Ich finde den Begriff "System" sehr schlecht, wer bitte ist das System?
Ich behaupte einfach mal die Mehrheit der Leute die wörtlich über das "System" meckern sind Nichtwähler (bzw. potentielle Nichtwähler wenn iMo noch unter 18 ).
Wir leben in einer Demokratie, so schwer das für manche hier auch vorstellbar sein mag, ihr könnt so ziemlich alles verändern ihr müsst nur genügend Leute von Eurer Sache überzeugen.
Besser als System finde ich den Begriff Gesellschaft, die Gesellschaft ist mehr oder weniger jeder der in Deutschland lebt also auch jeder hier im Forum (der nicht aus der Schweiz, Österreich oder sonstwo herkommt).
Nehmen wir mal einen Amokläufer, niemand ist 100% Schuld an dem was er gemacht hat, doch wer ist wenigstens teilweise Schuld?
- Eltern, wer ein Kind in die Welt setzt hat einen Erziehungsauftrag zu leisten
- Mitschüler die ihn vielleicht gemobbt haben
- Lehrer/Mitschüler die weggesehen haben als er gemobbt wurde
- Gegebenenfalls ein Psychologe der die Gefahr nicht erkannt hat
- Mitschüler/Internetuser die eine Warnung/Ankündigung nicht verstanden oder nicht ernst genommen haben
- ein Schützenverein der den Zugang zu Waffen sehr erleichtert
- vielleicht auch Computerspiele wo er das Töten erstmal virtuell trainiert hat
etc.
Die Liste lässt sich fortsetzten und bietet sicher Stoff für Meinungsverschiedenheiten.
Aufgreifen will ich den Punkt des Mobbings, da er mMn einer der weitreichendsten ist.
Mobbing ist (leider) in.
Gemeinsam andere, schwächere ärgern, ausrauben, foltern, was weiß ich, am besten noch ein Video mit dem Handy machen und auf YouTube stellen.
Mobbing gibt es an so ziemlich (wenn auch sicher in unterschiedlich starker Form) jeder Schule in Deutschland. Mobbing gibt es auch am Arbeitsplatz und in Sportvereinen oder sonstwo.
Ich bin kein Experte, ich weiß nicht warum und wie Mobbing entsteht, nehmen aber an das Faktoren wie Langeweile, Coolness usw. dazu führen können.
Schaut Euch mal um in Eurer Schule, haltet die Augen auf, vielleicht tragt ihr bereits am nächsten Amoklauf ein kleines bisschen Schuld, den ihr seit Teil einer Gesellschaft in der Amokläufer möglich sind.
Und das "System" ist nicht Wolfgang Schäuble genannt Rohlstuhlgöbbels oder Stasi 2.0, das System ist die Gesellschaft und die seit Ihr selbst.
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Zurück zum eigentlichen Thema, machen Computerspiele aggressiv?
Ich spiele selber recht viel am Computer, hab auch schon den ein oder anderen Shooter gespielt (Battlefield 2 sehr intensiv und lange, ansonsten noch Rainbow Six 3 und Operation Flashpoint - übrigens alles keine Ego-Shooter sondern Taktik- und Multiplayershooter) . Aber am liebsten Spiele ich im Bereich Strategie und Rollenspiel und im wesentlichen haben diese Spiele einen höheren Anspruch als Shooter.
Es gibt den sportlichen Aspekt wie Counterstrike wo man viel trainieren muss, präzise und diszipliniert spielen muss um zu gewinnen. Aber der durchschnittliche Shooter-User rennt ohne das Denken nötig wäre durch ein lineares Level und tötet einfach nur irgendwelche Viecher.
Für mich hat das soviel Gehalt wie dauernd mit dem Kopf gegen die Wand zu hauen oder so.
Ich hab mal kurz P***** 2 angespielt (ein in Deutschland indiziertes und extrem gewaltverherrlichendes Spiel) und bin mir ziemlich sicher wer so etwas oft und ausgiebig spielt hat bekommt mächtig eine Schraube locker dabei (wenn davor überhaupt noch alles normal war).
Natürlich gibt es bei der USK auch lächerliche Sachen, vor einigen Jahren als das Strategiespiel C&C-G******* indiziert wurde und dann "entschärft" als C&C-Generäle auf den Markt kam, sowas finde ich extrem lächerlich.
Aber generell, wenn das Umfeld passt (negativ gemeint) kann ein Computerspiel (insbesondere ein Ego-Shooter) sicherlich zur Steigerung von Aggressivität und Verrohung führen.
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Zum Schluss noch der Schluss
Die Amokläufer der letzten Jahre waren keine "Assi-Kinder" aus Harz IV Familien und Hauptschüler, sondern Kinder aus gut bürgerlichem Hause die das Gymnasium besucht haben.
Und hatten übrigens alle selber oder über den Vater Zugang zu Waffen aus einem Schützenverein.