Man kann immer urteilen. Man ist immer in der Lage dazu. Und so ziemlich jeder Mensch urteilt alle paar Sekunden über etwas.
Sie urteilen über das Wetter, sie urteilen über die (Lügen)Presse, glauben ihr meist und bilden sich ein Urteil, sie haben sich z.b. auch über den Anschlag in Paris ein Urteil gebildet, obwohl sie nicht vor Ort waren. Und wenn ein Kerl kommt und meine Familie umlegt, darf ich dann auch nicht über ihn urteilen? Hm, nun, ich KENN ihn ja nicht!
Wenn man sehr schlimm verletzt wird. So sehr, dass vielleicht sogar der Rote X Knopf, von dem die Rede ist, nicht mehr hilft... Und man hat es sich nicht mal ausgesucht.. Dann ist es, als würde jemand etwas in unserem Herzen kaputttrampeln, nachfolgende Schäden hinterlassen, wenn nicht im Herz dann im Kopf.
Und du willst mir sagen, man kann nicht urteilen, nur weil man nicht kennt und nicht kennen will?
Ich habe hier Menschen erlebt, die ich in 100 Jahren nicht kennen will. Und allein das weiß ich daher, dass ich geurteilt habe. Und das ist gut so.
Vielleicht verbindest du mit dem Wort "Urteil" ja etwas Schlechtes. Ein Urteil kann aber auch gut, nüchtern, notwendig, stummschweigend sein. Oder zur eigenen Sicherheit. Zu letzterem kommt es in diesem Forum und auch in anderen jetzt oft. Ich habe die Erfahrung gemacht, man braucht diese Urteile auch im Netz, wo man niemanden kennt, zur eigenen Sicherheit.
Das Netz ist verdammt gefährlich. Leute die andere mutwillig zutiefst verletzen, ihr Leben ruinieren, oder einfach nur Lügen in das weite Netz tragen, die haben meiner Meinung auch nicht so sehr verdient, dass man sich für sie interessiert, oder Verständnis für ihre Wehwehchen, die sie zu diesen schlimmen Handlungen treiben. Mir ist das im Netz egal, denn ich weiß, dass das Netz keine Therapiestunde für Leute ist, die ihren Dampf ablassen wollen und dafür dann auch noch verstanden. Ich weiß selbst, dass es möglich ist, sich normal zu verhalten, im Netz, und sich nicht mit seiner Psyche dafür zu entschuldigen, anderen "immer wieder ins Gesicht zu treten". Auf sie zu spucken. Am Ende, was hat man davon? Das Netz ist keine Therapie. Es ist das Gegenteil. Ich bin sicher, wenn man sich Entschuldigt, sieht das anders aus. Klar, es macht das Getane nicht rückgängig. Aber allein der Fakt dass man seinen Stolz herunterschluckt, wenn vorhanden, oder dass man sich selbst Kritisiert, selbst wenn man andere Ansichten sonst vertreten hat, schon allein dass man anderen Menschen die Hand reicht ist eine gute Basis, um anderen Verzeihen zu können. Wenn es Menschen aufrichtig Leidtut, dann ist es immer einen Versuch wert. Nachtragend sein macht langweilig, öde, ist anstrengend und bringt einem auch nix.
Wenn sich Menschen nicht mehr an das Gute anderer Personen erinnern können, nur weil diese etwas falsch gemacht haben, dann sind diese Menschen primitiv, nicht sehr weitsichtig und schon gar nicht positiv.
Meine Schnauze. Urteilen oder nicht Urteilen. Letztendlich machen Lügen, Verletzen, beleidigen, andere in den eigenen Sumpf der Negativität ziehen, Hass, Ausnutzen, durchtriebene Spielchen usw. einfach nur unattraktiv, innerlich hässlich und vor allem: Innerlich verkrüppelt, allein und einsam, ganz grob.. HÄSSLICH.
Seid doch alle einfach die glänzenden Fische im Meer. Es gibt schon so viele, die stinken bis zum Himmel.
Habt euch lieb, vergebt wenn genug Platz im Herz für sowas übrig ist... Es macht viel mehr Spaß, einen Menschen zum Lächeln zu bringen, als zum Weinen und Trauern. Egal ob diese Menschen neben uns sitzen, oder irgendwo kilometerweit entfernt vor einem PC. Zeigt Reife. Und versuchts mal mit Liebe. Und mit Positivität. Es macht uns zu schönen Menschen.
Habt nen schönen Tag
Liebe Grüße
Franzi