Mit diesem Satz hast du dich disqualifiziert.
Wenn beide Elternteile in Vollzeit arbeiten müssen damit sie wenigsten bei Aldi das nötigste zum Leben kaufen können, dann haben sie vielleicht einfach nicht die Zeit sich gut um ihre Kinder zu kümmern.
Zumal ein Sportverein auch Geld kostet.
Wenn beide Eltern Vollzeit(!) arbeiten müssen um sich das Nötigste für das Leben gerade so bei Aldi leisten zu können, dann, das tut mir leid das sagen zu müssen, sind sie sowieso selbst so schlecht qualifiziert, dass es besser für das Kind ist so wenig Zeit wie möglich zu Hause und umso mehr Zeit in der Schule und bei Nachmittagsbetreuungsangeboten und im Sportverein zu verbringen um dort Sozialkompetenz zu erlernen, die ihm die Eltern sowieso niemals beibringen könnten, da sie viel zu weit unten stehen.
Und ich weiß nicht, was bei euch die Sportvereine kosten. Die lokalen TSVs gehen so bei 2 Euro monatlichen Mitgliedsbeitrag los. Klar, wenn man dann sein Kind in die Reitsparte oder den Motorsport steckt anstelle in den Fußball- oder Tischtennisverein, dann kostet das entsprechend mehr ... Die meisten TSVs bieten übrigens verminderte Mitgliedsbeiträge für Kinder aus einkommensschwachen Familien.
Um noch mal auf die Familiensituation zurückzukommen. In den Familien in denen beide arbeiten geht es darum, sich durch das zweite Einkommen (meist sogar nur Teilzeit) ein zweites Auto oder das eigene Einfamilienhaus leisten zu können. Schon ein einfach ausgebildeter Handwerker verdient, wenn auch knapp, genug damit eine Familie in einer Mietwohnung und mit geleastem Pkw über die Runden kommt.
Du kannst ja mal schauen was für ein Auto die normale deutsche Putzfrau fährt, die in Schulen oder Firmen arbeitet. Da kommt man manchmal aus dem Staunen nicht mehr raus und man fragt sich, wieso die überhaupt putzen geht? (Gegenüber an der Schule, die hat einen neuen Sharan, die bei uns einen brandneuen Passat Variant). Sie geht putzen um sich bzw. ihrer Familie davon etwas zu leisten, was nicht zum Lebensnotwendigen dazuzählt und den Lebensstandard anzuheben.
Dem gegenüber steht natürlich die "türkische Putze" deren Mann Hartz 4 versäuft und deren Sohn unbedingt den neuen 3er BMW zum Rumprollen braucht. Aber das ist ein völlig anderes Thema.
Jedenfalls, was ich eigentlich sagen wollte. Wenn beide Eltern Vollzeit(!) arbeiten, dann verdienen die genug um ihr Kind auf eine gute Schule zu schicken, es guten Nachhilfeunterricht bekommen zu lassen, sich jeden Sportverein leisten können. Bei solchen Familien geht es nicht um soziale Probleme mehr und die haben echt keine Not und sind gezwungen sich Lebensmittel zweiter Klasse zu kaufen. Denn wer Vollzeit arbeitet, der hat in der Regel einen guten Job. Ein einfacher Handwerker verdient so 1200 bis 1600 Netto, selbst eine Friseuse (der wohl absolut schlechtbezahlteste Beruf überhaupt) kommt auf irgendwas knapp über 1000 Euro. Dann hat die Familie mind. ca. 2300 bis 2500 Euro im Monat zur Verfügung. Erzähle mir nicht, davon kann man nicht wunderbar leben und auch locker noch die Betreuungsangebote für den Nachwuchs von bezahlen. Anders sieht die Situation bei Alleinerziehenden aus, aber auch das ist ein anderes soziales Problem, da es hier stark vom Einzelfall abhängt (etwa betreffend von Unterhaltszahlungen etc.). Im Zweifel kann das Kind dann aber immer noch zu den Großeltern, wenn Mama keinen Unterhalt bekommt und den ganzen Tag arbeiten muss.