Titel: Der Nobelpreis
Autor: Andreas Eschenbach
Genre: Roman
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsjahr: 2006
ISBN: 978-3785722190
Zusammenfassung: Ein Mitglied des Nobelpreiskomitees für Medizin wird von einem Mann aufgesucht, der versucht ihn zu bestechen. Als er ablehnt, wird seine Tochter entführt und er erpresst. Bei der Abstimmung gewinnt tatsächlich die Kandidatin, die er erpresst wurde zu wählen. Allerdings bekommt er seine Tochter nicht zurück, die soll bis zur Nobelpreisverleihung zwei Monate später das Faustpfand bleiben, damit er keine Dummheiten anstellt. Er beginnt nachzuforschen und kommt einer riesigen Verschwörung auf die Spur. Anscheinend wurde die Hälfte des Nobelpreiskomitees gekauft! Als er versucht sich an die Presse zu wenden, stirbt sein Kontakt einen mysteriösen Tod. In seiner Not wendet er sich an seinen wegen Industriespionage inhaftierten Schwager. Dank seiner Beziehungen gelingt es ihm, diesen begnadigen zu lassen.
Ab dieser Stelle folgt die Handlung den Versuchen des Schwagers seine Nichte aufzuspüren. Er bricht dazu in die verschiedensten Gebäude ein, kann aber keinerlei Spur zu der Geisel finden. Statt dessen kommt er noch einer weiteren Verschwörung auf die Spur. Allerdings scheinen ihre Gegner ihnen immer einen Schritt voraus zu sein. Was er auch unternimmt, sind die Verbrecher in der Lage seine Vorhaben zu vereiteln. In ihm reift der Gedanke, dass weder seine Nichte noch sein Schwager die Nobelpreisverleihung überleben werden, da sie unliebsame Mitwisser sind. Als er dies erkennt hat er nur noch wenige Tage die Geisel zu retten, aber noch immer nicht die geringste Spur...
Empfehlung: Dies war man zweites (und wahrscheinlich letztes) Hörbuch. In diesem Fall war der Sprecher aber sehr gut.
Die Handlung ist spannend. Allerdings gibt es einige Besonderheiten. Der erste Teil des Buches wird von einem Er-Erzähler aus der Sicht des Mitglieds des Nobelpreiskomitees erzählt. Ab dem Besuch im Gefängnis springt der Erzähler plötzlich zu einem Ich-Erzähler mit der Sicht des Ex-Sträflings.
Auffällig bei der Handlung ist, dass es keinen erkennbaren roten Faden gibt. Der Ex-Knacki bricht ständig in irgendwelche Gebäude ein. Während die Wahl der Gebäude zu Beginn noch logisch erscheint, scheinen sie später eher einem verzweifelten Wunsch des Protagonisten zu entspringen, irgendwelche Hinweise auf seine Nichte zu finden. Dass diese Handlungen größtenteils nicht zielführend sind, überrascht einen als Leser also auch nicht weiter. Zum Ende seiner Jagd begeht er sogar grobe Logikfehler.
Wirklich unschön wird es am Ende des Buches. Im ersten Teil der Handlung hatte ich einige Zweifel an den Motiven der Erpresser. Ihre Handlungen wirkten einfach nicht logisch. Zum Beispiel war es für mich nie verständlich, warum man gerade den Mann zu bestechen/erpressen versucht, der jeher öffentlich für die Forschungen der anscheinend erkauften Nobelpreisträgerin eingetreten ist, wenn man mit einer hohen Wahrscheinlichkeit davon ausgehen konnte, dass er sowieso für sie stimmen würde. Diese Zweifel verstummten dann aber mit der Zeit, bis sie später wieder aufkamen. Im Laufe des Buches, wussten die Verbrecher ein paar Mal zu oft über die Pläne des Ex-Knackis Bescheid. An dieser Stelle entwickelte ich eine neue Theorie, die für mich mit jedem MP3-Flie glaubwürdiger wurde.
Doch dann kam die Auflösung des Buches. Diese ist der Grund, warum ich ausdrücklich von diesem Buch abrate. Die Auflösung ist zwar möglich und erzeugt keine Fehler, aber sie ist dermaßen an den Haaren herbei gezogen, dass es eine Frechheit ist. Anscheinend kam es auch Eschenbach selbst so vor, dass er dies nicht einfach so stehen lassen könnte. Deswegen bricht er nach der Auflösung gezielt die vierte Wand und wendet sich persönlich an den Leser/Zuhörer: "Ich verstehe, dass sie das Buch nun am liebsten in die Ecke werfen würden, aber ..." Nach dieser Offenbahrung beendet er die Geschichte in einem klischeehaften Hollywoodende.
Wer gerne ein ordentliches Buch über Verschwörungen lesen möchte und sich nicht an einem miserablen Ende stört, kann dieses Buch gut lesen. Allen anderen rate ich davon ab.
.Unterstütze das Scharesoft-Portal und bestelle das Buch bei Amazon.
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Autor: Andreas Eschenbach
Genre: Roman
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsjahr: 2006
ISBN: 978-3785722190
Zusammenfassung: Ein Mitglied des Nobelpreiskomitees für Medizin wird von einem Mann aufgesucht, der versucht ihn zu bestechen. Als er ablehnt, wird seine Tochter entführt und er erpresst. Bei der Abstimmung gewinnt tatsächlich die Kandidatin, die er erpresst wurde zu wählen. Allerdings bekommt er seine Tochter nicht zurück, die soll bis zur Nobelpreisverleihung zwei Monate später das Faustpfand bleiben, damit er keine Dummheiten anstellt. Er beginnt nachzuforschen und kommt einer riesigen Verschwörung auf die Spur. Anscheinend wurde die Hälfte des Nobelpreiskomitees gekauft! Als er versucht sich an die Presse zu wenden, stirbt sein Kontakt einen mysteriösen Tod. In seiner Not wendet er sich an seinen wegen Industriespionage inhaftierten Schwager. Dank seiner Beziehungen gelingt es ihm, diesen begnadigen zu lassen.
Ab dieser Stelle folgt die Handlung den Versuchen des Schwagers seine Nichte aufzuspüren. Er bricht dazu in die verschiedensten Gebäude ein, kann aber keinerlei Spur zu der Geisel finden. Statt dessen kommt er noch einer weiteren Verschwörung auf die Spur. Allerdings scheinen ihre Gegner ihnen immer einen Schritt voraus zu sein. Was er auch unternimmt, sind die Verbrecher in der Lage seine Vorhaben zu vereiteln. In ihm reift der Gedanke, dass weder seine Nichte noch sein Schwager die Nobelpreisverleihung überleben werden, da sie unliebsame Mitwisser sind. Als er dies erkennt hat er nur noch wenige Tage die Geisel zu retten, aber noch immer nicht die geringste Spur...
Empfehlung: Dies war man zweites (und wahrscheinlich letztes) Hörbuch. In diesem Fall war der Sprecher aber sehr gut.
Die Handlung ist spannend. Allerdings gibt es einige Besonderheiten. Der erste Teil des Buches wird von einem Er-Erzähler aus der Sicht des Mitglieds des Nobelpreiskomitees erzählt. Ab dem Besuch im Gefängnis springt der Erzähler plötzlich zu einem Ich-Erzähler mit der Sicht des Ex-Sträflings.
Auffällig bei der Handlung ist, dass es keinen erkennbaren roten Faden gibt. Der Ex-Knacki bricht ständig in irgendwelche Gebäude ein. Während die Wahl der Gebäude zu Beginn noch logisch erscheint, scheinen sie später eher einem verzweifelten Wunsch des Protagonisten zu entspringen, irgendwelche Hinweise auf seine Nichte zu finden. Dass diese Handlungen größtenteils nicht zielführend sind, überrascht einen als Leser also auch nicht weiter. Zum Ende seiner Jagd begeht er sogar grobe Logikfehler.
Wirklich unschön wird es am Ende des Buches. Im ersten Teil der Handlung hatte ich einige Zweifel an den Motiven der Erpresser. Ihre Handlungen wirkten einfach nicht logisch. Zum Beispiel war es für mich nie verständlich, warum man gerade den Mann zu bestechen/erpressen versucht, der jeher öffentlich für die Forschungen der anscheinend erkauften Nobelpreisträgerin eingetreten ist, wenn man mit einer hohen Wahrscheinlichkeit davon ausgehen konnte, dass er sowieso für sie stimmen würde. Diese Zweifel verstummten dann aber mit der Zeit, bis sie später wieder aufkamen. Im Laufe des Buches, wussten die Verbrecher ein paar Mal zu oft über die Pläne des Ex-Knackis Bescheid. An dieser Stelle entwickelte ich eine neue Theorie, die für mich mit jedem MP3-Flie glaubwürdiger wurde.
Doch dann kam die Auflösung des Buches. Diese ist der Grund, warum ich ausdrücklich von diesem Buch abrate. Die Auflösung ist zwar möglich und erzeugt keine Fehler, aber sie ist dermaßen an den Haaren herbei gezogen, dass es eine Frechheit ist. Anscheinend kam es auch Eschenbach selbst so vor, dass er dies nicht einfach so stehen lassen könnte. Deswegen bricht er nach der Auflösung gezielt die vierte Wand und wendet sich persönlich an den Leser/Zuhörer: "Ich verstehe, dass sie das Buch nun am liebsten in die Ecke werfen würden, aber ..." Nach dieser Offenbahrung beendet er die Geschichte in einem klischeehaften Hollywoodende.
Wer gerne ein ordentliches Buch über Verschwörungen lesen möchte und sich nicht an einem miserablen Ende stört, kann dieses Buch gut lesen. Allen anderen rate ich davon ab.
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