eher abhaken.
 
Titel: Rumo und die Wunder im Dunkeln
Autor: Walter Moers
Genre: Dark Fantasy

Verlag: Piper
Erscheinungsjahr: 2003
ISBN: 978-3-492-24177-9

Zusammenfassung: Vorweg muss gesagt werden dass eine Zusammenfassung dieses Buches, um nicht zu sagen Epos, beinahe unmöglich ist. Es gibt einfach zu viele Handlungsstränge von zu vielen Personen, wovon jede auf ihre ganz eigene Art und Weise wichtig ist. Hier dennoch eine (magelhafte) Zusammenfassung aus dem Netz, da die auf der Buchrückseite völlig unzutreffend ist:
Rumo ist ein Wolpertinger. Das weiß er allerdings noch nicht als er den berüchtigten Zyklopen von den Teufelsinseln in die Hände gerät - und alle Zeichen darauf hin deuten, dass er als besonders leckerer Happen im Magen eines jener Einäugigen enden wird. Doch Rumo kann auch gut kämpfen und Smeik, eine Haifischmade, die ebenfalls von den Zyklopen gefangen wurde, weiß dies zu aller Vorteil zu nutzen. Nachdem er entkommen ist, macht sich Rumo auf nach Wolperting und trifft dort erstmalig auf andere seiner Rasse - und seine große Liebe. Doch Rumo ist nicht besonders gut mit Worten. Und als er eines Tages zurück in die Stadt kommt, sind alle Wolpertinger, inklusive seiner geliebten Rala, vom Erdboden verschluckt. Nicht metaphorisch: wörtlich, denn das große Loch klafft noch immer inmitten der Stadt. Also steigt Rumo mit seinem sprechenden Schwert hinab in das Dunkel...

Empfehlung:
Ich muss 2 Sachen ganz dringend zu diesem Buch sagen:

1. Ich habe noch nie, ich wiederhole, noch nie ein Buch gesehen, dass einen im Bezug auf den Inhalt so einen völlig falschen Eindruck vermittelt. Die Gestaltung des hinter dem Vorhang hervorlugenden süßen Wolpertingerwelpen und auch der Klappentext erwecken den Eindruck einer knuffigen Fantasy- Gutenachtgeschichte für Kinder ab 7 Jahren.

"Rumo" ist das jedoch keinesfalls!
Denn:

2. Das ist mit Abstand das genialste Buch, was ich jemals lesen durfte. Ungelogen. Und ich habe wirklich viel gelesen, von Säulen der Erde über Herr der Ringe, Mankell, Schätzing. Aber nie ist mir ein Buch begegnet, was so spannend, fesselnd, und gleichzeitig auf der einen Seite harmlos humorvoll und lustig ist und auf der nächsten Seite beinahe schon perverse Brutalitäten schildert (1 Seite Schilderung wie ein Zwerg bei lebendigem Leib gefressen wird - krank!!!).

Schon allein das Genre des Buches dieses wohlgemerkt deutschen Autors einzuordnen ist schwer: Rumo vereint klassisches Nibelungenepos, modernen Potter, Steampunkfabel, Skurrilität, Liebesgeschichte und negative Utopie zu einem 700 seitigem Meisterwerk, von dem man sich wünscht es möge nie enden.

Es gibt unglaublich viele Protagonisten und Antagonisten, von denen viele zwar stereotypisch sind, aber dafür so wundervoll ausgearbeitet und mit Liebe zum Detail entworfen, dass man das sofort wieder vergisst und verzeiht. Jeder von ihnen ist auf seine eigene Art und Weise für die Geschichte unentbehrlich, und jeder ist köstlich skurill: Seien es die 3 Meter großen Wolpertinger, Hunde mit Hörnern, Volzotan Smeik, die Haifischmade, Professor Kolibril, der Doktor mit 3 Gehirnen, obwohl er für seine Art mit dieser Anzahl eher als mindermittelt gilt, König Gaunab, der wahnsinnige Herrscher der Unterweltstadt Hel, der die Silben in seinen Wörtern stets verdreht, General Ticktack, der größenwahnsinnige Steampunkroboter, Storr der Schnitter mit seinen durch denkenden Treibsand ums Leben gebrachten toten Yetis, Teufelsfelszyklopen, die unvorhandenen Winzlinge, Nebelheimer, Homunkel, Fhernhachen, verweichlichte Dichterdinos, Vrahoks, Nurnen, ein zweigeteiltes, denkendes Dämonenschwert mit einem Trollenstollgehirn namens Löwenzahn darin, ich könnte den ganzen Tag so weiter machen!
Das beste an den Charakteren ist jedoch, dass sie nicht einfach als Platzhalter in die Welt gestellt sind, sondern jeder eine ausgefeilte und verständnisvolle Hintergrundgeschichte gestellt bekommt.

Was mich an dem Buch auch geflashed hat ist der Schreibstil. Moers schafft es, unheimliche Spannung aufkommen zu lassen, und obwohl das Buch an einigen Stellen etwas langatmig daherkommt, vergisst man dies nach dem wirklich grandiosen, furiosen Finale, dass ich einfach innerhalb einer Nacht einfach lesen MUSSTE (mit Schule am Tag danach), bei dem alle Handlungsstränge wirklich zu einem atemberaubenden Schluss zusammengeführt werden.

Zuletzt noch einmal besonders erwähnt werden sollten die detailreichen, witzigen und echt tollen Zeichnungen (ja, Zeichnungen in einem Erwachsenenroman!) vom Autor höchstselbst, die echt toll sind und sich super in das gesamte erscheinungsbild des Buches einfügen!

Fazit:
Rumo ist das mit abstand fesselndste, skurillste, witzigste, spannendste und stellenweise auch brutalste Buch was mir jemals zu lesen vergönnt war, ein wahres Epos der Superlative!

Eine Anmerkung zum Schluss:
Eigentlich wollte ich hier eine sachliche, objektive Reszension schreiben, aber das ist mir bei "Rumo" einfach nicht möglich. Es ist nach über 2 Jahren immer noch mein absolutes Lieblingsbuch, und ich kann es immer noch einmal durchlesen.
Die in diesem Buch geschilderte skurille Kreativität ist im Fantasybreich meiner Meinung nach unüberboten und setzt neue Masstäbe, und zeigt, welches Potential noch in deutscher Fantasy steckt.

Viele werden meinen Enthusiasmus jetzt nicht verstehen, aber mein Rat ist: Kauft euch dieses Buch für 5 € auf ebay oder für 10 € neu auf Amazon und überzeugt euch selbst! Es lohnt sich!

 
Zuletzt bearbeitet:
Titel: Die Bücherdiebin
Autor: Markus Zusak
Genre: Jugendbuch/Historischer Roman

Orinaltitel: The Book Thief
Übersetzer: Alexandra Ernst

Verlag: Blanvalet
Erscheinungsjahr: 2005
ISBN: 978-3-442-37395-6

Zusammenfassung:
Als die neunjährige Liesel ihr erstes Buch stiehlt, macht sie mit dem Erzähler dieser Geschichte zum ersten Mal Bekanntschaft: Es ist der Tod. An jenem Tage kommt er und holt die Seele ihres kleinen Bruders. Der Tod sieht sie an und macht ihre Geschichte zu der seinem, obwohl er das gar nicht will. Denn er hat genug zu tun in Deutschland jener Zeit - es ist 1939. Die neunjährige Liesel kann gar nicht lesen, aber das Buch wird von einem der Totengräber am Grabe ihres Bruders verloren und so nimmt sie es mit. Als Erinnerung. Als Ersatz. Als Trotzreaktion.

Es ist das erste von vielen.

Liesel wird in einer ruppig-bayerischen, aber herzlichen Pflegefamilie aufgenommen. Liebe und Vertrauen entwickeln sich langsam und bedächtig zu dem Mann mit den silbrigen Augen und dem Akkordeon "Papa" Hans Hubermann, der sie lesen und Zigaretten drehen lehrt. Zu dem Nachbarsjungen mit den Zitronenhaaren namens Rudi Steiner, der eines Nachts "Die Jesse-Owens-Sache" ausheckt und schließlich auch zu dem Mann, der Liesel zwei Bücher mit seiner eigenen Geschichte schreibt, zwei Bücher, die sie nicht stiehlt. Der Tod beobachtet sie, wenn seine Zeit es zulässt.

Während Liesel Bücher stiehlt, holt er die Seelen in einer Rotation aus Frankreich, Russland, Afrika, Polen und Deutschland, erschossen, erfroren, aus Gaskammern und Schornsteinen, später von Bomben erschlagen. Dann reißt sich in sein sanftes Erzählen eine schmerzhafte Kerbe wie die Aussage, dass Stalingrad kein Skiurlaub war. Und immer wenn er die Seelen holt, beschreibt er die Farbe des Himmels, damit er den Hinterbliebenen nicht in die Gesichter sehen muss.

Liesels Geschichte endet zweimal. Einmal 1944, als der Tod sie zum letzten Mal sieht. Und dann erst viel später, als er sie holt.

Empfehlung:
Ich tue mich schwer, dieses Buch in Worte zu fassen. Es ist unglaublich schön. Es ist unheimlich schrecklich. Eine Kindheit an der Grenze zur Pubertät in einer Welt, die aus Dreck, Armut, Krieg, Bomben und Angst besteht. Und doch treibt zwischen all dem Unrat das Glück hervor wie Grashalme, die sich eine Straße zurückerobern.

Es ist zutiefst moralisch und doch unbekümmert. Es ist interessant und ungewöhnlich strukturiert und doch leicht zu lesen.

Ich empfehle die Bücherdiebin jedem, der glaubt, Literatur zu mögen, zum Thema WK II mal eine ungewöhnliche Geschichte lesen möchte und der weiß: Lieber Gutmensch als Schlechtmensch.
 
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Reaktionen: Clover
Titel: Deine Juliet
Autor: Mary Ann Shaffer
Genre: Briefroman

Originaltitel: The Gurnsey Literature and Potatoe Peel Pie Society
Übersetzer: Margarete Längsfeld und Martina Tichy

Verlag: Rowohlt
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN: 978-3499245930

Zusammenfassung:
Nach dem Ende des 2. Weltkriegs erhält die Londonerin Juliet, von Beruf Schriftstellerin, einen Brief von einem Mann, der ein von ihr verkauftes gebrauchtes Buch gekauft hat. Sie beginnt einen regen Briefwechsel mit ihm und den anderen Einwohnern der Kanalinsel Gurnsey. In diesen Briefen erzählen sie ihr von ihrem Literaturclub und ihrem Leben während des Krieges.
Eines Tages packt Juliet ihre Sachen und reist nach Gurnsey, um ihre Brieffreunde persönlich kennenzulernen.

Empfehlung:
Dieses Buch bringt seinen Leser abwechselnd zum Lachen und zum Weinen. Oft sind die Briefe von feinem Humor durchzogen. Deine Juliet ist ein Buch für jeden, der Literatur und sprachliche Finesse liebt.
 
Titel: Toter geht's nicht
Autor: Dietrich Faber
Genre: (Heimat-)Krimi

Verlag: Rowohlt
Erscheinungsjahr: 2011
ISBN: 978-3862520244

Zusammenfassung:
Der lethargische Henning Bröhmann ist Hauptkommissar bei der Polizei in Alseld im Vogelsberg. In den letzten Jahren bestand seine Arbeitsleistung hauptsächlich aus einer Informationsbroschüre zur Verkehrssicherheit, während er die Ermittlungsarbeit seinen beiden Mitarbeitern überlassen hat. Auch zu Hause hat er sich gehen lassen und sich wenig um seine Ehefrau oder seine beiden Kinder gekümmert.

Natürlich konnte es so nicht weitergehen. Während des Rosenmontagsumzuges wird ein als Tod Verkleideter ermordet. Am gleichen Tag hält es Hennings Frau nicht mehr aus und lässt ihn mit den Kindern sitzen und sein bester Freund und Kollege meldet sich wegen seiner todkranken Tochter auf unbestimmte Zeit krank. Nun steht Henning mit der Aufgabe dar, seine Kinder und seinen Hund zu versorgen, einen Mörder zu finden und für sich herauszufinden, was an seiner Ehe schief gelaufen ist.

Empfehlung:
Ich hätte mir dieses Buch nie gekauft, aber mir wurde es geschenkt. Und ich muss sagen, es gefällt mir irgendwie.

Das Buch ist ziemlich ungewöhnlich und gleichzeitig hat es oft einen sehr trockenen Humor. Das Buch wird aus der Sicht Hennings erzählt, der der absolute Antiheld ist. Er ist als KHK eine absolute Fehlbesetzung und auch als Familenvater und Freund bekleckert er sich nicht mit Ruhm. Jeder Konfrontation weicht er aus, jede Arbeit, die er delegieren kann, delegiert er. Dabei ist er nicht einmal unbedingt faul, er hat nur den Antrieb zu allem verloren. Gleichzeitig ist er sich dieser Situation bewusst und kann sie sehr treffend beschreiben, wobei fast immer eine gewisse Situationskomik entsteht.

Der Mord an sich ist eher Nebensache. Der Tote war nicht sonderlich beleibt, aber die tatsächliche Auflösung mag zu überraschen. Viel interessanter ist die Ermittlungsarbeit an sich, die zu lauter herrlich schrägen Typen führt (die gibt es natürlich auch in seinem privaten Umfeld zur Genüge), auch wenn man sich als Leser an vielen Stellen schon denken kann, dass hier in Sackgassen ermittelt wird.

Zusammenfassend wie schon gesagt ein recht ungewöhnliches Buch, dass wir aber gut gefallen hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Titel: Das Labyrinth der Zeit
Autor: Patrick Lee
Genre: Science-Fiction-Thriller

Orinaltitel: Deep Sky
Übersetzer: Ulrike Thiesmeyer

Reihe: Pforte-Trilogie
vorheriges Buch: Dystopia

Verlag: rororo
Erscheinungsjahr: 2012
ISBN: 978-3-499-25978-4

Zusammenfassung:
Das Buch beginnt wie bereits sein Vorgänger Dystopia mit einer geheimen Exekutivanordnung des US-Präsidenten. In dieser erfährt der Leser, der die Vorgängerteile nicht kennt, den Hintergrund des Buches. Im Jahr 1978 ereignete sich bei einem Beschleunigerexperiment in Wyoming ein katastrophaler Unfall bei dem ein Wurmloch (welches als Pforte bekannt wurde) entstand. Dieses Wurmloch kann von unserer Seite aus nicht durchquert werden, aber von der anderen Seite kommen ab und zu außerirdische Gerätschaften (genannt Entitäten). Einige dieser Gerätschaften sind ungemein gefährlich. Die Kontrolle über die Pforte und die Entitäten wurde einer unabhängigen, multinationalen Organisation namens Tangent übertragen.

Das Buch beginnt mit der Ermordung des US-Präsidenten. An der Tatwaffe befindet sich ein Hinweis auf eine hochgeheime Operation von Tangent. Leider ist kein Beteiligter dieser Operation mehr am Leben (diese starben unglücklicherweise alle in den vorherigen Büchern) und die internen Akten von Tangent sind vernichtet. Aus den sporadischen Informationen, die Tangent ausgraben kann, können sie rekonstruieren, dass anscheinend viele Jahre uns hunderte Millionen Dollar in diese Operation geflossen sind, die das einzige Ziel hatte den Plan eines am Portalunfall beteiligten Wissenschaftlers zu vereiteln. Dies gelang ihnen anscheinend auch, allerdings war es nur ein Flicken und keine dauerhafte Lösung. Sollte irgendetwas schief gehen, würde etwa 24 Stunden später "das Ende der Straße" erreicht. Und gleichzeitig mit der Ermordung des Präsidenten ist etwas schief gegangen (worden)...

Die neue Führung von Tangent (die Hauptcharaktere) müssen nun in 24 Stunden ein Geheimnis lüften, dass seit 30 Jahen unangetastet ist, einen perfiden Plan verhindern, dessen Inhalt sie nicht einmal kennen, und es mit niemand anderen als dem neuen US-Präsidenten aufnehmen, der anscheinend seinen Amtsvorgänger hat ermorden lassen um die Kontrolle über das Portal zu erlangen.

Empfehlung:
Das Buch folgt wie seine Vorgänger wieder den Abenteuern von Travis Chase, einem Ex-Polizisten und noch recht neuen Mitarbeiter von Tangent, Paige Campbell, der neuen Leiterin der Organisation (als letzte Überlebende der ursprünglichen Belegschaft) und Bethany Stewart, auch einer neuen Mitarbeiterin, die bereits im letzten Buch eine Hauptrolle hatte.

Wie auch in den vorherigen Büchern spielt wieder eine Entität die Hauptrolle. Diesesmal ist es der sogenannte Anzapfer. Eine Entität mit der man in seine Erinnerungen zurückreisen kann und diese verändert neu erleben kann. Beispielsweise kann man zu einem Gespräch mit seinem verstorbenen Vater zurückreisen und ihm eine Frage stellen, die man ihm damals nicht gestellt hat (und er würde so antworten, wie er es damals auch getan hätte). Natürlich hat auch diese Entität ihre Schattenseiten, die die Protagonisten im Laufe des Buches leidvoll erfahren müssen. Weiterhin wird der Hintergrund der "Prophezeihung" über Travis Schicksal wieder thematisiert und auch die wahren Hintergründe bei der Entstehung des Portals und dessen Ursprungs werden aufgeklärt.

Ansonsten ist das Buch ieder temporeich geschrieben und verlässt sich auf den üblichen Stil: unsere Protagonisten mit außergewöhnlicher Technologie und sehr ausgeprägten Fähigkeiten im lateralen Denken gegen konventionell eigentlich unbesiegbare Gegner. Meiner Meinung nach gelingt es ihnen diesmal etwas zu leicht ihren Häschern zu entkommen und aus noch so unmöglichen Situationen zu erkommen.

Natürlich kommt am Ende noch die Aufklärung über alles. Die Ursprünge des Portals waren für mich nicht sonderlich überraschend und der hochgeheime Plan stellt sich als recht unspektakulär heraus. Trotzdem war es wie die Vorgänger ein Buch, dass ich nicht aus der Hand legen konnte.
 
Titel: Blackout
Autor: Marc Elsberg
Genre: Kriminal-/Endzeitthriller

Verlag: blanvalet
Erscheinungsjahr: 1012
ISBN: 978-3-442-38029-9

Zusammenfassung:
An einem eiskalten Februarabend kommt es gleichzeitig zu massiven Stromausfällen in Italien und Schweden. Durch diese wird das europäische Stromsystem so instabil, dass es nach und nach zusammenbricht bis fast gesamt Europa ohne Strom ist. Die Netzbetreiber sind zuversichtlich das Problem in wenigen Stunden lösen zu können und die Stromversorgung nach und nach wieder aufbauen zu können. Währenddessen bricht das Chaos aus: keine funktionierenden Tankstellen, vielerorts kein fließendes Wasser, keine Heizung, kein Licht und keine Kommunikation und das alles bei tiefen Minusgraden.

Der italienische Informatiker und Ex-"White Hat" Piero Manzano hat an diesem Abend wirklich Pech. Durch den Ausfall der Ampelanlagen gerät er in einen schweren Unfall, sein Auto ist Schrott und er schwerer verletzt. Wieder zu Hause entdeckt er während einer vorübergehenden Wiederherstellung der Stromversorgung einen ihm unbekannten Fehlercode in seinem intelligenten Stromzähler. Nach einer Recherche findet er heraus, dass dieser Fehlercode ein Fernwartungsbefehl zum Abschalten des Stromzählers ist. Ein Befehl, der laut Dokumentation in Italien überhaupt nicht implementiert sein sollte. Als er den gleichen Fehlercode bei seinem Nachbarn findet, schöpft er Verdacht, dass der Stromausfall Resultat eines Hackerangriffs auf das italienische Stromnetz sein könnte. Bevor er mehr herausfinden kann, bricht die Stromversorgung wieder zusammen. Als er seinen Verdacht bekannt geben will, wird er sowohl von Netzbetreibern als auch Polizei ignoriert. Über Verwandschaft seines Nachbarn findet er schließlich doch noch jemand bei Europol, der bereit ist ihm zuzuhören. Zwar glaubt man ihm auch dort nicht, aber da man sonst auch keine Spur hat, geht man der Sache nach und findet heraus, dass tatsächlich ein großangelegter Angriff auf intelligente Stromzähler und Kraftwerkssteuerungen in ganz Europa erfolgt ist. Während noch alle optimistisch sind, die Stromversorgung schnell wiederherstellen zu können, kommt es zu einer zweiten Angriffswelle. Haben es die Verantwortlichen mit dem größten Terrorakt der Geschichte zu tun oder ist dies der Erstschlag im dritten Weltkrieg?

Als auch nach Tagen die Stromversorgung nicht wiederhergestellt werden kann, wird die Situation für die Bevölkerung verzweifelt. Die hygienischen Zustände sind katastrophal, die Versorgung mit Wasser, Nahrung und medizinischer Versorgung bricht fast vollständig zusammen, Notfallsysteme von Kernkraftwerken versagen, ganze Landstriche müssen evakuiert werden. Und dann tauchen E-Mails auf, die nahe legen, dass Manzano zu den Drahtziehern des Angriffs gehört...

Empfehlung:
Dieses Buch stand seit langem auf meiner Wunschliste, aber ich geduldete mich bis zur jetzt erschienen Taschenbuchausgabe. Die war dann auch sofort nachbestellt, da am ersten Tag schon ausverkauft ;)

Mir hat das Buch außerordentlich gut gefallen, vor allem da es erschreckend realistisch ist. Wenn man weiß, dass einige der Angaben des Autors noch optimistisch geschätzt sind, wird einem richtig Angst und Bange. Wir sind absolut abhängig vom Strom. In gewisser Weise noch abhängiger als von Bezin (siehe erstes Buch in diesem Thread ;)), da es in Deutschland so gut wie keine Tankstellen gibt, die Notstrom oder auch nur die Möglichkeit der Einspeisung von Notstrom haben. Somit verlieren wir bei einem großen Stromausfall nicht nur den Strom, sondern auch den Treibstoff (unter anderem für die Notstromaggregate). Der Autor zeichnet in erschreckender Weise nach wie lebenswichtig Strom für uns ist, auch für Bereiche, an die man erstmal nicht denkt (Milchkühe sterben qualvoll ohne Melkmaschinen und es gibt nicht genügend, die per Hand melken könnten, usw.). Ebenfalls zeichnet er ein sehr realistisches Szemario, wie verwundbar unsere Infrastruktur durch allpräsente Internetanschlüsse ist oder wie unzureichend unsere Notfallpläne sind, die nur von einem örtlich begrenzten Stromausfall von maximal 72 Stunden ausgehen.

Das Buch verfolgt hauptsächlich die Erlebnisse des Informatikers Piero Manzanos und einer amerikanischen Reporterin, die er unterwegs aufgabelt, eines Ermittlers bei Europol und seiner Familie, eines Ermittlers des BKA und einer Führungskraft des deutschen Krisenstabs in Berlin. Außerdem gibt es einige Nebenschauplätze. Im Buch wechseln sich Passagen über die Folgen des Stromausfalls und Passagen über die Ermittlungen ab. Insgesamt wirkt das Buch sehr ausgewogen und gut durchdacht. Da es auch sehr realitätsnah ist und die Charaktere insgesamt glaubhaft, kann man sich gut in ihre Lage versetzen und will das Buch eigentlich nicht weglegen auch wenn es keine besondere Action oder überraschenden Wendungen gibt. Klare Leseempfehlung von mir.
 
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Reaktionen: ElCommodore